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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 19.01.1929
- Erscheinungsdatum
- 1929-01-19
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192901193
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19290119
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19290119
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Riesaer Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1929
-
Monat
1929-01
- Tag 1929-01-19
-
Monat
1929-01
-
Jahr
1929
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 19.01.1929
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ge» «8 itzl«. t. »t, selbst Aschen Innen- »ng Frau für 'ganisationen vertreten allgemein den »eitSanred«, da sie der Ansicht seien, an der Kenntnis de» Personenstände» muptmauuschafte« Großenbat» W. Meißen Ü ^.dat.e« sichersord«ftch»«»mvt^tn 8e« Tetle« ter AmtOI wesentlich erwette die hochgelegene« le« ans Elter« , Oertliches nnd SSchfifcheS. Riesa, de» 19. Januar 1929. —"Wetteroorberiaaenrden 20. Januar. Mtgeteilt von der Sachs. Landeswetterwarte zu Dresden. TemperalUten schwaureno. Im Flachland und iu untere» GebirgSlaae» aber vorwiegend über Null. Bon mittleren Gebirgslage» ab mein leichter Frost- Bedeckt dis wolkig, vereinzelt Niederschläge, in den tieferen Lagen teilweise al« Siegen. Winde au« westlichen Richtungen, in höhere» Lagen ziemlich lebhaft. —»Daten für den 20. und2l. Januar 1S.29 Ganuenausgang 7,54 (7,53) Uhr. Sonnenuntergang 16.29 (16,80) übr. Mondaufgaitg 11.52 (12,21) Uhr. Mond untergang 2,31 (3.58, Uhr. 20. Januar: 1818: Der Dichter Lorinoph Martin Wieland in Weimar gelt. (geb. 1783). 1858: Die Schriftstellerin Elisabeth tBettina) ».Arnim in Berlin gest. (geb. 1785). 1900: Der englisch« Schriftsteller John RuSkin in Coniston gest. (geb. 18l9). . 21. Januar: 1793: Hinrichtung Ludwig« XVl. »an Frankreich (geb. 1754). 1804: Der Maler Moritz von Schwind in Wien geb. (gest. 1871). 1851: Der Komponist Albert Lortzing in Berlin gest. (geb. I8oi). 1867: Der Schriftsteller Ludwig Thoma in Ober- ammergau gxh (aest. 1921). 1872: Der Schier Franz Grillparzer i» Wien gest. 1924: L-er 1-Bolkekomm ssar der russischen Sowjet- ^adimie 3liitsch Lenin i» Gorki be Moskau g,st. <„eb. ,870). MM LMMU. Montan, den 21. Januar: „Mtnn« »an varnbelm" »der .Da« Soldatenglück-, Lustspiel von Gottbold Ephraim Lessing. Zum Gedenken an den 200. Geburtstag de« Dichter«. Hierzu schreibt Wilhelm Brück in Heft 9 der .Blätter der Sächsischen LandeSbübne". Am 22. Januar 1929 wird man Lessing« Bedeutung — 200 Jahre nach seiner Geburt — in Wort und Schrift kennzeichnen, »in« Bedeutung, di« weit über di« besondere Bedentnno des großen Manne« binau«ragt, di« wir in diesen Zeiten beroorgehoben baden. Aber di« Blätter der Sächsischen Landesbühne würden «In« Unterlassung«sünd« begeben, wenn sie in Lessing bei diesem Anlaß nur den dramatischen Dichter feierten; denn Lessing »ar — da« muß in diesen Blättern laut gerühmt werden — einer der ersten und sicher der bedeutendste wirklich« Freund de« Schauspieler« und der Schauspielkunst; da« deutsche The ater besand sich noch in seinen ersten schwierigen Anfängen; gegen eine Welt von Borurteilen kämpfte Lessing für di« Bedeutung der Schauspielkunst. Wegweisend sprach er schon al« Jüngling au«, e« geuüg« für den Schauspieler nicht, Empfindungen »u besitzen, sondern er müsse der be wußte Meister des Au«druckS sein. Un» Heutigen er scheint dies selbstverständlich; in damaliger Zeit bedeutet« diese Forderung einen Ansporn und Grundsatz von rich tunggebender Bedeutung. Urberlegt«« Können, sorgsam gepflegte und auszubildende Technik ward Erfordernis für den Schauspieler. Dieser wird in Lessing den große» Geist verehren, der zuerst klar und mit weithin vernehm licher Stimme die Größe der Schauspielkunst propagiert«. Dem Bahnbrecher der Schauspielkunst, dem Erneuerer der Dramaturgie huldigt an seinem Jubelfest« di« Lande«- bühn« sicher in seinem Grifte und nach seinem Sinne durch eine fein euipiundene, wohldurchdacht, und schausptelerich gelungene Darbietung seine« Mufterluftspiel« .Minna von Barnbelm". Bühnenbild: Maximu« Ren«; Inszenierung und Spiel leitung Franzi«ka RenS Htlpert. — Damit schließt die S. Koielveriod« der .Sächsischen LandeSbühne" in Riesa. Di« nächsten Gpirltage sind der 14., 18^ 19., 20. und 21. März diese« Iah, es. * —* Standesamts-Nachrichten. Die Ver öffentlichung der StandeSamtS-Nachrtchte» in Le« Tages zeitungen war seit der Zett der Inflation bis vor kurzem verboten. Nach erfolgter Aufhebung des Verbotes haben wir uns bemüht, die Nachrichten erneut von zuständiger Stelle zu erhalten und werden dieselben, wie in frühere» Jahren, wieder veröffentlichen, und zwar in Zeitabschnitten von einem halben Monat. I« der 8. Vellage .der vor liegenden Tageblatt-AuSgabe befinden sich di« Nachrichten der Standesämter Riesa l, H und lll aus die Zeit vom 1. Vi» 15. Januar 1929. —* Oeffentl. Höher« HaubelSlehranstatt. Wir weisen aus die Bekanntmachung der Oeffentlichen Höheren Handelslehranstalt in unserem heutige» Blatt«, wonach die Aufnahmeprüfung festgesetzt und zu wetteren Anmeldungen ansgefordert wird. — I« die Vorschul klasse, Re alt Stenotypistinnen- und Verkäuferinnen- KgNtSMtzMsffl 20. Januar 1928: Epheserbries 4,22: ,L«g«t tzen alten Mensch«» ab, der durch Lüft, in Irrtum sich verderbet? »ur» sich salb» besiegt i Ein« Fabel erzählt: Ein Adler sank, .roffen, zur Erd«. Da bemerkt« er, daß de: ledern beschwingt «ar. Sein eigene« Ge Waffen zu seiner Vernichtung geliefert, besiegt! Wie viel« Menschen müssen da« auch sagen, »je viele, die .durch Lüfte in Irrtum sich selbst verderbend Wie Ichtver dann di« Erkenntni«: .Wir sind selbst schuld", wie schwer wieder lolzukmnmen. Wer einmal «in zügellos«« Leden begonnen bat und nmkrbren will, den lockt die Luft immer wieder aut die leichtsinnig, Bahn, E« ist, al« wenn ihm die Lust zur Sünde da« inner« Rückgrat gebrochen batte. E« kommt zu guten Vorsätzen, zu gut gemeinten Versprechunaen an Mutter uud Freunde, aber e« langt nicht zur Lat. Der SündenpfeN, den mast mit der eigenen Luft beschwingt hat, steckt tief. Da Hilst höchsten« noch ein« Operaüon,aus Leben und Tod. .Rein ab und. Thrift» an, dann ist di« Sach getan!" Halbheiten nütze« dann nicht« mehr, a» ihnen verblutet man sich. viel bester und leichter ist r« di« Seel« nicht erst an di« Luft zu ketten. Laßt euch nicht betören von Freunden und Büchern, di« sich an die niedrigen Begierden tu euch wenden, sie bilden dies« Begierden zu Waffen argen euch um. Laßt euch nicht betören von Lebenaarundsätze», di« lauter Freude verbeiße» und hinter der Freud« Tyrannei verbergen, wie etwa: Der Jugend ist alle« erlaubt, ft, hat rin Recht sich auszuieben, Kameradschaftsehe n. dgl. Es «ar io und wird so bleiben: Nur di« Herrschaft über sich und seine Begierden ist der Weg zur Reinheit, skrast und damit znm inneren Glück. Nach et«r «Metl»»g de» bi« Zahl der Srtpaeerkran etnzelt sind Todesfälle infolge von Komplikationen zu ver zeichnen. — Wie von ärztlicher Sette mttaetellt wird, dem egt sich die Zahl der in» Krankenhaus am Küchwald ringelte- sertv, grippekranken Chemnitzer Personen 1» den alljährlich um diese Jahreszeit üblichen Grenze»- Zu einer veunruht- gung liegt kein Grund vor. ' Füttert auch da« SlAgwtldl Die anhal- tende Frostpertode zwingt nicht nur zur Fütterung -e» Großwildes, da« gewiß in erster Ltstte letvet, sondern «» gilt, auch deS Flugwildes zu gedenken, also der Hühner und Fasanen. Der Bestand unserer Feldmarken an Fing- wild geht leider immer weiter zurück. Fortschretinck« Kul tivierung, Ausnutzung sehen streifen Vöben« und damit verbunden« Ausrodung, der KuftMiqaer, dir neuen land wirtschaftlichen Maschinen uüd nicht zuletzt dte »assen Jahre haben be'on er» d» Rebh hn immer seltener werden lassen. Man braucht kein Schwarzseher zu sein, um zu prophezeien, daß die Zeit nickt mehr fern zu sein scheint, da dar letzten Ketten Hühner über di« Stoppelfelder ziehen... Diesen Zeitpunkt möglichst weit htuauSzuschtebe«, ist Ausgabe des weidgerechten Heger» und Jägers, der sich darum im Winter neben dem Großwild auch de» Flugwildes ««neh men sollte. —* Erfinder-Inflation. DaS RetchSPatentamt hat eine, Vermehrung seiner Beamtenzahl beantragen müs se»». da der Geschäftsgang in den letzten Jahren bedeutend zuaenommen hat. Während noch im Jahre 1924 mit einem jährlichen Zugang von 56800 Patentanmeldungen gerechnet wurde, stieg im Jahve 1928 die Zahl der Patentanmel dungen auf über 75000. Auch di« Ziffer der Anmeldungen für Gebrauchsmuster kann sich mit 65000 durchaus höre» 30t"* "cr Warenabzetchen betrug im lebten Jahre —" Internationale Tagung der Kolonial waren-Händler. Dte ReichSauSsteltung für Kolonial waren und Feinkost findet, verbunden mit einer Kochkunst- und Konditorei-Sonderschau, für dieses Jahr vom 29. Mai bi« 9. Juni in Essen statt. Veranstalter der „Rekofa" sind der Wwka-Bervaich deutscher kaufmännischer Genos senschaften «. D. und der RetchSverbaR» deutscher Kauf leute deS Kolonialwaren-, Feinkost- und LebenSmittel-Ein- zell,anbei» e. B. Auch die deutsche Landwirtschaft wirb diesmal in großem Umfange vertrete« sein, ebenso das Ausland. Da» Protektorat der Ausstellung hat der Reichs- ernährungSminlster Dietrich übernommen. —* 9. ReichS-Landbundtag in Berlin. Am 28. Januar findet in Berlin, und »war zu gleicher Zeit im Großen Schauspielhaus« und im Zirku» Busch der 9. RetchS-Landbundtag statt, auf dem die Präsidenten deS ReichSlcmdbundeS. ReichStnnenminister a. D Dr. Schiele, ReichStagSabg. Hepp und BauerngutSbestder Bethge zu den wichtigsten WirtschastSproblemen der Gegenwart m programmatischer Form Stellung nehmen werben. —* Beschädigung von Weibe« «vb Abrekße» von Weidenkätzchen «nb ebenso deren Ber kaus werbe« streng bestraft. Die Weidenkätzchen, dt« zu Begin» de» Frühjahrs den Biene« fast dte einzig, Nahrung gebe«, werde» oft aenug von gedankenlvsen Men- sche» abgerissen, obwohl da» Forst- und Feldstrafgesetz dafür empfindliche Straf«« androht. Da» Ministerin« deS Inner« hat überdies am IS. Februar 1926 eine Verordnung znm Schube der Weidenkätzchen erlafsem wonach da» Keil- biete» und verkaufen von Wetdenkätzche» ganz allgemein verboten «nb unter Strafe gestellt ist. vom Verbote sind nur die in HandelSaärntnereien M» Schnitt anaepslanzten und gezogene« Weide« ausgenommen. Wer Weidevkätzchen verkauft, die er an» einer HandelSgärtnerei bergen hat mutz jederzeit «inen schriftlich«» SuSweiS über de« redlichen Erwerb der SSeidenkStzchim habe«, sonst versSllt auch er dei Strafe. Der Ausweis mutz vom Gemeinberat der Nieder, lassuna des HandelSgärtner» beglaubigt sei« und außer dem Zeitpunkt de» Erwerbe» auch die Menge der erwor« benen Weidenkätzchen angebe». Die Polizeibeamten sind angewiesen worden, auf Durchführung der Vorschriften scharf z« achten. —Gege« di« Beschimpft»»« der Religion. Der Abg. Börner, Leipzig, hat mit Unterstützung der übrigen Mitglieder der deutschnationalen Landtagsfraktion eine Kurze Anfrage an die Regierung gerichtet, in der e» u. a. heißt: „Die Beschimpfungen der RekgionSaesell- schaften durch die kommunistische Presse nehmen immer mehr zu. Die „Sächsische Arbeiterzeitung" »eichnet sich unter Mißbrauch der Immunität durch ihre Schriftleiter hierbei besonders auS." I« der Anfrage wird ein Aufsatz der Nr. 294 vom 18. Dezember ,D« liebe Gott im Krankenhaus" zitiert, der von nicht wiederzugebenden Un- flätigkeiten strotzt. Zum Schluß heißt «S: „Da die Reichs- Verfassung in ihrem Artikel 135 allen Bewohnern volle Glauben»« und Gewissensfreiheit und die ungestörte Reit- gionSübung gewährleistet nnd unter staatlichen L>chutz stellt, fragen wir die StäatSregierung, ob st« derartige Benin- glimpfungen dulden und welch« Maßnahmen sie ergreifen will, nm den notwendigen Schutz zu gewähren." —* SinhettSanrede Frau. Die Forderung deS Bundes deutscher Frauenveretne. Der Bund deutscher Frauenvereirte hat an den Neichsminister deS Innern «ne Eingabe gesandt, in der es heißt: Der Bund deutscher Frauenvereine, dem 80 grobe Organisationen «»geschlossen sind, gestattet sich dte Bitte auSzusprechen, der Reichs- Innenminister möge veranlassen, daß im amtlichen Verkehr mit beamteten und anderen Frauen dte EinheitSanreve Frau Angeführt wird Und insbesondere, daß die Unterschei dung Frau und Fräulein ia amtlichen Formularen künftig nicht mehr erscheint. Dn der Eingabe wird dann u. a. aus- gestihrt, daß die Bezeichnung Frau rechtlich von der Ehe schließung nicht «chhLngig sei. So stelle eine Verfügung de» preußischen Innenministers ausdrücklich fest, daß keiner ledigen Mutter verwehrt werden könne, sich Frau zu nennen. Auch Erlasse deS sächsischen Innenministers, deS braunschweigischen Innenministers, des badischen Innen ministers lassen die Führung »er Bezeichnung Frau für unverheiratete ausdrücklich zu. In mehreren dieser Erlasse wird ausgeivrachen, daß die Veränderungen der wirtschaft lichen, sozialen um» politischen Verhältnisse durch die StaatSumwälzung auch hinsichtlich der Bezeichnung Frau dte bisherigen Titten und Gewohnheiten geändert hätten. Die großen Franetiorganisationen vertreten allgemein den Standpunkt der EinheitSanreve, da sie der Ansicht seien, daß die Oessentlichkeit an der Kenntnis des Personenstandes bei der Fran ebensowenig Interesse hoben Änne, als beim Mann. ES könne nur «iS folgerichtig erscheinen, daß die Behörden auf die bei ihnen im Verkehr mit nicht beamteten Frauen noch übliche Anrede in der BerkleintrungSsorm, die der Stellung der selbständigen, berufstätige» und poli tisch mitverantwortlichen Staatsbürgerin nicht mehr ent- Ü"lM:.ve^ichten,u»d mit dem ganzen Nachdruck ihrer klaff* mA Bollnnterrscht bei 89 Wochenstunüen eingerichtet ist. «erde« nur Schülerinnen »ach vollendetem Volks- schnlbemch wwbRwwmeu. — Für bi« Ausnahme in «kaff« IV Ler Hötz««» Abtetluna gilt al» vvrau-setznng »er «rfokg- kap erst ^ttt Be^nn ^» neu«, Hchuljaßr»» abg,hatten »er Seit- ' i« _a — mancherlei ^eberraschungen bringen wirb. —* Dte SS-Stnubennh, i« »er am 16. b. M. ae- 1 »o« Herr» Obermetfte, E». —, bereit» erfunden und kaut der erteilten Patentschrift Nr.1988479 vom 21. v. 28 vom Patentamt anerkannt worbe«. Dies« 24-Stunbenuhr ist an verschiedene» Stelle« im hiesigen Sanchhammer- werk »er Firma Mtttelbentsche Stahlwerke A.-«., Riesa, fett längerer Zett im Betrieb und dte Belegschaft »e» Werke» hat jedp» Latz. Gelegenheit, die Uhr in ihrer tadellos sank- me' LeS betrügerische» Auto- t : betrüaertscher Luto- llanb» sein Unwesen. Bildhauer Gras aus Berlin, der speziell an Kra^türoschkenführer herantrat und sich «ach Krankenhäuser» oder sonstigen zumeist öffentlichen Gebäude« fahre« ließ, um bann, ohne da» ausgelauk«»« Fahrgeld zu entrichten, auf irgend ein« Wetse zu ver- schwinden. Aber die- war noch nicht da» Schlimmste; Der Betrüger verstand «S trotz aller Warnungen immer wieder, dte betreffende» Kraftwagenführer noch um Darlehen zu prellen. Er übergab beim Verlassen des Fahr,rüge« irgend ein Paket zum Ansbewahren bezw. al» Pfand. Merkten dt« betrogene« Chauffeure, batz sie La» Opfer eine» Schwindlers geworden und öffneten selbtg« dann da» Paket, so gab «S noch eine zweite Enttäuschung. Fast durchweg enthielten die Pakete zuvor gestohlene Fußabstreicher ober andere völlig wertlose Sachen. Luch al» Pfand übergebene Uhren, Ziga rettenetui» «nb dergleichen Dinge erwiesen sich stet» al» ganz minderwertige Objekte. So ließ sich der dreist auf tretende Betrüger beispielsweise von Leipzig »ach Halle ober umgekehrt fahren. In Riesa, Meißen und Freiberg fand er ferner Kraftroagenführcr, die ihn nach Dresden be förderten und dann das Nachsehen hatten. Wie soeben au» Stuttgart gemeldet wird, konnte Graf dort am Donnerstag festgenommen «erden. Er hat rund 800 solcher BetrugSfäll« zugeftanden. Im Frühjahr 1928 war dte Festnahme -«» betrügerischen »utofahrgasteS be reit» einmal der Bochumer Kriminalpolizei geglückt. Wäh rend eines AufenthaueS im dortigen Krankenhaus« ver mochte er zu flüchten. Seit Lieser Zett hat er alle mögliche« Gegenden Dentschland» aufgesucht und zahllose Kraft droschkenführer zu schädigen verstanden. —* Dte Verzinsung von aufgewerteten Sparkassenguthaben, vom 1. Januar ISA ab bis auf wettere» sind nach der ö. Durchführungsverordnung für dte Auswertung von Sparguthaben vom 19. Dezember 1928 die aufgewerteten Sparguthaben bet öffentlichen oder unter Staatsaufsicht stehenden Sparkassen mit 5 Prozent zu ver zinsen. Die Gläubiger können die Auszahlung der Zinsen zu« Ende eine» jeden Kalenderjahre» verlangen, sofern pe eine Reichsmark oder mehr auSmachen. —* Lessing-Ausstellung der Sächsisch«» LandeSbibltothek. Am 22. Januar 1929 gedenkt Deutschland der 200. Wiederkehr de» Geburtstage» eines seiner größten Dichter und Denker: Gotthold Ephraim Les sing. Zwar, was die Allgemeinheit von ihm wettz, geht schwerlich über dte „Minna", den „Nathan" und einige dunkel lastende Erinnerungen an den „Laokoon" und dte „Hamburgische Dramaturgie" hinan». Bon dem kritisch- kämpferischen Menschen Lessing, dessen Leben Unrast «nb Bewegung war, weiß «an wenig. Die Sächsische LandeS- btbliothek hat jetzt tu» Lichthofe de» Neuen Rathauses eine Ausstellung zusammengetrag«^ dt« da» Leben und Wirke» Lessings au» dem Hintergrund der Zeit eindringlich und übersichtlich Wiedererstehen läßt «nb sein Schaffen alS Dich- ter, Theologe, Philologe, Archäologe und Journalist darlegt. —* Umleitung von Fernschnellzüge« über Leipzig. Wie dte ReichSvahndtrektion Halle mitteitt, werden vom 15. Mat ab die Fernschnellzüge FD. 11/12 Ber lin-Stuttgart nicht mehr über Halle, sondern über Leipzig geleitet werden. Man verspricht üch von dieser Maßnahme angesichts be» größeren Hinterland«» der Stadt Leipzig eine höhere Inanspruchnahme der betreffenden Züge. —* Der nene LandeSkommandant 1» Sach- s e n. Der Lrtillerieführer der 4. Division nnd LanbeS- kommandant in Sachsen, Generalmajor Fischer, scheibet mit dem 81. -S. MtS. unter Verleihung de» Charakters alS Generalleutnant au» dem Heere au». Z« seinem Nachfolger al» Artillerieführer -er 4. Division und LandeSkommandant in Sachsen wurde der bisherige Kommandeur de» 4. Arttl- lerteregtmente«, Oberst Schubert, bestimmt. — Der bisherige Chef de» Stabe» der 4. Dt»„ Oberst veck, ist «nter dem i. S. -um Kommandeur Le« 5. «rtillerte-Regi- ment» tu Fulda ernannt. Set« Nachfolger wird Oberst- lentnant vollmar, bisher Abteilungs-Kommandeur tm 1. Arttllerie-Regtment. —* Au» dem Landtage. De« Landtag ist heute di« Vorlage über dte vorläufige Ablösung von Staatskosten an die evangelisch-lutherische Landeskirche un- an die römisch-katholische Kirche ,»gegangen. —* Land tag Santrag. Die LanbtagSsraktion der Kommunistischen Opposition, Böttcher, Lteberafch, Rötzscher, Schreiber und Siewert, hat Im Landtag eine» ««trag ein gebracht, dnrch de« die Regierung beanftragt werde« soll, 10 Millionen Reichsmark als erst« Rate zur Unterstützung utchtbezuasberechtigter Erwerbsloser und Saisonarbeiter znr Verfügung zu stellen, ferner sofort all« für da» StatS- fahr 1929 M vorgesehene« Arbeiten in Auftrag zu geben «nb de« Landtag et» Programm über wettere Arvetten vor- zulege«, und endlich bet der ReichSregternna dafür einzu treten, daß all« Erwerbslosen währen- -er Dauer der Er werbslosigkeit ausreichende Unterstützung erhalten. —* Verkürzung der Redezert tm Landtag s Wie wir erfahren, beabsichtigt »er AeltestenauSschuß deS Landtage», die Frage einer Verkürzung der Redezeit in seiner nächsten Sitzung zu prüfen. Den Anlaß da,« hat dte Spaltung »er kommunistischen LanbtagSfrartton gegeben, deren Folg« Dauerreden beider Parteien gegeneinander sind. Dadurch wird die Arbeit de» Landtag« außerordentlich aufgehallen. Irgendein positive» Ergebnis Ist bei diesen AgttattonSreden nicht zu erwarten. —* Wa» wird mit der sächsischen Schlacht steuer? Dte sächsische Schlachtsteuer ist tm neuen GtaatS- haushallplan 1929 mit derselben Summe wie tm Vorjahr, nämlich «üs 19690609 Reichsmark, eingestellt worben. Die vom Kiüanzmtntster ausgearbeitete Vorlage über -en all mähliche« Abba« der Steuer liegt noch im Kabinett und dttnte erst erledigt werden, wen« der Landtag über einen entsprechenden wtrtschastSparteMchen Antrag auf Besei tigung der Steuer entschieden haben wird. —* Polizei auf Skier«. Nachdem sich in der letzten Zett der Dienstbereich be» Polizeipräsidium» Dre »- dendurch Zuweisung der 'Gebiete der AmtShauptmann- at, hat es sich erford«! le »«» Dienstbereiche» eisend eu, da bet dm Jortkmmue» «",«»,1, «4» , e« HandelSlrhranftall erteilt, —* Woch««-ndr t« Seebad. Unter diese« Lett stern sindet «» Sonnabend, 2. Februar IM», da» bieSjätzria Wtntervergnügen be» Lurnveretn» Rief« tD.T.) e. v. tm Hotel zu« Stern statt, da» mancherle Ueberraschungen bringen wirb. schilderten Weis«'ist i_... Becker, Riesa, Bahnhofstraße 26, »trett» laut der erteilte» Patentschrift Nr. 1988 479 an verschiedenen Stellen tm hiesigen Sa « chh rk der Firma Mtttelbentsche Stahlwerke A.- . .! längerer Zett «m Betrieb und dte Belegschaft t bat jede» Laa Gelegenhett, die Uhr tn ihrer tadellos sank- tionterenden Art zu sehen. —g. Festnahme Le» betrügerische» Auto- fahrgasteS. Wie schon mehrfach au» Pressenotizen zu entnehmen war, trieb seit Mat v. I. «tn betrüaertscher «uto- sahrgast tn vielen Gegenden Dentschl -- - ES »ar die» et« dreißigjähriger B sttgen znmetft öffentlichen i, ohne da» ausgelaufen«
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