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^»16 8. Bellte r»» NItsirr r«»r»l,tt. k»»»» »» 1V Jemwr ISS», «de«»». «». J«hr«. KWkMil-RMMl «f di« Zett US« 1. N« 1». Jauua« 1»C AUMesa, GemÄde^Ap!»^^' N" »em Arbeiter Friedrich Haller, b., de« MSN,WLkE..r'^» " - . ?tn« rocht«: de« ««hlenarüetter Fran, «urt Rühle, h» »em Dentisten Herman» Ärl E>ito Brandenburg in Außerdem 1 uneheliche Geburt. Ausgebot«: ^De, «er»aw»«MekretLr L-rtstlan Albert Slawe, und Martha Ltdveth Erna Berg, h.; »er Lokomotivführer- aruvärter Mar Alfred Unger in voberfen «nd die Schnei- dertn GrrtrudLoutie ««hier, h.,- der Tischler Alexander 8E^^,Echt«dl«r. h., und Alma Martha Zieger, h.; der Bautischler Max Julius Karl Saul, H., und Johanna Martha Lehmann, h.: der KaufmrnnSgehtlfe Erich Fürchte gott Leudtsch, h, und die Plätterin Anna Frida Neuter"h.; der Arbeiter Oswald Karl Grobe, h., und Emma Dora Eäh^ h-r der Maschinenarheiter Fritz «urt «edler, h, und die Arbeiterin Lina Frieda Schmieder geb. Uhlemann, h.r der ASttter Paul Max Zein tu Dresden «nd die Arbei ters Emma Frida Gchmtdtchen, h. , Eheschltebnnge«: Der Metallarbeiter Bruno Max Klemm, h., und die Arbeiterin Friederike Emilie Alma Fluhr, h.r der Lehrer vruuo Volkmar Weinhold in Dittersdorf bet Glashütte und Elisabeth Susann« Wolf, h.r der Arbeiter Otto Lurt Antrag t« Poppitz und die Arbeiterin Anna Emma Blüth- chen t« Poppttz. »terbeflille: Die DachbeckermetsterSehefr ru Auguste Amalie Zimm- ler, 77 I, h.; die Rentenempfängerin Henriette Marte verw. Pfützner geb. Petter», hl I» h.: die Anna Ida verw. Schwarzer geb. Schubert, öS I., h.; der Jnvaltdenrentner Earl Reinhold Rtckol, SS J^ au» Seerhausen: die Rentner», ehefrau Anna Soutse Keßler geb. Rougk, 71 I., h.; die Pen- stonärin Paulin« Sophie Emma verw. Ktttler geb. Eckardt, 76 I., H-: Ler Rentenempfänger Karl Friedrich Böttcher, SS I., h.: die Rentenempfängerin Karoline Pauline Friede rike Kleber geb. Steinecke, 68 I., h.; der Schreiber Fran- Otto Lindner, »4 I., h.: der EtsenwerkSpenstonär Friedrich Wilhelm Ometzsch, 70 I.; Ler Kaufmann Ernst Emil För ster, 67 I., h. Äußerte» «tt» unedel. Kind. Standesamt Nies« L. tGtadtteile Srdba und Merzdorf, Gemeinden Bodersen, ForVerge, Leffa Und Pochra). Geburt«: Ein Sohu: Dem Handlungsgehilfen Johanne» Paul Erich Caspari, h.: dem EtsenwerkSarbetter Johann August Scholz, h.: dem Ltsenwerttarbetter Paul Wtlhelm RStzlcr, y. Eine Tochter: Dem Reichsbahnbediensteten Max Walther HSbler in Bobersen. Aufgebote: Der Srankenkafsenangestellte Albert Emil Burkhardt,-., mit der Haustochter Elisabeth Johanna Schiller, H-: der EisenwerkSarbetter Gustav Erich Klessig in Boberfen mit Pauline Elsa Kückltch, ohne Beruf, in Bobersen: der Dipl.» Ingenieur Bruno Adolf Kurt Langenfeld, h, mit der Hau». EGoschltest»»«: Der Maurer Hermann Reinhold Schmiele in Schirme- ujtz, Kret» Torgau, mit Mild« Anna Naundorf, o. ««ruf, h St-r»ef«e: Wtlhelmtue Ida Dor« geb. Hölztg, Ehefrau, h., 7S J. Standesamt Nies« M. «Stadtteil «etda.f Geburt«: Ein Sohn: Dem Ingenieur Johannes Fritz Löbe, h. Eheschließungen: De« WerkSregistrator Albert Bernhard Richard Hand- schick,mit Fräulein Mart« Paula Jung, ohne Beruf, h.; der RetchSbahn.Rangterer Wilhelm Karl Götz«, h., mit de« Fabrikarbeiterin Anna Elsa Goldman«, h. langen Pluderhosen sie kleidet! KrIW MmMiiW. Wintertage a« Mchtelver«. Durch verschneites Land dampft der Zug im Zschopau tal aufwärts, dem höchsten Erzgebirge, Sachsens Skipara. die», zu. Beglückt öffnen wir das Abteilfenster und atmen tief die rein« Bergwaldluft. Burgen bauen sich altersgrau über verschneiten Kleinstadthäusern attt, die an verwehten Gchneegassen stehen; dunkel zieht die Zschopau durchs Win- tertveiße Tal. DaS ganze Bahnabteil ist voll Schneehung- riger Wtntersportler. ES geht recht lustig zu und am ver gnügtesten sind die hübschen Skihaserl», die recht gut wissen, wie reizvoll der blaue Norwegeranzug mit den langen Pluderhosen sie kleidet! Zudem fängt e» sachte an zu schneien — da» ist fast zuviel des Winterglückes. Auch in Annaberg schneit cs noch. . . Die liebe alte meibnische Bergstadt, mit der ja bekanntlich dem Erzge- Äuch in Annaberg schneit cs noch. . . Die liebe meibnische Bergstadt, mit t'i birgler erst die Welt ansängt, im Schneelleid . . . Weißbe- schneit bauen sich die Häuser, Reihe über Reihe, am Berg hange auf. Di« alten steilen Wege hinauf zur winterver zauberten Stadt. Schtittenschellen bimmeln lieblich aus allen Gassen. An jedem Berggassenbuckel huscheln auf ihren Rodelschlitten die Kinder. Am Markt steht Bar bara Uttmann, die Spitzenklöpplerin, vorm Rathaus: sie hat heute ein dicke» weitzeS Umschlagetuch über den Schul- tern und ein kokette» Barett aus weichem Schnee »berge- stülpt. Zu ihrer Kurzweil steht neuerdings ein ganz moder- «er BerkchrSschutzmann an einer Markt ecke. Just ist Wochenmarkt zwischen den beschneiten Markthäusern, und die Apfelsinen, und Käsehänoler reiben sich frierend die Hände -7- schlechter Geschäftsgang Heuer. Am Ende der steilen Kirchgasse baut sich die mächtige Sankt Annen- kirche NM ihrem Quadergemäuer auf, Annabergs größter Stolz und Schatz. Leider ist gegenwärtig von ihrer inneren Schönheit, von ihren prächtigen Altären und dem mär chenhaften Glanz ihrer hohen Spitzbogensenster nichts zu sehen — auf Baugerüsten wird gehämmert und gemeiselt und gepinselt: eine Schar Handwerker schafft an der Renovation der alten Kirche. Schade darum . Weiter empor klettert der Weg zum Friedhof, der in dicken Schnee gebettet ist. Barbara Uttmann schläft hier — doch ikr Grabmal ist im Schnee nichr zu finden. Eingangs steht die berühmte Auferstehungslinde von anno 1520, deren schlangengleich gewundene ?leste knapp überm Erdboden gestützt werden müssen. Irgendwo steht auch das Denk- Wal des großen Annabergers, Rechenmeister Adam Riese Fröhliches Wintersporttreiben herrscht in allen Berggassen. Schon die kleinen Buben haben Schneeschuhe unter den Füßen: darum überrascht e» auch nicht, wenn auf ein- mal der schwarze Sinderfchreck Schornsteinfeger auf Schneeschuhen daherkommt. Allerorten klingt das Helle Gebimmel der Schlittenschellen. Auf der Eisbahn, nach dem Pöhlberg zu, ziehen zahlreiche Schlittschuhläufer ihre eleganten Kreise: der schwingende Rhythmus dieses ein- Ligen Wintersport«» unsrer eignen Jugend mutet heute biedermeierlich an. Dem Pöhlberg zu Wied da» Leben noch reger, obwohl inzwischen starker Nebel eingesetzt hat. Skt-Läufer, in grober Anzahl, alle in der ebenso kleidsamen als sport- gereckten Norwegertracht, die sich auch hier überraschend schnell eingebürgert hat bei Männlein und Weiblein. B«. neiden-wert die jungen Mädel», die mit beherrschtem Schwung bergabwärts gleiten in sausender Fahrt. Je höher man den Berg hinaufsteigt, desto Winterverzauber ter wird die Landschaft. Märchenhaft stehen die Schnee- tannen zu beiden -Veiten des Weges. Weiter oben ge sellt fick zur Schneepracht noch der Zauber de» silbernen Rauhreise». Kein Laut stört die Bergwaldstille, ernst stehen die Lchneetannen. Unsagbar würdevoll ragen die verschnei ten Fichten, von wallenden Nebeln umzogen. Wie von weißen Wächtern ist da» Pöhlberg-Gasthaus von den Fichten umringt. Die Bobbahn ist unterm Schnee eisglatt — eS wird guten Sport geben am Sonntag Wieder drunten im Sehmatal lockt das kulturgekchicht. lich hochinteressante uralte Gemäuer des „Frolmauer Hammers" zu einem Abstecher. Seit anno 1436 steht diese Hammerschmiede unter dem hohen Steildachbau. Wenn sich dann die Sehmawasser auf das Wasserrad stürzen, setzen sich prustend die Blasebälge in Bewegung, um das Schmiedeseuer anzusachen, dröhnen sausend die drei Ham- mer mit ihrer Bicrzentnerlast auf die Ambose. Requisit des Mittelalters. . . Das einstige Hammerherrenhaus ist heute Gaststätte. Frühe Winternacht ist inzwischen geworden, als das Bähnlcin weiter bergaufwärts dampft, Oberwiesenthal zu. Einzigartig ist immer wieder der abendliche Anblick von Buchholz mit seinen tausenden goldbljtzenden Lichtern, deren höchste direkt unterm Himmel zu hängen scheinen. Und am Bahnwerk baut sich immer ei«mal ein hellerleuchtetes Jn- dustriewerk auf, über und über schimmernd in goldnem Glanze der Lichter. AlS die Schmalspurbahn durch die Gebirgswälder rattert, gucken immer einmal verschneite Tannen zu den Abteilfenstern herein. Oberwiesenthal, das Skiparadics des Obererzgebirge» in 900 Meter Höhe, höchstgelegene deutsche Stadt . . Durch dicken Schnee stapft man empor zum Ort in seiner klein- stadtseligen Finsternis. Aber drüber wölbt sich hoch uni» sternenklar der Himmel: ein eisiger Nachtnnnd fegt ourch die Gassen. Eine wildzerwühlte -vchneewüstcnei ist der vier eckige Markt. Dicke Schneelasten tr:g-n die Dächer der Mark,Häuser. Junge hübsche Wintersportlerinnen tummeln seelenvergnügt durch die spärlich oe.euchteten Schneegassem Kaum habe ich im behaglichen Gasthof zur Krone meine Fuße unter den WirtStüch rest.-ckt, da gellt das Feuer horn durch die abendlichen Gassen. Wie die leibhaftigen Teufel sausen die freiwilligen Feuerwerker auf ihren Schneeschuhen gaßab und hinterher auf einem vchlitten hie Motorfeuerspritze. In Hammerwieientbal brennt es wieder einmal. Glücklicherweise war es viel Lärm um nichts. Kleinstadtidyll. . . Heller Bergwintermora« .. . Ucbcr den Vera« strahlt ein klarer Himmel, der bald im Frührvt erglüht, dann in schwefelgelbe Wolkenfärbung übergeht, dann teilweise blau- schwarz-violett sich färbt. Wie klare Bergseen keuchten blaue Himmelslecken aus dem seltsamen Wolkenfarbcnspiel. Und auf Fichtelberg und Keilberg hoch oben starren im Rauhreif die Wipfel der Fichten tu grauem Silber über weiten leuch tend weißen Schneehängrn . . . In den morgenverschlasnen Kleinstadtganen hängen dicke Eiszapfen wie Vorhänge von den verschneiten Dächern. Wie in Mattgold getaucht ist die graue Spitze des weithin sichtbaren Stadtkirchturm». Am »der in stütz - mit gleiche» «ende» grönländisch«» Dorf Kongo »» folgen, sie würbe °^e TrauungSftterlichkettc «ahme patt, in» man beh niemals eine bessere und mel «d« gehalten al» bet Vieser Gelegenheit! ELM hatte sich mit Unwohlsein entschuldigen laWn; aber Gerard er- zählte ihr nachher, Vie öwhrung sei so allgemein ge- wesen, daß Vie GesrllMtst mehr einer Schar heulender Krokodile als einer Versammlung vernunftbegabter Wesen geglichen hätte. Die jungen Eheleute reiste» nach Brasilien ab, »nd manche» bedauernde Wort, daß et» so geistreicher Mann wie vr. Zarnow und ein« so schöne Frau wie seine Gattin der Hamburgischen Gesellschaft nicht erhalten bleibe, folgte Ihnen. Nur ELcille atmete erleichtert,auf; für sie waren die häufigen Anlässe, btt denen sie gezwungen «ar, mit ihrem ehemaligen Verlobte« und ihrer Stieftochter zusammen »u sein, eine harte Prüftuu» oetveleu. Dich »ewußtsttn VtrrchI«WM ZchiekskmM. Roman von A. I. Mordtmann. Copyright Sy Greiner «. Co., Berlin NW. 6. S. Fortsetzung. lNachdruck verboten.) I" Lautlose GUN« herrschte ttr dem ärmlichen Zimmer! da» die Schauer der idvtgkttt verklärten. Unwillkürltck zuckte durch aller Herzen ein Stoßgebet für den Schülp dtgen, der mit feinem Ankläger zugleich vor den Richte» stuhl de» Allgerechten getreten war. «. »aplt«» «chluß, stach «er unerwarteten Katastrophe, ore mmnneniaj auf die Aufklärung über alle in Juanita» Geschichte noch dunklen Punkte erfolgt war, blieb Friedrichs«» noch einig« Lage in Toulouse zurück, um btt -er Ordnung der gei schäftltchen Angelegenheiten behilflich zu sein und, soweit e» erforderlich war, JuauttaS Interesse wahrzunehmeni Zarnow aber litt e» nicht langer tu Frankreich. Ei sehnte sich aus der Stickluft von «lend und verbrechen fort nach der reinen Atmosphäre, die ibn ttr Juanita» Nähe umgab, und er kehrte zurÜch um btt ihr alle» Hätz« llche «nd Unedle zu vergessen. ! Sein Urlaub war dem Ablaufen nahe. Er richtete an Juanita dieselbe Bitte wie früher an Läcllte: ade, während diese nach Vorwänden gesucht hatte, »m feinen Wunsch nach Beschleunigung Ihrer Verbindung zurach hingebung»- ttt «tu litte aut ' Jq «V durch- un sich ihre Ihrer eigenen Unwürdigkttt hatte ihre Abneigung gegen Juantta bi» -um Hatz gesteigert; sie durste die» Gefühl nicht zeigen, und da» war zwar vor dem arglosen Gerard sehr leicht, aber vor Juanita, dje durch alle Hülle» und Masken Htndurchsah, sehr schwer; «S war wirklich eine Qual, die Rolle der mütterlichen Freundin dem jungen Mädchen gegenüber durchzuführen, da» diese Rolle al» eine erheuchttte erkannte. Al» Zarnow» Abschied genommen hatten, gab ihnen daher Cäcilie den aufrichtigen Wunsch mit auf den Weg, daß sie einander tn Zukunft nie wieder begegnen möchten. Wann ging sie t» ihr Boudoir «nd verbrannte sorgfältig alle», va» sie «och an Zarnow erinnern konnte: seine Bilder, seine Briefe, einige vertrocknete Blumen und an der« Kletntakttte«, Vie sie al» Deukzttchen an die glück lich« Zett ihrer Jugendliebe bi» dahin noch immer auf bewahrt hatte. Indem sie die dünne» Rauchwölkchen au» diesem AutodasS aufstttge« sah, träumte sie sich noch ein mal 1» ihren Lebenslenz zurück, und manche zärtliche Stunde stand ihr noch einmal lebe der Seele; ein wehe» Schmerzgefühl zuckte in Herze» auf, ihr« Wimpern wurden feucht und ihre Lippen zitterten — nun war der Rauch verflogen, ein kleine» Afchenhäufchen wirbelt« im Dunin durcheinander, und Cäcilie stand auf — stattlich, schön und unnahbar — die Gattin Philipp Gerard», an der auch die böseste Zunge keinen Tadel fu finden vermochte. Al» e» wieder Winter wurde, kehrte Anna au» der Tiroler Sommerfrische zurück, 1» der sie sich erholt hatte, denn ttn Frühjahr war sie eine» toten Kinde» genesen, «nd. da» hatte ihre Gesundbttt ha nit GewaÜ hatten Paul «uv Dr. etzen müssen, daß sie au» Hamburg . „ _ >er reinen SebirgSlust zu kräftige»; sie hatte ihren licht verlasse« vollen, und EberhaWt batte seine Zi zu Ler scharfen Erklärung nehme« müsse«, daß si Pflicht gegen Paul vettetzen würde, wen« sie nicht um sich ty« gesund zu erhalten. Da» half. W» aber Vie schonen Herbsttage vorbei waren, kehrte Anna voll freudiger Sehnsucht und auch körperlich gesund in ihr trautes Heim zurück. Zwischen Gerards und Paul MauviNon war fett der Verheiratung de» Onkel» der nie sehr lebhafte Verkehr fast ganz etugefchlafe«. Man fah sich nur btt offiziellen Gelegenheiten: daran hatte Gerard» Mahnung, doch die alten Geschichten zu vergessen, nicht» ändern können. Zum ersten Male sab Eättlte ihre Freundin Anna «nd deren Gatten Paul wieder btt einem Diner, da» tzrau.Dttmar zu Ehren der Verlobung ihrer Tochter Alte« mit einem «r Gold mehr al» an Intelligenz gesegneten Jünglmg gab. Sonst aber hatte Cäcilie kaum ttnen nennenswerten Umgang tn ihrem Kreise. Mitten im Glück stand sie ttnsamer und verlassener, al» sie jemals tn de» Tagen der Armut gewelen war. Wenn sie grübelnd fragte, wa» ihr fehlte, schweiften ihre Gedanken wohl über das Weltmeer dahin, wo unter wehenden Palmen Zarnow und Juanita ein an Arbeit, Mühfal und Entbehrungen, aber nicht minder an Freuden reiche» Leben führte«. Daren sie nicht am Ende doch be- nttdenSwert? vereinsamt fühl« sich TScilie tn der glänzenden Ge- sellschast, zu deren anmutigsten Zierden sie gehörte; dort konnte sie keinen Ersatz für die zerrissenen Fäden, die an die Vergangenheit anknüpften, finden. Denn auch mit Helene und Rudolf hatte sich kein Verhältnis hergestellt! wie eS den nahen Verwandtschaft- ltchen Beziehungen entsprochen haben würde.. Sie kamen noch seltener zu ihr al» Paul und Anna, und Cäcilie wußte den Grund. Ihre Geschwister konnten ihr den schmählichen Verrat, den sie an dem Jugendfreunde ge übt hatte, nicht verzeihen. ' Sin äußere» Ereignis sollte die Trennung der Ber-i wandten vollkommen besiegeln. Damals, al» Rudolf aus Toulouse heimkehrte, ginge« Nauvtllon n. Co. mit dem Plane um, in Batavia eine Filiale zu errichten, die hauptsächlich der Ausfuhr deutscher Güter nach Niederländisch^stindien dienstbar sein sollte. Rudolf hegte den Wunsch, daß der Posten ihm übertragen werden möchte, und Gerard und Mauvillon waren dazu gern bereit; e» war eine gut bezahlte Stelle, und sie ge währte ihrem Inhaber außerdem den Vorteil selbständigen Disponieren», worauf Rudolf noch mehr Gewicht legte, al» auf die höhere Einnahme. Helene war kaum überrascht, al» der Bruder ihr mit- teilt«, daß er sich um diese Stellung beworben «nd sie erhalten habe. Sin leiser Hauch von Schwermut zog sich durch da» Ge^räch, worin beide die guten Aussichten er-, örterten, die Rudolf nun für die Zukunft hatte. Doch «tuen Punkt vermieden beide mit einer gewissen Scheu, gerade den Punkt, der tn alle ihre Hoffnungen jenen An- strich von trüber Resignation hineinbrachte. Endlich aber ließ er sich doch nicht mehr umgehen; gerade al» Helene sich erheben wollte, um die Vorberei tungen für ihr einfach«» Abendessen zu treffen, hielt Rudolf sie noch einmal auf ihrem Sitz« fest, nahm ihre Hand herzlich zwischen die sttnigen und sag«: »Bleib noch einen Augenblick, Helene; ich muß dich etwa» krage«. Du hast neulich den Antrag de» Herrn Hegemeister auSgtschlagen, und ich glaube, daß ich weiß, warum. Ich bin, wa» die Frauen anlangt, ttn sehr unersab«ner Mensch, aber 'dein HerzenSgeheimniS kenne ich doch. Ah, wenn Zarnow nicht früher so blind gewesen wäre und immer nur Cäcilie gesehen hätte, es hätte alle» ander» und besser kommen können." Rudolf zog Helene an sich und küßte sie liebevoll auf Stirn «nd Wangen. boch^wüt —iva» ich sagen will — du gehst