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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 29.01.1914
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1914-01-29
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-19140129012
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-1914012901
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-1914012901
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1914
-
Monat
1914-01
- Tag 1914-01-29
-
Monat
1914-01
-
Jahr
1914
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Stimmungsbild aus -em Reichstage. V Berlin. 28. Januar. Nach dreitägiger Pause hat der Reichstag heute seine Arbeit wieder ausgenommen. Was am Freitag und Sonnabend sich im Reichstag begeben hatte, war ein Zwischenspiel gewesen. Nun zieren wieder Herr Delbrück, seine Räte und Kom- .nissare die Bundesratsempore, und abermals unterhält man sich über alle die Dinge, die den Reichsboten einfallen, wenn das (behalt des inneren Staatssekretärs zur Beratung steht. Aus der heutigen Aussprache ist eine tapfere, sozralreformerisch zugespitzte Rede des Abg. Eres- berts anzumerken und dann ein längerer Bor trag des nationalliberalen Abg. Dr. Böttger über die Fragen des Mittelstands und der Handwerkerpolitik, über die er sich schon mehrfach in Wort und Schrift verbreitet hat. Zwischendurch hielt Herr Delbrück die Mitrelstandsrede, die er vor einer Woche bereits angekündigt hatte. Der Herr Staats sekretär setzte auseinander, was die Regierung schon getan habe, um das Handwerk in dieser neuen Zeit der Massen- und Warenproduktion konkurrenz fähig zu erhalten, und kündigte zugleich an, was sie in dieser Richtung noch weiter zu tun gedenke. Im übrigen gab er dem Bedauern Ausdruck, das, der Mittelstand an dem Aufschwung nicht den Anteil ge nommen hätte, der von der Regierung ihm gewünscht worden wäre. Herr Bartichat, der fortschritt liche Handwerksmann aus Ostpreußen, wies dem Minister einige Stellen, wo das Handwerk besonders der Schuh drückt, und berichtete von äußerst merkwürdigen Boykottpraktiken. die die Konservativen im Osten gegenüber dem Hand werk zu üben lieben. Das gehörte insofern ganz besonders zum Thema, als die Konservativen in diesen Lagen ja immer von neuem sich über die Koalitionsverstöße und den Terrorismus der Arbeiter zu erhitzen pflegen. Deutscher Leichslag. Sitzungsbericht. Am Bundesratstischc: Dr. Delbrück, Caspar, L e w a l d. Aus Anlaß der 200. Sitzung ist der Platz des Präsidenten mit einem großen Blumenarrangement geschmückt. Präsident Dr. Kaemps eröffnet die Sitzung um 2 Uhr 16 Minuten mit Worten des Dankes für die Aufmerksamkeit und macht Mitteilung von dem gestrigen Empfang des Präsidiums bei dem Kaiser. - Sodann wird die zweite Beratung des Etats des Reichsamts des Innern, und zwar beim Titel „S t a a t ss e k r e t ä r" (6. Tags fortgesetzt. Bisher liegen hierzu 16 Resolutionen vor. Abg. Giesberts (Ztr): Nachdem die Neichsvcr- sicherungsordnung verabschiedet ist, muß sich die Re gierung endlich dazu äußern, wann die Alters grenze für die Altersversicherung auf 60 Jahre herabgesetzt werden soll. Der Reichstag hat diese Forderung fast einstimmig erhoben und die Ne gierung muß ihr folgen. Die beste Sicherung der Arbeiter besteht in einer möglichst umfangreichen Unfallverhütung. Auch der Arbeitsnachweis müß aUSgebaUt werden. Die Sterblichkeit der Ar beiterschaft ist erheblich vermindert worden. Wir dürfen in diesem Kampfe nicht stehenbleiben. Die Wohnungsfrage und das Heimarbeiter gesetz sind soziale Maßnahmen, die schleunigst er ledigt werden müssen. Die Reformbestrebungen im Eastwirtsgcwerbe werden immer lebhafter. Die Versicherungspflicht für sämtliche Gastwirtsgehilfen muß baldigst erfolgen. Es gibt außerdem noch viele Wünsche auf sozialem Gebiet, die ihrer Erledigung harren. Das Schutzalter für Jugendliche, besonders soweit es sich um Nachtarbeit handelt, muß entschieden erhöht werden. Die Nachtarbeit bringt in physischer wie in moralischer Beziehung große Schädigungen der Jugendlichen mit sich. In weiten Kreisen des Volkes bis in die Regierungskrcise hin ein macht sich eine soziale Müdigkeit bemerk bar. Von dieser Stimmung dürfen wir uns aber nicht unterkriegen lassen. Eine verständige, aber zielbewußtc Sozialpolitik muß von uns weiter betrieben werden. Es besteht heute noch eine un geheure Menge von Not und Elend, namentlich im Heimarbeiterstand. Ein sozialer Ausgleich muß da energisch durchgesetzt werden. Die angehenden Industriellen und Techniker sollten eine sozialpolitische Schulung erhalten, damit mehr soziales Verständnis in weiten Kreisen des Volkes geweckt wird. Das Streikpostcnstehen kann nicht beseitigt werden. Die Arbeiterschaft bedarf dieses Mittels zur Durchführung ihrer Lohnkämpfe unbedingt. Die Arbeitgeber müssen sich mit dem Or ganisationsgedanken absinden. Böses Blut wird durch Vorgänge erweckt, wie sie sich jüngst abspieltcn, als in einer Fabrik die Kinder der Organi sierten von der Weihnachtsbescherung in der Fabrik ausgeschlossen wurden. Als die christliche Gewerkschaft diesen Kindern eine besondere Bescherung veranstaltete, wurden sämt liche Mitglieder dieser Gewerkschaft, 31 an der Zahl, zu Weihnachten entlassen. sHört! Hört!) Der Kampf gegen die Sozialdemokratie wird am besten durch eine gesunde Sozialpolitik und durch Förderung der christlichen Gewerkschaften geführt. Die gelben Gewerkschaften sind naturgemäß ein Hindernis für das Fortschritten der Sozialpolitik. Wir wollen die Koalitionsfreiheit sichern. Unsere Gesetze genügen, um Ausschreitungen zu bestrafen. Einen Stillstand in der Sozialpolitik gibt es nicht. (Beifall im Zentrum.) Staatssekretär Dr. Delbrück: Meine Ausführungen in der vorigen Woche haben fast einmütige Zustim mung im Hause gefunden. In meinen damaligen Angaben über die Zunahme der Sparkassen- guthaben bin rch von dem Abg. Gothein miß verstanden worden. Selbstverständlich bedeuten die elf Milliarden Mark den gesamten Be stand dieser Guthaben, nicht aber den jährlichen Zuwachs. Das ergibt sich auch aus dem Zusammen hang meiner Rede. Der gewerbliche Mittel- stand hat an dem wirtschaftlichen Aufschwung leider nicht so teilgcnommen wie die anderen Erwerbs zweige. Die Gründe für die Mißstände, die wir beim Mittelstand finden, liegen weit vor der Periode des wirtschaftlichen Aufschwunges. Dem gewerblichen Mittelstand droht von oben der Zusammen schluß von Handel und Industrie zu gro ßen Vereinigungen, von unten die Arbeiter schaft mit ihren steigenden Forderungen an Löhnen. Ein großer Teil der Nachkommen der Angehörigen des Mittelstandes tritt teils als Arbeiter, teils als Meister in die Betriebe der Großindustrie, und übt dadurch auch einen ungünstigen Einfluß auf den Fortbestand des Mittelstandes aus. Die alte Orga nisation des Mittelstandes hatte sich anscheinend überlebt. Wir waren uns wohl bewußt, welche wirt schaftlichen nationalen Kräfte wir verlieren würden, wenn L«cr Mittelstand zerrieben würde, deshalb haben wir aus Mittel sinnen müssen, dem vorzu beugen. Zunächst müßten alle Artikel von der Her stellung durch Handwerker ausscheiden. in denen die Handwerker nicht konkurrieren können, die sogenann ten Massenartikel. Eine weitere Aufgabe wäre die wirtschaftliche und technische Schulung des Mittelstandes auf allen jenen Gebieten, auf denen sie mit dem Großhandel in Konkurrenz treten könnten. Die wichtigste Aufgabe war, die alten Handwerkerorganisationen mit dem neuen Geiste zu beleben, damit die Meister in die Lage versetzt werden, die Anforderun gen der modernen Zeit auch tatkräftig zu erfüllen. Die Förderung des Handwerks in technischer und wirt- chaftlicher Beziehung liegt in erster Linie bei den Bundesstaaten, der Hauptkomplex der Organisations ragen dagegen liegt dem Reiche ob. Das Reich hat chön iflehrfach eingegriffen; so bezüglich de» GeNossen- chaftswesens, durch Bestimmungen über die Ausbil dung der Gesellen, Meifterk«rse und den kleinen Be- ' fähigungsnachrveis. Damit haben wir die Aufgaben erfüllt, die uns von den Freunden des gewerblichen Mittelstandes gestellt werden können. Die Forderung nach Förderung des Handwerks ist allgemein, bezüg lich der Ausführung der Wünsche gehen aber die An sichten weit auseinander. Mit Enqueten ist nicht viel geholfen, da die einzelnen Betriebe kaum auf unsere Fragen antworten. Von einer Enquete für das Handwerk werden wir nach meiner Ansicht absehcn müssen. Mehrfach sind Gesetzentwürfe, die dem Hand werk dienen sollen, in Bearbeitung, so das Wander lagergesetz, Sonntagsruhegesetz usw. Das Verdin- gungswesen wird gegenwärtig durch eine Kom mission bearbeitet. Hoffentlich kommt diese davon ab, eine gesetzliche Regelung zu fordern. Das Verdin gungswesen hat zu Mißständen geführt, namentlich dadurch, daß es bei den handwerksmäßigen Betrieben an den nötigen Organisationen fehlt. Die jetzt be stehenden genügen nicht. Man müßte eine Zentral stelle für das Vcrdingungswesen schaffen. Auf Grund der Klagen des Mittelstandes über den heimlichen Ware »handel der Beamten ist dieser bereits verboten worden, und wir werden auch weiter gegen Auswüchse dieser Art einschreiten. In gleicher Weise wird gegen den unlauteren Wett bewerb, besonders gegen das Zugabewesen, vor gegangen. Das Wichtigste ist das Organisations wesen im Handwerk. Hier handelt es sich um die Frage, ob das Handwerk eine hinreichende Grund lage dasür bietet, eine den modernen Anforderungen genügende Organisation in Kraft treten zu lassen. Diese Frage wird einer eingehenden Prüfung unter zogen werden. Bei der Abgrenzung zwischen Fabrik und Handwerk handelt es sich darum, ob es möglich ist, eine Grundlage dafür zu finden, auch Großbetriebe, die ihrer Struktur nach zum Handwerk gehören, z. B. Möbeltischlereien, dem Handwerk zu erhalten. Die Aufhebung des 8 100g wird nicht mehr so stürmisch verlangt wie früher. Wir wollen, daß die Zwangsinnungen die Mindestpreise festsetzen, die ledoch den einzelnen Handwerkern nicht zwangsweise vorgeschrieben werden dürfen. Die Regierungen haben ein großes Verständnis dafür, wo den gewerblichen Mittel stand der Schuh drückt, und sie bedauern, daß der ge werbliche Mittelstand nicht in der gewünschten Weise an dem wirtschaftlichen Aufschwung des Reiches teil genommen hat. Hierin Wandel zu schaffen, werden wir bemüht bleiben. (Beifall.) Abg. Dr. Böttger (Natl.s: Eine Beeinträchtigung der Organisationen wünschen wir nicht; auch den Arbeitern wallen wrr sie erhalten. Indessen darf kein Koalitionszwang entstehen, der zum Terrorismus führt. Auch die Eewerbegcwerk- schaften haben ihre Berechtigung. Sie müssen einen schweren Kampf gegen Vorurteile führen und Mut und Charakter zeigen. Sie haben ihre Lahn kämpfe durchzusetzen, eventuell auch durch Streik. (Zuruf bei den Soz.: „Dürfen ja nicht!") Wenn Sie (zu den Soz.) dies behaupten, so sind Sie nicht genügend unterrichtet. Es muß Licht und Sonne für alle Organisationen da sein. Eine einzelne Partei darf sich nicht einbilden, allein die Interessen der Arbeiter zu wahren. Handelspolitik, Arbciterpolitik und Gcwerbepolitik gehören zusammen, sie sind die besten Stützpunkte einer gesunden wirtschaftlichen Entwicklung. Von einer Ruhepause in der Sozialpolitik kann keine Rede sein. Die Jugendfürsorge, Sonntagsruhe, Reform der Kon kurrenzklausel, Thcatergesetz und Reichswohnungs gesetz sind in Arbeit. Was die Handelspolitik angeht, so müssen Industrie und Landwirtschaft auf dem Posten sein, wenn es doch notwendig wird, zum Abschluß neuer Handelsverträge Len Zolltarif zu revidieren. Die Mittel st andspolitik ist die wichtigste Aufgabe der Gesetzgebung. Der Mittel stand darf nicht zwischen den Mühlsteinen Unter nehmer- und Arbeiterorganisation zerrieben werden. Es müssen möglichst viele selbständige Existenzen er halten bleiben. Das Handwerk verlangt immer dringender, daß ihm der Name „Zwangsinnung" ab genommen wird. Berechtigt ist auch der Wunsch der Handelskammern, bei allen wirtschaftlichen Fragen gehört zu werden. Man kann den Handwerkern Glück wünschen, daß sie davon Abstand genommen haben, den § 100g der Gewerbeordnung zu beseitigen. Mit dem Verdingungswesen besaßt sich bereits eine beson dere Kommission, und wir begrüßen den Vorschlag des Staatssekretärs auf Einrichtung einer Zentral stelle für Organisationen zur Kleber nähme öffentlicher Arbeiten. Gegen die Schwindelausstel lungen muß endlich energisch eingeschritten wer den, und besonders sollten vo»h«...^^Ha»dw«K»-!-,, und Gewerbekammern über das Bedürfnis einer lai chen Ausstellung gehört werden.. Die Auszeichnung^V, die diese Ausstellungen verleihen, sokirbn der Kckck- trolle der Regierung unterstellt werden. Das Gesetz zur Sichern» gd er Bauforderungen muß schnell durchgeführt werden, um den Bauschwind lern das Handwerk zu legen. Die Bauunternehmer I müssen hinsichtlich der Verwendung der Baugelder kontrolliert und eventuell in scharfe Strafen genom men werden. Die Hypothekengläubiger müssen bei Subhast »krönen mehr geschützt werden. An dem Ge setz zur Beseitigung des heimlichen Warenhandels werden wir Mitarbeiten. Unzulässig ist es durchaus, wenn in einem Ofsiz erskasino in Trier ein schwung hafter Wei »handel für Las größere Publikuni getrie ben wird. Das Zugabewesen muß bekämpft werden. (Beifall.) Ministerialdirektor Dr. Caspar: Ueber die Her absetzung der Altersgrenze bei der Alters versicherung auf das 65. Lebensjahr wird bis Ende 1915 dem Reichstag eine Denkschrift zu gehen. Die Vorarbeiten zur Errichtung von Fach ausschüssen für Heimarbeiter sind bereits seit langer Zeit im Gange. Eingehende Untersuchungen werden angostellt. Hoffenchlich wird alsbald eine Vorlage gemacht werden können. Die Schwierigkeiten, die sich der Reform der Gastwirtsverordnung entgegenstellen, sind noch nicht zu überwinden. Hinsichtlich des Schutzes für jugendliche Arbeiter ließ sich eine internationale Einheitlichkeit leider nicht auf allen Gebieten erreichen. Einige Staaten haben den Schutz bis zum 18. Januar ausgedehnt. Unrichtig ist es, daß in der Sozialpolitik ein Stillstand eingetreten sei. Ein gutgeschultes Boamtenheer ist für den Ar beiterschutz nötig. So viele Verordnungen wie früher sind nicht mehr notwendig. Der Beirat für Aroeiter- statistik wird auch künftig mit Arbeiten bedacht wer den. Jetzt fehlt es an Ausgaben. Die Nachtruhe bei der Binnenschiffahrt aus allen Strömen gleichmäßig zu regeln, ist nicht denkbar. Den Bleierkrankungen wird dauernd die größte Aufmerksamkeit zugewendet. (Beifall.) Abg. Bartschat (F. Vpt ): Das Handwerk hat er kannt, daß bei dem Kartell der schaffen den Arbeit nichtszu holen ist, da dieses nur ein Ableger des Zcntralverbandes Deutscher Industrieller ist. Die Konserva tiven sollten nicht behaupten, daß sie den Mittelstand schützen wollen. Im Gegenteil; wenn Kaufleute, die doch auch zum Mittelstand gehören, nicht kon servativ wählen, so wird seitens der Konserva tiven über sie der Boykott verhängt. (Hott! Hört!) Dec Staatssekretär hat heute davon gespro chen, daß die Enquete über die Lage des Handwerks wegen der großen Kosten nur langsam oorwärts- schreiten könne. Ich meine, bei einer so wichtigen Sache dürfte der Kostenpunkt keine Rolle spielen. Es wäre sehr wünschenswert, wenn das Reichsamt des Innern den Wünschen des Handwerks etwas schneller nachkämc. Das Verdingungswesen muß un- bed.ngr reichsgesetzlich geregelt werden. Die Hand- werkcrorganisationen werden trotz der Zusage des Kriegsministers und trotz mehrerer Erlasse von der Heeresverwaltung nicht zu den Lieferungen hinzu gezogen. Eine Zentralstelle für das Submissions wesen muß geschaffen werden. Der Scheck st empel belastet den gewerblichen Mittelstand erheblich. Wir fordern deshalb seine Aushebung. Die Handwerker sollten sich nicht cinfangen lassen von dem Bunde der Handwerker. Dieser ist nur ein Handlanger d^es Bundes der Landwirte (Lachen rechts). Statt dessen sollte sich das Handwerk den bestehenden gesetzlich anerkannten Organisationen anschließen. Damit wird zum Vorteil des deutschen Handwerks gewirkt werden (Beifall links). Abg. Kurzawski (Pole): Für die vielen Tausende ausländischer Arbeiter, die sogenannten Sachsen gänger, gibt es kein Gesetz, das ihre Interessen wahrnimmt. Gegen das Agententum.das diese fremden Arbeiter ausbeutet, muß mit allen Mitteln vor gegangen werden. Die Wohnungen der auslän dischen Arbeiter lassen in hygienischer 'Beziehung alles zu wünschen übrig; ebenso verhält es sich mit der Kost, die entweder zu knapp bemessen oder verdorben ist. Auch die B e h a n d l u n g de^ polNi sche n A r b e i t e r spottete jeder Beschreibung. Schimpf. Worte wie „polnische Schweine" und Schläge sind an der Tagesordnung. Vizepräsident Dr. Paasche bittet den Redner, nicht auf Einzelheiten einzugehen.) Zu unserm großen Bedauern ist die polnische Sprache in Preußen verlernt. Wir verlangen eine gesetzliche Regelung des Schutzes der ausländischen Arbeiter. Die bestehenden Organisationen genügen dazu nicht. Darauf wird die Weiterberatung auf Donnerstag 1 Adr vertagt. . , Schluß gegen V.8 Uhr. Sächsischer Landtag. Zweite Kammer. Stimmungsbild. ix Dresden, 28. Januar. Cchlußberatung über Etatkapitel und Rechen schaftskapitel — also Gegenstände, die im all gemeinen nicht gerade starkes politisches Inter esse erregen — stehen heute auf der Tages ordnung Und doch, welche Fülle von emsiger Arbeit wird gerade durch derartige Schlußbera.ung vollendet. Meist erfordert gerade ein Etatkapitcl von dem Berichterstatter ein eingehendes Spezial studium. Es wäre gut, wenn diese Erkenntnis mehr und mehr in die Oeffentlichkeit dringen würde. So hatte man mit Eratkapiteln und Rechen schaftskapiteln schon über drei Stunden zugebracht, als noch immer ein Rest aus der vergangenen Woche aufzuarbeien blieb das Pfarrbesoldungs gesetz. Die früheren Ausführungen der konservativen Abgeordneten Dr. Mangler und Dr. Böhme gaben dem fortschrittlichen Abgeordneten Günther Ver- H V H WNoNiekennk iFWöoekkesk-.S/! 2. dis 3. kednusi» G Ausverkauf -«ÄUW NW .LASS Vvlltsvks rsppivdv teilweise dis rur LLlttv des trüberen Wertes rurüokgssetLt. Höbvl-StEs, Vorlums-StvSv VorHäkrigv Muster ganr vrkvbliok billiger. Neste ».Nolsemaster in Leide, Lobelin, Moquettv Lür Lissen und Ltuklberüge. keiielrtes Lender -ingodoi. NüüsUer- Lrriiltorev adgvpasst in lull, Mull, Madras und Deinen weit unter Herstellungspreis. Nrioiit rvppivdv Line kartis Limmor-Ioppicb? sowie kleinerer Ltüokv besonders preiswert. LLutor-StoSv in Looos, Louolö, Velours, ältere Muster besond. billig. VIVLll-vvvKoN Line ^nradl guter LtUoke bis ru 4v°/o rurüokgesetrt. 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