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Die Berufsaussichten für Juristen Zählkarten für Mii«z Der heutigen Nummer liegen die Zahlkarten für Ni ärz bei. Wer sie umgehend ausfüllt, ver meidet lästige Mahnungen. »Die deutsch-polnische Krage" — in schiefem Licht Dresden. Ain Dienstagabend fand im Hause Parkstratze 6 ein »an der internationalen Frauenliga für Friede» und Frei heit, Ortsgruppe Dresden, veranstalteter Vortrag der Frau Dr. Kläre Schoedon aus Beuchen über „Die deutsch-pol nische Frage" statt. — Nach einleitenden Worten der Vor sitzenden. die die erschienenen Zuhörer, vorwiegend Damen, be- grüsste und nach kurzen Ausführungen einer Engländerin über die Bestrebungen der allgeminen Abrüstung begann die Redne rin des Abends ihren Vortrag, in dem man von Anfang bis Ende eine gerechte Würdigung des so brennenden Minderheilenpro blems vom deutschen Gesichtspunkt aus verruchte. Mit einer für eine Deutsche geradezu erstaunlichen Einseitigkeit verurteilte die Vortragende das Verhalten Deutschlands der polnischen Minder heit gegenüber, indem sic den deutschen Stellen Begünstigung systematischen Terrors, mangelndes Verständnis, Ueberheblich- kcit und Aufbauschung an sich unbedeutender Grenzstreistgkciten vorwars, während sie für die Politik Palens der deutschen Min derheit gegenüber vorwiegend Worte der Anerkennung fand, ein Verhalten, das angesichts der Erklärungen Zaleskis vor dem Völkerbünde und der van diesem festgeslcllten polnischen Ver fehlungen ganz besonders eigenartig berührte. Auch die Einstel lung des Prälaten U l i Iz k a zugunsten der deutschen Minderheit wurde von der Vortragenden ganz falsch dargestellt. Sie warf ihm u a. vor. den Gedanken der Grcnzpsychose in das übrige Deutschland hineingetragen zu haben, einen Vorwurf, de» sic auch der deutschen Presse machte. Näher auf den Inhalt des Vortrages einzugehen, erübrigt sich. Wenn eine Palin in dieser Weise für die Belange ihrer Na tion cintrilt, so kann man das verstehen, von einer Deutschen die die Portragende doch wohl sein wollte, bleibt cs schlechter dings unverständlich. Den Worten einer Diskussionsrednerin, die aus die schiefe Darstellung des Vortrages hinwies, kann man sich nur anschlietzen — Die Vortragende gebrauchte den bekannte/ Satz mehrfach, das;, iva ein guter Wille sei, auch ein Weg wäre. Darin kann man ihr nur zustimmen, ebenso wie in ihren Be strebungen auf beide Staaten im Sinne einer Zusammenarbeit und eines friedlichen Nebeneinanderlebens einzuwirken. Nie mals darf dieser Gesichtspunkt aber in Zeiten der grössten Be drückung der deutschen Minderheit, die Regierung und Volk bis an die Grenze des Möglichen ertragen haben, für eine deutsche Frau dazu führen, ihrem eignen Volke in den Rücken zu sollen und es bei In- und Ausland zu diskreditieren. Dr. F. K. Llm -en Beginn -er Schulferien Auf «ine Eingabe des Sächsischen Lehrervereins, einen ein- Etlichen Beginn der Sommcrsericn für alle Schulbezirke an- zuordnen, hat das Volksbildungsministcrium eine Verordnung erlassen, in der es heisst, das Ministerium halte eine grnnd- sässtiche Neuregelung nicht für angezeigt. Sofern cs jedoch in ländlichen Schulbezirken zur Gewohnheit geworden sein sollte, Ferien erst kurz vor Beginn derselben sestzulegen, sollen die Vczirksschulämler angewiesen werden, daraus hinzuwirken, das; die Schulbezirke eine Daucrregelung in der Ortsschnlord- oung treffen und davon mir ausnahmsweise abweichen. Die Kosten für die Grenzerhaltung. Zur Beseitigung von Grenz schädcn an der preusstschen und der thüringischen Landesgrenze sind im neuen sächsischen Staatshaus- hallplan, wie im Vorjahre, wieder 3000 M. nötig. Ferner werden :!OI)t> M für die Ausmessung des regulierten Schwarz wassers an der preusstschen Grenze benötigt. Die auf die Jahre 1910 und UM zu verteilenden Arbeiten an der tschechoslowaki schen Grenze werden nicht 162 000 M., wie im vorigen Haus halt dargelan, sondern infolge unvermeidlicher umfänglicherer .-»ernnziehnng von Arbeitskräften, größeren Bedarfs an Grenz steinen und höheren Kosten für deren Beförderung 228 00» M. Aufwand, einschliesslich 65 000 M. Gehälter, verursachen. Auf UM entfallen an Ersiillungsbeitrügen 32 500 M. Gehälter und I08 00l> M. Sachaufwand, sowie ein Reichsbeitrag von 74 000 M. Dieser Relchsbeitrag wird mit 32 500 M. zur Deckung der Ge hälter und mit 4l 500 M. zur Abminderung des Sachauswandes verwendet, so das; für Sachaufwand noch 66 500 M. anzusordern sind. l,«ipriq un<i Umgebung ) Zwischenfall im Leipziger Sladtparlamrnt. Die blutigen Ereignisse in Volksmarsdorf. über die an anderer Stelle be richtet wird, veranlassten einen Zwischenfall in der Stadtver- ordnctcnsisstmg. Als die Sozialdemokraten gemeinsam mit der Bürgerfraktion stimmten, ries der kommunistische Stadtverord nete Plache: „Die Hlartei -cs Bluthunds Fleihncr!" Fleitzner ist natürlich zu feige, um hier zu erscheinen" Es entstand ein ungeheurer Tumult. Die Sitzung wurde unterbrochen, und Stadtv Plache wurde auf Beschlus; des Präsidiums für zwei Sitzungen ausgeschlossen. Man hat ihm mit Gewalt aus -em Saal entfernen müssen. s Der Nutzen aus den städtischen Werken. Nach dem Vor anschlaa für das Geschäftsjahr 1931 haben die Leipziger städti schen Werke einen Ueberschus; von 18 Millionen an die Stadt kasse ab giführen; das bedeutet für -en Kopf der Leipziger Be völkerung einen Betrag von 33 Reichsmark. — In anderen Städten -es Reiches werden für diese Zwecke im Durchschnitt acht Mark je Kopf gerechnet. s Der neue Bürgermeister von Wermsdorf sBez. Leipzig). Zum Bürgermeister von Wermsdorf wurde der Stadtverordnete Venvallungslekretar Hermann Bos; dor s aus Wurzen gewählt. Es hallen sich 92 Bewerber um den Posten gemeldet, von denen sechs in die enger« Wahl gezogen wurden. Stadtv. Batzdorf hat sich die Entscheidung über die Annahme der Wahl Vorbehal te». 3200 Abiturienten, die zu Ostern 1931 In Sachsen det Schule den Rücken kehren, erwägen jetzt, welchem Berufe sie sich znwenden sollen. Juristische Berufe werden nach wie vor von einer sehr grotzen Anzahl von Abiturienten erstrebt. Diese Zei len sollen daher zunächst über die Entwicklung des juistischen Studiums und der juristische» Berufe Aufschluss geben. Das Studium der Rechts- und Staatswissenschasten, das in den letzten drei Jahren der Vorkriegszeit leicht rückgängig war, batte im Sommerseinester 1925 einen Stand erreicht, der um 68 Prozent über dem Niveau von 1914 lag. Zwischen 1925 und 1928 erfolgt? rssiler ein sprunghafter Anstieg um rund 6000 Studie rende oder 40 Prozent. Seitdem beginnt die Gesamtzahl der Studierenden leicht zurückzugehcn. Im SommcrsemesterlOM lagen rd. 22 000 Studierende dem Studium der Rechts- u. Staatsivissen- schaft ob lHochstulstatistik), davon waren 1175 weibliche Stu dierende. Im 1. Semester standen 3356 männliche und 267 weib liche Studierende ' Dieser starken Zunahme der Rechts- und Staatswissen- schast Studierenden steht eine entsprechende Zunahme der für Juristen verfügbaren Stellen im Justiz-, Staats- und Gemeinde dienst oder in der Wirtschaft nicht annähernd gegenüber. Nach den Prüfungsberichten des Sächsischen Prüsungsamles für die zweite juristische Staatsprüsung haben sich im Jahre 1927 173 Referndare, im Jahre 1928 183, im Jahre 1929 188 der zweiten juristischen Staatsprüfung unterzogen. Im Jahre 1927 bestanden 137 Referendare, im Jahre 1928 154, im Jahre 192!» 164 die zweite juristische Staatsprüsung in Sachsen. In Preutzen liegen die Verhältnisse nicht günstiger. Im Jahre 192!» legten in Preutzen 1484 Referendare die zweite juristische Staatsprüfung ab. Von diesen haben 1241 die Prü fung bestanden. Diese angegebenen Zahlen bedeuten natürlich nichts, wenn man sic nicht zu den Bedarfszahlen an Juristen in den einzelnen Berufen in Berglcich setzen kann. Wie gros; ist aber der Bedarf in den einzelnen Berufen? Die Aussichten, im Staats- oder Kommunaldienst unterzu kommen. sind sehr gering. Mit der Schaffung neuer van Juri sten zu besetzenden Stellen in den nächsten Jahren ist infolge der katastrophalen Finanzlage, in der sich Staat und Gemeinden be finden, überhaupt wcht zu rechnen. In der Staatsverwaltung und bei den Gemeinden ist dagegen vielmehr mit einem Abbau zu rechnen. Eine Anstellung im Staats- oder Gemcindedienste wird daher in Zukunst nur noch nach Matzgabe der Zahl der durch Tod oder freiwillig Ausscheidenden möglich sein. Und diese Zahl ist äusserst klein. Die Justiz wird allenfalls ihren heutigen Stand beibehak- ten. Jedoch ist auch diese Behauptung sehr mit Vorsicht auszw nehmen, denn es ist noch nicht vorauszusehen, inwieweit die zu erwartende grotze Iustizreform bisher von Richtern wahrgenom- mene Geschäfte auf die mittleren höheren Beamten überträgt und somit eine Verminderung von Rlchlerftellen crforderlick sein ivird. Wie oben ausgeführt, bestehen in Sachsen durchschnittlich 150 Referendare die zweite juristische Staatsprüfung Wenn man bedenkt, datz bei den sächsischen Gerichten jährlich zirka 10 bis 17 Richter gebraucht werden, so ist ersichtlich, datz auch im sächsischen Iustizdienst die Unterkommensmöglichkeiten sehr ge ringe sind. In Preutzen belief sich die Zahl der planmässtgen Stellen für Richter und Staatsanwälte im Jahre 1929 auf 6411 Im selben Jahre wurden in ganz Preutzen 338 Assessoren angestellt. Setzt man diese Zahl in Vergleich zu der Zahl von Referendaren, die 1929 die zweite juristische Staatsprüfung in Preutzen be standen haben, so ist ohne weiteres ersichtlich, datz auch hier die Aussichten für die jüngeren Juristen im Iustizdienste nicht gün stig sind. Aus dem Angeführten lässt sich nun zunächst der Schlutz ziehen, datz nur ein verhällnismüsstg sehr kleiner Prozentsatz von Juristen in Zukunft beamtete Stellen erreichen kann. Als weitere Möglichkeit für den Juristen, der keine be amtete Stellung erlangt, bleibt noch die. Rechtsanwalt zu wer den. Aber auch hier sind die Aussichten äntzerst schlecht Die Ge samtzahl der Rechtsanwälte im Deutschen Reiche betrug 1906 6800. 1924 12 531. 1927 14 894, 1928 15 32!» In Preutzen wurden im Jahre 1929 532 Rechtsanwälte neu zugelassen. so datz damit die Zahl der preusstschen Rechtsanwälte auf 10 275 gestiegen ist sgegen 7632 im letzten Vorkriegsjahr und im grötzeren Staats gebiet). In Sachsen gab es im Jahre 1900 647 Rechtsanwälte. 1926 hatte sich die Zahl der Rechtsanwälte bereits auf 1331 er höht und ist seitdem dauernd in geradezu erschreckendem Matze gestiegen, so das; die Einführung des numerus clausus erwogen wird Nack einer sehr vorsichtigen Schätzung erreichen 30 Pro zent der Anwälte ein jährliches Emkonnnen von weniger als 3000 NM. Die Zahl der Rechtsanwälte hat bei weitem sckon da-1 vorhandene Bedürfnis überschritten, und jeder weitere Zustrom inus; die Lage der Anwälte verschlechtern. Aus dem Ausgesührtcn ergibt sich, das; die Aussichten für die Juristen autzerordcntlich ungünstig sind. Mancher Berufs wählende wird sich nach Kenntnis der Lage die Frage verlegen, ob es überhaupt noch Zweck hat, Rechts und Staatswissenschast zu studieren. Okemnilr, Iwiclcsu, ?Isuen Das Urteil im Knobelsdorfer Mordprozeß 8 Jahre Zuchthaus für Mlelczarek. Chemnitz, 26. Februar. Der Arbeiter Mielczarek, der be kanntlich am 7. September v. I. in Knobelsdorf den polnischen Landarbeiter Adainns erschossen l-atte, wurde am Mittwoch vom Chemnitzer Schwurgericht zu acht Jahren Zuchthaus und fünf Jahren Ehrverlust verurteilt, und zwar wegen vollendeten und versuchten Totscklags Die Mitangeklagte polnische Arbei terin Balsam erhielt wegen Begünstigung zivci Monate Ge fängnis. Mielczarek wurden sechs Monate, der Balsam vier wachen -er Untersuchungshaft angerechnet. Das Gericht kam trotz planmätziger Vorbereitung der Rachetat nur auf Totschlag zu. weil M. zivar die Vorbereitung mit Ucbcrleguug begangen, aber nach Aussage des medizinischen Sachverständigen zur Zeit der Tat möglichenveise nicht die volle Ucbcrleguug besessen hat. M. hat gegen das Urteil sofort Revision eingelegt Brände auf dem Lande Mühlberg a. Elbe, 26. Februar. In Weinberge bet Mühlberg Kani am Mittwochmorgen auf dem Gehöft des Land wirts Kiessting Feuer aus. Eine Scheune und ein Wirtschafts gebäude brannten nieder. Der Feuerwehr gelang es nur, das Uebergreifen der Flammen auf das Stallgebäude zu verhüten. Der Schaden ist grotz, da der Winterdrusch noch nicht erledigt mar und infolgedessen grotze Getreidevorräte und wertvolle land- mirtsckaftlicke Maschinen mit verbrannt sind. Oelsnitz i. V., 26. Februar. In G o t t m a n n s g r ii n in der Nähe der sächsisch bayrisch-böhmischen Grenze ist der Gasthof von Arno P uckta ein Raub der Flammen geworden Die Gäste satzen noch am Biertisch, als das Feuer ausbrach. Innerhalb von zwei Stunden war der Gasthof mit Tanzsaal und andern Ge bäuden vernichtet. Die Entstehunqsurlachc ist unbekannt. Burgstädt, 26. Februar. In der Nacht zum Dienstag brach in dem Gebäude der Handschuhfabrik Wüns ch u. Eo. im zwei ten Stock ein Brand aus. Die Wehren von Burkersdorf, Göp > persdorf und Mohsdorf waren bis früh am Brandherd tätig, während die Ortsseuerwehr bis nachmittags mit den Ausräu mungsarbeiten zu tun hatte. Nutzer erheblichem Materialschaden ist beträchtlicher Gebäudeschaden entstanden tz. Colbitzer Gemelndesorgen. In der Stadtverordneten sitzung wurde mit 16 gegen 3 Stimmen beschlossen, das Kranken haus einzuziehen, weil es trotz beträchtlichen Zuschusses den mo dernen Ansprüchen keineswegs genügt. Es soll nur ein soge nannter Revierstubenbetrieb aufrechterhalten werden. Die Kran Ken werden in den jeweiligen Fällen sofort dem Leisniger Kreiskrankenhaus zugesührt. — In derselben Sitzung wurde be schlossen, den Bahnhofsvorplatz umzugestalten, der zurzeit auf den Fremden keinen besonders günstigen Eindruck macht. Oer Lohnstreit in der sächsischen Textilindustrie In dem Lohnstreit in der ostsächsischen Textilindustrie ist vom Schlichter sür Mitteldeutschland Dr. Hauschild folgender Schiedsspruch gefällt worden: Die tariflich seslgelcgten Grund löhne und Teuerungszulagen nebst den betr. Zu- und Abschlägen werden nm 5,4 v. H. gekürzt. Diese Lohnregelung tritt am 1. März 1931 in Krait rind gilt bis aus iveileres. Sie kann mit zweimonatiger Frist zum Monatsschlus; erstmalig zum 31. August aufgekündigt werden. Wird sie nicht gekündigt so läuft sie mit gleicher Kündigungsfrist jeweils zwei Monate weiter. Die Arbcitszcitreaclung wird über den 28. Februar 1931 hinaus mit folgenden Abänderungen verlängert Der Arbeit geber kann im Tarisjahr 156 Ueberstunden anordnen. Die Krast- wagensührer, Kutscher, Pförtner und Wächter sind verpflichtet, über die regelmäfstge Arbeitszeit hinaus die Ueberstunden zu leisten, die sich aus der Besonderheit ihres Berufes ergeben. Von der 49 Wochcnstunde an erhalten diese Wochenlöhner einen L5pcozcntigen Zuschlag, der sich aus Grund bon des jeweili gen Wochenlohncs errechnet. Diese Regelung tritt am 1. März 1931 in Kraf« und kann mit zweimonatiger Frist erstmalig am 1. Januar 1932 zum 29. Februar 1932 gekündigt werden. Wird sie nicht gekündigt, so läuff sie jeweils zwei Monate weiter. — Die Erklärungsfrist -em Schlichter gegenüber läuft am 27. Fe- bruar 1931 mittags 1 Uhr ab. — Die vom mitteldeutschen Schlichter gefällten Schiedssprüche für die westsächsische Textil industrie sind von -er VcrhandlungskomMission -er Arbeitneh mer abgelehnt von -en Arbeitnehmern aber angenommen worden — Am heutigen Donnerstag finden im Neichsaibeits- ministerium Nachvcrhandlungen statt. Für die Lausitzer T u ch i u d u st r l e Ist vom Schlich- lungsausschus; ein Schiedsspruch gefällt worden, der eine Lohn senkung von 6 Prozent ab 5. März d. I vorsieht. Der Lo'm- laris kann erstmalig mit sechswöchiger Frist zum Jl. August d. I. aufgekündigt werden. Kur dei- l Zu den Zittauer Ausschreitungen ivird noch gemeldet Der tschechoslowakische Staatsangehörige Ko;>ahl. der unter dein Ver-ackt stand, den tödlichen Schutz auf den Schlosser Kalbar abgegeben zu haben, musste aus der -Halt wieder entlassen wer den, da er als Täter nicht in Frage kommen kann. Das Befin- -en -er im Stadtkrankenhaus Hegenden Verletzten Voigt un- Hirschfcld und der vier Polizeibeamten ist verhällnismüsstg gut Dagegen haben Ingenieur Weigel und Stadtrat Robert gefähr liche Messerstiche unter -cm Auge beziv. -er Schulter -avon- getragen. l. Zur Slothilfe-Haussammlung in Altstadt bei Ostritz wurde noch folgendes gcs sendet: 276,55 RM., 2 Zentner Roggen. 11 Zentner Kartoffeln, 3 Kl Zentner Kohlen. 3 Haufen Reisig. 70 Pfund Roggenmehl. 4 Pfund Butter. 12 Brote. 5 Paar Filz- imntosfel. 10 Pfund Nudeln. 7 Pfund Fett. 10 Pfund Selle :e, 10 Pfund Möhren, 2 Pakete Kakao und Kleidungsstücke s. Aenderung des Brotgefetzes. Das Wirlfchaltsministe» rium hat unter Aushebung der Verordnung vom 10. Dezember 1930 folgendes bestimmt: In Gast-. Speise- und Sclmnkwirt- scl)asten darf Kleingebäck, auch wenn es den Vorschriften des 8 1 des Brotgesetzes nicht entspricht, zum Genus; an Ort und Stelle dann angeboten, feilgehalten oder verkauft werden, wenn gleichzeitig uno in gleicher Weife Brot in Form von Brotschei ben oder von Roggenkleingebäck angebotcn oder scilgel>altcn (aufgelegt) ivird, das -en Vorschriften des 8 1 -es Brotgesetzes entspricht. «. D«r Verband Sächsischer Bezlrksgemelnden hält seine diesjährige Hauptversammlung am 28. Februar in Dresden ab Sie ivird sich zunächst mit -em Jahresbericht besassen. Tann f"richt O4>ervcrn>altungsgcrI6)tsrat Dr. Schmidt über säch sische Gemeindesinan.'en nach der Reichsnotveror-niing. Zum Schlutz ivird man sich mit dem zwischengcmeindlichcn Finanz ausgleich in Sachsen befassen. Tauwetter. Nachdem in der Nacht zum Mittwoch die Tem peratur noch in Dresden bis vier, in höheren Lagen bis unter -ehn Grad unter Null gesunken war, trat lm Laufe des gestrigen Tages überall ein Mitterungsumschlaq ein. In Sachsen beträgt der Temperaturanstieg durchschnittlich sieben Grad. Mit Aus nahme des Fichicsberges und einiger hoch gelegener Plätze des westlichen Erzgebirges herrscht heute überall TauweUer. Gemeinde- und ? Der Winfried-Bund, Dresden, hat seine für Sonntag, 28 März geplante Slersammlung bis nach Ostern verschoben Genauer Termin ivird noch bckanntgcgeben. ß Die Militär-Gemeinde, Dresden, hält ihren Familien abend am Dienstag, 17. März, 20 Uhr, ab. Geschäftliches Die Wirkung der Togal-Tabletten bei Rheumatismus, Gicht und Erklältungskrankheiten wurde nach einer Abhand lung in der medizinischen Fachzeitschrift „Fortschritte der Medizin" in einem Berliner Militärlazaretl erprobt. Das Resul tat crwies sich nach Mitteilungen als überaus befriedigend, so -ns; die Behandlung obengenannter Krank heil Erscheinungen mit den Togal Tabletten empfehlenswert erscheint.