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Sächsische Volkszeitung : 18.03.1931
- Erscheinungsdatum
- 1931-03-18
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-193103181
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19310318
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19310318
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1931
-
Monat
1931-03
- Tag 1931-03-18
-
Monat
1931-03
-
Jahr
1931
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 18.03.1931
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ISS. Sächsische Landeslotterie S. Klass«. — Ziehung vom 18. März. — 13. Tag. svhne Gewähr.) 5888 Marl«: 48531 I2«58!3 1269!»7 158696. 3888 Mark: 1795>3 31805 79(>52 9111« 93143 102299 10973» 136989 1415,95. 288« Mark: 7242 21377 2385,1 26116 27249 295,95 32451 33990 44218 46223 605,97 62060 645,30 (>4616 «7815 6995,9 72077 74800 81207 87610 95,05,2 103623 10:3728 114906 116265 116491 122018 129268 129880 130399 132344 141514 14279« 145,300 146652 1475,44 15,2782 153783 156965. 1000 Mark: 1213 4901 6700 12604 13324 14994 19011 25,053 2(iO22 26952 28483 285,90 33379 34418 38731 39595 39916 42705 43327 46942 48122- 49033 53128 56714 55863 59373 60435 64155 «1739 62277 62! 184 62955 64149 67555 69957 74047 76189 77689 79443 8225,8 84742 86133 86479 88525, 89504 91252 91522 91731 91932 92493 93640 96412 98890 100182 102307 102616 104842 11085,9 1145,07 115932 116647 116760 118563 120213 122993 127038 127450 129084 129550 13099", 1.34067 135,919 136025 13968« 149791 150712 153484 15:1694 154582 15Ü291 158515. 500 Mark: 4073 5888 7585 9596 9707 11229 12373 135,61 14001 18524 18964 19239 20234 21331 22761 23423 24965 26689 27986 29113 29133 29225 30589 31585 31907 32672 33134 33685 3U181 38196 38132 38967 39199 40515 40960 43635 43810 44063 4414« 4.5610 47117 49890 51667 51944 52692 52795 51199 55133 5711« 5,9085 61323 61797 «1905 «2403 62683 62716 «2817 «380« 61592 «8538 66733 67722 67966 6874« 69014 70917 71147 74767 74922 75,387 7960« 83601 83938 855,8 «5928 85967 85,970 86263 8767« 89020 89813 90145 93077 94214 94403 9477« 96551 98193 98615 100215 1005,72 100910 101037 101184 101620 106866 108862 109697 111774 112009 112714 113525 113693 114475 115439 115,486 11575, 1,7,34 117,«4 1185,88 119,71 120,52 1 2074, 12250« 1235,8« 123«63 123934 124022 12770« 128200 129301 129862 134914 136,49 137227 138983 139413 139692 140324 140729 140806 14108, 143002 145919 146345 14810« 1509», 15,2423 153558 154930 156269 156363 158255 158992 gegebener Werbeschriften. In bezug ans Werbeplanung beleuch tete er die Reklametechnik im Hinblich auf Werbeanalyse und den Werbefeldzug. wobei er der W e r b e st r e u u n g den Vor zug gab gegenüber der bisherigen Handhabung. Der Vorsitzende des S ch l r g i s w a l d e r Derkehrsver- eins, Swoboda, brachte hauptsächlich die Belange der länd lichen Kur- und Ausflugsorte zur Sprache, die in der Haupt sache auf der ländlichen Schönl-eit suhlen Die Möglichkeiten, hier zu werben, erblickte er in Faltblättern, Anzeigenreklame und Heranziehung der jeweiligen auswärtigen Landsmann schaften. Schriftleiter He n k e r - Bautzen gab schliesslich einen interessanten Lichtbildervortrag über die Briessiegelmarken im Dienste der Verkehrswerbung. In der Aussprache wies Direk tor P l a n i tz - Dresden darauf hin, dah es für Sachsen keinen Zweck habe. Sachsen allgemein zu propagieren. Man müsse vielmehr die hier in Frage kommenden einzelnen eng umgrenz ten und unterschiedlichen Fremdenverkehrsgebiete getrennt be arbeiten Dies könne nur durch ausgiebigen Gebrauch von Werbeschriften erfolgen — Im übrigen wurden noch einige für die Lausitz bestimmte Wünsche aus der Versammlung laut. Primiz in Seitendorf Die Pfarrgemeinde Seitendors rüstet aus einen grohcn Tag Am Ostermontag, den 6 April, wird der hochwürdige Coerr Dia kon Joseph Innozenz Tandler, ein Sohn der Gemeinde, Profess des Ordens dec Augustiner Eremiten zu Würzburg, In der Seitcndorfer Kirche seine Primiz feiern Der hochwttr- digste Herr Bischof Dr Ekrenfr > ed von Würzburg wird Ihm am 19 März die heilige Priesterweihe spenden. Möge der Pri- mlztag für den hockivürdlgen Herrn Primizianten und unserer Pfarrgemeindc ein Tag der Freude und des Segens werden. s. Cunneivttz bei Kamenz. Ein halbes Jahr ist schon ver gangen, dah die neue Schule zu, Tunnewitz rinaeweiht und be- zogen wurde. Die ganze Schulgemeinde freut sich über das neu zeitlich eingerichtet« Schullwus, das setzt di« Kinder gern auf suchen. Vor kurzer Zeit fand für die Schulkinder, Eltern und Gönner der Schule erstmalig ein Lichtbildervortrag statt. Schul leiter, Oberlehrer Heine, zeigte das Nieseuoebirgc in Wort und Bild. Da er selbst fast ein l-albes Jahr in „Rübezahls Reick" weilte, kennt er es besonders gut. — Zuerst führte er dis Anivesendcn durch einige Städte Schlesiens und legte ihre Ge-enkseiern für Oberschlesien Große Kundgebungen im Reiche — Gegen die Genfer Fehlentscheidung Berlin. 16. Mär, Je näher, der 20. März, der 10. Jahrestag der oberschlesi schen Abstimmung rückt, nm so zahlreicher werden die Kund gebungen, in denen im Reich an dem Schicksal Oberschlesiena Anteil genommen wird. So fand am gestrigen Sonntag in Stettin eine zahlreich besuchte Kundgebung statt, die eine besondere Note durch die Festrede des Oberpräsidentcn von Oberschlesien, Dr. Lukaschek, erhielt. Vor zahlreichen Ehren gästen, unter denen sich u. a. der Gcneralfeldmarschnll von Mackensen befand, wies Dr. Lukaschek aus die Ereignisse des Abstimmungskampfes hin und betonte vor allem die Rechts widrigkeit der Genfer Entscheidung. Hierbei sagte er u. a., Deutschland sei im wahrsten Sinne des Wortes ins Herz getroffen worden. Diesem grohen Unrecht gegenüber müsse vor allem die rechtliche Seite der oberschlesischen Frage festgehalten werden. Der Artikel 88 des Versailler Diktates bestimmte, dah die Grenzziehung nach einem gemein samen Vorschläge der Interalliierten zu ersolgen habe. Ganz ab gesehen davon, dah Amerika sich von Anfang an zurückgezogen habe, sei dieser gemeinsame Vorschlag nie ersolgt, sondern die Botschasterkonferenz habe die Grenze aus einen Genfer Kompromihvorschlag hin festgesetzt. Wie falsch die Grenzziehung gewesen fei, das bewiesen die heutigen Verhält nisse diesseits und jenseits der Grenze. Di« Folge sei bei uns ein bedeutungsloses Polentum und drüben ein starkes Deutsch tum in ständigem Kampf« geg«n die Unterdrückung. Dieses Deutschtum hüben und drüben in seinem Kamps« zu unterstützen, das sei wahre Osthilse, das sei deutsche Ehrenpslicht. In Dortmund veranstalteten die Vereinigten Verbände heimattreuer Oberschlesier eine machtvolle Sympathiekund gebung, bei der Oberbürgermeister Kaschny, Rntibor, die Festrede hielt. Er schilderte die furchtbaren Schäden, die durch die Zerrcihung des oberschlesischen Industriebezirkes und durch die unhalbare Grenzziehung ganz Deutschland zugesügt wor den ist. Der ehemaNg« Abstimmungskommissar, Landrat Dr. Ur- banek, Veuthen, sprach in gutbesuchten Veranstaltungen in Karlsruhe und Mannheim über „Recht und Ge walt in der oberschlesischen Abstimmung". Der Redner, der während der entscheidenden Monate in Oberschlesien auf führendem Posten gestanden hat, schilderte die Vorgänge vor der Abstimmung. Deutschland könne, so führte Landrot Dr. Urbanck u. a. aus, aus Anlah der 10. Wiederkehr des M- stimmungstage» keine Siegesfeier begehen. Es müsse aber unsere Ausgabe sein, heute und immer wieder aus den un erhörten Skandal um Oberschlesien hinzuweisen und ihn wieder aufzurollen, wenn es an der Zeit ist In einer einstimmig angenommenen Entschliessung, die dem Reichskanzler Dr. B r ii n i n g gedrahtet wurde, heisst es u a, das, die unmögliche Grenzziehung im Osten inzwischen auch suh lenden Männern der Ententestaaten und der neutralen Länder die Ueberzeugung gebracht hat, das, eine entsprechende Erenzrcgulierung notwendig ist. Die Reichsregieruug wird gebeten, weiterhin mit unbeugsamem Millen die Revi sion der unsinnigen Grenzsührung im Oste» und den Widerruf des unglückseligen Genier Vertrages zu erstreben, weil das Recht aus deuticher Seite und das Siecht für einen Völkersrieden ist. Weiter wird erwartet, das, in Zukunst der deutschen Minderheit in Polen das gleiche Recht zuteil wird, wie der polnischen Minderheit in Deutschland. Hauptindustrie dar. Dann ging's in das Gcbirge selbst. Er führte icker alle Berge, zeigte viele Ausnahmen von seinen Touren und Ausflügen zu jeder Jahreszeit, die durch das Epidiaskop aus die Leiuwai d geworfen wurden. Eine ganz besondere Würze erhielt der Vortrag dadurch, das; der Vor tragende seine eigenen Erlebnisse und Erfahrungen schilderte. Besonders lernte man die Umgebung von Schreiberhau kennen, die sicherlich wohl eine von den schönsten sein dürste. Zum Schluß folgten noch einige Bilder von Kollegen und Rcli- gionslehrern des Lehrkörpers, die vor längerer Zeit in Cunne- witz gewirkt haben. Schließlich wurde noch das langsame Ent- stehen der neuen Schule vor Augen geführt. — Die Veranstaltung hatte großes Interesse gesunden. Das Gehörte und Gesehene fand großen Beifall. Was an freiwilligen Spenden gesammelt worden ivar, wurde als Fonds für einen eigenen Lichtbild apparat angelegt, da die Schule noch keinen besitzt. Die Crost witzer Schule hatte ihren Apixirat für diesen dickend zur Ver fügung gestellt. Plan ging in der Hoffnung auseinander, recht bald wieder etwas ähnliches von Oberlehrer Heine geboten zu bekommen. Die Dankbarkeit der Gemeinde ist ihm sick-er. S- I- Zwangsmaßnahmen für- Zwickau Zwickau, 17. März. Die städtischen Kollegien halten be kanntlich die Verdoppelung der Biersteucr abgelehnt. Daraus hat der Kreisausschuß Zwickau sich in geheimer Sitzung milder Angelegenheit beschäftigt und beschlossen, den Rat der Stadt Zwickau anzuweisen, die verdoppelte Viersteuer für Zwickau einzuführen. Die Steuercrhöhung wird voraussichtlich bereits am 1.4.d. I. in Kraft treten. Im städtischen Haushallplanentwurf für 1931 ist bereits der Ertrag der abermals verdoppelten Bier steuer eingesetzt, und zwar mit 580 000 RM. tz Bel der Girokasse Burkersdorf wurde ein 22jähriger Veamtenanwärter verhaftet, der mit Hilfe falscher Buchungen 5500 M. unterschlagen hat Die Veruntreuungen reichen teil weise mehrere Jahre zurück. Da Fluchtverdacht nicht vorliegt, wurde der ungetreue Beamte nach seiner Vernehmung wieder freigelassen. Deutsche Iugendkraft und Eichenkreuz Handballrunde. DIK. Ost 1—IMB. Cotta 1. 0 :1 <6 : «). Wieder ist ein Treffen von Ost verlorengegangen, das mit dem Feldspiel überhaupt nicht übereinstimmt. Die 1. Haib-.eit belagerte Ost mit guteingeleitelen Durchbrüchen das Cotta Tn. Die unplacierlen Schüsse finden aber im Tormann ihren Be zwinger. Nach Wiederanpsiff kam zunächst Cotta gut aus. konnte flache Schüsse über den schlechten Boden werfen, die mit viel Giiick gehalten werden konnten. In der 50 Minute komue Cotta das einzige Tor schießen. Bei Vst fehlte ein Spieler IMV. Lukas-DIK. Mitte 1. 3:0 <2:0). Auf eigenem Platze konnte Lukas der Mitle Manu'ckast eine empfindliche Niederlage bereiten Lukas spielte ansanzr mit Wind und konnte 2 Tore erzielen Der schlechte Boden v.-c- hinderte beide Mannschaften am Entfalten ihres Könnens Nack Halbzeit konnte Mitte mit dem Wind als Bundesgenossen da" Lukas.Tor beschießen Die Hintermannschatl war aber aus dem Posten. Nach einem groben Schnitzer der Verteidiger von Aliitt konnte Lukas unbehindert das 3. Tor eindrücken DIK. Vst 3 —IM«. Cotta 2. 4 : 0 <2 : 0). Cotta trat nur mit 7 Spielern, Ost mit 10 auf den Nai.-a Bei besserem Schußvermögen der Ost Stürmer hätte es auch leicht 8 :0 heißen können. — Die Tabelle der 1. Klasse zeigt seht folgendes Bild: Verein sy i u^uuoarrk -erlore karr -f- - VunUi DIK Striele« 0 5 — 1 21: 7 10: 2 IMV. Cotta I 8 5 2 I 15: 9 12: I IMV. Trachenberge . . . 5 1 1 3 9:11 8: 7 DIK. Ott 1.. « 2 2 4 7:1» 6: l" DIK Mittet 7 1 2 4 7 : 10 4 10 IMV. LnkaS 10 4 1 5 16.-23 9:11 Neue Kunst in Berlin Unter den vielen Ausstellungen, dl« einmal wieder dem kalendermäßigen Frühlingsanfang vorauseilen, nimmt die Ver anstaltung im Hau» der Jurysreien (gegenüber dem Reichstagsgebäude) eine Sonderstellung rin. Auf Anregung von Johanne, Wüsten und Willi Wolfradt ist hier unter dem Motto .Der neue Stich in Kupfer. Holz und Stein" versucht worden, eine Ueberschau über die Stechertechniken zu gewinnen. Ein Jahrhundert lang haben dies« Techniken geruht. Erst jetzt sind wieder Ansätze vorhanden, die aber, um sich durchzusetzen, einer breiten Anteilnahme aller Kunstinteressierten bedürfen. Kupserstich, Holzstich und Stein stich geben den graphischen Ausdruck in einer eigentümlichen gespannten Zuspitzung und Tatsachenhärte wieder. Unsere Ge neration hat sich jedoch noch längst nicht der weicheren Aus drucksmittel entwöhnt. Wir leben immer noch im Zeitalter der Radierung, des Holzschnitts und der Litographie. Das Zeichnerische, das in dieien Techniken immer spürbar bleibt, ilt nun einmal im künstlerisckien Sinne das Gesicht unserer Zeit. Es ist deshalb auch wirklich verfrüht, von einer Stecher font, einer Stccherbewegung innerhalb der zeitgenössischen Graphik zu sprechen. Immerhin ist es anerkennenswert, daß soviel« lebendige Ansätze vorhanden sind, und daß diese ver sprengten Bemühungen um ein Verfahren von großer Ver gangenheit und von unbestreitbaren Zukunstsmöglichkeiten in dieser graphischen Sonderschau im Hause der Jurysreien gesam melt aufgezeigt werden. Das Ergebnis der Sonderschau ist Im Grunde natürlich nicht umfangreich. Obwohl bis in die 90er Jahre zurttckqegrisfen worden ist, ist nicht gerade viel Imposantes zusammengekommen. Das liegt daran, daß die Künstler, die sich der Stechertechnik widmen, Ne immer nur als Gelegenheitsmotiv genommen und sie anscheinend nur aus Lust am Handwerklichen geübt haben. Man sieht noch nicht, ob die moderne Kunst einen wertvollen Antrieb aus dieser Wiederholung eines einstmals blühenden Kunstzweiges gewinnen kann. Dennoch ist es wertvoll sich die Ausstellung zu betrachten. Man findet sehr viel bekannte Namen die auch, wenn sie mit dem Grabstichel arbeiten, etwas Bedeutendes zu sagen wissen. Dieser graphischen Sonderschau ist die vierte Reihe der S o n de r a u s st e l l u n g e n, die non de» Jurysreien fett kurzem veranstaltet werden, angegliedert. Mit dieser vierten Reihe mag man sich weniger befreunden als mit der dritten Reihe, di« man im Februar sah. Der Moskauer Leontd Feinberg imponiert am ersten noch als Zeichner. weine -rmoer verraten viel akademische Routine, aber sie über zeugen nicht. Herbert Förster aus Berlin will ossensicht- lich als Ethiker gelten. Al-er diese Art berührt nicht liebens würdig genug, als daß man seine Realistik die Grellheit des Motivs und der Farbe verzeihen möchte. Otto Dix und George Groß spielen Im Hintergrund. Wie sie bringt auch Förster sich durch die Verzerrung, die llebersteigerung und die Brutalität der Tendenz um die Wirkung. Das Animalische wird hier zum Verhängnis. Der Hamburger Richard Haizmann, Plastiker, Maler und Zeichner zugleich, will das Ultra-Abstrakte.. Man glaubt den Götzen der Australneger zu begegnen. Im übrigen der alte Trick: eine Katze wird aus Kupfcrröhren zusammengesetzt, ein Elefant besteht aus einem Holzklotz mit ein paar Einbuch tungen. Das ist alles zu gewaltsam. Der gesunde Sinn streikt. Es bleibt im Eindruck nur eine Erinnerung an das Material. Der Dessauer Otto Hofmann. Schüler Kandinskys und Klees, steckt noch so sehr in den Ai.sängcn. daß es verfrüht scheinr, ihn an dieser Stelle hchon vorzusühren Auch die Studienblätter der Ilse Kästner si>:o nicht ausst-llnngsreik Wilhelm Löber, ein Porzel'au-'lo.sliter erweckt Hoisnnn- gen. Man glaubt ihm, dm er iist-r da-- Knnstaeu'erbe hinaus kommt. Ein originaler Mille ist iedeusall--. spürbar Sym pathisch wirkt auch die 'Maler,-- des Baubanssckiilers Theodor Lux. Er malt Schlisse. Schiiie. SMsse. SegeCckikse, knall bunt. lustig, mit einem Zug O- kar Schlemmer Selbstverständ lich sind hier die geometrischen Geoankengänge verfehlt. Aber wir sehen den Künstler noch in seiner Periode der Abenteuer romane. — wenn erst London Conrad Sievenson überwunden sind, wird wohl die G-omelrie gleichzeiiig milvers-bivunden lein Hans Jörnen Stockburger schließlich versucht zu schnell zur einfachen Form vorzustoßen Er arbeitet nicht sorgiältig genug. Das Handwerkliche ist ihm noch nickt in Fleisch un> P'-it üb->r- gegangen So verwirrt das Abstrastierende. es berührt noch nicht wie die reife Beschränkung des Könners Der 'Verein Berliner K ii n st l e r zeigte ähnlich wie die Jurysreien es wollen, ein Sondergebiet der bildenden Kunst. Seine Ausstellung stand unl-'r dem Motto ..Das reine Aquarell". Man kann nickt sagen daß diese Aus stellung ganz befriedigt hätte Das Gedränge verwirkte den reinen Eindruck Im übrigen sab mau von Orlik und Lang- tzammer bis Fritz Nbein. Erich Walssseld, Ptziliv» Franck und Ludwig Dettmann alle führenden Künstler des Vereins. Da neben oie große Schar der Jnngen und Jüngsten Besonde«-« Kollekten waren Po ul Herrmann und M a x Schl ick - ling vorbehalten. Man weiß was diese Künstler, die zu der alten Garde gehören in ihrem Merk an wirksamen Stoisen an dern Leben hcrausgegrissen und scstaebalten haben. Und man i krent sich deshalb, in der großen ungezählten Masse diese Sam- melausstellungcn als einem konzentrierten künstlerischen Er eignis zu begegnen, wobei man selbstverständlich seine Vor behalte hat und manchmal gern mehr als diese unzweifelhasi- ausgezeichnete Gebrauchskunst erleben möchte. Eine Welt für sich: Käthe KollwItz Das Bezirksamt Wedding hat die Künstlerin in den großen Saal des Bczirks- amtsneubaus in der MUllerstraße eingeladen. Dort sah man im Ueberblick das eindringliche Opus einer in der Tendenz grad linigsten und im künstlerischen Zweck menschlichsten Gestalter unserer Zeit. Es ist nicht leicht anzusehen, was Käthe Kollwitz tn ihrer starke» Verbundenheit mit dem Naturalismus immer wieder als ein Spiegelbild ihrer inneren Geschickte dem Publi kum vorsührt. Die Sonne ist nicht mehr ganz Io schön, wenn man wieder auf die Straße tritt. Käthe Kollwitz klagt nur an. Alles ist verhärmt, beladen düster, ernst und schwer Es gelingt ihr kein anderer Strich Sic sieht alles nur unter dem Zeichen der Lebensbllrde Eine bis auf den Grund pessimistische Kunst. Manches ist grauenhaft, aber dann mit das Stärkste Mit Neckt hat man gesagt, daß die gewaltige alles umsassende Mütterlich keit den Griffel der Käthe Kollwitz führt .Von diesem Punkt aus ist die Künstlerin immer zu begreifen. So sehr sie uns sonst manchmal gerade wenn sie plakatartig einen allgemeinen Inhalt stigmatisieren will, als einseitig und sich selbst immer wieder holend und darum dürftig erscheinen mag Die K u n st g e m e i n d e des Bezirks Berlin-Treu- t o w hat im Volksbildungsamt Treptow sogenannte „Laienkunst- i Kurie" veranstaltet Sie betrachtet diese Kurse als einen neuen s Weg zur Volkskunst Leiter der Kurig sind Teuber, Albert s Hennig und Schröder-Brandstädt. Das ist natürlich wirklich Laienarbeit was hier aus Anregung von Hans Balu- schek im Treptower Volksbildungsamt in Bewegung gesetzt wor den ist Man kann sich nicht ganz des Eindrucks verwehren, diß aus diese Meile das vorhandene Kunstproletariat durch eine so zusagen unrationelle Suggestionsivlrklinq auf die Dauer ver mehr« werden muß Man muß dem Dtllettantlsmus nickt noch Brücken bauen So sympathisch auch das Einzelne berührt, lo iiinß man doch vagegen Front machen, daß hier Bildnngsele- mente ans dem Kiinstleriscken entwickelt werden sollen, die weder der Kunst nock wahrscheinlich der Bildung zuträglich sind Im übr-gen wir» man selbstverständlich abwarken müssen, was ans diesen Laienkunstlnrlen in zwei oder drei Jahren geworden ist. l>i. blenmiec. LLdkrs: LlUoroäolll
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