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Sächsische Volkszeitung : 26.02.1931
- Erscheinungsdatum
- 1931-02-26
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-193102263
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19310226
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19310226
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1931
-
Monat
1931-02
- Tag 1931-02-26
-
Monat
1931-02
-
Jahr
1931
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 26.02.1931
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Volksverein und (Zeitaufgaben Bischos vr. Gröber beim Volksverein Bautzen Nottzen Pensionolast und Beamtenversorgung. Von den Pensionslasten, die das Reich zu tragen hat, ent- fällt nur ein kleiner Bruchteil aus die Beamten- Versorgung. Im Haushaltausschuh des Reichstages wur den am 3t. Januar dariibcr folgende Zahlen mitgeteilt: Bon dein Gesamtbeträge von 1616794MO Al. entfallen aus 893731 Kriegsbeschädigte 601 136000 M.; auf 378 WO Wit wen, 062 700 Halbwaisen, 46 000 Vollwaisen, 12 321 Waisen beihilfe Empfänger, 105 OW Elternteile, 77 746 Elterupaare und 133 585 Elternbeihilfe-Empsänger insgesamt 610 OW 000 M. Ein Aufwand, der beiden Gruppen zugute kommt — Kapitalabsin- duug, Uuterstühung, Härteversorgung — entsteht in Höhe von 26 680 000 M. Auf die Versorgung der Ossizicre und ihrer Hin terbliebenen, die mit einem Personenkreis von 55 600 Kopsen ldarunter 28 253 Offiziere des alten Heeres) vertreten sind, ent fallen 181 Millionen. Zusammen erfordert im Rahmen der Ge- samhxmsionslast die Versorgung der alten Wehrmacht 1468 816 WO M. Pensionen und Ucbergangsgelder für die neue Wehrmacht sind In Höhe von 72 732 000 M. ersorderlich. In sie teilt sich ein Personenkreis von 22184 Köpfen. Die Zivilversor- gung erfordert nur 105 246 OW M. Gegenüber ungerechtfertigten Vorwürfen, die in diesen Notzeiten nur allzugern gegen die Beamtenschaft erhoben wer den, verdienen diese Zahlen von allen billig Denkenden beachtet zu werden. „Ausbau der Uebergangsschulgesetzgebung." Der Landesverband Sachsen der freien SchulgeseN- schaften Deutschlands hat am Sonntag In Dresden eine Ta gung abgehalten. Dabei wurden drei Entschlichungen angenom men: In der ersten wird von Landtag und Negierung Erhaltung und Ausbau der Uebergangsschulgesetzgebung gefordert. In der zweiten Entschliehung wird die sächsische Ne gierung vor dem Versuch gewarnt, den kirchlichen Elternvcr- eiuen das Recht aus besondere Bekenntnisschulen einzuräumen, während in der dritten Entschliehung zum Ausdruck gebracht wird, dah die Vertreter des Landesverbandes in der für Ostern 1931 angeordneten Wiedereinführung des Kleinen Katechismus einen .Kuliurrückschritt erblicken. Diese Entschiiehungen verdienen als Symptom gewertet zu werden. Offenbar wittern die Vorkämpfer der cntchristlichten Schule jetzt Morgenluft, nachdem die Stellungnahme der nalio nalfozialistischcn Iraklio» im Sächsischen Landtag gegen die Be kenntnisschule gezeigt hat, dah die Mehrheit für die Gemein schaftsschule im Sächsischen Landtag sicherer ist denn je. „Deutsche Erpresserpolitik." Der Vorsitzende des Auswärtigen Ausschusses im polnischen Sejm lReichstag), Fürst Ianosz Radziwill, hat nm Sonn abend im Sejmansschuh einen unerwarteten Vorstoh gegen die deutsche Auhcnpolitik unternommen. Er führte aus: „Ich glaube, wir können unsere Beratung nicht schlichen, ohne dah nicht ein Wort gesagt würde, das der Minister nicht sagen kau», wohl aber Ich als gewöhnlicher Abgeordneter. Ich rede fetzt über die offizielle deutsche Politik, nicht über die Pro vokationspolitik der Hitler- und Stahlhelmleute und jenes L>. dendorsf, der den Krieg für den 1. Mai 1932 voraussieht. Wenn Herr Curtius von Deutschland sagt: . Wir werden so lange Im Völkerbund verbleiben, bis wir sehen werde», unsere berech tlgten Forderungen werden erfüllt", und wenn Herr Eurtius ferner erklärt, die berechtigte Forderung Deutschlands sei die Wegnahme einer ganzen polnischen Provinz, und wenn wir dazu die deutsche Politik gegenüber Sowjelruhland betrachte», so muh ich sagen: Die deutsche Auhcnpolitik ist eine Er presse r p o l i t i k ! Ich b>n mir der Tragweite dieses Aus drucks voll bewnht. Eine solche Erpresscrpolitik kann zu einer Katastrophe führen, und man muh von vornherein sagen, wer für eine solche Katastrophe die Verantwortung tragen wird. Für eine Katastrophe, die nicht nur für Polen und ganz Europa, son dern vor allem auch für Deutschland den Ruin bedeuten würde." Diese unerhörten Ausführungen wurden von dem anwesen den polnischen Auhenminister Zaleski in keiner Weise korrigiert, ebensowenig von den Abgeordneten der Opposition. — So handelt in Polen, das man so gern als rückständig verschreit, die parlamentarische Opposition gegenüber dem Auhenminister Zaleski, der eine diplomatisch)«! Niederlage erlitten hat. In Deutschland aber wird die Regierung, die eine» diplomatischen Erfolg errungen hat. von der „nationalen" Opposition als „Treu häudcr der Tributgläubiger" beschimpft. Emil Reclam Ehrendoktor von Graz. Der Leipziger Bcr- logsbuchhändler Emil Reclam ist von der Universität Graz zum Doktor ehrenhalber ernannt worden. „A«nes Bernaner" Zur Neuaussiihrung Im Alten Theater Leipzig. Ein deutsches Trauerspiel. Bon Friedri 6) Hebbel. Neu inszeniert, eingerichtet und in Szene gesetzt von Detlef Sierck. Entwurf der Bühnenbilder Prof. Steiner-Prag. Und ihr werden weiter« folgen. Das volle Haus nahm lebhaftesten Anteil an diesem erschütternden Gescl)ehnis: Weil eine überaus schöne, anmutige Bürgerstochter — noch dazu die eines gering geachteten Baders — voll engelreiner Anmut, unbewuht dem Sohn« des regierenden Herzogs zu München — Bayern über aus gefiel, und weil sich dieser unverdorbene Jüngling, aus nalurwahrem Empsinden für das Seelisch-Reine und Unberührte hemvs, hatte mit diesem „Engel von Augsburg" — wie der Volksinund diese reine Menichenblüte getauft hatte — ohne Zustimmung des Herzoglichen Vaters hatte heimlich in der Kirche trauen lassen . . . deswegen wurde sie am 12. Oktober 1435 zu Straubing in der Donau ertränkt. . . . Geschichtlich verbürgt. „Es Ist gut, wenn Einer lür das ganze Volk sterbe. . . " Damit das zur Zeit regierende Haus auf dem Throne bliebe, deshalb dieser Tyrannenmord. . . . Dieser Justizmord. Die Aristokratie als Gemeinschasts-, als Massen begriff. . . Ein Zureiter Iphigenien-Fail. . Das Gegenbild hierzu? . . . Das Lehrspiel eines Brecht, nach japanisch;«»!, heidnischcm Zuschnitt: Weil dort der arme, gute Junge aus dem gemeinsamen Marsch über die Berge, um der kranken Mutter seltene Arznei zu holen, nicht weiter kann, beschlicht die „edle" Bruderschaft, den Ahnungslosen de» Abhang hinab zu flohen. Er wäre sonst der „Gemeinscl>ast" lästig gefallen . . . hätte ihr im Weitermarschirren beschwerlich iverüen können. . . . Die Gemeinschaft verlangt auch hier: Opfcrtod des querständigen, des schuldlos unglückllct)en Menschen. . . . lind heute? . . . Was geschieht anderes in Sowjet-Ruhlanb? Die Verneinung des Allmächtigen Gottes sriht wie eine an die Wolken reichende Bärengestalt — wie ein znnütcr Riesen-Moloch — Millionen Unglückliche. Bis nur noch Gottseinde — Teufel in Menschen gestalt — übrig bleiben. . . . Tas ist die Welt in ihrem ural ten Hah gegen ihren Schöpfer — gegen ihre» Gott und ewigen — unabsetzbaren — Herrn und einstigen Richter. . . . lind vor- Vautzen. Der Dolksvereln sür das katholisch;« Dentschland hielt im Gesellenhause seine erste Mitglieder-Versammlung im Jahre 1931 ab. Anher den Vertrauensleuten und einer Schar von Kolpingssöhneu mar dl« katholische Gemeinde nur schwach vertreten. Es mag daran liegen, dah der Volksverein in den letzten Jahren wenig in den Vordergrund trat, so dah die einstigen Getreuen ihn vergahen und sich mehr der Arbeit in den anderen Gcmeind«vcreinen zuwandten. Immerhin zählt die Vercinsliste noch gegen 120 Mitglieder, die sich aus die be kannten roten Hefte freuen, die nunmehr nach Neuorganisation der Vertrauensleute regelmühig ins Haus flattern, und die ein so guter Berater in den brennenden Zcitsragen sind. Der Geschäftsführer, Pfarrer Sprentzel, betonte in seinen Gruhworten die Bedeutung des Volksvcreins als Sam mel und Schulungsvcrein der Katholiken und konnte in dank barer Freude in der Mitte der Vautzner Volksvereinssamilie Bischof Dr. Gröber beglichen. — Aus der Ansprache des Bischoss sprach die warme Liebe zum Volksverein, die hohe Anerkennung seiner unermüd lichen Arbeit im Dienste des katholischen Volkes und die ernste Mahnung, diesen Spitzenverein der Katholiken auch im Bistume Meihen ül>«rall gebührend zu fördern. Ta die Ausführungen über die Vautzner Versammlung hinaus für die gesamte Voiks- vereinsarbeit der Diözese von richtungegebender Bedeutung sind, gel>en mir sie in den Hauptzügcn wieder. Der Polksverein, diese Schöpfung des edlen, charakter festen Windthorst. sei ein Vermächtnis des grohen Führers gerade auch für unsere Zeit. Der Volksverein solle das einigende 'Band schlingen um alle Stände, alle Berufe, um Jugend und Alter, um arm und reich, um alle katholischen Organisationen. Hauvt- ziveck sei die wachsame, unermüdlich^! Sicherung und Er- kämpsung der kulturellen Ziele, die Ertüchtigung des katho l>scheu Menschen fürs katholische Leben. Gerade heute, wo dos , Prinzipielle, das Kulturelle in den Hintergrund gedrängt sei; ivo sozialpolitische und rein politische Fragen unser Tanken fesseln, sei die Hervorkehrung des rein Grundsätzlichen not- ivendig. Die Gottlosenverbände seien auch bei uns am Werke, um katholisches Leben in erster Linie zu treffen, darum werde uns Grunülatzsestigkeit und Ueberzeugungstreuc besonders not nm. So sei der Ausbau des Volksvereins auch in der Bischoss stadt vordringliche Pflicht, um in der Oesfentlichk-it lür die heiligen Güter eintrelen zu können. Bischof Dr. Grober, der eingangs darauf hinwies, wie er sein aan-es Pricslererl'ben freudig im Dienste -es Volksvereins gestanden habe — sck'osz mit den Worten: „So gilt mein erster Bisckosszzrutz unter allen Vereinen dem katholischen Volksverein und mein aufrichtiger Wunsch seinem Gedeihen"—Dann sprach der Landessekretär des Volksvereins Dr. Wrede-Verlin über das Thema: „Ter Radikalismus eine Gefahr sür Volk und" Kirche". In -em ousrültelnden Referat, bei dem man a->s jedem Sake die grohc Liebe des Redners sür sein in lausend seelischen und leiblichen Nöten ringenden deutsches Volk heraus klingen hörte, waren die Kernvunkte der SckulungSrede: Die Ursachen des politischen Radikalismus seien 1. die auszeu"oii tisch« Not, -er Golgatha weg. zu dem uns hochmütige Sieger »erdamm'en, 2. der furchtbare Druck d-r 'Aibeilslosigkeil. unter dem — die Angehörigen einacrechnet — 12 Mi'üonen Menschen scuf'cn. Die 3. Ursache komme aus der politischen Unkenntnis des deutschen 'Volkes, wie anders wäre sonst die Stimmabaa'oe von 7 Mi». Wicklern lür die Varleien der Neon tion erklärlich? Unser Volk sei durch d-'s Fegseuer des Wel Krieges, durch die Höll« der Iu'Iation hmdurcl'aeaangen. habe seine zertrümmerte Wirtschaft beharrlich un'g'slellt. und jekl wolle es versagen? Als l. Quelle des Radikalismus dürien uickt überseken werden die Fehler der R-mierunaen. die wohl aübenoolitisch die Konsegum>cu ae-oaen hätten aber die innen "olitische Umst llung zur T''arsa.ml-eit nickt recht'e'lig votl-oaen hätten. Der Kam»? gelte i» erster Lmie -ei» Rechlsr^dikolis mus der im Volsch "wismns ende. Wir stellen -'m Schlaowort nationalistisch den Ttzmrisf national entgeaeu. Ww Katholik"» l"ben und knmvfcn in der deutschen Sckick'alsaemem'chaU Wir iverden auch weiter national haickeln. das hcitzt ruhig un.- besonnen arbeiten in dem Pslicbtenkreise. den ei» jeder ver walte Dein W hraedankeu stellen wir -le Wehrhaslmackui'a des Geistes entgegen, den Weg des Frwduis entgegen de>" Liebäugeln mit dem Kriege, der uns dem Bolsck"w'smns unret' bar In d'e Arme treibt: In wirlscs-aOIichei- Hiptichl Koben dl- Recbtsr-'d!Halen ein Vrooramm -er Nöraelsteckmo und siick lhr->u Kanwsm"tboden van makloler Ueberh-blickkeit. Wo'" habe z. B. Deutschland jüdische Kreise, die niederrcihend wirken her, ehe wir -e» Theaterraum aussuchten, in der still lauschende» Got eskirche der Fastenprcdiger: — „Woher all das grohe. da furchtbar« Elend unserer Tage? — ?" — „Der Glaube fehlt Nicht so sehr der „Herr — Herr" sagend« Wortglaube. Nein — der in Liebe tätige Glg>1>e. Daher fehlt auch die alles heilende, alles versöhnende Liebe rum Milmensclien". Wohl n'e mar die seelisch^ Gleichung zwischen IchvergoltiMg und Nach stenliebe grau'amer gestört als in diesen unsern Tagen. . . . Der grosie Dramendichter Friede. Hebbel hat hier eines seiner erschütterndsten Bühnenstücke geschrieben. Hier bekomm' manch einer beim Miterleben seltsame Eindrücke und G dan Ken. Geivih als Tendenzstück besriediat es nickt restlos — kann cs nicht. Warum der in Seligkeit schwelgende Erbsohi den ganzen Kreuu-el eines solchem Thrones der brutalen Haus gemalt nicht freudig drangab. um einen Mord an einem Mm- schen, um die Vernichtung des goldenen .Hauses seines Glückes vor -er gräklici)«» ,.lleberschm"inmung" zu benmhr"ii? . . . M"» versteht solche Herzogliche Naturen — zumal heute — nicht mehr. . . Die Legende vom „Blauen Blut" hat manch»! Seel' aus dem Gemislen. Uns ist das rote Blut — das von mahrer Liebe rosenbarbene Blut meit . . . iveit lieber. Nur Seelen adel ist rechter Adel. . . . An diesem aber fehlt es bitter — unten — wie oben. . . . Gespielt wurde crgr«'s"nd — wahr haftig und mit feinncrvigem Emvfinden sür E'nhaltung der künstlerischen Grenzlinie vor der Seelenlosigkeit des Verismus. . . . Allen voran Ernst Sattler als der Herzog. Grob gewachsenes, kuorrioes Eichenholz. Wie «rus einem Stück ge schnitzt. Ter Ohnmachtsanfall seines Sohnes in -er letzten Szene machte aus dem fungen Her-og einen vollkommenen Waschla"pen. . . . Und die Heldin Agnes sN uth HellbergV — Doch wohl etivas 'n iveitz gehalten. Baders Töck'er'e-n mntz doch ein frisches Naturkind sein. Dann ivar sie von An fang an etwas ru gedämvft in -en Klusbrücken ihres jungfräu lichen Empsindunoslcbens. Was aber sehr gesi"l. d--s war, sie überzog nicht ihre angeborene Gestaltnnaskraft. Sic blieb . . . natürlich, mädchenhaft. Bilder — Szenenaeslaltuiia — Zutain mensviel restlos überzeugend . . . dramatisch lein almelönk . . . in ergreifender Steigerung. Dieses Werk wird starke Anteil nahme wecken, die es in jeder Hinsicht verdient. Dr. Hugo Löbmann. wohl sei der Einslutz des liberalen Judentums — was ist e« anders als Neuheidentum — in Grotzkapital. Presse, Film usiv. unnn^enless^ll stnrlr; diese Mochte stelle es durch Besinnen aus die eigene Kraft, aus die eigenen Werte zu brechen. Mehr Selbhbewuptseln, grötzere Opferbereitschast, hingehenden Idea lismus müssen wir Katholiken auch dem kulturellen Radika lismus enlgegenstellen, der aus der einen Seite durch das prolc» tarifierte Fr« deukerlum, „die Schlachlreihe der Gottlosen" drohe — dieser Feindkämpsc gegen Gott und jede Religion. ""I ^cr anderen Seite enthülle uns Rosenbergs Mythos des 20. Jahrhunderts mit seiner Formel von der Ge- meinschast des Vintes, des Glaubens und des Staates — das seien die Anbeter der Dreieinigkeit des Blutes. Hier werde die Kampscinslcllung gegen den Katholizismus deutlich, der als internationale Macht bekämpft werde. Gegen all diese versteckten und ossenc» Angriffe des Nadi- kalismus gelte cs alle Kräfte zu wecken und zu schulen Wir müssen uns in den Staat hineinstellen, hinter die Regierung Brüning stellen. Diese Führer-, diese Massenschulung zu leisten, sei Vollrsuercin nuk (^rund seiner strömen Be'.stnnst.'nhelt der berufene Helfer. Dr. Wrede beleuchtet am Tckliilse seines Vortrages noch kurz die praktische Seite der Valksvereins- Arbeit, wie sie auch in Bautzen einzurichtcn lei. Die sehr rege und ausschluh,reiche Aussprache berück- sichligte sachliche und organisatorische Fragen. K. W Volksvel-emsarbeii in Bischofswerda Eine eindrucksvolle Kundgebung der katholischen Gemeinde Bischofswerda. Bischofswerda, 2! Februar Eine geistige Festung des deutschen Kathoüzi wu ist der Volksverei n für d a s kathoIis ch e Deal s ch a u d geworden und als Führer van Qualität besläiigie sich der über aus eifrige Landessekretär Dr. Wrede, Berlin. Herr Pfarrer Dr. Kurze konnte den Redner am Samstag in der Gemeinde Bischofswerda willkommen Heiszen. Landessekretär Wrede zeichnete dann in überzeugender Weise die Stellung des katho lischen Volks zu Gegenwartsfragen. Er führte etwa folgendes aus: Das deutsche Volk hat vor 12 Jahren einen Krieg verloren. Es war kein Krieg von 'Nation zu Nation, sondern ein Welt krieg. Unsere Alleinschuld an diesem Weltkrieg ist eine be mühte Lüge von feindlichen Freinianrerregierungen Das deutsche 'Volk hat seine Erde, seine Heimat mit heroischem Kampfgeist verteidigt. Und trotzdem wir nufere Pflicht als Ehrt» sten und Deutsche ersticken, mutzten wir, um ein vernichtendes Ende zu vermeiden, uns unter ein unwürdiges „Friedensdikiat" zwingen lassen. Wir müssen mit allen geistigen Fähigkeiten gegen dieses Diktat Kämpfen Erfolgreich wird unser Kamps nur dann sein, wenn unser Volk einig ist In den Mitteln zur Abwehr. Tatz wir unsere Reparationen nicht zahlen können, will der Geg ner heule noch nicht einsehcn. Links- und Rechtsradikale ver langen sosartige Einstellung aller Zahlungen Der Erfolg kann n dieser Situation nicht zweisethast sein: nicht nur Frankreich, sondern alle Gläubiger würden zu neuen Gewailinatznahmcn zzvhäjomikl stpiigumj chq 'qzvhszq sr ftz ilpizchtz szzjutz ustiszö zu entgiften durch vernünftige Innenpolitik und zlelbewutzte Anszeiimatznahmeii Ein gesundes Volk wlrd sich zu weh ren wissen mit gerechten Mitteln. Das Tempo wird entsprechend der politischen Reise unseres Volkes beschleunigt iverden können. Der Feind der Deutschen ist in solcher Not, wie die Geschichte wiederholt gezeigt hat, ein Teil der Deutschen selbst. Wir sind verwickelt in schwere Welt a n s ch a unngs» k ä m p f e Liberalismus. Kapitalismus, Marxismus und Natio nalismus streiten um Werte und Menfchheitsideale. Sie sind noch so stark, das; sie sür Jahrzehnte ein unfreies 'Va'.k beherr- chen können. Die Entwicklung schreitet mit Riesenschritten vor wärts. das Zeitalter der Maschinen und Erfindungen verlangt aber eine bleibende Lösung: christliche Wirtschajlsonssassung >nd christliche Solidarität! Milten In diesen Kampf gehört das katholische Volk. Wir können nicht dulden, das; allein wirtschaftliche oder Siandes- nlcressen ein Volk regieren Ter Einzelmensch mniz sich wohl mlwickeln können, er soll sich die Erde untertan machen, doch -jemals darf ein Mitmensch in seinen Lebensmöolichlieilen mit 'Ibsicht untergraben werden. Keine Staatsgewalt, kein Gesetz buch wird auf die Dauer Menschen im Banne hallen, wenn sie nicht von sittlichem 'Verantwortungsgefühl und wn Autorität getragen werden. Wir lehnen den Morris- niis ab, weil er Menschenmassen mit Gewalt uii'erjocht, wir siel- en uns aber auch in die Reihe der Gegner de'- R ationalsozafts» ms, der In Teiner heutigen Form lür uns Ka'h > iken nndis- kutierbar ist. Die Träger dieser Idee sind von heidnischen Portzel- nilgen befangen. Der Kamps der Nationalsozialisten untersä'ei- >ct sich von den marxistischen Methoden der Jahre 1918 und l'U9 iberhanvt nicht. Die VersprechMigen find heute genau dieselben! Der deutsche Staat wird gesund sein, wenn er in le neu '.liedern ge'und ist Die Siützc einer dauernden Gemein'ckast k, die ch r i st l i ck e E b c Von bier aus nimmt do-> Reich G K'es einen irdischen Anfang Unler Kampf um die'e k'e ne Geme n- ckaft ist überaus wichtig Was nützen in der Politik die tck men 2cden wenn sie vom Redner und von den Hörern lücht durch die Tal bewiesen werden? Das katholische Ve'k bat es n ch! not »endig, lick von Gegnern in dieser Beztebung 'Vorschriften mä hen zu lassen, wir werden bis zum hockst erreichbaren Z ele Kämpfen aus Liebe zu Kirche, Volk und Heimat! Tüe ausaezeich»etcii Aussühruiigeu lösten nvfr chtigen Bei- 'all aus. Den Dank der Hörer lronnle der oelch itz'e Redner durch Re Worte des Herrn Dr Kurze en'geaennehmen, der be'on'e, das; auch die Gemeinde Vilcbokswerda von le'-en-mem Ge st und Eifer durchpuls» ist in dem Z'el: Emer lür alle alle für ein n' — Erst nach 23 Uhr war die darauf folgende A u s s p r a ck e be- -ndet. Am Sonn'ag noch dem Golte dienlt nerbimmelte sich nüe- der eine kleine Gemcb'de nm den 'ei'enen Gal» A"ck von d e'er Stelle aus nochmals Dank und ei» freudiges: 'Ans PhdeTchn! Earoius Lkine Richlififiettimq Eine Firma in C h e m n i t,. die sich ..Blinden- und Er- wcrbsbeschr n nkle n b e s ch ä ' t i g u n g s st n l t c" nennt, biclei im ganzen Lande Bilder mid Gedenktafelch.-» mm K-m e an mit der 'Vemerkinig das; dick' B ld.r und Ta-elchen von Blinden nnd Erineibsbeickräiiklcn !> rg.'flellt w lid.m Ans An frage» an die Landesanstall 'nr Vl-nde nnd Schwaä fin : ge in Eh-ninitz g ht hervor, das, die M.'innng ausgekommen ilt diese Werkflälte sei an die staatliche An kalt angcscb'olsen. Es wird deshalb daraus ousmcrksam gemacht, das, w.-R-r die staatliche Anstalt noch die Oraanisa:ion der BI »den in Sachsen i»it diele» Firma in irgendwelcher Beibindnng fleh!.
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