Suche löschen...
Sächsische Volkszeitung : 13.03.1931
- Erscheinungsdatum
- 1931-03-13
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-193103130
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19310313
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19310313
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1931
-
Monat
1931-03
- Tag 1931-03-13
-
Monat
1931-03
-
Jahr
1931
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 13.03.1931
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Inlandsanleihe Sachsens 20 Millionen Mark neu« sächsisch« Schatzanwelsungen. TI« Beratungsstelle in Berlin hat ihr« Zustimmung dazu gegeben, dah der Freistaat Sachsen «Ine Inlandsanleihe von 20 Mill. Mark Schatzanwelsungen mit zweijähriger Laufzeit, »erzinslich zu 7 Prozent, ausleg«. Dl« Zelchnungsaufforderung soll dem Vernehmen nach in den nächsten Tagen ergehen. Ter Ausgab e Kurs steht »och nicht endgültig fest. Die neuen Schotzaniveisuiigen sollen mittelfristig sein und zum Umtausch kurzfristiger Schatzamveisungen dienen. Die feste Uebernahme des ganzen oder eines Teilbetrages haben die Ban ken abgelehnt. vrrrrsen un<I Umgebung Bessere Postbestellung in Dresden Dresden, 12. März. Während die erste Postbestellung seit einigen Jahren er freulicherweise im allgemeinen den Wünschen der Geschäfts welt entspricht, ist dies bei der zweiten und der dritten Be stellung nicht der Zoll. Zwischen der ersten und der zweiten Bestellung liegt ungesäbr ein Zeitraum von sechs Stunden, wo durch wichtige Post, die niit den Früh- und VormIItagsziigen in Dresden aus West- mid Süddeutschland, aber auch aus Nord- und Ostdeutschland, Ostsachscu usw. cingebt, lange Zeit unver- wertet aus den Postämtern liegt, soiveit die Post nicht abgcholt wird. Die Dresdner Handelskammer hat sich daher erneut an die cx^rpostdirekllon geivandt und sie gebeten, salls eine vierte Postbefteliung wegen der Kosten voriänfig nicht möglich sein sollte, zu erwägen, ob nicht die ziveite Bestellung um etwa drei Stunden herausgerückt und dementsprccliend auch die Abend bestellung vorverlcgt iverden könnte. Die Post hat die ein gehende Prüfung dieses Antrages zugesagt. Die Großmarkthalle vom Rat genehmigt In der letzten Sitzung des Gesamtrates genehmigte der Rat die Planung einer Grotzmarklhalle aus dem Gelände zwi schen Bahnhof Friedrichstadt und Berliner Strotze. : Unzutressende Meldungen Uber eine Reise des vormals regierenden Königs von Sachsen Friedrich August gehen gegenwärtig dnrch einen Teil der sächsischen Presse. So wurde am Dienstag berichtet, der König sei in Rom eingetrosfen, in seiner Begleitung befinde sich Gerhart Hauptmann. Dieser Be richt ist unzutreffend. König Friedrich August hat sich am 21. Fe bruar In Rotterdam als Gast des Norddeutschen Lloyd auf der „Fulda" nach Genua eingeschisft; auf der Reise wurden Valencia und Barcelona berührt und der Montserrat besichtigt. Gegen wärtig befindet sich der König in Rapallo, wo er für etwa sechs Wochen Ausenthalt genommen hat. : Rettungskähne für städtische Elbbäder. Zur Beschaffung von zwei Rellungskähnen sür städtische Elbbäder und sür In standsetzungen im Licht- und Luftbad Lockwitz wurden vom Rat die im Haushallplan 1931 vorgesehenen Mittel von zusammen AM RM. vorab bewilligt. : Der Bund der Klnderreiä)«» hielt am 7. März seine Generalversammlung ab. Der 1. Vorsitzende, -Herr Klesse, er stattete den Geschäftsbericht und Herr 2ierthold den Kassen bericht über das verflossene Jahr, lieber die Kassenverhältnisse wurde Entlastung erteilt und als Zeichen gesunder Kassenver- hältnisse kann die Tatsache gelten, das; der Beitrag sür erwerbs lose Mitglieder vom 1. April ab aul monatlich 40 Rpf. herab- gesetzt wurde. Ziel des Bundes ist: Erreichung der in der Reichsverfafsung den Kinderreichen versprochenen Vorteile. Der Beitritt zum Bund kann schriftlich und mündlich erfolgen in -er Gesckmstsslelle: Kanzleigäftchen 1, werktags von 5 bis 7 lihr. Der Bund erstrebt polttisci)« und religiöse Neutralität. : Spielhölle auf dem Weihen Hirsch. Die Dresdner Han delskammer sprach sich dem Wirtschastsministerium gegenüber aus Anfrage dahin aus. dah die Errichtung einer Spielbank im Bad Weiher Hirsch zwar geldliche Einnahme bringen und auch in gewissem Sinne verkchrssördernd wirken würde, dah aber die Förderung dieses Plans der sonstigen Folgen und Wirkun gen wegen aus moralischen Gründen nicht empfohlen werden könne. Das Ansehen und das Gepräge des Ortes würden auf jeden Fall leiden. Auch würde nur unnötig die Epidlleitenschast der Einwohner des Weihen Hirsches selbst und der näheren Unyzebung geschürt iverdcn. Dem Weihen Hirsch müsse es gelinge,,, durch andere Weibungsmaßnahmen gntcs und internationales Publikum in gröberem Umfange heranzuziehen. Aus den Konzerlsälen Liederabend Berta Friedmann. Das erste Austreten der jmngen Sängerin Berta Friedmann am Montag war zunächst mehr ein gesellschaftliches, als künstlerisches Ereignis. Dem nach jedem einzelne,, Lied überreich gespendeten Beifall und dem der Sängerin verehrten Blumenflor nach hätte man glauben können, «ine ganz grotze Künstlerin vor sich zu haben. Das ist aber Berta Friedmann nickt, jedenfalls noch nicht. Ge wiss besitzt sie einen sympathisch nlingenden 'Mezzosopran, der auch durch die Schulung Rudolf Schmalnauers sehr gut durck- gearbeitet ist, aber Stimme und Ausdruckskraft sind noch nicht soweit ausge'eist, dah sic alle die vorgetragenen Gesänge von Schubert. Schumann, Wolf, Strauh und vor allem die von Mattiesen hätte zu voller Wirkung bringen können. Entwick- lungsmöglichkellen liegen aber vor. Dr. Arthur Chitz unterstützte die Sängerin am Flügel nach besten Kräften. —n. Kolplngsaal. Die Opern schule der Orchester- schule brachte in ihrem 7. und 8. Studienabend Solo- und Ensemblefzencn aus „Boccaccio" von Franz von Suppö mit Orchester. Dr. Waldemar Sta « ge ma n n, der die dramatische Einstudierung und Leitung besorgte, schickte voraus, dah tue Ausführung ui erster Linie sür dte Schiller da sei. Vieles sei noch unvollkommen, und erst dl« Ausführung Im Residenz theater im Juni iverde künstlerisch Abgerundetes bringen. Aber trotzdem hielt«,, die Aussührungen sam 2. Abende in teilweise anderer Besetzung) allen Ansprück-en stand. Es war mit emsigem Fleih und tiefem Ernst gearbeitet worden, und so trugen die beiden Abende den Eharaktcr nicht nur des künstlerischen Wollens, sondern auch eines wirkltclfen Könnens. Einige Par tien sBoccaccio, Lambertuccio, Isabella, Kolporteur) erfreuten sich einer Darstellung, die besonders herauegehoben zu werden verdient. Ast« übrigen Mitwirkenden waren sehr ivacker un tapfer bei der Sache. Die Mitglieder der O r che st c r sch u I e betreuten die spritzige Musik Supp-'-s unter Ernst Hintzes flotter und gewandter Leitung sam 2. Abende sahen Dirigenten schüler von Slrtegler uns Hintze am Führerpulte) mit Schwung und Musiziersreiide. —n Bolkswohlsaal. Das Arbeitsamt Dresden brachte In seiner jüngste» in u si k a l l schc n Veranstaltung sür Schneeslürme in Sachsen Verkehrsstörungen durch Schneeverwehungen Dresden. Das mit heftigem Südivest einhergehend« starke Schneetreiben am Mittwoch führte in der Umgebung Dresdens und in manchen Teilen des Stadtgebietes zu erheb lichen Schneeverwehungen. Diese erreichten besonders aus der Pirnaer Lanüslrahe zwischen Dobritz und Le üben einen derartigen Umsang, dah eine Einstellung des Straßen- bahn betriebe» erfolgen muhte. Nach 4 Uhr nachmittags waren dort fünf Strahenbahnzüge der Linien 12 und 21 und auherdem der Strancnbahnschneepslug bei der Weiche am Ab zweig noch Reick fcstgcsahrcn, so dah die Fahrgäste dieser Linie die Reststrecken, durch tiefen Schnee watend, zu Fuh zurück legen muhten. Di« Mrsuche, die vereisten Weichen zu säubern, ivaren erfolglos. Auch auf anderen Strahenlxchnlinicn gab cs mannigfaltige Schwierigkeiten, so ans der Linie 12 zwischen Gruna und Seidnitz, auf Linke 1.3 zwischen Reick und Strehlen, auf der Linie 15 bei Coschütz, aus der Autobus linie E zwischen Ka, tz und Mockri tz und Kaitz und Räcknitz, also überall dort, wo sreigelegenc Streckenteile zu passieren waren. Leipzig. Am Mittwochnachmittag setzte, nachdem bis da. hin sonniges klares Winterwetter geherrscht hatte, ein heftiger Schncesturm ein, der verschiedentlich Verkehrsschwierigkeilen im Gefoloe hatte. In Probstheida wurde das Zelt eines kleinen Wanderzirkus durch den Sturm zum Einsturz gebracht. Personen und Tiere kamen nicht ru Schaden, jedoch ist erl-eblicher Materialschaden entstanden. Die Zirkusmitglie der wachten sich sofort an die Arbeit, das Zelt wieder auszu- bauen, um eine Unterbrechung der Vorstellung zu verhüten. Sonstige nennenswerte Unfälle hat der Sturm, der nach ctnra halbstündiger Dauer ebenso plötzlich, wie er entstanden war, auch wieder ab-bbte. nicht verursacht. Zu wesentlichen Störun gen im Zugverkehr ist es ebenfalls nicht gekommen. Plauen. Der gewaltige Schneestnrm. der am Mittwoch «Insekte, hat im gesamten Vogtland groh« Schneeoer,vehungen hervorgerufen. Aus den gröberen Straften lagen in ganz kurzer Zeit etwa zwanzig Automobile fest, und die Beamten der Stra- ftenbauverwaltung sind mit Hilfskräften und Schneepsiüocn nnunterhrocken nstt der Beteiligung der Schneemaksen beschäf tigt. Aus den Feld-neuen liegt der Schne« derart koch, dah jeder Verkehr unmöglich ist. Das sahrolanmäftige Flugzeug Plauen—Nürnberg legte mit Hilfe des Sturmes die gesamte Flugstrecke in 40 Minuten zurück und landete wohlbehalten a„s dem Plauener Flugplatz. — Vermutlich infolge der Giäst« fuhr bei Mehltheuer «in von einer Frau gesteuerter Kraftwagen gegen einen Baum. Das Vorderteil des Wagens wurde dabei völlig zertrümmert. Ein Ehepaar aus istausa, das eine schwer, kranke Tochter im Plauener Krankenhaus besuchen woiste, wurde dabei ziemlich erheblich verletzt. Eigenartige meteorlogische Erscheinungen Berlin, 11. März Am gestrigen Dienstag hatie Berlin und mit ihm der gröhte Teil Ostdeutschlands dichtes Schneegestöber zu verzeichnen, und die Meteorologen kündigen an, dah dieser verspätete Winter leider noch eine ganze Zeit anhalten wird. Dir Wetterlage ist ziemlich eigenartig und zeitigt ganz sonderbare Begleiterscheinungen. Während Mitteleuropa seit Beginn dieses Monats im Bereich polarer Luftmasien liegt, so dah die Temperaturen andauernd unter Null sinken, dringen über den Balkan »varme Luftmassen aus den Subtropen, wo Spanien und Italien Temperaturen von 14 bis 20 Grad Wärme auslveisen, nach Norden vor und gleiten aus die über unserem Gebiet liegenden Kaltlustmajsen auf, wobei sie starke Bewölkung und ergiebigen Schneefall Hervorrusen. Dadurch kam es, das; gestern beispielsweise aus dem Brocken 12 Grad Kälte herrschten, dagegen aus der 500 Meter höheren Schncekoppe nur 5 Grad und aus der 2000 Nieter höheren Zug spitze sogar nur 4 Grad Kälte In den Tälern des Riesen gebirges war es gestern bedeutend kälter als aus dem Gipsei der Cchneekoppe, so dah man, so paradox es klingt, größere Höhen aussuchcn muhte, um der strengen Kält« auvzuweichen. In Anbetracht des ausgedehnten Hock-druckgebietes über dem Nordatlanlik, Spitzbergen, Grönland und Island ist mit einem Nachlassen des Zustromes kalter Lustmassen aus dem Norden vorerst nicht zu rechnen so dah die Temperaturen auch weiterhin von den Mittagsstunden abgesehen, meistens unter Null bleiben ,verden. Dagegen dürsten die Schnee fälle wieder nachlallen. LS Jahre katholische Bahnhofsmission Die katholische Bahnhofsmission Dresden blickt in diesen Tage» auf eine 25jährige Tätigkeit zurück. Mit Dank zu Gott, der die Arbeit sichtbar gesegnet, mit treudankbarem Erinnern an die Heimgegangene Gründerin und manche ihrer treuen Helferinnen und mit herzlicher Bitte an alle, die heute Helsen, raten und unterstützen, tritt die Bahnhofsmission ins neue Vier- teljahrhundert. Die grofte wirtschaftliche Not unseres Volkes hat wiederum gröftere Anforderungen an die Bahnhofsmisston ge stellt, so grofte, daft die Leitung besorgt an der arg zusammen geschmolzenen Kasse steht und um Beihilfe bitten mutz Es wurden im letzten Jahre beraten: 822 männliche Per sonen. 864 weibliche Personen, 282 Kinder, davon 43 Kranke, 25 Blinde, 2 Strafentlassene. Der Konfession nach waren 62.3 Katholiken. 280 Protestanten, 10 Juden. Auskunft und Rat er hielten: 761, weiterbcfördcrt: 86, begleitet: 160, Speisung' 260, Gepäckeinlösung- 50. Fahrgelder: 90, Unterstützungen: 89. Kran kenhilfe: 6. Unterbringung erfolgte in 5 Fällen im Bahnhofs heim. in 10 Fällen im Hotel, in 4 Fällen in der Herberge, in 7 Fällen im Obdachlosenheim, in 2 Fällen in, Fürsorgeheim, in 3 Fällen im Krankenhaus, in 37 Füllen bei den Nazarelhschwe- stern, in 15 Fällen im Sidonienheim, in 14 Fällen im Gesellen heim. Zusammenarbeit erfolgte mit: Bahnhofsmission 5, Carl iasverband 0 Männersürsorae 6, Notes Kreuz 4, Heilsarmee?, Pslegamt 4. Arbeitsamt 4, Polizei 10, Bahnhofsverwaltung 18, Konsulat 23.. — Den katholischen Schulen Dresdens wurde An schauungsmaterial zu Vorträgen für die schulentlassene Jugend zur Verfügung gestellt. Aus diesen nüchternen Zahlen spricht eine eifrige Tätigkeit im Sinne christlicher Nächstenliebe. Mögen sich auch weiterhin helfende und gebende Hände finden, damit die wichtige Arbeit der Bahnhofsmission gerade In der heutigen leiblichen und seelischen Notzeit gebührend gefördert wird. Aus Anlaft des 25jährigen Bestehens der katholischen Bahn- hossmission Dresden findet am 2 4. März, abends 8 Uhr ,m Arbeitslos«, Werke von Gluck, Händel, Bach-Aiwrt. Tschaikowsky und Bizet unter Florenz Werners gewandter, Nussiger Leitung und der vorziiglichcn Wiedergabe durch die Dresdner Philharmonie. Dr. Handrick betonte n, seinen Begrüftungsworten, daft das nächste Konzert am 15. März mit russischer und nordischer Musik stattsinden wird In seinen einführenden Worten hob Dr. Kurt Kreiser her vor, daft die musikalische Kunst mehrmals entartet sei. So im 18. Jahrhundert die Opernmusik. Sie spielte damals eine würdelose Rolle. Gluck und hundert Jahre später Richard Wagner wurden zu Reformatoren. "Bach Kenne» nur wenige als weltlichen Musiker Zu diesen weltlichen Vertonungen zählt auch das wohltemperierte Klavier. Mit einer Wiirdiaung Bt'els schlaft er seine Interessanten Aussührungen. Als Solistin lernte nm» In Emmy Ku mv manu lDuisburg) eine tresslichgeschulte Altistin mit prächtigen, fülligen und vorzüglich gepflegten Stimmitteln. ausgezeichneter Atemsührung und vornehmer, liefer Gestaltungskraft kenne». —n Dresdner Kammerorchester. Am Freitag. 13. März, findet im graften Saale der Kausniannschatt ein Bee'hoven Abend des Dresdner Kammerorchcsters statt. Leitung: Prof. I. G Mra- czek. Solist: der lOIährige Dresdner Pianist FrohwaldHar- dege. Zur Aufführung oelanaen: Ouvertüre ov. 115, das C Dur-Klavierkmnert, mit Kaden, von Frohwnld Hardege. und die Jenaer S-nsonie. Anfang 8 Uhr. Karten bei Ries und an der Abendkasse. Dresdner Lichtspiele Prinzeft-Theater. Willy Wolf und Hans Rameau haben einen Tonfilm „aus galanter Zeit" geschrieben, in dem „Die Marguise von Pompadour" wieder einmal variiert wird Ein Landedelmann verhöhnt die Pompadour, soll des wegen zum Tode verurteilt werden, sie will sich an ihm rächen, rettet ihn. verliebt sich in ihn, ihre Feinde verraten sie dem Kö nig, der Landedelmann wird in die Verbannung geschickt. Da die ..galante Zeit" das Milieu schasst, fehlt cs nicht an einem grofte» Aufwand an Dekorationen und prächtigen Kostümen; es fehlt aber auch nicht an Ein- und Mehrdeutigkeiten. Gespielt wird recht flott: Ida Wüst ist charmant als Frau von Estrade, Anny Ahlers darstellerisch und stimmlich als Pompadour ohne Tadel, ihr Partner Jan Kuhn bleibt dahinter etwas zu groften Saale des Kolpingshauses eine Ausführung des Weihc- spieles „Die Mutier von, guten Rat" von Cl Siebert stait Im Interesse der notwendigen Tätigkeit am Bahnhöfe bittet die Leiterin der katholischen Bahnhofsmission Dresden um zahl reichen Besuch. : Eine Frühjahrsmodenschau im Kaufhaus Renner sand a» de» 1-eiden letzten Nachmittagen große Beachtung. Für stimmungsvolle Musik und schöne Kleider — gleich ob Kostüm, Complet, Nachmittags- oder Abendkleid, Schlafanzug oder 'Mo, genrock — ist ja schließlich jung und alt immer zu haben. Doch diesmal wollten sich besonders die Frauen einige Typs sür die kommende Saison mitnehmen. Tas Interesse konzentrierte sich deshalb um einen geschickt improvisierten Apselblüicnhain, den: die Trägerinnen üer neuesten Modeschöpsungen entstiegen. Alle Jackenkleider — unter ihnen ein Smoking — und ein rotes Freskokostiim — ivaren in Ihrer Fasson vollendet. Das dünnc Wollkleid zeichnete sich durch vornehme Einfachheit aus. Bei Complets und Lauskleidern machte sich die Mode „kariert" gel lend. Sehr elegante Wollromaine Mäntel, Pelzmäntel und Pclzjackcn in großer Ausivahl, vornehme Kappen und Früh jahrshüle gab«» einen Ucberblick über di« neuesten Kreationen Mit besonderem Wohlgefallen wurden die Nachmittagskleider — teils farbig, teils aus kleingemusterten Stoffen — nnd die Abendkleider gemustert. Bei der Verarbeitung des Abend I leides ivar der Phantasie »veiler Spielraum gelassen, alle ivaren in Form und Farbe von großem Reiz. Aussehen erregte ein ^iariser Modell mit neuartigem Hosenrock. Im übrigen erfreuten das Auge zwei reizend« Dirndlkleider und färben frohe Hanspyjamas und Strandanziige. : Im Zirkus Sarrasani hält alles den Atem an, wenn die zehn Tollkühnen um ihre Trapeze wirbeln, in Todesverachtung, hoch oben unter der Zirkuskuppel. Und brausender Beifall be lohnt sie und entsvannt die Nerven, wenn si« wieder und wieder mit federleichter Sich-rheit am rechten Platz landen. Leistungen, di« sich jedem einprägen, der Carrasanis Vorstellung besucht, bei diesem Gastspiel, das nur noch kurze Zeit danert. rück. Kurt Gerron gibt Ludwig XV. in Schivankmanier. Auch alle anderen Darsteller sind auf dem Posten Künnccke Nelson und Stolz besorgten die ansprechende musikalische Unter malung. Nammer-LIchtsplel«. Wenn auch das Thema zu dem Ton film „Das Mädel von der Reeperbahn" nicht neu Ist, so wird cs doch immer von neuem Interessieren. Das beweist, daß dieser Tonfilm auch eine zweite Woche auf dem Programm bleibt. In einem Leuchtturm an der Waterkant haust Uw Buss mit dem stummen Jens als treue Wächter Eben hat Uwe die ernste Hanne, ein tiefsinniges Kind der See. in seine Turm behausung geholt, da wird durch einen Schiffbruch ein „echtes" Ntädel von der Reeperbahn In das Idyll geschleudert. Und da mit kommt auch das Unheil, das der stumme Jens voraus sagte. Ein gnädiges Schicksal sorgt dafür, daß das Reeperbohn- Mädel den Leuchtturm wieder verläßt; der bedrohlich zerbro chene Friede unter den einsamen Menschen wird langsam wic- derhergesiellt. Olga Tschechowa spielt die Hanne und gibt einen durchaus echten Typ der Frau von der Waterkant. Trude Berliner interessiert als das Mädel von der Reeperbahn, A. v. Schlcttow als Uwe, I. Rovenskq als Jens charakterisieren die Leuchtturmwächter. Fürstenhof-Lichtspi«l«. Der Tonfilm „Menschen im Käfig" um Fritz Kortner, Heinrich George. Tala Birell und Conrad Vcidt dürste auch hier wegen seiner hervorragenden darstellerischen Qualitäten große Beachtung finden. Das Leucht- tnrmmotio wurde selten so realistisch und eindrucksvoll gestaltet. Gloria-Palast. Der Tonsilm „Die Privatsekretä rin" gehört mit zu den besten Lustspielen der Saison Renale Müller in der Hauptrolle ist nicht nur bezaubernd in ihrer Schlichtheit, sondern singt und typisiert ganz prächtig. Die La cher auf feiner Seite hat Felix Bressart. Wer einige Stunden unbeschwerten Humors erleben will, sehe und höre sich diesen Tonfilm an. Li-Mu, Die vertonfilmte Operette „Die F ä r st c r ch r i st l" zeigt die Linienführung der bekannten Handlung, doch hat der Regisseur auf alles übersliissige Beiwerk verzichtet. Der grofte Gewinn des Filmes sind die eingeslochtenen Mozartschen Melo dien, um dcrctwillen man sich nicht zuletzt den Tonfilm anhören sollte. Auch die schauspielerischen Leistungen stehen durchweg auf hohem Niveau.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)