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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 14.10.1911
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1911-10-14
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-19111014016
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-1911101401
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-1911101401
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1911
-
Monat
1911-10
- Tag 1911-10-14
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Monat
1911-10
-
Jahr
1911
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Sonnabrvü, 14, Oktober 191 l. 9elv;lyer Tsyeblsn. Nr. 28S. 105. ^sbryany. Leipziger Handelszeitung. Snttsulchungen sm lüü> skriksniltzen Golümmenmsrkt. Ueberraschungen ungünstiger Natur gehören auf dem südafrikanischen Eoldminengebiete schon so sehr zu den Alltäglichkeiten, daß man sich in den Znteressentenkreisenbeinahe gar nicht mehr darüber aufregt. To sind denn auch die geradezu skandalösen Vorgänge bei der East Rand Proprietary Mines, die eine Zeitlang das Tagesgespräch am Minenmarkt bildeten und den Anlaß zu einer starken Verflauung der Minenwerte gaben, schon wieder fast vergessen, wie die Belebung zeigt, die der Minenmarkt nach der Septemberliquidation neuerdings aufweist. Wenn Dinge wie das „Salzen" der Monatsausweise zum Zwecke, den Eingeweihten Gelegenheit zum Abstößen ihrer Ware zu geben, schon bei einer der bedeutendsten Minen des Rands vorkommen können, dann kann man sich vorstellen, welche Heimlichkeiten erst bei andern Gesellschaften, die weniger als die East Rand Mine der Kontrolle der breiten Oeffentlickskeit unterstehen, möglich, und welche Ueberraschungen gegebenenfalls zu erwarten sind, und man must sich beinahe darüber wundern, dast trotz aller üblen Erfahrungen, die die Kapitalisten mit südafrikanischen Eoldminenwerten jahrein jahraus machen, sich noch immer neue Inter essenten für diese Effekten finden. Speziell im laufenden Jahre sind am Transvaal- minenmartt wieder Verluste entstanden, wie sie sonst illustrieren: Höchstlurs des nur in einzelnen schweren Krisenjahren verzeichnet wurden. Die nachfolgende Liste, in der einige der größeren Minenwerte, an denen deutsches Kapital hervorragend beteiligt ist, aufgeführt sind, möge den Umfang der Kursentwcrtungen illustrieren: Finaingesellfchaften geltend: Central Mining . . . . : Gold Fields General Mining.... A. Eoerz L Co Johannesburg Invest.. . Rand Mines Crown Mines. . . East Rand .... Modderfonte n I . . Randiontein Centrals Geduld West Rand Cons. . Van Ryn .... Robinson .... Witwatersrand Deep Eine ähnlich retrograde Bewegung machte sich natürlich auch in den Kursen südafrikanischer Anfang wahres im 1911 Januar 1911 9. Oktober . 4"/. 4'/.. L'/. . 8 8'/» 7'/. 5'/,, ) 32 3'/.« . 12'/» 13'.« 11'/» . 2'/.' 2'/.. 2'/, . 1"/,. 1 . 1'X 1"X 1"/-'- . 4'"/^ 4"',2 3"X. . 10'/. 10" , 6 „ . 4'/. 4'/» AVs 15'/. 16 10/. 5^/,a 6'/s, 4'/» 2 2'/» 1'/,. 2'/r. l'/r. 1'/, 1'/.« 8", 8'/. 6",X Diese bedeutenderen Kursrückgänge erscheinen fast unverständlich, wenn man nur nach den Resultaten der Goldgewinnung urteilen wollte. Denn diese waren an sich nicht schlecht. Nachdem die Gold gewinnung der Minen des Witwatersrand im Mo nat Mai zum ersten Male seit Bestehen derselben die Grenze von 2,9 Millionen Pfund Sterling überschrit ten hat, ist diese Ziffer in den nachfolgenden Monaten bann weiter überholt worden. Nachdem der Juni ungefähr dasselbe Resultat ergeben hatte, brachte der Juli bereits die Überschreitung der 3-Millionen- Ziffer und der August mit 3 030 360 Pfd. St. einen Rekord, der, nach den bisher bekanntgewordenen Re. sultaten einer Anzahl wichtiger Randminen zu schlie. sten, wahrscheinlich auch vom September wieder ge- schlagen sein wird. Allerdings ist diese Steigerung zum grossen Teil auf den Neueintritt produzierender Krostgruppen, wie der Bantjes, City Deep und Rand, fontein Central zurückzusühren. Bei gleichbleibenden Erträgnissen für den Rest des Jahres wird man auf eine Goldgewinnung von rund 35 Millionen gegen 32 Millionen Pfund Sterling im Vorfahre und 30,9 Millionen Pfund Sterling in 1909 kommen. Gün stig sind auch die V e r p o ch u n g s z i f f e.r n. Denn im August waren von den Witwatersrandgruben (ohne Austendistriktes bereits 2107 809 r verpacht gegen 1 834 105 t im Vorjahre. Allein weniger gün stig ist das finanzielle Resultat. Denn während im August 1910 die Goldausbeute aus dem verpachten Minengut 28 » 3 tt betrug, war sie im August 1911 bis auf 26 , 8 <1 gefallen, was einen Rekord nach unten darstellt. Die geringere Aus- bringung ist eine Folge der Steigerung der Ge stehungskosten, die sich von 17 r 8 ä im August 1910 auf 17 « 9 6 in 1911 erhöhten, nachdem sie sich im Jahresdurchschnitt von 1909 auf 1910 bereits von 17 »1 cl auf 17 » 7 ck erhöht hatten. Der reine Ueber- schust aber fiel von August 1910 auf den August 1911 von 10 » 6 cl auf 8 s 11 6. Die Hauptursache der enttäuschenden Ergebnisse ist nach wie vor in der Arbeiterfrage zu er blicken, Solange es nicht möglich ist, Einigkreitsbc- strebungen innerhalb der Minengruppen bezüglich der so unendlich wichtigen Frage der Arbeiteranwsr- Lungen durchzuführen, werden alle besseren finan- ziellen Resultate immer an der Arbeiterfrage schei tern müssen. Nur auf dem Wege der Wiederherstel lung der alten Verhältnisse, wonach die Anwerbung non einer Zentralstelle ans besorgt wurde und die freihändige Anwerbung der Arbeiter verboten war, ist eine Hebung der Gewinn- und Dividendenzisfern zu erreichen. Denn die ruinöse Konkurrenz bei der Anwerbung einq?borener Arbeiter verteuert unnötig die Löhne und auch die Kosten der ersten Anwerbung. Allein wenn auch in der Zentralisierung der Ar beiteranwerbung eine Verständigung erzielt werden sollte, so würde doch noch eine Aenderung in der festigen Politik der Massenproduktion herbeigeführt werden müssen, wenn man weitere Ent täuschungen vermeiden will. Denn es kann wohl als sicher vorausgesetzt werden, dast die Fusions politik von Goldminen zu großen Mi. nenkonzzruen Fiasko gemacht hat. Kei nes der seinerzeit angeführten Argument« hat sich als zutreffend erwiesen. Die Gestehungskosten haben sich nicht nur nicht verringert, sondern sind wegen der reureren Löhne und Rekrutierungskosten und wegen der durch Arbeitermangel veranlaßten Vermehrung -es Erzbrechcns mit mechanischen Bohrern gewachsen, weil bei der letzten Methode mehr taubes Gestein gebrochen und aussortiert werden mußte. Dor allem aber war keines der fusionierten Werke imstande, die in Aussicht gestellte volle Vervochungsfähigkeit zu erreichen, weil es für eine solche Massenproduktion an den erforderlichen Arbeitermengen fehlte. Diese würden auch bei einer Regelung der Arbeiteranwer bungs-Frage auf absehbare Zeit nicht zu beschaffen sein. Ein bedenklicher Punkt bei den Konglomera. tionen ist weiter hier der Umstand, dast Unfälle bei einzelnen Minen, wie sich das soeben bei der East Rand gezeigt hat, auf den ganzen Konzern zurück fallen. und ein weiterer Nachteil der Verschmelzun gen ist die Einbringung von ausgedehnten Minen, gründen geringen Goldgehaltes, die sich auch durch Massenproduktion, wie die Erfahrung gelehrt Kat, nicht lohnend abbauen lassen, da die Gestehungskosten in rationeller Weise kaum mehr weiter herabzu drücken sein werden. Hierdurch und nicht minder durch die weiten brachliegenden Gründe von noch nicht Lis zur Derpochung gediehenen, aber doch mit I zur Verzinsung gelangenden Minen stößt eine loh nende Verzinkung der fusionierten Aktienkapitalien auf große Schwierigkeiten. Die Leiter der Minen- grupoen sollten sich endlich auch dazu verstehen, die ! unlohnenden oder gar mit Verlust arbeitenden Mi- nen stillzulegen und die freiwerdenden Arbeitskräfte den besser rentierenden Minen zuzuführen, was bis- her trotz aller Agitationen nicht durch,zusetzen war. Eine Anzahl von Minen hat denn auch bereits die Dividenden schon wieder reduziert, wie beispielsweise die Crown Mines und die Princeß Estate, denen nunmehr auch die East Rand folgen wird. Enttäu schungen haben ferner die Stillegung einer Anzahl von Minen infolge ungenügender finanzieller Mit tel bereitet, wie dies beispielsweise bei der Van Dnck und der Clooer Field der Fall war. Diese und ähnliche fast periodisch wiederkehrende Ent tau- schlingen im südafrikanischen Gold, minenbergbau bilden eine Mahnung an die K a p i t a l i st e n, vor dem Erwerb von Minen, aktien alle einschlägigen Verhältnisse sorgsam zu prüfen. Börsen- unü Lranüelsmelen. § An der gestrige» Berliner Börse stellten sich die Ullimonotierunqen wie folgt: gproz. ReichS-Aul. 82,25, 3proz. Buenos 72,50, 1902er Rusli- sche Anleihe 9v,25, Türken unif. 88,50, Türkcnlosc 102,50—182, Eomm.- und Disconto-Bank 117, Darmstädter Bank 123,87, Deutsche Bank 259,02-259,12—259,50—259,37, Diskonto 188,75 bis 188,50, Dresdner Bank 155,75, Berliner Handclsgcs. 165,02 bis 105,37—165,62, Nationalbank 123,50, Schaasshaus. Bank verein 135, Kredilakticu 20l—200,75, Pctcröbg. Int. Bank 201,87 bis 201,37, Russische Bank 153,12—152,87, Baltimore 98,37 bi» 98,12, Eanada 230-2-,0,25-229,87—230,37—229,87, Pennsylvania 119,75, Mcridionalbahu 116,75—117,75, Franzosen 156,50, Lom barden 20,75—20,62, Anatolier 111—111.25, Prince Henri 145,37 bi» 145,50—145, Schantnng 118,75—118,12, Marschau-Wien 195 bis 194,75—196—195,50, Gr. Berliner Siras,cnbahn 192,25—193, Hamb. Paketfahrt 132,25-132,12, Hansa 187—186,50, Nordb. Llond 95, Dynamit-Trust 179,75—180,25—179,75—180, South West 151,50—149,50-150,50, Bochumer 224,87—224,12—224,25, Earo, Qbcrschlcs. 83,25—82,87, Tcutsch-Luxembg. 187,50—187,12 bis 187,37—187—187,37, Gelsenkirchen 184,75—183,87, Harpener 173,87-173,50-173,75-173,62, Hohenlohe-Merke 203,87- 203,75, Laurabütte 162,87—16l,50 463 162,75, Obcrichles. Eisenbahn. Bedarf 97,25-90,75 -97, Phönix 251-250,50- 250,87-250,50 bis 251,12- 250,75, Rheinische Stahlwerke 155—155,25—154,75- 155,37, Rombacher 170,50—170,12 170,37—170,12, Alls,. Elcktr. 267,87 bis 267.62— 267,75—267,62, Dcutsch-Uebcrsce Elcktr. 175,62—175,75, Ges. für Elcktr. Untern. 177,87—177,62—178—177,87, Schlickert 159,50—158,75—159,25—159, Siemens L Halske 237,87 -237,50 bis 237.62— 237,50, Elcktr. Licht und Kraft 135,62—135,50. Bekanntmachung des B ü r s e n v o r st a n- des , Abt. Fo ndsbörse. Vom 14. Oktober d. I. ab werden Türkische Tabakreqie-Aktien ausschl. abaestempeltem Dividendenschein Nr. 27 mit Zinsberechnung vom 1. März 1911 an hiesiger Börse gehandelt und notiert. Auf schwebende Engage ments findet ein Zuschlag von 6,01 Proz. statt. Zuqelassen sind 250000 -st neue Stamm aktien der Gustav Genschow L Co. Aktiengesellschaft, Berlin XX Düsseldorfer Börsenbericht vom 19. Oktober. Kp Kalikuren war die Tendenz im allgemeinen be hauptet. Kohlenwertc waren auf die unklaren Ver hältnisse hin schwach. Braunkohlen- und Erzknxe ruhig. * Ausführliche Berichte über die Pariser Börse, die Londoner Börse sowie die New Parker Börsen, usw. Berichte finden unsere Leser auf der dritten Seite des Hauptblattes. Berg» unü ülittenmelen. * Einbringung eines Gesetzes über Kohlenabbau berechtigung. Wie der „Inf." mitgeteilt wird, ist ein Gesetzentwurf über die Verleihung von Kohlenabbau berechtigungen an Private fertiggestellt und wird mit größter Wahrscheinlichkeit noch in dieser Tagung -cs Landtages eingebracht werden. Das Gesetz wird Bestimmungen darüber bringen, unter welcher Vor aussetzung und in welchem Verfahren ein Privater das Recht der Aufsuchung und Gewinnung von Stein kohlen erwerben kann. XX Preisfestsetzung der fiskalischen Zechen. Die Königliche Derawerksdirektion Saarbrücken hat gestern die für das Jahr 1912 gültigen Preise hsrausgegeben und damit die Festsetzung entgegen der früheren halbjährlichen Gewohnheit dem Rheinisch-Westfäli schen Kohlensyndikat mit seiner jährlichen Heraus gabe angepastt. Die neuen Preise weisen einen Auf schlag von 60 Pf. pro Tonne auf, der aber abgerech net wird, wenn sich die Händler verpflichten, ihren Saarkohlenbedarf ausschließlich von den fiskalischen Zechen zu beziehen. Wenn man diesen im voraus bewilligten Nachlaß berücksichtigt, sind die Preise fast durchweg unverändert geblieben, nur für wenige Sorten sind geringe Veränderungen nach oben und unten cinoetreten. 8 Eisen- und Stahlwerk Hoesch, Aktiengesellschaft, in Dortmund. Nach dem nunmehr vorliegenden Jah resbericht betrug die Förderung auf den Kohlenzechen 1266 869 (1 188 683s t, an Koks wurden 305 641 (285 316 s t erzeugt. Die Erzeugung der Hochofen- anlage betrug 403 393 (339 623s i, die der Stahlwerke 458 862 (410 284s t Rohblöcke. Aus dem Reingewinn von 5 673 313 (5 087 720s „tt sollen nach Dotierung verschiedener Fonds bekanntlich 20 (18s Proz. Di vidende verteilt und 1204 338 (988 776s „tt vor getragen werden. Wie im Bericht zu diesem Ergebnis mitgeteilt wird, war die Eisenindustrie im Geschäftsjahr 1910/11 gut beschäftigt. Trotzdem war die Gescllschast gezwungen, für die Stahl- und Walzwerke eine Reihe von Feierschichten einzulcgcn, die in», gesamt eine volle MonatSproduktton bedeuten. Dies lag daran, daß die Gcsamtbeteiligung im Stahlwerksvcrband der Leistung», fähigkeit der Anlagen bei weitem nicht entspricht. Um noch gröftere Einschränkungen zu vermeiden, hat die Gesellschaft die Antcilzisfern in Produkten v überschritten. Infolge Durch- gehens eine» WalzcnzugmotorS ereignete sich auf dem um gebauten Drahtwalzwerk kurz nach Eröffnung des Betriebes ein Unfall, der einen erheblichen Materialschaden und eine fast während des ganzen Jahres andauernde BetriebScinbusic zur Folge hatte. Der Betrieb der Kohlenzechen war zeitweise durch Absaymangcl beeinträchtigt. - Ueber die von uns bereits gemeldete Erhöhung des Aktienkapitals um 3 200 000 „tt auf 20 000 000 .tt führt der Bericht aus: „Auf unseren Dortmunder Werken haben wir den Bau einer neuen Martinanlaoe in Angriff genommen, und im Laufe dieses Geschäftsjahres werden wir mtt der Errichtung der schon im vorigen Bericht erwähnten neuen Hoch- öfen beginnen. Weitere Neubauten werden auf den Kohlenzechen und zur Ergänzung unserer Anlagen für Herstellung von Fertigfabrikaten demnächst aus zuführen sein. Wir schlagen vor, die erforderlichen Geldmittel, soweit ste nicht den verfügbaren Bestän den entnommen werden können, durch Erhöhung des Aktienkapitals zu beschaffen. Mit Rücksicht darauf, daß wir Gelegenheit haben, die unseren Dortmunder Werken beiachbarte Maschinenfabrik Deutschland, die seit vielen Jahren zu unseren Abnehmern gehört und verschiedene für uns geeignete Fabrikationszweige be treibt, auf dem Weg« der Verschmelzung zu erwerben, emvfehlen wir, die Erhöhung des Aktienkapitals so zu bemessen, daß sie auch zur Durchführung dieser Angliederung ausreicht" Am 1. Juli 1911 lagen 87 487 t Aufträge vor. Gegenwärtig hat die Nei gung zu neuen Abschlüssen etwas nachgelassen, der Abruf ist indessen recht lebhaft. 8 Harpener Bergbau-Aktiengesellschaft. Aus dem «sseschättsbericht sei in Ergänzung der Ausführungen im gestrigen Abendblatt noch folgendes nachgetra- gen: Das Unternehmen vereinnahmte aus Kohlen 11 008 674 (11 101 033s .tt, Koks 4 793 877 (3 515 400) Mark, Briketts 251012 (480 468) „tt, Schiffahrt 1177-940 (1 171 688) „tt, aus der Teerofenanlage 3 983 062 (3 164 426) .tt. Die Generalunkosten sind von 5 672 438 ,tt auf 5 502 294 .tt zurückgegangen. Nach Abschreibungen von 9 044 463 (8 132 044) .tt ver bleibt ein Reingewinn von 7469812(6 464888) Mark, aus dem bekanntlich 8 (7) Proz. Dividende verteilt werden sollen. Debitoren schulden 10 083 967 (8 633 082) -tt. Kreditoren haben 5 399 115 (6 160 391) Mark zu fordern. Die Kesamtkohlenförderung be trug 7 069 472 (6 713 364) t. An Koks wurden 1 356 518 (1256 208) t. an Briketts 328 379 (187 546) Tonnen produziert. Der durchschnittliche Erlös be trug für Kohlen 10,21 (10,42) -tt. für Koks 11,62 (14,05) .tt, für Briketts 11.59 (12,33) .tt. — Die un günstigen Verhältnisse zwischen reinen und Hütten zechen im Rheinisch-Westfälischen Kohleniyndikat traten im verflossenen Geschäftsjahre noch schärfer in die Erscheinung, da von dem vergrößterten Kohlen- und Koksbedarf, der sich durch starke Beschäftigung Xr Eisenindustrie geltend machte, nur ein geringer An teil an Mehrlieferung auf die reinen Zechen entfiel, während die Umlagen, d. h. die Unkosten für Unter bringung der Produktion durch Ausfuhr, Unter stützung der Eisenausfuhr usw. erheblich zunahmen. Auch -er Wettbewerb der austersyndikatlichen Zechen machte sich sehr fühlbar. Menn es unter diesen Um ständen gelang, dennoch einen vergrößerten Absatz zu schaffen, so ist dies der umsichtigen Tätigkeit des Vorstandes des Kohlensyndikats zu danken. „ Der Kampf nm „Sarstedt". In dr Anfechtungs klage der Generalversammlungsbeschlüsse von ,.Sar- stedt" fand am Mittwoch ein Termin vor dem Land gericht in Hildesheim statt, in welchem der kauf männische Direktor der Alkaliwcrke Sigmundshall, Vankier L. Silberbcrg-Hannover, als Sachverständiger sein Gutachten erstattete. Iustizrat Lenzberg-Han- vover stellte im Namen der Opvosition den Antrag, die Generalversammlungsbcschlüssc von „Sarstedt" (7. April 1911) in bezug auf die Genehmigung der Bilanz, die Entlastung der Verwaltung, sowie den Verkauf der Anteile der Bergwerksge ellschaft „Glück auf-Sarstedt" für ungültig erklären zu wollen, wäh rend Geheimer Iustizrat Kempner-Berlin bat, die Gegenpartei mit ihren Anträgen sofort abzuweifen oder ihr eine Kaution von 750 000 .tt aufcrlegen zu wollen. Nach weiteren Bemerkungen von beiden Seiten, die teilweise sehr erregt waren, und der Be nennung einer Reibe von Zeugen vertagte das Ge richt die Urteilsverkündung zunächst betreffs -er Auf erlegung einer Kaution. Stoffgemerbe. 8 Deutsche Spitzenfabrik, Aktiengesellschaft, Leip- zig-Lindenau. In der gestern stattgefundencn Auf sichtsratssitzung wurde beschlossen, der für den 3. No vember einzuberuiendeu Generalversammlung (verl. auch die Anzeige in der vorliegender Nummer) für das Geschäftsjahr 1910/ll eine Dividende von 10 (16) Proz. zur Verteilung vorzuschlagen. Ir. Aus der Samt- und Seidenindustrie. Der Ver trag zwischen der Vereinigung deutscher Samt- und Seidenwaren-Großhändler in Berlin und dem Ver band Deutscher Samt- und Plüschfabrikanten in Kre feld ist, wie der „Konf." mitteilt, ohne wesentliche Aenderungcn neu getätigt worden. XX Niederrheinische Flachsspinnerei Dülken in Dülken. Der Aufsichtsrat beantragt eine Divi dende von 4 (5) Proz. Nach 80 000 .tt Abschrei bungen, (wie i. V.) und 30 000 lO) -tt Sondcrabschrei- ssunqen für zu ersetzende Maschinen und Kessel ver bleibt ein Reingewinn von 121 614 (315 290) -tt. Auf neue Rechnung werden 49 614 (45 576) „tt vor getragen. zv. Di? Karnpreise der rheinisch-westfälischen Baum wollgarnspinner haben 'ich wiederum um 6 Pf. pro Kilogramm ermäßigt, so daß die Garnpreise jetzt um 18 Pf. billiger sind als vor 3 Wochen. Innen» unü üutzenhsnüel. ». Schwierigkeiten bei der Einfuhr ostindisther Ziegen- und Schafleder. Die in großen Mengen aus Indien zur Einfuhr gelangenden gegerbten, aber un zugerichteten Schaf- und Ziegenfelle werden als Halb fabrikat nur mit 2 „tt pro 100 Oe-r verzollt. Diese Felle kan.en früher mehr oder weniger hart herüber und ließen deutlich erkennen, daß eine weitere Ve arbeitunq notwendig war. um sie in der Vortefcuille- usw. Industrie verarbeiten zu können. Seit einiger Zeit wird aber bei einem großen Teil der Ware in Indien eine andere Art der Austrocknung aueewen- l,et. so dost es schwierig ist, zu erkennen, ob eins nur gegerbte und nicht weiter zugsrichtete Ware vorliegt. Die Zollbehörden, insbesondere das Zollamt in Bin gen, über das die Plätze Offenbach und Frenk-urt (Main) beziehen, hat nun nicht nur den Zollsatz von 2 <tt, sondern von 36 und 80 -tt pro 100 in An rechnung gebracht. Die Vorstellungen der Handels kammern Frankfurt (Main) und Offenbach waren erfolglos. In Bingen haben sich enorme Posten die ser Felle angcfammclt, da die Annahme unter dem hohen Zoll verweigert wird. Es sind deshalb Ver handlungen mit dein Handelsministerium eingelcitct worden. krsnsyartwelen. 8 Dl« Industriebahn Wurzen, E. m. b. H. fn Li quidation in Wurzen ist aufgelöst wordeu. Die Gläu biger werden unter den Anzeigen der vorliegenden Nummer aufgefordert, sich bei der Gesellschaft zu melden. verlÄieüene GeleUlchsllen. 8 Die Firma Ctaerker L Fischer, Holzabtelkung, G. m. b. H., in Leipzig ist in das Handelsregister ein getragen worden. Gegenstand des Unternehmens ist der Erwerb und Vertrieb von Hart- und Weichhöi- zern und die Nebernahme der damit im Zusammen hänge stehenden Aussührungsarbeiten. Das Stamm kapital beträgt 500 000 -tt. Zu Geschäftsführern sind bestellt der Kaufmann Paul Vetter in Leipzig und der Ingenieur Walter Ritter daselbst. (Vergl. die amtliche Bekanntmachung.) ; Bereinigte Schloß- und Neumühlenwerke, A -E.. Eilenburg. Die gestrige Generalversammlung war mit der Ausschüttung von 6 Proz. Dividend? einstimmig einverstanden. Die turnusgemaß aus- scheidenden Mitglieder des Nufsichtsrates wurden er neut in ihr Amt berufen. Nach Mitteilung der Ver waltung soll -er Geschäftsgang reckt gut sein. vr. Steingutsabrik, Aktiengesellschaft. Sörnewitz. Die für den 14. Oktober einberufene außerordentliche Generalversammlung, die über die Einbringung der Abteilung Porzellansabrik in «ine Aktiengesellschaft Beschluß fassen soll, findet nicht statt, da sich die Ver handlungen zerschlagen haben. llx. Lingnerwerke, Aktiengesellschaft, Dresden. In Ergänzung unserer Mitteilung über die Gründung dieser Aktiengesellschaft erfahren wir noch, daß das I Unternehmen, in dem auch eine große Fabrik in Eng land mit inbegriffen ist, außer dem Grundkapital von 6 Millionen Mark mit einer Obligations anleihe von 2H Millionen Mark arbeiten wird. I Die Leitung selbst verbleibt vorläufig in den Händendes Vorbesitzers, Exzellenz Linguer. während dem Aufsichtsrat angehören werden die Herren Geh. Rat Dr. Wilhelm Ostwald Leipzig, Iustizrat Dr. Popper-Dresden, Oskar Lingner-Dres- den und Emil Lingner-Leipzig. Banken sind an der Gründung nicht beteiligt. * Enstav Genschow, Aktiengesellschaft. In dem Prospekt über nom. 250 000 -tt neue Aktien wird fol gendes mitgeteilt: Das laufende Geschäftsjahr yat sich in den verflossenen 9 Monaten günstig gestaltet. Es ist, da die Umsätze gestiegen sind, falls keine un vorhergesehenen Ereignisse cintrcten, wieder ein oe- friediqendes Iahresresultat zu erwarten. XX E-höhunq der Sckraubcnpreisc. Die für die Preisfestsetzung maßgebende große Rheinische Schrou- benfabrik in Neuß bat mit Gültigkeit vom 13. Ok tober ab eine Preiserhöhung durch Er mäßigung der Rabatte um 1 bis 2 Proz. sü-- divers? Sorten vorgenominsn. Dieses Rial sind auch die Preise für stärkere Masthinenschrauben. die das Hauptprodukt der Schraubenindustrie darstcllen. nm 1 Proz. durch Ermäßigung des Rabattes von 57 auf 56 Proz erhöht worden. verkünüe. Verein Ostdeutscher Holzhändler „nd Holzindu- sticllcr. Die alljährlich im Oktober stattfindende alt gemeine Tagung des Vereins, dessen Vereinsgebiet ganz Ost- und Mitteldeutschland bis zur Saal? um faßt, wird auf Giuladung des Zweigvcreins Pom mern in diese n Jahre am 17., 18. und 19. d. M. in Stettin abgehalten werden. Die Tagesordnung hat diesmal insofern eine besondere Bedeutung, als Herr Oberforstmcister a. D. Niebel, Schloß Filehne, über die Bestrebungen des Deutschen Forstwirtschafts rates aus eine weiters Ausgestaltung seiner Tätig keit zur Forderung de: wirtschaftlichen Interessen des deutschen Waldes referieren wird. Ferner steht zur Beratung die wichtige Frage der Rechtsgiutigkeit der Sicherunq-^übcrcigiiung. der Bericht des Vorsitzenden des Hauptverbandes Michalski. Berlin, über die Ee- ickäftslage des Holzhandels und de: Holzindustrie, sowie ein Vortrag über die Einwirkung der seit 1906 bestehenden Handelsverträge auf Holzhandel und Holzindustrie vernmmles. » Ausschreibung. Die Lieferung von Kupfer platten. Stangenkupfer, Kupferröhren. Kup'erdrähten, Messingblechen und Mcssingdrähten ist von der Eisen bahndirektion Berlin ausgeschrieben. Angebote termin 31. Oktober d. I. Angcbotsbogen und Liefe rungsbedingungen können von der genannten Ver waltung gegen post- und bestcllgeldsreie Einsendung von 50 Pf. in bar bezogen oder im Verkehrsbureau der Berliner Handelskammer, Universitütsstraste 3tz, eingesessen werden. nk. Knba und der Zuckermarkt. Tic Erzeugung von Rohr- zuckcr ans Kuba ist bis Ende September zur Feststellung gc- kommen, und da Zuckcrzcntralcn auf der Insel nicht mehr arbeiten, ist die Ernte beendet. Die Höhe der Produktion bleibt gegen die anfängliche Erwartniig außerordentlich stark zurück. Anfangs wurde die Erzeugung der Kampagne lOlO/ll ans nicht weniger als 38 Millionen Zentner geschätzt, »och im Mai ans 33 Millionen Zentner, und nunmehr stellt sich eine Erzeugung von nur rund 29r,^ Millionen Zentner heraus. Gegenüber der Erzeugung der Kampagne 1909/10 ergibt sich danach ein Minus vou rund Mill. Zenincr; gegenüber der Eampagne 1W8/09 ein Minus vou rund 1 Mill. Zentner; gegen über der Kampagne 1907/08 dagegen ein PlnS von rund 10 Mill. Zentner; gegenüber der Kampagne 1906/07 ein Plus von rund Mill. Zentner; gegenüber der Kampagne 1905/0« ei» Plus von rund 554 Mill. Zentner. Mährend also die Er- zengniig der beiden Vorjahre nicht erreicht wird, wird die Pro duktion in den ivcitcr zurückliegenden Fahren überschritte». Jedenfalls wirkt die Höhe der kubanischen Erzeugung ent- täuschend und hat zur Hauptsache die starke Preissteigerung am amerikanischen Markte verursacht und die amerikanischen Jnter- essentcn gezwungen, Umschau danach zu halten, von woher sie die nötige Mare zur Deckung des Bedarfs bis zur Ausnahme der neuen Ernte auf Kuba beziehe» sollen. Mie die Tinge augenblicklich liegen, müssen die Amcrilancr sich nach Europa wende», dessen Märkten dadurch eine weitere, nicht zu unter schätzende Stütze geboten wird. ZalllungsemlieUungLN ulm. 17 111711 5II 71/12 14! °/ir 22 41 2 /12 hau t. N Hoya Stade bll 15/12 S4111/11 1/48 511. 11,1' 18 11 io,ib 1//11 Lemgo Ltegnty Lubltnt» Mainz 94b 1/11 U4b I:/r1 221b -42 r.41.8/1 84> 911 stemple» K -Merheim Hoya Kempten !-olu 5 11 2441 ' -.1 101'. 181 1 Tt oll ,/o Grauingen Heibe.Holn »crms- dort, üqnasi - j S/11 941^ ?,41 Lemgo Lieginy Woischntk, O-Sch! Molkcrctbcsltzer / Paul Büttner, -chuh, machermeister 4 <". poevell »auim. Otto Numnnnscn, Kohlenbunvlrr Beruh. Aive, Bureau vorsteher -j- I. Speicher - Gcorgtz i Wirt u Kolporl i'vüttUngcn jüölklingen P.Zante.Kolontalwh MetbentelS Mcchcnsel» S 1b 15,11 1tz,1L 18/11 K4 2l1e 7/I8U11 7/11 2141 Mlb 2/111I/U 11/11 1818 25/11 2/1111/12 1818 I Z41 254' 2741 M18ltz4i 7/1128-11 Wil 1141 Z!4l 1441 104812/11 941 25/U 948 5 /18 7412141 114V 34111411041 Konkursverwalter: Rechtsanwalt Lottennoser in Eibenstock. R. Wetztg. Tischler i vorma !Attenbmg 1840 54'. K. T ppeincr.Hlttm.z Angsbnra j/lngevurg 111 ?84v L. Well r, Bauer ^TieaclSverg iackuang lb/tt >140 Ftem.El len. ouvrcjBerln ^Berlin 1v4Vi v/1 Berlin -Schoencvcrg !a harloilen- EoaUotteil-, Baugei.. A.-E>. j buro! bürg 184l- 741 E. Zolleulvpl, ^Teutfch» Tsut'ch- stausinaon ! Eylau Eylau K48 1/12 F. Lltteenscr, E sen- !Ttcdcn- retonvau eschä't Nteberjeuy Hosen 181b 514b G Michelon.Flaschcn-, Lieden- j > bierbändler Lrsweiler > Hofen 11/11501 E. Mutzen mch Bau Unternehmer Dortmund Dortmund H. Borcherr, Kauf- ärop/cn- mann i stedt Fa. Gebr. Blehl jHeioe Fa. R. »och L Eo., Schreiber-- Sportgerätclabrik Johann Rottmann, Mühlenvesty-r EduMd u. K. Hebel, Mcyg rs-Eyeteuie H. Tvöntg, Schumv Friedrich Schlmk, Zieaelinelller j- A.Frttzich.Zigarrenh, Jopanna Brauer, Nauinra nssr H. F. M. Bobrich-j- ^Ludcnhcnn Jolet Hochy-stler, ! — Mtltelwalde Mittelwaldc Neurnarll, Neumailt, Echtes.! Eckles. Schöneberg Schöne» b.b sTtadr ckralsund Stralsund 841 841 31/1r Zo 11 740 5241 Ramc »nv Sians Wohnort NmlSyer:ü l It btttlu I 7^^-- Ftrulu L ranz.V Eo., Inh. M liie -trun vcriv.aeiv.Schuvcrl geb. Gotz Sofa Eibenstock n,ic 22/ I 541 '0 12 — Am Kwnknrvversadrcn über Sa» vermögen vc» «au. mann» «ngnst tlteoi» rwasirath, Inhabers der .ligarrcniaorik in Firma Georg Schasirath m Leipzig, Hardenbcr üraste ö>. t: )der Schlußtermin am den 1t. November vor dem Aunsger ch e Leipzig vesllinml worden. — Am Koulnrsvermhrcn über bao Vermögen Ser Emilie Klara veredel. Mcry, Andavrrin eine» Moll-, Meist, nud »uiz- warrngeschästo in Lrivzi» « SrUerdausen, Wur-ner Slraste >73, soll »le Schlubveriellung vorgenommen weiden. Ter verfügbare Massevesland veirägl 33l0 08 M. Bet der Berietluna sind zu veruck» sichtigen 70 Pf. bcvorrcchiigle und die1,ev M. nicht cvoiree! ttalo Forderungen. — Da* »o»kur»vrrsaHrrn »der »a» Vrrmvgen ke» »ausmana» »ar Heinrich »traube in Lentzs«, Barneckcr -ir. .4 wird nach Avkaliung ve« Schluhlermtn« aufgehobei XX 3» »er Meldaag über die Zahlungsschmlerlgkelte» Her Lqtrmsadrik Wilhelm Flankert ia Krefeld teilt uns diese mit, dast sie am 5. Oktober aus Grund der Ziffer» der Bilanz vom 31. Mai und nach Abschrift eines größeren Bcrlustcs bet einer Krefelder Firma einen Ueberschuh von vOOOO^l Bermögcns- werte über die Schuld hatte, welch letztere einen Betrag von <50 000 ausweisrn. Die Gläubiger der Firma haben einen
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