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SerichtSssal. Dt« lG«ckiWlu»«e> de« »vemaUa«, VRr»er»«<A«r» Bemerkenswerte Aendernna de« erstinstanzliche« Urteil«. Nm 7. Deiember » I. verurteilt» da« »««einsam« SGöffenaericht Dresden drn früheren PostaMffenteu bet« Vvffamt Frtttal-Denben nnd lvätrren BNraermett»« d«r Gemeind» Zeichen. Nmtsbairvtmonnsidaft Plrua, ffkschard Vaal MvdeE. m«a«n falsch« Benrknndnna im Amte in Tattinheit mit Vttrna. lern«« »«ar« Vttrnas in Tateinteit mit schmerer Nnterschlaauna im Nmt« und a«m»nniiichtia«r Urkunbenlallchuua in S Köllen iawl« weaen Untren« nnd Unterlchlaauna ,n 1 IsaLr - Monaten Zuchtbans, löst Reichsmark Geldstrafe »der weiter«» st Taarn Zuchkbaus and »n ,««i Jabren Ebrenrewtsverlust. N«d«r di« ver- ichiedennrtiaen Berstblunaen «ar rinnebend berichtet w«rd«n. Soweit Madeii n»«a»n schweren Amt»««» reiben« 1 Jabr Zuchtbaus »rbalken, datt« er v«rntuna »inOeleat. mit der sich am Mittwoch die 4. arvße Strafkammer de« Landa«richt« Drerden beiaffen mußt». U« iand »u d'esem Zweck« im Natban« Stadt Mehl«« «in Lokaltermin statt. Der »«treffend« Nnklaaevunkt »«trat tolaend««: Nl« Büraermeift« batte Mode» dem Anvalidenrentner Nicht er der tür sich und sein« Familie von der Lande«verktchernna«» «nitalt Dre«d«n di« üblich« Mente durch da« Dostamt in Stadt Weblen bezoa, 17 Monat« lana delcheiniat. daß di« »m 15. September 1824 verstorbene Tochter Erna noch am Leben sei. Infolgedessen »rbi«lt Richt«« den monat lichen Kinderzvschlaa von 3 Mark «eiterbin mit au«a«> »a-lt. Der Angeklagte wußte da« jene« Sind »erstorben »ar. Sr batte ieiner»eit Vatenitrlle übernommen und bei besten Tode auch de« Sara bezahlt. Nach umfanareicher erneuter Vew«i4erb«buna beantraat« R«cht«anwalt Dr. Sreudbera insoweit die Nuibebuna de« Urteil« der vor- inftan». Sein Mandant bütte nicht gewußt, daß er damit ei« schwere« und mit Zuchthaus bedrohte« Nmt«verbrechen beaeh», er hab« im «««enteil noch allerlei periSnliche Ovier für da« Sind und jene Familie ««bracht, vstestor Dr. Sredichmar beantragte Verwerfung der Verusun«. Da« Landa«richt hob da« Urteil betreff« diele« Dünkte« aus und dielt nur «inen Betrug für vorliegend für den 1 Monat Gefängnis ausgeworien und mit de« sonstige« in 1. Jnftan, erkannten übrigen Sinzelftrasen eine Gesamt» Krake von t Jabr 2 Monate« Gefängnis gebildet wurdet Sei der Aberkennung der bürgerlichen Ehrenrechte auf die Dauer von 2 Jahren verbleibt e«. Damit bat der Ange klagte einen wesentlichen Erfolg durch seine verusun« trzielt. M BkNIliivW »kl Mmkllien. tsd. Dresden. Der Vorstand der Wirtschaftshilfe der Deutscher» Ltndenteuschast e. B. hat in seiner letzten Sitzung etu« Entschließung gefaßt, in der eS n. a. heißt: In den nächsten Wochen verlassen mehr al« S5NM Abiturienten und Abiturientinnen die deutschen höheren Schulen. Die meisten von ihnen sieben damit vor der Entscheidung über ihren LebenSbernf. Bon -er Nichtigkeit dieser Entscheidung hängt nicht nur daS Lebenögküek des einzelnen, sondern in man» ö-erlei Hinsicht das Gesamtschicksal unserer deutschen Au- lunstsentwicklung ab. Diese Pflicht gewissenhafter Selbst- orüfung kann nicht ernst genug genommen werden, denn (400) 014 (1000 144 4 LmWkö« "»K83,8800«a»»«x>-s44»L ... ..ZV 188 488 384 »I» «7 448 »74 «448 484 84» . .. 1 MW50Ü« U»r«»»«0 4SS Vl»70MX» «1 »47 »4» 404 7« X» »84 <40V) »4» 774 »N 744 384 (1000) 888 9S7 »84 »«04 074 ^,,5 4,» «WM» »7» M»I30 VMM (300) »87 MO »44 447 404 uo 8 154 88L71MX» SV« 14 »17 v«S0 874(800) infolge der gedrückten Ersten,vedingunge» i« allen Vern- fen, die in -er Gesamtlaä« Deutschland« begründet liegen, kann »nr »er für seine« Berns wirklich Geeignete >md ve- fähigte ans Borwärtsk»»»«« hoffe«. Da« sollten vor allem diejenigen beherzigen, die an ein« Universität oder Hochschule gehen »vollen, um sich für einen akademischen Beruf vor-uvereiten. Dieser Weg darf nur von denen beschritten werden, die für wissenschaftlich« Arbeit in ganz besonderem Maße befähigt sind und deren Lebens kraft stark genug ist, um die mannigfache« Schwierigkeiten und Enttäuschungen zu überwinden. ES gibt immer noch viel zu viele, die allein von der Hoffnung auf eine spätere angesehene sozial« Stellung oder nur von der Aussicht auf giin^-e stznkommensverhältntsfe »um SochschukstudiNm ge- trieben «»erden. Ihnen fei gesagt, daß die meisten akadem. Berufe heute gerade in dieser Hinsicht unter großen Schwie rigkeiten leiden, so da« bittere Enttäuschungen für viele nicht auSbleiben werben. Tausende von Akademikern befinden >8724 177 887 »so »8» »84 »41 «X» mom 170 2» 470 (400) *71 427 «70 4Ü5 174 08l » LZ 7« 887 74» <4001 170 07L 8,8 <8V0> ,«78 wt 4M 437 44» >0441 484 081 443 7M 8*3 Iw «11» 78» 041 8« »IW4 MX» 1« «4 745 448 707 833 353 733 LOS ,40 300 «4 («X» W4 TW «1 701 »44 »7, 141 487 «744 371 «U8 04, 17« v« 733 188 5.5 .'.I ' ..I 4«H»S»8S4 441 (.KX>siÄ'(4Öö) '«47 774 871744 ,84 (WÖÖ) 701 448 «8 740 48» 071 011 477 «4 »1, 888 818 «7 «7 884 7W »w <8<X» 47» 47» <4001 »4070 408 (4001 8 071 (1000) »08 «8 103 «748 148 817 <8001 4,1 418 I »47 MX» 7M 484 414 «IS» 38» 4», «48 1,3 ,78 200 3 808 841411 «so «781 SV1 887 SSI LS» 748 7» ,47 «4 3 «4367 MX» »SS MX» 0,8 479 47, 81, MX» 04S 847 MX» 187 141 18» 187 («X» 0S4 «38 41» 40wi «1 704 48« 018 »84 048 «Uw WO «8 W4 4W488 SW«, M4 4« «»7« 4W 781 MX» »4» <8001 «13.888 773 48» SW «I 880 44405 010 0,1 481 8W »»774 «18 »04 (800) 178 MX» 7«3 847 (800) »44 887 8 M3 »OS (SOO) 113 4088, 84, 804 ,70 278 4*810(300) «, MX» 14» (400) 4«84 »74 47» 8« »0» 177 U, 4*0L7 848 7SI 4,1 147 088 «18» ,40 <400, 01» «I »07 ,400» 714 M» SS» I« SW W1 MX» »uu «8 188 080 140 881 »«« 870 S44 444 «so SO, 048 »vK» 881 447 238 2» 78» 42» MX» 04« 07» MX» 738 45« 094 ,87 «Ur Kr 837 104 (4001 «70 »8743 «7« II« WS <800) »08 «7 807 8« wo «0,78 MX» 088 488 »«0 »7« ISO 1LI 8*443 88» OSO sm <8001 «0 «SS «IO 4« »8S0» «800> w» 8N 844 18» w» 88» 784 408 8V454 4« «18 100 »w 7« «44 481 0»7W 878 Ich «» ISO ,48 «litt 11» (400) 832 Ow «70» ,500) 79« »SO 48» SSO 887 MX» 088 740 »30 »54 84, «544 »48 414 1«X» 7S3 II» OSt 1400» 394 »73 44240 7,1 SIS 404 WI SIL «4«, sich heute in Beruf»stellungen, di« sie «Sensogut auch ohne Hochschulstudium hätten erlangen können; andererseits gibt e« viele außerakademische Berufe, die tüchtigen jungen Men schen in jeder Hinsicht dir Möglichkeit voll befriedigender Lebensarbeit eröffne». Besonder» verhängnisvoll ist di« weitverbreitete Hsfs- imng, daß die hohen »osten de« Hochschulstudium« durch Stipendien, Studtenbeihilfen us«. erleichtert werden können. Es fei eindringlich darauf htngewiesen, daß solche Erleichterungen in der Anfangszeit de« Hochschulstudiums im allgemeinen überhaupt nicht gewährt werde« und später nur solchen, die besonder« starke Befähigungen und Lei stungen Nachweisen können. Die Wirtschaftshilfe der Deut schen Studentenschaft und die ihr angeschlossenen Dtuden- tenhilfen an den deutschen Universitäten und Hochschulen befolgen diesen Grundsatz auf« strengste; denn sie wissen, daß in allen akademische« Berufen «in übergroßes Angebot an mittelmäßigen und untüchtigen Kräften vorhanden ist. »4» w» MX» 18 »04 «8 »SS 72 538 »45 »1» 14 Md «31 SSI X) SIS OB 507 «448 7«»« 08, MX» 4SS 4« »»7,880 841 MX» > 71» 801 174, »8» 480 81» » »»8 087 4W 40I WI 074 7Ü> W4 MS U1548 054 884 »7« MO 404^ "«irs oSS M, 44» 51,504 »w «MISS ,S7 MX» 140 > ^8 »S7 830 S43 03, 7«4 44« «4508 08» »S» »S7 (SOM .sLO.At I4I SIS »81 ,»804 4IS 4L4 1« 8W VW «1» 747 »v.«?.««»» 43» »4 048 004 OM w, M>0> 8«8 >1*031 .«MM» 748 028 801 U«w MX» »I» 488 «M87 >14 ) «4 MX» »2» 04» 71» ^L^A^.MÄ?^<800>74»k40»)W,0«4S0 »ISS« Mi 83« W7 17« H» ,«1I« 78S4»48S,»S00»88w«X)»S4I«L M. 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Roland ließ das schöne, jung« Haupt an die Brust de» Hünen sinken, seine Arme schlangen sich um den väterlichen Zreund, al, wolle er sich an ihm aufrecht halten. .Ich Ihnen zürnen, Friedrich Wernicke, niemal» — nie mals. aber Sie — Sie mir —" Die Stimme de» jungen Manne» wurde von einer aus brechenden Erregung «stickt, di« ihm die Seel« des alten Freundes weit öffnete. In diesem Augenblick muhte Wer nicke, dqß Rolgnd ihm noch gehöre, ihm unbedingt und rück- haltslos, nwchte Maria» Gatte welches Geheimnis immer vor ihm »«bergen. ^Sieber, prächtiger Jung«/ stieß der alte Journalist be wegt hervor, „wir beide, du und ich, Roland — wir bleiben immer dieselben. Denke doch nur daran, Roland, wie oft ich dich meinen Dietrich von Bern genannt und mich deinen alten Waffenmeister Hildebrand. — Und nun komm zu einem gemüüichen Gedankenaustausch -um Tisch zurück.* Beide Herren nahmen in bequemen Sesseln vor dem Schreibtisch Platz und zündeten sich nach alter Gewohnheit ihre Pfeifen an. Fei»« Dampfwolken hüllten sie ein, sie verdichteten sich von Minute zu Minute. Und au« dieser Wolkenmasie her aus Hörle Wernicke plötzlich die Frager „Was gibt e» denn Neue» im Falle Satanderk* Wernicke setzte die Pfeise ab. Sein Gesicht mit dem wal lenden Barl erschien inmitten der Rauchwolken wie da» des plötzlich auftauchenden Berggeistes in einem Feenmärchen auf der Bühne. .Die Untersuchung gestaltet sich eigentlich immer wirrer und schwierig«. Sie haben doch wohl in den Zeitungen ge lesen, Roland, daß man den Winkeladvokaten, den soge nannten Doktor Roah verhaftet hat. E» geschah auf Grund einer Aussage der Souffleuse Glimmer, übrigen« auch eine feine Nummer." „Das di« Glimmer vorgebracht hat, ist mir bekannt," er- iwiderte Roland, »wissen Sie vielleicht, ob Roah gestanden hat? Ich Meine, ob er dem Untersuchungsrichter gegenüber Iden Namen der Täters genannt hat, den er ja gegen Zäh- lsing einer erheblichen Summe angeben wollte." „Das behauptet wenigsten» die Glimmer," antwortete der ,ält« Journalist. „Der Lest« unserer Staatsanwaltschaft, Doktor vont Mangold, ist auch vollkommen überzeugt, daß die Angaben Der Glimmer auf Wahrheit beruhen, Roah aber, da er jetzt seine Mitteilungen der Behörde unentgelt lich machen fall, will von nicht» wissen." „Und Ihre eigene Meinung, mein Freilich?" „Schwindel, all« Schwindel. Doktor Mangold läßt sich an der Rase herumführen. Roah tobt in seiner Hast wie ein Wahnsinniger, beteuert heulend und schreiend, daß er der Glimmer niemals den von Ihr behaupteten Auftrag ge geben hat, und über den Mörder Satander» nicht mehr wisse wie ein neugeborene» Rind — oder wie der Herr Staatsanwalt. Es handle sich um einen Akt privater Rache, welche die alte Kupplerin au» der Rleiststroße an ihm neh men will. Er habe ihr mit gefälschten Wechseln ihres Sohn« gedroht. Da sei die Glimmer seiner Anzeige zuvor- gekommen und habe ihn mit teuflischer Geschicklichkeit kn den Fall Satander verstrickt Könnte diese»Angabe Roah» nicht auf Wahrheit beruhen?" Der Chefredakteur des „Lagcsboten" zog kräftig an sei- new türkischen Rohr und ließ «ine neue Rauchwolke auf« wwm. -A» kalte e» sogar vir Wahrscheinlich, daß Raab das Leben eines anderen zu vernichten, wenn er von der Ueberzeugung erfüllt ist, daß dieser andere ein Schädling der menschlichen Gesellschaft ist, für sie nichts mehr bedeutet, im Grunde genommen, sich selbst sogar entbehrlich ist. Sie waren der Meinung, daß dies der Fall sei, ließen sich aber von mir schließlich zu anderer Ansicht bekehren, ich sollte wohl besser sagen, Einsicht. Jede menschlich« Kreatur, sei sie auch die vünützlichste oder sogar schädlichste, habe ein Recht auf Leben. Wer ihr diese» Recht verkümmert, begeht ein schwer zu sühnendes verbrechen." „Ja — da» sagten Sie, und ich glaubte er Ihnen. Sch hab« aber inzwischen über diese Frage nachgedacht. Es gibt in der Tat Fälle, in denen die Vernichtung des Schädlings geboten ist. Dann hat jeder, der erste beste, ein Recht, nein di« Verpflichtung, zum Henker zu werden." „Da haben Sie sich ja zu einer merkwürdigen Ansicht durchgearbeitet, Roland. Sie steht mit Ihrer weichen Seele und Ihrem sonst so zarten Empfinden gar nicht im Einklang. Aber lassen wir Dostojewski und sein quälendes Problem beiseite. Ich wollte Ihnen nur beweisen, wie scharf ich mich aller Vorgänge an jenem Geburtstagsabend erinnere. Bald wurde es lichter um uns. Gewiß um uns von jenem finsteren Thema fortzuführen, setzte sich Maria an den Flügel. Sie spielte und sang, spielte meisterhaft Chopin, Beethoven, Brahms. Und sang Schubertlieder. Ich beobach tete Sie dabei, Roland. Sie hatten sich erhoben und waren neben Ihr Weib getreten, besten Anmut und Liebreiz nie mals größer und leuchtender gewesen. Ich sah es genau. Ihre Augen, Roland, erglänzten feucht als Sie dar hold« Frauenbild betrachteten. In Ihnen mag damals das be glückende Bewußtsein aüfgestiegen sein, dieses herrliche Ge schöpf gehört mir, ich habe es mir errungen durch die Kraft meiner Persönlichkeit, erzwungen durch mein Können und sieggekröntes Streben. Und als die letzten Akkorde ver klangen, beugten Sie sich nieder und küßten den sanges frohe» Mund. Und lange hielten Sie Ihr junges Weib um schlungen. Ich aber sagte mir: Es gibt auf dieser Erde also doch noch reine« Menschenglück." Lautlos hatte Danner sich erhoben. Und während der alte Diplomat, der mit wohl berechneter Absicht mit dieser Er- innerung an Rolands innerstem Empfinden gerissen hatte, noch sprach, war der junge Schriftsteller langsam, das Haupt auf die Brust geneigt, auf und nieder gewandert Jetzt blieb « plötzlich stehen und ohne da» Haupt zu heben, rief er: „Reine, Menschenglück auf Erden — nicht lqnge ist es her, da glaubte ich auch daran. Und bildet« mir «in, die se» Glück wohn« in meiner Brust." Sn diesem Augenblick war Wernickes Diagnose fettig. Eifersücht» stellte der kundige Seelenarzt fest, zum minde sten ist er im Glauben an Maria und ihre Liebe wankend geworden. Istch schnell glaubte er auch den Erreger der Krankheit gefunden zu haben. Er nannte sich: Elfte Bridgets Die rothaarige Engländerin hatte ihre Hand ftg Spiel« gebabt. Wernicke richtete dle Riesengestalt au» dem Sessel empor «v fnchh Roland mit den Blicken, und vermochte ihn Im Mo «ent nicht zu entdecken, dann sah er, daß Roland in dex Erk« getreten war, daß er die Stirn an die kühle Fenster- stdelbe lehnt« und in da» Schneetreiben hlnausblickte, welches di« Rocht «hellte. Wernicke trat hinter ihn und umfing ihn mit beide« „Grollen Sie mir nicht, meick lieber Junge," sagte er -Wk bab« mich da vielleicht ein wenig vorwitzig mit Ihre* LLLMkGk«» baWäftial. ab« SU misten doch, -ab ollU I diesmal unschuldig sitzt, und die Glimmer ihn ewgetunn hat. Die ganze Geschichte gehört überhaupt nicht zur Unter- > suchung de» an Satander begangene Verbrechens. Ach, lieber RoläNd, es liegt mir schwer auf dem Herzen/ daß unser Freund Satander noch ungerächt und ungesühnt im Grabe liegt. Aber ich fürchte, diese» Rätsel wird nie gelöst werden, wenigstens nicht durch die Bemühungen der Be- Hörde, ich hege nur noch eine Hoffnung." „Was hoffen Sie, Wernicke?" „Daß der Täter sich eine« Tage« selbst stellt." „Ah, dii» halten Sie für möglich?" „Gewiß, die Ermordung des Schauspielers ist — das unterliegt für mich keinem Zweifel -- nicht au» niedrigen Motiven erfolgt. Dem Täter ging es nicht um Geld, nicht bim materielle Vorteil«. Deshalb suche ich den Mörder, oder Zumindest den Anstifter des Verbrechens in besseren Krei sten. We»halb ab« sollte er dann nicht ein Mensch sein, der ßetzt nach der Tat tief und schwer unter dem furchtbaren Ge- danken leidet, Blut vergossen zu haben? Es ist nicht wahr, was sich vielfach von den Psychologen behauptet wird, daß Nämlich d« nicht von Bildung Angekränkelt« ln höherem Grad« von Gewisten»qualen verfolgt wird, wenn er ein Verbrechen begangen hat, als der Intelligente; das Gegen teil ist richtig. Rur «er Phantasie genug besitzt, sich da» Bild de» Morde, in allen Einzelheiten wieder und immer wieder in, Gedächtnis zurückzurufen, nur wer sein blut bedeckte« Opfer, den von Entsetzen erfüllten Blick de, lieber- follenen sich vorzustellen vermag, sich selbst mit der Mord waffe in der Hand, sein eigene» Antlitz von Haß, Rachsucht, Besiettte nach dem Leben de« andern verzerrt, in jedem Spiegel erblickt, nur in der Seele eine» solchen Menschen wallen die Sewissensaualen auf, nur au» ihr steigt die Reu empor. lind sehen Eie, Roland, d«»halb erwarte ich, daß ein« Tage» irgendein«, an den wir alle gar nicht denken, de« «vir in Beziehung zu dem Verbrechen zu bringen, für Wahnstkn halten würden, daß dies« Eine, der Unerwartete vor den Untersuchungsrichter hintritt und ihm zuruft: „For- fchen Sie nicht länger, mein Herr, geben Sie alle, die Sie verhaftet haben, frei, bitten Sie den Beschuldigten den un gerechtfertigten Verdacht ab, denn ich ich bin der Mörder Ludwig Satander«.' Nach langem Schweigen sagte Roland Bann«: „Ich glaube, Sie irren, mein Freund, bedenken Sie nur, wie kaliblütig da» Verbrechen vorbereitet war. Der Mörder mich sich doch Mit dem Mann« von der Beleuchtung in» Einvernehmen gesetzt haben, mit diesem Heinrich Burg«, der, wse ich au, Ihrdr Zeitung erfahren; vor drei Tagen au» dem Untersuchungsgefängnis entflohen und nicht wieder eingebracht ist; Ohne Vie plötzlich »intretende Dunkelheit, die Burger bewirft hat, wäre die auf offen« Bühne verübte Tat unmöglich gelvestn. Ja, ich möchte sogar behaupten, der Mörder muß mein Stück gekannt haben, da er gewisser- maßen die richtig« Szene benützt«, di« Szene, in welcher die Hellborn in d« Rolle der Verlassenen, der verschmähten, da» Jeden de» Grafen, also Satander» bedrohte." „Wollen Sie damit sage», daß der Tüt« von vornherei« darauf bedacht Mir, den verdacht auf die junge Schau« spiekettn fall«, Zu lassen?" „Möglich, sogar wahrscheinlich Alle» ln allem, ich glaiche nicht daran, kxchein Mensch, der mit solcher Umficht Handels nachträglich von Entsetzen vor seiner eigenen Lat ob« gau von Reu« ergriffen wird." „Auch der kattdlütiaste Mörder ist vor sich selbst nichts sicher, nicht vor den Erinnyen, di« ihn «rbarnnmgslo» ver« folgen." .