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02-Abendausgabe Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 13.10.1911
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1911-10-13
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-19111013021
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-1911101302
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-1911101302
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1911
-
Monat
1911-10
- Tag 1911-10-13
-
Monat
1911-10
-
Jahr
1911
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Nr. 284. los. Ishrsang. Leipziger Tageblatt. FrrUsg. lL. vluoder ISll. Leipziger Hauvelszeiturrg. Die Lonüoner Dollsuktion. - Heber die am 10. Oktober zu Ende gegangene Londoner Wollauktion erhalten wir folgenden Bericht der Firma Fried. Huth <L Co.. London. „Die fünfte Serie der Londoner Auktionen von Koloniolwotten, die am 20. September begonnen hatte, fand heute ihren Schlich und betrugen die zum 'Ausgebot gelangten Quantitäten wie folgt: Sydney 19 007 B. i qcaen 17,700 B. in der ent prechenden Serie de? Vorjahres). Queensland 27 700 l21 166) B. Port Phillip 12 221 (958s>) B.. Adelaide 232» (922) Ballen. Tasmanien 210 (574) B., WKst Australien 273t» (1484) B., Neu-Seeland 7« 00!» 173 1071 B., zusammen 122 705 1122 000) B., Kap 0590 17072) V-, total 129 295 1129 078) B. Das verfügbare Ncttogesamtquautum betrug 138 000 D. hiervon sind 112 000 B. verkauft worden, und Zwar 70 000 B. nach dem Inland. 40 000 V. nach dem Festland und 2000 B. nach Amerika, wahrend oie restlichen 20 000 B. für die nächste Serie übergchaltcu werden. Die Auitioncn waren starr besucht, und die Stimmung war. nachdem sich aniän'Züb einige Zu rückhaltung geltend gemacht harte, die ganze Serie hindurch lebhaft. Gute Merinos in Schweis, ver lausten sich fast zur Parität letzter Schlrchpreise, ober beste Scoured'- waren 5 Proz. niedriger. Das Eros der gewöhnlichen Znamacherwollcn, Schwcch sowohl als Scoursd, war 5 bis 7'-- Proz. billiger, wührei.o lurze, fehlerhaste Scoureds sehr schwer verkäuflich waren und Hürnig 19 Pro-, Abschlag zeigten. Bon K r « uz z u m t e u in Schweig waren die feinsten Sorten unveränden bis 5 Proz niedriger. Grobe Wollen, die zu Anfang der Serie eini.ze llnrcgel inagiakeit bekundeten, lösten im weiteren Verlauf die Preise voriger Auktion. Mittelwollen stellten sich volle 5 Proz. unter Juli. H a u 1 w o l l e n iSlipes). namentlich in mittleren Sorten, zeigten erhebliche Schwäche und dichten 5 bis 7"- Proz. ein. Gute lange Ka »wollen in Schweis, zeigten leine Ver änderung. aber die Masse der Schwechwollen und alle Snowwhites waren 5 Proz. niedriger. 0759 P. Punta Arena--, und 2836 B. Falkland- Wollen wurden zu völlig 5 Proz. niedrigeren Preisen als im Juli verkauft. Die Zufuhren und Ablieferungen während des Jahres vergleichen sich mit denjenigen des Vorjahres wie folgt sin taufend Ballen): Londoner Markt, vom De.zcmber iibcrqchalten 8 13). Nettoeinsuhren für die ersten fünf Serien 808 1706). zusammen 8l6 1709), einheimischer Verbrauch 483 1106), kontinen taler Verbrauch 294 1267), amerikanischer Verbrauch 13 (22). total verkauft Ivon Wollen aus erster Hand) 790 1695), übergehaltcn 26 114). Unter Hinzurech nung der Transitwollen und der direkten Einfuhren vergleichen sich die Gesamtablicfcrungcn wie folgt: einheimischer Verbrauch 1004 (gleicher Zeitraum lolO 932 »nd Totalsaison 1910 1008). kontinentaler Ver brauch 1586 11523 und 1650). amerikanischer Ver brauch 18 1125 und 125), zusammen 2638 12580 und 2783). Die Ablieferungen zeigen eine Zunahme von 58 000 P.: das Inland bat 72 000 B. und der Kon tinent 63 000 B. mehr, Amerika dagegen 77 000 B. weniger genommen als voriges Jahr. Die nächste Serie soll am Dienstag, den 28. November eröffnen, mit Schluß der Zu-uhreuliste am 20. November. Es Es ist noch nicht möglich, eine Schätzung des verfüg baren Quantums abzugcben. Voriges Jahr be trugen die Nettoneu'ufnhren 106 000 B.. welche Ziffer, da die jetzige Saison früher begonnen hat, überschritten werden dürste, so dos, man unter Berück sichtigung der übergehaltenen Wollen wahrscheinlich mit einem Quantum von mindestens 140 000 B. zu rechnen hab'n wird. Die Eröffnung der Londoner Auktionen von KolonialwoUcn im Jahre 1912 ist wir folgt festgesetzt worden: 1. Serie 16. Januar, kein Limir: Schluß der Zusubrenliste am 8. Januar. 2. Serie 5. März, kein Limit: Schluß der Zusubrenliste am 26. Februar. 3. Serie 30. April, etwaige Limite später festzusetzcn. 4 Serie 9. Juli, etwaige Limite später festzusetzcn. 5 Serie 24. September, etwaige Limite später fest- zusctzen. 6. Serie 26. November, etwaige Limite später festzusetzen. Oer Baummottdrm in üen ücurlchen Kolonien. * Bei der Berliner Tagung der Internationalen Spinner- und Webervereinigung berichiete Herr Moritz Schanz Chemnitz als Stellvertreter des Vorsitzenden der Baumwollkommiision des Kolonial wirtschaftlichen Komitees über die letzten Ergebnisse auf dem Gebiete des deutsch-kolonialen Baumwoli» daucs wie folgt: In Togo zst das Kaiser!. Gouvernement bestrebt, den Baumwollbau der Eingeborenen neu zu orga nisieren. Deutsche Landwirte sind nach Togo ent sandt worden, die sich speziell dieser Aufgabe widmen sollen. Außerdem ist der Baumwollsachverständige des Kolonialwirtschaftlichen Komitees während der ganzen Kultur- und Ernteperiode 1911 12 in der .Kolonie tätig. Tie letzten Nachrichten lassen auf eine Vermehrung der Quantität und auf eine Ver besserung der Qualität schlichen. Kamerun. In einem im dortigen Amtsblatt erschienenen Aufsatz wird mitgctcilt, daß das Baum wollversuchswesen nunmehr von der Regierung ein geleitet sei und auch Private sich sür den Baumwoll- bau interessieren. Das Kaiser!. Gouvernement hat im Juli Baumwollverordnungcn hinsichtlich der Em- fuhr von Baumwollsaat und hinsichtlich des Auf tretens von Schädlingen erigssen. In Deutsch-Ostafrika läßt die außerordent lich große Nachfrage nach Saat auf eine erhebliche Vermehrung des Anbaues schließen. Während in der vorjährigen Pflanzzeit vom Komitee etwa 3000 Zentner zur Verteilung an Eingeborene und be dürftige Kleinsiedler abgegeben wurden, liegen in diesem Jahre bereits Saatforderungen sür den gleichen Zweck in Höhe von 6000 bis 8000 Ztr. vor, die eine von, Komitee zu leistende Ausgabe von 80000 bis 100000 ./» repräsentieren würden. Be dauerlich ist, daß auch in diesem Jahre, namentlich bei Ktlossa und Morogoro, die Kräuselkrankheit wiederum ausgetreten ist. Hoffentlich gelingt der Regierung und den dazu berufenen Organen die Niederkämpfung der Krankheit. Von Inter esse sind ferner die Ergebnisse und Aussichten des Baumwollbaues im Süden und Westen des Viktoriasees. Dem Bezirksamt Muansa ist es mit Unterstützung des Kolonial wirtschaftlichen Komitees durch freie Saat, Prämien. Preisgarantie und Aufstellung und Betrieb einer Entkernungs anlage gelungen, die Produktion im Baumwollsahr 1910 11 gegenüber dem Vorfahre wiederum zu ver- dovveln. Etwa 100 Ballen Upland und Abaist zu KOO Pfund werden in diesem Jahre zur Ausfuhr ge langen. Die Anbaufläche der Eingeborenen wird im Jahre 1911/12 1100 Hektar, die Anbaufläche der europäischen Pflanzungen einschließlich der Mission der Weißen Väter 1000 Hektar betragen. Die vom Kolonial wirtschaftlichen Komitee errichtete Ent kernungsanlage in Muansa reicht nicht mehr aus, die angebrachte Baumwolle auszudereitcn. Eine er hebliche Vergrößerung der Anlage muß demnächst erfolgen. Jin Bukobabezirk haben Erhebungen hinsicht lich der Aussichten des Baumwollbaues staltaesuuoen. Es sind größere Flüchen im Nordwesten, besonders am Unterlauf des Kagera und in den Tälern von Ko.ragwe, vorhanden. Bekanntlich ist im März 1910 zwischen dem Neichs- kolonialamt und dem Kolonial wirtschaftlichen Komitee eine Vereinbarung getroffen worden, nach der das Komitee im wesentlichen die Arbeiten aus- sührt, die auf technischem und kommerziellem Gebiete liegen: dagegen hat sich die Kolonialverwal:nug die Bearbeitung' der aus lundwirOchastlichem Gebiete liegenden Frage» des Baumwollbaues in den Kolo nien Vorbehalten. Berg» unü Mttrnmelen. —r. Der Konkurrenzkampf in der Röhrenindustrie nimmt immer schärfere Formen an. In dem be reits mitgeteilten Eommunique der Gelsentirchsner Bergwcrksge ellschaft findet sich auch die bezeichnende Stelle, daß die Gefellschast, um konkurrenzfähig zu bleiben, die ihr nahestehenden Röhrenwerke werd« ansbauen müssen. Für diesen Zweck wird die Kleinigkeit von 5 Millionen Marl ausgeworfen. Die Gesellschaft folge damit dem Beispiele konkur rierender Werke Gelsenkirchen spielt damit offenbar auf die kürzlich geschaffene Kombination zwischen den Mannc'mgnnröhren'Lcrkcn und der Gewerkschaft Grillo Funke an, eine Kombination, die ja auch mit Betriebserweiterungen verbunden ist und ohne Zweifel eine Verschärfung der .Konkurrenz gegen Thyssen bedeutet. Thyssen hat nun. ossenbe.r im Hin blick ans die Erweiterungen bei Gelsenkirchen und Mannesmann, in der letzten Zeit die Nöhrenpreiie weiter geworfen. Man ist auf dem Nöhrenmarkte letzt glücklich bei Rabatten von 83 bis 85 Proz. auge- langt. und die kuranten Sorten von Gasröhren liaben heute Rabatte Lis 85 Proz. Gasröhren kosten H ute demnach 150 -st. Das sind Preise, wie sie in der ganzen Geschichte der Nöhrcnindustrie bisher noch nicht dagewescn sind. —r. Eisenprciserhöhnngen, so lautete das Schlag- wort an der gestrigen Berliner Börse. Freilich ist zwischen Eisenprciserböhung und Eiseupreiserhöhung ein Unterschied. In Stabeisen liegt die Tendenz nach oben, ebenso in Walzdraht. Dagegen iu Röhren wütet der Konkurrenzkampf schlimmer als je. In Rokeisen sind die Preiserhöhun gen für nächstjährige Lieferung bereits ange. kündigt worden. Am nächsten Montag soll dar über Beschluß gefaßt werden. Es sind aber auch dar aus Gel ächte von Preiserhöhungen für Halbzeug erwachsen. Nun wird zwar das Halb zeug aus Roheisen gemacht, aber so schematisch, wie man vielleicht annchmen könnte, dürste es in den Preisvcrändcrungen doch nicht gehen. Die Preise sür Roheisen können ganz wohl jetzt erhöht werden, ohne das, Halbzeug folgt: denn Roheisen hat lange im Preise daniedergelegen. Auch sprechen beim Halbzeug jetzt noch andere Gründe mit. Wäre der Stablwerksvcrl'and bereits erneuert, dann wäre eine Erhöhung der Halbzeugpreise sicher. Aber mitten in den Arbeiten für dis Verlängerung des Verbandes wird schwerlich ein Antrag dieser Ärt gestellt. Wie man sich erinnert, sind noch im Juni Anträge auf Ermäßigung der Halbzeugpreise nur vertagt worden, und nach der Auflösung der Drahtkonventivn ist man nur eben noch an der Ermäßigung der Preise für Knüppel herumgckommen. Bei den verhältnismäßig immer noch sehr niedrigen Stabctsenpreisen wird man auch gewisse Rücksichten auf die Halbzeugpreise nehmen müssen: denn sonst könnte es vielleicht kommen, daß die Spannung zwischen den Preisen für Halbfabrikat und Ferttpfaorikat gar zu klein würde. Angesichts der heutigen Beschäftigung könnten die 'Werke, wenn sie einig wären, bei einem Auslands preise von 100 .st doch Inlandspreise von 115 bis 120 .st haben. Man hat nun gestern an der Börse auch von schlesischen Eiscnpreiserhöhun- gen gesprochen. Es könnte nun wohl in Frage kom men. daß die vereinigten Werke in Schlesien von ihrem Handel etwa» bessere Preise zu erlangen suchten, aber im allgemeinen ist die Preisbewegung in Schlesien gleichmäßiger als im Westen. — Erhöhung de? oberschlesischen Tisenpreffe. - Wie verlautet, ist «ine Erhöhung der oberschlesischen Eisen- preise in Aussicht genommen. Die „Bresl. Ztg." erfährt hierzu von bestinformierter Seite, daß diele Absicht besteht, die Preissteigerung werd« aber einst- weilen noch nicht durchqeiührt. * Beitscher Magnesitwerke. Infolge der ungün stigen Eisenkonjunktur in Amerika haben die Vcilscher Magnesitwerke eine erhebliche Verringerung ihres Absatzes nach den Vereinigten Staaten gehabt. Die Dividende wird trotzdem auf 50 Kr. lwie i. V.) be messen werden. * Die Rio Tinto Company erklärt aus die ge wöhnlichen Aktien eine Dividende von 22 « 6 ci. Im lanfenden Jahre wurden bereits 25 » ausgeschüttet, so daß sich die Gesamtdioidend« vro 1911 äuf 47 s 6 ck stellt gegen 55 , 1910 und 60 » 1909 (für die Aktie von 5 Pfd. St.). SMflgemerve. 0!. T. I. Bericht über die Lage der Textilindustrie. Wenngleich auch in dieser Woche wiederum die Kauf lust für deutsche und für überseeische Wollen etwas reger geworden ist. so blieben doch die Umsätze noch weiter beschränkt, da die Gebote der Käufer und die Forderungen der Verkäufer nicht in Einklang zu bringen waren. Die Preisnoticrungen für Kamm züge sind im ganzen unverändert, doch beschränkten sich auch hier die Käufe nur auf Bcdarsskäufe. Das- selbe gilt auch von Kämmlingen, die lediglich in groben Cheviotgenres begehrt sind und hohe Preise erzielen. Gute Nachfrage war für Wollabfälle in ollen Genres, vorzugsweise aber wiederum in groben Cheviotqualitäten vorhanden. Die Situation in der Wollgarnspinncrei ist ungefähr dieselbe wie in der Vorwoche, nur in Streichgarn und zwar in Cheviot garn wurden mehr Orders vergeben, so daß auch die Spinner bessere Preise durchsetzen konnten. Etwas mehr Kausofferten lagen in bezug auf das Erportgeschäft sür wollene und halbwollene Gewebe vor, doch dürsten Abschlüsse noch nicht zustande gekommen sein. Ebenso haben sich die Umsätze in wollenen Geweben, soweit der inländische Markt in Betracht kommt, kaum gehoben. Schleppender Geschäftsgang wird auch weiterhin aus der Wirkwarenindustrie gemeldet. In der Seidenbranche fanden lediglich wiederum Lagerverkäufe in glatten und gemusterten Kleider, stossen, teilweise auch in Schirm, und Krawatten- stoffen statt. Das Exportgeschäft zeigt noch immer wenig Leden. Bessere Berichte liegen in dieser Woche aus der Baumwollspinnerei und ebenso aus der Daumwollweberct vor. soweit die Nachsraoe in Be tracht kommt: die Preislage zeigt keine besondere Besserung. Ohne Veränderung liegt das Geschäft in Iuteerzeugnisscn. Für Flachs- und Werggarne hat sich die Nachfrage weiter gehoben, auch die Preistendcnz ist fester geworden, doch bleiben die Spinner nach wie vor mit ihren Angeboten zurück haltend. In der Leinenweberei sollen einzelne Auf träge für den Export zu recht festen Preisen erteilt worden sein. Trankwartmesen. Die Re-derei-Aktiengesrllschaft Oceana tu Hamburg beschloß in ihrer am 12. Oktober ahgehal- teuen außerordentlichen E-eneralversammlung. das Aktienkapital von 1530 000 -st auf 1020 000 .st her- abzusetzcn durch Zusammenlegung von drei zu zwei Aktie» »Md den dadurch buchmäßig gewonnenen Be trag von 510 000 .st einesteils zum Ankauf von 20 einer englischen Kohlenfirma gehörenden Aktien zum Kurse von 55 Proz., andernteijs zur Beseitigung der Unterbilanz sowie zur Vornahme von Abtreibungen zu verwende«. Die 20 der englischen .KoHlenfirma gehörenden Aktien zwängen vertragsmäßig die lstesell. schäft, ihren gesamten Kohlenbedarf von jener Firma zu beziehen und die Konkurrenz gänzlich auszu- schließen, ein Zustand, der um so unleidlicher ge worden sei, weil die Gesellschaft dadurch sogar ge- zwunacn worden sei, ihr in Antwerpen angediente Cardiffer Bunkerkohlen zu übernehmen. Die Ver waltung hofft im übrigen, daß ihre drei Dampfer des erheblich gebesserten Frachtenmarktes halber ein so befriedigendes Geschäft machen würden, daß für 1912 eine Dividende von 5 bis 6 Proz. verteilt wer den könne. Die zeitweilig vorhanden gewesene Mög lichkeit, die Schiffe der Gesellschaft verkaufen zu können, sei illusorisch geworden, deshalb streb« man danach, bei gutem Geschäftsgänge die Flotte des Unternehmens zu vergrößern, da nur bei zahlreicherer Flotte rentabel gearbeitet werden könne. Gegen wärtig »erbiete sich allerdings die Bestellung neuer Schisse, weil die Baupreise zurzeit zu hoch seien. * Die Verhandlungen über da« Finanzarrange ment der Oesterreicdifcben Südöahn. Vor einigen Tagen haben in München Konferenzen zwischen Direktor Spitzmüller von der Creditanstalt, General rat Professor Landesberger von der Anglo-Oester- reichlichen Bank und Direktor v. Cwinuer von der Deutschen Dank stattgefunden. Gegenstand der Kon- iercuzcn bildete ter gegenwärtige Stand der Süd. bahmrage. In den Besprechungen wurde konstatiert, daß in den Verhandlungen nnt der Negierung noch verschiedene Differenzen bestehen, deren Beilegung bisher noch nicht erfolgen konnte. Indessen wird angenommen, daß es in nicht zu ferner Zeit möglich sein werde, die Differenzen zu überbrücken. Die Verhandlungen mit der italienischen Regierung sind gegenwärtig auf einem toten Punkt angelangt, da der Kriegszustand in Italien die Geneigtheit der dortigen Regierungskreise, mit der Slldoahn neue Vereinbarungen zu treffen, wesentlich g mindert hat. Trotz des vorgerückten Zeitpunktes hält man noch immer cm der Hoffnung fest, daß in den hauptsäch lichsten Punkten bis mm Iahresschluß eine vollstän- dige Einigung erzielt werden wird, so daß in den Terminen des Arrangements und des neuen Til- gungsplans keine Hinausschiebung notwendig sein würde. 8 Briefpost nach Aegypten und Syrien. Neueren Nachrichten zufolge laufen die Dampfer zweier Linien des Oesterreichischen Lloyd Brindisi wieder an, und zwar die Dampfer der Eillinie Triest-Alexandrien auf der Hin- und Rückfahrt und die Dampfer der Triest-Syrien-Linie nur auf der Hinfahrt. Die Briefvost für Aegypten und Syrien, soweit sie mit den Dampfern dieser Linien zu befördern ist. wird ihnen daher wieder wie früher teilweise in Brindisi zugeführt. Betriebsausweise. SNeitlncr Atralicn-Gisenbahn-Grsellschast. September 16S70S litt LLV) seit 1. Januar 14ld bL8 0 281114) ^e. verlülleüLne GeleMÄstten. )r. Patentpapiersabril zu Penig. Nach dem Jahresbericht stellt sich das Bruttoerträgnis des am 80. Juni abgelaufenen Berichtsjahres einschließlich 79 229 (77 820) .st Vortrag auf 1 844 476 (1 24-852) Mark. Nach Abzug der Unkosten sowie nach 280 000 Mark Abschreibungen (wie i. V.) verbleibt ein Reingewinn von 784 030 s673 593) .st. Hieraus, sollen, wie bereits gemeldet, 13'/a (12) Proz. Di- vidende verteilt, auf Erneuerungs- und Dispo- sitionstonto 60 000 (40 000) -st und auf Talonsteuer- rcservekonto 13 415 (10 000) .st zurückgcstellt werden, so daß nach 132 754 (109 365) Ut Vertrags- und statuten mäßigen Gewinnanteilen für Aufsichtsrat, Direktion und Beamte sowie nach 77 000 (75 000) .st Zuwei- sungen für Wohlfahrtszwecke 100 861 -st zum Vortrag verbleiben. Nach dem Bericht brachte die gesteigerte Aufnahmefähigkeit des Marktes reichliche Beschäfti gung. Da außerdem die Wasserstände in den ersten zehn Monaten des Berichtsjahres befriedigend waren und das Unternehmen von Betriebsstörungen ver schont blieb, so er'iillten sich alle Vorbedingungen für einen guten Abschluß, den besten, den das Unter nehmen seit seinem Bestehen zu verzeichnen hat. lieber die Aussichten wird im Bericht nichts mitge teilt. In der Bilanz erscheinen u. a. oie Wechsel mit 189 620 (242 470) .4, Bankguthaben mit 678 300 (518 024) .st, sonstige Debitoren mit 855 300 (823 909) Mark und Efselten mit 827 285 (348 285) -st. denen bei unverändert 8 Millionen Mark Aktienkapital und 1080 798 (1 136 673) .st Hypotheken und Teilschuld. Verschreibungen 252 062 (266100) »st Kreditoren gegeniibersteheii. * Aktiengesellschaft für chemische Produkte vorm. H. Scheidemandel, Berlin. Die Gesellschaft beantragt die Erhöhung des Grundkapitals um 3 Millionen Mark unter Ausschluß des Bezugsrechts der alten Aktionäre sowie die Erhöhung der Zahl der Mitglieder des Aufsichtsrats von höchstens 14 auf höchstens 16. * Kaffeeplantage Eakarr«, Aktiengesellschaft, fn Berlin. Auf der Tagesordnung der ordentlichen Ge neralversammlung steht außer den Regularien noch folgender Antrag: Gleichstellung der bisherigen Stammaktien mit den Vorzugsaktien durch Zusam menlegung der Stammaktien im Verhältnis von 2 : 1 und damit Aufhebung der Vorrechte der bisherigen Vorzugsaktien: eventuell Befreiung von der Zu- sammcnleguug durch Zuzahlung. * Torgauer Aktiengesellschaft vorm. Adolf Nabitz, Torgau. Auf der Tagesordnung der am 3. November in Essen stattfindenden außerordentlichen Generalver. sammlung befinden sich u. a. folgende Punkte: Der- Pachtung des ganzen Unternehmens auf mindesten» zehn Jahre eventuell Verkauf nach Ablauf dieser Zeit. Herabsetzung des Aktienkapitals bi» eventuell auf 50 000 zum Zwecke der teilweisen Rückzahlung des Grundkapital» an die Aktionäre. * Walzengießerei vorm. Kölsch L Co., Aktiengesell schaft, in Siegen. Nach dem Geschäftsbericht für 1910/11 war das abgelaufene Geschäftsjahr wesent- lich günstiger als dasjenige des vorhergegangenen Jahre». Die Beschäftigung war während des ganzen Jahres gut, und dies ist auch heute noch der Fall. Zu dem Ergebnis hat das Aussiger Werk nicht beige tragen, doch dürften die Schwierigkeiten dort in der Hauptsache überwunden sein. Es wurde nach Abzug der Geschäftsunkosten und einschließlich 9174 .st Vor trag ein Rvhgewinn von 173 485 (99184) -st erzielt, wovon nach 45053 (48 627) <st für Abschreibungen ein Reingewinn von 128432 (47551) <st ver bleibt. Die Dividende wird, wie gemeldet, mit 6 (3) Proz. vorgeschlagen. In der Bilanz sind die Vorräte mit 233 749 (249 948) .st bewertet An bar und Wertpapieren sind 51 756 (150 309) -st vor- Händen, während die Ausstände 885 545 (285 220) Ut betragen. Di« schwebend« vchnkd« b«Errufen sich auf 160 917 (146 012) Ul. * Vogt 4- Wolf, Aktiengesellschaft, Flelschwaren- fabrik, in Gütersloh. Da» Unternehmen erzielte in dem am 31. August abgelaufenen Rechnungsjahr laut Geschäftsbericht einen Bruttogewinn von 662 793 (661 190) Ul, zu dem 30 966 (25 082) .st Vortrag treten. Demgegenüber erfordern Unkosten 441 463 (439 000) -st und Abschreibungen 13 015 (27 214) .st. Aus dem Reingewinn von 239 282 (219 785) .st werden u. a. 16 (15) Pro». Dividend« verteilt und 39 543 -st vorgetragen. ,. Au» der deutschen Lederindustrie. Das Kartell der Fabrikanten antiker Leder hat sich aufgelöst. Vor etwa zwei Jahren traten di« Fabrikanten antiker Rind- und Schasleder in Mülheim (Ruhr) zu einer Vereinigung zusammen, die in erster Linie eine Re gulierung der Preise bezweckte. Es kam auch eine Vereinbarung zustande, die Preise wurden festgelegt und gleichzeitig mit einer Berliner Firma, dis ein Patent auf die Herstellung antiker Leder hatte, eine Vereinbarung zur Ausnutzung dieses Patentes ge troffen. Die Beschlüsse erwiesen sich aber doch als undurchführbar, insbesondere weil ein« Anzahl lei stungsfähiger Fabriken dem Kartell fernblieb. Das letztere hat sich infolgedessen aufgelöst. — Das ant ke Rind- und Sck>afl»d«r findet vorwiegend Verwendung in der Stnhlfubrilation. — Bielefelder Maschinenfabrik vorm. Diirkopp L Eo. Das Geschäftsjahr 1910/11 hat wesentlich höhere Umsätze und im Zusammenhanoe damit auch eine Steigerung des Ertragsverhältnisses ge bracht, so daß mit einer Erhöhung der im Vorjahr mit 27 Proz. in Vorschlag gebrachten Dividende ge rechnet werden kann. Die neuerdings wieder aufge- tauchten Gerüchte über eine bei der Gesellschaft be vorstehend« Kavitalserhöhuna werden der „V"ss. Ztg." als nnrichtia bezeichnet, da die finanzielle Lage der Gesellschaft eine solch« Maßnahme nicht notwendig mache. * Die vereinigten Vayerischen Spiegel- und Tafel, glaswerke vorm. Schrenk ck Eo, Aktiengesellschaft, in Neustadt a. d. Waldnaab schlagen wieder 6 Proz. Dividende für die Vorzugsaktien und 4 Proz. für die Stammaktien vor. * Aktiengesellschaft sür Fabrikation von Eisrn- bahnmoterial zu Görlitz. Di« Generalversammlung am 4. November hat u. a. die Ausgabe einer Priori tätsanleihe zu beschließen. — Zur Fusion der beiden Breslauer Waggon fabriken Linke nnd Hofmann meldet die „Frkf. Ztg ", daß das Aktienkapital der zu gründenden Packst- und Betriebsaesellfckmft 3 Millionen Mark betragen und von den Gesellschaften ans vorhandenen Mitteln ein gezahlt werden soll. Die Aktien des neuen Unternehmens sollen den Vorzugs- und Stammaktionären der beiden Waggonfabriken gra- t i s anaeboten werden. Die Aussichtsräte der beiden Unternehmungen werden am kommenden Sonnabend das Projekt beraten. — In der Breslauer Lokomotiv- «nd Wnaenbau- industrie ist der „Bresl, Ztg." zufolge die Lohnbe wegung beigelegt, nachdem auch die Hof- mannsche Waggonfabrik dieselben Lohnzugeständnisse wie die Linkesche Fabrik gemacht hat. * H. Fuchs, Aktiengesellschaft, Waggonsabrik in Heidelberg. Der Wärenaewinn betrug 788 627 (835 528) .st und der Reingewinn nach 118203 (83 147) .st Abschreibungen 297 082 (396 680) .». Daraus werden 9 st2) Proz. Dividende verteilt, der Conderrücklage 50 000 (50 000) -st, dem Arbeiter unterstützunqsbestand 10 000 (15 000) -st zugewiesen, 63 320 (94 720) -st zu Vergütungen verwendet und 51 569 (56 807) -st vorgetragen. Wenn auch der Auf tragsbestand für da« nächstfolgende Geschä'tsjahr etwas höher sei als zur gleichen Zeit des Vorjahres, so sei doch eine Besserung hinsichtlich der Preise noch nicht eingetreten. * Die Bereinigten Freiburger Uhrenfabriken, Aktiengesellschaft, vorm. Gustav Becker in Freiburg i. Schles. schlagen 9 (8) Proz. Dividende vor. verümiSr. — Zinklüittenverband. Am 23. Oktober findet laut „Frkf Ztg." eine Sitzung des Verbandes statt, in der auch die Marktlage besprochen werden dürfte. Das Geschäft ist ruhiger oeworden, zum Teil wohl in folge der politischen Verhältnisse, und sodann darum, weil stets mit Anbruch der kälteren Jahreszeit im Zinkblechoerbrauch eine Unterbrechung ent steht. Die statistische Lage des Rohzintmarktes ist aber nach wie vor noch stark: nennenswerte Preis veränderungen sieben wedcr nach oben noch nah unten zu erwarten. — Das Bleiwcißsyndikat erhöhte gestern laut „Köln. Volksztg." die Presse um 1 -st pro Doppel zentner auf 39.50 .st für Stückbleiweiß. aus 4050 -st für Pvlverbleiweiß und 48 -st für Oelbleiweiß pro Doppelzentner netto frachtfrei Köln. verummres. 9 Zur Diskontiernng von Getreidekonnossementen ln den Slbwarzmeerbäsen. Aus Petersburg wird gemeldet: Äuf das Ersuchen des Börsenkomitees de: Hafenstädte am Schwarzen Meer, die eingestellte Diskontierung von Cetreidekonuossementen wieder aufzunehmen, antwortete die Reichsbank, die Diskontierung werde wieder ausgenommen werden, sobald die Türkei Getreide als nicht zur Konter bande gehörig erklärt habe. LS. Die Auflösung des amerikanischen Elektri- zttätstrnsts. Wie aus Clroeland gemeldet wird, hat der Elektrizitätstrust, der aus der General Electric Company, der Westinghouse Electric Company, der National Electrica! Lamp Company und 33 Tochtergesellschaften, die sich mit dem Verkauf und der Fabrikation von Glühlampen nnd elektrischen Maschinen und Apparaten beschäftigen, besteht, auf zulösen beschlossen. Die Regierung hatte eine Klage auf Verletzung des Shermanschen Antitrustgesetzes gegen den Elektrizitätstrnst und seine Untergelell- schaiten eingeleitet. Die Tochtergesellschaften werden forthin nur noch in ihrem eigenen Namen arbeiten, ohne den Namen der General Electric Company zu führen. ZaMungselnVeUungen ulm. — Zur N«sol»e», Natha« Düsten»«!», Verl»«. Laut .Nat.- Zritung" finde» zurzeit eine Prüfung »er Bücher »urch die Deutsche Dreuhanb-Gksellschast statt, nachdem »tue vrrliner Maklerfirma, der bleie» Amt zuerst übertragen worden war, au» verschiedenen Gründen dir weitere Prüfung ablrhneu mutzte. Wie e» weiter heitzt, steht die Angelegenheit zurzeit nicht günstig, und «» stehen einer Beilegung der Zahlung», schwterigkeit insofern «rhedllche Hindernisse im Wege, al» gewisse Dokumente zurzeit nicht aufftn»Sar sind. Qb sie herbeigeschafft werden kvnnen, erscheint noch un gewiß. Ucbrigrn» »risst es nicht zu, das, lediglich Bankier» und Bdrsenbesucher bet der Insolvenz beteiligt seien. U.«. wird auch der Name de» Inhaber» eine» groben Berliner SaushauscS ge nannt, der mit Tüsterwald in Geschäftsverbindung stand. — Znm Znfammenbrnch »er verlin-Lchvnederger vangeselk» schast, Slktiengesellschaft, in bharlottenbnrg, über den wir bereit» beriklükt baden, erfährt die .Boss. Ztg.", datz der tkonknrSantrag van der Benvaltuiig auSgtng. Der Buchwert der vorhandenen Mittel wird von der Gesellschaft aus >«0 MV geschäht. Di« Aktiven übersteigen die Passiv«« um Ull 00ü wobei der Reservefonds vou 27 000 nicht etngerrchuet ist. Li« srtztg« H»h« »er Ikrebiwre» mir» »tt hh 7» augegebe».
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