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aehilfe Ernst Willy Leist««! ,« verantworten. Zeine Bezüge waren auskömmlich. Bom August vorigen Jahres kam er nicht mehr damit aus. da er sich in Freundeskreisen bewegte, die viel Geld auf» gehen lieben. So vergriff er sich denn an amtlichen Geldern und flüchtete, als er die Entdeckung ru fürchten hatte. In Saarbrücken wurde er schließlich verhaftet. L. wurde unter Anrechnung der Unter» suchungshaft zu neun Monaten Gefängnis verurteilt. Wegen Straßenraubes hatte sich gestern der 21jährige Schuhmachergehilfe Friedrich Han» Schmidt vor dem Schwurgericht zu verantworten. Die Anklage legte ihm zur Last, am Totensonntag vorigen Jcchves auf den Hauptkaffierer der hiesigen Vereinigten Stadtthvater auf der Zwickauer Straße einen Raubanfall verübt zu haben. Schmidt war neben seiner Tätigkeit als Schuhmacher auch als Logenschließer am Thaliathoater beschäftigt und wußte, daß der Kassierer des Thaliatheaters all abendlich, wenn Vorstellungen stattfindon, das ver einnahmte Geld mit nach Hause bzw. nach der Kasse des alten Stadttheaters nahm. Als Kassierer Richter das Theater verlassen hatte unid auf di« Straßenbahn wartete, warf ihm Schmidt plötzlich Pfeffer ins Gesicht und entriß ihm die Aktentasche, in der er das Geld vermutete. Da aber Richter einen Klemmer trug, hatte der Pfeffer nicht den er warteten Erfolg und Schmidt konnte bald darauf festgenommen werden. Das Urteil gegen den Ange klagten lautete auf 1 Jahr und drei Monate Ge fängnis. Sport und Spiel. Ver erste Sportkursus in Leipzig. Wohl gegen 120 Sportsleutc und Turner mochten sich gestern abend in der Exerzierhalle des 106. In fanterie-Regiments eingefunden haben, um an dem vom Verband Mitteldeutcher Ballspiel-Vereine ver anstalteten ersten Leipziger Sportkursus teilzunehmen. Ehe Kraenzlein, unter dessen persönlicher Leitung dieser Kursus steht, seine Tätig keit begann, begrüßte Chefredakteur Albrecht- Halle, der 1. Vorsitzende des Verbandes Mitteldeutscher Lallspiel-Vereine die Erschienenen und stellte ihnen Kraenzlein und Scherfe, den mitteldeutschen Sportlehrer, vor. Er freute sich, daß der Auffor derung des V. M. B.-V. eine so stattliche Anzahl Herren Folge geleistet hätten, Mitglieder des Ver bandes selbst wie auch andere Herren. Offiziere, Studenten, Sportsleute, Turnlehrer und Turner usw.: alle seien gleich willkommen! In seiner Ansprache wies Albrecht ferner darauf hin, daß der Zweck des Kursus keineswegs der sei, die Leistungen der einzelnen Teilnehmer in kurzer Zeit zu heben und aus ihnen Rekord täufer usw. zu machen, sondern lediglich der. Sport lehrer heranzubilden, die die im Kursus gemachten praktischen und theoretischen Erfahrungen verwenden sollen, um den leichtathletischen Sportbetrieb in kleineren Kreisen in die ruhigen Bahnen zu leiten. Besonderen Dank sprach -Herr Albrecht dem 106. Jmanterie - Regiment aus, das in so freund licher Weise die Exerzierhalle für die Dauer des Kursus zur Verfügung gestellt hatte, sowie der Leipziger Presse für ihre Unterstützung des Unter nehmens aus. Er schloß mit der Hoffnung, daß der Kursus, den auf ihn gesetzten Erwartungen ent sprechen und reichen Nutzen bringen möge. — Gleich darauf begann Kraenzlein mit Erklärungen de« Startes, denen sich im Laufe des Abends noch das Laufen anschloß, und eine ganze Anzahl Herren nahm aktiv an den Uebungen teil. — Es sei nochmals erwähnt, daß der Abendkursus täglich nutzer Sonntags von ° .8 Uhr bis ° «10 Uhr in der Exerzierhalle des 106. Infanterie - Regiments (Ein- laß nur gegen Vorwcrsen der Teilnehmerkarten) und der Nachmittagskursus von '^3 bis 5 Uhr) auf dem Leipziger Sportplatz lbei jedem Wetter) stattfinden. Unsere Voraussagen. Auteuil am 26. Februar. Prir du Lbamp de Mars: Oilskin—Raton-Gay Centre. Prix Saint Priest: Sigismond —L« Systemier. Prix Arthur OConnor: Rapo—Le Mont Saint Michel. Prix Lusignan: Stall Veil-Picard-Onzain. Prix de la Croix-Dauphine: Stall Descazeaux - Man Cauchois. Prix de Anemones: Tribun H—Bagadon. * — Die Einnahmen aus dem Hoppegartener Renn betriebe bezifferten sich im Jahre 1913 bei 20 Renn tagen auf insgeiammt 971711 -/L ----- 1807 38V Mark sind nach der „Sp. - W." im neuen Etat des Unionklubs als Rennpreise ausgeworfen, davon 1166 380 für Hoppegarten und 691000 ./L für auswärtige Plätze. Von der letzteren Summe werden 590 175 durch die vor» jährigen Beiträge der Vereine aus dem Ueherschuß des Totalisatorbetriebes gedeckt. t.i/ltLpo/'r. o In russischer Gefangenschaft. Der bekannte Freiballonführer Hans Berliner, der vor einigen Wochen nach seinem Fluge im Freiballon von Bitterfeld nach Perm in Rußland an der asiatischen Grenze, bei seiner Landung verhafte twurde, befindet sich noch immer in russischer Gefangenschaft. In einem in Chemnitz eingetroffenen Briefe heißt es: -2ch sitze noch immer in russischer Gefangen schaft. Gestern hat man uns fünf Stunden lang untersucht und verhört. Die Leute haben keine Ahnung von einem Freiballon, auch die höheren Ossiziere nicht. Wie lange man mich noch hier fest halten wird, ist noch nicht ab zusehen. Ich werde Gott danken, wenn ich aus diesem Lande heraus bin." — Ein Dauerfahren mit Motorführung wird am nächsten Sonntag auf der Bahn in Mar seille veranstaltet. Bei dem Rennen werden Serös, Guignard und Bruni starten. * Auf der Winterbahn in Brüssel wird das nächste Rennen am 15. März abgehalten werden. Es soll ein 100-lcm-Rennen nach amerikanischem Muster aus gefahren werden, an dem Kramer-Vanhouwaert als Mannschaft teilnehmen «ollen. Von anderen Fahrern werden noch Lapize, Miquel, Packebusch, Leviennois genannt. * Der Match Hourlier—Kramer abgesagt. Die Leitung der Pariser Winterbahn läßt den für nächsten Sonntag geplante Match zwischen Hourlier und Frank Kramer ausfallen. Dafür wird ein Match zwischen Kramer und Octave Lapize, das hinter Tandem» bestritten werden soll, zur Entscheidung kommen. Wie verlautbart wird, icheiterte die Begegnung Hourliers mit Kramer in letzter Stunde an den hohen Ansprüchen, die Hour lier stellte. »t. Der Graß« Preis so« I«di«a»alt», das größt« Automobilrennen Amerikas, hat eine weitere . l, de: verbarrikadiert hatte und aus europSische Meldung gefunden. England nannte einen Sunbeam, der bereits am französischen Grand Prir teilgenommen hat und der auf der Brooklandsbahn den 12-Stundenrekord überbot. Der Motor des Wagens besitzt sechs Zylinder. Von euro päischen Firmen hatten bisher zwei Peugeot, ein Delage und Exelsior genannt. »t. In dem Automobilrennen Marseille—Monaco, an welchem auch deutsche Wagen teilnahmen, belegte in der Klasse der leichten Wagen Ellen« auf Adler vor Ferrier auf Mathis den ersten Platz. Die Zeit des Siegers betrug trotz des strömenden Regen» während der ganzen Fahrt und der aufge- werchten Wege nur 3 Stunden 28 Min. 6 Sek. «t. Stafettenlaus Nürnberg-Fürth. Am 7. Juni veranstaltet der Norddayrische Landesverband für Leichtathletik seinen diesjährigen Stafetten, lauf Nürnberg —Fürty, der wiederum eine große Beteiligung seitens der Nürnberger Vereine erfahren wird. Wie verlautet, hat der Deutsche Reichsausschuß für Olympische Spiele dem Veran- anstalter einen wertvollen Wanderpreis für die Konkurrenz zur Verfügung gestellt. Fo/rsc/r. * Schachwettkampf Spielmann — Teichmann im Cafö Kaiserhos zu Leipzig. Die vierte Partie des Wettkampfes kam gestern abend zu Ende und wurde von Teichmann gewonnen. Bei der Abbruchs stellung des Endspiels vom Montag abend schien eher ein kleiner Vorteil für Spielmann vorhanden zu sein, der zwei gut postierte Läufer gegen zwei Springer besaß. 2m 34. Zuge machte dieser aber einen schweren Fehler, der sofort alle seine Chancen untergrub und ihn im 51. Zuge zum Aufgeben der Partie nötigte. Stand: Teichmann -s- 3, Spiel- mann 1. Da der Match nur 6 Partien umfaßt, so braucht Teichmann nur noch eine einzige Partie Remis zu machen, um als Sieger hervorzugehen Die fünfte Partie kommt heute abend 8 Uhr zum Austrag. Bobsleighmeisterschaft von Tirol. Trotz des Tauwstters und der nassen Bahn gelangte in Kitz - bühel durch den dortigen Wintersportvereiu die Tiroler Bobsleigh in ei st erschüft zur Ent scheidung. Die einzelnen Rennen verliefen ohne Un fall. Die erzielten Zeiten waren der Schneelage entsprechend sehr mittelmäßig. Die Rennen kamen in iwei Läufen über je 1000 ni zur Entscheidung. 1. Bob Prättigau. Lenker S. Baumgart-Gossen- saß in 1:06,3 und 1: 05,2, zus. 2:12. 2. Bob. Stauffia, Lenker Löwinger-Tübingen in 1:05 und 1:08,2, zus. 2:13,2 3. Bob Body, Lenker Cullek - Kitzbiihcl in in 1:08,1 und 1:09,3, zus. 2:17,4. NsebriÄikrn vom Tage. * Sturmverheerungen in Frankreich. Paris, 25. Februar. Der Sturm an der mittellän dischen Küste Frankreichs dauert fort. Aus allen Küstenorten von Nizza bis Zette kommen Nachrichten über Sturmschäden 2n St. Rafael und in Cannes sind verschiedene, zum Teil sehr wertvolle Lustjackten ans Ufer geworfen und zerstört worden. Im Hafen von Toulon hat der Sturm gleichfalls große Verheerungen angerichtet. Mit be sonderer Heftigkeit wütete das Unwetter in Mar seille, wo nicht weniger als 8 Schiffe, die Anker ge worfen hatten, schwer beschädigt wurden. Die ge samte Schiffahrt ist unterbrochen. Die ankommenden Schiffe haben große Verspätungen. Ueber das Schick sal verschiedener auf hoher See befindlicher Dampfer herrscht große Besorgnis. * An Trichinose erkrankt. Wie aus Posen be richtet wird, ist in Borek die aus achtPersonen bestehende Familie eines Schäfers an Trichinose erkrankt. Bei allen Erkrankten besteht Lebensgefahr. * Ein Pascher angeschossen. Aus Teplitz meldet man uns: Bei Jüdendorf wurden dieser Tage der in Probstau wohirhafte Tagardeitcr Günther mit drei anderen Männern, die Zigarren, Zigaretten und Aehnlichcs schmuggeln wollten, von Finanzern angerufen, worauf sie davonliefen. Einer der Finanzwachleutc schoß sofort nach und traf Gün ther, der schwerverletzt zusammenbrach. Die Kugel traf den Unglücklichen in der Hüften gegend, ging durch den Leib und blieb auf der an deren Körperscite stecken. Günther hatte ein kleines Quantum Saccharin im Werte von etwa 25 Kronen bei sich. * Zum Anschlag gegen den Bischof MiNosay meldet das „Wiener Korr.-Bureau" aus Czerno witz: Die beiden Fremden, die der Urheberschaft des Anschlages gegen den Bischof Miklosay ver dächtigt werden, haben sich im Hotel als Silvio Maudarescu, Artist, und Tutor Aoram, Kaufmann, beide aus Jassy, gemeldet. Sie waren im Besitz ordnungsmäßig ausgestellter Pässe. * Vergeblicher Versuch. Wie aus Nizza be richtet wird, versuchten am Dienstag abend drei Schleppdampfer vergeblich, den Panzer kreuzer „W a lde ck - R o u s se a u" abzuschleppen. Das schlechte Wetter dauert an. Der Kreuzer wird vollständig geleert werden muffen; er hat tausend Tonnen Kohlen an Bord. * Ausgeräuchert und festgenommen. Wie aus Bordeaux gemeldet wird, ist es der Gendar merie gelungen, sich des Wahnsinnigen, de: sich in fernem Hause verbarrikadiert hatte und aus den Fenstern Schüsse abgab, zu bemächtigen, indem sie das Gebäude ausräucherte. * Der Bergarbeiterstreik in Frankreich. Aus Paris, 25. Februar, meldet der Draht: In den meisten Kohlengruben der Departements Nord und Pas de Calais sind die Belegschaften voll ständig eingefahren, und die etwa noch vorhandenen Lücken erklären sich aus der Feier der Fastnacht. In Süd- und Mittelfrankreich hat die Zahl der Streikenden dagegen bedeu» tend zugewommen. Ueberall dort, wo ge feiert wird, sind starke Truppenaufgebote konzentriert, doch ist es bisher nirgends zu ernsten Störungen gekommen. * Zum französischen Schiffabrtstreik wird aus Paris, 25. Februar, telegraphisch gemeldet: Das Schiedsgericht zur Schlichtung de» zwischen der „Meffagieres Maritimes" und den Maschinistenober maaten ausgedrochenen Zwists soll aus je zwei Schiedsrichtern der beiden Parteien und einem Oberschiedsrichter bestehen, dessen Wahi dem Unterstaatssekretär der Handelsmarine überlasten werden soll. Mit Rücksicht darauf, daß das Schiedsgerichtsverfahren ziemlich lange Zeit in Anspruch nehmen dürfte, erklärt die Ge sellschaft .Messageries Maritimes" sie nehme das vchtedsgericht selbstverständlich nur unter der Bedingung an, daß die «aschinistenobermaate in» zwischen ihren Dienst in einwandfreier Weise versehen. * Selbstmord de, belgischen Konsuls in Monte Carlo. Ein Telegramm meldet aus Nizza, 25 Februar: Der belgische Konsul in Monte Carlo, Dr. Godineau, verübte am Dienstag abend Selbstmord durch Erschießen. Der Grund zu der Tat ist in einer starken moralischen Depression zu suchen. Dr. Godineau war 20 Jahre der Vertreter Belgiens in Monte Carlo. * verheerende Stürme. Die Stürme dauer« in ganz Spanten an. Zn Valencia hat der Sturm das Dach eines Waschhauses abgerissen; zwei Frauen wurden getötet und sieben verletzt. Im Kloster wurde der Glockenturm umgeworfen; .eine Frau wurde getötet. In Puerto Llano warf der Sturm beim Bau einer Eisenbahnbrücke beschäftigte Arbeiter zur Erde; ein Arbeiter wurde getötet und einer verletzt. --- Ein Boxkampf aus der Straße. Der bekannt« Wellmeisterboxer Johnson hat am Dienstag in Paris das seltsame Schauspiel eines Boxkampfes auf offener Straße gegeben. Johnson fuhr mit seiner Gattin rm Automobil durch vi« Rue d-u Faubouvg, wo er vor einem Lokal halten ließ und ausstieg, wäh rend seine Gattin im Automobil wartete. Zufällig kam der ehenraliae amerikanische Maneger John.ons, Gaboni. vorbei und rief der Gattin Johnsons einige beleidigende Worte zu. Unglücklicherweise hörte Johnson diese, stürzte auf die Straße und warf sich auf den Beleidiger. Ec versetzte Gaboni einen so heftigen Aaustschlag, daß dieser zu Boden stürzte. Zohnjon war so in Wut geraten, daß ein großes Polizeiaufgebot nötig war, ihn von seinem Opfer ab- ^l bringen. — Schrecklicher Selbstmord. Wie aus Amiens gemeldet wird, hat sich dort die Gattin des Direktors der Handelsbank, Niadame Desseaux, unter furcht baren Umständen das Leben genommen. Madame Deffeaux benutzte den gestrigen Bankfeiertag, um in das Bankgebäudc einzudringen. Dort ent kleidete sie sich in der Vorhalle, hüllte sich in ein mit Benzin und Petroleum getränktes B et t- laken und zündete es an. Vorher hatte sie sich selbst einen Knebel in den Mund gesteckt, um vorübergehende Paffanten nicht durch Schreien anzulocken. Der Tod muß unter furchtbaren Qualen, aber schnell, eingetreten sein. Erft am Abend fanden Nachtwächter der Bank die vollständig verkohlte Leiche der Frau. * Verbrecherischer Anschlag. Nach einer Meldung aus Paris wurde in Pontois« der Strecken arbeite: der Westbahn Feorier verhaftet, weil er in der vergangenen Nacht ein Weiche nsignal zerstört hatte in der offenkundigen Absicht, einen Bahnuntall herbeizuführen. Fevrier, der be rerts seit 15 Jahren bei der Westbahn angestellt ist, verweigert jede Auskunft über den Beweggrund seines Verbrechens. Man glaubt, daß er bereits wiederholt Sabotage verübt habe. Das Millionenhalsband. Aus London wirb berichtet: Die an unerwarteten Wendungen so reiche Perlenhalsbandaffäre, die man schon längst begraben glaubte, hat eine neue Bereicherung erfahren. Am Dienstag abend sind drei von den vier noch verschwundenen Perlen des großen aus 62 Perlen bestehenden Kolliers gefunden worden. Darunter befindet sich auch die in der Mitte des Halsbandes angebracht gewesene Rtesenperle, deren Wert allein auf über 100 000 «kl geschätzt wird. Ueber die Art und Weise, wie die drei Perlen gefun den wurden, verlautet nichts Genaues. Man weiß nur, daß die Auffindung der Geschicklichkeit der beiden Sicherheitspolizisten von Llood, Price und Gibbs, zu verdanken ist. Es fehlt jetzt nur noch eine einzige Perle und das wertvolle Schloß des Halsbandes. Beide sollen sich inAntwerpe n be finden. Das Perlenhalsband, das bekanntlich einen Millionenwert präsentiert, wurde im Sommer ver gangenen Jahres auf dem Transport von Paris nach London gestohlen. Als der Juwelier Max Mayer das Paket öffnete, fand er in der Schachtel statt des Schmuckes Zucke rstückchen vor. Nach langem Suchen wurden 58 Perlen von einem englischen Ar beiter in einem Rinnstein der Straßen von London ausgcfunden. Es wurde dann eine lange Gerichts verhandlung gegen die Diebe geführt, die zu schweren Strafen verurteilt wurden, ohne daß jedoch voll ständige Klarheit in die Angelegenheit gebracht werden konnte. * Aus eine Insel gelockt und getötet. Nach einem in New Pork eingetroffenen Telegramm aus Laredo (Texas) hat der Kommandeur der Regie rungstruppen in Piedras Negras auf die Vor stellungen der amerikanischen Behörden die Frei lassung des amerikanischen Bürgers Clemente Dergara angeordnet. Nach Nachrichten aus Hidalgo ist Vergär« jedoch am Tage nach seiner Gefangennahm« gehenkt worden. Er hatte sich darüber beschwert, daß ihm von einer ihm ge hörigen Insel im Rio Grande sehr viel gestohlen worden fti. Man hatt ihn darauf unter dem Ver sprechen, man werde den Wert bezahlen, auf die Insel gelockt. Dort angekommen wurde er durch einen Schlag auf den Kopf betäubt und auf die mexikanische Seite geschafft. * von einem Blizzard heimgesncht. Nach einer Drahtmeldung aus New Hork ist der ganze Westen von einem Blizzard heim gesucht worden. Ueberall herrscht große Kälte. Es sind viele Unfälle infolge des Frosts zu verzeichnen. Sächsischer Lanlltag. Erste Kammer. 18. öffentliche Sitzung. Sitzungsbericht. D. Dresden, 25. Februar. Präsident Graf Vitzthum ». Eckstädt eröffnet die Sitzung des wie gewöhnlich besetzten Hauses nach ll'/i Uhr- Am Regierungstische: Finanzminister v. Teybe rs i tz und Kommissare. Prinz Johann Georg beantragt als Bericht erstatter der zweiten Deputation die Etatskapitel 74 (Verwaltung der Staatsschulden), 75 (Großer Garten zu Dresden) und 76 (Forstakademie Tharandt) nach der Vorlage zu bewilligen, was geschieht. Den Rest der Tagesordnung bilden Eisen- bahnangelegenheiten und Eisenbahn- petitionen. Nach Berichten von Dr. Mehnert und Dr. Becker werden verschiedene Titel des außerordent lichen Etatsbcwilligt. die Petitionen, über die Kommerzienrat Dr. Reinecker berichtet, läßt man sämtlich auf sich beruhen. Nächste Sitzung: Donnerstag, 26. Februar, 11 Uhr. Tagesordnung: Etatskapitel, Rechenschaftssachen, Petitionen, Kehle Nachrichten vom sächsischen Hofe. Dresde», 25. Februar. Der König nachm heute vormittag im Residenzschi off« di« Rapporte der Hof staaten entgegen. Ausstellung „Das Deutsche Handwerk Dresden 1915". (Eigener Drahtbericht unserer Dresdner Redaktion.) Dresde«, 25. Februar. Mit Rücksicht auf die viel fachen Beziehungen, di« stch zwischen der Ausstellung „Das Deutsche Handwerk Dresden 1915^ und den Handwerks- und Gewerbekam- mern im Laufe der Vorabeiten für die Ausstellung ergeben haben, hat die Ausstellungsleitung die Vorsitzenden und Syndici zu einer Sitzung auf Sonnabend, 7. März, nachmittags 5 Uhr, einge laden. In dieser Sitzung, für die der Vortragssaal der Stadtbibliothek im Neuen Rathaus« in Aussicht genommen ist, sollen durch mehrere Vorträge die Ziele und der jetzige Stand des Unternehmens dar gelegt werden. Nach der Sitzung gibt die Stadt Dresden den Gästen in den Festräumen de« Neuen Rathauses ein Abendessen. Haussuchungen in Posener Redaktionen. (Eigener Drahtberich 1.) Pose», 25. Februar. In der Angelegenheit d«s Ostmartenvereins wurde hier in der Nacht vom Dienstag unvermutet Haussuchungen oorge- nommen. Ein Kriminalwacbtmeister erschien mit 12 Schutzleuten in der Redaktion des „Kuryer Pvznanski", um dort speziell nach Briefen von Tele mann und Schultz zu forschen. Dasselbe geschah hier auf in Len Wohnungen aller Redakteure, Setzer und sonstigen Angestellten des Blattes bis in di», frühen Morgenstunden hinein. Ueber das Er gebnis der Haussuchungen ist noch nichts bekannt. Die aldanesische Deputation. Wien, 25. Februar. Der Führer d«r am Mittwoch in Wien eintreffenden albanesischcn Deputation, Essad Pa Icha, wird, wie von gutunterrichteter Seite mitgeteilt wird, auch vom Kaiser Franz Joseph empfangen werden. Die folgen der Rede MaginotS. (Eigener Draht bericht unseres /^-Mitarbeiters.) Paris, 25. Februar. Die Haltung, die die Regie rung zu den Erklärungen des Unterstaatssekretärs M a gi not eingenommen hat, und d«r Umstand, daß der Unterstaatssekretär keinerlei offiziellen Tadel für seine Stellungnahme zur dreijähri gen Dienstzeit von seiten des Ministerpräsiden ten erhalten hat, führte ,zu einem vollkomme nen Bruche zwischen der Regierung und den Sozialisten. Der Regierung ist damit ein großer Teil der Majorität, auf die sie sich bisher stützte, verloren gegangen. Unabhängigkeitserklärnng. Athen, 25. Februar. In Chimara in Nord- epirus wurden die Behörden abgesctzt und die Unabhängigkeit des Landes erklärt. Zur Erschießung Bentons. New York, 25. Februar. Die Anhänger d«s Generals Villa versuchen jetzt nachz uweisen, daß Benton naturalisierter Mexikaner gewesen sei. Die Freunde Bentons hingegen er klären, ^6«nton sei stets britischer Untertan gewesen. Lynchjustiz. Leland (Mississippi), 25. Februar. Ein des Mordes an dem Anwalt des Sheriffs an ge klagter Neger wurde vom Mob gefangen, gebunden und an ein Gefäß mit Oel gestellt, das angezündet wurde. Die Flammen brannten die Stricke durch, mit denen der Neger geftffelt war, worauf der Unglückliche zu flüchten suchte. Er wurde jedoch nicd er geschossen, der Leichnam ins Feuer gelegt und vollständig ver brannt. Zum Grubenunglück auf der Zech« „Viktoria". Kupserdreh, 25. Februar. Von den am Dienstag auf Zeche „Viktoria" verunglückten acht Bergleuten sind bisher zwei gestorben. Die Verletzungen der übrigen fünf im Krankenhaus Bergmannsheil befindlichen Bergleute sind ernster, als zunächst vermutet wurde. Es handelt sich um sch w« re Ver letzungen des Rückgrats und der iimeren Organe. Mordversuch und Selbstmord. Adenbach (Pfalz), 25. Februar. Der 40 Jahre alte Wirt Adam Blauth versuchte aus Eifersucht die Karoline Stark, mit der er ein Liebesverhältnis unterhalten hatte, zu erschießen, und verletzte sie nach der „Pfälzischen Presse" schwer durch einen Schuß in den Rücken. Darauf brachte er sich selbst eine schwere Schußwunde in die Halsgegend bei, an der er starb. Das lebensgefährlich ver» letzt« Mädchen wurde ins Krankenhaus nach Kreuznach gebracht. Blutige Feindseligkeiten. Wien, 25. Februar. In dem Dorfe Mannswörth bei Wi«n kamen am Dienstag anläßlich ein«! Faschingsfeier langjährige Feindselig keiten zwischen der Dorfjugend zu einem blutigen Austrag. Ein Bursche wurde durch Messerstiche getötet; vier wurden schwer, zahlreiche andere leicht verletzt. Panik im Kino. Palermo, 25. Februar. Am Dienstagabend brach im Th«ter Marucci während einer kinematographi- schen Vorstellung eine folgenschwer« Panik au», zu der ein ganz ungefährlicher Filmbrand den Anlaß gab. Als die Zuschauer den Rauch sahen, stürzten sie unbesonnen den Ausgängen zu und ver» stopften die Türen. Ein« Anzahl Personen wurden von den Nachdrängenden zu Boden geworfen und mit Füßen getreten. Später gelang es, mehrere Unglückliche, die schwere Erstickungs erscheinungen zeigten, ins Leben zurücktznrufen. Fünf Personen, darunter zwei Soldaten, wurden ge tötet. Als Todesursache wurde Herzschlag fest gestellt. Die vorliegende AoSgede »sicht 8 Seite».