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02-Abendausgabe Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 18.09.1911
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1911-09-18
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-19110918028
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-1911091802
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-1911091802
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1911
-
Monat
1911-09
- Tag 1911-09-18
-
Monat
1911-09
-
Jahr
1911
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Monts-, lS. Septemder ISll Nr. 2S9. los. Ishrgang Leipziger Tsyedlstt Leipziger Handelszeitung doch machte sich vorübergehend dafür Interesse be merkbar auf die Meldung hin, dass das Diamant syndikat den Vertrag mit der deutschen Diamant regie auf einer höheren Preisbasis erneuert habe. § vom . . (5043,5) Ladungen L 5000 kx. * Der Prüfungsausschuß der Kohlengcwerkschaft Oespel, der in der jüngsten Gewerkenversammlung gewählt worden war, um die Mißstände, die bei der Gewerkschaft herrschen, zu untersuchen, legt jetzt sei nen Bericht vor, in dem er zu der Auffassung kommt, daß nach weitere 500 000 . «t nötig seien, um die Der- bältnisse der Zeche endgültig zu regeln. Er übt scharfe Kritik an den Maßnahmen des Vorstandes, nament lich des Vorsitzenden Dr. Busch in Essen, und klagt über die bisher geübte Geldverschwendung, die der Gewerkschaft Millionenverluste gebracht habe. Der Prüfungsausschuß empfiehlt den Gewerken, unverzüg lich eine außerordentliche Gewerkenversammlung ein zuberufen zwecks Abberufung des alten und Wahl eines neuen Grubenvorstandes. Der Grubenvorstand in seiner fetzigen Zusammensetzung biete nicht Ge währ für schleunige und dauernde Abhilfe. Mit einem interessierten, pflichterfüllten Grubenvorstand an der spitze werde auch das in weiten Kreisen geschwun- dcne Vertrauen zur Gewerkschaft Oespel wiederher gestellt werden, zumal da die grundlegenden Verhält nisse. Kohlengualität und Kohlenreichtum auf Bo- rusiia-Oespel gut seien. Das anstehende Kohlenquan tum sei viel größer, al- man noch vor Jahren ange nommen habe. * Eine geplant« Montanfnsion. Die Verwaltung de« Hochofen werke« Eiserner Hütte und der Erzgewerkschaft Elsenhardter berufen Generalversammlungen ein zwecks Beschlußfassung über die Bedingungen, zu denen der Verkauf beider Gesell schaften erfolgen soll. Die Offerte soll der A k t i e n - gesellschaft Tharlottenhütte unterbreitet werden, deren Entschließung von der Höhe der For derung abhängt: grundsätzlich ist die Tharlottenhütte für den Erwerb beider Werke. * Die Deutsch-Luxemburgische Vergwerks-Aktien- gesellschaft plant, wie belgisch« Blätter berichten, ab gesehen von dem im Bau begriffenen Hochofen in Differdinqen. noch drei andere in Rümelinqen. » Gewerkschaft Vraunschweig-LLueburq i» Sra»- leben. Die Gewerkenversammlung beschloß 1 Million Mark Zubuße und ermächtigte den Grubenvorstand, zu geeigneter Zeit eine Anleihe aufzunehmen. sie niedriger hängt. Berg- unü ältttenwrlen. Kohlcnversand ab Oelsnitz i. E. In der Zeit 10. (11.) bis mit 16. (17.) September 5378,5 * Die Walzengießrrei vormals Koelsch L Co. in Siegen hat, wie verlautet, einen wesentlich günstige ren Jahresabschluß erzielt als im Vorjahre und unter Berücksichtigung größerer Rücklagen ist auch eine nicht unwesentliche Erhöhung der vorjährigen Divi- denade, die 3 Proz. betragen hatte, zu erwarten ist. * Bergbau-Aktiengesellschaft Friedrichssegen zu Friebrichsjegen a. d. Lahn. Der Abschluß ergibt nach regulären Abschreibungen einen mäßigen Verlust, der hauptsächlich auf unbefriedigend« Aufschlüsse zu- rückzuffihreu ist. — Im Vorjahre wurde bekanntlich ein kleiner Reingewinn von 4102 erzielt, um den ^ich drr ans dem Jahre 1008/09 übernommene Verlust von 5^ >940 ermäßigte. * Die Kohlenverladungen Oberschlesiens betrugen in der ersten Zspremberbälfte 122 224 (115 611) Wagen: der oberschlesische Kohlenexport betrug im August 882 388 s799 5361 r. * Camp Dird. Der Verwaltungsrat berichtet mit Bezug auf die Santa Gertrudis. daß das neue Pochwerk jetzt befriedigend arbeitet und in betreff der Ausbeute mehr leistet, als erwartet wurde. Die Auf schließungen werden als befriedigend bezeichnet, worüber volle Mitteilungen baldigst erfolgen werden. In der Zeit vom 1. Mai bis 31. Juli verarbeitete das Eamp Bird-Pochwerk 18 911 r, die 55 857 Pfd. St. Bctriebsacwinn ergaben, der Gewinn aus anderen Quellen (Santa Gertrudis'?s 21 538 Pfd. St., zusam men 77 392 Ptd. St. In derselben Zeit wurden 1233 Huß aufgefahren, 16 Fuß Abteufungen gemacht, 282 000 .Kubikfuß abgebaut: am 31. Juli waren in den Strecken 14 124 r gebrochene Erze vorhanden. Auf der Grube und dem Pochwerk ist alles in bester Ordnung. führungen einer angesehenen englischen Wochenschrift, wonach di« südafrikanische Goldindustrie den Zenith ib«r Bedeutung überschritten habe und die süd- afrikanisch« Goldproduktton selbst bet stärkerrrArbeiter- zahl schon im Lause der nächsten Jahre eine be- trächtliche Verminderung aufwetsen würde. De» ferneren wurde die Meldung verbreitet, daß der Gesundheitszustand der Kaffirs viel zu wünschen übrig lasse. Etwas widerstandsfähiger zeigte sich der rhodesische Markt. De Beers leiden naturgemäß unter der matten Verfassung der Pariser Börse, Da» «ansttgt Erträgst« tft «tcht allem «s die -esrte-t- gendea Absaeverhaltutsse zurückzusühre», sonder» e« wurde, wie die Verwaltung tm Geschäftsbericht autsührt, nicht un wesentlich dadurch beeinflußt, daß der Preis de« Rohzinn« und tm Zusammenhang damit der Preis der von der Eesellschast hergestellten Fabrikat« und Nebenprodukte sich fortgesetzt in steigender Richtung bewegt hat. Die Preissteigerung tm Per- lauf de» Geschäftsjahre« war sehr erheblich; Rohzinn notierte an der Londoner Uvrs« am 1. Juli 1SU) 1V0 Psd. Lterl. pro Tonne unü am 80. Juni 1S14 ISSZi, Pfd. Strrl. pro Tonn«. Ueber die Geschäftslage tm lausende» Geschäfts jahre wird mitgcteilt, daß der Beschäftigungsgrad durchweg befriedigend geblieben ist. In der Bilanz erscheinen Grundstückskonto mit 368 891 (241 590) Gebäudekonto mit 577 531 s421471) .41, Maschinenkonto mit 583 304 (386 158) Mark, Bestände an Rohmaterial, Halb- und Fertig fabrikaten und Materialien mit 420 004 (419 540) «4t, Debitoren mit 337 503 (213 921) ^t und Bankguthaben mit 398 59) (135 628) Kreditoren hatten 157 480 (37 382) -st zu fordern. * Für einen Zusammenschluß der Produzenten von Metallsadenlanipen ist nach dem Jahresbericht der Wolframlampen.Aktiengesellschaft in Augsburg der Zeitpunkt anscheinend noch nicht gekom- men, und doch sei ein naher Zusammenschluß das ein zige Mittel, um wieder bessere Preise zu erzielen und die allgemein eingeschränkte Produktion auf die nötige Höhe zu bringen. Die Ees«llschaft habe zwar durch das Näherrücken der Saison einen lebhafteren Order eingang zu verzeichnen, allein eine Besserung der ge samten Geschäftslage auf dem Arbeitsgebiet des Unternehmens lasse sich nicht feststellen. Wie bekannt, schließt die Gesellschaft mit einem Verlust von 85 021 .st gegen 42 973 st Reingewinn im Vorjahr. * Die Maschinenbau Gesellschaft Hartmann erzielte einen Gewinn von rund 1 050 00Ö (894 628) Rbl. Die Dividende wird wahrscheinlich wieder 7 Rbl. be- tragen. Baugewerbe. * Brauerei Binding, Aktiengesellschaft, Frankfurt a. Main. Der Mehrabsatz belief sich in dem am 31. August abaelaufenen Geschäftsjahr ohne Berück sichtigung des Haustrunks auf 33 334 bl. * Bamberger Mälzerei, Aktiengesellschaft, vorm. Carl D. Dessauer in Bamberg. Die Dividende für das am 31. Juli abgelaufene Geschäftsjahr ist wie der mit 6 Proz. in Aussicht zu nehmen. verMerungsmelen. * „Kronvrinz", Versicherungs-Aktiengesellschaft, in Köln. Das kaiserliche Aufsichtscmt für Prioatoersiche- rung in Berlin hat der Gesellschaft die Genehmigung erteilt zum Betriebe der direkten Feuerversicherung im Deutschen Reiche, Holland, Belgien. Dänemark und Luxemburg. Ferner ist der Gesellschaft die Ge nehmigung erteilt worden zur Aufnahme der Versiche rung gegen Schaden durch Betriebsunterbrechung (Ge- winnentgana bzw. Thomoge) infolge Brand, Blitz schlag oder Explosion. * Königsberg-Cranzer Eisenbahn. Im Betriebs jahr 1910/11 wurden befördert 734 267 (690 759) Per sonen und 61 373 (55 586) t Güter. Die Einnahmen betrugen aus dem Personenverkehr 375 871 (351008) Mark, aus dem Güterverkehr 84 790 (77 352) .st, die Gesamteinnahmen 491 210 (458 27.3) .st. gegenüber Be triebsausgaben in Höhe non 300 852 (285 849) ,st. Der llebersck-iiß non 204 347 (179 430) .st soll folgende Ver wendung finden: für Obligationenzinscn 23 040 (23 280) -st, für Obliaationentilgung 8020 (4720) -st. Gisenbabnsteuer 11 250 (8750) .st Tantiemen 11153 (9113) .st, Dividende 7 (6'/-s Proz. gleich 140000 (130 000) st, Rückstellung für Talonsteucr wiederum 2300 .st, Gewinnvortrag 8584 (1266) -st. * Die Hamburg-Südamerikanische Dampfschisfahrts« gesellschaft erklärt, daß sämtliche 14 Poolmitglieder die Quotenerhöhung an den Norddeutschen Lkoyd ab lehnten und der Natenkampf unausbleiblich er scheine. verbsnüe. —m Der Verein der Glace- und Weihleder- industrie Deutschlands hielt am Sonntag im Hotel ..Palmbaum" eine gut besuchte außerordentliche Versammlung ab, in der Herr Max Salinger- Berlin einen Antrag auf Schaffung einer Kom mission behufs eventueller Korrektur von Aus künften bei, Banken und Auskunfteien einbrachte. Nach lebhafter Diskussion und starker vielseitiger Opposition wurde der Antrag zurückgezogen. Da gegen fand die Anregung des Herrn Kristeller- Berlin, die Leipziger Meßzusammenkünfte der Glacälederindustrie möglichst mit den Veranstaltungen anderer Zweige der Lederindustrie zeitlich zusammen-, zulegen, allgemeine Zustimmung. vernmmles. —m. Zusammenkunft der Elaceleder- nnd Haud- schuhfabrikanten sowie Lammfellhändler. Die Herbst messe war vom In- und Ausland ziemlich besucht: es kamen einige Umsätze in schweren und leichten Lamm fellen, ferner auch einige Verkäufe speziell in leichteren Lammledern zustande, ohne daß das Geschäft einen besonders lebhaften Charakter annahm. Die amerika nischen Herbstcufträge sind zum größten Teil ausge führt und die amerikanischen Käufer halten mit den Aufträgen für das Frühjahr, die sonst um diese Zeit schon größtenteils erteilt zu sein pflegen, noch zurück. Sowohl die Ungewißheit, ob im Frühjahr mit einem Weiterbestehcn des jetzigen nicht allzu starken Ab satzes in Langhandschuhen zu rechnen sein wird, als auch die bekannten Momente, wie die Inangriffnahme der Tarifreoision, die Börsenlage, die nächstjährige Präsidentenwahl usw. bestimmen die amerikanischen Einkäufer, mit neuen Aufträgen nur zögernd oorzuaehen. Das Geschäft nach England liegt ruhig. Das inländische Geschäft hat bis her unter der Ungunst der heißen Witterung gelitten. Die Preise für rohe Lammfelle sind im all gemeinen fest gehalten: für Zickel wurden Preiskon- zejsionen gemacht. Gerberwolle begegnete guter Nach frage, indessen versuchten die Wollhändler die Preise etwas herabzusetzen, was ihnen auch in einzelnen Fällen gelang, während bei anderen Umsätzen die un gefähr letzten Preise erzielt wurden. nk. Vom internationalen Zuckermarkt. Während der abqelaufenen Berichtswoche herrschte an Zuckermärkten wieder sehr lebhafte Bewegung bei ur fangreichen Preissprüngen. Es traten einiae Mo mente hervor, die den Markt verstimmten. Zunächst trugen Niederschläge in Europa dazu bei. wenn diese auch keineswegs ausgiebig genug gewesen sind, das Rübengewicht merklich zu heben. Sodann wurde di" Spekulation durch die Erhöhung des Depots seitens der Liquidationskassen zurückgeschreckt, und schließlich kam noch die Frage in bezug auf eine eventuelle wei tere Begünstigung des russischen Zuckers hinzu. Ruß land will an die Konventionsmächte mit der Forde rung herantreten, ihm zu gestatten, im nächsten Jahre bedeutend mehr Zucker über die westliche Grenze, in der Praxis also nach England, führen zu dürfen als das ihm zustehende Exportkontingent beträgt. Man spricht davon, daß bis 10 Millionen Zentner gefor dert werden. Wenn die Angelegenheit auch noch lange nicht in Fluß gekommen, der russisch« Antrag schließ lich noch gar nicht einmal gestellt ist, so beunruhigte der von den russischen Zuckerindustriellen ausgedehnte Wunsch die europäischen Märkte dennoch, wenn auch nur kurz vorübergehend. Jedenfalls hatten die an geführten Ursachen einen scharfen Rückschlag zur Folge, der, zahlenmäßig ausgedrückt, bereits rund 1 .st iür den Zentner betrug. Trotz alledem bleibt die Grund tendenz des Marktes doch zuversichtlich, und am Wochenschluß ist der ganze Verlust wieder etngeholt. zum Teil auf die Licktsch« Schätzung hin, wonach für Europa mit einem Erzeugungsausfall von rund 40 Millionen Zentner zu rechnen sein dürfte. — An der Hauptmärkten der einzelnen Länder ergeben sich fol gende Mochenveränderunaen: in Magdeburg 2'/- bi« 7?4 Pf. Gewinn in Prag, Paris. London sowie New Pork ziemlich unverändert. P Ernteertrag in Rußland. Wie die „Handels- und Industriezeitung" meldet, ist nach der Schluß schätzung des Ernteertrages in Rußland Ende August der Winterroggen unbefriedigend: schlecht in Oren- bürg, Ufa, Ssamara. Ssimbirsk und Sfaratow: un befriedigend in Perm, Kasan, Nishnij Nowgorod, Pensa, im Dongebiet. in Stawropol und in Teilen des Knbangebietes: aut in Polen in den an Moskau nnarenzenden Bezirken und teilweise in den nord westlichen Gouvernements. Winterweizen gut in Kiew, in Polen einem Teil Tscherniqows, Kursks und Orels Sommerweizen unbefriebiaend: schlecht in Sffmbirsl Ssamara und in einem Teil Orenburgs und Ssaratows: unbefriedigend in Perm, Ufa, Kasan. Penla, Woronesh, im Dongebiet und in Stawropol. Gerste und Hafer sind mittelmäßig: schlecht sind sie in Ssamara, Orenburg. Esaratow und Ssimbirsk sowie in einem Teil Kasans und des Donqebiets: unbefrie digend in Perm und in einem Teil Wjatkas. Woro- neshs und Pensas: gut in Polen, in den baltischen Provinzen, einem Teil Stawropols und in den an Moskau angrenzenden Bezirken. Außerdem steht Hafer gut in den südwestlichen kleinrussischen Gou vernements. In den übrigen Gouvernement« ist dle Ernte bei sämtlichen Getreidearten befriedigend und mittel. Börsen- unü Ssnüelswelen. —m. Leipziger Michaeliv-Borstenmesse. Die nun- mehr zu Ende gegangene Borftenmesse nahm einen ziemlich befriedigenden Verlauf. Da die Zufuhren zur Messe ungefähr eine ähnliche Höhe wie im Vor jahre erreichten und die alten Lager sich nicht stark besetzt erwiesen, war das Angebot nicht übermäßig groß. Obwohl in Nishnij für Rohmaterial ziemlich Hohe Preise bewilligt wurden, konnten die Verkäufer trotzdem höhere Preise nicht erreichen, da seitens der Käufer Deutschlands und Frankreich infolge der poli tischen Lage eine gewiße Zurückhaltung auferlegt wurde. In England schien das Geschäft in den letzten Monaten auch ruhiger geworden zu sein, was durch geringere Käufe zum Ausdruck kam. Dagegen hat sich wieder Amerika lebhaft am Einkauf beteiligt und einige größere Partien aus dem Markt genomme . Für erstklassige Marken in steifer und weicher Ware wurden ungefähr die alten Preise bewilligt, während Marken zweitklassiger Güte in steifen und weichen Sorten eine kleine Preiseinbuße erlitten. De: nächste Borstenmarkt findet am 3. Januar 1912 statt. -r. Scheck Paris, so wird uns unterm 16. Septem ber aus Berlin geschrieben, bat auch heute an der Börse eine wichtige Rolle gespielt. Der Kurs schnellte von 81 325, wie er gestern offiziell notiert worden war, auf 81,385 in die Höhe. Als dann wie der die Neichsbank, die nebenbei bemerkt, an der gan zen Bewegung ganz hübsch ve-dienen muß, mit Ab gaben an den Markt trat, sank der Kurs wieder auf den Anfangssatz. Im freien Verkehr aber stellte er sich dann doch aus 81,35. Bemerkenswert ist dabei, daß auch fremde große Plätze hier Material aus dem Markte nehmen, um ihre Verpflichtungen gegenüber Frankreich zu tilgen. In hiesigen Bankkreisen ist man der Ansicht, daß jetzt nur noch geringfügig- Beträge französischer Gelder in Deutschland sind. Deutsche land hat al>o den französischen Ansturm mit bemer kenswerter Wiberstnndsfäbakeit abgeschlagen. Dac- B'ld bat sich völlig geändert. Deutschland steht jetzt groß da Bei uns ist Geld fest bis Ultimo in jedem Betrage zu 2'/- und 3 Proz. zu haben. Paris aber hat, trotz der angestrengten Heranziehung der ousoeliehenen Gelder, in der Medio-Liquidation Geldsätze gehabt, wie man sie dort seit undenklicher Zeit nicht mehr erlebt bat. und die Börse ist in eine schwere Ermaffuna verfallen. Ohne Zweifel wird auch Paris diese schwierige Zeit überstehen. Aber wenn man in Deutschland schadenfroh wäre, könnte man fetzt von einer Finanzkrisis, von einem Krach in Frankreich reden mit weit mehr Recht, als Frankreich das kürzlich etwas voreilig von Deutschland behaup tet hat. Bank- unü Ge'.üwelen. ? Zum „Verzeichnis der Kontoinhaber bei den Postscheckämtern im Reichspost-Eebiet" ist der zweite Nachtrag nach dem Stande nom 1. Sentember erschie nen. Das Exemplar wirb von den Postanstalten für 10 Vf. verkauft. — D'« französische Prelle und der deutsche Geld markt. Die frarrzösischen Blätter fahren fort, mit den nichtigsten Erfindungen den deutschen Geldmarkt zu diskreditieren. Der ..Voß. Ztg." wird nachstehende Meldung des „Temps" übermittelt: Paris, 17. September. Der „Temps" meldet, daß auf eindringliches N erlangen der deutschen Banken, die in Konstatinopel Filialen haben, der Derwaltunqsrat der Dette Publi- aue Ottomane für drei Monate gegen 4V>, Proz. Zinsen je 75 000 türkische Pfund bei der Deutschen Dank und dem Wiener Bankverein am 10. September deponierte. Daß die genannten Beträge bei den Filialen der Deutschen Dank und des Wiener Bankvereins hinter- legt wurden ist richtig: nur ist es n i ch t a u f d r i n g- liches Verlangen geschehen. Die Dette Vubli. que hat, wie häufig, einen Teil ihrer flüssigen Gelder nm Markte zu vlacieren gesucht und von den ihr zu gegangenen Offerten diejenige der beiden genannten Banken angenommen. Bekanntlich wird in Varis Rcportgeld mit 5—6 Proz.: für einzelne industrielle Werte loaar mit 7 und 8 Proz. gesucht, woraus sich auch die flaue Haltuna der Varser Börse in den letz ten Tagen erklärt. Sollte aus der Notiz des „Temps" nicht der Aerger sprechen, daß dasGeld nichtkn französischen Instituten deponiert wurde, so würde es sich um eine Böswilligkeit han deln, die man am besten dadurch kennzeichnet, daß man Betriebsausweise. Große Leipziger Straßenbahn. Bctriebseinnahme in der Woche vom 11. (12.) bis 17. (18.) September 141949 (140 432) -tl, seit 1. Januar 5164 238 (4 763 971) Panlloenane-Nm-Rappin« Eisenbahn. August. IS 700 sminu« IZllv) seit I. April 103 75V junnuS 15VV) Prignitzer Eisenbahn. August 54 400 spluS 2200) .< seit 1. April 288 447 IpluS 81 380) VerlÄreüLne Gelrlllüralten. - Betonbau-Aktiengesellschaft Rautenberg L Co. in Berlin. Nach dem Abschluß des ersten Geschäftsjahres 1910/11 wird der Generalversammlung in Vorschlag gebracht, eine Dividende von 6 Proz. zur Ver teilung zu dringen, während außer dem gesetzlichen Reservefonds ein Extra-Reservefonds von 24 000 ^4 gebildet werden soll. Abschreibungen wurden in Höhe von 115 278 oorgenommen. Die Gründung der Gesellschaft fand im November v. I. statt. — Kupferwerke Deutschland in Oberschöneweide. Der Vorstand schreibt auf eine Anfrage des „B. L.-A.", er sei nicht in der Lage, Gründe anzugeben, die den Kursrückgang der Aktien der Gesellschaft rechtfertigen. Der Rückgang ist nach Ansicht des Vorstandes durch die allgemeine Börienlaae bedingt. Das Werk ist zurzeit hinreichend beschäftigt. * Metall-Industrie Schönebeck, Aktiengesellschaft, in Schönebeck. In der Generalversammlung wurde die Bilanz und Gewinn- und Verlustrechnung genehmigt sowie Vorstand und Aufsichtsrat Entlastung erteilt. Ueber die Aussichten des laufenden Jahres vermochte die Direktion nur zu sagen, daß die Produktion zum größten Teil bereits auf Abschluß verkauft sei, daß aber das Ergebnis von der Art, wie sich die Abnahme der Räder gestalte, abhängig sei. Der neu aufgenom-- mene Artikel „Schreibmaschinen" werde noch nicht ver trieben. * A.-G. Georg Egeftorffs Salzwerke und Ehemische Fabriken in Hannover. Wie die Gesellschaft einem Aktionär auf deßen Anfrage erwidert, hat seit Ab fassung des letzten Geschäftsberichts eine wesentliche Aenderung der Verhältnisse sich für das Unternehmen nicht bemerkbar gemacht. Einigermaßen bestimmte Angaben über das voraussichtliche Erträgnis zu machen — für das Geschäftsjahr 1910 betrug die Divi dende 12 Proz. —, ist die Gesellschaft heute noch nicht in der Lage. * Die Winterschen Papierfabriken in Hamburg schlagen nach neun dividendenlosen Jahren 4 Proz. Dividende vor. * Räbmaschinen- und Fahrräbersabrik Beruh. Stoewer. Aktiengesellschaft, in Stettin. Nach Mittei lung der Gesellschaft an einen Aktionär liegt die Ur sache des Kursrückganges der Aktien in der allgemei nen Börsenlage begründet, und nicht im Eelchäfts- qo.na, der bei der Gesellschaft durchaus normal ist. * E. F. Oblev Erben. Aktiengesellschaft, in Breslau. Im abgelaufenen Geschäftsjahr erzielte die Gesell schaft nach Abschreibungen in Höhe von 109 732 (70 073) einen Reingewinn von 208 708 (133 146) Mark, aus dem. wie bereits mitaeteilt wurde, 12 (9) Proz. Dividende zur Ausschüttung gelangen sol len. Die 500 000 K neuen Aktien nehmen an der hal ben Dividende teil, so daß das Divibendenerfordernis sich von 90 000 .st auf 150 000 .st gesteigert hat. Lon-aner Lürlenmoche. (Von unserem Londoner Mitarbeiter.) Trotzdem sich die Befürchtungen politischer Natur, die am Anfang der Woche wesentlich zur Ver stauung der Tendenz beigetraaen haben, al» wenig begründet erwiesen, und man die Maroktoangelegen- heit jetzt vertrauensvoller beurteilt, gestaltete sich das Börsengeschäft zu einem recht unbefriedigenden, teilweise weil deutsche Abgaben auf den Markt drückten, teilweise aber auch weil eine französijch- belgische Gruppe nur durch umfangreiche Realisa tionen in der Lage war, die Einschüße auf die lürz- lich übernommene argentinische Anleihe zu leisten. Dem Medio-Zahltage sah man im Hinblick auf die scharfe Kursderoute mit Bangen entgegen, indes waren die Schwierigkeiten nicht so bedeutend, wie man erwartet hatte, denn cs kam in London nur eine kleine Börsensirma zu Fall, während in Glasgow durch die Kursabdröcklungen schottischer Bahnpcpiere und südafrikanischer Minenpaviere zwei Makler in solvent erklärt wurden. Von den ausländischen Märkten wurde so gut wie keine Anregung geboten, die kontinentalen Börsen waren zumeist Abgeber, wie das angesichts der politischen Spannung nicht wundernehmen kann, und die New Parker Mel dungen waren nur zu sehr dazu angetan, die Ent mutigung zu verschärfen. Die Verhältnisse sind augenblicklich um so trostloser, als nicht ein einziges Gebiet vorhanden ist, das von der Attgemcintcndcnz eine Ausnahme bildet, was sonst in flauen Zeiten gewöhnlich der Fall war. Sa hat sich während einer Deroute am Kaisirmarlt häufig eine Haussebewegung in Westairikanern eingestellt, während im vorigen Jahre dei durchweg unbefriedigender Gesamttcndenz «ine scharfe Auiwärtsbcwegnng in Kautfchukattien vor sich ging. Durch die anerkannte Anpassungsfähigkeit der zünftigen Elemente ist diesen aber bei einer Hausse- oewegung in irgendeiner Nebenabteilung Gelegen heit geboten, sich für die Siagnation schadlos zu Halten. Diesmal fehlt es an solchen Gelegen heiten. und infolgedessen liegt das örsengechäjt jetzt bedenklicher als seit langem. In der letzten Zeit hat sich em ziemlich beträchtliches Delouvert gebildet unv infolgedessen mag ein Ausichwung zu erwarten sein, wenn die leidige Marokko angelegenheit zur endgültigen Regelung gelangen wird. Es ist freilich in Betracht zu ziehen, daß die letzten Wochen der Speiumtion schwere Wunden ge schlagen Haven, ihre Krast daher erschöpft ist und auch oas Privatpublikum wenig Neigung verspüren wird, sich in spciulative Transaitionen einzulaßen, zumal da man in der Gewährung von Krediten wahrscheinlich etwas vorsichtiger sein wird als bisher. Der scharfe Fall des Parlier Wechselkurses und die französischen Goldkäufe an» Barrengoldmarkt führten eine Abschwächung der einheimischen Anlagepapiere mit sich und Konjols wurden bis auf 77'/. herab- gedrückr, für ein 2'/,oroz. Staaispapier ein nie zuvor gekannter Kurstiefstand. Der englische Bahnen markt war weiteren Abgaben ausgesetzt, da man die Arbeiterlage ungünstiger beurteilte. Das Attentat auf den russischen Premierminister übte im Verein Nlit den Arbeiteruuruhen in Spanien einen Druck auf die fremden Staatspapiere aus, zumal da diese vom .Kontinent in größeren Posten abgegeben würben. Die französischen uuv deutschen Renten be wegten sich je nach der Beurteilung der politischen Lage, doch gehen sie unverändert aus dem Verkehr. Für Peruaner machte sich am Anfang der Woche Nachfrage bemcikbar. später schlossen sie sich jedoch der allgemeinen Markttendenz an. In der Lage des amerikanischen Vahnen- marktes ist keine Aenderung eiugetreten: auch in dieser Woche mußte Wallstreet große Mengen Wert papiere üoernchnicu, die durch die Marokkoschwierig keiten von europäischen Kapitalisten abgestoßen wurden. Dadurch wurde ein um so empfindlicherer Druck auf die .Kurslage ausgeüdt, als das amerika nische Privatpublikum nicht die geringste Neigung bekundet, aut dem stark ermäßigten Niveau Anlage käufe vorzunehmen, da die wirtschaftlichen Verhält nisse größtenteils pessimistisch beurteilt werden. Die Deroute hat bereits in New Pork Finanzichwieria- keiten gezeitigt, deren Bedeutung man icdoch ab zuschwächen sucht. Die Geldverhältniße liegen an dauernd günstig, doch macht man sich auf eine Wiederbelebung des Geschältes jenseits des Ozeans wenig Hoffnung, da in der Bevneilung der Ernte aussichten eine Wendung eingetreten ist und die Zoiltarissrage, jowie die Präsidentschaftswahlen auf den Verkehr ernen hemmenden Einfluß ausüben dürften. Beide Ereignisse werden erfahrungsgemäß auch die Unternehmungslust beeinträchtigen und die Einschränkung der Ausgaben, die seitens der Bahn systeme vorgenommen werden sdürften, müssen eine Verschlechterung des Beschäftigungsgrades in der Eisen- und Stahlindustrie mit sich bringen. Die offiziellen Stahipreise sind in der letzten Zeit be reits um 1—2 r die Tonne ermäßigt worden, doch «ollen die unabhängigen Werke weitere Preiskon- zessionen bewilligt haben, um größere Aufträge hereinnehmen zu können. Am meisten haben unter den ungünstigen Marktverhältnißen Union Pacific gelitten, die sich um 4'/, r abschwächten, ferner büßten Louiiville 3'/., §, Illinois 2'/, 5, Chesapeake 2 L ein. Die einzige Kurssteigerung ergibt sich für Eriewerte, die dank der günstigeren Beurteilung der Geschäftslage um 1' « K anziehen konnten. Unter den kolonialen Vahnpapieren waren Canadian Paci fic weiteren deutschen Abgaben ausgesetzt, die die Notierung nach starken Schwankungen um 2 r herad- drückten. Trunks schwächten sich ab, trotzdem der letzte Wochenausweis die Mehreinnahmen des lausenden Halbjahres auf 360 000 L bringt. Nach offizieller Mitteilung haben sich die Ernteaussichten in der Dominion in der letzten ZeiMgebessert und zwar erwartet man dort eine Werzenernte von 178000 00t» Bushel. Unter der ungünstigen Marktlage hat wiederum der Minenmarkt gelitten, jedoch relativ weniger al« andere Abteilungen, da die Kurse hier einen ziemlich niedrigen Stand einnehmen. Ob sich das Publikum vielem Gebiete wieder in stärkerem Maße zuwenden wird, erscheint jedoch fraglich, da fast von Woche zu Woche irgendein Ereignis eintritt, da» Beunruhigung hervorruft. So lag in den letzten Tagen eine Merdung vor, daß die Tätigkeit des Goldbergbaue» durch Wassermangel beeinträchtigt werden würde und man sich voraussichtlich genötigt sehen werde, die Zahl der tätigen Pochstampfen zu verringern. Da» verstimmte um so mehr, als in der Arbeiterlage noch immer keine Besserung einpetreten ist und viele Minen nur über die Hälfte der Kaffirs verfügen, die zu einem normalen Betriebe erforder lich wären. Viel beachtet wurden auch die Aus führungen '
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