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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 10.10.1911
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1911-10-10
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-19111010016
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-1911101001
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-1911101001
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1911
-
Monat
1911-10
- Tag 1911-10-10
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Monat
1911-10
-
Jahr
1911
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Amtlicher Teil. Wir haben zur Vermeidung von Schwierigkeiten bet Aufstellung der Wahllisten für die im Januar 1912 stattfindende Äetkdstagswahl beschlossen, die im Lauf« dieses Jahres bekanntgeqebenen Umnennungen und Umnumerierungen von Straßen nicht, wie früher be stimmt, am 1. Januar 1912, sondern am 1. März 1S1L in Kraft treten zu lassen. Leipzig, am 7. Oktober 1911. Ter Rat der Stadt Leipzig. Für den Erweiterungsbau der Heilanstalt Dösen soll unter den allgemeinen Lieferungsbedingungen vergeben werden die Lieferung 1) der schmiedeeisernen Berandengitter und 2) der Roßhaarmatratzen. Die Arbertsverzeichnrsse können beim Hochbau amte, Neue» Rathaus, II. Obergeschoß, Zimmer Nr. 408, euigesehen oder gegen porto- und bestell» geldfreie Einsendung von zu 1) 50 zu 2) 75 bezogen werden. Tie Pläne und Proben liegen im Baubureau der Heilanstalt Dösen täglich von 8 dis 8 Uhr zur Einsichtnahme aus. Die Angebote sind verschlossen und mit ent sprechender Aufschrift versehen dis zum 21. Oitober 1911 vorm. zu 1) 10, zu 2) */, 11 Uqr an das Hoch» bauamt, Zimmer Nr. 408, portofrei einzureichen. Zu dieser Zeit erfolgt die Oeffnm.g in Gegenwart der etwa erschienenen Bewerber oder ihrer Bevoll mächtigten. Der Rat behält sich jede Entschließung vor. Die Entlassung aus den Angeboten erfolgt durch Be kanntmachung im Leipziger Tageblatte. Leipzig, am 7. Oktober 1911. ui, Der Rat der Stadt Leipzig. Ter Abbruch der Grundstücke Kirchstraß? 28 und Hauptstraße 42 in L.-Ltöttcritz soll vergeben werden. Die Bedingungen tonnen beim Hochbauamte, Neues Rathaus, ii. Obergeschoß, Zimmer Nr. 408, eingeseben oder gegen porto- und dcstellgeldsreie Einsendung von je 50 bezogen werden. Die Bau lichkeiten können am 13. Oktober im Beisein eines Beamten des Hochbauamtes besichtigt werden, und zwar die des Grundstückes Kirchstraße 23 vorm. 10—11 Uhr und die des Grundstückes Hauptstr. 42 vorm. V-12—12 Uhr. Die Angebote find verschlossen und mit ent sprechender Aufschrift versehen, bis zum 18. Oktober 1011 vorm. 10 Uhr an das Hochbauamt, Zimmer Nr. 408, portofrei einzureichen. Zu dieser Zeit er folgt die Oeffnung in Gegenwart der etwa erschie nenen Bewerber oder ihrer Bevollmächtigten. Der Nat behätt sich jede Entschließung vor. Die Entlassung aus den Angeboten erfolgt durch Bekanntmachung im Leipziger Tageolatte. Leipzig, am 9. Oktober 1911. Der Rat der Stadt Leipzig. GMLikeruKgsüsu ' üer l7. Bezrrkc-lchUte in Leipzig- NculHönclelü. Die Erd- und Maurerarbeiten sind vergeben worden. Leipzig, am 5. Oktober 1911. i4i7 Der Rat der Stadt Leipzig. Den Droschkenführern wird hiermit die An bringung und Führung von Reklamen in und an den Droschken bei einer Geldstrafe bis zu 60 oder einer Haftstrafe bis zu 14 Tagen untersagt. Leipzig, den 9. Oktober 1911. m» I>. K. 3235. Das Polizciamt der Stadt Leipzig. Zähere NoldsMule zu Leutzschs Die Anmeldung der nächste Ostern schulpflichtig werdenden Kinder hat nächsten Montag, den 16. Oktober, von 9—12 Uhr zu erfolgen. Vorzulegen ist für jedes Kind der Impfschein, für auswärts ge borene Kinder außerdem der Geburtsschein mit pfarr amtlicher Taufbescheinigung oder das Familienstamm buch mit amtlichen Einträgen. Das Schulgeld beträgt für hiesige Kinder 60 und für auswärtige 75 9°a-Schuldirektor ds-üxor. Auktion. Donnerstag, den 12. Oktober, vormittag» von '/,10 Uhr an verweigere ich Elisenstraße 61 wegen Ausgabe des Geschäfts dio. Schnittwaren, als Normalwäsche, Korsetts, Herrenwäsche und vieles andere; zum Schluß sämtliches Inventar. t»°°o Ltl«riu»nu Lokalrtchter. Ms Leipzig unä Llmgegenü. Leipzig, 10. Oktober. Historischer Tageskalender für Leipzig 10. Oktober: 1768 Eröffnung des Neuen Theaters fRanstädter Bastei). (Des jetzigen „Alten Theaters".) Die Kochische Truppe. Blut««« der von Christian Felix Weiße gedichteten, von Johann Adam Hiller kompo nierten Operetten. 1895 Artur Nikisch leitet zum erstenmal das Ee- wandhauskonzert. Sus Stt-LeipM. Mit fast unheimlicher Schnelligkeit vollzieht sich jetzt die bauliche Umwandlung unserer Altstadt, und zwar in den Teilen, die sich bisher noch vielfach ihr altehrwürdiges Gepräge bewahrt hatten. Kaum ist der überaus malerisch wirkende Bau in Nummer 31 unseres Neumarktes mit seinen reizenden Treppen türmchen verschwunden, als auch schon die Art des Abbrucharbeiters die Nummern 23, 25 und 27 be droht. — Das erstgenannte Grundstück wird zuerst 1181 genannt, wo es Nickel Stellemacher zu eigen ge hörte und in der Folgezeit seinen Besitzer nicht weni ger wie 36mal änderte, während Nr. 25 — „bey dem Grwanthau» belegen" — um 1499 zuerst Hann» Keller als Besitzer hatte und Nr. 27 im gleichen Jahre Hanns Zwenckaw zugehörte. Im Jahre 1502—1506 ward Nr. 29 zuerst unb als im Besitze von Nickel Hofer, dem „langen Andreas" und einer Fran Nenntngk be zeichnet, ein Be'veis dafür, daß sich hier, wie so häu fig, drei kleine Miethäuser befanden, eins davon war ein Gasthof „Zur Henne" genannt (1545/7) welcher nachmals — 1606 — „Zum Pelikan" hieß. Ein Neubau erfolgte im Jahre 1627, doch hat das Grundstück seinen Namen noch weiter behalten, al» der Eastwirtschaftsbetrieb schon eingestellt war. Unser jetziger Neumarkt wurde seit dem Jahr« 1793 „Neuer Neumarkt" genannt, zum Unterschiede von dem alten Neumarkt, der heutigen Universität»- straße. Die heutige Benennung erhielt dieser Straßenteil erst 1840. Ueber das nahe Kupfer- gäßchcn, dessen Südseite mit dem Abbruch verfallen wird, wissen wir, daß die Nr. 2 „zwei kleine Häus- lein , die zu dem Eckhause gehörten, bildete, und um 1520 Wenzel Lümeichen zugehörten. Im Jahre 1550 war die Witwe Hans Hases, Katharine, die Be sitzerin, die den zweifelhaften Ehrentitel der „bösen Katharine" führte. Die Nr. 4 ward als „ein klein alt Häuslein" bezeichnet und war 1591 im Besitze einer Frau Durst. Al» Inhaber von Nr. 6 wird um 1527 ein „Stegelgräber (Graveur) Bäuerlein aufaeführt. Im Jahre 1700 führte da» Grundstück die Bezeichnung „Blaue Traube", vor 1520 gehörte die heutige Nr. 8 einer Familt« Eckelsdorf, worauf «» Friedrich Tt«l« übernahm. Es wird al» „ein alt baufällig Häuslein" bezeichnet, wechselt« aber rm Laufe der Zetten sein« Besitzer nicht weniger als 44mal. Die nun folgend« Nr. 10 besaß vor 1506 Andr. vantzsch, ein Beutlermeister,- im gedachten Jahr« übernahm dellen Ehefrau da» Grundstück. Zu An fang de» 16. Jahrhunderts befand sich die Nr. 12 im Besitze Han» von Leimbachs, der das Grundstück 1528 an Martin Leubel veräußerte. Es stand damals hier «in großes, den Leimbachs gehöriges Vorwerk, zu dem 6 Mlethäuser gekörten. Nicht weniger wie 25mal fand ein Besitzwechsel statt und während dieser Zeit wurde das Grundstück oftmals großen baulichen Veränderungen unterworfen. Den Namen „Dresd ner Hof" erhielt es 1842 und es herrschte hier, als einer sehr beliebten „Ausspannung", besondere zur Zeit der Martinsaänse, ein überaus lebhaftes Tret- den, da die Händlerinnen diese» schmackhaften Bra tens in Menge hier feilhielten. Weiter« große Bauprojekte schweben hinsichtlich einer Anzahl Häuser in der Petersstraße und dem angrenzenden Peterskirchhofe. Die dabet in Frag« kommende Nr. 37 in ersterer gehörte 1466 zu dem Vorwerke Lamprecht von Cronenbergs. Im 17. Jahr hundert scheint es Eastwirtschaftsbetrieb erhalten zu haben (Philipps Gasthof); seit 1723 erscheint das Grundstück als „Goldener Hirsch", dessen Bild noch heute die Front des Hauses ziert. Im Jahr« 1840 übernahm es der Spediteur Joh. Eottfr. Silber, welcke Firma heute noch besteht. — Das angrenzende Hausgrundstück Nr. 39 gehörte im Jahre 1465 Hans Wißmantel, wurde 1707 neuerbaut und tauschte 50mal seinen Besitzer. Die Nr. 41 — Hinter- und Micchaus — gehörte 1498 Peter Sack. Die Nr. 1 des Peterskirchhofs scheint ursprünglich um 1499 ein Hinterhaus von Augustin Cchönhirß gewesen zu sein, während Nr. 3 Ulrich Schuler — 1529 — gehörte. Nach unserer Auffassung wunderliche Desitzverhält- niste müssen hier vorgelegen haben, indem — 1545 — der Besitzer Valentin Schreyer an Valentin Berger das Haus samt der Durchfahrt und Torweg ver kauft, im Jahre 1559 aber der Stadtpfeifer Bernd. Krause „das Haus über Valentin Bergers Torweg ' zu eigen besitzt. Das Grundstück Nr. 5 gehörte 1466 ebenfalls zu dem großen Vorwerke des schon erwähn ten Lamprecht von Cronenberg. Um 1540 erwarb es der Ratz der Stadt, der dann, unter Hinzunahme der Nr. 7 — nachmals Neumarkt Nr. 52 — den Nats- marstall im Jahre 1575 hier errichtete, dessen male rische Baulichkeiten 1867/68 dem Abbruche verfielen. Das dicht daran stoßende, jetzige Hintergebäude des „Goldenen Hirsches", mit Durchgang nach der Peters- straße, wurde 1768 als „Weißer Hirsch" neu errichtet. In ihm befand sich das vor einigen 60 Jahren von Dr. phil. Moritz Zille, einem sehr verdienten Schul- manne, errichtete moderns Gesamtgymnasium. Ueber dem Eingangstor ist heute noch das Steinbild eines springenden Hirsches zu sehen. O. * Oberbürgermeister Dr. Drttrich ist vom Urlaub zurückgekehrt und hat die Lesung der Geschäfte wieder übernommen. * Vom Reichsgericht. Der Reichsgerichtsrat Maximilian Theodor Heinemann, der zum 31. Oitober in Len Ruhestand tritt, beendet mit diesem Monat seine am 24. September 1862 begonnene juristische Laufbahn. Herr Heinemann ist Ostpreuße; er ist am 24. Dezember 1840 in Bischofsburg geboren. Aus seiner juristischen Laufbahn sei mitgeteilt, daß er im Jahre 1870 als Eerichtsassessor und als Hilfsarbeiter beim Kreis- gericht Stallupöncn tätig war. Vom 16. April 1871 cm fungierte er als Vertreter der Staatsanwaltschaft inHeydekrug, im Jahre 1872 als Kreisrichter in Ragnit und als Stuatsanwaltsgebilfe in Posen. Am 1. Oktober 1879 wurde er in Posen zum Staats anwalt ernannt, von Posen wurde er nach Berlin versetzt, von wo ans er zum Ersten Staatsanwalt beim Landgericht Göttingen befördert wurde. Schon im Jahre 1899 war er als Hilfsarbeiter bei der Reichsanwaltschaft tätig, dann erfolgte seine Ernennung zum Oderlanüesgerichtsrat und am 21. De emder 1895 seine Berufung als Neichsanwalt. Im Mai 1910 wurde er zum Reichsgerichtsrat ernannt. Neichsgerichtsrat Heinemann gehört dem zweiten Strafsenat des Reichsgerichts an und ist im Besitze des Noten Adlerordens 1>l. Kl. mit der Schleife und des Kronsnordens 111. Klasse. ot. llniversitätsnachrichten Geh. Kirchenrat Prof, v. Rietschel ist aus Keiundheitsrücküchten für das Wintersemester 1911/12 beurlaubt worden. — Die Bewerdungssrifieu um die Schierholzsche, um die 3. und 4. Nadius-Brandftettersche Konvikt stelle, sowie um die sechs von weiland Dr. med. Albert Müller aus Waldheim gestifteten Frei stellen im Konvikt, die sämtlich von Michaelis 1911 ao anderweit zu vergeben sind, laufen am 10. Oktober d. I. ab. Die Stell?» sind zunächst für Verwandte der Stüter bestimm:, können aber auch, falls sich solche nicht ' bewerben, an andere un bemittelte Studierende der Universität Leipzig ver liehen werden. Die Gesuche sind mit Verwandt- schafrsnachweis oder mit Reife- und Bedürftigkeits zeugnis unter der Adresse an das Rektorat der Universität Leipzig in der Uniocrsitätslanzlei daselbst einzureichen. * Nekruteneinstellung. Während die Rekruten der Kavallerie bereits am 3. Oktober bei ihren Regimentern eiugegelll worden sind, erfolgt in dieser Woche die Einstellung der Rekruten bei den übrigen Truppenteilen des 12. Armeekorps, und zwar am 11. Oktober bei den Jn-aure ieregimentern 103, 108 und 177, bei den Jägerbataillonen 12 und 13, beim Feldartilleriergiment Nr. 12 und 64 und Pionier bataillon Nr. 12, am 12. Oktober bei den Grenadier regimentern 100 und 101, den Jnfantericregimrnrern Nr. 102 und 178, den Feldartillerieregimentern Nr. 28 und 48. Beim 19. Armeekorps erfolgt die Rekrureneinstellung am 12. Oktober bet den In- fanterieregimentern Nr. 104, 106, 134 und 139, bei den FeldartiUeriercgimentern 68 und 78, Pionier bataillon Nr. 22 und Fußartillerieregiment Nr. 12, am 13. Oktober bei den Infanlerieregimentern Nr. 105, 107, 133. 179 und 181 und bei den Feld- artillerieregimentern Nr. 32 und 77. * Zeugen gesucht. Wie bereits gemeldet, ist am 3. Oktober abends gegen 11 Uhr an der Ecke des Thomasrings und des Thomaskirchhofes ein Offizier von einer Kraftdroschke überfahren und tätlich ver letzt worden. Die beiden Herren, die sich zu der fraglichen Zeit als Fahrgäste in der Droschke be funden haben, werden ersucht, sich umgehend bet der Kriminalpolizei zu melden. * Ordenswesen. Der König hat dem Landgerichts direktor Dr. Johann Georg Fleischer in Leipzig bei seinem Uebertritt in den Ruhestand das Offiziers kreuz des Aldrechtsordens verliehen. * Schaufenster-Wettbewerb 1011. Der Arbeits ausschuß für den Schaufenster Wettbewerb erläßt im Inseratenteil dieser Nummer einen Aufruf an die Kaufmannschaft Leipzigs, ' auf. den wir aufmerksam machen. > « v4«rr Oentscde« Lo dertebeo «larcb clen VeinbLnckel die Grschtcht« des Verbandes gab. Im Jahre 1896 batte der verband in Sachsen im ganzen 1400 Mitglieder, darunter in Leipzig 74, Am 1. Juli 1911 waren in Leipzig allein 3807 Mitglieder vor handen, also «in besonderes Zeichen der Entwicklung. Der ganz« verband hat heute eine Mitglieder,ahl von 125 000 aufzuweisen, ist also ein bedeutender Faktor in der kaufmännischen Bewegung. Gegründet sei der Verband im Kampfe gegen die Sozialdemo kratie, die die kaufmännischen Angestellten zu sich herüberziehen wollte. Das sei ihr, wie die Deichichte des Verbandes zeige, in vollstem Maße miglungen. Der Redner ging dann auf die bisherigen Erfolge des Verbandes im wirtschaftlichen Leben über und besprach noch die für die Zukunft bevorstehenden Aufgaben. Er schloß mit einem Hoch auf den Per- band. — Der Vorsitzende der Ortsgruppe Leipzig. Kanitz, hatte vorher die Anwesenoen, insbesondere den Landtagsabgeordneren Wappler begrüßt. An das Konzert schloß sich ein Ball, der die Teilnehmer noch lange beisammenhielt. * Von der Landrsbrandverstcherungsanstalt. Die Versicherungssumme für die bei der Sächsischen Landesbranöversicherungsanstalt versicherten Gebäude ist von 7692 098 070 am Enoe des Jahres 1910 auf 7 805 005 830 ./« am Ende Juni 1911, also um 112 907 760 gestiegen. Die Versicherungssumme für die Mobiliar- lMaschinen-)Abteilung betrug Ende 1910: 174 403 820 ./c. Ende Juni 1911 aber 179063570 also 4 659 740 ./ri mehr. * Rettungsgesellschaft zu Leipzig und Inter nationale Hygiene-Ausstellung. Da das Rettungs wesen mit der Abteilung „Der Mensch" der Inter nationalen Hygiene - Ausstellung in innigem Zuiammenhange geht, beabsichtigt die Ausstellungs leitung auch die in Gruppe „Rettung-,wesen" aus- ,eslellten Gegenstände der hiesigen Rettunaogesefl- chaft für das in Aussicht genommene ständige Museum irr hygieni'che Volksbelehrung zu erwerbe» I. Arbeitseinstellungen. In der Eisengießerei von Becker rn Leutzsch haben die Former und Gießerei arbeiter die Arbeit eingestellt. Auch in der Buch druckerei von Stephan in Leipzig-Plagwitz haben dce sämtliche» 19 Buchdruckereihilfsarbeiter und Arbeiterinnen die Arbeit niedergelcgt, weil die Firma den Vertrauensmann der Hilfsarbeiter ent lassen hat. -ff- Unfälle. Irr einer Dkaschinenfabriik an der Klingenstraße in L.-Plagwitz fiel einem 24 Jahre allen Arbeiter «ine fünf Zentner schwere eiserne Platte auf das rechte Bein. Der Mann trug einen Unterschenkelbruch davon. — Gleiches Mißgeschick hatte auf einem Neubau an der Eutritzscher Straße evn 20 Jahre alter Arbeiter aus Delitzsch, deu ein umstürzeirdor Srein traf. Der Arbeiter erlitt gleich falls eine» Unterschci'.kelbruch. — Infolge Ausrei tens auf dem Trottoir erlitt «in in d«r Bennigsen- straße in L.-Sellerhausen wohnhafter 32 Jahre alter Eisendreher einen Bruch des rechten Schlüsselbeins. — Schwer gequetscht wurde in einer Druckerei an der Seeburgstraße eine 15 Jahre alte Anlegerin, indem sie mit oer rechten Hand in die Tiegeldruckpresse ge riet.—Ein in der Lindenstraß« wohnhafter 26 Jahre alter Tischler brachte sich mittels eines Stecheisens versehentlich eine tiefe Wunds am linken Fuge bei. — In einer Spinnerei an der Berliner Straße ge riet ein 18 Jiihre altex Arbeiter mit der rechte» Hand in die Maschine und wurde schwer gequetscht. — Der sechs Jahre alte Sohn eines in L.-Anger, Zweinauudorfer Straße, wohnhaften Klempners siel durch eine Fensterscheibe und brachte sich a» der Hcnrd eine tiefe schnittwunde bei. ff Selbsimord. Ein in der Kreuzstraße wohn hafter 25 Jahre alter Bankbeamter brachte sich gestern nachmittag in seiner Wohnung mittels Re- volvers einen Schuß in die Herzgegend bei. Der Lebensmüde, der sich schwer verletzte, wurde durch den Samariterverein in das Stadtkrankenhaus über geführt, woselbst er in den Abendstunden seinen Geist ausgab. Ueber das Motiv zu der Tat ist nichts bekannt. » Leutzsch. Die im Jahre 1886 begründete Frei willige Feuerwehr feierte am Sonnabend und Sonn tag ihr 25jähriges Bestehen unter zahlreicher Be teiligung der Vertreter auswärtiger Wehren, des Sächsischen Landesausschusies, des Leipziger Feuer- wehrverbandes, des Gcmeinderates und der Lris- vereine. Der Festkommers am Vorabend nahm unter Mitwirkung der Turnerfchaft und des hiesige,. Turngefangverenis einen schönen Verlauf. Dce Fest ansprache hielt Herr Eemrindeältejter und Landtags abgeordneter E. Nitzschke. Nach einem intcrcssan- ten Ueberblick über die Geschichte der Entwicklung der sächsischen Branükasse und die Begründung der Feuer wehren ging er auf die Verdienste der Leutzscher Wehr im blonderen ein und fand damit ungeteilten Bei fall. Die allgemein geachtete Stellung, die die hiesige Feuerwehr einnimmr, bewiesen die zahlreichen Kund gebungen am Judeltage. Ueber 2700 »tl in bar wur den von hiesigen Industriellen d«r Wehr gespendet, dazu kam eine Jubelgabe in Höhe von 500 von der Gemeindeverwaltung, sowie eine ansehnlich« Summe, die Hausbesitzer-, Turn-, Militär- und Na tionaler Wahlverein gemeinsam überreichen ließen. Reichlich 3400 betrug Der gestiftete Jubelfonds. Die auswärtigen Wehren, darunter auch die Offizier« und Mannschaften oer Leipziger Berufs- feuerwchr, übersandten Glückwunschschreiben. Herr Horst Wolff, Mitglied des Landesausschusses sächsticher Feuerwehren, überbrückte persönlich die Glückwünsche, ebenso der Ausschuß des Leipziger Feuerwehrverbandes. Die noch aktiven Gründer der Wehr die Herren Mar Matthiä, August Groß«, Bern hard Uibe, Eduard Schröter, erhielten das vom König verliehene Feuerwehr-Ehrenzeichen. Dem Ober steiger Richard Stengler wurde für 20jährige Dienst zeit vom Landesausfchuß ein Ehrendiplom überreicht. Bier Webrmänner, darunter Hauptmann Rudert, er hielten die vom Leipziger Verband gestifteten Litzen. Das Andenken der verstorbenen Mitglieder ehrte man durch Niederlegen von Kränzen und besondere Gaben an die Hinterbliebenen. Nach dem Festzuge am Sonn tage führte die Jubelwehr in Stärke von 38 Manu Sckulübungen und «inen Sturmangriff auf das alt« Schulgebäude aus. Die Kritik der offiziellen Ver treter lautete recht günstig. Festball in zwei Sälen beschloß di« Jubelfeier. o Zu« Förderung der Äogendpfleg« haben di« sächsischen Ministerien des Innern und des Kultus und öffentlichen Unterricht» eine Verordnung er lassen, aus der folgendes hervorzuheben ist: 2n der letzten Zett sei mehr und mehr «rkannt worden, welch großen Wert es für di« gesund« körperliche und geijtig« Entwicklung d«r Jugend, besonders die der größeren Städte habe, wenn sie zum Wandern an gehalten und der freien Natur »ugefiihrt werde, und wie nötig es lei, daß diese Bestrebungen von allen unterstützt würden, die ein Herz für die heran- wachsende Jugend unseres Vaterlandes hätten. Es fei deshalb die Förderung des Jugend wandern» ein besonderer Zweig der Jugendpflege, und zwar sowohl der Volksfchuljuaend. wie der Jugend in der Zeit zwischen Schul- und Wehrpflicht geworden, der sich viele Männer in aufopfernder Wels« unter zögen. Das Wandern der Schuljugend werde durch zahlreiche Vereine gepflegt, die sich zu einem Zentral ausschüsse für Ferienwanderungen der Vollsschul- fugend rm Königreich Sachsen vereinigt hätten. Das Wandern der schulenrlafienen Jugend werd« beion- ders von den Vereinen betrieben, di« sich den Be- strebungen des Landesausschusses für die Jugend zwischen Schul- und Wehrpflicht angeschlosien hätten. Diese Vereine hätten es sich als Ziel gesetzt, gerade den ärmsten Klassen der Jugend, die größere Auf wendungen für die gerade ihnen ndtigenWanderungen nicht machen könnten, die Vorteile des Wanderns zuteil werden zu lassen. Die Ministerien brächten diesen Bestrebungen nur das größte Interesse ent gegen und sie hofften, daß auch die Gemeinden sie tunlichst unterstützten. Eine besondere Förderung könnten die Gemeinden dem Iugendwandern dadurch angederhen lassen, daß sie den wandernden Jugend abteilungen Massenguartiere kostenlos oder doch zu einem billigen Prefte zur Verfügung stellten. Viele Gemeinden hätten in dieser Beziehung schon großes Entgegenkommen gezeiat. Uebrigens feie» auch durch das Ministerium des Kultus und öffentlichen Unter richts die Seminare zur Ausnahme von Wander gruppen während der Ferien ermächtigt w irden. Die Ministerien geben in der Verordnung der Hoff, nung Ausdruck, daß diese Anregung genüge, um noch zahlreiche andere Gemeinden zu veranlassen, die Be- strebungen solcher Vereine in jeder Beziehung, nament lich aber auch durch Verschaffung vonMassenquarlieren, wohlwollend zu fordern. * Verein für Feuerbestattung. Heute Dienstag, den 10. Oktober, abends ' ,9 Uhr, findet die große Propaganda-Versammlung im Großen Saale des Zentraltheaters — Eingang Gottschedstraße — statt. Der Vortragende, Herr Franz Karlicek aus Nürn berg, spricht üeer das Thema: „Die Feuerbestattung, eine Kulturforderung"; illustriert wird der Vortrag durch packende Lichtbilder. Da der Eintritt für jedermann vollständig frei ist. so darf wieder mit einem sehr starken Be!Uch gerechnet werden, weshalb es rätlrch erscheint, sich zeitig einzufinden. Jeden- falls ist hier auch den Gegnern dieser Bestattungs art günstige Gelegenheit geboten, sich zur Sacke zu äußern, da seitens de» Vorstandes völlige Rede freiheit verbürgt wird, * Der Bezieksverein Leipzig des Verbandes der unteren Post- und Teiegraphcn-Beam.en hielt am 8. Oktober im Großen Saale d«s Zentraltheuters sei nen von ca. 1500 Mitgliedern besuchten Bezirkstag ab zwecks Besprechung der aegenmürtigen Lage. Der Referent, Herr O. Thiele, wies in seinen Ausfüh rungen nach, daß die letzte Besoldungsreform Nicht imstande gewesen sei, Die vorhandene Notlage der unteren Postbeamte» zu milder» oder zu beseitigen. Es empfehle sich daher, die Frage der Besoldungs reform von neuem aufzurollen resp. di« Gewährung einer entsprechenden Notstandszulage sllr alle unteren Beamten zu erreichen suchen. Desgleichen sei die Ge währung eines höheren MohnungsgelDzuschusses mit Rücksicht auf die gegebenen Verhältnisse ebenso nötig, wie die Verbesserung der Anstellungsverhältnisse. Die Tatsache, daß es eine große Zahl von Postboten gäbe, welche eine anstellungsberechtigende Dienstzeit von 12 und mehr Jahren zählen und doch keine Aussicht aus Anstellung haben, sei im Interesse Der Betroffenen zu bedauern. Zum Schluß wünschte Redner, mit Rück- sicht auf die immer intensiver werdende Inanspruch nahme unserer körperlichen und geistigen Kräfte, daß eine Heraosetzuiig der wöchentlichen Dienststundenzahl auf 54 bis 60 erfolgen möchte. In der anschlicß.nden Debatte wurde dem Wunsche Ausdruck gegeben, I daß di« dreijährigen Dienstalterszulagen zukünftig von 90 aus 150 Ul erhöht werden^um sie auch wirklich als Zulage fühlbar zu machen, schließlich wurde fol- gende Resolution einstimmig angenommen: „Der am 8. Oktober im Großen Saale des Zentraltheaters zu Leipzig abgehaltene, von ca. 1500 Mitgliedern des Bezirksvereins Leipzig besuchte Bezirkstag stellt mit tiefem Bedauern wiederholt fest, daß die letzte Besol dungsreform nicht imstande gewesen ist, die vorhandene und durch die Steuergesetzgebung noch bedeutend er höbe wirtschaftliche Notlage der unteren Postbeamten schaft zu mildern od«r gar zu beseitigen. Durch die außergewöhnliche Trockenheit des vergangenen Som mers und deren Folgen gestaltet sich Die Lage derselben immer schwieriger. Schon jetzt an Der Grenze ihrer wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit angekommen, wer- oen sie durch die fortgesetzte Preissteigerung aller Lebensbedürfnisse dem wirtschaftlichen Ruin immer näher gebracht und schwer« Gefahren für Leben und Gesundheit unserer Familien sind im Anzuqe. Mit Rücksicht hierauf und im Interesse unserer Familien ersucht der Bezirkstag den Berbandsvorst-nd aufs dringendste: bei der Regierung und dem Reichstage dahin vorstellig zu werden, daß an alle unteren Be- amten eine den gegenwärtigen Verhältnissen ent sprechend« sofort zahlbar« Notstandszulage gewährt werde." — Nach Erledigung mehrerer interner Ver einssachen wurde der Bezirkstag mit einem Hoch auf den Verband geschloffen. *Jm Kaufmännischen Verein wird am kommenden Freitag Herr Geheimer Rat Universität» - Professor Dr. Erich Marcks über Goethe und Bismarck sprechen. Der wohlb kannte Historiker, früher in Leipzig, später in Heidelberg, wirkt seit einigen Jahren im Institut für Kolonialwissenschaften in I Hamburg, wo der Gelehrt« eine reiche wissenschaft liche Tätigkeit entwickelt. Sein Vortrag dürfte großes und berechtigtes Interesse erwecken. * 18. Gründungsfeier des Deutschnatioualen Hand- lungsgehilsenoerbandes, Ortsgruppe Leipzig. Am Sonnabend abend hatte sich eine stattliche Teilnehmer zahl im Großen Saale des „Zentraltbeaters" einge funden, um Der Gründungsfeier des Verbandes bei zuwohnen. Es waren genußreiche Stunden, denn die dort gebotenen Genüsse künstlerischer Natur I standen auf einem Niveau, das ernste künst lerische Krttrk verträgt. Das größte Interesse nahm das Leipziger Vokal-Quortett, bestehend aus den Damen Fritzsche und Grundmann, sowie I den Herren Sregendach und Gelbe, in Anspruch. I Der stimmlich wie technisch ausgeglichene Vortrag reißt auch die Fachleute nnt und bietet einen seltenen Genuß. Wie wundervoll klangen Millöckers herziges Volkslied „O, du himmelblauer See" und Dowlands I Madrigal (1597) „Süßes Lieb!" Weiter hörten wir den bekannten Leipziger Konzertsänger Curt I Freitag, der ebenfalls großen Erfolg harte, so daß auch er sich zu einer Zugabe herbeilafien mußte. Das Festkonzert war dem Philharmonischen ! Orchester E. Herklotz übertrage», das sich seiner Aufgabe mit bekanntem Geschick ent ledigte. Die Festrede hielt der Gauvorsitzende ! Martin Borholz, der einen Ueberblick über t
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