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Riesaer H Tageblatt und Anreiser iLldeblatt «n- Ameigkrt. und Anzeiger Meblatt und A«)eiger). »XI» Do« Mls-ci ,»VII »e -«t!Ichn> »««»t-i-ch»»»» "1?°' Zer Amt-Han-tmannschaft Großenhain, de» Amtsgericht», der AmtSaMvattschaft beim A«t»terlchte «nd de» Rate» der Stadt Riesa, de» Finanzamt» Rteja «pd de» tznuptzollamt» Meiden. 2SS. Freitag, S. November 1V26, abends. 7i). Jabrg. ' Da» Riesaer raaeblatt erscheint jede» 2«p ab«ndl '/,0 Uhr mit ««»nahm« der Sonn- und Festtage. VoMtzstzretO, gegen Borautzahlung, svr einen Mona« 2 Mark Pjennig durch Post oder durch Voten. Für den Fall de« Eintreten» von Produktionloerteuerungen, Erhöhungen der Löhn« und Materialienpreise behalten wir un» da« Recht der Preiserhöhung und Nachsorderung vor. Auzeigeu s»r di« Nummer de» Auggabetage« sind bi» 9 Uhr vormittag» auszuaeben und im v0tau« zu bezahlen; eine Gewähr fiir da« Erscheinen an bestimmten Tagen und Plagen wird nicht übernommen. Grundpreis ,ür di« LS nun breit«, 3 ww hohe Grundschrist-Zeue (S Silb«») 2S Gold-Pfennig«; di« 89 mm drrite Reklamezeil« 100 Gold-Pfennige; zeitraubender und tabellarischer Sag ,>0^/„ Ausschlag. sfestc Tarife. Bewilligter Rabatt erlischt, wenn der Betrag verfällt, durch Klage «ingezogen werden muß oder der Auftraggeber in Kontur« gerät. Zahlung«- und Erfüllungsort: Rie:a. Achttägige llntcrhalkungsbeilag- „Erzähler an der Elb«-. — Im Fall« höherer Gewalt — Krieg oder sonstiger irgendwelcher Störungen de« Betrirb«« der Druckerei, oer Lieferant«» oder der Beförderungreinrichtungen — bat der Bezieher keinen Anspruch auf Lieferung oder Nachlieferung der Zeitung oder auf Rückzahlung de« Bezugspreise«. Rolati»n«druck und Verlag: Langer tz Winterlich, Riesa. Geschäftsstelle; Goethrftratzr 59. Verantwortlich sür Redaktion: Heinrich Ubleman». Ri«ia: iür Anzeiqentril: Wilhelm Dittrich. Nieia. MMMWMLkSljWW. Mussvlini wird cs nicht leugnen können, er allein gab der jetzt ausgepeitschten Lctöcnschast des italienischen Volkes die Richtung, in der sie sich auszutobcn gedenkt. In Parts war lua» keinen Augenblick im Zweifel darüber, daß die Drohungen, die Mussvlini bei der Jahresfeier des Marsches aus Rom ausgcstvßcn hat, unzweideutig nur gegen Frank reich gerichtet sein können. Es ist ja außerdem nicht die erste Drohung, die der italienische Duce an die Adresse der ehe mals verbündete» Franzosen richtete. Wenn cS bisher ge lang, die auf Grund solcher Ausfälle Mussolinis sich aus- virkcnde Mißstimmung zwischen de» beiden Völkern einiger maße» in Grenzen zu halten, so ist Lies in der Hauptsache dem Umstand zuzuschreiben, daß die französische Regierung eine Mäßigung und eine Nervenstärkc bewies, die doppelt wohltuend von der Nervosität und dem Poltcrtvn in Rom üch abheben. Zwischenfälle, die diese italienisch-französische Spannung recht deutlich augenfällig machten, sind wiederholt norgekommen. Aber man hat zu beachten, baß sie sich fast nur innerhalb der Grenzen Italiens ereigneten. Das gibt sen Hinweis, wo man in Wirklichkeit den Schnldigen an dem drohenden Zcrwnrsnis zu suchen hat. Wir Deutschen haben von den nicht gerade sympathischen Manieren eines Mussolini ja hinreichend Beweise erhalten, -eine von einem ungehemmten Machtdünkel zeugende Rede nm der italienischen Trikolore auf dcüi Brenner, dürfte in Deutschland noch lange nicht vergessen sein. Wen» man sich iberzeugcn mußte, daß die Verwaltungspolitik der italieni- chcu Behörden in Südtirol sich zu einer BergewaltigungS- wlitik der unterdrückten deutschen Bevölkerung gegenüber vandeltc, so hatte man mit dieser Feststellung gleichzeitig sie Erkenntnis zu gewinnen, daß cS lediglich die Drohworte Mussolinis waren, sein Wille, sein Wunsch, die hier von den Italienischen llnicrvrggnen prompt durchgeführt wurden. Mussvlini hat sich in der Zwischenzeit Deutschland gegenüber eine gewisse Mäßigkeit anferlegt. Offenbar verlegte er sein Temperament nach einer anderen Richtung. Fast an dem gleichen Tag, an dem dieser Meinungsumschwnng Musso linis Ausdruck fand, glitt auch die Vcrwaltungspvlitik der italienischen totalen Behörden in Südtirol in Bahnen, die. wenn auch nicht ganz korrekt, so doch einigermaßen normal sind. Waö^den Beweis abgcben dürfte, daß politische Aktio nen und Unterlassungen, Temperamentsausbrüchc des ita lienischen Volkes, lediglich der suggestiven Einwirkung des italienischen Diktators entspringen. Wenn eine Spannung sich zwischen zwei Völkern be merkbar macht, so wird man zunächst geneigt sein, die Gründe und Motive zu suchen, die diese Spannung aus lösten. Welche Gegensätze bedingten nun das jetzt so akut gewordene italienisch-französische Mißverhältnis? Wieder um wird man gezwnugen sein, die Lösung dieser Frage tu Reden zu suchen, die Mussolini hielt. Der Fragenkomplex im italienisch-französischen Gegensatz heißt: das Mittelmeer. Damit ist alles gesagt. Aber wer warf die Mittelmeerfragc auf? Wiederum Herr Mussvlini, der Rom seine antike wcltbe- hcrrschende Größe und Machtfülle zum Geschenk geben will. Aber schließlich gehört daS Mittelmeer nicht allein den Ita lienern. Durch seine Landes- nnd Kvlonialküsten schon be rechtigt, tritt Frankreich als Mitverwalter und Mitbeherr scher des Mittelländischen Meeres auf. Sv hat sich natnr- zeuiäß die Stoßkraft der Mittelmecrpolitik Mussolinis gegen den französischen Rivalen zn richten. Das in diesem ganzen Problem auch koloniale Expansionsgelüstc Roms bestim mend Mitwirken, dürste bekannt sein. Man hat hierbei zu beachten, daß die Angriffe gegen die zur Zeit bestehenden Machtverhältnisse im Mittelländischen Meer nur von Rom ausgehen. Ein drohender Angriff löst aber naturgemäß stets Gegenwirkungen aus. Wenn Frankreich im jetzigen Augenblick durch eine un gewöhnliche Nachsichtigkeit, Geduld und durch andauernde Beschwichtigungsversuche den vom Zaun gebrochenen Streit nicht zum unmittelbaren Ausbruch bringen will, so darf man dieses Verhalten der französischen Regierung keines wegs als ein Zeichen der Schwäche bewerten. Paris hat im Augenblick ganz andere Sorgen im Kopf, politische Ziele, die ursätzlich mit den Fragen des Mittelländischen Meeres wenig zn tun haben. Das soll jedoch nicht besagen, daß die französische Regierung dem aufgeworfenen Mittelländischen Problem keine Wichtigkeit beimißt. Paris wird keineswegs, wenn es sich als notwendig erweist, davor zurückschrecken, durch eigene Initiative dem Mittelmeerproblem die Gestal tung zn geben, die es im Sinne hat. Angesichts der Inflation im Lande, der Finanzzerrüttung in de» Staatskasse««, der Verschuldung an Amerika und auch schließlich des noch nicht als aussichtslos erkannten Thviry-Gedankens, mußte die französische Regierung zu der Erkenntnis koinmen, daß der Augenblick für eil« aktives Eingreife» oder Durchkreuze« der Mussolinipläne noch nicht gekommen ist. Diese französischen Gedanken dürfte«« das einzige rotardtercndc Moment sein, die die aklzte Kriegsgefahr au« Mittelmcer bannen. Immerhin haben sich die Suggesttveinflttsse MnssoliniS im italienischen Volk so stark durchgewtrkt,daß man mit ernster Sorge.eitle größere Explosiv«» der Bolksleibenschaft besttrch- ien kann. Die Zusammenstöße an der Italienisch-französischen Grenze, die.Zusammenrottungen vor den französischen Kon sulaten und schließlich auch der heftige nnd unbeherrschte Ton der italienische» Presse Frankreich gegenüber, find Er scheinungen, die Schlimmes ahnen lassen. Blntrotc Zeichen am politische» Horizont clnerseitü, BülkerverföhnungSbe- rettschast und Erkenntnis der wirtschaftlichen Notwenbig- keite» andererseits. Was soll mar» von diesem Gegensatz der heutigen Zetterscheinung halten? Es wird sich bald er weisen, welche der beiden diametral sich schneidenden Ten denzen die stärkere ist. Zer W sliiMMIikM WAW. * Paris. Eine Reihe von italienischen Blättern hat die Nachricht gebracht, daß Vertreter der faschistisch«« Polizei auf französischem Boden in Nizza Untersuchungen nnter den dort weilende« Antifaschist«« angestellt hätte«. Diese Mel dung bestätigt sich. Tic Ereignisse haben sich etwa folgender maßen abgespielt: Ein hoher italienischer Polizetbeamtcr, der frühere Präfekt der Polizei von Florenz, Rapolla, hatte sich unter falschem Namen nach Frankreich begeben, wo er sich als Rechtsanwalt ausgab. Er war in einem großen Hotel in Nizza abgcstiegen nnd versuchte von hier aus mit dem zahlreich in Nizza weilenden Ftalicncrn in Verbindung zn treten, denen gegenüber er sich als Antifaschist ausgab. Tic französische Polizei beschuldigte Rapolla, sich mit falschen Papieren nach Frankreich begeben zu haben »nd forderte ihn auf, unverzüglich das französische Gebiet zu verlaßen. Unterdessen war der frühere italienische Oberst Gari baldi, der als Verbannter in Frankreich lebt, von der iran- zösischen Polizei über seine Verbindungen zu den italienischen Flüchtlingen verhört worden. Gleichzeitig wurde rin« Haus suchung in seiner Wohnung vorgcuvininei« und eine Reihe von Briefschaften und Papieren beschlagnahmt. Bei dem Verhör Garibaldis ergab sich, daß dieser in engster Verbin dung mit den antifaschistischen und antispanischen Flücht- lingskreiseir in Südsraukreich stand. Garibaldi befindet sich znr Zeit noch in Hast. Obgleich die Polizei sich weigerte, Auskünfte über die Verhaftung Garibaldis zu geben, ist doch bekannt geworden, daß Garibaldi in Beziehungen zn dein Faschisten Rapolla stand, daß er als Provokateur tu Nizza ausgetreten war und sich selbst als den zukünftigen Mörder Mussolinis nnsgegcben hatte. Der französische Kabiuettsrat. Besprechung über die sranzöfisch-italieuischen Beziehungen * Paris, 4. November. Der französische Kabiuettsrat beschäftigte sich in seiner heutigen Sitzung unter anderem mit den französisch-italienischen Beziehungen, die durch die Entsendung des faschistischen Pvlizeibcamtcn Rapolla, der unter falschem Namen nach Nizza gekommen war, eine wci tcre Verschärfung erfahren staben. Wie verlaute:, war man sich innerhalb des -NabinettS darüber einig, daß die Ent sendung eines ausländischen hohen Polizeibeamtcn ohne Be nachrichtigung der Regierung und der örtlichen Behörden völlig unzulässig sei. Die französische Regierung beabsichtigt, die weiteren Verhandlungen mit dem Pariser italienischen Botschafter Baron Avezzana nicht eher sortzusetzen, bevor sich nicht die italienische Regierung zu ihren» Verhalte«^ das allen völkerrechtlichen Gepflogenheiten hohnfpreche, geäußert habe. In sranzöfischen politische« Kreisen war hente die An schauung verbreitet, daß nach de« bedauerlich«« Zwischenfall der letzten Tage die italienisch-französischen Beziehungen durch den Zwischenfall Rapolla sich wesentlich weiter ver schärft hätte». 3n?nW»s tzs Aerßei Mn«. Paris. Ueber die Umstände, die zur Berhaftrmg des Obersten Marcia geführt haben, berichtet HavaS aus Perpignan folgende Einzelheiten: Vor einiger Zeit hatte sich in einem Ort bei Perpignan in der Nähe der spanischen Grenze ein Spanier eine Billa gebaut, in der sich der Generalstab sowie mehrere Anhänger Marcias zusammensanden. Die Polizei umzingelte die Villa und verhaftete Marcia nnd 5 Personen, die nach Perpignan geschafft wurden. Die Durchsuchung der Billa ergab, dab dort ein großes Lebensmittel- und Waffenloser angelegt worden war. Zwei Regimenter sind an die Grenze abgegangen, der Grenzübergang wird streng überwacht. Keine frcknzösisch« Zeitung gelangt nach Barcelona «nd die spanischen Zeitungen stehen unter scharfer Zensur. Aus St. Laurent wird die Berhaftung einer weitere«« Trnppe von 14 Mann gemeldet. Rack dem Petit Parisien befinden sich jetzt in Frank reich 115 Verschwörer, darunter 80 Spanier und 35 Italiener. Unter de» letzteren befindet sich der ehemalige Faschistengeneral Beltrani. )( Paris. Nach dein Petit Parisien soll zwischen dem auS Paris verschwundenen Obersten Marcia und de» der Organisation der Revolutionäre beigetreteuen Italienern vereinbart morde»» jein, dab die Italiener Mitwirken sollten, doch mit dem Vorbehalt d«r Italiener, dab Oberst Marcia jede antifaschistische oder revolutionäre Bewegung gegen Mussolini unterstützen werde. Nach dem gleichen Blatt sind im Verlauf des vorgestrigen Tages in Paris fünf Spanier in dieser Angelegenheit sestgenomme»» worden, darunter ein gewisser Rami», Angestellter einer spanische» Bank in Paris, der als Schatzmeister dec Nevolntionäre wirkte. Die in der Wohnung de» Oberste» Marcia in» Bois-LoloinbeS sorge- Hommene Haussuchung soll ergeben haben, dab hier das Hauptquartier der ganze»» revolutionären Bewegung aewese» ist. An der EingangStür habe sogar gestanden Estat Eatalan. I» der Wohnung selbst habe man zwanzig Koffer und allerhand AuSrttstungSgegrustände, darunter Feldtelephonleitungen und «ine»« Morseapparat gesunden. Alles sei deschlagnahmt worden. Die Seuatswahlen in Amerika. )< Ne ivy ort. sRentcr.) Der neue Sena« wird sich voraussichtlich aus 47 Demokraten, einem Mitglied der Farr »erpartei «nd 48 Republikanern znsammensetzen. Bon de,» Republikanern gehören acht den sogenannten Dissidenten an. Im Repräsentantenhaus haben die Republikaner 41 Sitze mehr als die Demokrat«». Di« Besetzung von sechs M»n- Latcn ist noch LwcUelbakt» MhlMMAiMWlMll. * Berlin. Auf verschiedene Mitteilungen der Preffe wird von nnterrichteier Seite mitgeteiltz daß in dee Ta, eine Art Verhandlnngspausc in den Verhandlungen über dir in Thoiry besprochen«« politischen Pläne cingetrcteu ist. Nm Mißdeutungen oorzubengen. wird darans hingcwiesen, daß iiierhandlnngspanien bei allen größere« intcruationalen Verhandlungen nichts ungewöhnliches sind. Es ist unrichtig, wen« eine Verstimmung in Amerika als Ursache iür diese«» Stillstand angesproch«« wird.' Vielmehr ist von einer Ver- ftimmnng weder an Regierungsstellen noch bei den maß gebenden Finanzleuten der Vereinigt«,, Staaten etwas be kannt geworden. Ebenlo ist cs unrichtig, daß von seanzösi- scher Seite die Verhandlungen nur mit Widerstreben fortge setzt »erden. Die diesbezüglichen Meldungen der französi sche« Preße werden in Berliner diplomatischen Kreisen als durchsichtige Stimmungsmache der Thoiry-Gegncr in Frank reich bewertet. Die großen Schwierigkeiten, die technisch der Lösung des Thoiryproblcws eutgegenstcheu nnd die damit zusammenhänge», daß internationale Finanzkreile in die Verhandlungen curbezogen werden müßen und daß auch die technischen Voraussetzungen der Lösnng ziemlich schwierig sind, sind also keinesfalls mir einem Scheitern der Verhand lungen gleichznstelleu. Die Reichsrc-zicruug gedenk» die Bcrhandlungspausc ebenfalls nicht unbcnützt vornbergchrn zu laße« und ist enrichloffe«, zunächst die schleunige Lesung der Militärkontrollfrage zu erstreben. An zuständiger Stelle ist man der Auffassung, -aß die Ablösung der Jnteralliiericn Militärkoutrollc durch eine Rölkerbnndskonirollc io schnell wie möglich zir erfolge« hat. da fick die Fnicralliierlc Mili- tärkontrollc mit den nunmehr in Gens nicdcrqclegtcn Ver trägen von Locarno keinesfalls vereinbaren läßt. Zur Erwerbsloseusiil sorge. Berlin. IFnuliprucü.; ^,m Soziätpolinschcu Ausschuß des Reichstages wurde die Erivetboloseniürior^c bcbandelt. Während die Regierung eine ssgeu. Kriiensü-sorae für den Winter bis 31. März 1957 für die Alisgcstcuercc:, sorge- ichlagen hatte, wurde bei der Abstimmung ei« sozialdemo kratischer Antrag angenommen, der die ?,nstiiu:ion de- Aus gesteuerten überhaupt beseitigt, io daß die Erwcrbs!o>enfü»- sorge ohne Begrenzung der .lei« zu zahlen ist. Dieses Abstimmuugscrgebnis kam dadurch zustande, daß für den sozialdemokratischen Antrag außer den Antraa- stellern auch noch die Nonnininisten stimmicu. Die Dculiw- nationalen, die Wirlschaitliche Vereinigung und die Völki schen enthielten first der Stimmen, so daß die gegen den so zialdemokratischen stimmenden Tcmvkraren, Tcnticke Volks partei und Zeiirrninsmirglicöcr in der Muidernci: stliesten. Es ist damit zu rechnen, daß dieser Beschluß im Plcnuvr korrigier» werden wird. Schweres Grubenunglück in Hamborn. Hamborn. lFnnksprnch.s Ein schwerer Unfall ereig nete sich ans der Zeche Friedrich Thyssen in Hamborn, in dem in einer Kapfclkammer unterläge 2 Schlößer durch Brand gase erstickte«, ein dritter Schlößer kam auf der Flncht vor den Gasen zu Fall und erlitt einen schweren Schädclbrnch. Ter Brand wurde gelöscht. Eine Gefahr für die Belegschaft besteht nicht mehr. Schweres Unglück in Columbien. * Berlin. Nach einer Meldung ans Bogota lEolum- bieni ereignete sie» gestern in der Nähe des Ortes Nerevia an der nach Galdas führenden Eiicnbahnstrccke ein nmfarrg- reicher Erdrutsch. Durch die herabstürzcnden Mg'-en wurde der Lauf des Flusses Otnn gesperrt, so daß in Galao eine Ueberschrvemmung startfand, Noa, den stisstcr vorliegenden Berichten sind 27 Personen getötet und verletzt worden. Das Grubenunglück in Michigan. j< Jsstveming, «Michigan.> Die Gesamtzahl der bei -cm Unglück in der Eiicnerzgrnbc nms Leven gekommenen Bergarbeiter beträgt öl. Riesenfeuer in Siebenbürgen. N Budapest. Nach Meldungen ans Bntarest en:stand in der Nähe der sicbenstnrgischen Stadl Nagy-Onyed ein ge waltiger Brand, der auf zehn nebeneinander lieqende Dör fer Übergriff. Hunderte von Hänscrn wurden cingräscherh Der Schaden ist bisher unübersehbar. Das Schaukstüttengesetz. , vdz. Berlin. Der Gesetzentwurf über Schankftätten wird nach einer Mitteilung ans dem ReichSwirtschaftS« Ministerium demnächst den» Reichsrat zugehen. Er lehnt das Gemeinde-Bestimmungsrecht als eine den« deutschen PerwaltungSrecht fremde, umständliche, kostspielige und un» vollkommene Einrichtung ab. erschwert dagegen die Vor bedingungen für die Konzession zum Betriebe einer Gast oder Schankmirtschast oder zum Kleinhandel mit Brannt wein wesentlich. Er erleichtert ferner die Vorbedingungen für, das Erlösche«« und den Verlust der Konzession und sieht schließlich besondere Maßnahmen gegen eine übermäßige Vermehrung der Gast- und Echankstnttcn sowie der Klein, Handlungen mit Branntwein vor. r