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Sonnlag, den 1«. April 1931 Nummer 91 — 30. Jahrgang « M Srichrlnt «mal wüchtt. mit tllaNr.«r<M»bettagen.VNmat and kScw und der NmdcrbeNaae.gür mMe NcMen vnaeL sowie den WW «Inietgenpr-Ne - '0->voNkn« P.Mj-le NN FmE T.-obello>,ei> .St. Vcmw- PloIIV .UMerkmUmi» >md Wlsleu», MW mnelgeu u.-I>Ue!!U'luche ^N «. Dl» P>I, i I imei.lle. - M ,r>r ! >aNVU>e Hau-Irau'. .«,-rctNcher N<U,wbcr'. .Da» giNe ö« 8 >2 8 UW Wj ^8 V'*'<>'1^' - - . o.'onaNicher VeniaSvretS .« e-co elnlckil. B,l!kNoeIt>. >^D ^8 MÄ DW WM 88 8W 88 Ws -tv g die P.NlNcN-nn. <eNe I.<N>. Vrl0nkk> au z. Z,n Zoll« jkl^uuiuacr 1«» z. Locmobeud- v. Socmloguuounec «u -f. n MI DD UW 8! ö« WW SW boheierMewal! eililchl lede «eip'lichlm,>i aut^i^ci.int, ^wt« Hnun,chn'ileiler: -kr. I«. 1-eeca,» Drcddoc. M. W^.. M IN 18 « M M 8 ^"""'"'0 v. on.ela.u.. r.u'IcSoc» '' c.nam^v -ch'dcmc'.r» vm cna,mn.'.-r. ^e.'». Lc-c»qi, ^r-ooe«. N8 W M M G-!chM,ch-r Leil: Iran» Buoaar-. LttSb-N. oolkssettuna (»«Ickickstdftell», rrnck«.B«rIag> «ermama. »I^>. Nlr Berlag und Drucker««.glNale Dresden. Dresdener.!, PoNerNratzet?. ff,mrutsl012. PoNIchecklonco Dresden »70L ipnnttonto Sradtbant Dresden »!r, «Nl» Für christliche Polilik und Kultur . NtedaMon der Sächittckien VoNS,»tN>na Dresdcn-rllijladi l. Polcerkrasic N. a-rnnu ecr/N ,md »W12. Weilerarbeil am Zollverlrag Ote Haliung Deutschlands und Oesterreichs bleibt unverändert Berlin, 18. April. Zu d«n Meldungen über «lnen Schritt verschledrner dlpl»- matischer Vertreter in Wien beim österreichischen Austenmluisier wegen der deutsch österreichischen Zollunion erfahren wir auo brelsen des Auswürtigen Amtes, dost di« augenblicklich im (gonge besindlichen Referentenbesprechungen Uber die Formulierung des Zostvertrageo entsprechend der Erklärung des Reichskanzlers Brüning gegenüber dem britischen (gesand ten aus keinen Fall unterbrochen werden sollen. Deutschland steht nach wie vor aus dem Standpunkt, das» die beantragte juristische Erörterung der Zollunion in Gens keinen Einstnst aus die lausenden Verhandlungen über die Zollunion haben könne. Die Wiener Neuesten Nachrichten schreiben: Der Zweck der Havasmeldung ist klar: Der Quai d'Orsay hat das Bedürfnis, sich der französischen Oeffentlichkeit gegenüber mit einem Erfolg der von Paris ans eingcleiteten Gegenaktion answeisen zu können. Bon einer Unterbrechung der vorbereitungsarbeiten oder gar von einer Zurückstellung des Zollunionplanes, wie von gegnerischer Seite angedentet wird, ist und kann aber, das; muh ausdrücklich sestgestellt werden, natürlich keine Rede sein, schon deshalb nicht, weil die Gcgcnpläne, zu deren Stiihung das französische Commnnigue offenbar herausgegcben wurde, mit Ausschluh Deutschlands und Oesterreichs gedacht sind. Wenn diese Gcgenpläne die Belebung der enrozmischeu Wirtschafts not zum Ziele hatten und nicht wieder nur machtpolitischen Zwecken zu dienen bestimmt wären, würde man von öster reichischer und reichsdcuischer Seite kaum etwas gegen sie cin- zmveiiden haben, uwil sie ja schliehlich wieder in den Vorschlag der beiden deutschen Staaten einmiinden müssen. Eine Sanie rung der prekären Wirtschriftslage Europas unter Ausschluh Deutschlands oder Oesterreichs ist ausgeschlossen. Daher besteht auch für diese beiden keinerlei Anlaß, sich durch die jetzt er ¬ öffnete Gegenoffensive in der Verfolgung ihrer mit den natur gegebenen Existenzbedingungen Europas in voller Uebereiu- slimmnng stehenden Pläne irgendwie beinträchtigen zu lassen. Der Weg geht weiter. Geheimnis um Briandö plan Paris, Ick April. Ueber die gestrigen Minislerbesprechuugen, in denen die Frage einer allgemeinen europäischen Wirlschastsaktion behan delt wurde, null Matin ersahren haben, das; es sich bei den geplanten Mastnahme» um solche mit sofortiger Wirkung und solche mit späterer Wirkung und allgemeineren Charakters handele. Für sosort soll nichts weiter beabsichtigt sein als eine Unterstützung der Landwirtschaft gewis ser Dona ulä «der. die an Ueberproduktion leiden, also etwas, was längst durch die Europaunion beschlossen wurde und womit sich erst kürzlich zwei Konserenzen in Paris, allerdings mit sehr geringem positiven Erfolg, beschäftigt haben. Es scheine, so schreibt das Blatt, das; nun Frankreich aktiver ein greifen wolle. Frankreich sei in der Lage, den Donauländern sosort zu Helsen, indem es sich an diese Länder wende, um zum wenigsten einen grossen Teil seiner Geireidcbedürsnisse zu decken. Die geplanten Mahnahmen von nicht unmittelbarer Aus wirkung zielen, wie Malin wissen wist, aus eine Einigung aller interessierten Länder ab, um die europäische landwirischan liehe Produktion zu ratirnalisieren uns uulerzubriugen, sowie um sich gegen das russische Dumping zu verteidigen. Der Malin ist also auch nicht in der Lage zu sagen, worin der Plan der rtekämpsung der Wirtschaftskrise, von der gestern in offiziösen Note« und durch die dem Quai d'Orsay nahestehenden Blätter gesprochen wurde, besteht. „Gleichheit -er Bestrebungen" „Offervatore Romano" über Katholische Aktion und politische Parteien Es ist ein für uns sehr erfreuliches Zusammentref fen, Latz der Kernpunkt der Frage, die wir unter der Ueberschrist „Kirche und Partei" im Leitartikel unserer lefzten Sonntag-Nummer behandelt l)atten, am Tage darauf von dem offiziösen Organ des Vatikans, dem „Offervatore Romano" (Nr. vom 13/14. April) erörtert worden ist. Das vatikanische Organ besaht sich in seinem Artikel grundsätzlich mit dem Verhältnis z >v i s ch e n d e r K a t h 0 l i s ch e n A k t i 0 n li n d d e 11 politischen Parteien. Durch die Auslassung des „Offervatore", die ebenfalls an die von uns erwähnte Aeutzerung der Zeitschrift ,Vom frohen Leben" anknüpst, wird unsere Darlegung Pnnkt für Punkt bestätigt. Eine Würdigung des „Osservatore"-Artikels, der wohl als offizielle Aeufzerung deszüipsklichen Staatssekretariates angesprochen werden darf, bringen wir im Leitartikel der heutigen Rümmer. Die Darlegungen des vatikani- scl-en Organs haben folgenden Wortlaut: „Die deutsche Zeitung „Vom frohen Leben" brachte in ihrem Märzheft die Wiedergabe eines Abschnitts aus dem Brief Sr. Eminenz des Kardinal-Staatssekretärs Seiner Heiligkeit an Erzbischof Kordac von Prag bezüglich des Verhältnisses zwi schcn der Katholischen Aktion und den politischen Parteien in dec Tschechoslowakei und zog daraus einige Folgerungen für die deutschen Verhältnisse. Abgesehen nun davon, das; die v e r- schiedenen religio« s politisch en Verhältnisse der beiden Länder ein verschiedenes praktisches Verhalten in der Anwendung der gleichen Grundsätze, die deswegen noch nicht gegensätzlich ist, erfordern kann, so mus; von vornherein gesagt werden, das; es nicht Ausgabe einer Parteizeilschrift ist, auf einem Gebiete eine Entscheidung zu treffen, das einzig der kirchlichen Autorität untersteht, die allein die Weisungen ausgcben kann, die jene Beziehungen regeln. Es dürste aber zweckmässig sein, einige weitere Hervor hebungen und Erläuterungen folgen zu lassen. Niemandem ivohl ist unbekannt, dast die Katholische Aktion „die Mitarbeit der Laien am hierarchischen Apo stolat der Kirche" ist. Demnach mühte auch für einen ober flächlichen Beobachter klar sein, dah die Katholische Aktion aus Grund ihres Wesens, ihrer Bestimmung und ihrer engen Ab hängigkeit von der kirchlichen Hierarchie etwas von den politi schen Parteien Verschiedenes ist. Lehtere sind nichts anderes als besondere Zusammenschlüsse, die auf dein Gebiete der Ge- sehgebung das Gemeinwohl unter einem besonderen Gesichts punkt zu fördern bestrebt sind. Es ist klar, dah, wenn die Kirch liche Autorität auf diesen Unterschied häufig zurückkommt. es nicht deshalb geschieht, weil sie befürchtet, die Katholische Aktion könnte in irgendeinem Lande mit den extremen oder michristlichen Parteien verwechselt werden. Hier ist der Gegen sah viel zu auffällig, als dah je eine Verwechslung zwischen Katholischer Aktion und einer Partei vorkommen könnte. Da gegen ist diese Unterscheidung büchst notwendig in katholischen Ländern, wo die Katholische Aktion sich mehreren politi scheu Parteien gegenüber befinden kann, die eine religiös sm liche Grundeinstestung haben und genügend Gewähr siir die Wahrung der Rechte der Kirche bieten. Da die Katholiken das Recht und die Pflicht haben, auch aus dem Gebiete der Politik am Gemeinwohl mitzuwirken, so steht es ihnen frei, sich der einen oder anderen dieser erlaubten Parteien anzuschtiehen, je nach ihren eigenen Anschauungen und Wünschen. Daraus solgt also, dah man die Katholische Aktion nicht in den Dienst der einen dieser erlaubten Parteien stellen darf. Das hiehe ja dre Autorität der Katholischen Aktion mehr siir diese als siir jene Lösung von Sonderfragen der Poliiik. des Sozial und Wi.t schaftswesens in Anspruch nehmen, wahrend aus diesen Getue ten die Katholiken als solche Freiheit der Diskussion und de» Meinung haben. Es gibt sedoch Länder, wo die Katk o iken sich nicht meh reren erlaubten Parteien lsolchen nämlich, die siir die Rechte Gottes und der Kirche die nötigen Garantien bietens gegenüber befinden, sondern nureiner solchen Partei, die diese Gewähr bietet. Es ist nun klar, dah zwischen der Katholischen Aktion, die sich die religiösen und silt>ichen Geschicke eines Volkes an gelegen sein läht, und dieser Partei, die ihnen aus dein Gcbiele der Politik und der Gesetzgebung einen sicheren Schuh bieten kann, eine Verwandtschaft, ja gewiisermnhen eine Gleich heit der Bestrebungen besteht. Folglich können die Katholiken gegebenenfalls nur mit Hstse dieser Partei eine wirksame Verteidigung der Rechte Gottes und der Kirche, die zugleich auch unveräuherllche Rechte der bei einer Vormacht- stellung von rellgionsfeindlichen Parteien bedrohten Seelen sind, leisten. Es ist dann durchaus nicht ausgeschlossen, das; in einem solchen Falle zwischen den Männern der Katholischen 'Aktion und denen der genannten Partei zwar keine Vermengung oder politische Bindung, tvohl aber eine Zusammenarbeit be flehen kann, die inniger sich gestaltet als anderswo. Wir wie dcrholen aber, dah es der kirchlichen Autorität, der die Sorge für die Seelen anvertraut ist, zusteht, die astgemeinen Grund sülze, und für die verschiedenen Fälle d>-> konkreten Weisungen auf dem Gebiete der Praxis auszuslellen. Unter asten Umständen jedoch wird die Katholische Aktion in ihrer rührigen Schulungsarbeit nicht nur aus dem Gebiete dec Religion und der Sitte, sondern auch aus dem des berus liehen und sozialen Lebens nicht nur beitragen, dem Staate gute Bürger, sondern auch hervorragende Kräfte heranzubil den, die auch auf dem politischen Gebiete Vorzügliches zum Besten des Staates beitragen können Uebernll Hal die Kalho lischt Aktion die Ausgal>e. die Katholiken im Hinblick aus ein höheres Ideal des wahren Wohls der Gesamtheit zusammen zuschliehen, so dah sie bei sich ergebender Notwendigkeit in der Lage sind, auf einer gemeinsamen Basis, über alle berechligten Sondermeinungen hinweg, die höheren Interessen der Religion und der guten Sillen zu verteidigen." Um die Kalholische Aktion lV 0 n unsere in r ö in ische n B ertrete r.) k. v. ?. Nom, 1ö. April UM. Begriff und Wesen der Katholischen Aktion, die nach einer Erklärung Pius XI. Teilnahme der Laien am hier archischen Apostolat ist, wurden von Anfang an häufig nicht recht erkannt und missverstanden, vielsach auch ab sichtlich missdeutet. Wo es sich um Unklarheiten handelt, die zuerst begreiflich sind, liegen inzwischen jo viele autori täre Erklärungen aus dem Munde des Papstes selbst, durch den Episkopat und die Nuntien, sowie im ..Onervatore Nomnano" vor, dah sie wokl inzwischen beseitigt jein müh ten, jedenfalls aber bei ruhigem Durchdenken verschwinden könnten. Für das Verständnis der Katholischen Atlion in Deutschland ist grundlegend einmal die wegweiiend» Rede, die Nuntius Pacelli, der jetzige Kardinal« Staatssekretär, über Wesen und Ausgabe der Katholischen Aktion aus dem Magdeburger Katholitenrage am st. Sep tember U>-'8 hielt. Der Gesandte des Hl. Vaters, der un« zweifelhaft hier als Dolmetsch päpstlicher Weiinngen auf trat, erklärte u. a.: „Die Katholische Aktion kennt keine allgemein gültig«' äuhere Form. Sie schasst sich ihre Form nach der jewei« ligen religiösen und kirchlichen Lage der Länder und Völ ker. freilich immer in bemühter, grundsätzlicher Einold« nung in die hierarchische Gliederung. Die Organijatioit ist das Aeuhere. Was die Katholische Aktion vor allem anderen dem ganzen Zellenbau des katholischen LebcnD geben will, das ist die Seele: katholisches Selbstbewuhdj sein, katholische Grundsatztreue, einheitliches katholisches Denken, Wollen und Wirken." An einer anderen Stell« sagte der Nuntius, „sie sdie Katholische Aktion) ist eben« sowenig Politik. Sie wird also den Katkolilen nicht iM rein politischen und rein wirtschaftlichen Fragen eine be« stimmte Anschauung auszwingen. Aber eines will sie er« reiclu'N und muh sie erreichen: Dem katholischen Volk« Führer zu geben, die überall da. wo Kultur. Wirtschaft und Politik das Gebiet des Religiösen und Sittlichen be« rühren, klar und sicher auf dem Boden der katholischen Weltanschauung stehen." Zur praktischen Durchführung der Katholischen Aktion in Deutschland halte Kardinal B ertra m mit dein Hl. Vater eine» Gedankenaustausch, der zu dem hoch bedeutsamen päpstlichen Handschreiben an den Kardinal vom Ist. 'November lU'.V über Wesen und Ai beilsweise der Katholischen Aktion führte. Der Breslauer Oberhirte hat daran anschliehend aus reichster Erfahrung sein theoretisch und praktisch belehrendes Buch „Im Geiste und Dien st e der Kaih 0 lis ch e n A ! ti 0 n" versaht, das organisatorisch den Zusammenschluh der Kräfte des Laien apostolats in Pfarrausschüssen und Arbeitsgemeinschaften mit ihren verschiedenen Betäligungszweigen eniwictelt. Auch aus diesen Einleitungen gewinnt man einen klaren kleberblick, aus welchen Gebieten die Arbeit der Katho lischen Aktion -erheischt wird, während Bedeuten, wie das Laienapostolat sich gegen die politische Betätigung der Katholiken abgrenzt, mirllich nicht austauchen. F:n Ein klang mit den vorerwähnten Richtlinien d-s Apostolischen Nuntius will allerdings nach den Worten Pias XI die Katholische Aktion, die den ganzen Menschen nmsaht. ihn auch in seiner bürgerlichen Bildung fördern Dazu gekört sicherlich auch die Heranbildung von Führern des katholischen Pre^emona? April! Den Leib stärkt meisten«, was wir essen, lind was wir tesen, nährt den Geist: Drum unsre Presse nicht vergessen. Dem fremden Gift d>r ^üre weist! Hier abtr e n neu! n»n Bezug der cVnnbsckenVvNszeümm kll 'Oresden-A. 1, polierstrake 17 Unterzeichneter bestellt ab die „Sächosche Volkszeitung" Ruine: Stand: Wohnort: Straste, Hansnuinnier: Der Bezugspreis ab Monat foigl ans Postscheckkonto Dresden Rr. :.'7Nst