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rvrr rcoLttL vM 2« kralctisclre ^Viirlre Wollene oder halbwollene Schlafdecken gründlich Zu reini gen. Wichtiger noch wie Federbeltenreinigung und -Lüftung. ! ist diejenige der -Schlafdecken. Nervöse Menschen pflegen be- j kanntlich im Winter überhaupt nicht auf leinenen oder halb leinenen Bettüchern zu schlafen, da sie sonst im Betl nicht warm werden. Es muß deshalb einleuchien, wie notwendig eine s gründliche Reinigung der Decken von Schweis, und Hautaus- ! dünstungen jetzt im Frühjahr ist. Man bereite sich dazu eine ' Waschlauge von etwa drei Eimern Wasser nicht unter 1?! Krad Reaumur, damit die Wolle weich bleibt. Löse ein Paket Persil darin auf und verteile das Wasser auf zwei Becken. Etwa eine halbe Stunde gut zugedeckt im ersten Becken eingewcicht. drücke und stauche man die Decke dann gründlich ohne Reiben darin durch, wiederhole das Verfahren im .zweiten Lecken, spüle schließlich in reinem, lauen Wasser, bis dieses klar bleibt, und lasse die Decke im Freien, jedoch im Schatten, über Stangen ge legt. unter öfterem Wenden austropfcn und trocknen. Nach folgendes Rollen macht sie wieder weich und schmiegsam. krprobte kerepte Fleisch-, Fisch- und Geiniiscreste als Lmelcttfüllc zu ocrwcn- dem. Wenn man derartige Reste von der Mittagsmahlzeit übrig hat, die allein keine Mahlzeit mehr ergeben, so sollte man sie feingewiegt, mit einer Buttereinbrenne gut ausgequollen, ver sehen. pikant mit Zitronensaft. Pfeffer oder Paprika und Zwie bel abschmecken und damit Eierkuchen füllen, die man zusammen gerollt mit irgend einem Salat von Gurken, Bohnen oder To maten serviert. Auch Reste von Spinat, grünen Erbsen und Pilzen eignen sich sehr gut zum Füllen von Eierkuchen, die in keiner Weise verraten, daß es sich bei ihnen in der Hauptsache um Resteverwendung handelt. Rhabarbergriitze von Sago. Ein Pfund kleinstückig ge schnittenen Rhabarber setze man mir Wasser bedeckt und ein Stückchen Zitronenschale und Zimt fim Gewürzes) zum Kochen auf. Dann durch ein Haarsieb gestrichen, quelle man in der Masse eine halbe Tasse Lago dick aus, sam besten in der Koch kiste) schmecke die dicke Masse mit 1 bis 2 Eßlöffel Süßstofflösung, sowie einem Likörglas Rum oder Arrak, sowie einem Teelöffel frischer Butter ab und fülle diese dann in mir kaltem Wasser ansgespülte Formen. Am nächsten Tage gestürzt, reiche man dazu entweder Himbeer-, Kirschsast, oder eine kalte Vanille oder Mandelsoße. Abeirdbrotgctränk. In den meisten bürgerlichen Haus haltungen gibt es zum Abendbrot belegte Brote und Tee. Das ist .zwar nicht das billigste und auch nicht das gesündeste Abend essen, aber es ist für die Hausfrau am bequemsten und wird auch von den meisten Menschen gern gegessen. Aber für Kinder, kranke und alte Menschen ist täglich schwarzer Tee kein sehr bekömmliches Getränk. Kleine Kinder sollten es niemals bekommen. Einen sehr wohlschmeckenden Ersatz bieten unsere deutschen Kräuter, die sorgfältig zubereilet ein überaus köstliches Getränk geben. ^Man darf natürlich nicht erwarten, daß z. B. ein Wald meister-Tee denselben Geschmack hat wie Leylon-Tce. Fedes deutsche Kraut hat einen durchaus eigenen, darum nicht minder guten Geschmack, und die Hausfrau, die verschiedene Teekräuter ausprobiert. kann viel Abwechslung schaffen. Lindenblütentee z. B. ist ein zartes und duftiges Gerränk, nur wird man ihn nicht so kräftig kochen, als wenn man ihn zu Gesundheitszwccken trinkt. Eine Tasse Tee von deutschen Kräutern lostet nur einen Bruchteil von dem schwarzen Tee und ist dabei Im Gegensatz zu ihm von großem gesundheitlichem Wert. Es gibt so viele wohl schmeckende Kräuter, die man allein und gemischt zubereitcn kann, daß man wochenlang täglich einen anderen Tee trinken kann. Darum sollte jede Hausfrau einen Versuch mit den köst lichen. billigen, gesundheitsfördernden deutschen Teckräutcrn machen. Feine pikante Abcndplattc. Man kocht ein klares, etwas säuerliches Aspik, von dem Vic eine Hälfte rot gefärbt wird, hackt es nach dem Erkallcn fein und belegt den Boden einer tiefen, runden Schüssel schichtweise damit, indem mir der Farbe abgcwcchselt wird. Zn Burter weich gedünstete Morcheln oder Champignons in die Mitte der Schüssel auf das Aspik legen, im Kranz von hartgekochten Eihälfren umgeben, deren Gelbci gehackt über die Pilze gestreut wird. Die Eihälfren mit gchack- ' tem. gekochrem Schinken oder Zunge füllen und mit gehackter Petersile überstreuen. Den Rand bildet seiner gemischter Aus- schnitt und Tomatenschciben. Fisch mtchk auch satt.' Vielfach begegnet man der Auf- t fassung. daß man von Fischgerichten nicht recht satt werde, oder e daß sich nach kurzer Zeit Hungergefühl einstelle. Richtig ist. d daß Fischsleiich im Magen schnell verdaut und, dieses wichtige a Lrgan nicht so lange belastet, wie es schwere Speisen tun. Die d Leichtverdaulichkeit des Seefischslcisches ist ein Vorzug! Ein besonders starkes Sättigungsgefühl ist zu erzielen, wenn wie beim Fleisch auch beim Fisch allerlei Beigaben gereicht werden. Einige wohlschmeckende Zusammenstellungen, die in vielen 6 Haushalten erprob! sind, feien hier genannt: Grüne Bohnen mit e Salzhering. Rotkohl. Gemischtes Gemüse oder Mohrrüben mit Fischsrikandellen. Erbs-. Linsen- oder Lohnenbrci mir Bralfisch, Tomarenreis mit gekochtem Fisch, geschmorte Pfefferlinge mit - gebratenem Bückling uiw. Zu gebratenem, gebackenem oder ge- ° kochtem Fisch kann stets ein Gemüsegerichl in irgendeiner Form ° gereicht werden. e Frühlingskräuter-Suppc. Dazu verwende man nur jungen Sauerampfer und frischen Kerbel und zwar je öO Gramm, hie man gut verlesen und gewaschen mit öv Gramm Fett in heißer - Pfanne durchdiinstcr. Ueberstäubc sic dann mit 1—2 Eßlöffel > Weizenmehl, fülle mit einer Tasse Fleischbrühe auf, um es ' dann, glatt verrührt, mir bis I Liier heißer Fleischbrühe oder ' heißem Wasser 2st Minuten langsam lochen zu lassen. Dann binde man die Suppe noch mit einem verquirltem Ei und reiche sie. mit Salz abgeschmeckr, mit gerüsteten Semmclbröckchen. Schweizer bunte Gemüsesuppe. Zutaten: I bis 2 Möhren, l kleinen Sellerie. I lassengroßen Blumenkohl, 1 kleinen Kohl rabi, I Peterfilicnwurzel, I Porreesrange. Pfund Weißkraut und ebensoviel Wirsing. IVO Gramm Fett. 2 Eßlöffel Mehl, l Liter heißes Wasser oder Knochenbrühe. Salz zum Ab schmecken. Zubereitung: Tie .zugeputzten Möhren. Sellerie und Kohlrabi werden mit dem Bunlmcsser. Weißkraut und Wirsing streifig geschnitten, sowie der Blumenkohl in kleine Röschen ge teilt und in leichtgesalzencm Wasser weichgekocht, um mit einer Mehlschwitze versehen, Stund« weiter zu kochen. Mil Salz und Butter abgcschmeckt, gibt man reichlich Petersilie daran. Brotkarte von altbackenen Schwar-brotrcstcii. Brorrcste sollte man. soweit man sic nicht als „Paniermehl" verwenden kann, zu einer Brottorte verbacken, die erfahrungsgemäß mehr Begeisterung Hervorruf! wie eine Brotsuppe. Drei Eier rühre man mit zwei Eßlöffel Zucker, zwei Eßlöffel Süßstofflösung schaumig, füge die abgcriebene Schale einer Zitrone, eine Messer spitze gemahlenen Zimt. 125 Gramm mit drei Eßlöffel Rum ver mischtes fcingeriebenes Schwarzbrot, drei bis vier Eßlöffel Mehl, sowie ein Päckchen Backpulver bei und fülle den Teig in eine gut gebutterte Form. Backzeit -l bis I Stunde bei Mittel hitze. Kall gestürzt, überziehe man die Broltorte mit einer Schokoladen- oder weißen Punschglasur. Weizenmehl-Flamarie. Hat man die fertig käuflichen Puddingpulver oder die sonst dazu verwendeten Stärkemehle nicht im Hause, so kann man auch das Weizenmehl zur Be reitung eines Flameries zu Hilfe nehmen, das vor allem noch den Vorzug hat, sehr ausgiebig zu sein. Allerdings wird in diesem Falle das Weizenmehl mit der Milch sim Notfall auch halb Wasser, halb Milch) kalt verquirlt, bevor man die Mischung auf das Feuer bringt, um sie unter ständigem 'Rühren langsam auszuquellcn. und zwar rechnet man auf Liter Flüssigkeit 2 gehäufte Eßlöffel Niehl, llm am Zucker zu sparen, kann man auch zur Hälfte Süßstofflösung verwenden. Tee löffel Salz und l Eßlöffel frische Butter vor dem Einsüllcn in die Formen, darunter gerührt, verfeinert den Geschmack der Speise wesentlich. Als gcschmackgebcndc Zutaten kann man entweder Vanillezucker, das Abgcriebene frischer Zitronen oder Apfelsinen, geriebene bittere Mandeln, Rum, Arrak. 1 Eßlöffel Schokolade- oder Kakaopulver usw. verwenden. Schönt man das Aussehen der Speise noch durch einige Tropfen giftfreier Spciiefarbc und füllt sie in gefällige Formen, die man gestürzt dann noch mit gezuckerten Apfelsincnschcibchcn. cn-gemachten, abgctropftcn Früchten. Makronen u. ä. in. garniert, jo ernten diese Speisen selbst ain der Eästcto-cl uncinaejchräultts Lob. praktische Hausfrau BLäi-ttsv fürd roeLL>Li<^)s Irrlse'ssssn, WWWWWIWWM Start zur Arbeitsstätte Der Wecker rasselt. Höchste Zeit zum Aufsrehen. Vater, Mutter und die beiden Kinder von 11 und 11 Fahren dehnen und strecken sich noch einmal in den Vetren und — erheben sich noch keineswegs. Nein, jetzt wird erst der stille Ringkampf mir den Minuten ausgefochien: noch eine, noch eine Minute, endlich — allerhöchste Zeil! Auf zum frischen, fröhlichen Zagen! Die erste hpgienischc Sünde am Tage! Flüchtiges Waschen, noch flüchtigeres Zähneputzen: die Zahnbürste huscht über die Zahne, er wischt aber weder die Hinteren Backzähne, noch dringt sic in die engen Zwischenräume zwischen den Zähnen vor. wo überall noch Speisereste sitzen und Fäulniserreger bilden: denn am Abend vorher ist die Zahnreinigung, wie so oft, vergessen worden. Merkwürdigerweise ist Zeil und Muße für die Zähne aber sofort da. wenn eines Tages ein solider Zahnschmerz cinsetzt und der Zahnarzt behellig! werden muß. Und wie machls der Hngienikcr und Lebenskünsrler? Er hält gute Freundschaft mit seinem Körper, steht mithin 12 Minulcn früher aus und beginnt den Tag da mit. daß er seinem Freunde etwas zugute lut: ein wenig Luftbad mit Gymnastik und Atemübungen hinter der Gardine des geöffneten Fensters: das besinnliche Wort Goethes Hal er wahrhaft erfaßt: ,.Zm Atemholen sind zweierlei Gnaden, die Luft einholen, sich ihrer entladen". So weiß er den Tagesaniang zugleich zu einer inneren Sammlung seines Zchs, seiner Seele und seiner Nerven und damit zu einem kleinen Genüsse zu gestalten. Ausmarsch zum Kassectrinkcn! — Vater sitzt schon am Tisch und trommelt nervös mit den Fingern. Er hat's am > eiligsten, da er süns Minuten srüher sorl muß als die Kinder. Endlich ist die Mutter mit dem Kaffee fertig! Natürlich ist er noch glühend heiß, aber Vater ist das ge wöhnt, Hai auch keine Zeit mehr und stürzt ihn täglich so hinunter. Er hat zwar kürzlich was vom Magen, seinen Schleimhäuten und von der Gefährlichkeit zu heißer Ge tränke gelesen, die zu Magengeschwüren führen können, aber für seinen ..Bärenmagen" kommt das nicht in Be tracht. Wenn er ahnte, wie rachsüchtig der gesündeste Magen bei derartig anhaltender Mißhandlung plötzlich werden kann! — Und genau so mit den beiden Brötchen! Ganz ungenügend gekaut werden sie verschlungen. Tie sog. Vorverdauung in der Mundhöhle, d. h. die Zerkleinerung und genügende Durchspeichelung der Speise — ein Vor gang. der zur Verdauung der Kohlenhydrate so wichtig ist — fällt fast ganz weg. so daß dem Magen viel zu viel Arbeit zugcmuter wird. Mutter ist inzwischen hinter den Kindern her. die gar so trödeln und immer wieder ein Anliegen haben. Dem Zungen muß sie schnell noch einen Knops an die Hose nähen, die Butterbrote sür die Schule müssen fcrtigge- macht werden, das Mädchen Hal seine Büchertasche noch nicht gepackt und sucht verzweifelt nach dem englischen Buche. Vater Hai cs gestern liegen sehen, aber wo war das gleich'.' Alles reimt, Mutter zankt, Vater verab schiedet sich in Eile ausgeschlossen also, daß wenig ¬ stens die Eltern zusammen frühstücken oder gar die ganze Familie zehn Minulcn zusammcnsitzt, um dann innerlich gesammelt an die Arbeit zu gehen! — Was sür ein täg licher Raubbau an der Ncrvenkrafl jedes einzelnen! — Was für eine Versündigung auch an den Kindern, die gar Arr rnsrn LLZneL Wenn ich deines Haares braune Seide Vor mir sch. — vom Alter einst bereist, Ist's, daß meine Hand in bangem Leide Schützend deinen jungen Scheitel streift. Wenn ich wie ein Heer von scharfen Speeren Tausend Schmerzen zielen seh' nach dir, Und die angstbcdrücktcn und die schweren Stund;g häsrei; weiß vor deiner Tür; Wenn ich all mein Hoffen dir verschenke. Das mir niemals zur Erfüllung ward, Wenn ich all der bunten Freude denke. Die in tausend Knospen deiner harrt; Und doch will ich dreimal selig preisen Alle Stunden, die voll Schicksal sind. Und du wirst durch ihre Tiefen reisen Bis an Gottes Herz und meines, Kind. dlartba krosse.