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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1911-09-22
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-19110922013
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-1911092201
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-1911092201
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1911
-
Monat
1911-09
- Tag 1911-09-22
-
Monat
1911-09
-
Jahr
1911
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Deutschland an den Grundzügen seiner zwischen Kiderlen-Wächter und Cambon festgelegten Zug:, ständnisse festhält, aber auch keinen Schritt weiter zurückgeht, selbst auf die Gefahr hin, daß die mühsam erreicht« teilweise Einigung wieder zurückgeht. Die Lage kann angesichts der neuen Wen- düng für so e rn st gelten, wie während der ganzen Marokkokrisis nicht und sie kann über Nacht ge fahrvoll werden, wenn Frankreich auf sei.e Lerneinungspolitik beharrt. Der Bm- schafter Tambon ist so friedlich wie möglich gesinnt, aber die französische Regierung durchkreuzt fort gesetzt alle seine Zugeständnisse. Entgegen dieser Meldung schreibt das offiziöse französische „Depeschen-Bureau": Paris, 21. September. („Agence Haoas".) Nachdem die gestrige Unterredung zwischen dem Bot schafter Cambon und Kiderlen-Wächter die Neigung Deutschlands bestätigt hat. den Boden der end gültigen Verständigung mit Frankreich über Marokko zu suchen, kann man der Ansicht sein, daß nach Prüfung des deutschen Standpunktes, dem sich die französische Regierung in diesen Tagen wid men wird, und nach der endgültigen Ausarbeitung (Mise au point) der vorliegenden Formeln ein E i n- Verständnis wird erzielt werden können. Weiter wird gemeldet: <7) Berlin, 21. September. (Eig. Drahtmeld) Die „Norddeutsche Allgemeine Zeitung" betont gegen über den in der letzten Zeit im Auslande verbreite ten Nachrichten über die finanziellen Ver hältnisse und den Stand der Banken in Deutsch land, das; diese durchweg der Begründung entbehren und zumeist auf direktes U ebelwollen gegen Deutschland zurückzuführen sind. Sie führt u. a. aus: „Die finanzielle Lao« Deutschlands erwies ihre Widerstandskraft in der letzten Zeit zu Genüge, darin, diß die hierher gegebenen ausländischen Gut haben. die Anfang 1911 auf fast achthundert Millionen geschätzt wurden, bis auf einen ge ringen Bestand zurückgezahlt wurden, ohne datz der hiesige Geldmarkt irgendwelche Erschütterung er litten hätte. Im übrigen bandelt es lick dabei — wied.'rum im Gegensatz zu den hierüber verbreite ten Meldungen — keineswegs um Kündigun gen des Auslandes, sondern lediglich um ohnehin fällige Verbindlichkeiten. Es ist damit zu rechnen, daß der diesmalige Quartalstermin sich für uns vielleicht schwieriger gestaltet, als sonst, aber Besorgnisse ausierqewöbnlicher Art brau chen wir nicht zu begen. Es muß daher mit aller Entschiedenheit gegen Nachrichten Front gemacht werden, die den Stempel der Böswillig keit an der Stirn tragen und nur dazu bestimmt sind, gegen unsere Finanz- und Wirtschaftslage im Auslande Stimmung zu machen " Die Entlastung der französischen Reservisten. O Paris, 21. September (Erg. Drahtmeld.) Eine Note der „Agence Havas" besagt, Vie Ent lastung der Reservisten mutz am 24. bis 26. September für das 6. und 20. Korps stattfinden, am 24. Sep tember für das 7. und 2., am 26. September für das 1.. 9. und 14. und für alle anderen Korps am 24. September. Die Emdener Spionageaffäre. * Emden, 21. September. (Eig. Drahtmeldung.) Wie jetzt verlautet, sollen die beiden Verhafteten englische Inf a n terieoffiziere sein, doch glaubt man. datz beide bald wieder freigelassen werden. Im Hafen von Delfzyl liegt eine englisch beflaggte Segeljacht namens „Orato". Ob dies mit der Angelegenheit zusammenhängt, ist unbekannt. Ein hiesiges Blatt berichtet, datz beide Engländer vormittags dem Amtsgericht vorgeführt wurden. Die Lebensmittelteuerung. kü Nachod, 21. September. (Eig. Drahtmeld.) Seit einigen Tagen haben hier Kundgebungen gegen die Lebensmittelteuerung stattgefunden. Gestern abend wurden Militär und Gendar merie mit Steinen beworfen. Die Stratzen wur den nur mit grotzer Mühe geräumt. Verschiedene Personen wurden verhaftet. Da man für heute abend neue Unruhen befürchtet, wurde das Militär verstärkt. baut Luftschlösser. Er phantasiert von Reichtum, von Schätzen zur Verwirklichung hoher Ideen, zumeist allerdings für seine Kinder. Am Eolde hängt er und das Gold verachtet er. Aber was hat die Welt vom Märchenreichtum? Unablässig kommen die er werbsbeflissenen Gläubiger und veinigen den selt samen Schwärmer, an den nur sein Titus glaubt. Die Tochter, die eine Liebschaft hat, fühlt sich Mutter. Ihr Geständnis würde einen Vater gewöhnlichen Schlags zum Aeutzersten treiben; Vincenz nimmt es mit wahrer Heilandsruhe auf, schließt die Tochter nur inniger ans Herz und gibt sie seinem Schreiber Caisian zur Braut. Für die Hochzeit und den schwer kranken Sohn aber ist Geld nötig. Geld. Geld! Zu einem schweren Entschlüsse rafft sich der Idealist auf; er steigt herab von seiner Höhe, seiner Dachkammer, in die Niederung des Gewöhnlichen, in die Protzen wohnung seines Vaters, der er stolz Jahre hindurch ferngeblieben. Er schneit in eine Gesellschaft hinein und appelliert an des Vaters Herz, der aber Empfin- düngen in seinen Büchern nicht führt. Als er sich aus der Gesellschaft, die ihn anwidert, fortstehlen will, findet er eine kostbare Halskette, die seine Stiefmutter verloren hat. Der Schmuck könnte ihn retten und er steckt die Kette in die Tasche. Da wird dasKleinodvermitzt. Als zwei armeLohnkellner brutal beschuldigt werden, bekennt Vincenz sich lachend als Dieb und wirft die Kette verächtlich auf den Boden. Trotz allem ist der mit Hohn bedachte Vater gut genug, dem ideal gesinnten Sohne ein Kuvert mit einigen Tausendmarkjcheinen zu schicken. Als Bin- cenz das Geld erhält, erfährt er, datz sein Titus gestorben ist. Da hält er die Scheine über das Licht und läht sie in Flammen und Rauch ausgehen, um dem Toten ein Opfer zu bringen. Das hat den Schein von Grütze, aber auch nur den Schein. Wenn er jetzt zu solchem Opfer bereit ist; warum hat er nicht ichon dem Lebenden sich selbst, seinen sogenann ten Idealismus opfern können? Meint er dock einmal, datz nur Kinder dem Leben Wert geben! Na. also! Und hat er nicht noch eine Tochter, mit deren bevorstehenden Hochzeit er bei seinem Vater seine Bitte um Geld motivierte? Da« Mädel braucht doch eine, na, wie nennt man das doch. — eine Mitgift. Aber Vincenz verbrennt die Tausend markscheine. Flockender Schein, Rauch ist leine Grütze, sein Idealismus Wahnsinn. Die Gläubiger drängen und klagen. Und die Tochter soll heiraten, mutz heiraten. Der. der eben erst ein kleines Ver mögen zu einem Häuschen Asche verwandelt hat, läßt sich von einem Heiratsvermittler einer alten, reichen Dame verkuppeln. die für den Idealisten Bürgschaft leistet. Aber das Schicksal macht auch diese« Opfer nichtig. Susanne, die aeliebte Tochter, erdrosselt sich. Nun bricht der Verlassen« de« Ver- Der spanische Generalstreik gescheitert? 8t. Madrid, 21. September. (Prio.-Tel.) Die ganze Streikbewegung gilt als erschöpft. In Madrid selbst ist der Streik auf wenige Korpo- rationen beschränkt, darunter die Mehrzahl der Bau arbeiter und Droschkenkutscher. Alle öffentlichen Be triebe funktionieren normal. Die Zeitungen «r- scheinen mit wenigen freiwilligen Ausnahmen. Be ritten« Truppen patrouillieren in kleinen Abteilungen durch die Stadt. Der Beschluß des Syndikats von Bilbao, die Arbeit wieder aufzunehmen, bestätigt sich- I>. O. Madrid, 21. September. (Meldung der Preß-Zentrale.) Der für ganz Spanien angekün digte Generalstreik scheint in der Tat mißglückt zu sein. In Bilbao hat eine große Anzahl Ar beiter ihre Arbeit wieder ausgenommen, nichtsdesto weniger werden aber die getroffenen Vorsichtsmaß regeln aufrecht erhalten. Zn Barcelona beschloß ein Teil der Ausständigen gestern, die Arbeit wieder aufzvnehmen. 17 Verhaftungen wurden dort gestern vorgenommeu. Alle Zeitungen, auch di« republi kanischen und radikalen Organe erscheinen wieder. In Valencia ist die Lage noch sehr ernst. Zwi schen Streikenden und Polizei kam es gestern im Laufe des Tages zu wiederholten Zusammenstößen. Drei Arbeiter wurden dabei getötet und vier schwer verwundet. Die Ausständigen zerstörten sämtliche Telephon- und Telegraphenleitungen in der Um gebung der Stadt. Auch die Züge ließ man nicht ver kehren, da man Sabotageakt« der Streikenden be fürchtete. Zn Saragossa ist die Ruhe wieder vollständig eingetreten. Die Straßenbahnen verkeh ren wie gewöhnlich. Bei Haussuchungen, die gestern in Bilbao angestellt wurden, wurden mehrer« Per sonen bei denen aufrührerische Schriften vorgefunden wurden, verhaftet und in Polizeigewahrsam behalten. Auch in Santander und Sevilla ist die Si tuation noch immer kritisch. Zn Asturien müssen sämtliche Fabriken feiern. In Dijon hielten die A'.lniterrereine gestern nacht ein« Geheimsitzung ab, in der der Generalstreik beschlossen wurde. Der Schatzmeister der Arbeiterunion wurde dort in Haft genommen. Die Behörden haben Verstärkungen er beten. Zn Madrid ist di« Lage ebenfalls noch äußerst ernst und man rechnet hier noch mit einem Generalstreik. Zn Fernal streiken sämtliche Fa brikarbeiter und Straßenbahner. Die Stadtverwal tung hat um einer Hungersnot oorzubeugen, an die ärmer« Bevölkerung Nahrung verteilen lasten. Obstruktion in der niederländischen Kammer. igss Haag, 21. September. (Eig. Drahtmeldung.) In der Kammer begannen die Sozialisten in »er heutigen Sitzung eine systematisch« Obstruk tion. Schaper schlug vor, in zzommissionen den Gesetzentwurf betreffend die Jnvaliditäts- und Al tersversicherung der Arbeiter nicht zu beraten. Zum Tode des Eeneralinspekteurs Hart. Peking. 21. September. (Reuter-Bureau.) Es wird als sicher angenommen, datz Aglen, der stellvertretende Generalinspektor der Zölle, der Nachfolger Harts sein wird. Die Lage in Tschengtn. r. Chungking, 21. September. (Reuter-Bureau.) Vom 16. September datierte Nachrichten aus Tschengtu, die durch einen Sonderboten überbracht wurden, § besagen, daß die verhafteten Rädelsführer noch nicht hingerichtet wurden, und datz die Fremden noch nicht die Stadt verlassen können. 2000 Aufständische sollen getötet sein. * Automobilunglück. !>. Koburg, 21. September. (Driv.-Tel.) Bei Mehlis verunglückte das Automobil des Bauunter nehmers Preller aus Schleusingen. Die 19jährige Pfarrerstochter Witt mann aus Koburg wurde getötet, ein Sohn Prellers schwer verletzt. Zum Unfall auf dem französischen Panzerkreuzer „Eloire". Toulon, 21. September. (Eig. Drahtmeld.) Der Schiffsfähnrich Quemeneun, der bei dem Unfall auf dem Panzerkreuzer „Gloive" verleyr wurde, ist heute ebenfalls gestorben. trag, der für ihn keinen Zweck mehr hat. Seltsam, wie der Idealist auf zwei sich so widersprechende Opfer verfallen konnte! Die betrogene alte Braut aber hat ein edles Herz. Sie nimmt den Wahn sinnigen bei sich auf, dem die Reichtumsphantasie zur fixen Idee geworden ist. In schauerlicher Nacht nun tauchen aus dem Dunkel bleiche Gespenster vor ihm auf. Er selbst steht vor ihm als Kind, als Jüngling, als Mann, von den alten Gläubigern be drängt. und als stummer Greis. Als der ivm nicht Rede steht, hebt er die Pistole gezen die Erscheinung, sinkt aber selbst, von der Kugel getroffen, tot zu sammen. Das ist die Fabel, die in nicht eben geschickter Szenenführung auf fünf Akte verteilt ist. Das Ganze rst eine Häufung aber keine Steigerung. Das Tragische ist nicht glaubhaft; die Sattere wird zu weilen zur Poste. Die Symbolik ist zu wirtlichkeits schwer. Ist mrt Tragikomödie das Stück schon als ein Gemisch von heterogenen Bestandteilen bezeichnet, so ist es in der Eharakterisierung seiner Gestalten und der Erfindung einiger Szenen erst recht ein miitum eomlEtum. Ibsen taucht auf tnit Hjalmar Ekdal und Hedwig und mit Borkmann, Hauptmann mit Crampton und Gertrud. Und gleitet nicht auch Raimunds Schatten über die Bühne? Aber freilich das Totenopfer und noch einiges andere ist Eulen- beras Eigenstes. Und in dem offenbart sich ein Dichter, der viel zu erfüllen hat, weil er viel ver spricht. Ein Dichter konnte schließlich auch nur Shakespeares Geisterszene im fünften Akte von Richard dem Dritten so ins Vulgäre übertragen. Das Publikum folgte der Aufführung mit Inter este. Starker Beifall setzte erst nach dem dritten Auizuge ein. blieb aber nicht unwidersprochen. Zum Schlüße wurde der Dichter stürmisch gerufen, und als er nicht erschien, Oscar Sauer, der als Vin cenz eine Glanzleistung geboten hatte. Er gab dem exzentrischen Wesen einen Schutz ins Pathologische und lietz die Empfindlichkeit des Stolzes mit seiner Mimik auf» Stichwort reagieren. Für die Ironie des überlegenen Geistes fand er den richtigen Ton nicht minder wie für die wärmeren Regungen de« Vaterherzens. In der Gespensterszene nahm sein Wahnsinniger das volle Matz echter Tragik an. Ohne Sauers Meisterspiel wäre der Erfolg ausgeblieben, so Gutes auch Emanuel Reicher, Hans Marr, Gustav Rickelt, Ernst Netzler und Ilka Grü- ning noch boten. Ob der Beifall für Herbert Eulen berg nicht durch den Prozeß wegen des Dichters im „Pan" veröffentlichten ,,Brieses eines Vaters unsrer Zeit" etwas demonstrativ gestimmt war? bm. Letzte Srmüelsnachrlchten. - Köln, 21. September. (Eig. Drahtmeld.) In d«r heutigen Sitzung des Aufsichtsrates des Schaaff- hausensch«» Bankverein« wurde über den Verlauf d«s ersten Halbjahres berichtet, datz die Einnahmen aus den in Effekten abgewickelten Konsortialgeschäfien die Höhe des Vorjahres nicht ganz erreichten, während das laufende Gefchüft bei steigenden Umsätzen weiter hin eine befriedigende Entwickelung zeigt. Ferner wutd« berichtet, daß di« International« Bohrgesellschaft für das mit dem 31. März abgelaufene Eeischäftsjahr 1910/11 eine Dividende von 200 Prozent verteilt. 5 Bremen, 21. September. (Eig. Drahtmeld.) Zn der heutigen Aufsichtsratssitzung des Nord deutschen Lloyd verlas der stellvertretende Konsul Achelis einen Brief des Präsidenten Keo Plate, in den, dieser mitteilt, datz er sich wegen eines Augen leidens auf dringenden Rat seines Arztes genötigt sähe, am 1. Oktober 1911 um seine Entlastung aus dem Aufsichtsrate zu bitten. Achelis gedachte in warmen Worten der langjährigen großen Verdienste des Präsidenten und sprach sein lebhaftes Be dauern aus, datz der Gesundheitszustand demselben nicht ermöglichte, länger an der Spitze der Gesell schaft zu stehen. Der Äufsichtsrar genehmigte darauf die erbetene Entlastung und wählte zum Präsidenten Konsul Achelis, zum Vizepräsidenten Konsul Nolz«. 5 Bremen, 21. September. (Eig. Drahtm.) Zn der heutigen Generalversammlung der Bremi schen Hypothekenbank fand der Fusions vertrag mit der Deutschen National bank, Kommanditgesellschaft auf Aktien, Ge- »rehmigung. * Hirschberg, 21. September. (Eia. Drahtmeld.) Nach dem Jahresabschluß der Schlesischen Cellulose Papierfabrik, Aktiengesellschaft, in Gunnersdors be trägt der Bruttogewinn einschließlich 12 461 Vor- trag 331 155 (304 721) ^l. Nach Abschreibungen in Höhe von 117 626 <4t und Dotierung des Erneue rungsfonds mit 20 000 sollen wieder 71/2 Proz. verteilt und 29 050 auf neue Rechnung vorgetra gen werden. H Antwerpen, 21. September. (Eia. Drahtmeld.) Die heutige Wollauktion verlief bei regem Besuch und guter Nachfrage zu unveränderten Preisen. Von 3700 anqebotenen Ballen wurden im ganzen 1603 Ballen Buenos Aires verkauft. Die heute angeborene Lroßbredwolle ist von etwas geringerer Dualität. ? Paris, 21. September. (Eig. Drahtmeld.) Die offiziösen Mitteilungen, die aesiern den Bankleitern Berlins über den Stand der Marokkoangelegenhcit gemacht worden sind, bildeten die Veranlassung, daß die hiesige Börse in fester Haltung eröffnete. Der Verkehr war späterhin allgemein ruhig. Die günstige Stimmung blieb aber bestehen. Devorzuat waren russische Fonds, spanische Rente und Rio Tinto. Man glaubt, daß die Reportsätze in einer Liguidation Er leichterung erfahren werden. * London. 21. September. (Privatkabelgramm.) Die Kursbewegung an der Fondsbörse (über deren Eröffnung wir bereits in unsrer gestrigen Abend- nummer berichteten, die Red.) gestaltete sich hö'hst un. regelmäßig. Die Tendenz war zu Beginn zunächst fest auf den Eindruck, den die deutschen Mitteilungen über den Stand der Marokkoverhandlucgen machten. Später wurde die Haltung schwankend, und nachmit tags tret auf die Erböbunq der französi schen Bankrate eine Abschwächung ein. Rio Tinto Aktien gaben nachbörslich bis 60bsi nach, Ame rikaner ermatteten auf di« Baisse in Stahltrustaktjen. Die Stammaktien des amerikanischen Stahltrusts fie len auf 60V». die Vorzugsaktien von 113^ auf 108 infolge der Gerüchte über die beabsichtigte Auflösung der Gesellschaft. Südafrikanische Werte waren matt. Mexikanische Eisenbahnwerte zeigten eine feste Hal tung. In die Bank von England flössen durch Barrenkauf 184 000 Vfd. St., dagegen gingen aus der Bank 300 000 Pfd St. nach der Türkei. " Bradford, 21. September. Wolle stetig. H New York, 21. September. (Eig. Drahtmeld.) Telegramme der Hallvtzeitungen aus Washington berichten von einer allgemeinen Bewegung bei den großen industriellen Kombinationen, die auf ihre Auflösung gerichtet ist. Der Stahl-, Zucker- und an dere Trusts bereiten sich vor, dem Beispiel der In ternational Harvester Company zu folgen. Die Staats anwälte legten den Trusts nahe, daß cs nutzlos sei, eine günstigere Auslegung des Shermangesetzes abzu» warten und daß zu befürchten sei. daß der Kongreß noch strengere Gesetze schaffe, wenn die Trusts sich nicht schnell der Interpretation des Gesetzes durch den Obersten Gerichtshof anpatzten. * New York, 21. September. (PrrvatkaLelgranrm.) Die Baltimore and Ohio Bahn und die Missouri Pacific-Bahn bestellten Aus-rifftungsmaterial. * New York, 21. September. (Privatkabältzramm.) Die Erhöhung der französischen Bankrate durfte bald eine Goldausfuhr zur Folge haben. * New York, 21. September. (Privatkabelgramm.) Die Aktien der American Beet Luger Co. lagen matt auf die Befürchtungen der Auslösung der Gesellschaft uick der Herabsetzung der Zölle. * New York, 21. September. (Privatkabelgramm.) Missouri Pacific-Aktien waren stetig trotz des wenig befriedigenden Jahresberichtes. * New York, 21 September. (Privatkabelgramm.) Angeblich di« Verwaltung der New York, Ne« Haven and Hardford Bahn hat heute dir Frage der Dtvidendenherabsetzung erörtert. * New York, 21. September. (Privatkabelgramm.) Der Ausweis der Reading Bahn fand günstige Be urteilung. * New York, 21. September. (Privatkabelgramm.) Die Aktien der Union Pacisic^Bahn gingen heute aus den niedrigsten Kursstand seit Zähren zurück. Rew York. 21. September. Fondsbörse. (Schluß.) uktd au v>' ao.s.v.ie-keDarl. WkNU. a. Berlin i Wcchs. a. Bart» Sü«chs«'. o.Land. I cm Lage» London (tadir Iran« »er« SiiNcr Bullion St. Laut« S. K. Net. 4>>k> Bonds Zouldcrn BacU. 4 »l, M/S «d«. Ätchtlon rop. Balttmorc Lanad. Poe. Lheiapcale Lhicaaa. Milw. eiol. Soulhein Denver Lomia. Sri« ctommon Mr atNorü, or^ HlUnot«ü«nll-U, Liidtav Baue» j Lut»o.u.Naldv) Missouri uan> l !>end s -orticr s n«ur j vartui S 51750 2.12 L50 0512 51812 48325 4 8325 'M, '8 7S. 7»- ecissour^ Par. i Z5 75 lirwDor» Lentr 100 er NewDorkOntar. ZS12 §tor'. an» Wen. 10V.— -lortlirrnPaci» c 114 25 Pennsylvania 114LS Neadtna 1Z7H2 Nock?>«lani- A« ZouldernPacMc 1Y7Z/ Southern Viamv 2537 Unton Pacific 1575h LVabast» vref. . W, - Lmalaamated »inerte. vocoin. ttmerie. SmrU. > Nmkr.Sua.Vics. inaconda Dcneral «leciric Un Sikcl komm. do. pr«' Ulab Lopver lltrg. tibemica -iulionat e«ao Standard Oil Sk<neSio«t'.Et!>c * Ne» York, 21. September. (Privatkabelgramm.) An der zo»d»bArs« machte sich gleich bei Beginn ein« nervöse Stimmung bemerkbar. Das Geschäft gHtaltete sich lebhafter bei unregelmäßiger Kursbe wegung. Die Erregung steigerte sich noch durch den heftigen Kurssturz der Stcchltrustaktien. Es erfolg ten starke Positionslösungen namentlich in den Vor zugsaktien des Stahlrrusts, di« in großen Mengen auf den Markt geworfen wurden, da man mit der Auflösung der tsiesellschaft rechnete und-ungewiß über die Folgen war, die daraus für die Aktionäre der (Oesellschaft entstehen würden. Auch das Fehlen einer Meinungsäußerung des Präsidenten (Oary vom Stahl:rüst wurde für bedenklich gehalten. Man sprach davon, datz die in Aussicht genommene An passung des Stahltrusts an die Forderungen des Shermanschen Antilrust'Kesetzes auch andere In dustriewerte in Mitleidenschaft ziehen werde, be sonders Internationale Harvester Co. und General Electric. Verstimmenden Einfluß übten ferner größere Verkäufe des Auslandes, die sich per Saldo auf 40 000 Stück Aktien stellten, aus. Ferner drückten die europäischen Vankdiskonterhöhnngen, die auf «nbrsriedigende Aussichten für den allgemeinen Handelsverkehr, besond.'rs hinsichtlich des Stahl« und Kupfcrhandels zurückgeführt wurden. Seitens der Baisse wurden heftige Vorstöße unternommen und mehrfach wurden Not liinite erreicht. Auch fanden Gl ittstellnngen wegen unjze»lügender Ein schüsse statt. Eisenbahnwerte würben svätcr mit in die allgemeine Abwärtsbewegung hineingerissen, zeigten sich aber erheblich widerstandsfähiger. Stützungskäufe, namentlich für Steels, wurden nur in geringen» Umfange vorgenvmmen. Gleichwohl konnten sich die .Kurse später etwas erholen auf ver- einzelte Deckungen. Die Kurse schwankten hin und her, die meisten Werte konnten aber die Verluste in folge von Rückkäufen wieder einholen. Einige Spekulanten nahmen Käi'fe vor, um ihre Positionen zu drehen. Das Interesse konzentrierte sich in der Hauptsache auf die Werte des Stahltrusts. Es waren verschiedene Gerüchte über das Verhalten des Verwaltungsausschusses der Gesellschaft im Um läufe cs lag aber keine authentische Meldung vor. Die Umsätze erreichten die bedeutende Hälfe von 1258 000 Stück Aktien. Die Haltung war am Schluss« unregelmäßig. Trotz der Derout« in Stahl trust- uns anderen Industrieiverlen erwies sich die Börse ziemlich widerstandfähig. Bahncrktien be haupteten allgemein ihren Kursstand. Einzel'.imsätze: Reading 164 MO Shares; höchste und niedrigste Kurse 13!i'- bzw 136'5; Union Pacific 128 000. 15!>' ^ bzw. 156s.g Steels 258 000. 63'sH bzw. 58; Canada 9000, 226 bzw. 223'/-,; Amal- gamated 51 000, 53H bzw. 51'/,; Steels prcf. 57 000, 109'4 bzw. 104',^; Nat. Lead 48.-. New York, 21. September. Produktenbörse. iSchlust) 1 icuic » v'iiicr » 7453 1' 2 37 »8K 73k 737 51 kl kl 4S75 13 675 525 ->351 1dl 37 107 5050 11.A 10?5 1074 1225 1211 L50 40- >k»i- » nnr!„r n.rc- ''vcrooc» nci^Lt-UIerdnw : ificc 2i,c Ä!v.7 i »okc l ^ept. Stov. j -.-.ai 6. 4t),- »r-k 7 35 54 55 75 44.5U 5050 1115 10.88 W77 1ll74 10 84 1081 1083 10 »2 10S4 1112 rScncn trolki >ÜUnl.Nr.eUc>'c Tc« mV,» Mnt !AittS Nr. 2 »nired !oko VI»-er Str. 2 cltpv-'d >oko Laiim vollr okc Ecplcmkcr Lklober vlovew.dcr Lezcmbrr Januar Frvruar Äür» Apr.l Utiw Ort. lote tokciicn Nr. I, eiorU). .Zoundri -15K1K'. 15'^15 . - ->«15-15 >5-15 15>l § 445 55 4>'5 4 55 äi,vfcr?'. n 11' 11 1?" /".»'n'e.5837 3812 3850 33 5.00 5.- 410 5 50 9875 M KS 137, — si»nl 580 8 ON.rlo!?r>rivV>! 4.1Y 74 50 >io. Si.j 450 s 'e a.r'ro»'. 10, - WUcor .Ouarr Tl aran. '-a. mn-»ccoar< t>ctrolcii>» iriin. inüalcr, > 0. -ZI whtl, Lrev. e'aliin, Tnlft Irr rntin N.A o,'. Caeann^ da. 20Ninin>',I. Mdri,12 <15 co. - Str.. 15-15° ^ouihcrn Är. > 15 15>!- ra ra-- d»c do. Los» 15 15^ 15-15'1- eicssrm. Llali» (Pill«5ura> /la'ilschlen'i' * New York, 2l. September. (Prioatkabc-lgramin.) Im Anschluß an die Meldungen aus dem Auslände eröffnete der Baumwollmarlt in fester Stimmung. Unter LuTuidationen und Blankoabgaben stellten sich di« Preise spater niedriger, um dann von neuem an- zutziehen, als aün-stig« Wetterprognosen be5anrft wurden. Die bessere Grundstimmung konnte sich di« zum Schluß behaupten, da Meinungsnachfrage her- oortrat und die Baisse deckte. * New York, 21. September. (Prioatkaibcklgranrm.) Der Weizenmarkt zeigte bei Beginn auf günstige «uro- päische Erntenacbrichten ein schwaa^es Aussehen. Unter Deckungen setzte sich aber später eine Erholung Lurch, die jedoch einer erneuten Abschwächung wich, als der günstige Bericht der Cincincnati Price Cur- rents bekannt wurde. Der Schluß war auf die Festig, keit der nordwestlichen Produktenmärkt« und damlt zustrimmenhänMNde Deckungen erholt. * New York, 2t. Septomber. (Privatkabelgramm.) Mais gab nach fester Eröffnung auf günstige Wit- ternngsberichte nach, konnte sich aber schließlich erho len, da di« feste Haltung der Lokomarkte Veranllls- sung zu Deckungen gab. Res York, 21. September. (Privatkabelgramm.) Die Preise am Kaffeemarkt erfuhren eine kräftige Steigerung infolge ungünstiger Ernteberichte, leb hafter Nachfrage für Lokoware und beträchtlicher Kaufe der großen Kaffeefirmen. Chicago, 21. September. ProSukteubörse. (Schluß.) ! i> u, v,>r».r s ncnu oortier '-Urken ^-epu L S2.12 ptai» !1u!i —'— — - — De» em der Mai >W d„sre Tez. Mai KZ Juli MaiS s«vt Dezember Mai 55L7 —,— 8^ 55Ä Lchni.ili Okl. Park Jan. Ikwpen ON. Y.275 4.25 15 845 Issolei' HittefUkigs(!sp68otwll vom 21. Leptemdor, mittag 12 vdr. vrl VittvremzcvvvrbLItat,»« 1 Inmbruek 9 8ekr ecbdn Ww<l8till 2 blmckecii 13 Wolkig — 3 siitr.d »dal 7 ?ekr sekdu Wietstill 4 Kllkütelu 9 — b »lal. 11 üeäeelit Wtv'iklill 6 strcnlier 7 — 7 llrixen 9 — 8 'I'vblaeb 6 — 9 lloreo 12 — 10 I-evwo 13 — 11 Kerno Ib Wolkig Wio 'still 12 ll'r.cwc 12 Oexen 13 liiv» 1« ll-aek'kt vhcsrrdakteur: Dr. Lntwln LteUrv-ctin, t. tpertr. Johavvcs Lchalj. Verantwortliche Redakteure: Kür Politik 5r. N. Stünther, lokale u. glchsische Nnnelenenbeiten, kagcochrouik u. vermischtes ». ». BvUtar, dnS Keutllcton t. S». v. »Ivttkar, Musik v. Seftvitz, Tport und Gcrichtosaal I. Oaarseld. Kür die Handcl»>eit>ina N. Sirchrath. Kür den Knseratenteil t. B. Heinrich Sialsrr. Lämtlich in Leipzig. Unverlangten Manuskripten ist »'c»S dad Nllek- porto beizufügen. Kür Ausbewchruna und Stückgabe wird keine Gewähr übernommen. .-Zuschriften sind nicht persönlich zu adressieren, sondern an de« Perla>, die Siedaktton oder die Gcichast»stellr de» Leipzig«» Tageblatt«» M richte».
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