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und XVissen 48 — 26. ?ebmar 163, ^!i.t,8i8c"e Volk^enuii»; AIau8iraeti und da8 kaili. 8tudentenium Auf der Höhe eines reichen wcrtfchasfenden Lebens ist I P rä l a t Iole f M au s b a ch dahingcgangen. Sein Tod kam manchen seiner Freunde und Schüler, vor allem denen, die in der f Ferne weilten, überraschend Düster und schwer wie die «rauen Wolken Uber dem Miinsterland. seinem engeren Wirkungskreis, stehl ein politischer Himmel über Deutschland Er mutzte seinen Platz aus der Kommandobrücke des Lebens auf die das Schicksal stürmisch bewegter Tage ihn gestellt, verlassen in einem Augen blick. wo jegliche Fahrbahn von politischen und wirtschaftlichen Stürmen untcrwühlt zu lein scheint. Wie ein Kapitän hat er am Steuer des katholischen Geisteslebens gestanden, immer mit einem fernen und dock, schon so nahen Ziel vor Augen, dessen irdische Vollendung er allezeit ersehnte und wünschte, das zu er leben er aber durch den bitteren Tod gehindert wurde — Frieden und Ruhe den modernen Menschen, Erlösung aus schwerer Not dem so hart kämpsenden deutschen Volk. Sein sein empfindendes Gemüt ahnte aber schon, datz aus all dem Wirrwarr und Durcheinander ein neuer frischer weltanschaulicher und politischer Wind hervor wehe Er spürte, datz eine neue Generation hcranmarschiere, deren Kommen vielen Diizgen und Verhältnissen in Deutschland «ine Erneuerung aus altem Geiste sein würde. Es war die von ihm lo heis, geliebte Jugend, die ihn aus bessere Zelten Holsen lietz. und deren Schlagkraft er vertraute. Mit heimlicher Freude, aber doch wohl berechtigt, gab er diesem seinem Ahnen noch a n f dem letzten Katholikentag Ausdruck als er in seiner Festrede aussührte, datz ein Sohn des alten Münsters als Kanz ler des Reiches in westfälischer Schlichtheit die Führerschaft an der allcrverantwortlichsten Stelle ansübe. Hunderte von jungen Leuten, insbesondere Studenten, lauschten dort seinen zünden den Worten über ..Augustins Sendung an seine und unsere Zeit". Sie war wie eine Krönung des gewaltigen Baues den er in seinen Schriften und Vorträgen zujammen- hämmerte. an dessen Entstehen in den Kollegs ein grotzer Teil der katholischen studentischen Jugend teilnehmcn durste Sie war zu gleicher Zeit ein flammender Appell an das gebildete deutsche Volk. Trotz dem Sinken aller Welten und dem Auf steigen neuer Staatengebilde bleiben die ewigen Wahrheiten und Werte des Christentums dieselben. Der Katholik hat die Ausgabe jene in eine neue Gestaltung und Ordnung der Dinge hineinzutragen. Hierbei ist gerade dem deutschen Katholiken, und insbesondere dem katholischen Akademikertum darüber hinaus noch die wichtige nationale Ausgabe gestellt, das Edle nnd Erprobte ans der weltlichen Geschichte und Kultur des deutschen Volkes der Heranwachsenden Jugend und den lammen den Geschlechtern zu überliefern. Die Jugend, das frische, fröhliche Stndenlentum an den deutschen Hochschulen liebte Joses Mausbach, wie er selbst einst ein fröhlicher Student gewesen war. Noch vor kurzem hatte der ll n i t a s- V e r b a n d sein 10 Iubeliemester gefeiert, und seinem verehrten und hochverdienten Allen Herrn in Freude und treuer Liebe ein eigenes Heft seiner Zeitschrift „Uvilas" lMonatshcst des Verbandes der wissenlckmitlichen katholischen Studentenncreine Anitas. 70 Jahrgang. Juni-Heft 1900). „Die Mausbach-Nummer" gewidmet. Mausbach und die Anitas — es wäre ein eigenes trautes Kapitel in einer Arbeit, die man allgemein „Mansbach und das katholische Studenten tum" benennen könnte und die in ihrer Art geeignet märe, ihn von einer allgemein gütigen menschlichen Seite zu zeigen, für die der Ausdruck" geistiger Ctu- dcntenvater nicht übertrieben wäre. Wenn Carl Sonnenschein — und dieser Vergleich ist sehr wohl gestattet — der praktische Helfer des ringenden modernen katholischen Sludententums war, so war Josef Mausbach der geistige. Er hat sich immer und immer wieder bemüht dem praktischen akademischen Leben »nscrer Tage den katholischen Argrund zu geben und hat den jungen Studenten aller Fakultäten das Universale in den Zeiten gezeigt, darauf ein Akademikerleben. aufgebaut für die Zukunft, einen nachhaltigen Erfolg sür Kirche und Staat bieten würde Er wollte, datz bas Leben aus Erden ein Abglanz des ewigen sei, nnd wie oft hat er betont, datz Sankt Augustinus ergebene Ruhe Ar Gott auch schon ans Erden verwirklicht wer den könne, wenn ein heiliger katholischer Idealismus in Rein heit nnd Gottessurcht die realistisch materialistischen Tendenzen der Zeit bezwinge und so mit ihrer Unterordnung das Leben harmonisch gestalte. vieles Streben zeigen, vor allem die Arbeiten Maus bachs, die aus einer uyarfen neovacytnng ver araoemccweu Verhältnisse und Strömungen entsprangen. Besonders lag ihm das Fraueustudium am Herzen, dessen Entstehung und Entwick lung er während seiner langjährigen akademischen Tätigkeit mit grotzcm Interesse verfolgte. So schrieb er z. B: F r a u e n b i l d u na u n d Franc n studi u m im Lichte der Zcitbedürsnisse und Zcitgegensätze". Zwei Vorträge. Mün ster lOlO. F r a u c n b i l d u n g und Fr a u e n st u d i u m." Rede auf der Katholikenvcrjammlung in Augsburg. 1!llO. u. a. Treffend sind die Ausführungen von Anna Briefs-Welt mann in Nr. bl der „Kölnischen Volkszeitung" vom 14. Fe bruar in dem Artikel „Seine sMausbachs) Stellung zurFrauensrag e". „Hunderte von uns verbankcu es ihm, Ich stabe geklopft au des Reichtums Haus! Man reicht mir 'nen Pfennig zum Fenster steraus. Ich stabe geklopft an der Liebe Tür, Da standen schon siinkzcbn andre dafür. Ich klopfte leis an der Estre Schlosz, „Hier tut man nur aus dem Ritter zu Rost." Ich stabe gesucht der Arbeit Dachs Da stört ich drinnen nur West und Ach! Ich suchte das Haus der Zufriedenheit; Es kennt es niemand weit und breit. 'Run weift ich noch ein Häuschen still, Wo ich zuletzt anklopsen will, Zwar wohnt darin schon mancher Mast, Doch ist sür viele im Grab noch Rast. datz sie je zum Studium kamen. Denn unkere konservativen Familien hätten nie erlaubt, eine Universität zu beziehen, wenn nicht eine Persönlichkeit von seinem Ruf dem norddeutschen Episkopat und ihnen die Gewähr gegeben hätte, datz das Form ideal der katholischen Fraucnerziehuug den zeitgeschichtlichen Notwendigkeiten des Studiums augeglichen wurde" Während des Krieges sandte er eine Reihe von Briesen und religiösen Artikeln an die Studierenden drautzen im Felde. In „Theologie und Klauben" 192l> wies er auf die Strenge der Kirche gegenüber der studentischen Mensur hin. in der „Hochschule" 1 Jahrgang 1917 behandelte er „Akademische Lehrfreiheit und kirchliches Lehramt" in der literarischen Bei lage zur „Kölnischen Volkszeitung" 1!M0 „Fakultäten nnd Se minare" lman vergl. das ausgezeichnete Schriftcheu von Pros. Dr. Georg Schreiber : „Joses Mausbach, sein Wirken für Kirche und Staat. Schlichte Gedächtuisblätter." Ajchcndorss, Münster i. W). Alle diese Aufsätze und Arbeite» finden ihren Argnell in jener gewaltigen Apologetik für wissenschaftlich Gebildete. „R e- ligion, Christentum, Kirche", !l. Bd. herausgegeben mit Euer, Kempten 1911. 5,. Auslage 1920. Aber Josef Mausbach war nicht nur ein theoretischer Lehrer und Verkünder geistiger zeitbestimmender Ideen. Er stand als lebendiger Mensch im Realismus der Tage und probte die Hilfsmittel einzigartig und tatkräftig aus, die er in der Not der Stunde für richtig befunden So griff er. getrieben im beson- deren von einer väterlichen Gütigkeit, in das praktische Akade mikerleben ein, so mutzte er den wirtschaftlich bedrängten Stu dierenden in der Vorkriegszeit, ganz besonders aber in ihrer schweren Lage nach dem Kriege helfen, soweit er konnte. Er ist hier stets, wenn es galt, mindcrbcgüterlcn Studierenden s"- ziale Hilfe zu bringen, einer der ersten in der Front der katholischen Caritas gewesen. Gar manchen Studenten, denen von Hause aus die Mittel fehlten und die bittend zu ihm kamen, hat er geholfen. Zu jeder Zeit stand er mit Nat und Tat zur Seite. Fast M Jahre laug ist er der I a e i lt i a e Leiter des Kollegium Mar io» nm in M ü n st e r gewesen, zener nravemnchen Studienanstalt, die in erster Linie zum Aufenthalt sür Ordensschwestern bestimmt ist. Prälat Mausbach war es auch, der dem Albertinus- Ma g n u s - V c r e i n seinen Namen gegeben hat, den er aus einer Generalversammlung der Görres-Gesellichast zu Koblenz vorschlug und der am 1ö. Juli ItllM aus der ersten Generalver sammlung des Albertus-Maguus-Vereins in der Kölner Büraer- a-9-iNtbast endaültig angenommen wurde .In Tkrövimiareit Reinheit, Gelehrsamkeit und Bescheidenheit ist Albertus Magnus ein Vorbild für jeden wissen'chastlich strebenoen Iüng- ling und deshalb fand der Mausbachsche Vorschlag sofort all- seitige Zustimmung ld. h. der Görrcs-Eeiellichastj Au? manche Weise, hier nicht weiter zu erörtern, hat er das Problem „Aka demiker und soziale Frage" zu lösen versucht Allen Teilnehmern der nnita rischen Morgen feiern in Münster wird Prälat Mausbach unvergetzlich bleiben. Niemals hat er dort gefehlt. Seine Mene leitete den feierlichen Tag ein Er war es, der die Ausführungen des Vor tragenden noch wirksam in weltanschaulich kultureller auch na tionaler Hinsicht unterstrich Auch der Humor kam dabei nicht zu kurz. Wie freute er sich, wenn an den langen Tiichen sich die jungen Füchse aus die Torten stürzten, die er kür diese Feier alljübriich zu stiften pflegte und die deshalb in althergebrach ter Meise den lockenden Namen „Mausbach-Tvrle" führten Prälat Mansbach hat seinen Schülern sein Alles gegeben. Er wutzte, datz eines not tat in unserer Zeit, wo Weltanschau ungen um die Seele der Studenten kämpfen' die religiöse Vertiefung. Er wutzte, nur eine kundige Hand konnte den rastlos Strebenden in die gewaltigen Tiefen der katholi'chen Weltanschauung eindringen lassen, nur eine ties fundierte Füh rung vermochte jenen Streit in der Seele der jungen Studie renden zu lösen, der Glauben oder Wissen bieg Er ist in Tat und Rat ein solcher Führer gewesen Er wird in Zutuns! noch manchem, der seine Werke liest und studiert ein Erleben sein. Sein Leben und feine Werke sind ein Weg zur Ruhe in Gott Von seinem Leben gilt, was er in seiner grasten Rede auf dem letzten Katholikentag von Augustinus gesagt Hot' „Kott schwebt ibm vor. nicht nur beim Beten, sondern auch beim Arbeiten und Philosophieren 'All sein Schassen wird Gebet, in sein abstraktes Forschen milchen sich anbelende flehende Seufzer. Diese religiöse Einheit und Inbrunst ist ihm der feste Halt in allen inneren und äntzeren Stürmen" Mit Prälat Mausbach ging — es kann ahne Ueber- treibuug gesagt werden — ein Stück Kirche, ein Stück Deutsch« land, ein Stück Wissenschaft und ein Stück Inaend dahin Lebe wohl, du treuer Führer und Lehrer! Es ist eine neue Ju gend. die dir dies zürnst und die damit zu gleicher Zeit ein festes Versprechen Gott und dem Vaterland gegenüber ver knüpft' Sa wie du treu zur Wahrheit standest, lo soll auch unser Weg die Wahrheit, die Freiheit in Gatt sein! Di. Iliehni'ck lkatn'ng in neuester Es ist gewitz verständlich, wenn zum 80 Geburtslage des Pländenten Thomas Majarnl die russische 'Volkshochschule in Prag in ihrer 0. Jahresschrift ei» geistigcs-wiüenschasl- liches Bauguet zu Ehren ihres Gönners zuiammenstelll Datz dabe: vor allein Ian Hust mehr gewürdigt wird als nako- iialer Führer der Tschechen kenn die in Mahren und Böhme» wirtenden Llawenaposiel Cyrill und Methodius, liegt nahe Proseiwr Florowski hat es au! sich genammen Ian Hust in der neuesten onhotoreu Beleuchtung zu zeigen Es ist die These keineswegs neu. datz Huf; uns die von ihm entseüelte reiigiöse-nalionale Bewegung „als unter dem Einilutz des orthodoxen Ostens ft e h e n d" angesehen wird. Wahrend vor dem Aufleuchten der s l a w a p h i I e n und der spätere» panslawistischen Idee die ganze russische Ceschichlsschieibuna in den Fuststao'en der lat- »Utzben Geschichts schreiber unk Darsteller des Lebens des Ian trug wankelle, Hust als den religiösen Revolutionär verurteilt und als Ketzer be straft werden lässt, hat seil dem Erwachen des Slawoph len- tums nnd des Panslawismus Hust eine wesentlich ankere Wür digung criahieu Mit einmal haben Geschichtsschreiber wie Nnwilow. Bilbaiow nnd A. Hilierding enioecki. käst Hust ans Oer erstefern8ek-1*0nkttm getunkt kin Experiment In Lkllraxo In Chikago wnrde nach einer Pressemeldung vor kurzer Zeit zum erstenmal ein Fernseh-Tonfilm übertragen. Es handelt sich aus dem Grunde um rin epochales Ereignis, weil dadurch der erste Schritt aus dem Wege zum sprechenden Fernkino gemacht ist. Die Durchführung dieses Experimentes litt naturgemätz noch unter allerlei Mängeln. Es wurde rin Kurzdrama gcjandt, das den Titel führt: „Der Traumküustlcr". In technischer Beziehung ist diese Vorführung des ersten Fern seh-Tonfilms allerdings nicht mehr ein Ereignis von unerhörter Neuigkeit, denn es handelt sich dabei nnr um eine Verbindung von drahtlos gesandtem Film und drahtlos gesandter Rede. Vemerkenswerlerweise war auch die Uebertragung des Tons viel besser und klarer, als di« des Bildes. Im Prinzip handelt «s sich bei der Herstellung von Fernseh-Tonfilmen darum, die Filmbilder klar zu übertragen. Auch bei dem ersten Fernseh- Tonfilm wurde aber eine gute und scharfe llcbcrmittluttg der Bilder noch nicht erreicht. Vor ungefähr einem Jahr sind be kanntlich die ersten Versuche gemacht worden, gewöhnliche Filme drahtlos zu senden. Damals knüpfte man an dieses Er- kignis die grötztcn Hossnungen, denn man nahm an. datz die noch vorhandenen technischen Schwierigkeiten, die eine cinwand- Ircie llebcrmitllung der Bilder verhinderten, in kurzer Zeit be hoben jein würden. Es wurden zahlreiche neue Systeme er- snnden, unter denen das von Denes von Mihaly eins der aus lichtsreichsten zu sein scheint. Aber mit keinem System konnte man bisher wirklich scharfe und klare Bilder senden, die nur entfernt an die Deutlichkeit des gewöhnlichen, ans der Leinwand erscheinenden Films hcranreichlen. Trotzdem ruhten natürlich die Bestrebungen nicht, das Fcrnkino zu schassen. Nachdem nun der stumme Film fast völlig vom Tonfilm besiegt worden ist, gingen die Erfinder dazu über, Apparate zu ersinnen, mit deren Hilfe man sprechende Filme sernsenden kann. Eiir Berliner Ingenieur trat sogar bereits im Frühjahr vorigen Jahres mit einem neuen Verfahren hervor, einen Fernseh-Tonfilm in natürlichen Farben senden zu können. Dieses Verfahren arbeitet nur mit den verschiedenen Wellen längen, durch die sich die einzelnen Farben unterscheiden, so datz nicht wie bei dem farbigen Fernsiim des Engländers Band drei Bilder gesandt werden brauchen, sont-ern nur eins. Der Sender weist eine so grotze Anzahl von Welleukreisen, die stets je sür eine Farbe in Betracht kommen, auf, datz es möglich ist, so viel Farben zu übertragen, wie man will Wir haben also nicht nur im Ausland, sondern auch in Deutschland bereits zahlreiche Apparate, mit deren Hilfe man nicht nur Fcrnjilme, sondern auch Fernsilme in natürlichen Farben senden kann. Die Erzeugung von sprechenden Fernsilmeu ersordcrt nur eine verhältnismätzig einfache technische Vorrichtung, durch die bei der drahtlosen Sendung die Gleichzeitigkeit von Bild und Ton gewährleistet wird. Der erste gelungene Versuch anj diesem Gebiete ist die Sendung des Kurzdramas „Der Traumkünstler" von Chikago aus. Es fragt sich nun, welche Bedeutung in praktisch technischer Beziehung diesem ersten Fcrnsch-Tonsilm iunewohnt. Wirklich epochemachend wäre er dann, wenn die Bilder scharf erschienen wären, d h. wenn ein neuer Apparat in Tätigkeit getreten wäre, der cs ermöglicht die vollständigen Bilder eines gewöhn lichen Films mit wenigstens annähernder Deutlichkeit aus draht losem Wege zu übertragen. Deises Ziel ist aber noch nicht er reicht. Auch der Chikagoer Sender leidet unter dem Mang«! aller anderen Fernsch. oder Fernfilm-Apparate, nämlich unter der geringen Deutlichkeit der Bilder nnd der geringen Aus dehnung, die diese Bilder haben. Es ist noch nichr möglickc. einen richtigen Film in voller Grütze Uber weite Strecken auf drahtlosem Wege zu senden. En Fortschritt gegenüber dem ersten stummen Fernseh-Film ist in dieser wichtigen und aus schlaggebenden Beziehung noch nicht erreicht. Die Kombination von Film und 'Wort ist aber nicht jo erheblich, datz man au diesen Versuch die Hoffnung knüpfen dürfte, die die amerika nische Presse bereits ausspricht. Auch die grotze Klarheit, mit der die Morte der sprechenden Personen gehört werden, kann nicht als besonderer Gewinn betrachtet werden da ia amb der Rundfunk heute schon aus weiteste Strecken in grösster Rein heit den Ton sende». Wenn auch nach allgemeiner Anschauung der Oesseutlichkeit die erste Sendung des Fernseh-Tonfilms ein bedeutungsvolles Ereignis ist jo ist doch der sprechende Fernsilm noch sehr fern Rücktritt Geheimrat Hampes vom Germanischen Museum. — Der 2. Direkter des Germanischen Museums in 'Nürnberg, Geh Rcgierungsrat Dr Theodor Hampc, tritt am 1 April in den Ruhestand. Geheimrat Hampe. ein Bruder des Heidelberger Historikers und nm 28. Januar 18l>t> in Bremen geboren war seit 18!l:i am Germanisck-en Museum tätig, zuerst als Assistent, dann als Konservator und Leiter der Bibliothek, von IMM an als 2. Direktor. Die wissenschaftlickzen Arbeite» des vielseitigen Knllnrhislorikers gehören der Geschichte der Knnst und des Kunstgeiverbes an, behandeln aber auch Theater und allgemein« Kultur Nürnbergs. Litcraturgelchichllickres und Kulturgeschichte überhaupt, wie namentlich sein bekanntes Werk „Die fahrenden Leute in der deutschen Vergangenheit". Zur Fünszigjabrseier des Germanischen Museums im Jahr 1902 hat er dessen Gcschicht« geschrieben,' die Gewerbe, Wirkereien und Zcugdrucke des Mu seums hat er katalogisiert und rwn 1909 bis l!>19 die Schrift leitung des von dein Museum herausgegebenen Anzeigers und seiner Mitteilungen geführt.