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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 23.09.1911
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1911-09-23
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-19110923016
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-1911092301
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-1911092301
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1911
-
Monat
1911-09
- Tag 1911-09-23
-
Monat
1911-09
-
Jahr
1911
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Smmndenü, 23. September l9N.Belpzlger Tsgedlsn. Nr. 264. lOL. Isprgsog. Leipziger Handelszeitung. Der neue Natlttm-starik. * Wie wir berichteten, ist gestern auf den preußi- schen Eisenbahnen der neue Notstandstarif in Kraft getreten. Auch in Sachsen wird in den nächsten Tagen auf den Eisenbahnen zur Min derung der Lebensmittelteueruna ein neuer Not standstarif in Kraft treten, über den wir er fahren, das? in den alten bekannten Notstandstarif folgende neue'Artikel ausgenommen werden sollen: Futtergerste und Maisim ganzen und in ge schrotetem Zustande. Ferner wird der bestehende Not- stondstarif in Erweiterung seines bisherigen Zweckes dahin verallgemeinert, daß die Bezüge jedes Pich halters, also Nicht nur die in den landwirtschaftlichen Betrieben und für die Schlachtviehaufzuchtanstalten benötigten, darunter fallen. Damit findet ein leb- Hafter Wunsch des Handels Erfüllung. Zur Milde rung der Lebensmittelteueruna werden frische Kar toffeln und Gemüse, einschließlich Bohnen, Erbsen und Linsen salso der Hiilsenfrüchte), um 50 Proz. in der Fracht ermäßigt, und zwar ohne jede Zweckbe- ichränkunq. Eine noch weitergebende Ermäßigung ist für sämtliche letztgenannten Waren bei Bezügen durch die Gemeindeverbände und gemeinnützigen Organisationen, die jene zu oder unter dem Selbst kostenpreis verteilen, in Aussicht genommen. Ebenlo sollen Düngemittel bis zum 1. Mai 1912 auf die halben Sätze des Spezialtarifs 3 herabgesetzt werden. Die „Nordd. Allgem. Ztq." veröffentlicht zu den geplanten Tarifermäfzigungen auf den preußisch- hessischen Staatsbahnen, die am 16. September beschlossen wurden, die endgültigen gütertarifischcn Maßnahmen. Betroffen werden hiervon Futtergerste, Mais zu Futter- und Brennereizwecken, Futter- und Streu mittel, Kartoffeln, Gemüse, Hülsenfrüchte, Dünge mittel und Seefische. Futtergerste und Mais werden bis zum 30. Juni 1912 nach dem Spezialtarif 3 ver frachtet, so daß für ausländische Futtergerste der Zoll von 13 für die Tonne durch die Frachtersparnis fast aufgehoben ist. Eine 10-Tonnen-Ladung von Thorn nach Berlin kostet anstatt 158 M künftig 96 M. Andere Futtermittel erfahren 50 Proz. Ermäßigung noch von den Sätzen des Spszialtarüs 2 und des Nohstofftarifs, so daß die Fracht für 10 t von Thorn nach Berlin statt 8t .tt 42 beträgt. Die gleiche Er mäßigung trifft die Stüfigutsendungen. Der Futter mitteltarif ist derart verallgemeinert, daß Futter an jedermann anstatt nur an Landwirte und Viehzüchter gesandt werden kann. Frische Kartoffeln in Ladungen tragen den halben Frachtsatz: für Stückgut wird das halbe wirkliche Ge wicht berechnet. 10 r Kartoffeln kosten demnach von Posen nach Frankfurt a. M. anstatt 138 .tt künftig 69 und bei einer Entfernung von Deutsch-Eylau nach Dortmund entfallen nur 42 Pf. Fracht auf den Zentner. Gemüse geht vom Spezialtarif 3 auf die halben Sätze dc? Nohstofftarifs, so daß 10 r Grünkohl usw. von Salzbergen bis Berlin 49 <tt. früher 111 M, Fracht tragen. Erbsen, Bohnen und Linsen werden vom Svezialtarif 1 in den Rohstofftaris gesetzt, so daß z. B. für 10 t von Salzbergen bis Berlin anstatt 214 M künftig 98 .tt Fracht zu zahlen sind. Bei Stiick- autsendungen entfallen auf Gemüse und die genannten Hülsenfrüchte die Sätze für das halbe wirkliche Ge wicht, auf das Pfund etwa 0.6 bis 0,7 Pf. Nach den großen Ermäßigungen dauernder Art für frische Seefische beträgt die Fracht von Geeste münde nach Berlin für 10 t 145 . lt gegen 231 .tt irllher, wozu noch weitere, den Gemeindebehörden und wohltätigen Organisationen aewährte Vergün stigungen von 20 Proz. kommen. Diese Ermäßigung wird wohltätigen Unternehmungen in Höhe von i5 Proz. auch auf die anderen Mittel gewährt. Die Frachtsätze für Düngemittel des Spezialtarifs 3 wer den auf die halben Sätze herabgesetzt. Bei der Durch- 'ührung der Ermäßigungen rechnet man nrit einer erhöhten Warenzufuhr, was eine weitere Verbilligung i n Gefolge haben muß. Die Gctreideexporttarife werden nicht aufgehoben. Die beiden bestehenden Ausnahme tarife 1 lAusfuhr für Getreide und Mühlenfabrikates und 2 (für Getreide auf ost- und westpreußischen Sta tionen) sind ohne größere Bedeutung. Geo Plates Rücktritt vom Norüüeutlcken Lloyü. - Uns wird geschrieben' Kaum sechs Monate sind seit dem Tage verfloßen, an welchem Geo Plate vom Präsidium der Bremer Baumwollbörse zurückgetreten ist. Jetzt hat er auch dem Aufsichtsrat und Vorstand des Norddeutschen Lloyd seinen Rücktritt zum 1. Oktober d. I. angezeigt. Der Wunsch nach einer Entlastung von der schweren Bürde der Arbeit, die auf ihm ruhte, war damals bestimmend für ihn, sich von der Leitung der (^schäfte der Bremer Baumwollbörse zurückzuziehen. Nunmehr hat ein bedauerlicher Unfall, der den Verlust des linken Nuaes zur Folge hatte, Herrn Plate bestimmt, auch das Präsidium des Norddeutschen Lloyd nieder- -uleqen. Fast ein Vierteljahrhundert hat Geo Plate dem Aufsichtsrat des Norddeutschen Lloyd angehört. Am 15. April 1887 trat er in den Aufsichtsrat ein, am 23. April 1892 übernahm er als Nachfolger des da mals an der Spitze stehenden Friedrich Neck den Vor sitz. Seinem Einfluß ist es hauptsächlich zu verdanken, daß an die Stelle des kurz vorher verstorbenen Direk tor--, Lohmann, entgegen den bisherigen Gepflogen heiten des Norddeutschen Lloyd, Dr. Heinrich Wiegand mit der geschäftlichen Leitung des Lloyd beauftragt wurde Mit dieser Berufung Wiegands, mit der Uebernahme des Vorsitzes im Aufsichtsrat durch Geo Plate begann eine neue Epoche in der Geschichte des Norddeutschen Lloyd, die das Unternehmen aus dem eigentlichen Rahmen einer Erwerbsaesellschaft weit hinaus zu der Bedeutung eines ganz außerordentlich wichtigen Faktors im deutschen Staatsleben und zu einem Schwergewicht in den internationalen Be stehungen aller Länder erhob. In ungetrübtem Zu sammenwirken mit Wiegand und nach dessen Tode mit Heineken ist es Plate gelungen, in rastloser Ar beit, durch umfassende Großzügigkeit, durch volles Ver ständnis für die Regungen des Weltverkehrs und die Entfaltung der richtigen in diesem Weltverkehr er forderlichen Mittel, dem Lloyd eine in der ganzen Welt geachtete und anerkannte Stellung zu geben. Im Fahre 1844 in Moskau geboren, wo sein Vater. Albert Friedrich Plate, der dort und in Petersburg ons?ssig°n Firma L. Knoop angehörte, war Geo Blate von Fugend auf durch seine Familien- brziehungen mit Bremen auf das engste verbunden. Äit 8 Fahren kam er mit seinem Bruder zur Er stehung nach Bremen. Hier besuchte er die bremische Handelsschule und trat mit 15'- Fahren in dem Agentur-, Kommissions- und Versicherungsgeschäft "on F L. Spielter in die kaufmännische Lehre ein. Nach Beendigung seiner Lehrzeit, im Alter von 19 Fahren, ging er im Fabre 1864 nach Bombay, um dort in einem von der Firma seines Vaters zu etablie renden Hause tätig zu sein. Fn Bombay blieb er bis zum Jahre 1870 und machte von dort aus Reisen nach Zentralindien. Eeylon. Penang, Sinqapore und Java. Im Jahre 1870 nach Bremen zurückgekehrt, eröffnete er mit seinem Bruder zusammen unter der Firma lbebrüder Plate ein Geschäft in Rohbaum wolle, das beide im Laufe der Fahre zu einem hoch angesehenen Unternehmen zu entwickeln wußten. Aus dem Gebiet des Baumwollhandels liegen denn auch die großen Verdienste, die Plate sich nicht nur um den bremischen Baumwollhandel, sondern viel mehr noch um die Konzentration fast des gesamten kontinen talen Baumwollhandels in Bremen erworben bat. Als im Fahre 1872 sich die Bremer Baumwollimpor teure, -Händler und -Makler zu einer Vereinigung zusammengeschlossen hatten, um unter der Bezeichnung „Bremer Baumwollusancen" die Bestimmungen für den bremischen Baumwollhandel zusammenzustcllen, trat Plate als einer der eifrigsten Förderer dieser Be' strebungen auf, was zur Folge hatte, daß man ihn in das Komitee, dem die Leitung dieser Vereinigung übertragen wurde, berief. Seit jener Zeit hat Plate ununterbrochen dem Komitee und dem Vorstände der im Jahre 1877 unter dem Namen ..Bremer Baum wollbörse" geschaffenen Organisation der am Bremer Baumwollhandel beteiligten Interessenten angechört. Unter seiner Mitwirkung erfuhr dann in späteren Fahren diese Organisation eine wesentliche Erstarkung durch den im Fahre 1886 erfolgten Beitritt von De legierten der deutschen Svinnerverbände in den Börsenvorstand. Plates Bedeutung für die Bremer Baumwollbörse fand ihren Ausdruck dadurch, daß man ibn 1889 zum Vizepräsidenten, 1892 zum Präsidenten und endlich im März d. I. zum Ehrenpräsidenten der Bremer Baumwollbörse erwählte. Die Bedeutung, die der Norddeutsche Lloyd unter Plates Präsidentschaft gewonnen hatte, die Anerken nung seiner umfassenden organisatorischen Befähi gung, führten im Fahre 1899 zu der von französischer Seite beantragten Berufung Plates in den Verwal tungsrat der Suezkanalgesellschast und in demselben Fahre zur Berufung in den Aufsichtsrat der Deutschen Bank in Berlin. Die Erkenntnis, daß solche Auf gaben das Einsetzen der ganzen Persönlichkeit erfor derten, bewog Geo Plate, namentlich auch mit Rück sicht auf den zunehmenden Geschäftsumfana des Nord deutschen Lloyd, im Jahre 1900 sich von allen Privat geschäften zurückzuziehen und die Firma Gebrüder Plate seinem Bruder allein zu überlassen. Er hat seitdem seine ganze Kraft der Präsidentschaft des Norddeutschen Lloyd, der Bremer Baumwollbörse und der Suezkanalgssellschaft gewidmet und deren Interessen unter Einsetzung seiner ganzen Person mit der ihm eigenen Energie und Initiative mit großem Erfolge vertreten. Plate war der dritte Vorsitzende des Aufsichtsrats des Norddeutschen Lloyd seit seiner Gründung vor nunmehr 54 Jahren. — H. H. Meier, der Gründer, hatte dieses Amt von 1857 bis 18lll inne, ihm folgte von 1882 bis 1892 Friedrich Reck, und dann ging das Präsidium aus Herrn Geo Plate über, einen Mann, dem der Lloyd sowohl als Deutschland außerordentlich viel zu verdanken haben. Seit April 1899 führte er den Titel Präsident des Norddeutschen Lloyd. — Ls würde zu weit führen, an dieser Stelle auf die Wandlungen einzugehen. die der Norddeutsche Lloyd seit dem Beginn der Präsidentschaft Plates erfahren hat. Nur kurz sei hier erwähnt, daß in den großen Perioden der Lloydaeschichte non der Aera Plate— Wiegand als charakteristisches Merkmal während der ersten zwanzig Fahre in Konstruktions- und Verwen- dunqsart der Schiffe die Frachtschiffahrt eine herr schende Rolle spielte, während in der zweiten Periode unter der Direktion Lohmanns die Passaqierschiff- fahrt völlig in den Vordergrund trat. Demgegenüber zeigte die neuere Periode, seit dem Fabre 1892. das von durchgreifenden Erfolgen gekrönte Bestreben, in der Bauart der Schiffe nach Möglichkeit beiden An forderungen. nämlich der Frachtschiffahrt und der Passagicrfahrt, Genüge zu tun. außerdem aber überall dort, wo es sich nötig erwies, so vor allen Dingen im Schnelldampfsrverkehr und in der Tropenschiffahrt, besondere Typen zu schaffen. An dem Neubau der Flotte in der geschilderten Weise hatte neben dem verstorbenen Generaldirektor Dr. Wiegand Präsident Plate hervorragenden Anteil, ebenso wie er sonst unter Einsetzung seines ganzen umfangreichen Wissens, sei.rer außerordentlichen kaufmännischen Fähigkeiten stets bemüht war. dem Norddeutschen Lloyd und gleichzeitig auch der Stadt und dem Staate Bremen zu dienen und deren Interessen sowohl auf dem Gebiete des Handels und der Schiffahrt als auch in bezug aus die in erfreulichem Wachstum begriffene bremi'che Fndustrie zu fördern. An der Schaffung einer Reihe von angesehenen industriellen Unternehmungen in Bremen und in dessen nächster Umgebung hat er per sönlich mitgewirkt. Die Petroleumraffinerie vormals August Korff. die Norddeutsche Maschinen- und Arma- tnrenfabrik. die Norddeutsche Automobil- und Mo- toren-Aktiengelellschoft in Bremen zählen ihn zum Vorsitzenden ihres Aufsichtsrates. Der Rücktritt Plates vom Präsidium des Nord deutschen Lloyd und der Bremer Baumwollbörse be deutet für beide Fnftitute den Abschluß eines inhalts reichen Zeitabschnittes, den in seinem ganzen Um fange nur die zu würdigen vermögen, denen es ver gönnt gewesen ist. ihn mit Plate zu durchleben und Schulter an Schulter mit ihm in gemeinsamer Arbeit zu wirken. Börsen- unü Ssnüelswelen. : Verlegung der Leipziger Neujahrsledermesse. Die Leipziger Neujahrsledermessen für Rot- und Schafledergerber sollen auf Grund von Petitionen de? Vorstandes der Leipziger Ledermeßbörse ab 1913 jedesmal auf den 10. Januar hinaus verlegt werden. Ist der 10. Fanuar jeweils ein Sonntag, so kommt der 11. Fanuar in Betracht. tz An der gestrigen Berliner Börse stellten sich die Ultimonotierungen wie folgt: zprvz. Reichö-Anl. 82,50, 1002er Rusmche Anleihe 00,50 bi» »0,02, Türkenlose 180,50—>80,25- 180,50-160,25, Somm.. u. Ti»- conto-Bank 115, Darmstädter Bank 128,75, Deutsche Bank 250,75 bis 250,82-260, Diskonto 184,87-181,25-184,50, Dresdner Bank 151, Berliner HandelSges. 161,75—161,62—164,87, National bank 123,37, Zchaasshaus. Bankverein 134—188,87, ttreditaktlen 201.25— 201,75, PeterSb. Int. Bank 203,50—202,75- 208,25, Rus sische Bank 110.50-140,25, Baltimore «7,35-07,12—07,87, lfanada 222,75-221,62, Meridionalbabn 110-118, Lombarden 21,50, Lrienlbabn 154,12—154, Prine« Henri 144,87—145, Kchantunq 120, Rarschau-Wien 203,75-203,50-208,75, Gr. Berliner Ltrakenbabn 101,50- 101,02—101,50—101,62, Hamb. Pakeisahrt 125.25— 124,87—125,50, Hansa 178—178,37, Nord», z'lond 03,12 bis 02,87—08,12, Dnnamit.Trult 175,87-175,62-176, Louth. Weit 153,37—1»2,50-153,25- 152,25, Bochumer 221,12—221,25—220,62 bis 221,37—221,25, baro, Lberschles. 80,12, Deutsch-Luxemburg 188-182,50-188,75, Gelsenkirchen 180,75—100,25—101-100,75, Harpener 174,50-174,87—174,75, Hohenlohe Merk« 204,12-203,75 bis 204-203,87, LaurahMtc 158,25-150,50, cberschles. Sisen bahn-Bedars «1,12-01,25, Phvnir 243,12- 212,25-243,12-242,87 bi« 243,50, Rheinisch« Ltahlwerkc 153,37—153,62, Rombacher 167 biS 106,50-167, Alla Slekir. 261,62 261,87—261,25 262,25, Deutsch-ttebrrse« ttlektr. 173,25 173,17-171, Ges. f. »lektr. Untern. 174,25-175,12, Lckurkcri 152,87 151,50-158, Liemen» « Hais,« 234 233,75 284.75, Sl'ktr. '.'ich, und »rast 132.75 bi« 134—183,50. Zuge la Isen sind: .>00 000 .tt neu« Aktien der Julius Berger Tiefbau Aktiengesellschaft zu Deutsch- Wilmer-dorf b. Berlin XX Düsseldorfer Börsenbericht vom 22. Sep tember. Der Kalikurenmarkt neigte weiter zur Schwäche. Schwere Werte waren vernachlässigt, da gegen wurden leichtere Kure meistens zu niedrigeren Kursen umgefetzt. Auch Kaliaktien batten Preis ermäßigungen aufzuweisen: in Kohlenkuren war das Geschäft sehr gering bei im allgemeinen behaupteten Kursen. Auf dem Braunkohlenkurenmarkt wurden einige bevorzugte Papiere zu letzten Preisen gehan delt: Erzkuxe unverändert. UNÜ Gelümelen. Lr. Allgemeine Deutsche Eredit-Anstalt, Abteilung Dresden. Wie wir hören, eröffnet die Allgemeine Deutsche Eredit-Anstalt, Abteilung Dresden, in Dres den Mitte nächsten Monats in dem Grundstück Große Zwinyerstrafse p, Ecke Wettiner Straße, eine weitere Deposttenkaße. Ferner hat sich das genannte Institut entschlossen, in dem industriereichen Niedersedlitz bei Dresden eine Zweigniederlassung, die ihren Geschäfts betrieb in der nächsten Zeit aufnehmen soll, zu er richten. * Die preußisch« Zentralgenosjenschaftstasse. kurz Preußenkasse genannt, hat in einer umfangreichen Denkschrift ihr Verhältnis zur Landwirtschaftlichen Zentraldarlehnskasse dargelegt. Das Direktorium der Preußenkasle erklärt, daß sie einen ordnungsmäßi gen Bankverkeyr mit den Genossenschaften unter den ihm von der Landwirtschaftlichen Zentraldarlehns- kasje zugemuteten Bedingungen schlechterdings nicht ausrechterhalten könne. Bekanntlich ist seit dem 1. März d. I. deshalb der Geschäftsverkehr der bei den Kassen abgebrochen worden. Das Direktorium erklärt weiter, es sei nicht abgeneigt, ganz vom Schau platz abzutreten, wenn das Genossenschaftswesen ohne die Staatshilse bestehen und sich günstig fortentwickeln könnte. Diese Voraussetzung treffe jedoch zurzeit noch nicht zu, da die Zentraldarlehnskasse, wie von ihr selbst zugegeben worden sei, oyne einen kapitalkräf tigen Rückhalt besonderen Anfechtungen nicht ge wachsen sei. Berg- unü Süttenwelen. * Kaliwerke Aschersleben. Der Aufjichtsrat er mächtigte in seiner gestrigen Sitzung den Vorsitzenden des Aufsichtsrats zur nochmaligen Ausnahme der Verhandlungen mit dem Kalifvndikat auf Grundlage der früher von Aschersleben dem Syndikat gemachten Offerte. Die Julius-Berger-Tiesbaugesellschaft bemerkr im Prospekt, auf Grund dessen die neuen Aktien zur Börsennotiernng zugelassen wurden, über die Aus sichten das Folgende: ..Die Gesellschaft ist zurzeit mit Aufträgen in ausreichendem Maße versehen. Der Fortschritt der Arbeiten im Fahre l'NI war normal. Eine Schätzung des Erträgnisses ist noch nicht mög lich." iFür 1910 wurden 16 Proz. Dividende gezahlt.) —t. In der Drahtoerieinerung macken sich, wie wir hören, Bestrebungen geltend, die Konvention wieder aufzubauen. Die Werke sind mit Aufträgen geradezu überlastet, so daß man in Fach kreisen glaubt, einer Befestigung der Markttendenz entgegensetzen zu dürfen. IV. Bergbau-Aktiengesellschaft Friedrichsfeqen. Die Gesellschaft weist für 1910/11 einen Betriebsgeminn von 76 086 -tt si. V. 94 826 Verlust) ans. Nach Abschreibungen non 205 831 (19' 882) ergibt sich ein Verlust von 120746 .tt si. V. unter Berücksich tigung des 4101 tl betragenden Gewinnvortrages vom. Vorjahr 681837 Ul Verlust). Dieser Verlust wird aus dem Sanierungsgewinn von 1 094 396 K gedeckt, so daß davon 963 660 Ul verbleiben. Diese sollen folgendermaßen Verwendung finden: 581837 .tt zur Deckung der Unterbilanz per 1909/10, 13 505 Ul zur Restabschreibunq auf Grube Laura. 200 170 ,tt zu außergewöhnlichen Abschreibungen und 168 137 « für den Reservefonds. Das Aktienkapital beträgt noch der Rekonstruktion 4 244 000 u>. —t. vom internationalen Eisenmarkt Wie mir hören, macht sich im Auslände, vielleicht auch ange regt durch die starke Beschäftigung in Fertigsabrikaten. das Verlangen bemerkbar. Roheisen schon jetzt mög lichst weit in das nächste Fahr hinein zu kaufen. Die Verbraucher befürchten eine Verständigung des All gemeinen deutschen Roheisenverbandrs mit den belgi schen und französischen Hochofenwerken, lieber diese letztere Frage haben zwar, wie wir Horen, noch keine Verhandlungen stattgefunden, aber es ist doch damit zu rechnen, daß der Essener Verband gelegentlich da hingehende Wege beschreiten wird. Stoklgewerbe. h Spitzen-Appretur Plauen, Aktiengesellschaft. Nach dem Jahresbericht stellt sich der Fabrikations gewinn Les am 30. Juni abgelaufenen zweiten Ge schäftsjahres der Gesellschaft auf 694 539 1662 083) wozu noch 13 433 Vortrag treten. Anderseits er forderten die Eeneralunkosten 577 407 s503 146> zu Abschreibungen sind 52 563 -<l vorgesehen sim Vor jahre 55 024 außerordentliche und 33 882 ordent- licye Abschreibungen), wonach ein Reingewinn von 78 001 (70 031) M verbleibt. Hieraus erhalten die Aktionäre wiederum 5 Proz. Dividende p. r. t-, dem Reservefonds werden 5000 ( 6000s -tt, der Talon- steuerreseroe 1250 (0) -tt zugeführt, so daß nach 5860 (6000) M Tantiemen 8401 .tt zum Vortrag aui neue Rechnung verbleiben. In dem Bericht heißt es u. a.: Das zweite Geschäftsjahr unserer Ge,elftchast war im allgemeinen nur wenig verschieden von dem vorher gehenden. Für die neu« Anlage an der Holbeinstraße war es im ganzen Umfange noch als Baujahr zu be zeichnen. Die für sie unter Voraussetzung normaler Verhältnisse aufgestellte Berechnung de« Bauzeit wurde durch die bereits im ersten Geschäftsbericht er wähnten Verhältnisse vollständig umgestcßen. Die Folgen der Bauarbeiteraussperrnng waren viel um fangreicher, als man anfänglich angenommen hatte. — Die Trockenätzerei von Luftspitzen hatten wir be reits während des verflossenen Jahres in den Räu men der Abteilung F. A. Preßler betrieben. Das Perfahren ergibt bei verschiedenen Artikeln einen sehr schönen Ausfall der Ware. Wir haben di« Trockenätzeinrichtung nach der neuen Anlage verlegt, in der wir nunmehr auch auf das Naßätzverfahren für Luftstickerei und auf die Bleicherei, Färberei und Appretur aller Spitzengattungen übergegangen sind Wir haben uns ganz besonders auch auf die Färberei kunstseidener Spitzen eingerichtet, für die wir uns. wie bekannt, die Erfahrung und Unterstützung des Herrn Wilhelm Müller jr. in Weipert gesichert haben. Auch die Veredlung von Tüllen und Weißstickereien haben wir in den Rahmen der Tätigkeit unserer neuen Anlage ausgenommen. Wir sind damit nun mehr imstande, alten berechtigten Anforderungen zu entsprechen. In unserer Abteilung I. A Preßler lagen die Verhältnisse ganz ähnlich wie im ersten Geschäftsjahr. Durch die ununterbrochene und fast vollständige Ausnützung der Einrichtungen der Ab teilung F. A. Preßler ist es uns gelungen, auch für das zweite Geschäftsjahr wieder eine angemessene Verzinsung des Kapitals zu erreichen. In der Bi lanz erscheinen bei unverändert 1,25 Millionen Mark I Aktienkapital und 222 000 (252 000s «t Hypotheken die Gebäude mit 806 000 ( 493 500) .tt. Maschinen und Geräte mit 316 000 (130 000) di« Debitoren mn 277 439 (419 890) denen an Kreditoren 179 210 I (84 282) gegenüberstehen. * Mechanische Weberei Ravensberg, Aktiengesell schaft. Die Generalversammlung beschloß, aus dem Reingewinn von 129 488 (99 982) .« eine Dini den de von 9 (7'/,) Proz. zu verteilen. Der Vor stand berichtete, daß sich im abgelauffnen Jahre die geschäftliche Lage wohl etwas gebessert habe, doch könne von einem flotten Geschäftsgang in der Branche nicht berichtet werden. Die Garnpreile. namentlich für Leinen, seien erheblich hüh^r als im Vorjahre: leider sei es aber nicht möglich gewesen, eine ent sprechende Erhöhung der Warenpreise durchzusctzcn (. T. l. Jutepreiserhöhunq in Oesterreich-Ungarn Der Verband der österreichisch - u nqari - scken Jute-Industriellen beschloß, ob 23. September die Gewebeprcise um 3 H. und die Garn preise um 2' .- H. >>er Kilogramm zu erhöhen. T. l. Internationaler Kongreß der Seidenindu jtriellcn. Der in T u r i n abaehaitene Kongreß mucor in Anwesenheit zahlreicher Verireter der S»ioen lndustrieverbände oon Dcnt > ckland . Ocsten:ich. Frankreich, Italien, der Schweiz. England, Japan und China sowie der Direktoren der europäische i und überseeischen Seidentrocknungsanstalten eröffnet Auch die Handelskammern der bedeutendsten Seiden industriestädte sind vertreten. Die Hauptpunkte der Tagesordnung betrafen die Frage der Handelsgc brauche für den Nohseidenoerkehr, außerdem lag eine Resolution vor über den konditionierten Titec: end lich har sich der Kongreß mit der Frage der Streik klaufel bei Licferung.sterminen. die von den nersch'e denen Seidenverbänden angeregt ist. besaßt Wie uns weiter telegraphisch gemeldet wird, hat der Kon greß in einer Resolution beschlossen, in Streitfällen über den Titre der Seide nur die konditionierten > Titres anzuerkennen. Transportwesen. V»remd-r«ische Prince-Henri-yisel-dakn Tie p>„„ak>i"-n beirnnen in 5er zweiten Leplemberdeknde 1011 22" 01" grnne», gegen da» Berj<N,r melir 10 410 ,>rane». VerlHieüene Gelelllchaklen. 8 Di« Firma Tuben- und Metallwerke, G. m. b. H„ in Dresden ist in das Handelsregister eingetragen worden. Das Stammkapital beträgt 125 000 Zu Geschäftsführern sind bestellt der Fabrikbesitzer Her mann Bernhard August Schneider und der Kauf mann Karl A hrle. beide in Dresden. le. Deutsche Togogejellfchast. Die gestrige or?en. lichc Generalversammlung setzte die sofort zahlbare Dividende auf 6 Proz. fest, lieber die Aussichten für das laufende Geschäftsjahr teilte die Direktion aus Anfrage mit. daß das Warengeschäft bisher nar- mal verlaufen sei, während das Produltengeschäft in folge der Konkurrenz noch zu wünschen übrig taffe. Die Verwaltung hoffe, daß, wenn keine besonders ungünstigen Umstünde eintreten, für das laufende Jahr ein normales Ergebnis vorlegen zu können, lieber die jetzig« Qualität der Baum volle und über die Einführung der Standardmuster teilte die Direktion mit. daß sich die Baumwollkulturcn nur ' allmählich entwickeln könnten Ein Vergleich des Baumwollhandels Togos mit demjenigen von Amerika könne aus dem Grunde nich( gezogen wer: den. Die Qualität habe sih fedoch ichon (ctz: im Vergleich zum vergairgenen Fahr« bedeutend gebest ert. Von der Regierung sowie vom .Kolo nialwirtschaftlichen Komitee werde darauf hinge arbeitet, die Baumwollkultur zu heben. In einigen Distrikten iei dies bereits hervorragend gelungen, während andere noch zu wünschen übrig liegen. Es würde jetzt auch, im Gegensatz zu früher, darauf hin . gearbeitet, beim Einkauf der Baumwolle von den Eingeborenen nur gute Qualitäten zu berücksichtigen Der Verkauf nach Standardmustern fei für das Togo gebiet nickt möglich. Die Qualitäten der einzelnen Gebiete seien im (Hegensatz zu denjenigen Amerikas zu verschieden, auch seien die Verkehrsverhältnisse in Togo, trotzdem dieselben zu denjenigen der anderen deutschen Kolonien am meisten fortgeschritten seien, mit denjenigen Amerikas nicht zu vergleichen. Um die Qualität der Baumwolle in unseren Kolonien zu prüfen, sende das Reichskolonialamt Herren nach Sen einzelnen Kolonien, so seien zurzeit 5 Herren nach Togo, 2 nach Kamerun und 3 nach Ostafrika unter wegs. Von dieser Maßnahme sowie von dem Bericht über unsere Baumwollkulturen des Experten des Kolonialwirtschaftlichen Komitees verspreche man sich wesentliche Vorteile. XX Aktiengesellschaft Küppersbusch L Söhne in Gelsenkirchen. Wie wir erfahren, ist der Ausgabe kurs der neu auszuaebenden 'i- Million Mark Aktien mit e t w a 190 P r o z. in Aussicht genommen. Der Erlös dient hauptsächlich zu Betriebserweitc runczen, weil namentlich die Fabriken für Gasherd.' der vermehrten Nachfrage nicht mehr gewachsen sind. * Verein deutscher Oelfabriken, Mannheim. Fn der Gcncralversammluno wurde über die Aus sichtenin der Branche mitgeteilt, daß der Geschäfts qang normal sei und auch für die nächste Zeit voraus '.ichtlich so bleiben werde. Der durch die anhaltende Dürre hernorgerufene Futtermangel Hobe zur Folge, daß der Knchenabsatz momentan sehr flott, wogegen Salatöl eher nachteilig beeinflußt fei. Für die Lpeisesettsabrikation erwarte man mit Eintritt käl Irre- Witterung guten Oelabfatz. >v. Schweizerische Lokomotiv- und Maschinenfabrik, Winterthur. Die Gesellschaft schläat für 1910 11 wiederum 8 Proz. Dividende vor. verbsnüe. XX Verein Deutscher Nictensabriken. Fn einer gestern aboehultenen Versammlung der Mitglieder ist beschlossen worden, die Vereinigung auf der bisherigen Grundlage endgültig auf die Dauer eines Jahres, also bis zum 1. Oktober 1912. zuverlängern. In dem Verhältnis zwischen den Außenseitern tritt insofern eine Veränderung ein. als die Mannesmann-Röhrenwerke in Düsseldorf, die bisher mit der Vereinigung sich verständigten, ohne ihr anzugehören, mit Wirkung vom 1. Oktober ab dies Abkommen aufgegeben haben. Eine A-mde ! rnng des Verkaufspreises ist nicht vorgenommen worden vernm-les. k Bürstenmacherei in Strafanstalten. Der kürzlich abgehaltene Derbandstaa des Verbandes selb- ständiger Bürsten- und Pinselmacher beschäftigte sich mit der Konkurrenz durch staatliche und städtisch« Straf- und Wohltätiqkeiisanstalten. Es gelangte eine Resolution zur Annahme, in der energisch gegen die Anfertigung von Bürstenmacher arbeiten durch Strafgefangene. Zöglinge und Blinde protestiert und gefordert wird, daß dieselben pro zentual wenigstens auch mit anderen gewerblichen Ar beiten beschäftigt werden. Verlosungen. 8 Leipziaer Spitzeafabeik Barth L To., Aktiengesell schaft, in L«ip,iq,Plag»itz. Da« Numinernverzeichnis
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