Suche löschen...
Sächsische Volkszeitung : 09.05.1931
- Erscheinungsdatum
- 1931-05-09
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-193105099
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19310509
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19310509
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1931
-
Monat
1931-05
- Tag 1931-05-09
-
Monat
1931-05
-
Jahr
1931
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 09.05.1931
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Baumbluk im „Elbflorenz" Mit Rlacht ist nun Loch der Frühling ins Land eingezogen. WI« mit einem Schlage ist das Ersehnte nun Wirklichkeit ge worden: Das langzurückgehaltcne Grün ist an Baum und Strauch hervorgcbrochen. Jeden Tag können mir überall die Fortschritte seststelleu — es ist, als wollte die Natur nun ganz eilig oll das Versäumte nachholen, um uns doppelt zu entschä digen für die solange getäuschten Erwartungen und die späte winterliche Unbill. „Es muh doch Frühling werden", so sagten wir cs uns ost zu unserem Trost und aus dem Wissen um den unabänderlichen und geregelten Lauf des Naturgeschehens heraus. Mer doch sind wir, wie immer, voll einer Kindhasten, überraschten Freude, wenn wir in unserem Garten, in den Parks oder aus den Alleen die ersten grünen Spitzen durch die Knospenhiiilen hindurcl)dringen sehen, die sic solange vor Frost und kalten Stürmen bewahrt hielten. Beglückt sehen wir den Sonnenschein auf dem zartgrünen, neuen Gewand der Bäume und Sträucher spielen. Beglückt lassen wir unsere Hände über die jungen Blättchen gleiten. Voller Entzücken hastet das Auge an den über und über mit aus brechenden Blutenknospen übersäten Bäumen; die in ihrem weihen bräutlichen Schmuck auch den hässlichsten Großstadt- winkcl verschönen. Die ganze Schönheit der erivachtcn Natur spiegeln aber die Höhen um Dresden wider. Jeder sollte die wenigen Tage der Baumblüte gut ausnützen! Und da gerade am kommenden Sonntag die Baumblut im unteren Elbtal in schönster Eistsaltung stehen mir-, wird die Reichsbahn neben den fahrplanmähigcn Zügen noch Sonderzüge ablassen, so dah sich folgende Verbindungen ergeben: Linie Dresden — Cossebaude: Hinfahrten: ab Dresden Hbf.: 8.10. N 00, 10.00. 12.12, 13 00, 13.28, 14.00, 14.22, 15.00 und 15.30. — Rücksahrteu: ab Cossebaude: 17.00, 17.38, 18.10, 18.30, 10.00, 10.30, 10.43, 10.52, 20.30, 20.58. 21.30, 22 44 und 23.43. — Linie Dresden —Radebeul — Coswig: Hinfahrten: ab Dres den Hbf.: 6 40, 7.12, 7.44, 0.12, 1047, 11.27, 11.53, 12.31, 13.24, 14.23; ab Dresden-Neustadt: 9.11 und 1-12«. Rückfahrten: ab Coswig: 17.10. 17.51, 18 17, 18.58, 19.45, 20.42, 22.25, 23.28; aicherdem ab Köhschenbroda 19.45 und 20.30. Alle Züge führen 2. und 3. Klasse. Zur Mitsahrt gelten auch die ermähigten Sonntags-Rückfahrkarten, deren Preis in 3. Klasse beispielsweise von Dresden Hbf. nach Cossebaude 0,60 RM und nach Radebeul 0.60 RM. beträgt. — Bei günstiger Witterung werden die Sonderziigc auch Donnerstag, den 14. Mai sFest Christi Himmelfahrt), abgelasscn iverden. Kampf um die christliche Schule Bor -en Ellernralswahlen Der Landesverband der christlichen Eltern vereine Sachsens e. V. scvangelisä)« Organisation) richtet zu den Elternratswahlen am 17. Mai einen Mahnruf an die Eltern schaft, in dem es u. a. heiht: „Die Elternratswahlen stehen vor der Tür! An jede Schule gehört ein Eltcrnrat. Wo noch keiner besteht, jetzt gebietet es die Pflicht zur Selbsterhaltung, einen Elternrat ins Leben zu rusen. Von Osten dringt wohlorganisiert der Angriss des Bun des der Gottlosen in unsere Städte und Dörfer. Ausgedacht bis ins Kleinste greift er an das Herz unseres Volkes, an die Seele unserer Kinder. Schulzellen In jeder Schule und Schulklasse sol len unsere Kinder entfremden. Gegen einen solchen organisierten Angriff Hilst nur ge schlossene Abwehr. Der Einzelne ist machtlos. Schlicht euch zusammen zum Schutze eurer Kinder. Jeder Vater, jede Mutter gehört bei der Elternratswahl an die Wahlurne!" In einer Zuschrift des Neuen Sächsischen Lehrervereins heiht es u. a.: „Bisher gab cs in Sachsen bei den Elternrats wahlen mit wenig Ausnahmen zwei Listen: eine christliche und eine weltliche. Diesmal aber werden es deren mindestens drei sein. Es kommt eine Liste Proletarischer Schulkampf hinzu, denn die Gottlosen-Bewegung erstrebt unter Führung der Kom munisten, sich in den Elternrätcn einen weiteren Halt zu schas sen. Jeder Deutsche muh wissen, was die Gottlosen-Bewegung beabsichtigt: Der liebe Gott wird abgeschasft. Jede Bindung durch göttliche Gebote ist zu beseitigen. Familie und Familien leben hören auf. Jeder Mensch mutz zugunsten der Gesamtheit aus Eigenpersönlichkeit, auf eigene Meinung, persönliche Frei heit und Eigentum verzichten. Als Abfindung wird ihm schran kenloses Ausleben zugestanden. Mit diesen Grundsätzen gehen die Kommunisten in den Wahlkampf. Die Agitation für die weltliche Schule sucht die Aufmerksamkeit der Wähler von der Hauptforderung der Weltlichen, einer Schule ohne Religions unterricht, abzulenken und aus das wirtschaftliche Gebiet, näm lich auf das der Schulsparmahnahmcn, zu leiten. Eltern, ihr habt diesmal einen unheimliclpm und eilten heimlichen Feind zu bekämpfen! Tut eure Pflicht!" Lest die Volksvereinshefte! Katholik und Vaterland. Zur Lehr und Wehr sollen dein katholischen Deutsch land die Volksvereinshefte dienen. Den Katholiken, jung und alt, zur Schulung, Bildung und Ertüchtigung, aber auch zur Ab wehr gegnerischer Angriffe auf den katholischen Glauben und die Stellung der deutschen Katholiken im ösfentlichen Leben. Zwar ist die Zeit vorbei, ivo man den Katholiken die Vaterlandsliebe überhaupt abzustreiten wagte, ja sogar sie als vaterlandslose Gesellen hinzustellen sich erdreistete. Das war der Fall zu de: Zeit, als Windthorst den Volksverein für das katholische Deutschland als Gesamtorganisation der deutschen Katholiken zur Wahrung ihrer Einheit und ihres Einflusses im öffentlichen Leben ins Dasein rief. Aber auch in unserer Zeit kann man öfters noch aus radikalen völkischen Kreisen hören; streng ge nommen könnten die deutschen Katholiken so recht keine Vater landsliebe haben, wenn sie vielleicht auch wollten. Wenn irgend wo ein katholischer Pazifist ein paar Worte sagt, die den Leu ten auf der äußersten Rechten nicht passen, ivenn katholischer seits von Friedensliebe gesprochen wird statt von Rache siir den verlorenen Krieg und von Kriegsbereitschaft, dann heiht es gleich, der Katholizismus sei eben ein Feind der Vaterlands liebe, oder es wird das I>eute viel genannte Wort zitiert: der Katholizismus breche jedem Nationalismus die Glieder. Um so zcitgcmäher ist es, wenn das eben erschienene Hest Nr. 2 der Volksvcreinszeitschrift in dem Mäunerheft sich in einem aussührlichen Beitrag mit der katholischen Lehre von der Vaterlandsliebe besaht und den obigen un berechtigten Vorwürfen sehr wirkungsvoll die Spitze abbricht. Ein zweiter Beitrag in dem Hest behandelt das augenblicklich in den Zeiten der Arbeitslosigkeit so wichtige Tlpuna „Jugend not und I u g« n d r e t t u n g". — Das Frauenhest behandelt in einer überaus ansprechenden Weise das Leben der hl. Elisa beth und „Was uns von Elisabeth bleibt". — Lest die Volksvereinshefte! Arbeitet sie durch in der Familie, in den Ortsgruppen des Volksvercins und macht sie zur Unterlage von Besprechungen nicht zuletzt auch in den Standesvereiuen! Dresden unck Umgebung Züchtigungsrecht gegenüber fremden Kindern Dresden, 8. Mai. Eine wichtige Entscheidung grundsätzlicher Art hat das Sächsische Oberlandesgericht <1- Strafsenat) gefällt. Das Amts gericht Halle den Angeklagten wegen vorsätzlicher Körperver letzung zu Strafe verurteilt, weil er einem Schulknabcn wegen fortgesetzter Ungezogenheiten durch mehrere Ohrfeigen gezüch tigt hatte. Nach den Feststellungen hatte der Junge die Züchti gung auch verdient. Gleichwohl war dem Angeklagten das Recht zur Züchtigung abgesprochen worden, weil es nach der Rechtsprechung des Reichsgerichts «in abgeleitetes Züch- tigungsrecht nicht gebe. Auch die Anwendung des 8 233 sStraf- sreiheit bei Erwiderung einer Beleidigung auf der Stelle) hatte das Amtsgericht abgelehnt, weil sie gegenüber Handlungen straf unmündiger Personen nicht in Frage käme. Das Oberlandes gericht hat in Beachtung der Revision des Angeklagten das Amts gerichtsurteil aufgehoben und betont, dah es bezüglich der Frage, ob allgemein ein Züchtigungsrecht Erwachsener gegen über srcmden Kindern zur Abwehr von Ungezogenheiten besteht, bereits früher in ständiger Rechtsprechung das Recht zu einer mahvollen Züchtigung eines fremden Kindes anerkannt habe unter der Voraussetzung, dah der Unart des gezüchtigten Kindes nur durch sofortige Züchtigung begegnet werden konnte, das An rufen der Eltern nicht möglich war und der Züchtigende voraus setzen durste, er handle im Sinne der Eltern, d. h. Eltern, die sachgemäß und billig denken und sich ihrer Erziehungspslicht im öffentlichen Interesse bemüht sind. : Das sparende Dresden. Bei der Eixirkasse der Stadt Dresden wurden im April t>. I. 3 943 000 in 33 270 Posten rin ge,zahlt und 2 686 000 in 15110 Posten zurückgezahlt. Die Mehreinzahlungen beliefen sich somit auf 1 257 000 RM. Die Zahl der Sparer seit Stabilisierung der Währung hat sich im April vm 1521 auf 20-1428 erhöht. Der Einlagenbcstan- stieg aus rund 74,3 Mill. RM. : Der „Sudetendeutsche Tag" wird am Sonnabend, den 9. Mai, nachmittags 5 Uhr, mit einer Festsitzung in» Hygiene- Museum cingeleitet, an der alle Spitze» der Behörden teil nehmen. In der Ansprache des Präsidenten der Deutschen Arbeitsgemeinschaft für Bolksgesnndheit in Prag. Herrn Pro fessor Breinl, wird es ganz besonders zum Ausdruck kom men. welch großen Anteil das sudetendeulsche Voll, an der Pflege der Gesundheit der Menschheit hat. Ein besonders fest liches Gepräge wird diese Sitzung dadurch erhalten, dah zu Bcginn mit Fa n sa re n in u s i k der Einzug der Chargierten der sudetendcutscheu Korporationen des Dresdner Waffenrings und der Dresdner Studentenschaft erfolgt. Die Nordmährische Volkskunstgruppe in ihrer malerischen Tracht wird diese Fest sitzung mit den herrlichen nordmährische» Volksliedern um rahmen. — Der Fackelzug nach der Ilgen-Kamvjbah» stellt sich abends 8.45 Uhr am Finanzministerium in Neustadt und nimmt von dort seinen Weg über die Carolabrücke, Ringstrahe, Landhausstrahe, Ncumarkt, Moritzstrahe. Iohann-Gcorgen- Allee. Bliiher-Allce. Die Feier im Stadion beginnt abends 10 Uhr, und wird auf den Mittcldeutscl)«» Rundfunk übertragen. — Der Sonntag bringt vormittags 11—12 Uhr den Einzug der sudetendeutschcn und rcichsdcutschen Volkskunst gruppen in den grohen Saal der Ausstellung; nachmittags von )44—6 Uhr folgen Darbietungen auf dem Kugelhausplatz; abends 8 Uhr beschlicht ein volkstümliches deutsä)«s Tanzsest in den Ausstellungssälcn den Sudetendcutscheu Tag. : Zum Jubelfest der katholischen Iungmannsckmst Dres, den-A. ist, wie uns nachträglich berichtet wird, noch folgender Glilckwünsch von Bischof Dr. Schreiber-Berlin ein gegangen: „Zum Iugendscst herzlichen Glückwunsch, frohen Gruh. Mit Christus voran! Bischof Christian" — Weiter baden Glückwünsche gesandt: Gaupräses Pfarrer Dichul und Bczirkspräses Pfarrer Walter ^Schwarzenberg) von der DIK. : Wiedereröffnung der städtischen Licht- und Luftbäder. Die städtisck-en Licht- und Luftbäder Antons und Zschonergrund, die beide mit einem Wafserbad sowie Spiel- und Turnplatz verbun den sind und in reizvoller Gegend liegen, werden am Sonntag, 10. Mai, wieder eröffnet. Schadenfeuer Am Donuerstagmitlag entstand in Dresden in dem in, ersten Stock'verk gelegenen Lagerraum einer Eisensirma aus d-c Pillnitzer Strohe, ein Feuer. Aus uubekauute Weise >var-.n mehrere Regale in Brand geraten. Die Feuerwehr beseitigte die Gefahr unter Zuhilfenahme einer Schlauchleitung. Ein dreijähriges Kind, das infolge der starken Rauchent wicklung sich in Gefahr befand, wurde über die mechanische Leiter in Sicherheit gebracht. Wahrscheinlich durch die Unachlsamkeit einer Waldarbe:. terin beim Essenivärmen entstand am Donnerstagnachmiltag im Staatssorstrcvicr Klotzsche, Mteilung 6, im alten Hochwald bestand ei» Bodenbrand, der sich in kurzer Zeit auf eine Fläcl-e von 30 Ar ausbreitete. Die Dresdner Berufsfeuerwehr bekämpfte den Brand durch Ausschlagen und Aufwerfen von Sand. : Opfer des Verkehrs. Auf der Konneritzerstrahe in Dres den wurde am Dounerstagvormittag eine Frau von einem Rad fahrer gestreift und zu Boden geschleudert. Sie erlag bald daraus -er erlittenen Gehirnerschütterung. — Auch auf der Post- strahe kam ein Radjahrcr zu Fall'und zog sich schwere Ver letzungen zu. : Personrnschissahrt. Die Sächsisch Böhmische Dampsschiss- fahrt-AKIiengesellschast läht am Sonntag, den 10. Mai, und am Donnerstag. 14. Mai sHimmelsahrt) folgende Konzert führ ten zu crmählgtcn Fahrpreisen verkehren: Luxusdampser Leip zig- 9.30 Uhr Dresden—Diesbar—Riesa und zurück von Riesa 13.30. In Dißsbar findet von 1b bis 1545 Uhr Plahmusik am Landungsplatz statt. Ferner fährt der Luxusdampser Dresden um 11 Uhr von Dresden nach Bad Schandau und zurück; außer- dem werden nach Bedarf weitere Sonderfahrten zwischen Dres den—Pillnitz und Dresden—Meihen ausgcführt. Die ermähigten Fahrpreise sind im Inseratenteil ersichtlich. gemach. Ich unterscheide, indem ich dies schreib«, zwei Tage später, bei lindem Abendwind, am Steintisch im Garten, deut lich, dah ich an jener Stelle unserer Wanderung nicht halb so glücklich war, wie es wir jetzt, wo ich sie beschreibe, erscheinen will. Ich war müde und' unhöflich, hatte schmerzende Führ und äußerte allerlei Verstimmendes oder gar nichts. O ver klärende Macht der Erinnerung! Wieviel falsche Bilder, holde Lügen, dumme Beschönigungen, an die wir schließlich selber glauben, verdanken wir ihr . . , . Laubfrosch« trällerten ein« kleine Abcndmusik. Zwei große, hellbraun« Morcheln wucherten aus einer halbzrrfalle- nen Mauer. Schön und bäuerlich trat eine junge Frau in eine offene Tür. Hübsche, ernste Miidchengeslchtcr, braun und latei nisch, blickten aus den Fenster». Die Sonne sank hinter die Wilhelm-Test-Kulisse der Vrescianischen Berge, und wir lauchten in Dämmerung. Durch den Buschwald, einzig nom Monde betreut, kehrten »oir zurück. Eine Nachtigall schlug. Wie gut es hier unten ist! Die gelben Rosen blühen, das frische Weinlaub grünt, und die Hände der Feigenblätter wachsen kindlich und licht ans dem schwarzen Geäst. Hier ist der Süden und die Heiterkeit. Die Stille klingt. Ruhig und klar steigt die Kantilene einer Wasserträgerin in den Abend. Nimmermüde sirrt bas Lied der Grille. Und ein letztes Mal rüst aus dem Berge, — der uns den ganzen Tag mit seinem Rufe geleitete: der Kuckuck ... Aus den Konzertstilen Konservatorium zu Dresden. Violiiistudierende von Josef Kratina veranstalteten mit dem Anstallsorä)«stcr unter der beschwingte» und feinmusikalischc» Leitung von Prof. Bütt ner ei» Konzert mit Werke» von Tartiui, 'Mozart, Pagauini, Stamitz, Mendelssohn, I. S. Bach und Siegfried Wagner. Sämt liche Geiger und ein Bratscher bekundete», dah ihnen durch das hervorragend pädagogische Geschick ihres Lehrmeisters nicht nur in technisckier Beziehung — satte Vogenführung, saul>ere und sichere Grifftechnik und geschmeidige und perlende Geläufigkeit — bestechende Qualitäten anerzogen worden sind, sondern dah ihnen klangliche Schönheit der Tongebung, cmpsindungsreicher Ausdruck, beseelte Färbung und zielbewusste Gcstallungskrast gleiäHrwcise zu Gebot« stehen. Der reich« Beifall war wohlver dienter Dank für Lehrer und Schüler. Das Orchester führte seine anspruchsvollen Aufgaben'ausgezeichnet aus. Alfred Hänns- gen. aus der-Dirigentenschule von Prof. Büttner, erivies sich als klarz«ichnender, gewandter und stilsicherer Dirigent in der Wiedergabe des Bratschenkonzertes von Stamitz. Vortreffliche Klavierbegleitung bei Paganini und Siegfried Wagner sicherten Margret Heinig und Georg Wolfsgrube r. —Ist— Kaufmannschaft. Das Voh-Orchester hat )m Dresd ner Musikleben festen Fuh gefaßt. Hans Voh lmt es verstan den, in einem Jahr« einen Orchesterkörper zu schassen, der sich anspruchsvolleren Aufgaben völlig gewachsen zeigt und der eben so mit Musikfreude, als auch mit schöner Klangwirkung auf wartet. Webers Ouvertüre zu „Eurnanthc", Gounods Ballett musik zu „Margarethe" und die „Fledermaus" Ouvertüre von Ioh. Strauß fanden nicht nur eine spieltechnisch saubere Wieder gabe, sondern erfreuten auch durch Frische und Farbigkeit. Be grüßenswert war es auch, dah sich Hans Voh siir die Sinfonie „Schön Elsabcth" von Schulz Beuthen einsetzte. Wenn auch man ches in dem Werke verblaßt ist so ist es doch reich an Stimmun gen und guten musikalischen Einfällen. Der starke Beifall war der beste Beweis für di« Dankbarkeit dieses Tongemäldes. Hildegard No sh mann spielte das G Dur-Klavierkonzert von Beethoven und gab ihm nicht nur technischen Schliss und Bra vour, sondern kleidete es auch in feinsinnige Musikalität. Mar garete A u l l> o r n - S p e ch t interpretierte den Dorsschwalben- Walzer van Ioh. Strauß und „Villanelle" von Dell Aquä mit klangschöner Sapranslimme und feinfühligem Ausdrucke. Alles in allem ein abwechslungs- und genuhreiä>er Abend. —n. Der Bayreuther Bund der deutschen Jugend lOrtsgruppe Dresden) veranstaltet am 11. Mai im weißen Saal des Bel vedere einen Dresdner K o m p o n i st e n - A b e » d mit Werken von Pellegrini. HoIlstein und Lederer. Das laufende Iahresprogramm schliesst am 8. Juni mit einem Musikabcnd. Für die nächsten Veranstvltungen. die am 31. August mit einem Robert Schumann Abend beginnen, ist ein grohzügiger Ausbau in die Wege geleitet. Außer einem Richard-Wagner Abend sind u. a. ein Kamlnerniusikabciid, ein Komponisten- und Gesell schaftsabend sowie ein Orchesterkonzcrt vorgesehen Aus-Kunst über BedeutunK und Ziele des Bundes gibt Herr Kammervir tuos Heinrich Knauer, Fritz Reuter Straße 1. Wohltätigkeltskonzert kn Dresden-Pieschen. Die allgemeine Geldnot bedrückt nicht nur die Familie, sondern sie lastet auch schwer auf allen karitativen Anstalten. Viele Wohltäter, die in den früheren Jahren reichlich spendeten, sind von der schweren Wirtschaftskrise erfaßt worden und müssen ihre Beiträge ein schränken Das fühlt auch das Marienstift in seinem Kleinkitt- derheim und seinem Kinderhort. Dazu kommt, daß viele Eltern, die den ehrw. Grauen Schwestern ihre Kinder zur Beaufsichti gung anvertrauen, nicht mehr in der Loge sind, den geringen Kostenbeilrag zu leisten. Deshalb veranstaltete der Kuratus des Stiftes, Herr Rudolf Elsner, am Sonntag ein Wohltätigkeit«" Konzert in Matzkes großem Saale in der Hoffnung, Mittel siir das Marienstift zu erlange». Der Kirchenchor Cantate unter Leitung seines Dirigenten, Herrn Direktor Anders, die Konzert sängerin Frl. Schöne und Herr Cellist Possclt boten erlesen« Gaben ihrer schönen Kunst. Frl. Schöne versiigt über eine aus gezeichnet geschulte Sopransliinmc. Sie sang mit starker innerer Anteilnahme Lieder von Brahms, Schubert und die Freischütz arie: Wie nahte mir der Schlummer... Besonderen Beifall erntete sie mit Du bist die Ruh' von Schubert und mit der Arie aus dem Freischütz Herr Posselt erfreute durch klares, sauberes Spiel. Im liegen besonders gut Lcgadosätze. Da kann er sein Instrument nach Herzenslust singen lassen. Der Kirchenchor Can tate erwarb sich durch sein dynamisch, sein abgetöntes, glocken reines Singen ein neues Lorbeerreis.' Ms trefflicher Begleiter bewährte sich Herr R. Elsner. — Trotz des herrlichen Maien tages ein gut besuchtes Haus! 'Möge dem künstlerischen Erfolg ein ebenso guter finanzieller beschicken sein. W. 2um kluttsr-Isg in reirker /lusveabl H» — L»- — — ru > lertri^en pre-sen souanvstr^ Lcke dsoritrntraü«
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)