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02-Abendausgabe Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 16.10.1911
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1911-10-16
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-19111016026
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-1911101602
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-1911101602
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1911
-
Monat
1911-10
- Tag 1911-10-16
-
Monat
1911-10
-
Jahr
1911
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Nr. 287. los. Islrrqnny. crlmlnrr Tayrdlrni. Montag, lS. vluoder l9ll. - " — ' — ' Leipziger Hanoelszeitung. Lanüvner Sürlenwache. (Bon unserm Londoner Mitarbeiter.) - Obwohl sich die Umsäfte an den Effektenmärk ten innerhalb eine» engen Rahmens bewegten, kam dach im großen und ganzen «ine zuversichtliche Ten denz zum Ausdruck. Bezüglich der Marokko-Ange legenheit werden ernstere Zwischenfälle nicht mehr er wartet uns auch die türkisch-italienische Angelegen heit albt der Börse zu keinen gröberen Besorgnissen Anlag, die Hoffnung auf ene baldig« friedliche Er ledigung gibt man nicht auf. Die monarchische Be- wegung in Portugal scheint in« Sande zu verlausen und was die englischen Verhältnisse anbetrifft, so glaubt man, daß die Arbeiter vorläufig nicht mehr nut neuen Lohnforderungen hervortreten werden, da die Ausstände mit einem kläglichen Fiasko geendet haben. Der Ausstand in d«n chinesischen Provinzen «zetschuan, Hupei, Hunan und Punnan hat zwar ein ernstere» Ansehen gewonnen, als man erwartete, doch Hai sim öle Börse dodu.'h nur wenig beeinflussen lassen. Ein ermutigende; Symvtom bildete der glatte Verlauf der Medioabwickelung: die Banken berechneten für Ittügige Börsenvorschüsse -1 Proz und die Lchiebuugsratcn entsprachen im allgemeinen denen des lichten Ultimos. Lonsols bekundeten am Anfang der Woche Schwäche im Zusammenhang mit den Zahlungs schwierigkeiten eines hiesigen Wechselmaklers, später hin trat jedoch eine ziemlich markante Befestigung ein. nachdem verlautete, daß die Schwierigkeiten überwunden worden sind und die Negierung davon Abstand nimmt, die in den nächsten Tagen fälligen Schaftwechsel zu erneuern. Nicht zuletzt kam den gold geränderten einheimischen Papieren der relativ kräf tige Status der Notenbank zustatten. Englische Eisen, bahnpapicre vermochten sich unter dem Einflust be friedigender Berkehrszisfern zu befestigen, und zwar namentlich die südlichen Linien aus die Kohlenfunde in der Grafschaft Kent. Auf dem ausländischen Rentengebiete herrschte im allgemeinen ein zuversichtlicher Ton. der in erster Linie eine Höherbewertung der Pariser Lieb- linqswcrte mit sich brachte. Unifiziert« Türken be festigten sich um 1'/> Proz. und Russen um Proz., während Spanier und Griechen etwas nach unten, tendierten. Ehinscn naben nur um Bruchteile nach, troftdem sie seit Monaten einen unverbältnismästig hoben Kurs cinnchmen: diesen bringen englische Ka pitalisten ziemlich starkes Interesse entgegen und es sind in den letzten Tagen Stücke in der Hoffnung realisiert worden, sie zu etwas niedrigeren Kurien zurückkauien zu können. Man rechnet in der City keinesfalls damit, dast durch den Aufstand aus ländisches Kapital gefährdet wird. Starken Kurs- ichwankungen waren Nikaradua-Vonds auf die Mel dung ausgesetzt, dast die Regierung mit ihren Ncmit- tierungen für die Eouponeinlasungen am 1. Januar im Rückstände sei: sie fielen darauf Mitte der Woche um 7 Punkte, doch erholten sie sich teilweise, als die Kabelmcldung von der Aufnahme einer Anleihe im Betrage non 15 Millionen Dollar in den Vereinigten Staaten zwecks Fundierung der inneren und äusteren Staatsschuld vorlag. Der amerikanische Bahn en markt stand wiederum unter dem Einflust der Antitrustbewcaung und liest im allgemeinen Regsamkeit vermissen. Nichtsdestoweniger haben sich die Kurse etwa«-, be festigt da mau aus die Baumwollernte proste Hoff nungen ferst und durch die Manipulationen der Baisse partei Ware in bemerkenswertem Umfange nicht auf den Markt gelockt wurde. Die Hanss.'snndikaie wäre» bemüht, die Kurse von Soezialwerten in die Höhe zu letzen, doch gelang es nicht, eine durchgreifende Be lebung hcrbeizuführen. Eine scharfe Aufwärtsbe- ie^giing vollzog sich in den Werten des amerikanischen Tabaktrusts auf die Vermutung, dast der Streit mit der N-gi-'rung -ine befriedigende Lölling finden "nd der Reorganisationsvlan vorläufig nicht cingereichl werde. Stahltrustwerte lagen matt: die Grostaktionärr jenseits des Ozeans scheinen wegen des Verlaufs der von der Regierung in Washington eingeleitetcn Untersuchung beunruhigt zu sein, um >o mehr, als die Wiederaufnahme der Untersuchung bis Mitte November hinausgcschoben worden ist. Auch der Umstand, dast die Reduktion der Verkaufs preise für Stahl und Eisenerzeugnisse das Geschäft nicht westntlich belebt hat und der Ouartalsbericht voraussichtlich eine Verschlechterung der Gcschäs's- laae guslve.sen wird, vcrursnchte Abgaben in Stahl aktien. Was die Bahnwerte anbctrifst, so schenkte man namentlich Louisvillc auf die Erwartung einer Dinidendencrl'e.hnnq Beachtung: iie zogen um 5'(: Dollar an, während sich Nor'olk nm t Doll, auf das Gerücht befestigten, dast die Bahn m't der Pennsyl vania ein Abkommen plane Ziemlich fest lagen die Südbahnen auf die Berichte über die Baumwoll ernte. Dem Minen markt brachte man etwas mehr stntereste entgegen, doch konnte non lebhafteren Um lüften nicht die Red« sein. Gröstcre Ausmerlsgmkeit schenkte man Diamantaktien und Nhodesicrn, während am Kupiermarkt Rio Tintos unter dem Ein flüsse der Dividendenerklärung starken Schwankungen ausgesetzt waren. LauK- unü SMurelen. — Norwegisches Finanzgeschäft unter Beteiligung deutscher Großbanken. Die Akt Ges. Norrlandobanken hat laut „L. T." gemeinschaftlich mit der 'Nord deutschen Pank in Hamburg, der Diskonto- gesellschaft in Berlin und der Zentralbank für Norwegen vor kurzem eine Obligationsanleihe von 3 Mill. Kr. mit der Akt. - Ges. Sydva : an - ger abgeschlossen, um die Weiterentwicklung der Sydvarangcr-G.sellschast zu ermöglichen und das Unternehmen rentabel zu machen. Der Erporl von Schlick und Briketrs der Gesellschaft nach Deutschland und England l>«iäust sich schon jetzt auf ungefähr NW 000 Tonnen, und man berechnet, dast er sich bis 1914 aus 500 000 Tonnen steigern lassen wird. Berg» unü Sitttenmelen. " Deutsche Diamanten. Das Oktobershipment an deutschen Diamanten wird aus 6'-000 Karat geschätzt. Deutscher Eisenhandel, Atienpesellschast, in Berlin. Aus Berlin schreibt uns einer unserer Korre spondentcn vom 15. d. M.: Wie icb höre, ist die dc deutende Eilenhandelsfirma L. E p h r a i m in G ö r lift, die zum Konzern der Deutscher Eisenhandel Aktiengesellschaft gehört, unter Mitwirkung der letz teren in eine G. m. b. H. umgewgndelt. Gesellschaf ter sind die Deutscher Eisenhandel Aktiengesellschaft, der bisherige Firmcninbaber Kommerzienrat L. Ephraim und Herr Mar Lustig. * Gewerkschaft Riedel, Hannover. Der Gruben vorstand hat beschlossen, «ine Abschlagsausbeute von 100 Ovo stl zur Ausschüttung zu bringe,«, mit d«r Maßgabe, dast an diejenigen Gewerken der Gewerk schaft, die am 12. Oktober d. Z. als solche in dem Gewerienbuche eingetragen sind, eine Ausbeute von 10V .« pro Kur zur Auszahlung gelangt. Gleich zeitig teilt der Grubenvorstand mit. dast die Abiatz- verhältnisse in den Monaten Juli. August und Sep tember sich weiter günstig entwickelt haben, jo dast La» Betriebrergebnia pro 8. Quartal al» befriedigend bezeichnet werden kann. Um das Werk auf «ine tret, tere Basis zu stellen, hat der Grubenvorstand sich ent. schlossen, eine Fabrik zu erbauen, wozu eine Heran ziehung der Gewerken durch Zubußen nicht stattfin- den wird. XX Rückgang de» Ruhrzechenoersands. Zn der ersten Oktoberhälfte betrug der Versand der Ruhr zechen an Kohlen, Koks und Briketts mit der Eisen bahn nach den vorläufigen Ermittlungen der Essener Eisenbahndirektion in 12 Arbeitstagen insgesamt 2 911450 r gegen 3 3^0 500 r in derselben Zeit des Vormonats bei 13 Arbeitstagen. Abgesehen von der um einen Tag geringeren Zahl der Aroeitstage ist der Wagenmangel die Hauptursache dieses Rückganges, denn die Ruhrzechen erlitten in der Berichtszeit wegen Wagenmangcls einen Versanöausfall von 368 980 b gegen 143 210 i in der ersten Septemberhälste. -t. Nerschärfunq der Wagennot in den böhmischen BraunkohUnrevieren. Die Waqenkalamität hat noch eine Verschärfung erfahren. Am Sonnabend ist die Deckung mit nicht einmal 50 Proz. erfolgt. Der Hauptfehler liegt darin, dast erstens der Wagenpark an und für sich zu gering ist. zwcit-'ns eine qroste An- zahl Wagen sich in Reparatur befinden, und drittens alle leeren Wagen vor 11 Tagen in das Ostrauer Revier dirigiert wurden. Die böhmischen Reviere sind von Wagen vollkommen entblöstt. Die Arbeiter haben für die letzte Woche nur knapp die Hälfte ihres normalen Lohnes erhalten, weil eben die Leistungen fehlen. Die Zustände sind geradezu unhaltbar ge worden. Stoklgemerve. 0 D. I. Von den Seidenmärkten wird berichtet, dost in Lyon die allgemeine Loge des Nohstoffmarktes gegen die Vorwoche keinerlei Veränderung zeigt. Die Verbraucher sind weite-hin sehr vorsichtig mit ihren Abschlüssen und wollen sich an längere Kontrakte nicht binden Etwas günstiger lauten in dieser Woche die Berichte über das Geschäft in Webwaren, fedoch han delt es sich in fast allen Qualitäten lediglich um Laqerverkäufc, während Meinungskäufe nur im aller kleinsten Umfange erfolgen. Nach den Berichten sind die Plüsch- und Samlsabrikanten recht aut beschäftigt, während in anderen Zweigen vielfach Detriebccin- schriinkungen zu verzeichnen sind. Aus Krefeld wird benchtct, dich dort größere Unternehmungen in Roh seiden kaum stattgcsunden haben, Lust aber der Stoff, markt in fast allen feinen Teilen ein etwa? freund licheres Bild als in den Vorwochen zeigt, allerdings wird dem hinzugefügt, dast die erzielten Preise für die Abpcbcr keineswegs günstig sind, und Last beson ders für platte Artikel keine besonders lohnenden Preise gezahlt wurden. Auch aus Mailand wird be- richtet, dast in Rohseiden gröstere Unternehmungen nicht zu verzeichnen sind, dast aber abgesehen von dem Ervortgeschäst der inländische Markt in fertigen Fa- brikaten günstigere Dispositionen gezeigt habe. Zn Zürich sanden ziemlich bedeutende Laperverkäufe in allen Genres statt, während Exportaufträge nur in ganz unbedeutendem Maste erteilt wurden. Auch der Nob'tossmarkt in Zürich bietet ein sehr ruhiges Bild. verMerunyswelen. * Eine neue Feuer-Versicherungs-Eesellschast. Auf Anregung von Pastor Lic. Dr. Schäfer in Remscheid fand am 12. L. M. die Gründung der Bcmlast- und ^cuer-Versicherungs-Gesellschaft Ecclesia in Düssel dorf statt. Das Kapital beträgt 1 bis 3 Millionen Mark. Vorsitzender des Aufsichtsratcs wurde Kauf, mann Wilhelm Hanstein -in Düsseldorf und stellver- iretcnder Vorsitzender Kaufmann Gotfried Beckmann in Unna. Zum Aufsichtsrat gehören außerdem Dr. jur. von Geyer, Ministerialdirektor a. D. in Stutt gart, Kaufmann Emil Schäfer und Gottlieb Zimmer, mann in Remscheid, Pastor Hunk« in Wipperfürth, Superintendent Kockrlke in Schwelm und Super- intendcnt Ammer in Eupen. Deutsche LersichcrungSbank in München, Aktiengesellschaft. Bon diesem bereits erwähnten Unternehmen werben setzt nähere Details bekannt- gegeben. D?r Zweck der Gesellschaft ist der Betrieb folgender Versick^cnugszlvcige: 1' Die sog. Kou- suuktur - Ch o mage-Versi cherung , d. h. der Hausbesitzer nimmt eine Versicherung gegen Mietverluste infolge wirtschaftlicher Konjunktur. Der Beriicherunpsfall liegt hier vor, wenn das Wohn- (Mict-)Ohsckt unbewohnt oder unvermietet bleibt, weil infolge Ileberproduktion oder Verringerung der Miet Wohn-OObjektc, infolge von Wegzug oder ans älmlicln.'!« Gründen und wirtschaftlichen Erscheinungen leer steht. Die Versicherung umfaßt neben den Wohnungen auch die Gewerbcräumc (Läden, Kontore, Ateliers usw.). 2) Tie Brand-Chomage- Bersicherung usw., d. b. der Hausbesiker ver sichert sich gegen Mietverlnsve infolge Branj>sck)äden oder verwandter Ereignisse (Blitzschlag, Explosion und auch Wasscrleitungsschädcn). Der Versiclvrungs- fall ist gegeben, wenn das Wohn-Miet-)Objekt leer steht wegen der angeführten Elementaveveianisse. Tiefe Versickerung wird jedoch nur als Zusatz- Versicherung zur eigentlichen Mietverlustlversicherunp gewährt. Tie .Haftung der Gesellschaft wegen Leistung von MietvcrlusrEntschüdigung ist auf eine bestimmte Zeitdauer beschränkt. Bei der Konjunktur- vlwmapc Versicherung werden 80 ", des Mietaus- falles crseut, während die Brand-Chomage-Versiche- rnng ohne jede Selbstbeteiligung gewahrt wird. 3l .Haftpflichtversicherung. Turch diese Miriverlnstversicherunp will das neue Unternehmen dazu beitragen, zunächst den ungestörten Eingang der Mieten zu sichern, olsv die Rente des .Hauses zu stabilisieren. Ist die Rente auf Grund der Ver- fickernng keinen durch Mietausfall bedingten grelle ren Schwankungen mehr unterworfen, so wäre dies auch für die Höhe der auf ein Han- zu gewährenden .Hnporliek und die Bedingungen für diese Mpothek nicbt ohne Einflug. Das neue Unternehmen wird, wie da- uns vorliegende Erposv weiter ausführt, bei seiiler Errichtung bereits ein ausgedehntes Arbeitsfrld vorsinden. Tenn mit dem Münchener (gründ- und Hausbesitzer-Verein wurde ein bindender Vertrag geschlossen, ebenso mit den« Verband baye rischer Grund- und .Hansbesiizer-Vereine (inkl. Rhein- Pfalz). Weitere wertvolle Verbindungen mit dein gesamten organisierten deutscivn Grund- und Haus- besitz sind hergestellt. Tas uonsortium wollte nicht »rüber an die Oesseutlichkcit treten, bis ein sehr be trächtliches Arbeitsfeld dem neuen Unternehmen gesichert und für Rückversicherung Sorge getragen war. Tas Gründlings k o u s o r t i u m besteht ans den .Herren Tr. jur. et vhil. Maximilian Flcisck)- mann, Rechtsanwalt und Syndikus des Konsortiums, Johann .Huber, Rcalitätenbcsitzer, Dr. jur. C. Lind ner, Eugen Oberst, Rechtsanwalt beim OberlandeS- gerickrt, Göy Bollinger, Architekt, Theodor Freiherr von Tücher, Gutsbesitzer, August Ungerer, Rentier und Grundbesitzer, sämtlich in München. Innen» unü gutzenhanüel. K Zur Frage der Einfuhrschritte hat der Gesamt vorstand des Verbandes Sächsischer Indu strieller in seiner am 11. Oktober abgehaltenen Sitzung Stellung genommen. Der Eesamtvorstand war der Meinung, Last die gegenwärtigen Teuerungs verhältnisse, die auch das Verhältnis der Industrie zu ihren Arbeitern berühren, den verbündeten Ne gierungen Veranlassung geben sollten, da» System der Einfuhrscheine zu reformieren, um dem durch die jetzige Regelung des Etnfuhr,cl)einwesens gegebenen Anreiz zur Ausfuhr deutschen Getreides entgegenzu wirken. Der Verband Sächsischer Industrieller wird daher bei den verbündeten Regierungen dahin vor- stellig werden, dast sie von der ihnen zustehenden Be fugnis Gebrauch machen, die Geltungsdauer der Ein- sl'yrschcine von 6 auf 3 Monate hcrabzusetzen und die Anrechnung der Einfuhrscheine auf die Bezahlung von Kaffee- und Petroleumzöllen aufzuheben. Ebenso würde es der Verband begrüßen, wenn durch -eit- wc'Ug weitgehende Frachtermäßigungen die Verwert- barkeit des Getreides der östlichen Provinzen für den Jnlandsmarkt sichergestellt würde. 8 Berechnung der Tara bei der Verzollung aus ländischer Waren in Frankreich. Zu den neuen fran zösischen Bestimmungen über die Berechnung der Tara bei der Verzollung ausländischer Waren in Frankreich hat eine größere Zahl von Handelskam mern in Eingaben an Len Deutschen Handelptag Stellung genommen: der Deutsche Handelstag hat diese Äußerungen dem Reichskanzler (Auswärtiges Amr) übermittelt. TcsnsylMmeserr. O->. Eine Hinausschiebung de» Verstaatlichungs termins der Warschau-Wiener Bahn. Wie uns ein Privattelegramm aus Warschau meldet, soll die Ver staatlichung de« Warschau-Wiener Bahn Warschauer Blättern zufolge erst am 1. Zult 1913 erfolgen. — Falls sich diese Nachricht bestätigt, so würde sich die ganz» Vcrstaatlichungsaktion für die Aktionäre wesentlich günstiger gestalten, da bei der Bemessung der Vergütung durch den russischen Staat nicht nur das günstige Ergebnis des laufenden Zahrcs, son dern auch die Erträgnisse des kommenden Geschäfts jahres mit berücksichtigt werden müßten. Betriebsausweise. Kroße Leipziger Straßenbahn. Betriebs« innahm« in der Woche vom 9. (10.) bis 15. (16.) Oktober 132 690 (122 284) ^t, seit 1. Zcmuar 5 743 047 (5 306 9041 ^l. Lüddevtzch« visrnbahn-sksellschast In Dermsiadt. Sep - tember 722 LIL (mehr 7SS5L) >, feit 1. April 4L8S0L (mehr <25- 83.7» lrrcsrlder vileuba-n.Gcsel.schast. Levtcmber 102 LH (mehr «!7) .< seit 1. April 531 893 Im.'br 15 823) .-l. siai^b.-rgdah». Einnahme VIS 3V. Leptembcr 75 871 (mehr S47V1 Kr. Mi skao-a«sa»er Eisenbahn. Juli »001184 (weniger IL S85>) Nudel, sei« 1. Januar 17 838 OtiS (mehr 1 083 LI8) Sindel. MohaeS-Küasklrchener Etseubahn. September 121800 (mehr 228M »r., seit 1. Januar l 150 531 (mehr SS VVS) Kr. Erste Monan-Dampsschiss-ihrtöncselll-ast. September 1 SV8 !>81 (weniger 27 801) itr., seit SchifsaytrSbegtnn IS 537 S3S (mehr 2 081 V3S) Kr. VerllMeüene GeleMÄakten. * Die Akkumulatoren- und Elektrizitäts-Werke Akt.-Ees. vormals W. A. Börse L Co. in Berlin haben an den Börsenvorstand ein Schreiben gerichtet. Dieses hat folgenden Wortlaut: „Wir gestatten uns hierdurch ganz ergebens» zu berichten, daß die neuen Eouponbogen zu den früher ausge« »ebenen 4Z: p r o z e n t i g e n Hyporhekar- chuldverschreibungen 'insercr Gesellschaft lereit liegen und mit deren Ausgabe unmittelbar begonnen werden wird, sobald auf unseren an die Stcmpelverwaltung gerichteten An trag, und mit Rücksicht aus die iin Zuge befindliche Sanierung unseres Unternehmens die zu ent richtende Talon st euer zu stunden.ein zu stimmender Bescheid ergangen sein wird. Insoweit der eine oder andere Inhaber von obigen Schuld verschreibungen hierauf nicht zu warten geneigt ist, steht der Ausgabe der betreffenden neuen Coupon- boacn nichts ,m Wege, doch hätte alsdann der Be treffende die Talousteuer auf seinen Besitz Zug um Zug selbst zu entrichten. Wir nehmen schließlich an, daß die Angelegenheit in kurzer Frist erledigt sein wird." — Znsolgedcssen ist, da die 4^proz. Obligationen hier franko Zinsen mit Talon lieferbar sind, falls mit neuen Bogen geliefert wird, der Coupon per 1. Oktober 1911 mitzuliefern. — W. Wertheim, E. m. b. iu Berlin. Wie die „Dossische Zeitung'^ ent gegen einer anderweitigen Darstellung von maß gebender Seite erfährt, hat das Passage-Kauf haus in den letzten Wochen einen nicht erwarteten Umsatz erzielt. Der Geschäftsgang sei in allen drei Häusern ein äußerst zufriedenstellender. * Allgemeine Elektrizitäts-Gesellschaft in Berlin. Zm Anschluß an die Nachricht über einen neuen Faden für Metallfadcnlampen teilt die Allgemeine Elektrizitäts-Gesellschaft mit, daß sie die Metalldraht. Lampen seit einiger Zeit in den Handel bringt und hierüber ein Schreiben an ihre Kundschaft bereits versandt hat. Da die Einiührung des Metalldrahts die Fabrikation vereinfacht und verbilligt, hat die Allgemeine Elektrizitäts-Gesellschaft sich zu einer Preisherabsetzung für die wichtigeren Typen um ca. 25 Proz entschlossen. * Die Admiralspolast-Akticngescllschaft in Berlin hat einem Aktionär unter dem 12. d. M. mitgeteilt, daß die Gesellschaft trotz der anormalen Witterungs verhältnisse eine recht befriedigende Sommersarfon hinter sich hat. Die Gesellschaft hofft, daß sich auch in der Wintersaison, von der.n Verlauf das Resultat für das ablaufende Geschäftsjahr beeinflußt wird, der Geschäftsgang sich befriedigend gestalten wird. * Die Montan- und Terrain-Aktiengesellschaft zu Berlin beruft eine außerordentliche Generalversamm lung zur Beschlußfassung über eine Erhöh ungdes Stammkapitals um 150 000 .K auf 350 000 .tt, Ankauf einer Maschinenfabrik und Acnderung des Namens und Verlegung des Eikes der Gesellschaft. * Kölner Dynamitfabrik, Aktiengesellschaft, Köln. Die Generalversammlung erledigte glatt die Regula, ricn, stellte die Dividende von 15 (15) Proz. per so fort zahlbar und wählte ein der Reihe nach au» dem Aufsichtsrate ausscheidendes MitaliS» wieder. Die von der Verwaltung beantragte Statutenänderung, betreffend Firmcnzeichnuna. wurde gleichfalls geneh migt. Das verflossene Geschäftsjahr erbrachte 27 308 (30 826) Reingewinn. Die Bilanz per 30. Zuni weist gegenüber 22 000 (13 673) Kreditoren an Debitoren 192 287 sl71296s .tt aus. an Kasse und Effekten waren 102079 (118 5491 vorhanden. " Bereinigte llltramannsabrikrn. Aktiengesell schaft (vorm. Leoerkus, Zeltner <L Konsorten) in Köln. Die Generalversammlung genehmigte den Abschluß, erteilte der Verwaltung Entlastung und setzte di« so- fort zahlbare Dividende aus 12 Proz. fest. Ferner wurde beschlossen, das Aktienkapital um 500 000 auf 6 000 000 .11 zu erhöhen. Die neuen Aktien wer den bekanntlich von den Znhobern der Genußscheine übernommen, nnd zwar dergestalt, dast sie zum Nenn wert in bar gezahlt werden und qlcichzeitio 500 Ge nustscheine. dagegen unenigcltljch. abgeliefert wer den. Es bleiben glsdann noch 200 Genußscheine zur späteren Tilgung übrig. * Th. Goldschmidt, Aktiengesellschaft (Them. Fabrik und Zinnhütt«), in Essen-Ruhr. Zn dem Prospekt über die Zulassung von 5 Millionen Mark 4l4proz. Unlar-o teilt di, venooLtiura über d« Verlauf des ersten GeschLft»jahre» mit, daß de, Geschäfts- gang al, gut zu bezeichnen ist. All« Abteilungen des Betriebes erzielen erhöhte Umsätze. * Die öffentlich-rechtlich« Belastung der deutschen Schiffsbauindustrie ist nach den Mitteilungen de; Hansabundes von 27,6 Proz. der bezahlten Dio«, den de im Zahre 1900 auf 55,2 Proz. in 1909 ange- wachsen. * Ruhrwerke, A.-E. in Arnsberg i. W. Der Ab schluß für 1910/11 ergab nach 141 799 (137 069) ^1 Abschreibungen einschließlich 3496 (699) Vortrag einen Reingewinn von 235945 (103768) ^1, woraus u. a. 6 (4) Proz. Dividend« verteilt und 46 858 vorgetragen werden sollen. Reiherstieq, Schiffswerft »nd Maschinen fabrik, Aktiengesellschaft, Hamburg. Di« Gesellschaft litt in ihrem mit dem 30. Zuni beendeten Betriebs jahre unter einem dreimonatioen Streik, außerdem waren im verflossenen Zahre die Preise für Neu bauten sehr schlecht, und während die Reparatur arbeiten in den Wintermonaten reichlich herein kamen, ließen sie im Sommer wieder nach. Die Ge samteinnahmen erreichten 1378 153 Z( gegen 1 446 170 .k im Vorjahre, davon erforderten die Be- triebsspesen samt Unterhaltungskosten 746 910 (896 8071 '^1, zu Abschreibungen wurden 209 733 (208 6681 .<1 verwendet, an Einkommensteuer sind 22 482 (22 194) Zt, an Versicherungsbeiträgen 81163 (80 182) und an Obligationszinsen 67 500 (67 500) «« zu zahlen gewesen. Aus dem Ueber- schuss« von 133 534 (159 792s erhalten die Akitonäre 4 (5) Proz. Dividende auf 3 000 000 ^1 alte Aktien und 1 Proz auf 500 000 — junge Aktien für drei Monate. Die Verwaltung ist nämlich im verflossenen Zahre ermächtigt worden, 1000 000 .»1 junger Aktien auszngcben, wovon 50 Proz. eingezahlt sind, außer dem wurde die Verwaltung ermächtigt, eine Obli gationsanleihe von 2 000 000 ^1 aufzunehmen, wovon aber noch nichts emittiert ist. Die neuen Geldmittel sind zur Vergrößerung der Werft bestimmt. lc. Znterelsengrmeinschast Hofmann Waggon — Linke Waggon. Da» Communique über die von den beiderseitigen Verwaltungen geplante Znteresienge. meinschaft haben wir bereit» unter den letzten Hnn- delsnachrichten der Sonntagsnummer mitgeteilt. Die Zntercsscngemeinschaft beider Gesellschaften war be dingt dadurch, daß bei recht ansehnlichen Dividenden leide Gesellschaften im Laufe der Zahre noch so er hebliche Rückstellungen macken konnten, daß dieselben den Verwaltungen direkt unbequem wurden, einmal in Rücksicht aus die Festsetzung der Preise ihrer Pro dukte, die in der Hauptsache den Staatsbahnver- waltungen geliefert werden, und zweitens auch in Hinsicht auf die Normierung der Unkosten. Die Be kanntgabe des Abkommens überrascht insofern, als man bis jetzt von einem Aktienkapital von 3 Mil lionen Mark für die neue Pachtgesellschaft gesprochen hatte, während das Kapital dieser Gesellschaft jetzt aus 14 Millionen Mark angeseftt wird. Bei den Mo dalitäten der Ausgabe der neuen Aktien ist zu berück sichtigen, daß bei beiden Gesellschaften Griinderrcchte vorhanden waren, die einem Aufgehen des einen Unternehmens in das andere erhebliche Schwierig keiten entgeaenstellten. Nicht erfüllt wird die Er wartung daß die neuen Aktien den Aktionären beider Gesellschaften franko Valuta zur Verfügung gestellt werden würden Die in Aussicht gestellten Dividen den von 150 bis 166^ Proz für die Linke-Aktien er geben für 600 ui bezugsberechtigte Linke-Stamm aktien 900 bis 1000 Ul Dividend«, während sich der Bezugspreis einer neuen Pachtgesellschafts Aktie zu 116 Proz. auf 1392 .41 stellt. Die Vorzugsaktionäre haben bei dem vorgeschlagenen Modus 1257 zuzu zahlen gegen 542 bzw. 642 Ul Zuzahlung der Stamm aktien Trotzdem hat man den Besitzern der Vor zugsaktien großes E itgegenkommen gezeigt, da letz tere durch Beschluß der Generalversammlung zum Nennwert hätten zursickgezahlt werden können. Bei Hofmann stellt sich die Sache folgendermaßen: Dc. auf 900 Ul Hofmann-Aktien 2 neu« Pachtgesellschafts- Aktien zum Preise von 2820 Ul entfallen und die Aktionäre nach den Ausführungen der Verwaltung auf eine Dividend« von 175 bis 200 Proz. zu rechnen haben, so hätten die Aktionär« hier noch 205 bzw 420 Mark zuznzablen. Da der neuen Betriebrge'ell'cho.ft aus der Emiuton der 10.42 Millionen Mark Aktien, die «um Beznge angeboten werden, oa. 12 Millionen Mark zuKiesten und anderseits die Ausschüttungen für die Linke- und Hofmann-Aktien zusammen ca. 7 Millionen Mark beanspruchen, fließen dem Unter nehmen aus der Transaktion ca. 5 Millionen Mark neue Mittel zu. -«—» Die groß« Selfenfadrtt A. L F. Pears, Limited, London, erklärt für di« zweite Hälfte des mit dem 30. Zuni 1911 beendeten Zahre» «ine Schluß, dividende von 12 Pro», fo daß da» Zahreserträgnis sich auf 10 Proz. stellt. Zu Abschreibungen werden 1365 Pfd. St. verwendet und 82 999 Pfd. St. werden auf neue Rechnung vorgetragen. vermttyrrs. ast. Dom internationale, Zucker«arkt Während der abgelaufrn«n Derichiswoche hielt sich der Ge schäftsverkehr in engen Grenzen. Di« Rohzucker produzenten benutzten die fertiggestellte Ware zum größten Teil noch immer zur Erfüllung alter Liefe- runqsverpslichtungen, und «» kommt deshalb nur wenig Angebot an den Markt. Da» wirkt auch hem mend auf die allgemein« Unternehmungslust und stimmt die interessierten Kreis« abwartend. Im Sichtvcrkcür ging di« Pretswell« in d«r Berichtswoche im Gegensätze zu der Vorwoch«. di« «rsteblichen Ge winn brachte, nach unten. Di« Hurse wurden im Re sultat recht scharf geworfen, wenn auch zeitweise kräf tige Erholungen «intraten. Mit der Grundstimmung des Marktes hat der Rückschlaa an sich nicht» zu tun. Diese bleibt nach wi« vor durchau» zuoerstchtlich. Denn hinter ihr stebt die schlechte Ernt« Europas bzw. die Mißernte Deutschlands. Lediglich da» verständ lich« Verlangen der Prioatspekulatton, von Zett zu Zeit di« aus den Enoagem«nt, nch«nden Gewinne glattzustellen, veranlaßt« den Rückgang der Preise. Verstauend wirkten schlleßlich «ich von London au» vorgenommen« Terminabgaben gegen Käufe kuba nischen Rohrzucker». Zum Schluß wurden die gesun kenen Preis« erneut zu Meinungskäufen benutzt, wo durch wieder zuversichtlicher« Stimmung hervortrat. — An den Hauptmärkten der einzelnen Länder er geben sich folgende Wochenverluste (Terminpreise): in Magdeburg 45—50 Pf., in Prag 50 Heller, in Paris 2 Frcs.» in London 9 Pence, in Ne w Port unverändert. — Di« brasilianisch« K,»ksch,k»«larksotion. Ein von d«m Landwtr1schaft»mtnist«r Dr. Pedro d« To ledo ausqearbetteter Gesetzentwurf z»m Schutz« der bedrohten Kautschukgewtnnung, die 8- Proz. des Ge- samtexportes Brasilien» liefert, hat, dem ..Rep. Yraf." zufolge die Genehmigung de» Bundespräsidenten ge sunden und wird demnächst dem Bundeskongreß zur Beratung und Beschlußfassung vorgelegt werden. Das Schutzqesetz soll ohne Belastung de» Bund«?budgets durchgeführt werden. * Zur wirtschaftliche» Erschließung Tripoli»' ist unter der Führung de»Banco di Noma in Neapel mit einem Anfangskapital von 10 Millionen
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