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« «s «k- Was im kleinen Haushalk fehlt fehlt, aus denen trübe, häusliche Verhältnisse den reinen Freudenstrahl verdrängten. Was leidet nicht ein Kind unter der Unverträglichkeit der Eltern. Wenn statt der Sonne des häuslichen Friedens, Streit und Lieblosigkeit die Eltern entzweit: wenn der Vater scheltend vom Wirtshaus kommt und die Mutter mit lügenhaftem Klatsch die Zeit totschlägt; wenn es statt Gottesglaubcn nur Ehr abschneidung und Lüge und Verstellung lernt. Wo bleibt da das goldene Paradies der Kindheit? — Nie wieder gutmachendc Verheerungen gehen da über die weiche Kindessccle hinweg. Die Svurcn sind unvcrtilgbar für das ganze Leben. Der Kindheit kann nur das Elternhaus Licht und Sonne geben. Die armseligste Wohnstätte kann dem Kinde zur golde- 2 "ins dem Federbett und etwas mehr Organisation.' Dann bleiben beim Frühstück auch noch fünf Minuten, um einmal die Zeitung ruhig durchzu blättern: besonders für Nervöse ein wohltuender Zwang zu innerer Konzentration. Vater hat ins Geschäft 15 bis 20 Minuten Weg und pflegt zu laufen; denn die Elektrische wird zu teuer. Aber es ist wie verhext: er muß sich jeden Tag tüchtig dazu halten, um pünktlich zu sein. Nach zehn Minuten schwitzt er. Ganz gut und schön: die zwei Millionen Schweiß drüsen, die der Mensch besitzt, soll man in guter Laune er halten, da sie durch ihre Tätigkeit den Körper entgiften und die Nieren entlasten. Ja, wenn man nur im Sommer bei der Ankunft im Geschäft nicht schon ganz schachmatt wäre! Und dann der fortwährende Katarrh und die Grippe im Uebcrgan.qs,Zeiten besteht besonders an kühlere» Tagen zwischen einem durch Schwitzen erwärmten Körper einer seits und der Außentemperatur sowie der Temperatur in noch ungeheizten Räumen anderseits ein derartiger Unter schied, daß auch widerstandsfähige Menschen in diesem Falle von Erkältungskrankheiten aller Art heimgesucht werden. Leider ist ein derartiger Tagesanfang bei Tausenden und aber Tausenden liebe Gewohnheit von Jugend auf, und jahraus, jahrein wird täglich in dieser Weise gesündigt. Gerade in der täglichen Wiederholung liegt die Sünde; an jedem Körper rächt sich das mit der Zeit einmal. Unter diesem Gesichtspunkte betrachtet ist der Start zur Arbeits stätte für den Weiterschauenden ein Stück Lebenskunst! vr. U. VV. Achnlich verhält es sich mit der Hausapotheke! Sie wandert, ebenfalls in Form eines Kastens oder Schränkchens, am besten ins Schlaf- oder Badezimmer, und nimmt alle die Utensilien auf, über die jede Hausfrau ganz selbstverständlich verfügen müßte: ein Fieberthermometer, Leukoplast, Verband mull und -walte, sowie blutstillende Walte für Wunden und Verletzungen siebertreibenden Tabletten, verschiedene der meist gebräuchlichen Tees, Tropfen, Pillen, Salben. Es ist besser, diese Vorräte blieben immer unbenützt und unangetastet — was aller dings in kaum einer Familie der Fall sein dürfte! — als daß man irgend etwas unvorhergesehen sehr wichtig brauchte und es doch nicht zur Hand hätte. Erkrankungen der Familienmitglieder bringen an sich Unruhe und Aufregungen mit sich, die man nicht von selbst durch plötzliche Hetzereien um dies oder jenes zu steigern brauchte. Der Drogist öder der Apotheker werden bei der Zusammenstellung der wichtigsten Hilfs- und Heilmittel gern be hilflich sein! Die nächste Notwendigkeit, die ich anführen möchte, bedeutet eine größere und kostspieligere Anschauung, die manche Hausfrau im ersten Moment zurückschrecken lassen wird. Und doch, glauben Sie nicht selbst, daß es ungeheuer praktisch und bequem sein muß, eine Nähmaschine zu besitzen? Denken Sie, wie ost haben Sie etwas auszubessern, umzuändcrn, ein- und anzusetzen, was das „Außer-Haus-geben" nicht verlohnt. Wie hübsch und billig könnten Sie sich nach den bewährten Schnittmustern selbst ab und zu ein Kleidungsstück, eine Handarbeit, Haushaltswäjche Herstellen! Welche fast unbeschränkten Möglichkeiten bietet die moderne, vervollkommnete Maschine! Sie stopft und flickt, stickt und schlägt Hohlsäume, näht Falten und Rüschen, kraust und plissiert, näht vor- und rückwärts, — und auch wenn es am Schluß nicht die Freude über das Fcrtiggestelltc gäbe, so wäre cs schon eine Lust, an ihr zu arbeiten. Ihr Anschaffungspreis ist ein verhältnismäßig Hoher; aber richtig ausgcnützl, wird er sich im Lauz« gar nicht so langer Zeit bestimmt rentieren. Kleinigkeiten, die dagegen nicht viel Geld kosten, und die man ost nicht im Hause hat. weil man ihren Kaufpreis scheute, sondern weil man gar nicht an sie dachte, sind die gebräuch lichsten Arten von Brief- und Po st papieren. Ein paar Postanweisungen, Zahl- und Paketkarten, ein paar einfache Postkarten und eine kleine Auswahl in Briefpapier. Bogen und Blanketts sind für jede Kass« erschwinglich, werden so rasch ein mal gebraucht und bereiten manchmal so viel Aerger, wenn sie nicht gleich zur Hand sind. Und so gibt es noch manche „Nichtig- keilen-Wichtigkeitcn". die kein Haushalt entbehren sollte. Z. B. eine Tafel oder einen Notizblock, auf denen sofort notiert wird, was besorgt oder erledigt werden muß, weil man cs sonst sicher wieder vergißt, — oder Aber ich glaube, nach dieser kurzen Anleitung wird es Ihnen selbst Freude machen, über die weitere Reihe Lieser not wendigen, praktischen Dinge und über die Möglichkeit ihrer An schaffung nachzudenken! Iiucle llei inninn. EL -SLvs'so iocsroc-ttLwk'vdqo.ik.r-qnr-.« Sonnenlose Zügen» Wenn wir von Jugend sprechen, sehen wir sic meist sonnen- ' umstrahlt. — Es mag dies daher kommen, daß die Jugend der Vergangenheit angehört. Es ist ein Wescnszug. der uns allen anhastet, daß alles, was unerreichbar ist oder unwiederbringlich gilt, »ns sonnig und goldumsponnen erscheint. Nicht immer ist die Jugend so goldig. Nur der frühesten Kindheit gehört der Sonncnglanz. Schon mit dem ersten Schul gang zeigen sich die ersten, sonncnvcrdunkclndcn Wölkchen am kindlichen Horizont, die sich nach und nach zu den Sturmwolken Auswachsen, die das Leben verdunkeln. Ls gibt viele Kinderaugen, denen der Glanz der Kindheit > Würde man «ine Reihe von Hausfrauen befragen, was in ihren Haushalten fehlt und von dem sie glauben, daß es dies keineswegs tun sollte, man würde sicher ebensoviel Dinge genannt bekommen, wie man Fragen stellte. Jede einzelne hätte vielleicht einen heimlichen Sonderwunsch; bei der einen wäre es ein elek trisches Bügeleisen, bei der anberen ein Gasherd, bei der dritten ein Waschkeßel oder eine Stehlampe, und in jedem Sonderfall mag dieser Wunsch auch ganz berechtigt sein. Doch die andere schön würde wahrscheinlich sagen: „Ach nein, ich brauche das eigentlich nicht!" Denn je nach Größe, Personenzahl und Lebens weise werden natürlich die Erfordernisse eines jeden Haushaltes verschieden sein. Und es wird außerdem wohl überall das oder jenes geben, das man haben möchte und zu einer geordneten Haushaltsführung beinah unerläßlich findet — und aus das man dann Loch unter Berücksichtigung der allgemeinen schweren wirtschaftlichen Verhältnisse verzichtet, da sich bei ganz genauem Hinsehen und Prüfen ergeben hat, daß es zur Not auch „ohne" geht. . . . Aber es gibt andererseits auch einzelne Dinge, die für jeden Haushalt unerläßlich sind, deren Anschaffungspreis sich nicht nur rentiert, sondern sich in hundertfacher Art bezahlt macht. Ihr Kauf ist also im Grunde genommen keine Mehrausgabe, sondern eine Ersparnis. Aber es ist mit diesen Dingen folgendermaßen: Man braucht sie nicht immer, sondern nur ab und zu; wenn man sic jedoch braucht, sind sie unbedingt wichtig und es ist weder Zeit noch Gelegenheit oder Geld, sie rasch zu besorgen. Deshalb ist es sicher gut, sie einmal durchzugehen, damit sie mit Ruhe und Ueberlcgung anschassen kann; denn sie wißen wahrscheinlich aus eigener Erfahrung, daß ein Kauf, den man unter dem Zwang der Eil« und unbedingten Notwendigkeit tätigen muß, meist nicht halb so günstig ist als ein ruhiger und überlegter. Zu diesen „Dingen, die in keinem Haushalt fehlen sollten", gehört z. B. ein W c r k z e u g k a st e n. Es ergeben sich in jeder Wohnung hundert Gelegenheiten, zu denen man einen Hammer, «ine Zange, einen Schrcibenzichcr benötigt. Da ist ein Bild an- zuschlagen. eine Verzierung zu leimest, eine Kiste zu öfsncn. eine Schraube einzubohrcn — cs wäre lächerlich, zu derlei Erledigung einen Handwerker kommen zu laßen. Da hilft der gut sortierte Inhalt des Wcrkzeugschränkchcns! Geschickten Fingern wird über diese geringsügigen Arbeiten hinaus auch bei größeren und wich tigeren Verrichtungen „die Axt im Haus den Zimmermann er setzen". Diese Bastler aus Leidenschast werden natürlich ein umfangreicheres Arbeitsgerät haben müßen als die Meisterer der gelegen.üchen Kleinigkeiten. Man kann einen solchen fach- männisch eingerichteten und ausgestattcten, stabilen, verschließ baren und hübsch aussehenden Schrank oder Kasten in einschlägi gen Geschäften fix und fertig erhalten. Schmale Geldbörsen können sich den Inhalt aber auch selbst zusammcnstcllcn und seine llnierbringungsmöglichkcit selbst zimmern, denn es ist schon besser, man hat alles beieinander 'und an seinem bestimmten Platz. .2 o S O MSS . LL A). <2 :S s VS drückt das Lrinderherz so schwer, wie uns die täglichen Sorgen. Auch die Furcht wirst Schatten in das Leben des Kindes. Das Furchtgcfuhl wird meist von unüberlebten Müttern in das Leben des Kindes hineingetragen. Da läßt man es zu, daß ihnen von den Dienstboten Gespenstergeschichten erzählt werden oder man will selbst den kleinen Trotzkopf durch irgendein Schreckbild gefügig machen oder etwas ernschüchtern. Wer sein Kind wirklich liebt, wird nicht zu diesem Mittel greifen und auch keine Gespenstergeschichten im Beisein der Kinder dulden. Die Furcht der Kinderjahre hängt oft dem Menschen sein ganzes Leben lang nach. Das Kind ist wie der Setzling in der Baumschule, der nur in Pflege kundiger Hände zum fruchttragenden Baum werden kann. Jede Mutter muß die Eigenart ihres Kindes studieren und versuchen in das Denken und Fühlen desselben einzuüringen. Sie soll nicht nur strenge Mutter, sondern auch liebende Freundin sein, der das Kind gern freiwillig alle seine Erleb nisse erschließt. via» Lrnrrbcrxcr. Tas Eliernhaus ist der kindlichen Seele der Wegweiser für den ganzen Lebensweg. Daher ist das Amt der Eltern und be sonders das der Mutter so verantwortungsvoll, weil die im Elternhause anerzogenen Gewohnheiten die Richtung geben, für das Leben des Menschen und sich von diesem fortpflanzen auf künftige Geschlechter. Nicht Laune oder Leidenschast darf die Erziehung beein flußen. Wenn man heute lächelnd gewährt und morgen zornig versagt; jetzt über einen Fehler hinwegsieht, den man morgen als das größte Verbrechen bestraft; zuerst verspricht, dann nicht hält, das mutz ein Kind verwirren. Gleichmäßigkeit ist Hauptbedingung der Erziehung. Das Kind denkt tiefer, als wir glauben, und es zieht Folge rungen aus dem Benehmen der Eltern. Eine Mutter muß trotz Arbeitslast noch Zeit für die Er ziehung ihrer Kinder finden, und ein offenes Herz und Ohr für ihre kleinen Nöten und Sorgen haben. Die Kindheit hat auch ihren Schmerz. Im Leben des Kindes verursacht eine zer- vkk airri rpiric«! Reiseapotheke und erste Hilfe Eine Reiseapotheke ist als Vorbeugungs- und Hilfsmittel bei Reisen, auf Hochtouren, in der Sommerfrische speziell mit Kindern oder alten Leuten, unentbehrlich, oft lebcnsrettend, nur muß sie den speziellen Bcdürsnißcn angepaßt werden und in möglichst komprimierter Art möglichst viel enthalten. Aus Hochtouren: Verbandzeug, Fußsalben, Salizyl-Streu pulver. Salizyltag, Heftpflaster, Leukoplast, desinfizierende und stärkende Tropfen, Salbe gegen Sonnenbrand, Salmiak stifte oder dergl. gegen Insektenstiche, Kochsalz als vorzügliches Gurgelmittel, Schokolade als ideales Stärkungsmittel. Kola präparate. Darmol und Wismutpillen, Nadel und Zwirn. In der Sommerfrische: lmit Kindern und alten Leuten): Fieberthermometer, ebenfalls Verbandzeug, Borvaseline, Ab führmittel und gegen Durchfall Wismut; Vaseline. Dann Aspirin. Baldrian- und Hoffmannstropfen, Kamillen- und Salbeitee, eine Iodlösung gegen Zabngeschwulst und Eiterung, Pyramiden. Wasserstoffsuperoxyd, hypcrmangansaures Kali, Tabletten für Magen- und Darmdesinfektion, Speisesoda, E.u- karbon, Salzsäure und dergl. (nach Anordnung des Arztes zu notieren, in der Apotheke aufzubewahren). Selbstverständlich muß jeder Leidende sein spezielles Medikament — reichlich be messen — mit sich führen, denn erstens hat man nicht jederzeit Gelegenheit, es erzeugen zu laßen, ferner weigern sich manch mal Apotheker in fremden Städten, ein ausländisches Rezept zu verfertigen, abgesehen davon, daß dann immerhin die Ge fahr einer ungewohnten Zusammensetzung besteht. Viele dieser einfachen Mittel sind jetzt schon als feste Tabletten erhältlich, eine Form, welche die Mitnahme ganz außerordentlich erleichtert und es ermöglicht, viel in einem Futteral oder einer festen, verschließbaren Schachtel mitzuneh men. Daß alle Medikamente gut verpackt, mit Ueberschrift versehen und vor unbefugtem Zugriff von Kindern, Personal, Bekannten geschützt werden, ist erstes Gebot. Schon verbrauchte Ding« ersetze man sobald als möglich, denn eine mangelhaft oder unrichtig zujammcngcstellte Apo theke ist kein« Hilfe, sondern eher eine Last. Im Zweiselfall« befrage man seinen Arzt. Die käuflichen Reiseapotheken sind ja meist gut, enthalten aber zuviel und sind dahex häufig zu kostspielig. Zur ersten Hilfe gehören auch Anweisungen des Arztes, ferner Aufschrcibcn und Beschaffung von Mitteln bei den im Sommer häufigen Schwamm-, Obst-, Fleisch-, Wurstvergiftun gen, Ohnmächten, Bissen, Stichen usw. Hauptsache ist jedoch Ruhe und Kaltblütigkeit, den Kopf nicht zu verlieren und in schwierigen Fällen sobald als möglich ärztliche Hilfe in An spruch zu nehmen! Zuletzt jedoch eine Warnung! Nur junge, kräftige Menschen dürfen sich in Gegenden wagen, wo ein Arzt schwer erreichbar ist, mit Kindern und Kranken ist das Auf suchen weit entlegener Sommerfrischen ohne Arzt oder Apotheke stets ein Wagnis, welches sich oft bitter rächt. — Man sei sehr vorsichtig im Wcitcrgcben von nicht alltäglichen Mitteln an Fremde. Jeder Organismus reagiert anders und „ein Un glück ist bald geschehen". Ich würde nie diese Verantwortung übernehmen. Bei Insektenstichen ist zweierlei zu beobachten: In insclten- rcichcn legenden schütze man sich schon vor dem Gestochen werden. was bei Spaziergängen, beim Bad leicht geschieht, durch Einreibungen und gebe ich hier einige Mittel zur vor herigen Prophylaxe: 1. In der Apotheke laße man sich 100 Gramm Pfesferminzwasscr, 5 Gramm Iodkalium. 2 Gramm Jod und 1 Gramm chemisch reine Karbolsäure zusammen mischen. Diese Mischung wird durch eine Ammoniaklösung etwas rot gefärbt. 2. Man verlange in einer Apotheke je 15 Gramm Wermuth, Kokablättcr und Eukalyptusblätter. Diese drei Sorten kocht man mit einem Vierteljiter Wasser fünf Minuten, seiht dies in ein kleines Fläschchen und füge der noch warmen Lösung 4 Gramm Borsäure hinzu. Beide Mückenmittcl sollen zur vorherigen Einreibung Lienen, d. h. man betupfe die exponierten Stellen des Körpers, Hände, Füße, Hals, Gesicht mit einem kleinen Wattebausch, der mit dieser Lösung getränkt ist. Wird man trotzdem ge stochen, so soll man die gestochene Stelle selbstverständlich weder reiben noch kratzen, sondern drückt getränkte Watte fest darauf. Es wird sich sofort Schmcrzlinderung «instellcn. Diele bevor zugen Formalin, mit Watte auf die gestochene Stelle gedrückt. Nur muß man bei Formalin sich besonders davor hüten, daß etwas hiervon ins Auge kommt. Auch «in starker Absud von Hollundcrblütcn, mit dem man sich vor dem Ausgehcn wäscht, ist zur Vermeidung von Insek tenstichen zu empfehlen, da Liese Quälgeister den Geruch nicht vertragen. Prophylaxe nach dem Stich: Speziell Wespen- und Bienenstiche sind sehr gefährlich, wenn die betroffene Stelle an den Lippen, der Zunge, am Mund oder Hals liegt, weil hie durch infolge der raschen Schwellung sogar eine Erstickung cin- rreten kann. Ein unfehlbares Mittel dagegen ist der Knob lauch, mit welchem man alle erreichbaren Stellen der Lippen oder Zunge stark einreibt. Bei tiefer liegenden Stellen zer drückt man ihn mit etwas Salz und läßt ab und zu ein Stückchen schlucken. Dieses Mittel bewirkt ein sofortiges Sin ken der Geschwulst. Auch «ine rohe Zwiebel wirkt, aber nicht so kräftig. Auch Zucker — innerlich und äußerlich angewendet — hilft'rasch, lindert zumindest. Das heftige Brennen kann durch Einreibungen oder einen Verband mit Borvaseline ge lindert werden. Daß man ein Salmiakpräparat stets mit sich führe, ist eine Notwendigkeit in solchen Gegenden. Auch das überall erhältliche Kochsalz mit Wasser zu einem 'dicken Brei verrührt und öfters geschluckt, ist billig und probat bei Schlingbeschwerden, durch Bienenstich entstanden. Umschläge von essigsaurer Tonerde bringen wohl keine Heilung, wohl aber Linderung. Genau so wie Auflegen von Arnikatiktur und ein Stückchen Kernseife zu starkem Schaum verrührt. Bei all diesen Mitteln jedoch mutz man beachten, ob die Geschwulst, sei sic wo immer, fällt, denn tritt diese Erleich terung nicht bald ein oder schwill: das betreffende Glied leicht an. ist unbedingt der Arzt zu rufen. Ist ein Insekt ins Auge geflogen, muß man das Augenlid sehr vorsichtig umstülpen, bis das Auge stark zu tränen beginnt, denn die Tränen spülen den Fremdkörper meist mit hinaus. Aber ja nicht reiben oder kratzen, sondern das Auge verbinden, evtl, den Arzt aussuchcn. Fürchtet man von einer giftigen Schlange oder von einem w.u t v c r d ä ch t i g c n Hunde gebißen zu sein, so umschnürc man vor allem das verwundete Glied; die Wunde möglichst rasch auswaichcn und hernach durch einen Schröpskops aussaugcn laßen, indem man ein Glas nimmt, auf dessen Bo den ein Stück brennendes Papier legt und das Glas über die Wunde stülpt; die Flamme erlischt und das Glas sängt zu sau gen an. Bis zum Eintressen des Arztes Jodoform öder Sali- zylsäurcpulvcr in die Wunde streuen, mit scharfem Essig aus waschen, sehr viel heiße Getränke trinken, um durch den ent siebenden Schweiß die Kiftslofsc auszuscheidcn. 8. kk.