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Mo-e vom Tage Sch»iu»»st«r: Koftitme «. «leide» btz Wf. rvediiion dieler Zeil»»«. Petz ist Trumpf! 3ZZ «9 Bei Gch»ttt»mlt«r»v«ß«l» l»»»e« d»r» dl. W»st ,» d«r Vetr« »e»ft Port» li» Briefmarke»» deimlitM. 3 Las Auge deS Laien kaun die jetzt mit vollendeter «unst lergcstcllten Pelze von echten Fellen kaum unterscheiden. ?lu§ solch imitierten Fellen ist die dreiviertellange Sport- nnd Ltroßcnjacke Nr. 883. Eleganter Tnchmantel 888 aus braunem Tuch, mit lang haarigem Pelz reich besetzt. Vorder- und Riickenbahn Sa« sn Hüfthöhe linksseitig in ungefähr 10 Zentimeter Länge abgenützten Abnäher erzielt man den blusigen Effekt. Jugendlich und schick ist der Mantel 389 aus schwarzem »der negerbraunem Velour? cko laiao. Sehr apart wirkt der hohe bogig angesetzte Pelzbesatz. Die geraden Bahnen betonen die schlanke Linie. »37 werden kn ganzer Länge »»geschnitten, dagegen sind die Seitenbatznen unter Hüsthöhe geteilt. Verarbeitet man gestreiften Stoff, so kann man denselben quer -er Länge nach, wie am BiMe ersichtlich, nehmen. Nr. >87. Pelzmantel mit neuestem, großem Kragen. Completmantel 888 aus weinrotem Duvetinc. Durch die Vie „echten" pelze find fast ganz verjchwun-en, «eil sie zu teuer sinö Hase, Ziege un- Kaninchen liefern heute -os Material für pelze aller M Unter -en Pelzmänteln bleibt Seal -er praktischste un- preiswerteste Ziege, als Giraffe, Antilope, Zebra, Zeh-Ki-, Zohlen ufw. verarbeitet, liefert Sas Material für sportliche Jacken un- Mäntel Pelzmäntel un- Zacken zeigen einfache un- gera-e Zormen Die Kragen -er Pelzmäntel wer-en ost gezogen, bei Pelzjacken au» on-er»artkgem Material gearbeitet pelz ist als Sesatz für -en Wintermantel -ie große Mo-e fluch -as Complet zeigt an -er -reiviertellangen Jacke --er -em Mantel Pelzbesatz, -er sogar zum Stoff paffen- eingefärbt wir- Paris betreibt -ie wie-erkehr -er Pelzmuffen, für -ie kn Veutjchlanü wenig Intereffe besteht. ' Zur Zeit unserer Groß eltern und Urgroßeltern war ein Pelz eine Not wendigkeit. Nicht, daß ge rade das Klima rauher gewesen wäre, als es in unseren Tagen ist, aber die LeVenSbebingungcn waren andere: die Eisen bahnen waren, wenn über haupt vorhanden, recht primitiv, die braven, alten Postkutschen überhaupt nicht heizbar, die Ver kehrsmittel in Stadt ünd Land so wenig entwickelt, daß jeder Weg, -er nicht zu Fuß zurückgelegt wer den konnte, nur zu Wagen erledigt werden mußte. Wollte man also nicht jämmerlich frieren, dann mußte man eben einen Pelz haben. Billig war er . ja nicht, aber dafür auch dauerhaft, geradezu ei« Erbstück, das Generationen öurchhielt. In unserer Zeit ist Ser Pelz nun leine Notwendigkeit mehr: die Verkehrsmittel sind aus gezeichnet und selbst das modernste und „luftigste", das Passagierflugzeug, verfügt über molligste Heizung. Des wegen verzichtet aber unsere Generation noch lange nicht auf den Pelz, sie braucht ihn weiter, teils als Schutz gegen die Kälte (denn cs scheint, baß wir da recht verwöhnt sind), vor allem aber als schmückendes Kleidungsstück. Und nach dem sich die Mode seiner bemächtigt hat, müßte man fast bc- sürchtcn, daß cs bald keine Pelztiere mehr auf unserer Erde gibt, so allgemein ist die Nachfrage nach Pelzen geworden. Tie sogenannten „echten" Pelze sind Natürlich auch wirklich io rar geworden, daß nur wahre Krösusse sie sich leisten können. Wenn man hört, baß ein Mantel aus dem könig- lichcu Zobel heute 5»»W Reichsmark koste« würde, wenn cs überhaupt gelange, die erforderlichen Felle noch zu- 'ammeuzubringcn, kann man ermessen, wie unmöglich dein Türchschiiittshürgcr yeute die Anschaffung eines „echten" Pelzmäülels ist! Aber an solche Dinge denkt ja heute auch kein vernünftiger Mensch mehr: bjese. „echten" Pelze stehen außer dem Bereich der Möglichkeiten, und trotzdem brauchen wir auf den Pelzmantel nicht zu verzichten! Diese uner schwinglich kostbaren Pelztiere, der Fachmann nennt sic „Edelpelze", mögen ruhig aussterbeu, wir wissen uns auch so zu Helsen, Denn wozu leben wir in dem Lande, dessen Kürschner als die besten in der ganzen Welt bekannt sind? Air Deutschen haben soviel erfunden und entdeckt, warum also sollten wir nicht auch neue Pelztiere entdecken, wenn wir sie brauchen? Wir schweifen also heute nicht mehr in die Ferne, sondern nehmen das naheliegende Gute: die brave Ziege, das muntere Kaninchen und den flinken Hasen! Die verwandeln sich dank der geschickten „Blend"-Arbeit der deutschen Kürschner in Seal, Zickel rass, Fohlen, als modernstes in Gazelle, Leopard, Zebra — also in die aller exotischste» wilden und zahme» Tiere, ganz wie wir wollen. Der beliebteste Lieferant des Materials für unfern eleganten Pelz ist und bleibt das Kaninchen: der modische Sealmantel ist heute schon in einfacheren Qualitäten zu Preisen unter löv Mark zu haben! All die andern Wundertiere, hauptsäch lich aus Ziegenfellen hervorgezanbert, sind zwar zum Teil ebenso billig und noch billiger, aber ihrer lebhaften Farben wegen doch nur vorübergehendc Erscheinungen. Das aber »nacht sie dann wieder zu teuer: man kann doch nicht jedes Jahr «inen neuen Pelz anschaffen! Außerdem wir- der stets vornehm wirkende Sealmantel, -er nun schon seit Jahren immer myderu blieb, sich bester für alle Gelegenheiten ver wenden laste» älS die hellfarbigen Mäntel, die mehr sport lichen Charakter tragen. Für Sen Nachmittag und Abend ist er immer richtig! Natürlich wählt man ihn stets so, -aß rr niemals zu ausgeprägten modischen Charakter trägt, um ihn mehrere Saisons tragen zu können: kleine Nuance», wie etwa der augenblicklich moderne gezogene Kragen, laste» ihn modisch erscheinen und sich beim Wechsel der Mode be quem abändrrn. Damit soll nicht gesagt sein. Laß der glatte Kragen unmodern ist: auch er erfreut sich großer Beliebtheit. Eins habest, beide Lragenforwen gemein: sie stehen Hinte» sehr hoch und geben damit — neben dem Schutz des bei allen Bubiköpfen.sonst der Witterung zu sehr ausgesetzten Nackens —. dem Gesicht einen reizvolle» Rahmen. Im übrigen sind sie gerade und schlicht gearbeitet. Gleiches gilt anch für die Pclzjackcn-, die immer fesch und jugendlich sind. Sie wollen mehr durch.-»- Material als durch den Schnitt wirken: Hier feiert ZiegYiM/Als Fvhlcn, Feh-Kib, Zickel rass ausgemacht, Triumphe. Ost beleben Kragen und Aermelstulpen aus an- derem Pelz, meist Hase unter einem Phantasienameu, die schlichten Formen, oder die geschickte Zusammensetzung des Materials der Jacke ergibt regelmäßige Musterung. Immerhin aber ist heute ein Pelzmantel oder eine Pelz jacke doch noch eine recht beträchtliche Ausgabe. Damit nun aber die, deren Geldbeutel solche Angriffe leider nicht aus« halten können, nicht abseits stehen müssen, hat eine freund liche Mode für den Winter Pelzbesatz an Mantel und Kostüm vorgeschrieben. Langhaarig oder kurzgeschoren, unter Len allerseltsamsten Namen, die manchmal wirklich auf die Heimt der Pelzträger deuten, wie Zizcacha, «in argen, tinisches Nagetier — die neueste Entdeckung der Pelzsücher! — meist aber immer wieder neue Erscheinungsformen der billigen Pelzlieferanten unserer Heimat darstellen, bilde» Pelzkragen und Pelzstnlpen, eventuell im Verein mit breitem Pelzbesatz am unteren Rand, einen sehr reizvollen Schmuck, der wirklich nicht allzu teuer auch für de« sparsam Rechnen- den ist, dabei aber jeden Mantel besonders elegant gestaltet. Zu dem moderne» Wollkord, dessen Rippen oft durch ge schickte Verarbeitung ganz besonders hübsch« Wirkungen geben, dem Wollvelours, -em weichen Kasha und Duvetiue. vor allem zu dem modernen Samt wirkt immer Pelz als Vervollkommnung gut,' sei er in seiner Naturfarbe —d. h. ützr Naturfarbe von Kürschners Gnaden — verwendet oder paffend zum Stoff eingefärbt. Letzteres ist zwar sehr modern, macht aber die Aeiterverwendung de- Besatzes in shäterev Saisons recht schwierig. Ma» wird sich darum diese« Luxus vielleicht nur an einem eleganten Complet gestatten, dessen dreiviertellanger Jacke oder ergänzendem Mantel der ein- gefärvte Pelz -ie letzte Betonung vollendeter Harmonie ver- leihen wird. Unbedingt notwendig ist das aber auch hier nicht! ' u i Will man gewissen Nachrichten der letzte« Woche« traue«, so sch«int man an maßgebenden Stellen Versuche zu machen, die Pelzmuffc» wieder cinzuführen. Es sei zugegeben, daß cs vielleicht ganz augestehm ist, die Hände i« solch warmer Hülle bergen z« können: aber «S ist kaum ansuuehmen, daß diese Bestrebungen sich allgemein durchsetzen werde«: wir »v-ersten Frauen haben gerne unsere Hände frei mcd schmücken dafür lieber die Aermel mit breiten, tonnen- förmigen Stulpen, in denen wir die frierende« Finge» Ver steckes können» « «i tv Se