Volltext Seite (XML)
Strafantrag im Kürten - Prozetz Der To- aus dem Exerzierplatz Osterode <Ostpreuß«n), 22. April. Ein schwerer Unfall ereignet» sich beim Reiterregiment 2 während einer Hebung mit Sprengmunition. Aus bisher noch ungeklärter Ursache explo dierte vorzeitig »ine Min», wobei der Oberreiter Wendt so fort getötet und zwei andere Meiler schwer verletzt wurden. Der Pionierzug des Reiterregiments 2 hielt eine Spreng übung ab. bei der eine Druckmine gelegt worden ivar. Um diese Mine zur Entzündung zu bringen, sollte «in Wagen über die Bohle gezogen werde». Der getötete Lbcrrciter betrat die- Bohle und infolge des Druckes loste sich die Zündung aus. Die Mine explodierte und zerriß den Soldaten. Die beiden an deren Soldaten, die in unmittelbarer Näh« standen, wurden durch die herumfliegenden Teile d«r zerrissenen Bohle schwer verletzt. Im Laufe des Dienstags wurden die Ermittlungen zum Unglückssall auf dem Exerzierplatz durch die zuständigen Trup- pendienstslellen, den Oberstaatsanwalt beim Landgericht Allcn- stein und das Amtsgericht Osterrade an Ort und Stelle aus genommen, beziv. fortgesetzt. Soweit bisher festgestellt >var, liegt «in Verschulden irgendwelcher Personen nicht vor. Er scheint sich um einen Unglückssall zu handeln. Der Ober- gesrcite Olbrich der L. Eskadron ist nachts seinen Ver letzungen im Kreiskrankcnhaus erlegen. Somit Hal der» Un glück ein zweites Todesopfer gefordert. iNschen Bandcnkainpfes, der eine Schmach für das Deutsch land von heute ist, soll die Notverordnung des Reichspräsidenten vom März dienen. Die Gegner wenden ein. Man verbietet die Waffen? Entwaffnet man damit nicht vor allem die lvnständigen, die dem Gesetz gehorchen? Während die Unterwelt nun erst recht nach dem Besitz von Massen gierig ist? „Die Unterwelt bewaffnet sich. Heimliche Wafsenschiebung blüht! Der legale Waffenhandel ist ge» fährdet", warnt der zuständige Waffen-Händler» verband. Darauf ist zu erwidern, dasi Hand in Hand mit der Notverordnung auch die Polizei sich endlich einmal bewogen fühlen müsste, den ihr sicherlich nicht unbekannten heimlichen Wasfenbörfen den Garaus zu machen, in denen ihre Spitzel verkehren. Diese Forderung ist an dieser Stelle sehr häufig erhoben worden. Kaufen denn nicht auch — -wie alle politischen Mordprozesse erweisen — die poli tischen Desperados ihre Waffen in dieser Gegend? Und Ncht die Unterwelt, die genau weiss, dasi z. V. ein Ein- vrecher oder Räuber mit der Waffe in der Hand oder in her Tasche viel schwerer bestraft wird als ein unbewaff neter, unter den Wasfen-Känfern der Münzstrasie zahlen mäßig nicht weit zurück gegenüber den „politischen" Wafsen-Käufern. Wo hat der wegen unbefugten Waffen besitzes mit Geldstrafe und Wafsen-Einzichung vorbestrafte Georg Kuntze, der den 17 jährigen Kommunisten Nathan erschoss, sich eine neue Mass« gekauft? — Stein,, «s muß schon damit ein Anfang gemacht werden, dasi der Unbefugte Waffenbesitz, der unverantwortliche Waffenbesitz exemplarisch bestraft wird. Der gemeingefährliche Unfug usi weg aus dem öffentlichen Leben, daß sich jeder Lause-- nge als Mann fühlt, wenn er das scharfgeladene Schieß-/ eisen in der Tasche hat. Und dasi er sich lieber nicht satt! tsit, als dieses Mannes - „Symbols" zu entbehren! Weg mit den Schuß-, Stich- und Hiebwaffe» aus der Politik! i * -> Die Gegner der Notverordnung wenden weiter ein, baß wichtiger als Bersammlungs- und Demonstrations- iBerbote die möglichst große Oessentlichkeit des politischen Lebens wäre. Die Heimlichkeit befördere das Spitzelwesen. Und die gegenseitige Bespitzelung und heimliche Ueber- wachung schüfe jene Spannungen, aus denen politische Morde entständen. Eine gut kontrollierbare Oessentlichkeit politisch-radikaler Versammlungen gäbe den Affekten einen verhältnismäßig ungefährlichen Spielraum, während die Heimlichkeit die schlimmste Brutstätte des Haßes wäre. NiD und für sich sehr richtig. Aber haben wir nicht gerade die Erfahrung gemacht, daß in öffentlichen Bersamr.lungen von unverantwortlichen Führern in einer zynischen, die Er regung der irregeleiteten Massen aufpeitschenden, bluthetze- rischen Form (indirekt natürlich) zu Gewalttätigkeiten ge hetzt wurde, nach deren Eintreten die „Führer" ihre Hände -in Unschuld wuschen? Und bei deren Ausbruch sie weit vom Schuß entfernt waren? Nicht nur das Treiben der verhetzten Landsknechte, die von der Waffe praktischen Ge brauch machen im politischen Kampf, muß unterbunden werden, sondern auch das viel gemeingefährlichere Treiben jener Feigen und selten Faßbaren, die Landsknechten oder l,»zweifelte» die Waffe in die Hand zwingen. K. Völkisch allzu völkisch Der Besuch des Neichsinnenministers Dr, Wirth in Nom und sein Empfang beim Papst hat beim „Völkische» Beobachter" in München einiges Mißbehagen ausgelüst. Bei den engen „geistigen Beziehungen", die Alfred Rosen berg, der Hauptschristleilcr des „Völk. Beob.", bekannter weise zu Rom und der katholischen Kirche unterhält, ist das nicht weiter verwunderlich. Wir wnndern uns nur noch über die Arroganz, mit der dieser „Völk. Beob." von der „wahrbeitsgemäsien Orientierung" des Vatikans über die politischen und religiösen Verhältnisse in Deutschland durch angebliche Denkschriften nationalistischer Katholiken redet, die augenblicklich bei der Kurie läge». Denn derselbe „Völkische Beobachter" bringt es fertig, gleichzeitig mit Dr. Wirth de» Bischof von Ermland, der ebenfalls in Rom weilte, anzugreifcn, weil dieser sich öffentlich als Zentrums mann bekannt und die Erwartung ausgesprochen hat, daß seine Diözesanen das gleiche tnn! Derselbe „Völk. Beob." — wir reden nur von dieser einen Nummer lll — bringt de» traurigen Mut auf, dreist und gottesfürchtig die zehn mal wioerlegle und darum lügnerische Verleumdung zu wiederholen, das Zentrum, bzw. diesmal der Neichsinnen- miniiter setze sich für die Glcichbcrechlig»ng der Freidcnter- verbände mit den christlichen Kirchen ein. Wer so unver froren die öffentliche Meinung vergiftet und es dann noch fertig bringt, sich als „wat'rheits'emöüer" Jiistrnktor des Hciliaen Stuhles anszuspielen. der in wahrbaitia um Neunfache Todesstrafe Düsseldorf, S2. April Zur Mordprozeß Kürten stellte heute der Oberstaatsanwalt folgenden Strafantrag: 1. Der Angeklagte ist wegen des Falles Klein wegen Mordes, begangen in Tateinheit mit Sittlichkeits verbrechen, welches aber bereits verjährt ist, da die Tat im Jahre 1913 geschah, zu verurteilen. — 2. ivegen des Falles Eckreer ebenfalls ivegen Mordes. — 3. im Falle Reuter ivegen Mordes in Tateinheit mit vollendeter Notzucht. — 4. im Falle Ohliger. — 5. im Falle Hahn. — 8. im Falle Hamacher. — 7. im Falle Lenzen. — 8. im Falle Doerrier. — 9. im Falle Al dermann wegen Mordes in Tateinheit mit gewaltsamer Vor nahme unzüchtiger Handlungen. Zentrumsfrauen zum Mordprozeß Kürten Der Reicl)sfrnuenbeirat der Deutsche» Zentrumspartei hat an den preußischen Iustizminister folgendes Schreiben gerichtet: Seit einigen Tagen hat der Prozeß in der Angelegenheit des Düsseldorfer Mörders begonnen. Stach gestrigen Meldungen ist die Oessentlichkeit zunächst ausgeschlossen worden. Trotzdem darf man befürchten, daß die Zeitungen Gesamt- und Einzeldar stellungen bringen, die vor allem die Jugend in ihrer Neugierde aufftacheln und in ihrer Führung unheilvoll beeinflussen könn ten. In den letzten Jahren haben wir wiederholt Prozeßver- handlungen in breitester und sensationeller Ausführung in den Zeitungen lesen können. Deshalb sind unsere Befürchtungen nicht unberechtigt. Der Reichssrauenbeirat der Deutschen Zentrumspartei bit tet deshalb den Herr» prcnßischcn Iustizminister, dock, darauf »inwirken zu wollen, daß die Verhandlungen in der Oefsentlcch- keit in diskreter, vorsichtiger Lveife besprochen werden. An vorzüglicher Hochachtung gez. Helene Weber, , Vorsitzende / des Reichssrauenbeiratcs der Deutschen Zentrumspartei. seine'Naivität in politischen und kulturellen Dingen nicht zu beneiden. Wenn der verantwortliche Schriftleiter dieser Spitzenleistungen in Ergcbcnheitsad'resfen ausgerechnet noch Alfred Rosenberg heißt und die ganze Bürde eines Mythus des 20. Jahrhunderts mit sich hernmschleppt, so ist das ein unheimliches Pech, für das wir aufrichtiges Mit leid empfinden. Dr. Wirth war bekanntlich nicht nur beim Papst, sondern der Höflichkeit wegen auch bei Mussolin i. Wir wissen nicht, was diese beiden miteinander gesprochen haben. Vielleicht hat sich Mussolini auch „wahrheitsgemäß" über seine Freunde in Deutschland orientieren wollen. Hätte der „Völk. Beob." nicht viel mehr Grund, sich mit den Möglich keiten dieser Ansprache sehr eingehend zu beschäftigen, als immerwährend in Katholizismus zu machen, der gerade ihm so schlecht zu Gesicht steht? Dann würde man vielleicht allmählich zu der Einsicht kommen, daß die Leute, die den Nationalsozialismus in Deutschland in wider Erwarten kurzer Zeit soweit zugrnndcgerichtet haben, dasi er keinerlei nennenswerte Stoßkraft mehr hat, ausgerechnet in den Schriftleitungen der führenden Nazi-Zeitungen sitzen, und daß sie von da aus in der nationalsozialistischen Bewegung schlimmer l-ausen. als zehn ausgewachsene Elefanten im Porzellanladen! In dieser Tätigkeit werden wir die Herren so wenig als möglich stören. Generaloberst von Senkt 6S Jahre alt Berlin, 22. April. Generaloberst a. D. v. Sceckt. der Schöpfer der deutschen Reichswehr, hat gestern seinen 65. Ge burtstag gefeiert. Der Reichspräsident hat ans diesem Anlaß an -en Generaloberst (der bekanntlich als Abgeordneter der Deutschen Volksparlei dem gegenwärtigen Reichstag angehörl) ein Glückwunschschreiben gerichtet, in dem cs k-eißi: „Zur Voll endung des 65. Lebensjahres, die Sie heute begehen, spreche ich Eurer Exzellenz meine herzlichsten Glückwünsche aus. Ich ge denke dabei in Dankbarkeit und Anerkennung der hohen Ver dienste, die Sie sich in langjähriger Dienstzeit in Krieg und Frieden um die deutsche Wehrmacht erworben haben. Mit manchen großen Leistungen und Erfolge» im Weltkriege ist Ihr Name ehrenvoll verbunden, und der unter so schwierigen Ver hältnissen durchgcfiihrtc 'Ausbau des Reichshceres wird als Ihr besonderes Werk in der Wehrgeschichte Deutschlands «veiler leben. Mögen Ihnen noch viele Jahre ;>crjönlichen Wohl ergehens und erfolgreichen Wirkens beschieden sein!" yr. Sahm vor dem Stadtparlament Berlin, 22. April. Berlins neuer Lberbiirgermeister Dr. Sahm wurde gesleru gemeinsam mit den neuen Magistratsmit- alirdern in das Stadlucrorductenkoilegiunr eingcsührt. Stadl- verordueleuvorsleher Haß hielt die Begrüßungsanspraä)«. Nach dem er noch dem Bürgermeister Scholtz und den anderen jchei dcnden Nlagistralsmilgliedern den Tank für die geleistete Arbeit ausgesprochen hatte, antwortet Oberbürgermeister Dr. Zahm mit Tankesworleu für das große Vertrauen, aas die Sla-lueroidnelenveisammlnug ihm durch die 'Itzahl zum Ober bürgermeister der Reichs- und Landeshauptstadt Bersin bcliuu- dct habe. Er fuhr fort: Ich will dir Verwaltung Berlins im liestcu Sinne „übervarteilich" führen. Es gilt zunächst, die aus genommenen jchivcl'endcu Schulde» zu kausalidieren u»d, ivas nicht minder wichtig ist. das Entstehen » e u e r Schulde n z u v e r h i ii d e r u. Vor allem muß ä u ß e r st c S p a r s a m keil wallen, und hierbei müssen alle Mitwirken, die städli scheu Beamte». Angestellten und Arbeiter. Die Ausgaieu müssen tick den E.»nahmen anuakien. Da-- Kantrallrechl und die Kan>rallpil:chi wirksam -u gestalten, wird sicherlich eine wich lige Ausgabe sür die »äcksie Zuäuusi sei». Zum Schluß betonte er: „Ich bin lest eiitfchtosseu. »ach jeder Richtung hi» die Stel lung zu wahre» die der Liadl Berlin »ach außen und »ach innen als Hauplsladt zulrommt". * Reichsoußeuminister Dr. Curtius und Reichssiiianz- Minister Dr. Dietrich sind am Dienstag n a ch B erliu zu - r ii ck g e k e h r t. " Der „Bayerische Stahlhelm" verboten. Die in München erscheinende Halbmonatsschrift wurde ivegen Zuwiderhandlung gegen die Verordnung des Reichspräsidenten zur Bekämpfung politischer Ausschreitungen bis II. Mai UM einschließlich vcr boten. * Der portugiesisch« Rtnist«rrat hat beschlossen, di« Blockade der Azoicuinseln auszuheinn. Ter preußifche Iuftizininlster hat auf diese An- frage folgendes erwidert: „Die Besorgnis, daß durch ungeeignete- und hemmungslose Berichterstattung über die Strafverhandlung gegen Kürten die Jugend gefährdet werden könne, hat mich veuui- laßt. schon längere Zeit vor Beginn der Hauptverhandluug alle geeigneten Schritte zu unternehmen, um auf eine zurückhaltende, den Interessen der Jugend gerecht rverdende Berichterstattung hinzuwirken. Ich habe zu diesem Zwecke vor allem Ver handlungen mit der Reichsarbeitsgemein- fchaf t d e r De u 1 s ch e n P r e s s e ausnehmen lassen, damit von dieser als der zuständigen Spitzenorganisation der deutschen Pr«sfe Einfluß auf die Verlage und Redaktionen genommen werde. Die Ärbeilsgemeinsck-aft der Deutschen Presse hat vor Beginn des Prozesses die in der Anlage beigesügte Erklärung veröffentlicht. Auf der Grundlage dieser Erklärung sind dann die weiteren Verhandlungen zwischen den Justizbehörden in Düsseldorf und den zuständigen Vertreter» der Reichsarbcits gemeinschast in Fühlungnahme mit den in Betracht kommenden Iugendfürsorgeorganisations-Stellen gesühri worden. Ein besonderer P r e s s e a u ss ch u ß hat sich g» bildet, der sich bereit erklärt hat, die Justizbehörden bei ihren Bemühungen um Erzielung einer zurückhaltenden Bericht erstattung an Ort und Stelle zu unterstützen. Die Reichs arbeitsgemeinschaft der Deutschen Presse hat sür den Fall des Ausschlusses der Oessentlichkeit eine kleine Anzahl ausgewähltcr Berichterstatter benannt, die für sachliche und schonende Bericht« volle Verantwortung übernommen haben. Du mit dieser Regelung bis jetzt gemachten Erfahrungen können als befriedigend bezeichnet werden. Soweit sich trotzdem i» ver einzelten Fällen Ilnzuträglichkeiten gezeigt, und Berichte Anlaß zu Beanstandungen gegeben haben, ist sofort und durchweg im Einvernehmen mit der Presse für 'Abhilfe gesorgt worden. Ich glaube deshalb Holsen zu dürfen, daß infolge der ge troffencn Maßnahmen eine Gefährdung Jugendlicher durch hemmungslose Berichterstattung bei dieser Slrasverhandlung vermieden wird." * El» neues schweres Erdbeben aus Neuseeland, bas sich Mittwoch früh ereignete rief unter -en Bewohner» der Ham Kes Bucht große Aufregung hervor. In 'Napier sind eine An zahl -er bei -em Erdbeben vom 3. Februar -. I. verschont gebliebenen Häuser eingcstiirzt. Rom feiert Geburtstag Rom, 22. April. Anläßlich des Geburtstages von Ron sand im Kapitol in Anwesenheit des Königspaares, der Pno zessin Maria, des Präsidenten des Senates, zahlreicher Mit glieder der Regierung und vieler Vertreter der Behörden eck feierliche Sitzung der Italienische» Akadem e statt. Bei dieser gelangten die Mussolini-Prämien, die um- Corriere della Sera gestiftet waren, und die Prämien der Sn: tung Bolta, der Edison-Gesellschaft im Gesamtbeträge von et - i einer^Nillion Lire zur Verteilung. * InRovigno bei Pola lIsouaiss ist gestern ei» dents italienisches Institut für Mcercskuicde in A weseuheit des deutsche» Botschafters v. Schubert eröffn- worden. Oer Kutturkampf in Litauen Gefängnisstrafen für katholische Geistliche Mgr. Bartolom, apostolischer Nuntius iic Litauen, der m wenigen Tage» beim Hl. Vater in längerer Audienz gewest ist, ist „zur Enttäuschung" der nationalistischen Regierung au Rom nach Kowiio znrückgekehrt. Die Bischofskonserenz endig! mit einmütig gefaßten Beschlüssen über die weitere uneulwe,» Haltung, wie sie bisher eingenommen worden ist. Zugleich lein sie das treue Aushnrren der katholischen Iugeudvereinigungeu Wegen den in Kirchen gehaltenen Predigten wnrden vom Schiedsrichter bestraft: Priester Brazys mit 12 Tagen Arrest oder 3ÜÜ Litas Geldstrafe, Priester Lipnikas mit 14 Tagen A rest oder 400 Litas Geldbuße. Beide Priester sind Biliare an der Kathedrale zu Panevezys. Ter Priester St. Mazeüm. Bikar in Skuodas, wurde zu 14 Tagen Arrest oder 49» Lilas Geldbuße, Diakon L. Zurkus zu 6 Wochen Arrest oder tOiiu L: las Geldbuße verurteilt; letztere drei gehöre» der Diözese vor Teisiai am Pfarrer St. Steponaitis wurde iu Silale zu einem Monat Arrest oder 599 Litas Geldbuße verurteilt. Gandhi gegen die Missionen London, 22. April. Gandhi änßerte sich iu einer llntc:- reduug Uber seine Steilung zum europäische» Missionswcrck Er werde die Missionare ausforderu, Indien zu verlasse», salls sie nach der Erklärung der indischen Unabhängigkeit noch versuchen sollte», die Inder zum Christen tum zu bekehren. Die 'Missionare seien willkammen, solange sich ihre Arbeit auf reine Liebcstütigkeit, ärztliche Hilfe mck Erziehung beschränke, aber das hochkultivierte Indien Hobe nicht nölig, sich eine abendländische Religion aufzwingen za lassen. Liese Aeußerung Gandhis ist recht bemerkenswert und dürste jene christlichen Kreise, die in unklarer Schwärmerei mü der indischen Freiheitsbewegung sypalhisieren, auskläreu. Ein voller Sieg Gandhis würde gleichzeitig auch das Ende dec christlichen Missionen in Indien bedeuten. Feuer in der Wiener Technischen Hochschule Wie», 22. April. Iu -er hiesigen Tcchuisck)eu Hochschule brach heute vormittag ein Dachstuhibrau- aus. -er wahrschein lich aus U « bcrheizu u g zurückzusührru ist. Das Feuer ivar im ollcu Trakl ausgebrochen uu- wurde erst nach 19 Uhr vormittags entdeckt, nachdem cs vermutlich schon längere Zeit gewütet hatte. Ter Dachstuhl geriet in einem Ausmaß von 289 Quadratmeter iu Brau-. Dos Ucbergreikc» -es Feuers aus den neuen Trakt konnte von -er Feuerwehr verhütet werden. Verbrannt siu- Altmaterial, alte Möbel und Hesle, die aus -em Dachboden eiugelagert waren. 'Nach halbstündigen 'Bemühun gen -ex Feuerwehr ivar die Gefahr beseitigt. * DI« Ratlsikalionsurkunden sür da« Zusatzabkommen vom 3. Februar 1931 zum deutsch-französische» Handels abkommen, durch das im besondere» die Zollbehandlung der dentsihen Slrumpseinsuhr nach Frankreich eine Nenregelung er fährt. sind nm 2l. April in Paris ausgetauscht worden. Das ?'>sal>obkoinwe» tritt nm t. Mai in Kraft. * Großparls ha» nach dem Ergebnis -er letzten Volkszäh. lnng vom 8. März I 8 9 8 0 9 v E i ii >voh n c r. Wetterbericht -er Dresdner Wetterwarte Witterungoansstchten: Veränderlich Wechselnd bewölktes Welter mit örtlichen Schauern tAprilwetter). Winde aus Süd west bis Nordivcst, zeitivrisc lebhaft.