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Keine Einberufung des Reichstages Berlin. 8. April. sDrahtberIch«.) Im «elkestenrat des Reichstag«» wurden die Anträge «ul Einberufung des Reichstages abgelehnt Aazikrieg vor Gericht Stennes verNagt Goebbels - Goebbels läßt Stennes pfänden werde, ist vom osslziosen „Petit Paristen", sowie vom „Echo de Poris" und vom „Oeuvre" sehr eifrig und eil fertig dementiert worden. Die Presse urteilt sehr abfällig über den englischen Plan, die deutschen Staatsmänner zur verfönlichen Aussprache einzuladcn, offensichtlich in der Ueberzeugung, das; dies — von Gens abgesehen — ein Vorrecht Frankreichs und seiner Freunde lei. Briand, welcher sich mit Henderson in den vergangenen drei Monaten nicht weniger als fünfmal begegnet ist, hat offenbar seine Argumente an die briiische Adresse erschöpft und scheint von den deutschen „Einflüsterungen" offensicht lich eine Schädigung der londoner Monopolstellung Frank reichs zu befürchten. Aber mehr noch als in der Ab- rüslungssrage, möchic Briand in der Frage der Zoll union ein Zusammentreffen vor Genf mit den deutschen Staatsmännern vermeiden, offenbar nm Zeit zu gewin nen und bis dahin eine möglichst starke Einheitsfront gegen Deutschland und Oesterreich zustande zu bringen. Das „Oeuvre" spricht offen davon, dos; es doch ziemlich peinlich sei, wenn o-e b ' </chen Staatsmänner zwar nicht als Be klagte, aber b- gl-, nmsirittcne Persönlichkeiten in Lon don erscheinen und ecwo gor politische oder juristische Bor vereinbarungen zu stand, brächten, welche die Genfer Ver handlung» beeinflussen könnten. Die Unzufriedenheit über die angeblich germanophile Haltung der englischen Politik in der Zollunionssrage hat sich durch das Betannt- werdcn der Berliner Einladung zur Enttäuschung gestei gert, wobei man vergisst, dass die angebliche Germanophilie in Wirklichkeit nur die Wahrung berechtigter britischer Interessen und einer vertraglich fest gelegten Neutralität bekundet, mährend die gelegentlichen und immer häufiger gewordenen Ausflüge der britischen Politik ins französische Fahrwasser durchaus einseitige Festlegungen bedeuteten. Wir begrüssen die englische Einladnng ausrichtig als den Ausdruck der sreundnachbarlichen Beziehungen zwischen England und Deutschland und als die Möglichkeit eines persönlichen Gedankenaustausches zwischen den verantwort lichen Staatsmännern, nicht znletzt deshalb, weil sich in den vergangenen Monaten Vorgänge ereignet habe», welche Anlass zu Missverständnissen geben konnten. London ist in der Nachkriegszeit schon mehr als einmal der Schau platz von Besprechungen und Verhandlungen gewesen, welche Deutschlands Notlage in bescheidenem Umfange er leichtert haben, und die englische Politik und öffentliche Meinung haben meistenteils bewiesen, dass sie den Kriegs- aeist abgebaut haben und einem angemessenen deutschen Wiederaufstieg keine nniibersteiglichen Hindernisse in den Weg legen wollen. Mit dem Ehrgeiz, der ,,»rl>Uee emopao' in Genf zu sein, hat MacDonald und sein Labourkabinett vor zwei Jahren sein Amt angetreten, und der Weg ist noch nicht verbaut, der zu diesem Ziele der Befriedung Europas im Geiste des Ausgleichs der Interessen führen »ann V?. N. - Militärputsch in Madeira Aunchal, 7. April. Hier ist «» Ostern zu einem militärischen Pronunciamcnto G«I«»»«n. Der Sonderdelegiert« der Regierung, der Zivil- gouverniur und der Militärgouverneur sind seftgenommrn wor den. Die Militär- und Zivilgewalt ist dem General Souza Lia, «l» dlenstältestrm Offizier übertragrn worden. Es herrscht wieder Ordnung. Lissabon, 7. April. Die Ausstandsbewegung von Funcl-al wird in einer ossi- girllen Note der Regierung bestätigt. Ein Leutnant, heisst es, hab« im Namen der Ausländischen der Garnison Madeira der Negierung telegraphisch mitgeteilt, die Garnison habe den offi ziellen Regierungsdclrgiertrn Oberst Silva Leal, sowie die Übrigen Behörden abgesetzt und sei nicht geneigt, die Befehle der Zentralreglerung zu befolgen. Die Regierung hat den Obersten Fernandez Borges mit der Wiederherstellung der Ord «rng betraut. Die offizielle Note teilt mit. dass die Haltung »ei den übrigen Truppen ausgezeichnet fei und überall Ruhe herrsche, und dass die Regierung über die notwendigen Macht mittel verfüge, um die Ordnung ausrechtzucrhalten. Der portugiesische Ministerrat hat beschlossen, ein Truppen kontingent nach Madeira zu entsenden, um die Ausstands- hewegung in Funchal zu unterdrücken. Eine offizielle Aus lassung über die Lage aus der Insel fehlt noch, doch vermutet man, dass die Regirrungsgebäude in der Gewalt der Aufständi schen find, die von einem gewissen Leutnant Eamoens befehligt «erden. Der Dampfer „Pedro Gomez" hat Befehl erhalten,'heute mit Truppen an Bord noch Madeira in See zu gehen. Gleich -eitig mit ihn, wird der Dampfer „Lubanga" mit Kriegsmate rial und drei Lvasserslug,zeugen auslausen. Der Kreuzer „Ear- «alho Araufo" ist bereits unterwegs. Die Kanonenboote „Zaire" und „Pbo", die bei den Kanarischen Inseln vor Anker lagen tollen gleicbsalls nach Madeira in See gehen. Die Trup pen, die gegen die Auffiändiscl^n entsandt werden, sehen sich zusammen aus einem Regiment Jäger, einem Regiment In fanterie, einem Regiment Artillerie und einem Regiment schwerer Maschinengervehrr. Funchal, 8. April. Di« militärische Junia soll mit Billigung dee gesamten Bevöllierung von Madeira ihr« Reserven mobilisieren, da die Möglichkeit bestehe, dass d>, O'liaboner Regierung versuchen werde, d>« Bewegung zu unterorückcn deren Ziel di« Wieder herstellung der össentllchen Freiheit f«l. Bürgermeisterwechsel in Chicago Chicago, 7 April. Bei den heutigen Bürgermcisterwahien, bei innen sich der bisherige Bürgermeister Thompson lRe- publikaner) und der Kandidat der Demokraten, Cermass, gegennberstanden, ist Thompson unterlegen. — Die Wahl bann als ein Beispiel dafür genommen loerüen, wie sehr sich seil der letzten Präsiden Icmvahl in USA. die Stimmung der Bevölke rung insolge der Wirljcimiiskrise z» Ungnnsten der herrschen den republikanische» 'starte! verschlechtert Kat. Berlin, 8. April Di« «uselnandersetzung zwischen den feindlichen Brüdern vom Hakenkreuz geht jetzt mit Httse der Gerichte weiter. Hauptmann Stenn es hat durch seinen Rechtsanwalt Dr. Curt Bäcker beim Landgericht I Berlin «ine einstweilige versügung gegen Hitler, Alfred Rosenberg, Dr. Goebbels und Dr. Lippert durchgesetzt. Nach dieser einst weiligen Verfügung wird den Genannten bei Androhung einer Gesängnisslrafe bis zu sechs Wochen und einer Geldstrafe In un begrenzter Höhe verboten, weiterhin zu behaupten und zu ver breiten, datz Stenncs sich als Polizeispitzel betätigt habe. Äusser dem wird den Betreffenden untersagt, dass sie die Nachricht ver breiten dass Slennes von den Beziehungen eines Polizeiwacht meisters der Schutzpolizei zur NSDAP. Kenntnis gehabt habe. Dieser Verfügung liegt folgender Tatbestand zu grunde: Der von Goebbels geleitete „Angriff" vom 4. April hatte unter der Ueberschrist: „Wer ist Herr Stennes? Polizei- hauplmann äusser oder im Dienst?" «inen Artikel gebracht, in dem mehr oder weniger vcrsteckt Siennes der Vorwurf ge macht wird, dass er der heimlich« Agent des Polizeipräsidenten XSrzesinski fei. In dem Artikel wurde ein Brief wiedergegeben, der folgenden Wortlaut hat: ' „Der Polizeipräsident Berlin, den li. März 1831. An den Polizeiwachtmcister . . . - . Im übrigen ist mir durch ein Schreiben des Osas-Stcll- vertreter Ost'der NSDAP, bekannt geworden, dass Sie an einen, Ausmarsch der NSDAP, teilgenommen und von der 8. A.-Gef. und Perm.- Hilfe am . . . ein Darlehen erhalten haben. lttz. Grzcsinski." Wie wir hierzu erfahren, hat es mit diesem Vries folgende Bewandtnis: Eines Tages hatte sich an Stennes ein Polizei wachtmeister gewandt und mitgeteilt, dass er seit langem der Bewegung sympatisch gegeniiberstehc, die Versammlungen be suche und auch an einer llebung der SA. teiigenommcn habe Krankheit in der Familie zwängen ihn zu der Bitte um eine finanzielle Unterstützung durch die NSDAP. Der Beamte er hielt daraufhin eine Unterstützung, und zwar, wie Stennes be hauptet mit Wissen von Dr. Göbbels, dem über die ganze Angelegenheit vorher Bericht erstattet worden sei. Als vor etwa drei 'Wochen die Polizei im SA.-Haus in der Hede mnnnftrasse eine Dnrcbsuchnng vornahm, sanden die Beamte» einen Brieswechsel des Polizeiwachtmeisters und des Hanpimann a. D. Slennes^ beschlagnahmten die Papiere und der Polizei präsident lcileie auf Grund dieser Belege ein Verfahren gegen den Wachtmeister mit dem Ziel der Dienstentlassung ein. Ter Polizipräsident schrieb an den Waihtmeisier. bestellte ihn zu einer Vernehmung, und der Satz: „7cm übrigen ist mir durch ein Schreiben des Osaf-StRIveMreter Ost der NSDAP, bekanul geworden", habe sich ans die im Schreiblisch von Stennes ge fundenen Papiere bezogen. Stennes erklärt nun, dass alle diese Tatsachen Dr. Göbbels ebenso wie der Gauleitnng Berlin genau belannlgewescn seien, und dass die Verdächtigungen gegen ihn wider besseres Wissen der :n Frage kommenden Personen erfolgt sei. Durch einstweilige Verfügung verlangt nun Stennes, dass Dr Göbbels derartige Angriffe bis zur Beend, gung der Privatklage, die er gegen Dr. Göbbels anstrengen will, unterbleibe». Bei dieser Gelegenheit wird auch belannt. dass nicht nur gegen «inen Berliner Polizeiwachlmcister, sondern auch gc'gen «inen Breslauer R c i ch s w e k r o i i i z i e r «in Neriabren schwebt. Dieser Reichswehrossizier hatte eine Korrespondenz mit Hauptmann Stennes untcrhallen und im Schreibtiichtaäm von Stennes sand die Polizei diese Briefe, auf Gruird deren der Reichswehrminister rin Verfahren gegen den in Frage komm«nden Offizier hat einleiten lassen. Hauptmann Stenncs behauptet nun, dass auch von diesem Briefwechsel Dr. Goddelz Kenntnis gehabt habe und dass Dr. Göbbels fein, Stennes, Vor gehen in diesem Fall durchaus gebilligt habe. Diese Tinge werden auch im Rahme» des Beleidigungsprozesses zur Sprache kommen, wie noch manche andere Vorkommnisse, über die noch ,u sprechen sein dürfte. Beim Amtsgericht Berlin MiUe Hal Stennes eine Ao- lei d i g u n gs k l a ge gegen Hiller, Alfred Rosenberg, Tr. Goebbels und Lippert eingereicht. Aber auch Herr Goebbels ist nicht müssig gomcscn. Die Gaulcttung der Nationalsozialistischen Partei Berlin Kar eine Verfügung erwirkt, nach der die Büromöbol, Lchcoid- maschinei, usw., die Stennes bei der Räumung aus dor HcLe- mnnnftrasse nach der Mathäiknrchstrasse rnitgonoinmon hak, diese heraus,zugoben bat. Gestern nnchiniilng Uhr erschien in den Räumen in dor Mnlhäikirchstrasze bei Hauplmann Stennes ein Gerichtsvollzieher mit der Order, die Sachen hcrai>;- ,zugeben. Vor de», Hause fuhren mehrere Lastautos vor. zehn Arbeiter von der Pfandkaminer erschienen, gingen nach den Räumen und Hollon Schreibmaschinen. Tische, Schranke, Feld- bellen nnd andere Rognisilon, die Hauplmann Slennes au; dem Ganbüro in der Hedeniannslrasse mitgenommen batte, und brachte sie auf Lastautos, um sie wieder zum Ganbüro zu brin gen. — Da man befürchtete, dass sich während der Räumung der Büros des Hauptmann Slennes Unruhen ereignen wurden, fuhren vor dem Hanse in der Matlhäikirchstrassc zwei lieber- sallwagen der Polizei ans, um dem Gerichtsvollzieher und «ei nen Leuten bei der Ranmnngsarbeit den nöligen Schulz zu ge währen. Im Berliner Parteiorgan „Der Angriss" sind einigr personelle Veränderungen vorgenommen worden Ans der Ver- lagsleitnng sind Dr. Weissauer und Ernst Werner Techoiv, aus dem Rcdaklionsverband die Redakteurin Wiedemann undR:- daltlenr Kiefer ansgeschiedcn. Hauptmann Stennes und seine SA. wird die neuen Räume in der Mallhäikirchstrasse 10 voraussichtlich sehr bald wied.r nusgeben müssen, da der Hauswirt Pohl gegen ihn die Räu mungsklage anzustrengen beabsichtigt. Stennes hat nämlich mit den, Hauswirt keinen dircllen Mietsvcrtrag, sondern die Räume waren von der Gross Deutschen Handels-G. ni. b. ü. tInhabcr Waldemar Binz), gemietet worden, die für die NSDAP, und die SA. Ausriistungsgegenstände lieferte. Ter Wirt begründete seine Klage damit, dass er von dem Einzug dec SA. nichts vorher gewusst habe, und dass das neue Haupt quartier in der Mallhäikirchstrasse zu Unzuträglichkeiten »ul den anderen Mietern geführt habe. Die Mieter dieses stille», vornehmen Wohnhauses beschweren sich nämlich darüber, dass es seit dem Einzug der SA. mit der Ruhe vorbei sei, da di« SA. Leute Tag und Rächt zu Hunderten über die Treppen poltern, in den Räumen sehr laut gesungen wecde, und es auch bei den andanernden Besprechungen und Konferenzen nicht 'nimer sehr ruhig zugehe. Hinzu komme, dass auch vor dem Hanse sehr ost knatternde Motorräder und Gruppen der SA- Leute hcrumständen, so dass das Haus seine«, Charakter ri»cz stillen Wohnhauses vollständig verloren habe. Das Volksbegehren in Thüringen Weimar, 8. April Zur Daichiühning des von den Kom mu.usleu veautraulcu Boiksvegehrens aus Aujlösuug des Ihn rmgischen Landtages Hail« die Landlagsfraklion der K o m m u - n i st e n um Genehmigung zur Peransrallnng öjsentlicher GeIdsan, m l „ n g c u nachgesucht. Tas thüringische Iiinen- nlinistcriuin hat erklärt, cs könne diesem Anträge nicht sta t l g e den, da er nur von der kommunistischen Partei, also einseitig gestellt worden sei. Der Grundsatz, dass össeiuliche Sammlungen für politische Zwecke nicht genehniigl würden, sei bisher nur in den Fällen dinchhrocheu worden, wo die Sani- inellatigkeit allen politiscycn Parteien zugute gekommen sei. Gottiosen-Kundgehnngen in Braunschweig Braunschweig, 5 April. Zn der über Ostern geplanten Tagung der Kommunisti schen Jugend und der Gotilojen-Berbände, sür die im Stadt bezirk Ki'.igebnngs- und Bersammlungsverbot bestand, waren viele auswärtige Kvmnnmislen erschienen und zeigten sich im Slrasscnbiid. Es ka», wiederholt zu Ansammlungen. Dir Polizei miisste mehrmals einschreiten Sonnabend nachmittag wurden sieben Auswärtige feslgenommen, die an «inen, ver botenen Umzüge teilgenommen Halle». Sie werden wegen Widerstandes dem Richter vorgesührt werden. In der Nacht zum Ostersonntag wurden an verschiedenen Stellen d«r Stadt an den Häusern kommunistische Plakat« an geklebt. Am Ostersonntag vormittag versuchten zwei jüngere Kommunisten den Gottesdienst inderRrüderkirchc zu stören. Sie liessen einige Glasslaschen fallen, die mit einer stinkenden Fliisfigkeit gefüllt waren, und entfernten sich dann. Der Gottesdienst nahm feinen Fortgang. Gegen Millag fanden in benachbarten Ortschaften kommunistische Versammlungen stall. Im Anschluss hieran bil deten sich D«mo,,slralionszüg«. Die Teilnehmer versuchten, ge schlossen in die Stadt zu gelangen, wurden aber von der Polizei daran gehindert. Dabei wurden 120 Personen j esi tz e n o m m c n. Am späteren Nachmittag bildete sich auf tum Kleinen Exer zierplatz, wo btttt bis lilltt Teilnehmer ziiiammengeströmt waren, ein Denionjlralionszug, der g l c i ch j a l l s von der Poli zei auseinandergetricben ivurde. Dabei wurden 2ltt Personen jeslgenommen und in Hast gesetzt. Zwei Ver haftete, bei denen Waffen gesunden wurden, werden dem Rich ter vorgesührt werden. Ein Polizeiwnchtmeisler erhielt einen Stich durch den Tschako in den Kops. Der Täter wurde ver haftet. Seit Erlass des Demonstrations- und Bcrsammlungsverbols am 1. April find insgesamt l:i7 Personen, meist Answäriige, feslgenommen worden. ' Für dl« Rheinprovinz hat der Oberpröfidcnt ein Verbot der „akioiialsozialiilischen Parteiunisormen erlassen. Skandinavien zur Zollunion In einem Leitartikel. „Die n n w i l l k o n, n, e n e Zoll union", nimmt Schwedens führende politische Zeitung, „Ssenfka Dagbladct" von, 30. Mär, in nicht misszuverftehendcr Weile Stellung gegen die französische Aufregung über dar deutsch-österreichische Zollabkommen. Die Behauptung Briands —" das Abkommen sei in der ganzen Welt miss billigt worden", wird als „fantastische Schilderung der wuk- lichcn Sachlage" bezeichnet. „Man steht hier", so heisst es wei ter. „vor einer Frag«, welche di« eigentlichen Grund lagen für die Neuordnung Europas berührt, wie auch sene dieses ganzen Tempel des Böllerrechtes, dessen Bauplan in seinen wesentlichen Grnndzügcn daraus eingerichtet war, die Suprematie der Siegermächle von ltllss zu wahren. 'Run siebt sich Europa zum erstenmal jener Bestimmung gegenüber, weiche dem deutschen und österrcvNischen Nolle verbietet, jenes nalw- nal« Seldstbestimmnngsreä t zu geniessen, für welches die Ententemächte nach ihren eigenen heiligsten riersicherungeit kämpften." Dass die Erfüllung der österreichischen Verpflichtungen, iil Genscrprolokoll vom 1. Oktober 1N22 notgedrungen übernom men, keineswegs in Gefahr kommen durch das Zoltadkomme», sei osfenbar. Uebrigens haben neben England, Frankreich, Italien und der Tschechoslowakei auch Belgien, Dänemark, Holland und Schweden die österreichische Wiederausbauanleihe garantiert. Wie das „Svenska Lagbladet" urteilt im allgemeinen "ie ganze schwedische Presse. 8. V. * Das vatikanische Gelb ist an, Tienslag zum erstens! ausgcgeben worden. Es sind Goldstücke Zn lOO „na 20 Li k mit dem Bildnis des Papstes, SilbcrftücNe zu 20 und ."> Lui sowie Nickelgeld. * Hilfe für die deutsch« Grönland-Expedition. Nach Erklä rungen des Gvuvernenrs von Grönland wird angenblickttch van der weslstcör,ländischen Station Karmarujnk eine Hilisexgcd- tim, vorbcceiket. die Nachsorschnngcn nach dem deutsche» Ge lehrten Professor Wegener anstellen wird. * Der Cunard-Dampser „Bercngaria". der Dienstag »„lieg in der Höhe von Sonthc-nipto» auf eine Sandbank auigeiauieü war, ist Mittwoch früh m l Hilfe von Lchleppbampsern ivicocr flott geworden. » Die gerichtlich« Untersuchung wegen des Wiener Atten tat» auf König Zog» von Albanien richtet sich gegen 7 alba nische Staatsbürger. Unter diesen sind zwei ehemalige alba nisch« Minister. Dn auch Ermittlungen aus diplomatischem Wege iiviivcndtg sein werden, die Untersuchung demnach mi» destens zwei Monate beanspruchen dürfte, kann der Prozess nicht vor Mitte Juni erwartet werden. Wetterbericht der Dresdner Wetterwarte Witterungsanosichten. Schwache Winde ans nördliche» Richtungen. Meist hrit-r. nachts örtlich Nebeibildung. 'Rach knhlcr Nacht am Tage warmer.