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02-Abendausgabe Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 02.10.1911
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1911-10-02
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-19111002028
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-1911100202
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-1911100202
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1911
-
Monat
1911-10
- Tag 1911-10-02
-
Monat
1911-10
-
Jahr
1911
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Nr. 273. los. ^nlirykny t^n^ner Tnn^ikttt. Monisg, 2. Dkmver l9ll Londoner Dörls. (Von unserem Londoner Mitarbeiter.) Die eben abg-lausene Bcrichrswoche bat der Börse eine große- Enttäuschung bereitet, und diese hatte man nm so weniger erwartet, als man. nachdem der Marotko-Zwischenfall als erledigt betrachtet wer den kann, mit einer Belebung des Verkehrs in den meisten Abteilungen gerechnet hatte. Jeder Tag brachte neue Sensationen unangenehmer Natur und vorläufig ist nicht daran zu dealen, daß das Geschäft an den Effektenmärkten an Umfang ^winnen wird. Trotzdem bei der Ultirnoliguidation bedeutend: Dif ferenzen auszugleichen waren, ging diese ohne Zwi schenfälle vonstatten, was um so bemerkenswerter ist, als die Danken wegen der am Geldmarkt eingetret:- nen Anspannung in der Gewährung von Krediten vorsichtiger waren. Die Zablungseinste'luiig der Dani of Egypt blieb ohne nachteiligen Eiiulutz an' die Gesamttendenz — nur Panlaktien waren einigen Abgaben au--gesetzt —, da die Insolvenz keinerlei Schlüsse aus die Finanzlage Aegnvtens Zülatzt und das Institut nur in bescheidenem Matze an Londoner Börsenwerten interessiert ist, umfangreiche Zwang,- vcrkäuse, wie bei dein Zusammenbruch der Bcrt- l»eckbank, also nicht zu besorgen sind. Einen depri mierenden Einslutz übten auch die Goldent- zrehungen des Auslandes, die die Position der Bank von England etwas entkräftigt haben, ans, zumal da grötzcre Goldnerichiffungen nach Süd amerika, den Bereinigten Staaten und Aegypten in den nächsten Wochen zu erwarten sind. Die Hofs- nungen, daß der amerikanische D a h n e n m a r k t nach den scharren Nüctichläarn der letzten Zeit eine Wendung zum Brsicrcn nehmen würde, sind eben- falls nicht in Erfüllung gegangen und das h er uno da auftretende lebhaftere Interesse für 'iidafritanis.';.: Minenpapiere hat durch die East Rand-Anüre von neuen, eine Beeinträchtigung erfahren. Dem zwi schen Italien und der Türkei wegen Tripolis ent standenen Konflikt wollte man zunächst grötzcre Be deutung nicht beimcssen. aber gegen Ende der Woche hat sich doch gezeigt, dasz dieser einen viel gefährliche ren und leidenschaftlicheren Charakter angenommen hat. als die Marokko-Angelegenheit und er daher auch v:el tiefergehende Beunruhigung erzeugt. Der Streitgegenstand, der letzte Teil des türkischen Ge bietes im schwarzen Erdteil, hat an lich keine qretzs kommerzielle Bedeutung und die inzwischen erfolgte Kriegserklärung hat an der Börse ungeachtet einiger Abgaben nicht gerade großes Aufsehen gemacht, viel leicht aber nur, weil durch die vielen ungünstigen Momente der letzten Zeit ihre Nerven zu sehr er schlafft worden sind. Man gibt sich der Eröffnung hin, dafz die Feimcliakciten nur von kurzer Dauer sein werden, anderseits aber verkennt man nicht, das; durch das aggressive Borgehen Italiens das Na- tionalgefuhl der Türken verletzt wird und daraus nichtübersehbare Konseguenzen entstehen können. Immerhin mutz cs als ein erfreuliches Symptom be zeichnet werden, datz im allgemeinen nur türkische Werte — Italiener werden in London kaum gehandelt — durch die Kriegomelduurcn cmpfind- lick)«r gelitten haben. Der italienisch türkische Zwi schenfall bat Len Consolmarkt nur wenig be einträchtigt, da England an demselben reicht direkt interessiert ist, dagegen schenkte man dem ungünstigen Bankausweis größere Beachtung, Loch wurde die dadurch verursachte Kurseinbutze von einer Er holung abgeldst, ohne datz die Regierung durch Stiitzungskäufe dem Markte zu Hilfe gekommen wäre. Man folgert daraus mit Recht oder Unrecht, datz der Markt einheimischer Anlagewerte seinen tief sten Stand erreicht hat. Man kann nicht gerade sagen, datz die Kriegsmeldungen unter den frem den Rentenwerten arge Verheerungen ange- richtet hätten, nur Türken wurden um etwa 5 Proz. zurückgcworfen. Italiener schwächten sich um 1'5, Proz. ab. während die Kurseinbutzen bei anderen Va leurs nicht über '4 Proz. hinausgehcn. Eine Auf- wärtsbewegung vollzog sich in Venezuela-Bonds und in der 4proz. fapanischen Anleihe von 1910. Nm A m e r i! a n e r m a r k t konzentrierte sich das Interesse in dieser Woche wiederum auf die Aktien des Stahltrusts. in denen sich bedeutende Umsätze vollzogen. In den ersten Tagen der Woche überwogen Abgaben, denen am Donnerstag Rück käufe der Baissespekulation auf die Erklärunaen Morgans und Garns, wonach durch gerichtliche Sach verständige sestgcstellt sei datz das Shcrmansche Anti- trusigrsetj vom Stahltrnst nicht verletzt worden sei, folgten. Das Geschäft in Stahlwerken war '-eitweittg äußerst erregt und für die Nervosität und Sprung haftigkeit der Kursbewegung ist es wohl charak teristisch. datz die Stammaktien nach dem Bekannt werden der Erklärung innerhalb weniger Minuten um 5 Dollar anzogen. Aebnlicbe erratisch« Kurs bewegungen vollzogen sich in Bahn papieren und dadurch ist das Geschäft an der Londoner Börse erheblich erschwert worden, so datz sich die Makler ge nötigt sahen, zwischen Geld- und Briefkurs einen möglichst weiten Abstand zu lassen. Man kann nicht gerade sagen, datz die Stahltrustaffäre das Vertrauen zur Marktlage wiederhergestcllt habe, denn die sich per Saldo ergebenden Kursavanccn sind im Vergleich zu der vornusgcgangenen empfindlichen Deroute recht bescheidener Natur. Die Ursaclre dafür ist wohl darin zu suchen, datz jede Steigerung von den Grotz- mteressenten benutzt wurde, Material abzustotzcn, und das betrachtete man als ein Zeichen des Mißtrauens zu den amerikanischen Marktverhültnissen in den maßgebenden Kreisen. Durch das Unwetter, dem Wallstreet leit einiger Zeit ausgesetzt ist, hat sich die Atmosphäre leider noch in keiner Weile geklärt: das Ansehen des Präsidenten Taft hat durch die Ab lehnung des Handelsvertrages mit der Dominion einen starken Stotz erlitten und man hält cs für sehr wahrscheinlich, Latz der Präsident, um seine seitherige Popularität zurückzugewinncn, einen energischen Fels zug gegen die Trusts und das Groszkapital eröffnen wird Dazu kommt, datz die Arbeiterlage von neuem zu Besorgnissen Anlatz gab und ein Streik der Loko- motiv'ührer der Harriman-Bahnen als bevorstehend bezeichnet wurde. D>e Harriman Werte haben aus der letzthin etwas gebesserten Markttendenz nur einen bescheidenen Nutzen zu ziehen vermocht, da neben den Berichten über die Arbeiterlage Gerüchte im Umlauf waren, datz in der Verwaltung der Bohn Verände rungen vorgenmmen werden sollen. Einem kchorfen Kursabsall unterlagen die Vorzugsaktien der Wabash. Bahn, deren Geschäftslage sehr zu wünschen übrig lätzt. Kanadisch« Dabnpapicre waren starken Schwan kungen aucgescnt, doch geben sie erholt aus dem Ver kehr, da die Erntoberilbte günstig lauten und die Brrkehrsansweise den Erwartungen entsprechen. Mexikanische Bahnen wurden beoünstigt. die Divi- dendencrklarung der Merican Nailwan entsprach den Erwartunoen und der August Ausweis zeigt eine an sehnliche Verminderung d«r D.triebsspesen. Etwcs lebhaftere Umsätze vollzogen sich am M i - nen markt, die in manchen Fällen «ine mätziqe Hebung Lee Kursniveaus mit sich brachten. Sehr matt lagen jedoch East Rands, da man sich des Ein drucks nicht erwehren kann, datz die Betriebsleitung in Südafrika zu wünschen übrig lätzt. Das aber hat um so mehr entmutigt, als die East Rand bisher alr eine der brstgeleiteten Minen aalt. Die von der Regierung beantragte Untersuchung über Len bedeu tenden Produktionsrückgang wird hoffentlich die wii i- tzbensw.'rte Au'klärung bringen. Diamantaltien be wegten sich in au'steiqcnder Richtung und lebhafteres Inicccsse bracht? man rhodesischen Papieren enr- gegcu, für die die berufsmätzige Spekulation Stim mung zu machen sucht. Lrrmtte E-rlröhuna üer Zvilkerüllung in Kmiki.eiH. * Hierzu schreibt die Zentralstelle für Vorbe reitung von Handelsverträgen: Nachdem Frankreich er t vor kurzem durch die belauu'e Tarisnovellc vom 29. März 1910 eine Zoll erhöhung grä ten Umsan es, durch die auch der deutsche Export in empfindlicher Weise ge chädigt wurde, har euitretcu lassen,sind jetzt ncue Aenderungcn der irl.uzöüjcheu Zollgesetzgebung eriolgt, die ecue weitere Erholung der Zollbelasiung saft auf der ganzen Linie bedeuten. ttrci'.e! <> des Zollgesetzcs vom 29. März 1910 be- sagtt „Die allgemeinen Vars,hri len über di: An wendung der Zölle wer i durch Verordnungen, die in, „Journal osficiel" zur Veröffentlichung ge langen , revidiert werden." Auf Gruno dieser Er mächtigung hat die französische Negierung jetzt eine neue N eczclung der Tarabestimmunge n vor genommen, die am 1. September d. I. im „Journal offfeiel" veröffentlicht wurde und sogleich in Krnjt getreten ist. Zu Frankreich unterliegen die mit mehr als 10 Fccs. pro 1' 9 K zoilpfl. htigen Waren der Ver zollung nach dem Neimewicht. Tas Reingewicht zft entweder Las wirtliche oder das gesetzliche. Das wirkliche Reingewicht wird durch Verwiegen der Ware noch Abnahme aller nutzeren und inneren Um- ichlietzungen lestgesiellt. Tas gesetzliche Reingewicht wird durch Abzug der gesetzlichen Tara vom Roh gewicht ennitiett. Ter Interessent har die Wahl, die Verzollung seiner Waren nach dem wirklichen oder nach dem geretztichen Reingewicht vornehmen zu lassen. Bei Ermittelung des gesetzlichen Reingewichts wurden bis! ec Abzüge vis zu 22 Proz. vom Roh gewicht gemacht, für die meisten Waren in Kiffen und Fässern betrug der Ab ug 12 Proz. Die jetzige Reuregelung sieht eine äußerst ein- ich neid ende Herabsetzung dreier Abzüge vor. Der Abzug loll 1 Proz. betragen bei Verpackungen, die Metall oder Metcrllwaren umichlietzen, 5 Proz. bei allen anderen Verpackungen. Bei den in Kisten oder Fässern eingehenden Waren tritt mithin eine Verminderung des zulässigen Taraabzuges von 12 auf 5 Vroz. ein, bei anders verpackten Waren eine ähnlich, zum Teil noch größere Ver minderung. Allerdings kommt die gesetzliche Tara nur dann zur Anwendung, wenn die Jnter- effenten sich weigern, die Ermittelung des wirklichen Reingewichts durch Borwiegen der Ware vornehmen zu lassen. Lazu aber mutzten beispielswei.e Spitzen, Bänder, Litzen, Bordell von der Arumachung abge- wcckelt, Knöpfe von den Karten abgeschnitten, Hand schuh: von den Kartons abgebunden werden uiw. usw. Eine solche Manipulation ist bei Artikeln vieler Branchen, vor allem bei solchen der Textilindustrie, aukgeichlosjen. Aus Interessentenkreisen wird der Ansicht Aus druck gegeben, datz es sich bei der fraglichen Matz nahm: um ein mit der augenblicklichen politischen Lage im Zusammenhänge stehendes einseitig, gegen deutsche Interessen gerichtetes Vorgehen der fran zösischen Regierung handelt. Diese Annahme trifft nicht zu. Die neuen Bestimmungen finden in gleicher Wei«: Anwendung auf die Wacen aller Länder. Trotzdem wird nicht zu verkennen sein, datz auch diese neue Mehrbelastung des deutschen Exports nach Frankreich der Forderung einer nnder- wectig en Regelung der deutsch-französischen Handelsbeziehungen erhöhten Nachdruck ver schaffen mutz. Heute sind die deutschen Zölle auf die hauptsächlich in Betracht kommenden französischen Erzeugnisse ermätzigt und gebunden, während Frank reich ireie Hand behält, die Zölle auf deutsche Waren jederzeit zu erhöhen. Dieser Zustand bedarf einer Revision. Die bisherige Meistbegünstigung mutz er setzt werden durch einen Tarijvertrag, der hüben und drüben die Zölle ermätzigt und bindrt.D Börsen» unü Hnnüelsnrelen. * Kupfert.'rminhandel an der Hamburger Börse. Die Maklcrbank in Hamburg verbuchte vom 1. Avril bis Ende September d. I. an Verkaufskon- trakt.n in Standardkupser 38 099 (21680) r. Seit Jahresanfang wurden 60 010 (25 710) t verbucht. kruiu- unü kvewÄelen. * Hessischer Dankoercin, Aktiengesellschaft, in Kass:l. Die Generalversammlung soll auch den mit der ctadt Kassel abgeschlossenen Grundstückskaufver- trag genehmigen. -«—<« Di« Warenliguidationskasse in Hamburg verbuchte in den ersten neun Monaten des laufenden Jahres an Terminkontra'tcn in Kaffee 10,122 .',00 (5 817 000) Sack und in Zucker 20 871500 (9 916 000) Sack. Dafür wurden vereinnahmt an Bucbungspro- vision bei Kaffee 323 910 (186111) -4L und bei Zucker 333 981 (158 5561 ,>t, zusammen also seither im lau fenden Jahre 657 901 (314 700) -4t. * Zentralbank für E:senba',»werte, Aktiengesell schaft, in Dablcm. Tie Generalversammlung geneh migte die vorgcschlageuen Abänderungen des Sta tuts. Danach kann icde Generalversammlung autzsr am Sitze der Gesellschaft (Dahlem) auch an jedem anderen Orte Deutschlands stattfinden. Tie anderen AcnLerunaen bestimmen, daß der Gesamtbetrag der ttn Umlauf befindlichen Obligationen, der bisher auf 15 Millionen Mark begrenzt war. das Vierfache Les «inaezahlten Aktienkapitals hinfort betragen soll. Es kann somit schon jetzt der Betrag der Obliga tionen aus 30 Millionen Mark erhöht werden. Betreffs Sichersiellung der Obligationen wird be stimmt, datz nicht mehr Obligationen ausgegeben werden dürfen, als durch 85 Proz. des Ankaufsrvertes und, wenn dieser Len Nennwert der angekauften Aktien überslcigen sollte, durch 85 Proz. des Nenn wertes derselben gedeckt sind. Endlich wird auch eine Abänderung dahingehend vorgenmnmen, datz ein Austausch der Unterlagen der Obligationen vorge nommen werden kann, während bisher immer ein Rückkauf non Obligationen vorgenmmen werden mutzte, wenn Aktien abgeftotzen wurden. Wi« der Vorsitzende Geheimrat Müller hierzu aussiihrte, lei die Beseitigung dicker di« Geschälte der Bank ein- engenden Bestimmungen dadurch akut geworden, datz die Bank der Erweiterung der Westnngarischen Lokalbahn und der Analiede'nng zweier weiterer Bahnen an diese mit ihrem Aktienbesitz zuktimmcn mutz, da sonst die Konkurrenz sich inmitten des Rohes der Westnngarischen Lokalbahn festsetzcn würde. Bery- unü Mttenmelen. * Di« Lieferung von Zinn, Antimon, Zink, Zink blech. Muldenblei. Walzblei und Zinkplatten ist von der Eisrnbahndirektion Berlin ausgeschrieben. An- gebotstcrmin 1. Oktober. Angcbotsbogen und Lie ferungsbedingungen können von der genannten Ver waltung, gegen post- und destcllgeldfreie Einsendung von 50 Pf. in bar bezogen oder im Verkehrsbureau der Berliner Handelskammer eingesehen werden. * Elarenberg, Aktiengesellschaft für Kohlen- und Tonindustrie, Frechen bei Köln. In der Generalver sammlung wurden die Regularien glatt erledigt und das nusscheioende Ausfichtsratsmitglied Peter Wehr hahn einstimmig wieder gewählt. Der Vorsitzende teilte mit, datz ec dem bereits veröffentlichten Ge schäftsbericht nichts hinzuzufiigen habe. * Conso'idicrtes Bruunkehlen-Bergwerk „Marie" bei Atzcnoorf. Im abg'lauseiien Geschäftsjahre hat die Gesellschaft 620 000 (621 700) -4t brutto verdient. Die Kohleufärderungskosten betrugen 2,0 700 (215 100) ttt. Tie Abschreibungen wurden auf 103 000 (100 000) .4L bemessen. Der Reingewinn betrügt 132500 (119 109) -tt. Es wird daraus wieder eine Dividend: von 4 Proz. vorgelchlagen. Der Vortrag auf neue Rechnung erhöht sich auf 39 400 (23 800) -X. Die Förderung betrug 2,19 (2,53) Millionen Hektoli'sr Auf der Halde lugen am 30. Juni dieses Jahres 19 000 (18 700) bl. In der Bilanz erscheinen 191 900 (161 900) -4t Debitoren, worunter 163 000 (120 300) -4t Bankguthaben. Kre ditoren hatten 5200 (15 000) -It zu fordern. * Fortschritts bei dcn Kaiiverhandlungen. Die am Sonnabend neu begonnenen Verhandlungen dürften zunächst zu einem Vertragsabschlutz mit Sollstedt auf der bekannten provisorischen Grund lage führen. Zur Debatte steht noch eine Abmachung wegen ter Jnlandqaoie von Sollstrdt. Tie Ver handlungen mit Aschersleben haben insofern Fort schritte gemacht, als die amerikanischen Interessenten zu einer Erhöhung der Abfindung sich bereit erklärt Hal en. Diese Erhöhung soll an die Stelle derjenigen Abfindungssummen treten, die Aschersleben noch vom Kalityndilat beansprucht, die aber das Syn dikat aus prinzipiellen Gründen abgelehnt Halle. Es steht zu erwarten, datz in der nächsten Wochs ein Vertrag des Kalijyndikats mit beiden Außen welten Zustandekommen wird. * Lothringer Hüttenverein Aumetz-Friede. In dem jetzt vorliegenden Geschäftsberichte sagt die Ver waltung, datz die Gesellschaft durch die Angliederung der Zechen Victor-Ickern für Lie Syndikatsdauer eine Färdermöglichkeit bis zu 2,4 Mill. Tonnen erlangt habe. Auf sämtlichen Anlagen der Gesellschaft wurden 10 040 Beamt: uno Arbeiter beschäftigt. Es betrug die Kohlenförderung 1,11 Mill., die Erziörderung 1,76 Mill. Tonnen, die Herstellung an Roheisen 504 800 Tonnen, an Nohstahl 357 200 Tonnen, an Walzeisen 312 200 Tonnen. Ein neuer, neunter Hoch ofen ist im Bau und es könne mit seiner Fertig stellung bis Frühjahr 1912 gerechnet werden. Zur Erzeugung der elektrischen Kraft für die Antriebe der Walzenstraße IV, sowie einer im Bau begriffenen neuen Feinstraße wird di: elektrische Zentrale um 2 Gasdynamos von je 3100 Pferdestärken verstärkt. 2m Stahlwerke wurde ein 800-Tonnen-Mischer eingebaut. Die neue 250cr Feinstratze, deren Er ichtung wegen der beabsichtigten Ausdehnung des Stabeiscn-Walz- programms rm Zusammenhang: mit einer wesent lichen Erhöhung der Stadeisenerzeugung erfolgt, soll nächstes Frühjahr in Betrieb kommen. Die Zugänge machen im ganzen 4,54 Mill. Mark aus. Die Debi toren enthalten ein Bankguthaben von 5,29 Mill. Mark. Unter den sonstigen Debitoren von 6,74 Mill. Mark befinden sich 1,84 Mill. Mart Forderungen an die Gewerkschaft General. Darlehen auf feste Termine laus der Victor-Transaktions betragen 8,4Mill. Mark; sonstige Kreditoren 3.83 Mill. Marr. — Nm oberschlefischen Eisenmarkt lätzt gemätz der „Schief. Ztq." infolge -er günstigeren Entwickelung des Weltmarktes der schwere Konkurrenzkampf gegen über dem Westen zu Berlustpreisen nach. Alle Walz straßen für Grobcissn. Bandeisen. Feineisen sind gut besetzt, aber vielfach noch zu Preisen der ungünstigen Konjunktur. Für Neubestellungen bis Iah- resscbl'itz werden bereits 7 -4t pro Tonne mehr ge zahlt' bei einem Anhalten der Besserung würden dis Werte nach Neujahr gewinnbringend arbeiten. Tie Versendungen sind bedeutend, sie übrrsteigen vielfach die einzelnen Werksguoten b?im Stahlvcrband: auch Las Auslandsgeschäft ist günstiger, beson ders mit der Levante. T-s politischen Verwickelungen taten ihm bisher keinen Abbruch. Swllgewerbe. S D,!. Von den Serdenmärkten wird berichtet. Latz in Lyon di: allgemeine Lage des Rohstosfma:k::z in der letzten Woche eine besondere Belebung nicht erfahren har. Im Webwarengeschäft wurden in sei den-» Tuckern für den Erport mehr Umsätze erz.elt und auch in Ho neu besserer Qualität fanden ziemlich beträchtlich: Verläufe statt. Schirmstoffs verkauften sich bester, wahrend in glatten Stavelartikeln für Kleider und auch in gemusterten Waren wenig Um sätze von Bedeutung zu verzeichnen sind. Das Ge schäft in KrawaHensioffen hat sich etwas gehoben. Etwas günstigere Berichte liegen auch aus Kreield vor, doch beziehen sich die 'Lerläufe hauptsächlich auf solche für den vorliegenden Bedarf, während Meinungsküufe und besonders orötzerr Abschlüsse für den Export kaum gemacht werden. Die Krawattcn- stoff-Fabrikanten und ebenso die Fabrikanten von Schirmstoffen klagen über ungeniiaende Bestellung und ebenso über unzureichende Preise. Aus Zürich wird berichtet, datz einzelne Sorten auf dem Noh- stosfmarkt gefragter waren, in fertigen Fabrikaten vollzog sich das Geschäft hauotsächlich wiederum in Lagerware, während neue Orders nur in vereinzel ten Fällen und auf kurze Lieferzeit erteilt wurden. Die Preislage wird von den Fabrikanten überein stimmend als unzureichend erklärt, Mailand hatte weder in Rohstoffen noch in fertigen Fabrikaten grö l'eres Geschäft zu verze-chnen. Ueberall ist man ab wartend, und die Fabrikanten haben vicl'ach größere Laaer, die ste gern zu osrminderten Preisen zu ver kaufen geneigt wären. Braugewerbe. * Bierbrauerei Kebr. Müser. In der General versammlung teilte die Verwaltung mit, sie erwarte auch für das laufende Geschäftsjahr wieder ein be friedigendes Ergebnis in der Hoffnung, datz es ge lingen werde, di« Brauereiverbänd« wieder zustande- zubringen. Trnnsrmrtmesen. Z Strnhenbahn und Elektrizitätswerk Altenburg. Das am 30. Juni abgelaufene Betriebsfahr 1910/11 erbracht« laut Geschäftsbericht einen Bruttogewinn von 377 200 (356 337) Nach Abzug sämtlicher Unkosten sowie nach 70 000 UL (wie i. V.) Abschrei bungen verbleibt ein Reinaewinn non 73477 (64 002) woraus u. a. 8 (7',4) Proz. Dividende verteilt und 3675 (2502) vorgetragcn werden sollen. H Di« kanadische Postverwaltuna befördert von Anfang Oktober bis Ende Man jedes Jahres nach denjenigen Orten im Pukon-Territorium. die über Len Endpunkt der Eisenbahn nach White Horte hinaus gelegen sind, wie Dawson, Eldorado, Enreka. Klon dike u. a„ nur Briefe, Postkarten, einzeln« Nummern von Zeitungen und periodischen Zeitschriften sowie Drucksachen aller Art mit Ausnahme von Büchern, I Katalogen und Zirkularen. Die hiernach nicht zu- gelassenen Postsendungen nach dem vorerwähnten Ge- I biete dürfen nur während der Sommermonate Juni bis September alveschickt werden. Betriebsausweise. Ristel»,Stadthagener Sifeobah«. August «4 500 lmlnn» I 282» .4?, seit I. Januar 31« »81 lvluS 11 284, .L. Aadlschc 1.'okal-EIseubahne». August 118 ISO sminuS 124Ü) Mark, seit 1. Jauuar 863 16» ,pluS 48 4»0) Mödrath-Viblar-Vrlthler Eisenbahn. August 46 80» lmiuuS 2873, >, seit 1. Januar 380 ?>30 «plu» 13 818) Moselbah». August 70 270 (plus 2074) seit 1. Januar 452 <130 «plus .2 142) >. cscherblebeu-Schlniuger Eisenbahn. August 16 «00 «minnS 777) seit 1. Januar 127 720 sminuS 2870) «vürttembergischc Rebencisenbahur». August 100 580 «minus 1359) ^c, seit 1. Januar 802 445 ,pluö 54 068) * 3I»ck-Jülan--Li»icu. Ter Ausweis Lcr Nock-JSland» Linien, welche die Bahnen der Chicago Nock Island L Pacific Railivay Company, der Chicago Nock Idland L El Paso Nail- waq Company und dcr Chicago Rock Island L Gulf Railwaq Company iimsasseu, zeigt für den Monat August 1Ü11 eine Bruito-Betriebocinnahmc von 5 763 000 «weniger 336 000) Tollar und eine Netto-BetriedScinnahmc von 1 334 000 «weniger 166 000) Tollar. Tie Brutto-Betriebseinnahmen vom I. Juli bis 31. August 19t1 betragen 10 834 000 «weniger 576 000) Tollar und die Nctto-Bctriebseinnahmcn 2 205 000 (weniger 403 000t Dollar. Znnen- unü üutzenLlanüel. ' Die Ausfuhr aus dem Konsularbrzirk Hamburg nach den Vereinigten Staaten von Amerika repräsen tiert in der Zeit vom 1. Januar bis 30. September einen Wert von 9 567 983 (11 858 180) Doll, für Roh materiaiien. 6 352 343 (5 610 220) Doll, für Manu fakturwaren. 1 669 205 (938 212) Doll., für Nah rungsmittel und 960 205 (1 156 768) Toll, für ver schieden: Waren. Im ganzen wurden also nach den Vereinigten Staaten für 18 549 577 (19 563 3801 Dollar Waren exportiert. Die Ausfuhr aus Ham burg nach den Philippinen hatte einen Wert von 1 149 388 (1 095 765) Doll., nach Portoriko einen solchen von 317 411 Toll, und nach den Ha waii n s e l n von 3479 Doll. s. Dcr Erport in Leder und Lrderwaren der Ver einigten Staaten von Nordamerila in den ersten lie ben Monaten zeigt einen kleinen Rückgang gegen die Monate Januar-Juli 1910 Derselbe betrug in Ober ledern 14 158 924 (15 650 499) Doll., in Sohlledern 5 404 814 (5 066 8751 Doll., in Lederwaren und Ledern aller Art zusammen 32 074 865 (32 323 845) Doll. Der Erport in Schuhwaren dagegen ist fortgesetzt im Steigen begriffen. Er betrug in diesen sieben Mo naten 8150 711 (7 912 029) Doll. — Nach Deutschland wurden Schuhwaren für 497 450 (409 364) Doll., Oberleder aller Art für 1423152 (6 432 943) Doll versandt. VerlHjeüene Gelelllchalten. * Betonbau Aktiengesellschaft Nautenberg «K Eo. in Berlin. Wie schon gemeldet, wird die Gesellschaft für ihr erstes am 31. Juli abgelaufenes Geschäftsjahr 6 Proz. Dividende auf das mit 625 000 -4t eingezahlte Aktienkapital von 1 Million Mark ausschütten. Wie sich aus dem uns jetzt vorliegenden Geschäftsbericht ergibt, stellt sich der Nettogewinn auf 66 721 -K. In der Bilanz der Gesellschaft erscheint u. a. das Vau- tenkonto mit 1 075 754 -K, ferner die Debitoren mir 507 814 -4t und die Kreditoren mit 1311037 -<L Unter den Kreditoren ist eine Bankforderung von 183 937 -lt enthalten, ferner sind unter den Kredi toren 543 649 -tt verbucht, die Anzahlungen auf Bau ten darstellen. * Lenne-Elektrizitäts- und Industriewerke. Aktien gesellschaft. in Werdohl. In dem am 31. März be endeten Rechnungsjahr erzielte das Unternehmen dem Geschäftsbericht zufolge aus dem Licht- uno Kraftweick einen Gewinn von 433 838 ^t. der sich um einige Nebeneinnahmen und den Vortrag aus 457 776 Mark erhöht. Nach Deckung der Unkosten und Zinsen sowie nach Abschreibungen von 96 693 -4t bleibt ein Reingewinn von 33733 ^<t. von dem nach Do tierung Les Reservefonds und nach Zahlung der Tantiemen 29 046 -4t auf neue Rechnung vorgetraasn werden. Eine Dividende kommt nicht zur Ver teilung. * El ktrizi ätswerk Westfalen, Aktienge ellschaft in Bochum. Die Generalversammlung genehinigle den Abschluß für 1910,11 und setzte die Dividende auf 6 Proz fest. Ueber die Ees^äftslage teilte der Vorstand mit, datz die Zahl der Stromabnehmer am 3. September 0103 betrügt gegen 3942 im Vorjahre. Die Zahl dec An chlüsse beträgt jetzt zusammen 31800 gegen 20 600 im Vorjahre, die Stromabnahme ist dementsprechend gestie-en, im September dieses Jahres betrug sie 2^, Millionen Kilowattstunden, was gegen die gleiche Zeit Les Vorjahres eine Mehrabaabe von 60 Proz. bedeutet. Diesen Ver hältnissen angemessen, so führte der Vorstand aus, seien auch die Einnahmen gestiegen, so dan man für das Jahr 1912 auf eine gute Entwickelung in finanzieller Hinsicht rechnen könne. Er rechne für das nächste Jahr mit Sicherheit darauf, wieder eine Dividende von 6 Proz. bei reichlichen Abschreibungen vorschlagen zu tönnen. — Tlephonfaürik Aktiengesellschaft vorm. I. Berliner in Hannover. Di: Direktion t:ilt der „Voss. Ztg." mit, datz die Dividende für das am 30. Juni beendete Geschäftsjahr voraussichtlich niedriger als die vorjährige, die 12 Proz. betrug, ausfallen wird. Hauptsächlich läge dies daran, datz die Gesellschaft Lurch Vie Umwandlung des nnga- rrschen Unternehmens in eine selbständige Aktienaesellschcnt einen erheblichen Zinsausfall habe. Das deutsche Geschäft habe sich im ver flossenen Geschäftsjahre nicht unwesentlich gebes sert, und bisher sei auch der Geschäftsgang im neuen Geschäftsjahre zufriedenstel lend. * Die Hochseefischerei I. Wietinq, Aktiengesell schaft, Bremerhaven, erzielte in dem am 30. Juni ab- gelauienen Gescbäftsiahre einen Ueberschutz von 45 516 ,4< (i. N. 36 783 4t Verlust), wodurch sich der Verlnstvortrag aus dem Vorjahre von 306 636 -K auf 261120 -4t ermätzigt. vernmunes. ob. Vom internationalen Zuckcrmartt. Während der abaelaufenen Berichtswoche sind die Preise an den Zuckermärkten im Resultat zurückgegangen. Zu Anfang herrschte .zwar stetige und ichlteßlich feste Tendenz, da von allen Seiten Meldungen eintraien, die gefallenen Niederschläge hätten nicht ausgereicht, den Nübenfelderstand zu bessern: neue Spekulations käufe wurden vorgenommen und die Kurse kräftig erhöht. Al» dann aber erneut Regen einsetzte, wurde die Stimmung wieder abgekchwächt und zeitweise sogar stau. Es kamen zahlreiche Realisationen heraus, die empfindliches Sinken der Preise veran laßte. Befestigend auf den Markt wirkten zu An- fang die weiter feste Haltung des amerikanischen Markte» und die scharfe Heraufsetzung der dortigen Notierungen, wogegen der in Amerika schließlich ein tretende Rückschlag die Märkte in Europa und namentlich in England unyiinsttg beeinflußte. Im allgemeinen ist die Situation des Marktes augen blicklich dahin zu präzisieren, daß auf der ganzen Linie Abwartung herrscht. Man will erst eine An, Leipziger HaNdelszeitnng.
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