Volltext Seite (XML)
N»»mer 1» Sächsische Volkszeitung «. gutt I»S1 Das neue Lan-esfinanzamt Dor -er Uebergabe Dresden, 7. Juli. Der Neubau des Landessinan.zamtes, der am Elbuser zwisck-en dem Ferick)«izwekk und den städtischen Speick-eranlagen errichtet worben ist, wird in diesen Tagen seiner Bestimmung übergeben werden. Einzelne Abteilungen des bisher in stins Dienstgcbäude» untergebrachten Landessinanzamtes haben das neue Gebäude bereits bezogen. Der Landesfinanzamtsnenbou zeigt folgende Anordnung: An der Kleinen Packhosstrahe das Lagerhaus I (vornehmlich Drbakspeicher): an der Eibe das aufgestockte alte Zolldienst- gcbüude (Devrientstraße 6), im iveiteren Elbslügel genannt, beide verbunden durch einen neuen Zmischenbau; längs der neu anzulcgenden Promenadenjtrahe unii der Devrientstvaße der Steubau, der das Rechteck schliesst, das an der Kreuzung beider Ströhen einen Turmbau und im Hof einen Pätallelfliigel zur Devrientstrahe besitzt. Für die ilu-ere Baugestaltung >var im Hinblick auf die anstoßenden Lagerhäuser, aber auch im Interesse der Banliosten eine neuzeitliche, schlichte Bauausführung von vornherein nur möglich. Ein« beson dere Betonung erhält der Bau durch den achtgeschossigen Turm. In demselben liegt der durch das 1. und 2. Obergeschoß geführte große Sitzungssaal. Schlanke Fenster betonen den Saal einbau. An den Fcnsterschüslen stehen sechs Figuren in doppel ter Lebensgröße, welche die verschiedenen Erioerbsziveige dar stellen: Handel von Kunstbildhaner Kupsch, Industrie von Berger, Sch i s sa h r t von Kretzschmar, Geistesarbeit von Eichler, Handwerk von Lippert, Landwirtschaft von Kupsch. Ueber der obersten Fensterreihe schmückt den Turm ein schwebender Adler (von Kunstbildhauer Kretzschmar), den Reichsbau kennzeichnend. Zur Belebung der langen Südfront sind in den Achsen der drei Eingänge noch bild- l)auerisch geschmückte Kragsteine angebracht, die vom Kunst bildhauer Löhnert stammen. Im übrigen ist der Bau durchaus schlicht, allenthalben mit Granit sockel und mit Granit- sensterumrahmungen au den Straßenseiten ausgesührt und mit einsaä)«m, gezogenem hydraulischen Mörtel geputzt. Das Dach ist nicht, wie bei den meisten Bauten moderner Richtung, völlig flach, sondern mit 3V Grad Dachneigung durchgefiihrt und mit Knpser gedeckt. Der städtebauliche Reiz dieser Deckung wird allerdings erst in späterer Zeit hervorlreten. — Auch die Inner« Ausstattung des Baues ist sachlich-schlicht. Nur der große und der klein« Sitzungssaal sowie die geräumige Vorhalle treten aus dieser Einfachheit hervor. Der grohe Sitzungssaal erhält Holzdecke und besseren Wandanstrich, der Kieme Sitzungssaal hölzerne Wandverkleidung und Stuckdecke. Die Vorhalle ist architiklonisch durch Säulen und umlaufende Korridore behan delt: sie erhält T ra v e r t i n - F u Hb od e nb e lag, der von der Weltausstellung in Barcelona (Deutsches Haus) stammt und der Bauleitung kostenlos überlassen wurde, ferner leicht farbige Fensterverglasung und einfache Geländer besserer Aus führung. Die Treppen sind in Stampfbeton ausgesührt: die beiden Haupttreppen erhalten den vorerwähnten Travertin- Belag, die Nebentreppen Linoleumbelag. Das Erdgeschoh elsthält im Südflügel die Oberfinanz hasse, angrenzend an das Lagerhaus l, und im Hofslügel die T aba k sie u e r ste l le des Hauptzollamtes Dresden-A. und im Mittelbau das Ein- und Abgangsbüro des Landessinanzamtes. Tas 1. Obergeschoß steht zur Verfügung des Präsidiums, im Elbflügel ist das Hauptzollamt Dresden-A. untergebrach». Im 2. Obergescho h liegen im Siidslügel, anschließend an das Lagerhaus I. die Prüsidialgruppe Bau und die Abteilung II (Zölle und Verbranchsaiigaben), im Ostslügel die Mleilnng I (Besitz- und Verkehrsstcuern) und im Elbflügel das mehr genannte Haupt Zollamt mit Dienstwohnungen. Das 8. Obergeschoß enthält im Ostslügel das Finanzgericht und, noch auf den Elbstiigel übergreifend, den Rest der Abtei lung I. Der übrige Teil des 3. Geschosses, das 4. und das ö. (Turm-)Geschoß beherbergen die Technische Prüfungs- und Lehranstalt der Reichszollverwaltung. Im 0. (Turm-) Tilman Aiemenfchneider Ein Nachwort zu feinem 400. Tddestag im 4. Juli. - Nur das ist von Dauer in der Kunst, was über alle histo rischen Wert« und Erinnerungen hinaus durch seinen Geist lebendig wirksam sein kann und gegenwärtig. Wohl geht der Streit darum, rvas eigentlich Tradition sei sür kirchliche Kunst? Ob es die äußere Formulierung ist — also irgendein „Stil"—, oder ob der geistige Inhalt, die seelische Einstellung des Künst lers zum Glauben diese Tradition ausmacht, di« uns Beispiel bleiben muß. Es fällt nicht schwer, klar zu entscheiden, daß es tatsächlich nur der Geist ist, der uns leiten kann. Jeder Geist, der gleich geblieben ist, ob man nun zu seiner Verwirklichung romantische, gotische oder barocke Formen anwandte. Der auch gleich bleiben wird und muh, wenn man im Geiste unseres Jahr hunderts für die Kirch« künstlerisch schafft. Was aber Tilman Riemenschneider unserer Zeit von seinem Geist noch geben kann, das sei in einigen kurzen Worten bei seinem 400. Todestag gesagt. Es ist notwendiger, diese geistigen Güter rvachzurufen, als allzusehr an historischen, familiären Affären zu hasten, die das Leben eines Künstlers aussüllen. Das ist auch bei Riemen schneider so. obwohl sein Leben recht unstet und schmerzvoll ver laufen ist, wag ja anläßlich jener sehr bedeutsamen Würzburger Gedächtnisausstellung eingehend dargelegt wurde. Drei Frauen verlor er in der verhältnismäßig kurzen Dauer seines Lebens, das geladen war auch von Spannungen revolutionärer Art. Ricmenschneider war aus dem Harz nach Würzburg gewandert, dort ansässig geworden, mit Ratsherrnämtern bekleidet: den noch, als Götz von Verlichingen und Florian Geyer marschier ten, sympathisierte er derart mit diesen, daß er ins Gefängnis kam, beinahe hingerichtet wurde und nur mit Mühe ein paar Jahre völlig«, Zurückgezogenheit am Ende feines Lebens in Freiheit erlangt«. Was -«»«»»et uns Riemenschneiders Kunst heute? Viel- I«ickt lükr MA -a» am bekten taa«n: wenn man «Ines leine« Geschoß ist die Variierei mit Leseraum untergebracht. Sämtliche Räume wirken in ihrer Schlichtheit doch hell und freundlich. Bis zur restlosen Unterbringung der gesamten Beamten schrift wird aber noch geraume Zeit vergehen, da größere Teile des Neubaus sür die Umbelegung noch auszubauen sind. Im An schluß daran wird noch der Abbruch des Gebäudes jetzige Devrientstraße 4 durch den sächsischen Staat und die Anlegung der am Ostslügel des Neubaus geplanten Promenadenstraße durch die Stadt Dresden «rsolgen; erst nach Durchführung dieser Arbeiten wird di« gesamte Neubauanlage sertiggesteilt sein, was im nächsten Jahre zu erwarten ist. Gegen 31L Jahre k>at man an der «inheitlick)«n Gestaltung des Packhosviertels gearbeitet, das nunmehr mit der Vollen dung des Landes-Finanzamtes ein großstädtisck>es Gesicht erhal ten hat. Vielen Arbeitern, Hanüwerkern und Künstlern lpr» der Bau während dieser Zeit Brot und Erwerb gegeben. Dres den gehört nunmehr zu den fünf Zentralstellen (Berlin, Ham burg, Ntünck)«-, und Köln) des Reiches, von wo aus die Be amten in das komplizierte Finanz- und Steuerwesen eingeweiht Dresden, 6. Juli. Die letzte Sitzung der Stadtverordneten vor den Ferien sollte sich mit der Wahl von 2 Stadträten beschäftigen. Der Rat hatte dazu aufgesordert, da dienstliche Interessen die Besetzung der Stellen erforderten. Di« Nationalsozialisten brachten trotz dem den Antrag ein, nur den Stadtrat Dr. Fischer (D. Vp.) wie- derzuwählen, die andere Stelle aber, für die vom Vorstand und Wahlausschuß der nebenamtliche Stadtrat Kirchhof (Soz.) vor geschlagen war, nicht zu besetzen. — Nun ist aber Tatsache, daß Stadtrat Kirchhof als einziger Stadtrat bisher schon nach einem Beschlüsse der Körperschaften vor mehreren Jahren bereits 80 vom Hundert des Stadtratgehalts bezieht: durch seineWahl zum berufsmäßigen Stadt rat wird dieser un haltbare Zu stand beseitigt und es wird vom finan ziellen Standpunkt aus gesehen, trotzdem 80 v. H. des Gehaltes eines berufsmäßigen Stadt r als ein- gespart! Bei Nichtwiederwahl des Siadtrates Dr. Fischer hätte dieser nach einem früher mit ihm abgeschlossenen Vertrage beinahe lein volles Einkommen weiter erhalten müssen. Es waren also nicht Sparsamkeitsgründe, die die Nationalsoziali sten zu Ihrem Anträge — der auch von den K o m m u n I - ften unterstützt wurde — veranlaßten, sondern politische. Besonders verwunderlich war das Verhalten der Deutschen Volkspartei, die ebenfalls für den Antrag stimmte. Ihr Führer Rechtsanwalt Dr. Kaiser hat selbst — wahrscheinlich ungewollt — gelegentlich der Oberbürgermeistern»»!)! erklärt, daß die Deutsche Volkspartel «s als gerecht ansehe, wenn die Sozial demokratie von 16 Stadtralsstellen 2 erhalle! Aber nur dann, wenn ein volksparteilicher Oberbürgermeister vorhanden ist! Da dies nicht der Fall ist, stimmt die Volkspartei mit für den nationalsozialistiscl-en Antrag! Ein solches Verhalten muß in der Oesscntlichkeit das allerstärkste Befremden Hervorrufen. — Der objektive Beobachter muß dieser Taktik doch einmal die sachliche Haltung der Sozialdemokraten gegenüberstcllen: ob gleich die Rechtsparteien und Volk spart ei gegen den sozialdemokratischen Kandidaten stimmten, haben alle 28 sozialdemokratischen Stadtverordneten für die Wiederwahl des den Rechtsparteien an gehören den Stadlrats Dr. Fischer ihre Stimme abgegeben. Ob das die Rechts presse ihren Lesern mitteilen wird? Aus den oben angedeuteten sachlichen Erwägungen lehnte eine aus Sozialdemokraten, Staalspartei und Zentrum be stellende Mehrheit den nationalsozialistischen Antrag ab. Stadt- Vllbwcrre anker vls Erzeugnisse her religiösen Vildkunst der letzten fünfzig Jahre stellen würde, wie ein hohes Wunder menschlichen Geistes würde es da anzufehen sein! Warum? Alles, was an ihm ist. selbst auch die „Schönheit", ist voll Ver tiefung. voll Wahrheit und Ernst. Wie unterscheidet sich doch seine unerhört schöne Gestalt der heiligen Elisabeth von den Dutzenden von äußerlich schönen, ja sinnlichen Darstellungen vieler hohen Frau. Eine großartige Feierlichkeit liegt iiver diesem ernsten Gesicht, das >n dem etwas schmerzlichen Mund die leidvollen Ersahrungen dieses Lebens auf Erden — ihres Lebens im besonderen — ausdrückt. Diese Elisabeth ist schön durch ihre» Geist. Darum ist in ihr auch das Wesen des Heilige» eindeutig gekennzeichnet. Dieser Ausdruck des Schönen durch den Geist ist ein ganz besonderes Merkmal der Kunst Riemenfchneiders. und als solches kann es sür die kirchliche Kunst kommender Zeit nicht genug beachtet werden. Das andere an dem wir auch nicht vorbeisehen können, ist die große Kunst Riemcnschuciders in der Charakterisierung der Gestalten. Seine Figuren sind keine Normaltypen, wie wir sie in unserer vergangenen kirch lichen Kunstepoche so oft gesehen haben: es sind Charaktcrköpse Im wahren Sinne des Wortes. Und auch in dieser Freiheit der Charakterisierung ohne Hinblick auf einen billigen Normallyp liegt wiederum ein Ausdruck der geistigen Schönheit der Kunst Riemeuschneiders. Und nun zum letzten: zu der Freiheit der künstlerischen Mittel. Vor mir steht eines der ergreifendsten Bildwerke, die ich gesehen habe: Riemenschneiders „Gottvater mit dem Leich nam Christi. Alles, was der Künstler vermochte, hat er in dieses Werk gelegt. Das größte Wagnis konnte — vielleicht — nur ihm «singen, Golt Vater in individuelle Gestalt zu formen. Der gewaltige Kopf Gott Vaters, in dessen Hoheit auch ein unsagbar tiefer Schmerz liegt, wie wenn das ganze Leid der Welt in ihm sich ausspreche, ist fast noch einmal so groß als der Kops des Heilandes, dessen todesstarken Körper Gottvater wie eine großartige, überwältigende Mahnung der Welt vor zuhalten scheint. Di« Gestalt aber Gott Vaters wirkt ganz unscheinbar neben seinem großen Haupt, überhaupt so, als sei «r gar nicht körperlich in naturalistischem Sinne. Man wird wohl heute sagen hören, dies Werk sei nicht richtig gezeichnet, m«ll der «Ine Kavk la orok und der ander« viel klein«» w«ll Sachsen und der Relchswasserschuh DI« Uebernahm« des Reichswasserschutzes in Staatsdienste. (N.) Der Landtag hat am 0. Juli 1031 die Regierung zur Uebernahme des aus Sachsen entfallenden Teiles des am 31. März 1931 aufgelösten Reichswasserschutzes mit rückwirken- der Kraft vom 1. April 1931 ab ermächtigt. Die in den säch sischen Staatsdienst zu übernehmenden Beamten bilde!» die Gendarmerie-Abteilung Dresden (Wasserschutz) und üben außer den der Landgendarmerie allgemein obliegenden Aus gaben innerhalb des Landgebietes, den Wasserschutz im Bereiche der Elbe aus. Die Abteilung untersteht der Amtshaupimann- schaft Dresden auch insoweit sie Dienst außerhalb des ansts- hauptmannschaftlichen Bezirkes verrichtet werden. Man muß dem Präsidenten des Landessinanzamtes, Dr. Böhme, der der Prefse am Monlag Gelegenheit gegeben hatte, den Bau zu besichtigen, zuslimmen, daß «ine Zentrali sation des Landesfinanzamtes, das zeitweise au acht verschie denen Stellen uniergcbracht war, notwendig war Ob dem armen Steuerzahler aber angesichts des einladenden Hauses das Abführen seines Anteiles nun leichter wird, bleibt «ine ander« Frage. rat Kirchhof wurde dann mit 36 Stimmen von 70 abgegebenen gewählt: 26 Stimmen wurden für Stadtrechtsrat Dr Monse, 5 sür den Stadtv. Schneider abgegeben, 3 Zettel waren unbe schrieben. Stadtrat Dr. Fischer wurde dann mit 61 Stimmen wiedergewählt: 5 Stimmen entfielen wieder auf den Stadtv. Schneider, außerdem wurden 4 weiße Stimmzettel abgegeben lannehmbar von den Nationalsozialisten!). — Nun ist in der Rechtspresse schon verbreitet worden, daß nunmehr ein roter Stadtrat das Schulamt leiten werde und daß damit den Schu len allerhand blühen würde! (Die „Dresdner Nachrichten" brin gen in ihrem Stadlvcrordneten-Bericht in Nr 313 erneut di« falsche Behauptung.) Diese Behauptungen entbehren jeder Grundlage! Tas Schulamt steht u»ter der Leitung des Stadt rats Dr. Reddcr, der es auch weiter behalten wird! Eine Ver waltung dieses Amtes durch Stadtrat Kirchhof kommt gar nicht In Frage! Der Verlaus der Sitzung. Auf eine kurze Anfrage, warum die Beratungen mit Ver tretern des Funkvereins Dresden, des Arbeiter Radio Bundes, der Oberpostdirektion, der Mitteldeutschen Rundfunk A G und der Stadt wegen Beseitigung der Rundsunkstörungen noch nicht erfolgen, wird eine Antwort des Rates verlesen, in der es heißt: „Die Ausnahme der angeregten Verhandlungen ist seiner zeit zurückgestellt worden im Hinblick daraus, daß in gleicher Angelegenheit bereits zwischen der Dresdner Ueberland Verkehr G. m. b. H. und der Reichsrundfunkgesellschait verhandelt wurde. Diese Verhandlungen halten sich zunächst zerschlagen, nachdem die Reichsrundsunkgesellschast einen Vergleichsuorschlag der Dresdner ileherland-Verkehr G m. b H abgelehnt halte. Sie sind aber inzwischen wieder ausgenommen worden, und in ihrem Verlause hat am 12. Juni d I. zwischen den Beteiligten eine Besprechung bei der Oberpostdirektion Dresden ftattgesun- den. Dabei wurde in Aussicht genommen, das gesamte Stär problem in einer bald anzuberaumenden Verhandlung gemein sam zu besprechen, wozu auch wir mit zugezogen werden fallen. Es ist zu erwarten, daß die gemeinsame Besprechung noch in der ersten Hälfte dieses Monats stattfindet." Künftige Ausstellungen. Rechtsträger und Veranstalter der Iahresausstellung in Dresden ist bekanntlich seit 1921 der „Verein zur Veranstaltung der Kopf zu grvg im Verhältnis zum norpcr Ist. Aber erst durch die Freiheit der Gestaltung ist dies Werk io über das Sichtbare, über das Zeitliche hinausgewachsen, daß' es ewige, unsichtbare Werte zum Bild werden lassen konnte. Jene drei Dinge aber: Geist als Schönheit, Mehrheit in der i Charakteristik nnd Freiheit in der Gestaltung möchte ich der religiösen Kunst von heute vorhalten. Vielleicht enthält diese Kunst Riemeuschneiders auch damit das, was man unter jener )» ost angeruienen Tradition rvahrhastigcr reliqiölcr Kunst zu verstehen hat., Dr. Vi'illx Derer. Ein unbekannter Briefwechsel Goethes. — Ans Goethes Beziehungen zu dem Göttinger Historiker Georg Sarto rius, die wegen der Lückenhaftigkeit der bis dahin bekannt gewordenen Zengnisss wenig beachtet worden waren, lenkte vor einigen Jahren die überraschende Entdeckung von fünfzehn völlig unbekannten Briefen Goethes an Sartorius die Auf merksamkeit. Di« damals aus manchen Gründen noch nicht ge sicherte Veröffentlichung des Fundus ist jetzt erfolgt: bei dien, in dieser Notzeit auch sonst vielfach verdienten Verlag der großen Sophien-Ausgabe, H. Bühlaus Nachf. in Weimar, gibt die Entdeckerin, Else von Monroy (Schwerin), die Briese zusammen mit den schon früher gedruckten 3i Briesen Grethes an Sartorius nnd den im Goethe- und Schiller-Archiv ausde- wahrten, nun gleichfalls zum ersten Male allgemein Zugang, lich gemachten über 80 Gegenbriesen des Ehepaars Sartorius heraus .und bietet so einen saft völlig neuen Briefwechsel, d«r unter den Korrespondenzen Goethes keinen geringen Rang ein. nimmt und. da sich darin das große Weltgeschehen der Jahre 1801-25 vielfach spiegelt, auch als Ouellwcrk Bedeutung be sitzt. Non den Männern, die Goethe in seinem Aller nahe ständen, ist Sartorius, dem auch Heine ein begeistertes Samt» gewidmet hat, einer der bcdentendstcn; er ist stärker und reicher als Meyer, seinncrviger und komplizierter als Zelter, eine Natur von leidenschaftlicher Aktivitii:, der freilich treu Goethes Förderung die Betätigung in der praknbhen Politik versagt blieb. Mit ihrer anmutigen Fröhlichkeit, unter de» si ' Tieferes birgt, fügt sich seine Frau Caroline dem Verkehr der Männer als willkommene Dritte mit der „lieben N-' e- Frau" wechselt Goethe Geschenke und hört au^itzrUrteil. lein« Werke. Ferien im Sladlparlament Wahl von zwei Stadträten — Künftige Ausstellungspolitik