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Sächsische Volkszeitung Nr. ^S3 - S.IulilyZl Lin Bierkrieg in der Wendei Jakob Müller in Naustli tz bei N! a ri e n st e r n , Bauer und Gerichtsschöppe, hielt aiu 26. Januar 1756 seinem Sohne Michael Hochzeit. Dazu lieh er sich vom Krehschmar Nikolaus Richter 5 Viertel Bier anschroten. Dieser besah zwar sür seinen Kretzscham das Brauurbar, aber nicht sür das Gut des Hoch- zeilsvaters. Dort übte das Kloster St. Marienstern die Brau- gerichtsbarkeit aus. Der herrschaftliche Braugesell Bernhart Eeyssert hatte rechtzeitig davon Wind bekommen und brachte den Frevel beim Klostergerichte zur Anzeige. Die Klosterherrschast lieh sofort aus einem Wagen 1 Vier tel Klosterbier verladen und schickte es in Begleitung des Kut schers Rabik, der beiden Panschwitzer Gerichtsschösfen Hans Woratzsch und Matthes Melher, des Landreiters Peter Hausche und des Knechtes Peter Bela nach Nauhlih. Sie kamen just zur rechten Zeit. Die Hochzeitsgesellschaft hatte schon reichlich über den Durst getrunken und wehrte den Klosterabgeordneten unter gr> stein Lärm, das Klosterbier im Saale auszulegen. Da lieh die Frau des Wirtes vom Kretscham einspannen nnd fuhr sofort ins Kloster. Dort verfocht sie vor der Aebtissin Josepha Elgerin und dein Klosterpropst Edmund Schiesser energisch die Rechte ihres Besitztums, muhte aber doch der Klosterherrschaft verspre chen, anstatt des selbst eingestohenen das Klosterbier anszulegeu. Aus dem Heimweg äuherte sie zum Klosterknechte Rabik, sie werde keins der beiden Biere ausschenken. Rabik kehrte nm und berichtete der Aebtissin die Sinnesänderung der Frau Richter. Die Aebtissin erteilte darauf dem Kanzlisten Joses Brückner den Befehl, mit den anderen Klosterabgeordneten sofort das fremde Bier wegzunehmen. Als diese im Ernste daran gingen, entstand eine wüste Schlägerei. Hochzeitsgäste und Knechte kamen mit allerhand landwirtschaftlichen Gerätschaften und schlugen blindlings dar aus los. Die Klosterleule wurden vertrieben, das Klosterbier lieh man laufe», und die Hochzeitsgäste tranken nur das Rich- tersche Bier. Am 36. Januar kam das Nachspiel. In der Klosterkanzlei verhörte der Bautzener Stadtrichter Marclze, der zugleich Klo stersyndikus war, die Uebelläter und verurteilte sie sofort. Nikolaus Richter muhte 16 Taler Strafe zahlen und wegen seiner Widersetzlichkeit drei Wocl»en ins Gefängnis, der Hoch zeitsvater beimn, vierzehn Tage Gefängnis, der Bräutigam und die Hochzeitsgäste zu je sechs Tage Gefängnis. Obwohl alle dagegen beim Bautzener Oberamte Berufung einlegten, muhten sie ihre Strafe doch antreten. Ihre Beschwerde besagte, bei wohl habenden Bauern würde die Sache mit (Oeld abgemacht. Auster- dem könnten sie bei der strengen Kälte im kalten Gefängnisse Schaden an der Gesundheit leiden. Der Bauhener Oberamtmann Gras von Gersdorsf er mahnte darauf die Aebtissin, das Gefängnis einzuizeizen und die Arrestanten täglich nur einige Stunden in Haft zu halten. Auherdem empfahl er der Klosterherrschaft, einen Teil der Strafe den Uebeltätern zu schenken. Das alles aber sollte nur die Einleitung zu einem lang wierigen Prozeh sein. Richter legte jahrhundertealte Urkunden vor und brachte Zeugen, dah er sein Bier verkaufen könne, wie er wolle. Die Aebtissin bewies, dah der Nauhliher Kretschmar das selbstgebraute Bier nur kannenweise verkaufen dürfe. Bei allen gröheren Gesellschaften dürfe er nur Klosterbier verschäu- ken. Bald zwei Jahre dauerte der Prozeh. Da wollte am 6. November 1751 der Hufschmied Georg Heyduschke in Nauhlih heiraten. Er wie' der Kretschmar erhielten von der Aebtissin Anweisung, nur das Klosterbier aufzulegen. Wieder nahm sich die Ehefrau des Richter der Sache an — ihr Mann scheint in der Ehe nicht obenan gewesen zu sein. Sie sagte den Kloster leuten, die Aebtissin sei gar nicht so. der Klosterpropst sei der Scharfmacher. Dieser, von der Beschuldigung benachrichtigt, klagte sofort beim Bauhener Oberamtmann Easpar Heinrich von Rodewih auf Zschorna svon Gersdorsf war mittlerweile ge storben). Um keinen neuen Aufruhr heraufzubcschwören, bat dieser die Aebtissin, die Entscheidung des Prozesses abzuwarten. Diese Jeder mann-Festspiele in Haindorf Von Dr. G. Taute. Während des Monats Juli dieses Jahres wird der an der Wittig unweit von Reichenberg romantisch, gelegene Luftkurort Haindorf im »ordböhmischen Isergebirge der Schauplah von Festspielen sein. Nach Art der Salzburger Festspiele wird das durch H. von Hofmannsthal erneuerte „Spiel vom Sterben des reichen Mannes" aufgeführt werden. Die Leitung der Spiele liegt in den Händen des früheren Leiters des Kölner Stadtthea- ters, Intendanten Dr. Theo Modes, dem es bereits gelungen ist, hervorragende Kräfte des Wiener Bnrgtheaters und des Dresdner Slaalstheaters für die diesjährige Ausführung zu ge winnen. Haindorf ist den sächsischen Katholiken ein wohlbekannter Wallfahrtsort, zu dem in früherer Zeit aus der Lausitz ganze Prozessionen und zahlreiche Einzelpilger zogen. Heute noch heisst ein Seitenweg zwischen Ostrih und Blumberg der Haindorfer Weg. Und schon 1753 ist in den Blumberger Wege rechnungen von den „Fahneln" die Rede, die ein gewisser Weich- Han in Prag gestiftet hatte, das; man sie mit nach Heyndorsf nehmen sollte. Dah aber dieses Haindorf, das bisher ausschliest- lich zur Befriedigung religiöser Bedürfnisse ausgesucht wurde, in den nächsten Wochen das Ziel soläzer werden soll, die nach Schauspielkunst verlangen, das könnte befremden. Und doch klärt sich der scheinbare Widerspruch sehr leicht auf. Das in Aus sicht genommene Bühnenstück ist durchaus ernsten Inhalts und wird in seiner Wirkung jenen Zweck eher vertiefen als beein- lrächligen, was nach den Erfahrungen, die man bei den Salz burger Aufführungen gemacht hat. mit Bestimmtheit zu erwar ten ist. Sind doch auch die Erwägungen, die zu dem Entschlnst überhaupt geführt haben, so tiefgründig und weitblickend ge DerBautznerLürstentag vom 2. bis 8. A lai ^577 Ais Hauptstadt des Markgrafentums Oberlausilz und Sih des Oberlausiher Landvogtes konnte das alte Budissin im Mittel- alter öfters Fürstlichkeiten bcl>ervergen. die von Prag, Meisten oder Brandenburg zu Huldigungen oder zur Beilegung von politischen und kommunalen Streitigkeiten hier für einige Tage Quartier nahmen. Die Empfänge waren mit grösstem Pomp aus gestattet. besonders wenn der Kaiser in eigener Person kam. Nachdem der Kaiser Maximilian am 22. März 1577 zu Prag bsigeseht worden war, wohin der am 12. Oktober 1576 zu Linz Verstorbene gebracht worden war, begab sich der junge 25jährige Kaiser Rudolf zur Erbhuldigung nach Schlesien unü in die Oberlausitz. Hierzu hatte er nach Banhen eingeladen den Kurfürsten Johann Georg von Brandenburg und den Kurfür sten August von Sachsen, seinen väterlichen Freund. >526 Per sonen. darunter zwei Brüder des Kaisers und eine graste Anzahl von Hosbeamten, mit über 1666 Pferden bildeten das kaiser liche Gefolge, das nach damaligem Brauch alle Notwendigkeiten sür eine kaiserliche Wirtschaftsführung mit sich führte. Am 29. April rückte es in Zittau ein, woselbst der Rektor der Stadtschule Tobias Schnürer den Kaiser in lateinischer Sprache begrüsste. Der Kaiser nahm dort Wohnung beim Rats herrn Hieronynnis von Commersberg. Dem Zittauer Rate ver- hiest er bei dieser Gelegenheit den Schulz gegen den Adel, der durch seinen Bicrverlrauf die Bürger von Zillau schädigte. Nach dem der Kaiser zwei Nächte in Zittau geblieben war, begab er sich am 1. Mai nach Löbau, ivo er wieder nächtigt«. Unterdessen hatte Budissin seine letzten Vorbereitungen zum Empfange des Kaisers getroffen. Bereits beim Dorse Baschüh erwartete der Landeshauptmann Ernst von Rechenberg aus Erosta mit einem Fähnlein die sürstlichen Gäste, die in der Mit tagsstunde des 2. Mai dort cintrasen. Nachmittags «in -1 Nbr wurde der Kaiser am äusseren Reichentor an der Löbauer Strafe durch den Syndikus Bernhard Büchner „solennster und mit groster Freude" empfangen. 'Büchner überbrachte ihm die Schlüs sel der Stadt als Zeichen der Ergebenheit. Von da bis zu n Dome bildete di« Bürgerschaft „mit ihren Feuerrohren" Spa lier. Dem Kaiser voran gingen der Bürgermeister und der Rot. Am Dome begrüsste ihn der Domdekan Johannes Leisentritt Im Namen der Kirche, woranf der Kaiser und seine Marschälle ei-l- blösttcn Hauptes sich vor den Hochaltar begaben. Dekan Leisen tritt hielt eine kurze Andacht, bei der die kaiserlichen Kapel- listen sangen Daraus bezog der Kaiser Quartier auf der Orten burg. Seine Brüder waren Gäste des Domdekans, bei dem auch der päpstlich Nuntius Delphinus abgestiegen war. Einige Stunden nach dem Einzuge des Kaisers ritteu auch die geladenen Kurfürsten von Brandenburg nnd Sachsen ai Budissin ein, jeder mit 260 Pferden. Der erstere wohnte beim Bürgermeister Schönborn am Markte, der letztere bei Christian Keil in der Reichengasse. Sogar der Gesandte der Republik Venedig hatte sich eingefundcn. Da Bautzens Mauern die srein- den Gäste nicht fassen konnte, war ein Teil des Gefolges in den umliegenden Dörfern einguartiert. Mil den Kurfürsten Johann Georg und August hielt der Kaiser Rudols mehrere Besprechungen ab, zu denen sie als er fahrene Diplomaten den schlesischen Edelmann Fabian von Schönaich aus Muskau hinzuzogen. Gar ernste politische Ereig nisse standen zur Beratung. Am 12. Februar 1577 hatte nämlich der sächsische Kursürsl aus Krakau die Nachricht erhalte», der Polenkönig Stephan Bathory wolle den Türken freien Zuzug an die Ostsee gestatten und ihnen mit Proviant und Kriegsvolk Beistand leisten. Daraufhin veranlasste Kursürsl August am 16. Marz 1577 von Annaberg aus die Benachrichtigung des Kaisers, des däniscl>en Königs — seines Schwagers, des Brandenburger Kurfürsten und des Markgrafen von Ansbach. Der letztere hatte die rechtmästige Anwartschaft auf das Herzogtum Preusten, als dessen Lehnsherrn sich damals der Polenkönig Kraft mehrfacher verwandlschaftlicher Beziehungen bezeichnete. Der junge Kaiser Rudolf, als Böymen- und Ungarnkönig nnmiNelbarster Nachbar des mächtigen Polenherrschers, wollte mit diesem ein sriedliches Verhältnis anbahnen, zumal nach siclg-ren Nachrichten Bathory sein Reich durch angrenzende Gebiete Schlesiens vergröstern wollte. Die Kurfürsten von Brandenburg und von Sachsen hasten das gleiche Interesse wie der Kaiser. Der Handel des westlichen Deutschlands mit Polen, dein es an einer landeigenen Industrie völlig fehlte, ging ja durch ihre Länder und wars beträchtliche Zölle ab. Fabian von Schönaich, der durch seine schlesischen Besit zungen Parchwih und Earolalh Beziehungen zum polnischen Adel unterhielt, wurde aus dem Bautzener Fürslentage beauf tragt, ein Schreiben der drei versammelten Regenten an den polnischen Grostmarschall Andreas Opalinski zu überbringen und durch diplomatische Verhandlungen die friedliche Annähe rung einzuleiten. Er erreichte jedoch seinen Zweck nicht. Opa- linska war ins Feldlager vor Danzig abgereist. Deshalb liest Schönaich das Schreiben durch einen Vertrauten dem Grostmar schall überbringen und begab sich selbst nach Breslau, um den Kaiser aus seiner Huldigungsreise durch Schlesien dort zu er warten. Durch zwei sächsische Räte, die im Herbste 1577 in 'Marienburg mit Stephan Bathory konferierten, erhielt dann der Wunsch des Kaisers wesentliche Förderung. Am 6. Mai nahm der Kaiser in Bautzen die Huldigung ent gegen. Der Kanzler Wratislaus Pernslein und der Pizekanzler Dr. Georg Niehl verlasen dabei den Eid, zu dem sich die Stände bekennen mussten Zwei Tage darauf reiste Rudolf mit seinem Gefolge über Sorau, Görlitz. Lauban, Löwenberg. Goldberg nach Breslau, wo er am Psingstsonnabend, den 21. Mai, ankam. 'Am 20. Juni kehrte er über Olmütz nach Wien zurück I M hatte aber schon ein Viertel Klosterbier ins Hochzeitshaus brin gen lassen. Richter versiegelte es sofort und legte sein eigenes Bier aus. Die Hochzeit wurde bis zur Kirmes verschöbe» s22. November). Vielleicht dachte man, deswegen viel Ortsfremde zum Schuhe des Naustlitzer Bieres ausrusen zu können. Es kam aber anders. Am Hochzeitstage bewegte sich ein komisch-feierlicher Zug von Marienstern nach Naustlitz. 'Boran ritt der Landreiter Peter Hausch, dann marschierten 1 Unter offizier und 6 'Mann 'Miliz von der Kompanie des Hauptmanns von Roth. 3 Gerichtsschöppen aus Kuckau uud Panschwstz. der Brauknecht Seyssert und ein Binder von Hausch. Dieses Kom mando sollte „über Nacht und Morgen, solange die Hochzeit dauert", im Kretscham bleiben, damit Richter verhindert wurde, sein Bier ins Hochzeitshaus zu bringen. Da Richter Widerstand leistete, wurde er in Kesten gelegt und ins Kloster abgesührl. Das Bautzener Oberanst aber forderte die Aebtissin auf, ihn sofort zu entlassen. Der Prozesz nahm seinen Fortgang kam aber zu keinem Ende. Als zur Kindiause beim Bauern 'Marlin Buch in Naust Ist; der Landreiter wieder ein Vieri«! Bier aus dem Kloster an rollte, kam es erneut zu einem Ausiulir. Jetzt stellte Richter Strafantrag gegen die 'Aebtissin aus 50 Dukaten, die Aebtisjin daraus eine» solchen aus 20 Dukaten g-wen R hier Das gleiche wiederholte sich bei einer Kindiause beim Bauern Nikolaus Valentin. Endlich nach 3', Jahren entschied am 12 Dezember 1753 bas Bautzener Obernüst, das; der Brauer Richter aus seinem 'Naustlitzer Kretscham eigenes Bier brauen und verkamen könne, so viel er wolle. Alle Klosteruniertonen halten das Rech«, Naust- litzer oder Klosterbier zu trinken. Dagegen legte die Aebtissin Berufung ein bei der Iurisienfnltustäl der Leipziger Universität, die aber das Urteil des Bautzener Ooeramtes bestätigte Auch in der Wendei zeigte die Patrimon algericktsUailieit zuzeiten sonderliche Blüten! I M wesen, das irgendwelche Bedenken nicht gehegt zu werden brau chen und der Besuch nur angelegenstichst empfohlen werden kann, um so mehr als Haindors mit seiner näheren und weite ren Umgebung schon an und für sich ein überaus lohnendes Ziel ist, das in zahlreichen landschasllich reizvollen und geschicht lich denkwürdigen Einzelpunkteti selbst verwöhnten Ansprü- chc» zu genügen vermag. Um dieses Gebiet räumlich abzugren zen, seien drei Städte genannt: Zittau, Reichenberg und Gör litz, von denen aus Haindorf auch mit der Eisenbahn gut zu er reichen ist, während sür den Krnstivagenverkehr gute Straszeu vorhanden sind. In jenes Gebietsdreieck von mästiger Gröste teilen sich nicht iveniger als drei Länder: Sachsen, die Tschecho slowakei und Preusten, was für den Besucher wegen der ver schiedenen Eigenart jedes Landes nicht ohne Reiz ist. In kurzen Zügen seien die hervorragendsten Punkte ge kennzeichnet, die der Festspielbesucher je nach Geschmack und verfügbarer Zeit in seinen Reiseplan aufnehmen will. Höchst anziehend ist schon Haindvrf mit seinen 3000 deut schen Einwohnern, seinem uralten Franziskancrkloster und sei ner im Barockstil erbauten Kirche selbst. Am Fuste des Iser- gebirges gelegen und von der reihenden Wittig durchströmt, zeigt es echten Gebirgscharaktcr. Die doppeltürmige Kirche, aus deren weitem Vorplatz« die Festspiele finden werden, bietet schon äustcrlich ein imponierendes Bild, erweckt aber im Innern durch die Gröste des Raumes, durch die überraschende Helligkeit und vor allem durch die wundervollen, erst in den letzten Jahren ge- schasscnen Deckenmalereien tiefste Eindrücke. Von Meisterhand sind sie in jahrelanger, mühevollster Arbeit bis in die höchsten Höhen der Kupzrel hingezaubert worden, und unter zahlreichen Figuren der heiligen Geschichte hat der Künstler auch sein lebenswahres Bildnis eingefügt Auster diesem künstlerischen Schmucke hat die neu« Klosterleitung auch ein den mächtigen Ausmasten des Gotteshauses entsprechendes Orgelwerk auf stellen lassen, das mit der Fülle seiner Klangwirkung die west« Ausdehnung des Kirchenraumes macht voll beherrscht Mit der Kirche ist die Grust derer von E!am Gallas ver bunden, die seit fast dreihundert Jahren Herren des Landes waren und aus Schlosz Friedland fasten. Der letzte ihres Siam ines wurde im vergangenen Jahre zu seinen Ahnen hestngerusea uud hier beigesetzt. Dabei ergab sich, dast die Gruft nunmehr be legt ist bis aus e i n e n Platz, der seiner noch lebenden Gemalt lin Vorbehalten bleibt. Seltsame Fügung! Haindors bildet mit seinen Nachl-arortschasten Bad Lieb iverda, Westzbach und Ferdinandstbal ein Gebiet, das wegen sei ner natürlichen Vorzüge alljährlich von zahlreichen Fremden ausgesucht wird. Besonders geschätzt sind die ausged Kisten Wal dungen. die hier noch ihr naturhasies Gepräge Irag ii. und die staatlichen Erhebungen, die in der Tafelsichte die 1060 Meter- Grenze weit überschreiten und doch der Besteigung keine unge wöhnlichen Schwierigkeiten entgegensetzen Wer aust'r landschaftlichen Reizen auch geschichtliche Denk würdigkeiten wünscht, dem bietet die nahe böhmische Bezirks- sladt Friedland mit ihren 7000 deutschen Bewohnern beste Ge legenheit Von 1622 bis 16!I Eigentum des geivaliigen Kcieg--- berrn Albrecht von Wallenstein, ging sie nach dem Tode des „Friedländers" in den Besitz der Grafen von Gallas über, deren Alanuesstamm. wie erwähnt, nunmehr erloschen ist. Stolz thront auf trulziger Höhe das stattliche Schlosz, zu dessen Fügen sich die Stadt mit ihren freundlichen SIrasten ausbreitet Ein Museum im Schlosse birgt zahlreiche Erinnerungen au seinen ehemaligen Besitzer und seine wildbewegte Zeit. Wenige Kilometer entfernt und mit der Balm leicht zu er reichen liegt in dem breiten Tale zwischen Isergebirge uub Ieschkenzug Böhmens grösste deutsst,« Stadt, das vielbesuchte Reichenberg mit seinen 66 000 Einwohnern Als industrieller Hauptorl und kultureller 'Mittelpunkt des Deutschtums in der