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Das Studenkenrverk warnt Lieber ein praktischer Beruf als aussichtsloses Studium! Kurz vor Semesterbeginn richtet dos Deutsche Studenten werk eine letzte Mahnung an die Abiturienten des Jahrganges UM: Alle Nachrichten zeigen, das; in diesem Jahre die Anssin- dung von Arbeitsstellen und praktischen Berufen besonders schwer ist. Ersahrnngsgemätz wenden sich unter solchen Verhält nissen häusig lausende Abiturienten dem Hochschulstudium zu, die silr praktische Berufe eine Hervoragende Eignung besitzen, etzt aber das Studium aus Verlegenheit ergreifen, ohne durch zanz besondere Eigenschaften dazu berufen zu sein. S e beriirk- ichtigen dabei nicht, das; schon jetzt lausende junge Akademiker tellcnlos sind. Wir warnen deshalb in letzter Stunde erneut auf das eindringlichste vor dem Studium alle diejenigen Abi turienten, die nicht den verschärften Anforderungen des Stu diums, des Examens und der akademischen Berufe durch eine ganz besondere wissenschasllicheEignung und menschliche Tüchtig keit gewachsen sind. Wir legen jedem Abiturienten drinaend nahe, erneut alles zu versuchen, um in einem praktischen Beruf eine Steilung zn finden oder wenigstens für ein Jahr als Werkstudent oder als Volontär in einem Wirtschastsbelrieb, einem Verband oder einer Behörde untcrzukommen Die in einer solchen Tätigkeit erwor bcnen Fähigkeiten, verbunden mit der Ausbildung in modernen Fremdsprachen, sind eine wichtige Grundlage für alle Lebens berufe. auch die akademischen. Berufsschulen und Handelsschu len können neben der praktischen Arbeit in einem Betriebe wertvolle Hilfe leisten. Wer nach diesem praktischen Jahr in der Ueberzeugnng Arbeitsaemelnschaft von Lehrerver-änden für das Berufsschulwesen Der Laudesverein Sachsen der Lehrkräfte an bcrnjl cheu Schulen iBeruss-, Gewerbe und Fachschulen) e. V., der Verband der Lehrkrästc au Sächsischen Textilfachschuieu, der Verein der Direktoren, Lehrer und Lehrerinnen an den laudwirlschaillickeu Schulen Sachsens, der Verein der Akademiker an sächsischen Handelsschulen und der Verein der Gruppe Handelsschulen im Landescrerein für Lehrer an höhere» Schulen heben am W. Mörz d. I. in Dresden eine Arbeitsgemeinschaft gegründet, die bezweckt, in allen Fragen, die das gesaune b erusli ch e Schul wesen und dessen Lehrerschaft berühren, einheitliche M a s; - nahmen hcrbeizusühren. Die Vertreter der genannten Ver bände setzten sich besonders sür die schon lauge anaekündigleu Masznahmen zur Beseitigung des Dualismus ei». Von den zu bändigen Sieben wurden durchgreifende Mahnahmen zur Ab * endüng der durch den Schülerrüäigaug Hs rbeige führten grohen Gefahren sür alle berusl'chen Schulen und der dadurch beding t«n Notlage zahlreicher Lehrkräfte gefordert. — Die Geschähe sührung der Arbeitsgemeinschaft wnrde dem Lau^svereiu Sachjen der Lehrkräfte an beruflichen Schulen überlassen. - Bogatsch Präsident des Neichsw!r«schastsger!chts. Der Ministerialrat im Reichswirlschaslsminislerium. Bogatsch. ist zum Präsidenten des Neichswirtjchastsgcrichts und zum Vor sitzenden des Kartellgcrichts ernannt worden. s. Das Ende des Kundgebungs-Verbots in Sachsen. Das von der sächsischen Negierung Ende März eriasscne Oster Kund- gebuugsverbol ist am dritten Feiertag abgelausen und, wie wir erfahren, nicht erneuert worden. Es Hal Sachsen vor politischen Znivnvnenstöfzen bewahrt, und man Kai!» nur ivünsckzen. das; auch kiiuslig die Nahe der hohen Feiertage durch ähnliche Mahnahmen gesichert n-erde. gestärkt wird, datz seine Fähigkeiten ihn in erster Linie zu einem akademischen Berus Hinweisen, sür den wird diese lieber» gangszeit auch während des Studiums und in seinem Lebens berus von groszem Werte sein. Fn diese«» Zusammenhang sei er neut erwähnt, dasz wirtschaftliche Unterstützungen in Gestalt von Sludienbeihilfen, Gebühren- lind Kotleggelderlas; erst bei Vor liegen ausreichender Bewährung in wissenschaftlicher und menschlicher Hinsicht vom dritten Semester ab gewährt werden können, autzcrdem das; die Matzstäbe der Auslese bei der Ueber- süllung der Hochschulen und der Knappheit der Mittel autzer- ordcnilich verschärft lind Das Deutsche Sludcntenwcrk teilt mit verantworMchen Kreisen die feste Ueberzeugung, datz sich in den nächsten Fahren die Berufsaussichten in den a u sze r akade- mlschen Berufen voraussichtlich verbessern, in den akade mischen dagegen noch iveiter verschlechtern werden." Gleichzeitig mit diesem Mahnruf richtet das Deutsche Stu- dcnlenwerk an die Abiturienten, an alle 'Arbeitgeber und arbeit vergebenden Steilen die dringende 'Bitte, erneut mit stärksten« Nachdruck die Frage zu prüfen, ob nicht die Möglichkeit besteht, einen 'Abiturienten als Lehrling, Volomär. Werkstudent oder zu sonstiger praktischer 'Ausbildung auszunehwen Denn alle War nungen vor dein überiüll'en Studium sind nutzlos, wenn es nicht gelingt, wenigstens tüüüst derartige Arbeitsstellen und Ausbil- dungsmöglichkeiten sür Abiturienten zu sinden lleberall wo noch in irgend einer Form ein solcher V'atz bereilgeltellt werden kann, bitlen wir. ihn dem zuständigen Arbeitsamt zn melden l-eipriy uncj Umgebung Drakonische Sparmasrrrahmett Kürzung der Unterstützungssätze. Leipzig, !). April. Die Erkenntnis, dasz bie Mittel de« Stob! nicht ausreicipni, die Flirsorptlnst.cn iin bisherigen Um sonne zu trogen, ha! den llial der Stadl Leipzig zn einer ent- schiedenen Mai;»ah«ne veranlasst: Mit Wirkung vom st. April ab sind die Unte>. stntzunosstitze i» der Wohl'ahrts- und Ärisensürsorge um IN Pro. zen! gesenkt worden. Diese Mahnahme begründe! der .'Kat in erster Linie mi! der aus Paragraph dst der sächsischen Gemeinde, orcnung ihn« obliegenden Verpflichtung, das G.nneindevermögcn svrgsältig zu verwalten. Für Leipzig ergibt sich aus der Durch führung dieser Mahnahnie eine monatliche Erszmrnis von lciü Ollst NM. — Leipzig ijt die eiste Gros;sindt im Neiche. die, gestutzt aus nach jeder Richtung gedrosselten Voranschlag, Alban- mahnah iwn dieser Art Irisst. Ter Entschlusz des Restes — der durch Sladtveroidiielenbeschlus; noch n-cht gedeckt ist. wnrde durch Versiigung in Kratt gesetzt Ini übrigen werden die Ausgaben der Stadt auch sonst noch gekürzt iverdei«. Es werden keinerlei Beiträge mehr an irgendwelche Bereinigungen willen- 'chafUich-r. kultureller oder sonstiger Art bezahl! werden, cs handele sich denn um vertraglich fcstgelegte Leistungen. Dabei ist die vorherige Ausnahme tu den Voranschlag nicht etwa eins solche vertragliche Verpflichtung: weitere Einschränkungen er« lahien die Kapitel Ltrahenbau und Gartenbau Grundsatz list die Verwaltung Leiptzgs ist: Die Zahlungsmhiakcit der Stadl sür ihre unvernieldl-cken M-rtraps und Nechtspflichken aus eigener Kraft zu erhalten: daher sind liir April sämtliche lau senden Ausgaben, soweit lie nicht ans feststehenden M-rvllichtun. gen beruhen, nicht in Höhe von ein Zwölftel der im Haushalt plan lüstl vorgeselienen Beträge sreigegeben. sondern nur in Höhe von ein Ziva» z'g'tel. Einmalige Ausgaben sind bis au' weiteres vollkommen gesperrt. re n Um- Gcsell- an dec o nion- Das HI Ver- >en Ke- s ä> c n inlichjte sera-en Draani- verde» r) nöec : Eaei- .nderer- ü l l e r .'reiiiir er „Die Proölc. iiidercc- r Ve- arbeii", unsre NN! liilt a '!>>»«« irge an« nnhaus r ivurdr hndamm s Fciier rai« ist n Loks- n, sand lou> stüi, n l)plte. rvortrpli 'Bepriij lt bewn ndsthajl seen dec Stadie, Dobru- ;eu'e zu rbhänniz !Iide Pit" d Sitten des Vo! -n Hetzen andsckast das; Ru ll einem heranpe r Freund e besinst- «ien »ud die Frau pesen, ekör ge- ich durch inen be- chienenen as küust- n G.-srg eale""nz . F K i«^«N olle, sütn man t lTenert. a d e m i c -—s— lbe suche rn lur ickzon nanislisch.' Seite hin zuniinnih ühlsreiche sie spielte Vernmer- szt lcestach ehr:e die nenooben. sgeranicide res Miiü- una dieser N Iverdeil. -Ist - sterei o:«s aus einen die Ton- Dresdens he Linder russischen die estizig- n. Serge >ic Eigen« Scsiobloue den Kon- rnnte Vc!« —ei— irmoni« knng von jedoch er« st a g n e r, »alt inter« lnbrach:en stn»u siver le vor-üg« ligszauber'' — n Notizen wenn zwei dasselbe tun... Die Auseinandersetzung innerhalb der SPD. über die Unlcrstiitzungspolitill im Reich und in Sachsen geht weiter. Gegenüber dem Veschlutz des Tiezirkstages Chemnitz Zwickau der SPD., der die Unterstützung des Kabinetts Brüning ver urteilt hatte, hatte die Leipziger Volkszeitung darauf hingewie sen, datz auch iin Sächsischen Landtage die SPD.-Fraktion unter Führung des Chemnitzer Abgeordneten Böchel eine bürgerliche Regierung toleriere. Auf eine Zuschrift Böckzels hin, der nach zuweisen versucht, datz in Sachsen ganz andere Bedingungen vorlägen als im Reich, schreibt die „Leipziger Volkszeitung" <Nr. M): „Wäre die Regierung Brüning, wie es die Negierung Schieck ist. vorwiegend aus Mitgliedern der Deutschen Volks partei zusammengesetzt, wäre Brüning wie Schieck ein Volks parteiler. hätten die grotzen Unternehmerverbünde aus Brüning soviel Einflutz wie die sächsischen Industriellen durch die Deutsche Volkspartei auf das Kabinett Schieck, und brauchte Brüning, etwa wie Schieck. noch viel weniger Rücksicht aus die Sozial- dcmokratie zu nehmen, dann mären im Reich die Nazis nach dem 1->. September 1930 in die Regierung eingezogen, denn in Sachsen ist die Bildung einer Regierung mit den Nazis und dem Naziminister Gregor Stratzer nicht durch die Deutsche Volks partei, sondern durch die Demokraten verhindert worden. Die sächsische Landtagsfraktton ist in einer unendlich viel günslige- >en Situation als die Reichstagssraktion. Es ist falsch, von ihr zu behaupten, sie tue dasselbe wie die Reichstagssraktion, aber es ist ebenso falsch, die Politik der Landtagssraktion zum Ver gleich sür die Haltung der Reichstagssraktion heranzuziehen, weil sie das in der gegebenen parlamentarischen Situation gar nicht sein kann." Dieser Abfuhr sür Herrn Böchel braucht man wohl keinen Kommentar hinzuzusügen. Bürokratie. Man fast nicht sagen, es gebe nur in Deutschland Bürokra ten. Die folgende nette Geschichte, die das B. T. aus Paris zu melden weis;, beweist, datz es auch in der „Lichtftadl" Paris Bürokraten so seltsamer 'Art gibt, wle man sie in diesem Zeit alter des Radiosunks nicht mehr sür möglich hallen sollte — Da waren lm Jahre 1ll21l im Pariser Polizeipräsidium lstllütttt Francs in Wertpapieren abhanden gekommen. Ausgerechnet im Pariser Polizeipräsidium! Und zwar waren es Wertpapiere, die der Kriminalkommissar Benoist dem Einbrecher Allard ab genommen hatte. Der Untersuchungsrichter, der Staatsanwalt, der Angeklagte, und besonders natürlich die bestohlene Bank er kündigten sich angelegentlich nach dem Verbleib des wichtigsten corpus delicti, die ganze Kriminalpolizei stöberte in geheimnis vollen Winkeln nach dem verlorenen Vermögen, cs hals aber olles nichts, das Geld ivar nicht mehr da. Es war im Zimmer Venoists abhanden gekommen. Natürlich hat man damals auch Benoist verdächtigt. Dieser erprobte ilieamte aiwr muhte sich van jedem Verdachte zu rcini gen, und jetzt hat sich in der Tat herausgestellt, das; Benoist mit dem Verschwinden der 130 009 Francs nichts zu tun gehabt hat. Denn kaum Ivar Herr Benoist pensioniert, da wurden die 130 000 Francs gefunden, genau auf demselben Fleck, auf dem er sie im Jahre 1929 nach der Verhaftung des Einbrechers Allard hinge legt hatte, nämlich aus seinem Schreibtisch. Da lag das wert volle Bündel unter anderen Akten und Papieren, mit einem monumentalen Kunstwerk beschwert, das die schlummernde Ge rechtlgkeit darstellle. Wälzend der langen Untersuchung, mäh rend der peinlichen Pressefehdc, während aller der aufregenden Ereignisse um den Herrn Krlminaldirektor Benoist halte das Geld unangerührt in seinem Büro und auf seinem Schreibtisch gelegen — well seit 1929 keine Reinmachefrau sich diesem Heilig tum zu nähern gewagt hatte. Man sieht: Auch in Frankreich gibt es Bürokratie. Nur Hai sie ihre nationalen Wcsenszüge — ganz so wie die unsere. Die f e r Fall märe natürlich in Deutschland unmöglich gewesen, ganz einfach deshalb, mell bei uns die Reinmachefrauen resoluter sind. »> I Paler Keinrich Pesch 8. Ein Nachwort zu seinem fünften Todestag, Bon Dr. Johannes Tuszewski. Als gewaltigste Volksnot liegt heute auf uns hier in Deutschland mit feinen fünf Millionen Arbeitslosen schwerste Wirtichastsnot. Was ist nicht alles gesagt, geschrieben und an geraten worden, dieser Not zu steuern,' was nicht alles entdeckt, Ursache dieses Elends zu sein. Jeder, selbst der Unwissendste, Unberufenste hält sich sür berufen, mit Wirtstltaftsgcdanken und -ratschlägen auszurvarten. Da tut es gut, einmal des berusensten katholisckzen Mannes zu gedenken, dessen Todestag sich zum fünf ten Male jährt, an welchem Tage einer der Grössten und Vesten von uns ging. ?. Pesch, der das gesamte Wirtschaftsleben unter die Lupe der Ethik und Moral genommen hat und in seinem fünsbandigen „Lehrbuch der Nationalökonomie" der Allgemein heit übergab, fein Lehrbuch, mit seinem Herzblut geschrieben, das jeder Student, gleich welcher Konfession, studiert haben mutz, das In den Hörsälen der Universitäten, selbst in Amerika erwähnt wird. (Dem Verfasser dieses Aussatzes zeigte Pesch gelegentlich einen diesbezüglichen Vries aus U S.A.) Peschs wirtschastliä>e Besonderheit, sein „System" ist der „Soüdarismus", dieses Eigenartige der Wirlsci-asteersassung und der Wirtschastsbctrachlung, das er als Drittes in die bestehende Reihe der Systeme des „Individualismus" und des ..Sozialis mus" stellte. Die Volkswirtschast, die ihm die Wirtsckmst des Volkes, des nationalen Volkes ist. ist ihm staatsgebunden. Der Staatszwcck, das Geineinwohl aller Staatsbürger, ist und kann nach Pesch nur Wirtsckxsttszweck sein, Staatsgrenzen, im wört lichen und im übertragenen Sinn, sind Pesch zugleich Wirt- jchastsgrenzen. Gedanken, die Henle in Spanns „Ständischer Mrtsclmst" lebendig werden,' Gedanken, die Wirklichkeit werden im Faschismus mit seiner nationalen Wirtschaft, seinem „kor porativen Staat". Wenn auch beide Richtungen sich in manchen Vnnlten von Veick nnterlckeiüen. Pesch war es auw, ver, ausgehend von seiner ethischen, sozialphilosophischen Wirtjchastversassung, iw.wer wieder betont hat. datz aller Ausstieg einer Volksgeme' zchast und alle gründ liche Besserung aus wlNjchaststchem und sozustpolitijä-em Gebiet nicht durch Staatsgesetze und Paragraphen ersolgcn. sondern ein zig und allein nur von dem inneren Wandel der einzelnen Men schen erivartcl werden kann. Ethische Prinzipien sind ihm eben Grundprinzipien der Wirtschaft. Pesch mar ein Säkularmensch. Sein Leben und sein Arbeiten war sür aste da, sein Herz, das sür andere nimmermüde, war sür jeden offen. Er ivar kein Mann des lauten Lebens, der reklameverkündeten Versammlungen, mit interessanter weltlicixr Sensationsmache, wie man es heute so liebt, mit 'Bildern in Zeitschriften und Zeitungen und Biographien m Lebzeiten, mit Anekdoten legendärer Art um seine Person. Seine Stärke war die Stille, die Arbeit fern vom Getöse des unruhevollen Lebens, das er jedoch gar wohl kannte Kein posierender Redner mit Geste und Worten, die klingen, aber kein Echo wecken, ein Kämp fer mit der Feder und dem Wort von Mensch zu Mensch das man nicht mehr vergisst. Worte und Gedanken, die praktisches Leben wurden mit Franz Hitze. Carl Trimborn, Gröber. Pieper, Brandts. Männer, die Pesch in Freundsclmst verbunden waren und die wir kennen mit ihrer reinsten sozialen Gesinnung. Glückliche Stunden, ihm zu lausche», wenn er von den Aermsten der Armen sprach, die er kannte, aus den Industrievierteln Lon dons, den Schächten Westfalens, aus den kümmerlick-en Indu strien Böhmens. Stunden, in denen das Herz ansging für den Menschen in Elend und Not. wenn er seine Gedanken und Pläne entwickelte, Wege wies und Ratschlage gab, wie geholsen werden könnte. In die Sosacckc gelehnt, mit den stets heiter blickenden Kölner Augen, dem langen, graumelierten Vollbart und der lie ben Stimme, die so viel Köstliches gab — im Zimmer ringsnm die grotze. stattliche Bibliothek mit den seltensten Werken —. und manchmal ein Griff zur geliebten Prise, uuvergesstiches 'Bild dieses unvergctzlick>en Mannes. Am l-t. September lstök wurde Pesch geboren,' „das schöne Rheinland ist meine Heimat. Köln meine Vaterstadt", so sagt er selbst mit Stolz von sick Er studierte in 'Bonn Reckts und Staarswissenschasten. trat mit 22 Jahren in den Jesuitenorden und wnrde Priester. Wegen des Knllurkampies mu,i!c er ins Ausland, lebte In Holland und England, war dann Gymnasial lehrer in Feldkirch schlug eine Theologicproicsjur ans mit der Bitte an seine Obern, ihn Nationalökonom werden zn lassen, lebte dann in Böhmen, Wien, war actst Jahre S''irsturl im Mainzer Priesterseminar, wurde als köjähriger in Berlin noch einmal Student der Staatswissensä-asten, ging na b d eser Zeit nach Luremburg und begann sein gewaltiges jünshändigcs Le vcnswcrk. llnd neben diesem Werl entstand eine Reibe bedeutender Werke und Abhandlungen, n a. Liberal! s in ns. Sozia lismus und ch r i st l i ch c G c I e l l s ck a s t s o i d n n n g", „Ethik und Volkswir tick ast". „Die soziale Be« fähig ung der Kirche". Doch überniäsziges Arbeiten ver zehrte seine Kräfte. Langes, schweres Krankenlager und fast bis zum Tode dauerndes Kränkeln folgten. Seit Ist'» lebte Pesch in V.rlin. Neben seinen grotzen wisfeusctastlichen Arbeiten in der Seestorge bei den Opiern des Grosistadtt bens im Kloster vom Gitten Hirten in Mariensclde. Hierüber sagt er: .Niemals babe ich die Bedentung der Fa milie für den Menschen io klar erkannt, wie hier bei d n ver schüchterten Mädcken Was wäre ans diesen armen Kindern geworden ivenn sie einen guten Vater, eine gute Mutter g babt hätten! Es ist mir ein besonderer Trost, den Kranken di« j Krankheit nnd die letzte Stunde 'n erleichtern den Veistorbenen die letzte Ehre zu erweisen Meist bin ich dann der einzige Leidlro'ende, der hinter dem Sarge jener einlamen Menschen geht. Von denjenigen, die den armen Kindern einst ge« , schmeichelt, von Liebe, einer Lielv ohne Achtung, gesprochen, lässt sich niemand sehen. —" Wahrster, edelster, nimmermüder nnd nimine'r'beider Priester Als ick einmal zn ibm kam - er wir bereits 7«> — nach einer von ih n durchwachten > und stg „>iä> d s' Ist soiori zurücköchen wölbe, sprach cr dies >ür icden Pnester