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IS. 1. VrNezr pm stskwer r,»,»l«n »,»««»«» I» Kmper >»«», «»NI»«. 8». gehr«. U« L««Ens» 2VL>. KsHzz^krkas« «»-O. A«««'FASS. Les Dichters LvteumaSlL der ihm irt hat. Wie eia Komet zog sei» le Regt»«« Le» geistigen Htm- Mensch tm Sttme bekomm« Ve^siTMAS «fMUAHUMA n» «WLfUAWLrr«, »O « mm 1770—1778 die Herzoglich Braunschweigisch« Bibliothek verwaltet«. Da» grotze Erlebnis, da» tu Ler Leutschen Volksseele bi» auf LeMng» Lage uachzttterte u«L die Geiste» richtung grundlegend bestimmte, war der Dreißigjährige Krieg, der erst 81 Jahre vor Lessing» Geburt beendet worden war. rg und Btldnug de» »eruüufttaa, DenkerB seruu» der Lage de» M«scheugefchlechte» «tt» och »ar er nicht der Geber, der da» Bild La» die er tm Drange seiner Seele erstrebte, schauen konnte. Immer wieder aber filhlte er sich mm tu»« heraus dazu getrieben, gegen diese »der jene Lorhett Da aber da» Ziel aller Kultur in der Hervorbringung eine, Einheit besteht, mutzte mit der Zeit diese Spannung ausgeglichen werden. Das tiefe Gefühl, das sich in der Musik aussprach, wollte verstanden werden. Es muhte sich nm» auch tu d« gedankltchen Kunst formen lassen: in der Dichtung. Der Berstand hingegen, der sich nm di« Erklä- ruug der Naturvorgäuge bemühte, muhte fetnerfett» zur Anerkennung eines höhere« Geists» kommen, der sich, unab hängig von den Geschehnissen, in den geistigen Gesetzen aus- drückt, nach denen jene in Erscheinung treten. Um diesen höheren Geist zu verstehe», «mH sich der verstand von allem irdischen Begehren frei machen und von einer höheren Ein gebung leiten lassen, wie sie sich dem Dichter schenkt. Von der Eingebung geführt, gelangt der Verstand zur reinen Philosophie, »um durchgeistigten Weltbild. Al» sich dann zur Zett de» deutschen Idealismus die deutsche Dichtung eine» Goethe und Schiller und die deutsche Philosophie eines Kant und Fichte die Saud reichten, war das Bild des edlen harmonischen Menschen gefunden wor den, -er mit sich selbst einig ist, »veil sein freies Denken die Liefe »er reinen Empfindung seine» Herzen» erreicht und ihr darum «icht mehr widerspricht. Lessing müssen wir al» de« grdtzten Vorläufer und Bor bereiter jener groß« Zeit bezeichnen. Er ist tu ganz her- vorragende« Matze an der Erschaffung de» Idealbild«» vom sittlich guten Mensche« beteiligt gewesen. Seine eigen« artige Bedeutung liegt dariu, dah er im Grunde beide Entwicklungswege, sowohl den wtssenschaftlicheu al» auch -eu künstlerischen verfolgte, wenn auch der Leuker in ihm stÄ die Oberhand behielt. R SsßW M. SkkrvlW. Vv« Marti» Verger, Dresden. lNachdruck verbot«.) Wem» »vir auf die groß« Menschen vergangener Zetten turücksckauen, fo vergess« »vir leicht, daß sie auch «tust einen Entwicklungsweg zurückzulegen hatte»», vir find gewohnt, die »rotzen, dl« süd um ein nu» d-Sfelbe »uüurgebiet be- müht hab«, in bestimmt« Beziehungen zueinander zu seh« und sie gleichsam zu Sternbildern äm geistig« Him mel zusammenzufassen. Durch ihre großen Werke scheint un» wre Stellung t« Reiche de» Geiste» et« für allemal festgelegt zu fest». St« die Sternbilder tm Laufe de» Jahre» ihre Stellung z» ««» scheinbar verändern, «eil die Stern- »ett der SounenzeU täglich um 4 Mtnut« vorauSetlt, eb«so erschein« uu» die Großen tm Reiche des Geistes und ganze KmtürgeSiete «»ter dem Einflüsse der geistige« ZeÜftrö- umngen verschiede»». MU de« Sternen, die «Ur nie au» dem SefichtSkrei» verlieren, möchte ich di« Erleuchteten, die Seher und Pro phet« vergleichen, die «n» da« Ewige und Vollkommene tu der reinst« Form übermittelten und deren Erdengaug uu» zu seine« Symbol wurde. Di« anderen Stern«, di« m»S nur zu gewiss« Jahreszeit« leuchten, können wir -en Denker« »«weisen, der« Wahrheiten un» auch nur zu be stimmt« Zett« aufgehcn. Bei Lessing biugegen müssen wir kvrmer Meder an den geistigen Kampf denken, den er zeit seine» Leb«» mit Seele und Geist um die Verwirklichung und Anerkennung Ler wahren Menschlichkeit gefüh ' werbender Geist durch viel« meld hindurch Wohl ging Lessing sein« eia«« Weg, doch wurde dieser weniger von ihm al» von d« geistig« Kräften be stimmt, die sein« und die folg«»« Zeit gestaltete»». Er hatte et« so feine» Empfind« für die wirkend« Kräfte, Laß er von ihn« all« mehr oder weniger beeinflußt wurde und darum auf keinem der viel« Gebiete, auf d«« er sich be- tätigte, zur völlig« Ruhe und höchsten Vollendung kommen konnte. Seine gewaltige Leistung besteht vielmehr darin, daß er sein« Zeitgenossen auf bi« Aufgaben hinwte«, die ihn« ihre Zeit tm Hinblick auf die Zukuuft stellte. Sen« er auch zum geistigen Führer feine» Bolle» in jener Zett berufen war, so wurzelte er -och so tief in seiner Zett, daß er sich nur nach und nach von ihr lös« konnte, um sich Ler ewigen Wahrheft zu nähern, um deren Erkenntnis e» ja immer zu tu» war. Wenn wir darum seine Leistungen recht würdig« wollen, müssen »vir uu» erst -« geistig« Zustand seiner Zett Md ihr« innere BewegungSrtchtung vergegenwärtigen. Die Generationen, die mrter d« Folg« dieser gräßlich« Zeit ,« leid« haft«, macht« sich über di« Ursache ihre» Elend» ihre eigen« Gedanken. Ihn mußte irdischer Besitz wett wertvoller erscheinen al» ihr« Vorfahren, die e» mit frommem Heldeumute ertrugen, daß ihn« um deSGlaubeu« will« Hab und Gut und oft sogar da» Leb« genommen wurde. Jetzt, nachdem mau erfahren hatte, daß tm Namen der Religion so Entsetzliches geschehen konnte, fing man an, die Religio« mit Le« scharfen Berstand« ,« untersuch«, der für alle» eine greifbare Erklärung fordert. Freilich läßt sich auf diese Art da» Gehetumi» der Reli gion am wenigsten begreifen, wohl aber der Wahnsinn rett- gtöser Unduldsamkeit leicht feststellen. Dabei mußte man auch die Kluft bemerke« die sich im Laufe -er Zeit zwischen einer beschränkten Auslegung der Religio« und der neuen Weltanschauung aufgetau hatte, di« auf Grund wtffeuschast- ltcher und besonders naturwissenschaftlicher Erkenntnis eine bedeutend weitere geworben war. Je weiter man auf dem Wege be» Denkens fortschritt, desto fragwürdiger mußte einem di« Grundlage -er Religio« erscheinen. Infolgedessen »erztchtete man auf di« Lösung der rein geistige» Fragen und weudete sich lieber -em praktischen Problem der Wirksamkeit der Religion zu. Das geschah jetzt vor allem au» dem rein menschlich« Drange, weniger um einer religiös« Idee will« Das Ideal der Zett war da» vernünftige und darum zugleich gute Menschentum, da» die Pietisten vor allem praktisch zu verwirkliche» suchten und mu -essen geistige Erfassung sich die bedeutendste» Köpfe der Aufklärungszeit bemüht« «tt der Verschiebung de» Kulluriuteresse» mnu «tt- gtSs« in den irdisch-menschlich« Vereich ging ei» starke» Anwachsen de» Selbstbewußtsein» und Le» Geltungsbedürf nisses Hand in Hand,' den» auf dem Wege de» Denken» waren sich die Mensch« ihrer ErLverbunLenhett Md ihrer geistig« Kräfte bewußt geworden. Die Kraft ihrer Seel« war zu schwach geworden, so daß sie sich «icht mehr t» de« rein geistigen Reich de» Glaub«» »urechtfand« Sie fühlt« sich jetzt al» Herr« Ler Erd«, Li« selbst stark genug wär«, ihre irdisch« Wünsche ,a verwirklichen. Weil sie aber allein auf den Berstand und die fiuultche Erfahrung augewtes« war« konnten sie auch nur ihr irdisch sinnliches Dasein erfass« So erklärt sich der Wunsch jener Zeit, alles Gescheh« auf natürliche Veränderungen des Stoffes znrück- zvführ« Da» tiefe religiöse Empfind« ließ sich nicht «ehr tz» die Sphäre Le« Gedankliche» zieh« Darum blieb eS »er Musik als der Kunst, die am meisten vom Stoffe losgelöst ist, Vor behalt« das auszudrücken, was jenseits des ««schlichen Verstandes liegt uud ihn den noch «»sichtbar leitet. Der reine Gehalt der kirchlichen Lehr«, der dem bloß« ver stände ewig Mfaßbar bleib« muß, rettet« sich in die reli giösen Musikwerke eine» Vach und Händel. Die Einheit des Kulturstrebeu», die bisher Lurch die Religio» gegeben war, wär also verlor« gegangen. Die stoffgebMdenfte Ler Wissenschaften, Li« Naturwissenschaft, und Lte geistigste der Künste die Musik, entwickelt« sich damals nebeneinander. ES ist «icht so einfach, Lessing» wahres Wes« zu er kennen, weil er sei« JunersteS so meisterlich zu verbergen wußte. von ihm, der e» dem Dichter gerade»« z«r .Pflicht macht«, ^en Do» seine» Jahrhundert» auzunehm«-, hat m« sogar behauptet, er hab« eigentlich gar keine Heber» zeugung gehabt. Jedenfalls aber ist er tu stete« vertrau« auf sei« Führung mit einem Gleichmut durch sei« Leb« gegangen, der M« allein schon AchtMg abnöttgt. ES war feine feste Ueberzeugmra, Laß Gott Li« Wett vollkommen geschaffen hab« ML nnsere Irrtümer «ar tu Ler Unvollkommenheit «ufere» sinnlich beschränkt« Erkeuutnisvernwg «S beruh« <M«s» klar war e» ihm. Laß alle Mensch« einmal zur geistig« vollenLung gelang» müßt« Darum »ah» er ja auch tu sei«« später« Jahr« Ley Gedanken Ler Seel«- wauLmeung auf und fand e» Lnrchan» «»glich, Laß Ler — " ' " - «eite«