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Sächsische Volkszeitung : 22.04.1931
- Erscheinungsdatum
- 1931-04-22
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-193104227
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19310422
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19310422
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1931
-
Monat
1931-04
- Tag 1931-04-22
-
Monat
1931-04
-
Jahr
1931
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 22.04.1931
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Das Sla-kparlament arbeitet aus Kein« Einigung üb«« Verdoppelung per Btersteuer Die erste Landlagssitzung Dresden, den 21. April. Die erste Sitzung des Landtages nach den Osterferien ist, wie angekiiindigt, auf den 28. April ein berufen worden. Auf der Tagesordnung steht die Beratung der Haushaltkapitel, Staatstheater und Kunstzwecke und zweier damit in Verbindung stehenden Anträge. Weiter die Beratung von Anträgen auf Aufhebung der Verbote von Versammlungen und Umzügen in Leipzig und Zwickau. Weiter die Einsprüche der kommunistischen Abgeordneten Renner und SIndermann gegen ihren Ausschluß, die Wahl eines neuen Besoldungs- und Beamtenausschusses und endlich die infolge vorzeitigen Ab bruches der letzten Sitzung vertagte Abstimmung über die An träge wegen des Gefrierfleisches . stnv >ns Land gegangen: Myrer des rlnteryauies, Schaylanzler — Ehrendoktor der siihrcndsten Universitäten — Ehrenbürger rwn LondonI Wieder sehe ich in Gedanken diesen Augen ¬ blick, als in dem gedrängtvollen Euildhall der Lordmayor das goldene Kistchen mit der Rolle der Lhrenbilrgerschaft dem kleinen Mann aushändigte; wieder sehe ich den immensen Saal gefüllt mit den Großen des englischen Weltreiches, welche alle ausstrhen, als die zarte Gestalt aus seinen beiden Krücken müh sam nach vorn geht, und mit einer Stimme, die vor Rührung zittert, vom Podium her spricht: „1 pray 6oct tkat l »ball »lrva>s remaio rvartkv ott tbis great konour ancl ok >aur reopect" .... wieder sehe ich die glücklichen blauen Augen, während er, aus den Arm seiner Frau gestützt, vom Jubel der Menge umtobt, die Staatskarosfr besteigt, die Ihn nach Monsion Hous« sahren wird .... „Wie würden Cie Ihre Lebenserfahrungen zusammenfassen, Mister Lhancelor?" habe ich ihn beim Abschied gefragt. Einen Augenblick Stille . . . Der Kanzler stützt sich schwer mit den Händen aus den Schreibtisch. Dann tanzen die Lichter in seinen großen, offenen Augen, und herzlich sagt er: „Wenn ich aus meinem Lebenskampf und meinen Lebenserfahrungen den jungen Leuten einen Rat geben darf, dann Ist es dieser: ^l.ot tkem attael» tbemnelve-, to «omo great cauao ancl »Iwaz-s do tailkkul to tkair convicttorwl": Sie sollen sich etwas Sroßes Vorhalten und Immer zu ihren Ueberzeugungen stehen.... 0r«5<1rn un«! Umgebung Wohlfahrtsfragen vor dem Bezirksausschuß Dresden, 21. April. Der Bezirksausschuß der Amtshauptmannschast Dresden beriet in seiner Sitzung am Montag erneut über die Frage des Anschlusses des Arbeitsamtes Freital an das Arbeitsamt Dresden. Der Ausschuß hatte früher sich gegen diesen An ichiuß ausgesprochen. Dieser Standpunkt hat sich nicht geändert. Der Ausschuß beschloß, siir den Fall, daß die Aufrechterhaltung des selbständigen Arbeitsamtes Freital nicht zu erreichen sei, die Erweiterung des geschästssühren-en Ausschusses beim Ar beitsamt Dresden dergestalt zu fordern, daß der Bezirksverband In diesem Ausschuß vertreten ist. — Der Gemeinderat zu Klin - genberg hatte die Auszahlung des Zweidrittelbetrages sür gewährt« Unterslützungsbeträge beantragt, obgleich das Ge- mein-cdrittel nicht ausgezahlt worden ist. Der Ausschuß be schloß. die Gemeinde zur vollen Auszahlung der Unterstützungs säg anzuweisen. — Schließlich stimmte der-Ausschuß der Ver teilung eines voin Arbeit»- und Wohlsahrlsministerium als Bei hilfe zur Erleichterung der finanziellen Lasten aus der Unter stützung der Wohlsahrtserwerbslosen zur Verfügung gestellten Betrags in Hol)« von 96 846 RM. zu. : Reue öffentliche Treuhänder. An Stelle des Oberregle- rungsrats Dr. von Haygcndorsf sind zu Treuhändern zur Wah rung der Rechte der Anleihegläubiger gegenüber den Gemeinden, Vemeindevcrbänden und öffentlich-rechtlichen Körperschaften im Bezirk der Kreishauptmann schäft Dresden Ober- regicrungsrat Dr. Knutze und als sein Stellvertreter Ober regierungsrat Dr. Ilberg, beide von der dortigen Kreis- hauplmannlchast, ernannt ivorden. : Senkung der Lagerpreif« für Hausbrandkohle. Von, Dresdner Kohlenhandel wird uns geschrieben: Um bei den vor- handencn Lagervorräten dem Verbraucher einen Anreiz zur belbstabholung seiner Kohlen zu geben, werden die zurzeit gel tenden Lagerpreise siir Kohlcnhandlungen, die über ein Lager mit Gleisanschluß verfügen, mit sofortiger Wirkung um 1 l> P f. je Zentner für alle Sorten ermäßigt. Demnach beträgt beispielsweise -er Preis ab Lager mit Gleisanschluß: Theater und Musik Schauspielhaus. Dao Possenfpiel „Schluck und Jan" von Gerhart Hauptmann, das in Dresden seit etwa sieben Jahren nicht mehr gespielt worden ist, wird im Schauspielhaus neu einstudicrt. Die erste Ausführung wird am Donnerstag, den 7. Mai, stattsinden iSpielleitung Josef Gielen). Im Lause des Monats Mal wird mich Grillparzers „Weh' dem, der lügt" ne» «instudiert tverden (Spielleitung: Georg Klesau), Beide Werke werden dann in den Zyklus deutscher Lustspiele ausgenommen, der für die Pfingstwoche <26. Mai bis mit 1. Juni) geplant ist. — Die Ausgabe der Sä-auspiel-Anrechlskarte» siir den vierten Teil der Spielzeit 1936'31 <je 6 Vorstellungen der Reihe A und V) erfolgt vom Montag, den 26. bis mit Ton- ncrslag, den 23. April 1931 an den Anrechlskassen des Schau spielhauses von 16 bis 2 Uhr. Alberttheater. Molidres Komödie „Der Geizige" fand am Montag in einer sehr annehmbaren Ausführung unter der Spiel leitung von Dr. Kruse verdienten Beifall. Es ist noch nicht lange her. da spielten uns die Franzosen an der gleichen Stelle das Meisterivcrk ihres größten Komödienschreibers und es siel damals auf. wie ganz anders die Auffassung mar. Alan spielte Lustspiel, ziemlich derb-realistisches, und Harpagon war einfach der Komiker. Man wußte aber, daß wir Deutsche Molidre so nicht geben «vollen noch können. Harpagon muß Typ sein, um zu wirken. Er kann dann auch heule noch eine moraliscl)« Wir kung ausüben. Daß man diesmal den jungen Herbert L u - derer, der gewissermaßen über Nacht zum Charakterdarsteller geworden ist, mit dieser Nolle betraute, ist kein schlechter Ge danke gewesen. Er bestand seine Talentprobe ausgezeichnet. Er hat Vorbilder von der Region des Drastischen bis zu der des Psychopathischen. Und in Dresden ist fa gerade Ponto vorbild lich. Luderer aber gibt bemerkenswert viel Selbständiges. Wie er Gestalten dieser Art einherschlcichcn läßt, wie er ihnen die traurige Figur, die unter dem Drucke ihrer unseligen Leiden schaft förmlich zusammensinkt, zu geben weiß, wie er schon ge schickt mit den Mitteln der äußeren Veivcgung umgeht und Maske macht, das ist sehr erfreulich Der junge Künstler be rechtigt zn großen Hoffnungen. Sein Harpagon hat gewiß noch nicht das Format der großen Darsteller dieser Nolle, wird stelicn- Dresden, 21. April. Vor der Stadlverordnetenflhung am Montag sand erst eine gemeinschaftlicl)« Sitzung von Rat und Stadtverordneten statt, die die Frag« der Verdoppelung der Blersteuer be handeln sollten. Da aber der vom Nat und von den Stadtver ordneten eingesetzte Einigungsausschuß keinen Vorschlag hin sichtlich der zu erhebenden Steuer machen konnte, ivar die Sitzung in zwei Minuten erledigt. Jede Körperscl)ast kann nunmehr von sich aus die Entscheidung der Ge m e i nd e ka m - mer herbeisühren. Die anschließende Sitzung der Stadtverordneten verlief sehr rasch. Es wurden ohne Aussprache in kürzester Frist etiva 36 Punkte der Tagesordnung, die in den Ausschüssen gründlich beraten worden waren, erledigt. Hätten die Sozialdemokraten, Nationalsozialisten und Kommunisten nicht wie immer, Agitationsanträge cingebracht und hierzu endlose Aussührungen, di« sich zumeist noch „mit der hohen Politik" beschäftigten, gemacht, so Hütte die Sitzung in einer Stunde zu Ende sein können. So aber mußte sie beinahe vier Stunden dauern! Von den behandelten Punkten ist besonders hervorzuheben die Vorlage über dl« Planung von Dauerschrebergärten. Damit die in den Kreisen der Schrebergärtenbesitzer hervor gerufenen starken Beunruhigungen über die In letzter Zeit vor genommenen umfangreichen Kündigungen von Schrebergärteu- land beseitigt und auch der Verlust an Schrcbergärtenland in folge Erstellung neuer Baugruppen und Siedlungen durch Ueberiveisung solci)«n Schrebergartenlandes ausgeglicl^n wird, IM der Nat eine Vorlage ousgearbeitet. Im Einvernehmen mit der Kleingartcnamtsstelle hat das Hochbauamt von den Schrc- bergärtenanlagen diejenigen ausgesucht, die kein Hindernis siir di« Durchführung der ausgestellten Bebauungspläne bilden und daher dauernd erhalte» werden können. Diese Anlagen machen etwa des vorhandenen Bestandes aus. Für Neu anlagen kommen zuerst solche Flüchen in Betracht, die sich ihrer Bodenbcschassenhcit wegen für den Wohnungsbau nicht ohne weiteres eignen und solche Flächen, die später Teile der im Be bauungsplan vorgesehenen öffentlichen Grünanlagen bilden ivrrden. Im Interesse der Schrebergärtenbesitzer hat der Nat folgende Slersügung erlassen: 1. Wenn städtische Geschäftsstellen oder Betrieb« städti sches Gelände zu Kleingarten zwecken verpachten, so ist der Kicin- gartenamtsslelle vom Abschluß des Pachtvertrages Kenntnis zu geben. siir 1 Zentner Salonbrikctls 1,43 NM.; für 1 Zentner Halb- steinbriketts 1,38 RM. : Die Dresdner Kausmannsjugend des DHV. Halle für Sonnabendabend in den großen Saal des Deutschen Hygiene- Museums geladen. Sehr zahlreich war die männliche kauf männische Jugend vertreten: auch Vertreter der Behörden und Lehrerschaft sowie der Presse konnten begrüßt werden. Das Otto-Heinz-Helm-Orchesler leitete mit einem Marsch und der Freischütz-Ouvertüre den Abend, der im Zeichen des von Italien beherrschten Südtirols stand, ein. Einige Säzargcsänge und ein Sprechchor der Spielgemeinsämfien und Märsche leiteten zur Ansprache dcs Herrn M ü n n i ch - Dresden über, der sich über das Thema: Slandesjngend — Volksznkunst verbreitete und vor allem bemängelte, daß im Gegensatz zu früheren Zeiten heut« bei der Lehrlingsausbildung das persönliche Ver antwortungsgefühl der Lchrherren fehle. Die dadurch .zutage tretenden Mängel sollen im Verein mit Gleichsühlenden beseitigt werden. Darüber hinaus solle ln entsprechender Art dem zukünftigen Kaufmannsgehilfcn die Not seines Volkes klargemacht werden und er für die Besserung der Volkszukunst, auch durch Stärkung seines Körpers, herangebildet werden. Das gemeinsam gesungene Deutschlandlied schloß sich den Aus sührungen an. Die Aufführung des „Teilspieles der Schweizer Bauern" von F. I. Weinrich, die an Laienspieler immerhin ziemliche Anforderungen stellt, konnte den Zuschauern ein Ein gehen auf den Geist dcs Stückes leider nicht «bringen, wenn sich die jungen Spieler auch sichtlich alle Mühe gaben, ihr Bestes zu bieten. Mit dem Dcutschsüdtiroler Trutzlied von Lanner mit Orchesterbegleitung sand der Abend seinen Abschluß. G. H. : Landtagsansrage wegen Thunis. Anläßlich der wieder holten Demonstrationen gegen das Wiederauftreten des Ope rettensängers Thunis im Nesidenztheater hat der Abgeordnete Fritzsche <Kons.) im Landtage eine Anfrage an die Regierung gerichtet, welches die Gründe für die Aushebung der Aus weisung des Sängers aus Sachsen gewesen seien. weise mit dem Sprachliclren noch nicht restlos fertig, immerhin kann er in Ehren bestehen und das ist in Dresden, wo dem Dar steller klassischer Nollen immer das Beispiel von Leistungen der Staatsbiihne im Wege steht, schon allerhand. Man feierte ihn daher am Schluß nach Gebühr — Es gab nur zwei Vor hänge. Die Akte werden nur durch eine von B. Haller zu- sammcngestellte Zeitmusik, von Erich Schneider, exakt ge leitet, unterbrochen. Das macht sich gar nicht übel! Ein stil volles Szenenbild Kämmerlings sei lobend erwähnt. Auch die Darsteller der übrigen, starkzurücktretenden Rollen, nament lich die der beiden Liebespaare Hertner-Carol und Krausbauer-Siegert und die ganz famose Rosine Anna Stettners wirkten recht günstig. Für den erkrankten Otto Lange war Kurt Schönbach als Jacques beherzt ein gesprungen und Bendeq und Kretzschmar waren auch bet der Sache. Im ganzen wirklich ein recht erfreulicher Alrend! Zck. Aus Dresdner Konzertsälen Die Sinfoniekonzerte der Staatskapelle sind zu Ende gegangen. Bis auf einige Aenderungen hielten sich die Programme an die geplanten Werke. Hans Pfitzner und Georg Schumann dirigierten persönlich eigene Werke. Auch Hermann Kutzschbach sah man wieder einmal am Dirigenten pulte. Sonst unterstand alles Fritz Busch. Verfehlte Experi mente mit neuer Musik waren vermieden worden. Zwei Neu-' töner kamen mit Tanziverken zu Worte, die sich für den Kon zertgebrauch sicher eignen dürften. Sonst beherrschten Namen die Programme, die in der klassischen und romantisä)«» Musik als Marksteine gelten. Daß man die Schöpfungen der deutschen Meister noch lange nicht für „Dreck" hält, wie sich einmal einer der Herren Neutöner <und zwar ein sehr bekannter) äußerte, belehrte der gute Besuch der Konzerte. Hoffentlich hält man an der Rückkehr zu den Kulturgütern der deutschen Tonkunst fest! . . . Das 6. Sinsoniekonzert derB-Reihe brachte von Orchesteriverken die Ouvertüre zu „Rosamunde" von Franz Schubert und die 4. Sinfonie <italienisck)e) in A-Dur von Felix Mendelssohn-Bartholdy. Zwei Werke, die nicht nur dem Schönklange huldigen, sondern die auch in formeller Beschaffenheit zeigen, daß die gegenwärtige Richtung erst einmal an diesen Meistern lernen soll, ehe sie im 2. Soll zu Kleingarteiizivccke» verachtetes Land gekündigt werden, so haben die städtischen Geschäftsstellen und Betrübe sich vorher -mit -er Kleingarteuamtsstelle ins Einvernehmen >u sehen. Die Kündigung -arf nur erfolgen, nachdem die zweite Natsabteilung hierzu ihre Zustimmung gegeben hat. Auf Vorschlag -cs Verwaltungsausschusses wird gegen Stimmen der Sozialdemokraten und Kommunisten weiter be. schlossen, die Wahlzeit für die Elter »ratsw ah. len 1931 aus 9 bis 17 Uhr festzusehen. — Eine Vorlage des Rates, die Grundkehrlöhne sür das Reinigen der Schorn, steine vom 1. April 1931 ab um 9 Prozent herabzusetzen, wird dahingehend angenommen, daß die Ermäßigung aus 6 Pro. zent bemcssen wird. — Zu der schon mehrsach beljan-elten Vorlage aus Schaffung von Schullandheimen hat der Nat beschlossen, mit Rücksicht auf die Finanzlage der Stadt bis zur Ausstellung -es Haushaltplanes 1932 zurnckzn. stellen. Mit den Stimmen der Sozialdemokraten, Natwnal, sozialisten und Kommunisten beschließt das Kollegium jedoch, auf seinen Beschlüssen zu beharren und die Schullandheime schon jetzt zu schassen. Auf Vorschlag -es Verwaltungsausschusses wir- die Ein richtung von Tageskurs«« sür Erwerbslose beschlossen und der Rat ersucht, sobald als möglich zu dieseen Zwecke mit der Volkshochschule, den Gewerkschastcn und dem Arbeitsamt in Verbindung zu treten und für Vcranstaltnngcn zu nutzbarer Amvendung der -en Eriverbc-loson. namentlich den Jugendlichen, ausgezwungenen Freizeit 16 666 NM. zu oewis. ligeu. Angenommen wird schließlich noch ein Antrag, bei der Reichsregierung dahin vorstellig zu »verden, daß jeder Abbau der Renten für Kriegsbeschädigte grundjätzlich zu unterbleiben hat. — Ebenso wird ein Antrag, die bei den Bauarbeiten am l i u k se lb i s ch e n Ab sang Kanal in Laubegast beschäftigten Arbeiter sofort nach den alten Lohn sätzen für Notstandsarbeiter zu bezahlen, mit den Stimmen der Sozialdemokraten, Nationalsozialisten und Kommunisten ange nommen, obgleich ein Schiedsspruch vorliegt und die Ltadtver. ordneten zur Lösung dieser reinen Arbeitsstreiligkeit bezw. Tarissrage absolut unzuständig sind. Die össentliche Sitzung wurde ^11 llhr geschlossen. 46s : Sturz aus der Straßenbahn. Am Sonntag früh in tuc 4. Stunde sprang ein auf der Oskarstraße wohnhafter 23 Jahre alter Student in der Nähe der Straßenbahnhaltestelle Großer Garten aus dem fahrenden Wagen. Er erlitt schwere Kopsoer letzungen und blieb besinnungslos liegen Er wurde dem Iohannstädter Krankenhause zugeführt. : Festnahme eines Betrügers. Am 17. April wurde "in Tharandt der 33jährigc Dachdecker Rudolf Kurio von der Kriminalabteilung Dresden wegen fortgesetzter Betrügereien festgcnommen Er hat in den letzten Wochen auswärtige Vau- stofshandelsgesellschasten um größere Posten Dachpappen gc> schädigt. Die erlangten Pappen hat er sofort weiterverkaust bzw. weiter zu verkaufen versucht. Bei einem dieser Versuch« wurde er festgenommen. d Der Gebirgsvereln sür die Sächsische Schweiz hielt am Sonntag, den 19. April, in Pirna seine außerordentliche Hauptversammlung ab, die sich mit dem neuen Entwurf der Satzungen befaßte. Die Versammlung beschloß grundsätzlich, den Gebirgsverein, der bisher im Gcnossenschastsregister ein getragen war. in einen eingetragenen Verein umzu wandeln. Nach längerer Aussprache wurde der vorgelcgie S a tz u n g s e n t w u r f mit einigen Aenderungen angenommen Zweck des Vereins ist wie bisher, den unter dem Namen Säch sische Schweiz im rvciteren Sinne bekannten Teil Sachsens der Wissenschaft und den Wanderfreunden zu erschließen, seine Naturschönheiten und sein Volkstum zu wahren. d Tödlich verunglückt. In der Nacht zum Montag wurde in Pirna der 19 Jahre alte Arbeiter Klinkigt aus Pirna beim Zeltabbau des Zirkus Sarrasani von einem Balken an den Kops getrosten. Klinkigt wurde mit einem schweren Schädelbruch ins Krankenhaus gebracht, er verstarb jedoch lx- reits auf dem Transport dorthin. Selbstdünkcl früheres Schassen lästert. Der Solist des Aden)«, Arthur Schnabel, interpretierte das Klavierkonzert in A-Moll von C. M. von Weber. Schnabel gehört zu den Pianisten, die die musikalischen Schätze deutscher Hochkuliur nicht in nüchterner Aeußerlichkcit versachlichen, sondern die tiefsten Tiefen mit feinster Musikalität enthüllen. Und dabei nimmt er noch durch seine singende, beseelte Anschlagskuliur eine Sonderstellung ein. Daß dafür Ueberlegenheit über alle technischen Forderungen Voraussetzung ist. braucht bei diesen» hervorragenden Musiker kaum erst betont zu werden. Für Schnabel zählt der Flügel nicht zur Gattung der Schlaginstru mente. Zu dieser Auffassung bekennen sich die zeitgenössischen Pianister sehr gern. Ihm ist der Cdelk'ang eins der wichtigsten Gebote, die ein echter Künstler zu erfüllen hat. Das guibesetzie Haus ehrte ihn mit lauter Begeisterung, wie auch Fritz Busch und unsere S t a a t s k a p e l l e, die den Ausklang der dies winterlichen Sinfoniekonzertc in ein klangprunkendes Gewand hüllten — st — Nach ihrer Amerikafahrt tanzte Mary Wigman wieder in Dresden zum ersten Male. Das Programm brachte n ckts Neues. Aber aus den bcl-annten Tanzschöpsungen der Lüg, man sicher die interessantesten Ausschnitte. Von den Lock-, Gespenster-, Traum- nn- Hexengestalten der „Visionen" mit -en No-Masken oder -em versteinerten Gesichtsans-rnck g-ng es über eine Monotonie aus der „Feier" zu der „Suite nock !pa- nisck;en Liedern und Rhythmen". Die einzigartige Kunst dieser Spezlaltän'erin ist an dieser Stelle schon eingehend geschildert worden. Es soll nur »och angefügt sein, -aß -er Eharabie« -er drei ersten Tänze — mehr konnte ich leider anderer Ver« pflichtung halber nicht sehen — an Askese und scharikantige» Monumentalität noch zugenomme» hat. Wenn das rivar einer, seits eine Verschärfung der Klaren Formengestaltung bedeutet, so tritt -och auch andererseits eine nicht unbemerkt bl-iben-t Eintönigkeit in -en Vordergrund. Die Wigman sand lebhaften Beifall. In die Klavier- und Schlaginstrumente Rhythmik teil« ten sich Hanns Hasting und Meta M c n z. —lsl^ Aus der Varlach-Ausstellung der Galerie Arnold ernmr» die Drecdner Skulplurensammlung di« Bronze „Der Tod". Am -er-eulfchen Aquarellausslellung der gleichen Firma im Musen» in Vrocklyn wurde je ein Aquarell von Otto Lange, Lyones Leininger und Paul Klee erworben.
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