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Sächsische Volkszeitung : 26.02.1931
- Erscheinungsdatum
- 1931-02-26
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-193102263
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19310226
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19310226
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1931
-
Monat
1931-02
- Tag 1931-02-26
-
Monat
1931-02
-
Jahr
1931
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Nummer 48 — 30. Jahrgang tkrlchelnl Smal wdchft. mi! llluftr. GrattSvellagrn Heimat und Mell' und der Kinderdellage .gro-mnl', sowie den Lexibellagen .Et. Benno-Blatt'. .Untertzallung und Nissen'. .Die Well der grau'. .«erjIUcher Ratgeber', .Da» gute Buch', .gtlmrunb» schau'. Monatlicher Beziigdpret. S F» «inschi. Beslellgeld. Uinjeinummer 1v Sonnadend- u. Eonnlagnummer SV 4» Haudtschrtslieiler: Dr. v. Deleztzl, Dresden, Donnerstag. 26. Februar 1S3ß iveelagSort, DreSdei» Anzelgendrets.l Die tgcft-allene petitjkile 8t» FamitieM anzeige» u.SIcllengeiuche «l» Z. Die peUkeUamezeUe. SU mi» breit. 1 ^t. Für «»zeigen auherhalb de» «erbrellungSgebleleO 4t» diepettirellamezeUe !.»<»-«. Briesgeb.»i» 4. Im Fall« höherer Gewalt erlischt jede Berpslichtung aus Vleserung sowt» Srsallung d. Buzelgeti, Aufträgen u. Leistung v. SchadenerfStzd Geschäftlicher rett: grau, Buogsr-, Dresden. SachliMe oolksseiluna »»ekckitktSftell«, Draitu.Berlaac «ermaum. Mr Verlag und Dnirkerehglltale Dresden, Dresden-*!.h, PoUerltrotz« 17. gemnilsiois. Pottlchecklonio Dresden eioz. «aulkonlo «tadtbau» Dresden Rr. «Ni» Für chrMNche Politik und Kultur W» SPD. und Wehretal Zustimmung -er Gozial-emolraite zum Wehretat wahrscheinlich Nur geringe Aenderungen Berlin, 25. Februar. Am Freitag wird im Ha u sha l tsa u s sch u h voraus sichtlich die Beratung des Wehretats beginnen. Die sozialdemokratische Fraktion, die angesichts der Abwesenheit der Rechtsparteien eine entscheidende Stellung cinnimmt, hat sich schon am Dienstagabend mit ihrer Haltnng beschäftigt, ist aber noch nicht zu einer endgültigen Entscheidung gelangt. In sXlrlamentarischen Kreisen ist man der Auffassung, dah man bei der Soziaidemokralie gegenwärtig bestrebt ist, Schwierigkeilen siir die Regiernng zu vermeiden. Symptomatisch dafür war auch Ne Haltung, die die Sozialdemokraten am Dienstagabend bei der ylbstinnnuug über den Kommunistisclwn Antrag ans Auf hebung des Veibotcs des Remargucsilms eingenommen Hal. Es gilt als durchaus wahrscheinlich, das; die Sozialdemo kraten sich bei der Beratung des Wehretats aus kleinere Strei chungsanträge, wie sie bei allen Etats gestellt und angenommen werden, beschränken und aus die Einbringung eines umfang reiche,, Streichungsprogramms verzichte,, werde,,. Auch Preu ßen hat bekanntlich im Reichsrat in diesem Jahre, um alle Schwierigkeiten zu vermeiden, von der Wiederholung seiner Strcichuugsanträge abgesehen. Vorläufiger Abschluß der Agrardebatte Berlin, 25. Februar. Jin Reichstage wird heute nachmittag nm :'> Uhr die Aussprache über den Haushalt des Ernährungs in iniste - riums sortgeseizi. Es ist möglich, das; die Beratung heute schon abgeschlossen wird, zumal alle diese Fragen doch noch einmal eingehend besprochen werden müssen, wenn die Vorlagen der Negierung, die die Grundlage des neuen Agrarprogramms bil den sollen, dem Reichstag zngegangcn sind. Von A usschiisse n tagten am Mittwochvormitlag neben dem Strasrechtsausschus;, der das Kapitel über Angriffe aus Wehrmacht- und Volkskraft beriet, der handelspolitische und der Haushaljausschus',. Jin handelspolitischen Ausschuß stand außer den Vertragen mit Irland und Frankreich die Gefrier sleischfrage zur Beratung. Der Haushaltansschus; behandelte zu nächst den Haushalt des Reichstages und will dann zum Haus halt des Auswärtigen Amtes übergehen. Einen ausführlichen Berich! über die Rede, mit der Ec-näh rnngsminisler Schiele gestern das Agrarprogrannn im Plc num des Reichstags begründet hat. finden unsere Leier im Innenblatt. Ruhiger „Metterwerbsloseutag" Dresden, 25. Februar. Der heutige Weliarbeilslosenlag in Dresden ist bisher vollständig ruhig verlaufe», trotz den Besorgnissen, die viele Einwohner gehabt haben. Die kommunistischen Versammlungen waren überall schwach besuch!. In einer Versammlung »raren nnr -10 bis 50, in keiner Versammlung mehr als 25ii Personen. Im ganzen »ahmen an den Versammlungen nicht cin- », <-r «an P'rsane» teil. Die meisten Bersammlungs- tciliichmer zerstreuten sich nach Schluß der Kundgebungen. Die wellige» Versuche, Züge zu bilde», wurden schnell von der Poli zei rrereitelt. Henderson reist nach Nom Nach »em Abschluß »er zloti«m>erhan»lungen in Paris Frankreichs Zugeständnisse Paris, 25. Februar. Die franzSsisch-en gllschen Flotte „ver- Handlungen haben am Dienstag zu einem vorläufigen Abschluß geführt. In der amtlichen Mitteilung wird gesagt, Die Verhandlungen seien ans einem Punkt angelangt, wo es nützlich erscheine, sich mit der italienischen Regiernng in un mittelbare Verbindung zu sehen. Der englische Außenminister Henderson und der Lord der britischen Admiralität Alexander sind daher noch gestern abend nach Rom wcitergcreijt. London. 25. Februar. lieber den Inhalt der Vereinbarung berichtet Perlinax dem Daily Telegraph au- Paris, diese Vereinbarung beziehe sich aus die Begrenzung der französischen Flotte ungefähr 020 000 Tonnen) und auf die Verteilung der Frank reich znslehendcn Tonnage anf die verschiedenen Kriegsschiss- kalcgoricn, ferner hätten sich die französischen nnd englischen Minister dahin geeinigt, daß die französische Flotte der italieni schen Flotte gegenüber eine Ueberlegenheit von etwa 157 000 Tonnen bel>allen solle, anf jeden Fall bis znm Jahre 1!)30. Pcr- linax meldet weiter, daß die britischen Minister den sranzö fischen Vorschlag eines gesonderten Beitritts Frankreich znm dritten Teil des Londoner Flollenverlrages nnler Einsügnng einer ans Italien bezüglichen Sicherheitsklausel nach drücklichst abgelchnt hätten. In der Reuter-Meldung über den vorläufigen Abschluß der Pariser Verhandlungen heißt es: Alles hängt seht von der italie„isct>e» Regierung ab, denn wenn Italien die sranzösisch- brilische VereinZmrnng nicht billigt, wird sie ein loier Buchstatv sein. Aber die britischen Minister rechnen anscheinend daraus, daß Italien nicht beiseite stehen und die Unnvandlung des Londoner Dreiniächtevertrages in einen Fünfmächlevertrag nicht verhindern wird. Es herrscht der Eindruck, daß sich der OpIi - m i s m »oder M i » ister auf Nachrichten ans Rom gründet. Hendcrson und Alexander werden bei ihrer Rückkehr von Rom schwerlich in Paris Halt machen. Anf jeden Fall muß Hender son am Montagvormittag wieder in London sein. Der Hlariser Korrespondent der Times betont nochmals, daß in Poris keine starre nnd nnabänderliche Vereinbornno beschlossen worden ist, der gegenüber Italien nnr die Wahi zwischen Annahme oder Ablehnung lpri. Ebensowenig komme es in Frage, daß im Falle einer ablehnenden Entscheidung Italiens die französische Regierung den Londoner Vertrag nn terzcichnen werde, ohne aus eine Vereinbarung mit Italien zu warten. Außerdem sollte deutlich gemacht werden, daß die bri- tlsche Regierung keiner politischen Gegenleistung außerhalb des Gebietes der Flottenbegrenzung zugestimmt hat. Der Pariser Korrespondent -er Morning Post meldet: Frankreich hat sich damit einverstanden erklärt, statt Ueber- legenhcit von 2-10 000 Tonnen gegenüber Italien nnr eine solche von 157Wtt Tonnen zu fordern. Aber dieses Opfer von 83 000 Tonnen ist mehr gnanülativ als gualitativ, da cs durch die Preisgabe veralteter Fahr zeuge erreicht wird. Auch aus dem Gebiete der Unterseeboote ist das sranzösische Zuge ständnis mehr scheinbar als wirklich: denn wälnend die fron zösische Oefsenllichkcit in den ll Booten ein verliäluiismäßig billiges Küstenverteidigungsmittel erblickt, höre ich von maß gebender Seite, daß die technischen Sachverständigen anderer Meinung sind. Große tt Boote von nnaesähr 1500 Tonnen sind nur in den dunklen Gewässern des Nordens verwendbar, wäh rcnd sie in der klaren Ses des Südens von der Lust ans leicht entdeckt werden können. Or. Harh Prälat von Schneidemühl Die Apostolische Rnntiatnr teilt mit daß der Heilige Vater den hochwürdigsten Herrn Dr. Franz Hartz, Mitglied des Kathedralkapitels von Berlin, zum Prä laten der „praclatura diullicw" Schneidemüht gemäß des Konkordates ernannt hat. Durch die Berufung des Prälaten Kaller auf den Bischofsstuhl von Ermlaiid war die Prälatur Schneidemühl verwaist. Diese kleine, aber wichtige lirchliche Provinz in der deutschen Grenzmark Hal jetzt durch die Ernennung des Domkapitulars D r. Hart; einen neuen Führer er halten. Dr. Franz Hart; steht im 18. Lebensjahre. Er entstammt der Diözese Münster und hat auch seine Studien an der Universität Münster absolviert. Am 13. Juni 1908 zum Priester geweiht, war er zunächst kurze Zeit als Kaplan tätig, kam dann 100g als Tomvikar an den hohen Dom zu Münster, und war von 1012 bis 1022 Regens in einem Knabenkonvikt. 1022 kam Dr. Harß als Kaplan nach St. M atthias in Berlin , 102!'. bis 1025 war er Kuratus in St. Ludgerus und 1025 bis 1028 Kuratus bei St. Elisabeth. Ende März 1028 übernahm Dr. Harß die L i e b f r a u e n p f a r r e i, Berlin SD., Wrangelstr. 50. Am 1. Januar 1931 wurde Pfarrer Dr. Harß. der sich als Seelsorger größter Hochachtung erfreute, als Domkapi tular in das neugegrundete Kathedralkapital von St. Hedwig beruicn. Es ist für das Kathedralkapitel Berlin ein schmerzlicher Perlust, daß Dr. Harß schon nach so kurzer Zeit, noch ehe der organisatorische Ausbau der Berliner Vistumsverwaltung vollendet ist. nach Fühlungnahme mit dem Bischof von Berlin auf einen höheren und ver antwortungsvolleren Posten abberufen wurde. Es ist aber auch zugleich eine hohe Ehre für das jüngste deutsche Kathedralkapitel. daß das wichtigste Führeramt in der Prälatur Schneidemühl aus seiner Mitte heraus beseht worden ist. Arbettskrise in Frankreich? '(Von unserem Vertreter.) 6. ?. Poris, im Februar. Auf dem Umwege über das Internationale Arbeitsamt in Genf sind vor einer Woche in Paris völlig überraschend« Statistiken über die Arbeitslosigkeit im eigenen Lande bekannt geworden. Diese Zistern sind etwa zehnmal so hoch als diejeni gen der bisherigen amtlichen Angaben. Seitdem hat eine heftige sozialistische Propaganda, von Leon Blum mit Kampfgeist und zäher Logik geiührt, uignnsten der Arbeitslosen und gegen die „kapitalistische Regierung" eingesetst. Man muß versuchen, zwischen widersprechenden Angaben und politpchen Gegenpolen hindurch einigermaßen auf die Wahrheit hinzu- steuern. Grundlage jeden Versiändnisies: Es gibt in Frank reich keine A r b e i t s l o s e n v e r s i ck e r u n g. Der Senat hat den ursprünglichen Plan der Sczialosrnckcrung beschnitten, nnd die obligatorische Versicherung aus die Hauptgebicie der Krankheit, des Alters, der Invalidität beühränkl. Es gibt allo nur eine staatliche Arbeitslosen f ü r s o r g e. Aber anck hier fehlt der Zwang siir die Gemeinden, tlnlersliiyuagstaisen einzu- richicn. Es bestehen in ganz Frankreich nicht mehr als 125 solcher Kassen. Aber nicht einmal diese können als sicherer Anhaltspunkt für die Zahl der 'Arbeitslosen genommen werden, da bis heute noch der Widerwille gegen Annahme einer Unter stützung, die ihrem Wesen nach als Almosen angesehen wird, bei den Arbeitern nachgewicjenermaßen oit die Oberhand be hält. Ter amtliche Arbeitsna ck w e i s wäre das zweite Mittel, um die Ausdehnung der Arbeiislosigleu zu schäzzen. Es ist jedoch gleichfalls noch ganz unzulänglich oigenisiert und wird von der Mehrheit der Betroffenen nickt in Anspruch genommen. So erklären sich die völlig irreführenden Angaben von 20 bi» HO 000 Arbeitslosen, die bislang eine gewisse Ralle spielten. Man nahm sie zwar nicht als erschöpfende Gesamtzahl, aber man wußte auch nicht den wirklichen Umfang des Uebels. Da wurden die Angaben des Direktors im Arbeits ministerium bekannt, der schnellte: 2,50000 Arbeitslose und 1 Million Kurzarbeiter! Wie kommt die Zahl zustande? Arbeils- minister Landry erklärte die Methode. Sie iü begreiflich, sie war notwendig, uni einigermaßen ein Bild zu gewinnen aber sie kann nicht als untrüglich bezeichnet werden Man geh! von der Feststellung aus. daß man im März lftün anf Grund der Volkszählung rund 250 000 Beschäftigungslose 'and. Damals herrschte Inflation und intensive Arbeit. Folglich — so schließt man ist ständig mit dieser Zisjer der unbejckäsugl.n Arbetts- kraste zu rechnen „eltoiueuis inut ctiau , d h. „znsällig Arbeitslose" oder Leute, welche die Arbeitsstätte wechsel«" wird diese Masse genannt. Sie gilt als eine Art ständiger M i n d e st zi j s e r die durch die Veränderung der Arbeits stätte, dnrch das regelmäßige Ruhen gewisser Industriezweige swie Bauwesen) zu gewissen Jahreszeiten ertlärlich ist Zn dieser konstanten Zahl wird die mit drei vervielfachte Masse der heute staatlich auitersrützlen Arbeitslosen gesägt. Ansgeruude! er gibt dies »50 000. Die Regierungsscite ertennt demnach unk etwa hunderttausend eigentlicher oder Kwwn Arbeitsloser an. Die Sozialisten dagegen wollen auch die übrigen „rotierenden" Arbeitslosen einschließen. Gerade wegen der heutigen Arbeits krise müsse man von der Erkenntnis ausgehen, daß wenig oder überhaupt keine Beschäftigungslosen neu angestellt werdeir« Sicher wird diese Ansicht durch die neuesten Eiusckränkungcn und Entlassungen bekräftigt. Die Negierung hat einen vorläufigen Kredit von 20 Millio nen gewährt, der — nach sozialistischer Berechnung — jedoch höchstens sür 10 Tage der 'Arbeitslosenunterstützung genügen kann. Diese beträgt im Augenblick nach der jüngsten Verord nung, welche eine Erhöhung von 50 Centimes (etwa 8 Pfennig) sür den staatlichen Anteil brachte, 7 Franks am Tage. Sie darf, einschließlich der Zuschläge für Frau und Kinder, 18 Franks (I Mark) nicht überschreiten. Die Sozialisten streben sowohl die Erhöhung der Unterstützung, wie innerhalb derselben di« Heranjjetzung des staatlichen Beiirags an. Dis Finanzkommijsion der Kammer hat beschlossen, einen weiteren außerordentlichen Kredit von 200 Millionen zu beantragen. So stellt sich in den Umrissen die Lage nnd dis Haltnng ds« Staates dar. Auch, wenn man den Ernst der Krise nicht ver kennt und eine gewisse Heimsnchung Frankreichs von der Arbeitslosigkeit seststellt, so bleibt doch der Ab st and kau in vermindert, der zwischen den schwer leidenden europäischen Völkern wie England und Dentfchland einerseits und Frank reich weilerbestebt. Zum ersten Riale tauchen in Paris Pro bleme anf, die bisher nur bei den 'Nachbarvölkern beachtet wur den. Die Gemeinden geraten in Schwierigkeiten, der Staat mutz zur unmittelbaren finanziellen Hilfeleistung hcrangezogcn wer den. Etwas herablassend hatte Paris bisher Wege zur össent,: licken Svariamksit kür andere '.Nationen oewiclen oder es er- Die heutige Nummer «nthält di« Beilage „NnterhalW 1 nug « ud Wisse n".
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