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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 13.10.1911
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1911-10-13
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-19111013014
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-1911101301
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-1911101301
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1911
-
Monat
1911-10
- Tag 1911-10-13
-
Monat
1911-10
-
Jahr
1911
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1. i Sorn chuberr, », str. », gibt shausc» den iertel' ht die l der- ist. so Diese 1908 495 14!> 644 r Ge- f 6,62 Das lätzize l Er deren Rück bicher hier- l von dri»7. einem HLn-e ndcrn: lieben, ein - seben rnebm rlouen gro>;e asset«- Hal es erbarc s'scben un«> ck die b-?se> Loal rieben stellen AoUcn -.ttfub- neben Hotel- increv He-r seine einen Welt «egen, e nnr e zcr udlicd eben«- !r in- cbien g ge ll men lichen > niet > ver eiyen i und isibe- Krten räqen ü>cn» yiei abme lbent, wu--. alt- nk>. »<W> 2unllck.t 8evfs ^äscsselookt! Lunlurirt 5eife zuu/rclenvoU, ! Zunstckt Zelfs winkt brillarrt! ZuuUclrt Leise wsttbekomnt? Leipziger Tageblatt vr. 2S4. 10S. Istzrysna 2. BeUsge. /rettsy, l3. Oktober 1911 politische Umschau * Speisung der Schulkinder in Preußen. Wie der „Inf." mitgeteilt wird, ist im Kultusministerium von der Mcdizinaladteilung eine Zusammenstellung über Speisung der Schulkinder in Preußen, beson ders während der Winterzeit, ausge- arbeitet worden. Es wurde festgestellt, das; auf diesem Gebiete von privaten Vereinen oder von den Ma gistraten größerer Städte bereits sehr Erfreuliches geleistet wird. In Berlinz. B. sind iin letzten Rechnungsjahre in den Kindervolksküchen rund 835 000 Mittagsportionen von der Stadtverwaltung mit 83 000 Mark gezahlt worden. In den Winter monaten wird den armen Schulkindern von Berlin vom Verein zur Speisung armer Kinder ein zweites Frühstück verabreicht. In Breslau wurde an arme Schulkinder warmes Frühstück und Mittagsbrot in rund 158 350 Fällen verabreicht. Die Kosten wur den durch öffentliche Wohltätigkeit und eine städtische Beihilfe bereitgestellt. Zn Hannover hat der Magistrat sogar eine einmalige Beihilfe von 15 000 der Schulverwaltung für Zwecke der Speisung armer Kinder im Winter zur Verfügung gestellt. Diese Hilfstätigkeit hat auch bereits in kleineren und kleinsten Städten feste Wurzel geschlagen, und man ist überall bestrebt, in den kalten Monaten die Ge sundheit der Kinder durch Verabreichung warmer Speisen und Getränke zu kräftigen. In der Haupt sache erhalten diejenigen Schüler und Schülerinnen, die zu Hause ein warmes Frühstück nicht bekommen, eine Tasse warme Milch und ein Brot vor Beginn * Kaiserbesuch in Aachen und Bonn. Nach neueren Mitteilungen wird der Aufenthalt des Kaisers in Aachen und Bonn einen glänzenden Verlauf nehmen. In Aachen werden u. a. erwartet, der Prinz von Schaumburg-Lippe nebst Gemahlin, das Fürstcnpaar zu Wced, mehrere preußische Minister und die Bürger meister von Köln, Düsseldorf, Koblenz und Trier. * Zn der Bundesratssitzung am Donnerstag wurde folgenden Vorlagen die Zustimmung erteilt: 1) über das Abkommen init Belgien betreffs des Verkehrs mit Branntwein an der deutsch-belgischen Grenze: 2) betreffend die Anträge auf Erhöhung des Durch schnittsbrandes aus 8 66 des Branntweinsteuer gesetzes: 3) betreffend die Denkschrift zum Handels- ünd Schifsahrtsvertrag mit Japan: 4) betreffend die Zulassung von Aktien des Lothringer Hüttenoereins Aumetz-Friede in Brüssel zum Börsenterminhandcl, und 5) dem Entwürfe eines Schutztruppengcsetzes. * Ein Gesetzeutwurf zur Regelung der Sonntags ruhe im Handelsgewerbe. Wie man uns schreibt, ist inzwischen im Reichsamt des Innern ein Gesetz entwurf zur Regelung der Sonntagsruhe im Han- delsgewerbe fertiggestellt und bereits dem Bundesrat zugegangen. Der Entwurf dürfte daher in den nächsten Monaten den Gegenstand von Bera tungen in den Ausschüssen des Bundesrates bilden. Die Sonntagsruhe im Handelsgewerbe ist durch Be- st.mmungen der Gewerbeordnung geregelt. Danach dürfen Gehilfen, Lehrlinge und Arbeiter im Han- delsoewerbe am ersten Weihnachts-, Oster- und Pfingsttage überhaupt nicht, im übrigen an Sonn- und Festtagen nicht länger als 5 Stunden beschäftigt werden. Durch Ortsstatute von Gemeinden oder Kommunalverbünden kann diese Beschäftigung für alle oder einzelne Zweige des Handelsgewerbcs auf kürzere Zeit eingeschränkt oder ganz untersagt wer den. Dagegen kann die Polizeibehörde für die letzten vier Wochen vor Weihnachten sowie für einzelne Sonn- und Festtage, an denen örtliche Verhältnisse einen erweiterten Geschäftsverkehr erforderlich machen, eine Vermehrung der Stunden, während welcher die Beschäftigung stattfinden darf, bis auf 10 Stunden zulasten. Von den Angestellten sind be kanntlich wiederholt Anträge auf weitergehende Ein schränkung der Beschäftigung an Sonn- und Fest tagen bei den zuständigen Stellen gerichtet. Diesen Wünschen suchte ein Vorentwurf für eine gesetzliche Neuregelung gerecht zu werden, der vor einigen Jahren veröffentlicht wurde und eine sehr weit gehende Sonntagsruhe im Handelsgewerbe vorschlug. Dieser Entwurf fand in den Kreisen der Gewerbe treibenden außerordentlich lebhaften Widerspruch, dessen teilweise Berechtigung auch an maßgebender Stelle anerkannt wurde. Man nimmt daher an, daß -'s jetzt vorgeschlagene Neuregelung nicht bis an die Grenze gehen wird, die der Vörentwurf für die Sonntagsruhe vorgesehen hatte. Man hat in den letzten Jahren mehrere Gebiet der Sozialpolitik, die früher ihre Regelung in der Gewerbeordnung gesun de,. batten, durch selbständige Gesetze behandelt, so die Frauenarbeit, die Nachtarbeit und die Haus arbeit, deren Abschluß allerdings noch aussteht. Nach diesen Vorgängen ist es nicht ausgeschlossen, daß man auch die Frage der Sonntagsruhe im Handelsgewerbe durch ein selbständiges Gesetz und nicht durch eine Novelle zur Gewerbeordnung erledigt. * Anskieferungsnerträge. Neben dem neuen d-utsch-üulganschen Ausliefcrungsvertrag wird dem Reichstage auch ein Zusatzvertrag zum deutsch-engli schen Aüslieferungsvertrag zugehen, der verschiedenen englischen Wünschen Rechnung tragen wird. — Auf dis Verwirklichung des Wunsches, alle Sonderaus lieferungsverträge deutscher Einzelstaaten mit frem den Staaten im Interesse der Einheit des Reiches aufzuhebcn und nur solche Verträge vom Reiche ab schließen zu lasten, darf vorläufig noch nicht gerechnet mecd -n. da namentlich Bayern auf dieses Recht nicht verzichten will. * Ausweisung von Ausländern aus dem Reichs gebiet. In der Zeit vom Juni bis September d. I. ünd 9 Ausländer aus dem deutschen Reichsgebiet ausgewiesen, darunter 2 auf Grund Les 8 39, die übrigen 7 auf Grund Les 8 362 des StGB. In sieben Fällen erfolgte die Ausweisung wegen Bettelns, ein Kuslsnü. Orstrrrrich-Nngarn. * Da» ungarische Budget. Der vom Finanz minister eingebrachte Budgetvoranschlag für 1912 weist an ordentlichen Ausgaben 1580,37 Millionen Kronen aus, das sind 80,4 Millionen mehr als im Vorjahre. Die ordentlichen Einnahmen werden auf 1667,09 Millionen — das sind 123,13 Millionen mehr als im Vorjahr — veranschlagt. Die Bilanz der ordentlichen Ausgaben und Ein nahmen schließt somit mit einem Ueberschuß von 86,71 Millionen ab: da jedoch die außerordent lichen Ausgaben und Investitionen rund 272.2 Millionen betragen, denen außerordentliche Ein nahmen von 185,6 Millionen gegenüberstehen, so wird der Ueberschuß der ordentlichen Gebarung von 86.7 Millionen auf 52663 Kronen als Ueberschuß der Eesamtaebarung des Staatshaushalts herabgemin- dert. Es ist jedoch zu bemerken, daß trotzdem die Vermehrung der ordentlichen Ausgaben 80,4 Millionen, die der außerordentlichen Aus gaben 65.5 Millionen beträgt, diese Erhöhung aus den laufenden Staatseinnahmen gedeckt wird. Ebenio wird ein großer Teil der Investitionen aus den lausenden Einnahmen bestritten. Die haupt sächliche Steigerung der Ausgaben betrifft das Handelsportefeuille mit 88,6 Millionen, die gemein same Armee mit 4,2, die Landwehr mit 8,3, Staats schulden mit 7,5 und Unterricht mit 14,7 Millionen. Die hauptsächlichen Mehreinnahmen, die auf Grund des tatsächlichen Ergebnisses des lautenden Jadres veranschlagt wurden, sind die direkten Steuern init 8,2, die Stempelsteuer mit 8^4, Verzehrungssteuern mit 20, Tabak mit 20,2, Staatsbahnen mit 55, Post- und Telegraphen mit 6,5 Millionen. * Bevorstehende Ministerkrise? Die Verhältnisse im österreichischen Parlamente nehmen wieder einen des Schulunterrichtes. Die Gewährung von Mittag brot dagegen wird meist nur in den Städten geübt, in denen sich Kindervolksküchen befinden. Auch in diesem Winterhalbjahr wird die gleiche Hilfstätig keit bei Beginn der kalten Tage einsetzen. * Fahrtleistungen der neuen Linienschiffe. Wie die Fahrgeschwindigkeit der Torpedoboote und Kreu zer in den letzten Jahren erheblich gesteigert worden ist, zeigt sich auch bei den Fahrtleistungen der Linien, schiffe ein bemerkenswerter Fortschritt. Die letzten Linienschiffe des Deutschland"-Typs von 13 200 Tonnen, „Schlesien'^ und „Schleswig-Holstein", erziel ten 19,17 und 19,25 Seemeilen. Mrt der 18 900 Ton nen großen „Nassau"-Klasse trat eine Steigerung auf reichlich 20 Seemeilen ein. Die Probefahrten der drei Linienschiffe von 22 800 Tonnen haben eine aber malige Steigerung der Leistungen erbracht. Die auf der Weserwerft bei Bremen erbaute „Thüringen lief 21 Seemeilen. „O st f r i e s l a n d", das auf der Kaiserlichen Werft Wilhelmshaven erstand, brachte es auf 21Seemeilen und jetzt hat die auf Howaldts- wcrken in Kiel erbaute „Helgoland" fast 22 See meilen gelaufen. Jedes Schiff hat mithin seinen Vorgänger übertroffen. Die erzielten Leistungen sind in jeder Beziehung erfreulich und lasten erkennen, daß der Linienschiffsbau immer höhere Leistungen vollbringen kann. * Oberleutnant von Fetter, der in dem Metter nich-Prozeß als Zeuge aufgetreten ist, ist nach einer Meldung des „B. T." vom 1. Bataillon des 88. In fanterieregiments in Mainz in das in Hanau garnisonierende 2. Bataillon desselben Regiments versetzt worden. * Zur Frankfurter Universitätsfraqe erfahren wir aus parlamentarischen Kreisen, daß die Verhand lungen bisher zu keinem Resultate geführt haben und cs sehr zwei elhaft ist, ob sie bis zum Zusammentritt des preußischen Landtags abgeschlossen sein werden. Das Projekt der kommunalen Stiftungsuniversität scheint begraben zu sein, es soll jetzt eine staatliche Universität aus kommunalen Mitteln voraeschlagen werden. * Staatliche Beihilfen für die handwerksmäßige Ausbildung der Frauen. Die preußischen Hand werkskammern werden auf ihrer nächsten Tagung die Bedürfnisse festsetzen, die durch die berufliche'Äusbil- dung der Frauen in den Bezirken der einzelnen Hand werkskammer notwendig werden. Es kommen in erster Reihe dafür geeignete Kurse in Betracht, die von den Handelskammern veranstaltet werden. Außer- dem werden sich die Handwerkskammern auch mit der Ausdehnung der Lehrstellenvermittelung auf weibliche Personen zu beschäftigen haben. Der preußische Handelsminister hat für die vermehrten Ausgaben, die den Handwerkskammern usw. dadurch entstehen, staatliche Beihilfen in Aussicht gestellt, deren Höhe bis jetzt noch nicht bestimmt ist, da sie sich nach den Bedürfnissen der einzelnen Handwerks kammern, die ganz verschieden sind, richten werden. * Einführung einer Schnelltelegraphie in Deutsch lands Es wurde gemeldet daß noch in diesem Jahre ein Schnelltelegraphenbetrieb Berlin-Düsseldorf und Berlin-Breslau zur Einführung gelangen soll. Wie der „Inf." mitgeteilt wird, werden seit länge'-er Zeit auf dem Gebiete des Schnelltelearaphenweiens mit einem neuen Maschinentelegraph der Siemens L Halske Aktiengesellschaft Versuche gemacht, der eine Leistung sfähigkeit von 100 Worten in der Minute auswerst. Die Versuche mit diesem Apparat, der fortwährend verbessert wird, sind aber noch nicht abgeschlossen, und deshalb ist auch an eine Einführung noch nicht zu denken. Man hat bisher lediglich auf Strecken, die sich für diese Zwecke eignen, die Versuche unternommen. Es kann aber nicht daraus geschlossen werden, daß die Einführung der Schnelltelcgraphie gerade zuerst auf diesen Versuchs- strecken erfolgen wird. Der obengenannte Schnell telegraph wird allerdings, wenn er auf den ge wünschten Zustand der Brauchbarkeit gebracht sein wird, für das deutsche Telegraphenwesen von sehr erheblicher Bedeutung sein. mal in Verbindung mit Bannbruch und einmal in Verbindung mit Landstreichen. In den beiden andern Fällen lagen Bestrafungen mit Zuchthaus vor wegen schweren Diebstahls, Meuterei usw. Aus Oesterreich- Ungarn stammen 8 der Ausgewiesenen, einer aus der Schweiz. Unter den 9 Personen waren 2 weiblichen Geschlechts, darunter eine Zigeunerin. Die Aus weisungen wurden verfügt in fünf Fällen von bay rischen Behörden, in zwei Fällen von preußischen Re gierungspräsidenten und in je einem Falle von Be hörden in Hamburg und Elsaß-Lothringen. * Arbeitsnachweisstellen für inländische landwirt schaftliche Arbeiter. Wie wir hören, wird am 24. d. M. in Berlin eine Konferenz von Vertretern der preu ßischen Landwirtschaftskammern stattfinden, die sich mit allen Bestrebungen zur Lösung der Land- acüeiterfrage beschäftigen wird. Die Konferenz ist einberufen vom Vorsitzenden der Kommission des Landes-Oekonomiekollegiums für das Arbeiterwescn, Rittergutsbesitzer Freiherr v. Marenholtz - Groß- Schwülper: es werden daran die Leiter der Arbeits ämter sämtlicher Landwirtschaflskammern zum Zwecke des Erfahrungsaustausches teilnehmen. In erster Linie wird die Frage der Vermittlung einheimischer Arbeiter verhandelt werden. In der Erkenntnis, daß die Landarbeiterfragc gegenwärtig die allerwichtigste für dis Landwirtschaft ist und daß deshalb jedes Mittel, das zur Besserung geeignet erscheint, er griffen werden muß, haben sich die Landwirtschafts kammern grundsätzlich zur Aufwendung eigener Mittel für die Errichtung von Arbeitsnachweisstellen bereit erklärt. Man hofft jedoch, -aß auch die Regie rung diese Bestrebungen in weitachender LVeise unter stützen wird. Für kommunale Arbeitsnachweise sind im letzten Iabre vom Reich und von Preußen fast 70 000 an Unterstützungen gezahlt worden. Aus diesem Grunde hoffen die Landwirtschaflskammern auch für die landwirtschaftlichen Arbeitsnachweis organisationen auf Gewährung staatlicher Mittel. Das Bestreben wird vor allein darauf gerichtet sein, möglichst viele Landarbeiterfamilien dein platten Lande zu erhalten, also der Landflucht entgegen zuwirken. * Ein sozialresoemerisches Urteil über die Reicks- versichcrungsorduung. Prof. Dr. E. Francke be- scyasngt sich in der ^Sozialen Praxis" mit den sozial polirischen Taten und Aufgaben dcs Reichstages. Bei dieser Gelegenheit fällt er ein bemerkenswertes Ur teil über die Reichsversicherungsordnung. Francke bedauert zwar, daß die Gelegenheit versäumt wurde, die Organisation der Verwaltung einheit licher, das Kraukeukassenwesen geschlossener, die Landkraukeukassen leistungsfähiger, den Mutter- und Säuglingsschutz wirksamer zu gestalten; aber er ist deswegen nicht blind für die Vorzüge der Neichsver- sicherungsordnung. Als solche führt er auf: die Aus dehnung der zwangsweisen Krankenversicherung auf ländliche Arbeiter, Dienstvoten, Hausarbeiter, Un ständige: oie Erhöhung der Lersicherungsgrenze für Angestellte auf 2500 ,tl; die Erweiterung der Kran- kenfü.iorge durch die «atzung; die Verbe'serungen in de" Unfallversicherung, insbesondere die Ausdehnung des versicherungspflichtigen Kreises, die Erhöhung der Eiulommensgrenze ,ür Bctrieosbeamte, die Be rücksichtigung eines höheren Iahresverdienstes bei der Rcntenbemessung, die Befugnis des Bundesrates, auch Gewerbekrankheiten verstcherungspflichtig zu machen. Ferner betont Francke, daß in der Invaliden versicherung die Einführung der zrinderrente erreicht sei, die die Not dort lindere, wo sie am schärfsten auf tritt, in kinderreichen Familien. Des weiteren ge denkt Francke der Einführung der Hinterbliebenen versicherung. die Witwen und Waisen wenigstens in beschränktem Umfange eine bescheidene Hilfe gewährt. Endlich glaubt Francke, daß eine Art von einheit lichem Unterbau, ein klarer Aufbau der Instanzen und die Entlastung des Reichsversicherungsamtes den Gang des großen Werkes erleichtern und beschleunigen werden. So verspricht sich der sozralreformerstche Kritiker gute Wirkungen für 20 bis 25 Millionen Versicherter von einer Reform, an der die sozialdemo kratischen Agitatoren am liebsten kein gutes Haar ließen. * Erlaß über Aenderung der Dienstkleidung. Dein preußischen Eisenbahnzentralamt und den Eisenbahn direktionen ist vor kurzer Zeit ein Erlaß des Ministers der öffentlichen Arbeiten vom 21. September 1911 zugegangen, in dem im Anschluß an den Erlaß vom 17. Mai d. I. bestimmt wird, daß die Rottenführer an Stelle des jetzigen Kragenabzeichens ein Spur maß mit Winkel ünd eine 8 Millimeter breite glatte Goldtresse tragen . krisenhaften Zustand an. Das Ministerium Gautsch befindet sich bereit» in einer schleichenden Kris«, da nicht ckbzukhen ist, wann das Ministerium sich unter Len obwaltenden Verhältnissen eine Zwei drittelmehrheit für die Wehrvorlagen in diesem Par- lamente verschaffen kann. Allgemein wird der Name de» Wiener Finanzminisiers Ritter von Bi- linski als der des kommenden Mannes genannt. Aber auch in Ungarn ist es nicht unmöglich, daß das Ministerium Khuen Hedervary zurücktritt und durch «in Ministerium Lukacs ersetzt wird. Mi nisterpräsident Graf Kbuen Hedervary befindet sich zurzeit in Wien, um sich einer schweren Opera- tion zu unterziehen, die ihn mehrere Wochen lang von Len Regierungsgeschäften fernhalten wird. Unter richtete Kreise wollen aber wissen, daß er kränker ist, als man gewöhnlich zugibt. Niederlande. * Revision der Verfassung. Im Namen der katho lischen Rechten erklärte in der Zweiten Kainmer der Abgeordnete Nolens, sein« Freunde würden sich dem Anträge, an die Königin ein« Adresse betref fend das allgemeine Stimmrecht zu senden, nicht widersetzen. Der Sozialistenführer Troelsira. der einen solchen Antrag einbrachte, beantragte Dring lichkeit für die Revision der Derfassung. wodurch die Einführung des allgemeinen Stimmrechts möglich würde. Er erklärte ferner, die Sozialisten würde,, die Obstruktion beenden, wenn die Beratung seines Antrages vor der über das Budget für Indien erfolgen würde. Die Kammer nahm diese Bedingung an. Deutlches Keich. Leipzig, 13. Oktober. * Ein weiterer Spionageprozeß wird am 19. Okto ber den vereinigten 2. und 3. Strafsenat des Reichs gerichts beschäftigen. Angeklagt des versuchten Verrats militärischer Geheimnisse ist der Feingold schläger Georg Krober aus Sulzbach in Bayern. Die Verteidigung ist Iustizrat Syring übertragen worden. * Antrag auf Aufhebung der sächsischen Schlacht steuer. Dce sozialdemokratischen Abgeordneten des sächsischen Landtags planen beim Zusammentritt der Ständekammern Anfang November die Einbringung eines Antrags auf Aufhebung der sächsischen Schi steuer, die einschließlich der Uebergangs- und Ver- üraucysabgabe ca. sechs Millionen Mark einbrinzt. Daß auch in nichtsozialdemökratischen Kreisen der Wunsch auf Aufhebung der Schlachtsteuer vorhanden ist, geht aus dem Bericht über die letzte öffentlich« Sitzung der Leipziger Gewerbekammer hervor. Diese Kammer hat die Schlachtsteuer als „nicht mehr ange bracht" bezeichnet. * Zur Kandidatur Wangemann in Leipzig-Stadt wird uns geschrieben: „In der letzten Sitzung des Wahlausschusses für die Kandidatur Wangemann wurde das vorläufige Ergebnis der ersten Sammlung von Unterschriften bekcinntgegeben. Hiernach sind über 200 eingegangen. Eine beträchtliche Anzahl wurde in der ersten Wählerversammluna gesammelt. Besonders bemerkenswert ist, daß alle Berufsstände vertreten sind." Russland. * Ein neuer Kurs in Finnland? Die „Birgwija Vedomosti" erfahren, wie die Redaktion nachdrücklich betont, aus bester Quell«, Kokowzew werde die F i nn- landpolitck Stolypins nicht fortsetzen. Er halte die Abtrennung zweier Bezirke des Wiborger Gouvernements für zwecklos. Die Gleichstellung der Russen mit den Finnen in Finnland werde di« Re gierung aber durchsetzen. An die Alarmnachrichten über die angebliche Vorbereitung eines finnischen Auf standes glaube die Negierung nicht. Kokowzew sei vom Zaren von Anfang an mit weitgehenden Vollmachten ausgerüstet worden und sei in der Lage, den neuen Kurs durchzusetzen. Mit dem Reichsrat stehe er in der allerbesten Beziehung. In der Duma werde er di« Unterstützung der Mehr- heit, nicht die irgendeiner einzelnen Partei anstreben. * Von der politischen Polizei. Gerüchtweise ver lautet, zum Chef der politischenPolizei werde Senator Trussewitsch ernannt werden, der gegen wärtig die Revision des Schutzdienstes in Kiew vor nimmt. Da es gerade Trussewitsch war, der als Direktor des Polizeidepartements die Lock- spitzelet einführte, wird es für wenig wahrschein- lich gehalten, daß er an den jetzigen Zuständen in der politischen Polizei viel ändern werde. Nach einem anderen Gerücht soll mit der Leitung der politischen Polizei der bisherige Palastkommandant Dedjulin betraut werden. In letzter Zeit werden von der politischen Polizei in Petersburg und Moskau namentlich unter Handarbeitern zahlreiche Haus suchungen und Verhaftungen vorgenommen. Vermutlich wird nach Terroristen gesucht, die sich vielleicht als Arbeiter verkleidet haben. Japan. * Zur Aufdeckung de» japanischen Spionagenetzes. Die Statuten der japanischen Spionagegesellfchaft, die sich als kaufmännisches Unternehmen ausgab, wurden in der gesamten Tagespresse eingehend erörtert. Doch die japanische Regierung schwieg, obwohl die schwersten Angriffe gegen den japanischen General stab und den Minister Les Auswärtigen in Verfolg dieser Angelegenheit erhoben wurden. Die Inter pellation der Landtagsabgeordneten ist der erste Schritt zur Aufklärung dieser Sache, doch ist hiervon wenig Erfolg zu erwarten. Die Veröffentlichung des ausgedehnten japanischen Spionagenetzes hat auf den Philippinen ein« große Beunruhigung hervorgerufen. Man erinnert sich mit Unbehagen an die unterminierende Tätigkeit, die di« Japaner schon früher dort ausgeübt haben. Es ist niemals u. a. aufgeklärt worden, wie die amerikanischen Kriegs schiffe bei Manila zum Sinken gebracht wurden, da die Verbrecher nicht eruiert werden konnten, die die Schiffe undicht gemacht hatten. Man hat seitdem auf den Philippinen und auf Hawai Schriften gefunden, die in Japan gedruckt worden sind» und in denen die Eingeborenen gegen die Amerikaner aufgehetzt werden. Es sind auch geheime Waffendepots japa nischer Provenienz dort aufgefunden worden. Die Furcht vor neuen japanischen Umtrieben ist deshalb auf diesen Inseln nicht unbegründet. Australien. * Tödlicher Absturz des Ministers des Aeußeren in Australien. In Sydney starb ganz plötzlich der Minister des Aeußeren Batch elor während eines Ausfluges, den er mit mehreren Mitgliedern des Wallaby - Klubs nach dem Donner Buang Berg unternahm. Der Minister stürzte plötzlich wie vom Blitz getroffen zusammen. Ein Arzt, der sich zufällig unter den Ausflüglern befand, leistete dem Minister die erste Hilfe, doch starb Batchelor unser seinen Händen. Der Arzt erklärt, daß der plötzliche Tod eine Folge der kolossalen An strengungen sei, denen sich der Minister unterzogen hatte, indem er kurz aufeinnander mehrere größere Bergbesteigungen unternahm. Bei dem Transport des verstorbenen Ministers ereignete sich noch ein schwerer Unglücksfall. Als man den Leichnam auf einer improvisierten Bahre den Berg hinuntertrua, strauchelte plötzlich der Justiz Minister und fiel so unglücklich, dag er ein Bein brach. Auch er mußte mittels einer schnell hergerichteten Bahre ins Hospital gebracht werden. unlickt
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