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politizcde Umschau. Deutlches Leich. Leipzig, 18. Oktober. * Der Dank des Sächsischen Lehrervereins. Der Vorstand des Sachs. Lehreroereins, gez. Paul Sattler, Vorsitzender, veröfsentlichr folgende Dankeskund- gebung: „Sachsens Lehrerschaft sieht noch unter dem erhebenden Eindruck der 16. Hauptversammlung des Sächsischen Lehreroereins. Nahezu 6000 unserer Kol legen traten in Leipzig einmütig ein für die Wünsche, die der Vorstand des Sächsischen Lehrervereins in der Denkschrift: „Zur Umgestaltung des Volksschul gesetzes" zum Ausdruck gebracht hat. Glänzend und wohlgelungen war der Verlauf der Hauptversamm lung und der sonstigen Veranstaltungen. Der Vor stand des Sächsischen Lehrervereins hat das dringende Bedürfnis, der gastlichen Stadt Leipzig und dem Leipziger Lehrerverein, der mit Be geisterung die Vorarbeiten zur Ausgestaltung der Versammlung übernommen und mit Umsicht uno Aufopferung zu allgemeiner Befriedigung Lurchge führt hat, den herzlichsten Dank auszusprcchen. Auf richtigen Dank auch den zahlreichen Instituten und Korporationen und den vielen Freunden unserer guten Sache, die durch ihre Unterstützung und Mit wirkung zum Gelingen der Tagung wesentlich bei getragen haben, wie auch allen denen, die durch Teil nahme an der von uns veranstalteten öffentlichen Versammlung ihr Interesse und ihre Sympathie für die Reformbestrebungen der Lehrerschaft kundgegeben haben " * Linienschiff „Prinzregent Luitpold". Außer der Mitteilung an den König von Sachsen, daß das Linien schiff „Ersatz Aegir" den Namen „König Albert" er halten soll, richtete der Kaiser ein Telegramm an den Regenten von Bayern, worin er die Absicht be- kanntgivt, den Namen „Prinzregent Luit pold" dem Linienschiff „Ersatz Odin" zu geben, das im Laufe des Winters auf der Eermani'awerft zu Kiel vom Stapel läuft. Auf das Telegramm ist folgende Antwort eingelaufen: Aufrichtig erfreut über Dein gütiges Tele gramm, danke ich Dir von ganzem Herzen für die besondere Ehrung und den neuen Beweis freund schaftlicher Gesinnung, der Du mit der Bestim mung, daß das Linienschiff „Ersatz Odin" meinen Namen tragen soll, Ausdruck gegeben hast. Luitpold. * Die Mitwirkung der Armee für die Vereinigung „Jung-Deutschland". Wie wir erfahren, hat Eene- ralfeldmarschall Freiherr von der Goltz sich mit kaiserlicher Genehmigung mit den Oberkommandos in Verbindung gesetzt, um deren Unterstützung bei der Durchführung der geplanten Vereinigung „Jung- Deutschland" zu erhalten. Die Generalkommandos siird gebeten worden, innerhalb ihres Bereiches einen höheren aktiven oder inaktiven Offizier oder eine Zivilperson vorzuschlagen, die die Einrichtung und Leitung der Ortsgruppen übernimmt. Gleichzeitig ist die Bitte geäußert, die unterstellten Komman deure dahin zu beeinflussen, daß sic ihren Offi zieren die Mitarbeit gestatten und auch die nötigen Plätze und Uebungsmittel zur Verfügung stellen. Für eine Mitwirkung kommen außer den Offizieren des Dienststandes auch die Offiziere des Beurlaubten st andes in Betracht. Es ist geplant, in jeder Garnison ein« Persönlichkeit — in größeren auch mehrere — zu gewinnen, die die Leitung der Ortsgruppe in die Hand nimmt. Jedem Leitenden soll unbedingte Handlungsfreiheit gelaßen werden. Für die Ossi- ziere, die bereit sind, ihre dienstfreie Zeit der Mit. arbeit zu widmen, würden im allgemeinen nur die Sonnabendnachmittage und die Sonntage in Frage kommen, wodurch der Truppe keine Kräfte entzogen werden. Es ist anzunehmen, daß die Truppe auch einen mittelbaren Nutzen durch die Beteiligung ihrer Organe haben kann, indem diese in ihrer vielseitigen Betätigung als Lehrer Selbständigkeit und Selbst tätigkeit sich aneignen können, die ihnen im Nahmen der Truppe nicht immer zuteil werden. Das Ziel der Vereinigung ist, wie erinnerlich, die Jugend unter Ausschließung aller Politik wehrhaft und wahrhaft zu machen und der Armee das Herz der Jugend zu gewinnen. Aus diesem Grunde ist es er- wünscht, daß sich auch die Armee in den Dienst dieser Sache stellt. Geeignete Persönlichkeiten sollen mit den Jungen Wanderungen unternehmen, die Liebe zu Volk und Heimat erwecken, Kriegs- und Sport spiele, Geländeerkundungen, Marsch- uno Lager- Übungen unternehmen. Sie sollen lehren, den Feind zu finden, zu sehen, zu hören, zu handeln, ihren Mut zu stählen, Kameradschaft zu psleaen. deutsche Lieder zu singen: sie sollen mit der Jugend turnen und schwimmen, ihnen von deutschen Helden erzählen usw. Daß der Kaiser dieser Gründung seine freudige Zu stimmung g'geben hat. ist bereits mitgeteilt. Eine Zentralstelle in Berlin soll die gemeinsamen Inter essen aller Vereine wahrnehmcn. ihre Erfahrungen übermitteln, ihre Tätigkeit verfolgen und Verbin dungen mit den Staatsbehörden halten. In den Provinzen sollen besondere Stellen geschaffen wer den, um den oben angegebenen Zwecken der Vereini gung zu dienen. * Eine Denkschrift über das Zulagewescn im Heere ist im preußischen Kriegsministerium ausgearbeitet morden, wird dem Reichstage aber erst mit dem neuen Etat im nächsten Jahre zuaehen. Ferner befindet sich eine Denkschrift über die Neuregelung des deutschen Intendanturwesens im Heere in Vorbereitung. * Die ersten Wahlen in Deutschland mit gesetzlich vorgeschriebene» Wahlurnen. Ter Reichstag hat mehrfach die Verwendung von Wahlurnen bei den Reichstagswahlen auf Grund gesetzlicher Vorschriften angeregt. Und von seilen der Reichsregierung sind auch mit einer großen Zahl von Modellen Versuche angestellt. Es kam dabei besonders darauf an, e.ne Wahlurne zu finden, die das Schichten der Umschläge mit den Stimmzetteln verhindert, damit eine Nach kontrolle der Wahlzetlel unmöglich gemacht wird. Bekanntlich haben aber die Verhandlungen mit den Bundesregierungen bisher noch keine Entscheidunz über die grundsätzliche Frage herbeigeführt, ob es sich überhaupt empfiehlt. Wahlurnen gesetzlich einzu führen. Eine ganze Reihe von Bedenken, die gegen derartige Wahlurnen sprachen, hatten sich im Laufe der Verhandlungen erhoben. Inzwischen hat der Reichstag in das Gesetz über die Wahlen zur Zweiten Kammer des Landtags für Elsaß-Lorhringcn vom Mai d. I. eine Bestimmung ausgenommen, nach welcher das Wahlrecht in eine abgeschlossene Wahl urne ausqeübt wird. Dabei sollen die Wahlurnen den im Veroronungswege zu erlassenden Normativ bestimmungen entsprechen. Bei den am n ä ch st e n So nn tag in den Reich slanden stattfin- denden Wahlen zur Zweiten Kammer werden also zum ersten Male gesetzlich vorge schriebene Wahlurnen zur Verwendung kommen. Die Normalivbestimmungen für die Be schaffenheit der Wahlurnen sind soeben von der Lan desregierung erlassen. Danach müssen die Urnen «ine Höhe von 80 Zentimeter und eine Breit« von 35 Zenti. meler haben. Für kleinere Gemeinden mit nicht mehr als 400 Wählern ist eine Höhe von 40 Zentimeter zu- gelassen. Ob diese letzte Einschränkung aber n.cht geeignet ist, den Zweck der Wahlurnen — eine Nach- kontrolle beim Schichten der Umschläge zu verhin dern — illusorisch zu machen, mag dahrngestellt blei ben. Je geringer die Höhe der Urnen ist, desto eher findet ein Aufeinanderfchcchten der Umschläge in ter Reihenfolge ihres Einwurfs statt. Eine Nachkontrolle wäre dann aber gerade bei einer geringeren Zahl von Wahlzettcln noch leichter möglich. Die Kost.'« der Wahlurnen Haden die Gemeinden ru tragen. * Die Pensionsvrrsicherung der weiblichen An gestellten. Der „Verband Deutscher Waren- und Kaufhäuser, e. V." weist in einer Zuschrift an uns auf Liese Frage hin, die bislang viel zu wenig in den Vordergrund der Diskussion gerückt worden ist. Männliche und weibliche Privatangestellte werden in dem Gesetzentwürfe größtenteils gleich behandelt. Rur bezüglich der Wartezeit liegt eine wesentliche, wenn auch völlig unzureichende Differenzierung zugunsten der weiblichen vor. Im übrigen ist der ganze Gesetz entwurf in erster Linie auf die Interessen der männ lichen PrioatangesteUten zuqeschnitten. Dabei ist nicht berücksichtigt, daß die überwiegende Mehrheit der weiblichen Angestellten bei ihren geringeren Ge hältern eigentlich überhaupt nicht m den „gehobenen" Privatangestellten gehört. Die Frage der Berufs invalidität, die bei den männlichen Angestellten von entscheidender Bedeutung ist, spielt bei den weiblichen Angestellten angesichts des häufigen Berufswechsels, insbesondere des Ueberganges von einer versichc- rungspflichtigen zu einer versicherungsfreien Tätig keit, kaum eine Nolle. Schließlich ist in der Gesetzes vorlage nur ganz unzureichend berücksichtigt, daß der bei weitem größte Teil der weiblichen Angestellten nach einigen Jahren infolge von Verheiratung oder sonstigen Gründen aus dem Geschäft aus scheidet und dadurch das Interesse an der Pensions versicherung überhaupt verliert. Eine viel weiter gehende Berücksichtigung ihrer besonderen Bcrufsver- hältnisse in dem Gesetz muß daher in ihrem eigensten Interesse gefordert werden. * Reichstaqsabgeordneter Rahardt Vorsitzender der Berliner Handwerkskammer. In ihrer letzten Sitzung hat die Berliner Handwerkskammer einen neuen Vorsitzenden gewählt, an Stelle des Ehrenobermeisters Bcrnard, der sein Amt nieder gelegt hat. Von 50 abgegebenen Stimme» erhielt der Obermeister der Tischlerinnung, Reichstagsabge ordneter Rahardt 30. der bisherige stellvertretende Vorsitzende Eckardt 18 Stimmen. Zwei Zettel waren ungültig. Rahardt ist mithin gewählt. * Für den Mittelstandskongrcß des Hansabundes ist folgendes Programm festgesetzt worden: Bc- grüßungsabend am Sonnabend, den 4. No vember, im Restaurant „Heidelberger", Eingang Dorotheenstraße 16, neben Wintergarten, um >X9 Uhr (kaltes Büfett und Bier: Anzug beliebig). Erster Sitzungstag Sonntag, den 5. November, vor mittag 11 Uhr im Lehrervercinshaus, Alcxanderstr. 40 (am Alexanderplatz). Zweiter Sitzungstag Montag, den 6. November, vormittag 10 Uhr ebenda. Tagesordnung: 1) Die Hebung des klein gewerbliche» Kredits, a. Borgunwesen. Ein- Mhugnsämter. Förderung der Kreditgenossenschaften. Referent: Knoblauch, Direktor des Hansabundes. b. Diskontierungvon Buchforderungen. Referent: Stadtrat Jung-Neiße. 2s Konsumver eine und Beamtenkonsum vereine. Re ferent: Neddermann-Drcmen.' 3) Fragen des De« tailhandels (unlauterer Wettbewerb, Sonder rabattwesen. Wanderlager, Bekämpfung des Kredit, betruges). Referent: Dr. Köthner-Berlin. 4) Fragen des Handwerks (Stellung de: Handwerkskam mern, Gesängnisarbcit, Ausführung des zweiten Teils des Gesetzes betreffend die Sicherung der Bau forderungen in Ausnahmefällen. Befähigungsnach weis für das Baugewerbe. Reichshandwcrksamt, Konkurrenz staatlicher und städtischer Betriebes. Re ferent: Bartschat-Königsberg. Submissions wesen. Referent: Knobloch, Direktor des Hansa bundes. 6s Gewerbliches Bildungswesen (Ausbildung der Lehrlinge, Fortbildungsschulen, Weiterbildung des Kaufmanns Referent: Kom merzienrat Echmahl-Mainz. 7s Ausblick in die Entwicklung des deutschen Mittelstandes. Referent: Knobloch, Direktor des Hansabundes. ' Eine Richtigstellung. Tie „Deutsch Evang. Korr." schreibt: „Am der Generalversammlung des Evangelischen Bundes in Dortmund wu.de mitgeteilt, daß ein preußischer Landrat au der Einweihung einer großen Iesuitenniederlasfuug wenige Meilen von der dcutscy-hotlündischen Grenze sich beteiligt habe. Ter Geheime Rcgierungsrat Eich, der Landrat von Cleve, legt erfreulicherweise Werl darauf, fest« zustclleu, daß er an der Einweihung nicht beteiligt gewesen ist. Daraus versuchen verschiedene Zei tungen, namentlich die „Kreuzzeitung", den Ein druck zu erwecken, als ob die ganze Mitteilung „völlig au? der Luft gegriffen" sei. Demgegen über sei nochmals scstgestelit, daß nicht der Landrat von Cleve, sondern der Landrat von RceS, Graf von Spee in Wesel, sich au der Ein« weihungsfcicr der Icsuitenanstalt beteiligt hat." Kiliio» cm lurlüßch. cc ßlMvcnStt für alle, die sich matt, elend und müde fühlen! Vor 4 Jahren hatte ich eine Entfettungskur mit gemacht. Das hat mir Herz und Nerven derart an gegriffen bzw. geschwächt, daß ich in der Zeit von jetzt 2 Jahren so schwer tränt war, daß eine Wieder herstellung meiner Gesundheit ausgeschlossen schien. Ich habe alles mögliche angewandt, von alten Seiten her holen lassen, doch ohne den gewünschten Erfolg zu erzielen, und habe dann auch Bioson holen laßen und mir gesagt, es wird probiert. Ich konnte nicht mehr laufen, von arbeiten war keine Rede: ich habe ja auch kein Essen mehr vertragen können, nur Bioson hat Mir gemundet und wurde von mei. em Magen gut ausgenommen. Nach dem ersten Paket fühlte ich mich denn auch schon kräftiger, mein Aussehen wurde besser und nun nach Verbrauch von 7 Paketen bin ich wieder so hergestellt, daß ich meine Hausarbeit ver richten, ja sogar waschen kann: das konnte ich die letzten 4 Jahre überhaupt nicht mehr. Der fürchter liche Schwindel, der mich plagte, hat auch nachge lassen und ich kann wieder auf der Straße gehen, was mir vorher unmöglich war. Ich sagte oft: „Ich bin jetzt glücklicher als wenn ich 10 000 Mark ge wonnen hätten vor lauter Freude, daß ich wieder laufen kann. Bioson ist kräftig und gut und hat etwas in sich, was den ganzen Körper umwandelt. Ich kann dieses Stärkungsmittel deshalb allen, die sich schwach und elend fühlen bestens empfehlen. Mannhei m X. 4. 18, den 29. Mai 1911. Hochach tungsvoll! Frau Rosa Ferber. Unterschrift be glaubigt: Eroßherz. Bad. Notariat NI, I. Oppen heimer, Notar. Bioson das beste und billigste Nähr- und Kräftigungsmittel seiner Art, Dose (circa V» Kilo) Mark 3.— in Apotheken, Drogerien. 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