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Die PrSst-enken Wahl in Frankreich Eine neue sozialpolilische Enzyklika? Wetterbericht der Dresdner Wetterwarte Witterungsaussichten: Höchstens vorübergehend lebhafle Winde aus wechselnden Richtungen. Meist heiler. Etwas grö ßere Tagcsschwanliung der Temperatur. Gewitterneigung. Oie deutsch-rumänischen Verhandlungen Der rumänisch« Gesandte hat am Montag im Auswärtigen Amt den Wunsch seiner Regierung aus Wiederaufnahme der deutsch-rumänischen Handelsvertragsvcr- handl ungen Übermittelt. Aus diese Bitte hin ist ihm mit geteilt worden, die Reichsrcgieruug sei bereit, eine Entscheidung über die Wiederaufnahme der Verhandlungen nach Abschluß dcv «Senser Beratungen im Kabinett herbeijusiihren. einer langen parlamentarischen Vergangenheit, die ihnen ent schlossene Anhänger und treue Freunde im Parlament ein- gebracht hat, gewichtige Anrechte aus das Amt des Präsidenten herleilen. Ter Kamps dürste allerdings sehr scharf sein und jeder Zwischenfall, jedes kleinste Manöver, ja jede falsche Nach richt könnte die Lage ändern. Im Echo de Paris fordern die rechtsstehenden Parlamen tarier auf, gleich im ersten Wahlgang für den Präsidenten des Senats Donmer zu stimmen. Ere Nouvelle erklärt, man entscheide sich Henle nicht »lehr siir Personen, sondern für odergegen die Friedens. Politik. Aehnlich ändert sich Rcpubligue. Auf der einen Seile stehen gegen Briand diejenigen, die an die alte Politik der Gewalt glauben, auf der anderen Seile steht mit Briand zusammen, wer an die junge Friedenspolitik glaubt. Tie letzteren werden siegen, weil sic die Mehrzahl, die Zukunft nn» de» Glaube» für sich haben. Ein Alis-,erfolg Briands würee vom internationalen Standpunkt unberechenbare Folgen haben. Die Morgcnpresse ergeh! sich, je nach ihrer Einstellung, in Prophezeiungen über das Ergebnis der Präsidenlschastswahl. Einmütig wird seslgeftellt, datz ein Heister Kamps ansgefochtcn wird. So schreibt Malin: Beide Kandidaten snäinlich Briand und Donmer) sind starke Persönlichkeiten und können aus Rom. l!l. Mai. Papst Pius XI. soll eine Enzyklika über die Arbeiterfrage sertiggestellt haben, die die berühmte Enzyklika Leos Xltt. über denselben Gegenstand ergänzen soll. Der Papst werde am Freitag beim feierlichen Empfang der internalionalrn Pil- gerziige aus Anlast der 40 Jahr-Feier der Enzyklika rcrum novarum Auszüge aus der neuen Kundgebung mit te i«e n, ' Die Gedächtnisfeicrlichkeiten anlässlich des -tojährigen Be stehens der Enzynklika Herum novarum, die am 13. ds. Monats beginnen und bis 17. dauern, werde» am nächsten Freitag die Pilger zu einer grossen öffentlichen Sitzung im Damasus-Hos des Vatikans versammeln. Die Reden, die zu diesem Anlast gehalten werden, darunter eine Ansprache des Papstes, werden durch den Sender der vatikanischen Stadt, H. V. I. auf Welle 19,84 um 17 Uhr mitteleuropäischer Zeit verbreitet werden. Alle Radiostationen, die daran interessiert sind, dürfen die Sen dung der vatikanischen Radiostation ansnehmen und woiter- gebcn. " Das Luftschiff Gras Zeppelin landete Mittwoch früh nach einer Schleisenfahrl über Berlin Punkt 7 Uhr an Lnst- schisshafe» Staaken und machte nach einer Manövcrzeit von zehn Minuten am Ankermast fest. " In Adampur fIndicn) ist eine B o m b e expIodi e r k, durch die der Generalsekretär des Kangrestkomitecs des Be zirks Adampur getötet und «in Kongrestmitglied schwer ver letzt wurde. Ein Mitglied des Kongresses wnrde verhaftet. « Die im englischen Oberhaus angekündigt« Anfrage über die Zollunion ist von Lo d Cushcndun vorerst aufgescho - ben worden. Er leidet ou schwerer Heiserkeit und wird voi Pfingsten kaum össenNich reden können. " Ein Millionär ermordet anfgesunden. Der Direktor dc< Niederländisch-indischen Zucker-Union, der Millionär und Zuckermagnat Eschauzier, der seit Sonnabend der ver gangenen Woclp! vermisst wurde, wurde in einem Lagerhnme im Haag in einer Kiste ermordet ausgesunden. Er war nnt Chloroform betäubt worden. Die beiden Täter sind bereits von der Polizei verhaftet worden. Sie haben die Mordtat ein gestanden. Es handelt sich nach ihren Angaben um einen Er- pressungsvcrsuch. « Der „Nationalsozialistische Parlamentsdienst" ist ans Grund des Republik Schutzgesetzes mit sofortiger Wirkung verboten worden. Keine Lanötagsauslösung in Thüringen Mihersolg des kommunistischen Volksbegehrens. Weimar, 13. Mai. Das von den Kommunisten ein geleitete Volksbegehren auf Auslösung des Thüringer Landtages Hal keinen Erfolg gehabt. Wie der Landes- wahlausschust heute vormittag mitteilte, wurden in den vier Wahlkreisen Thüringens insgesamt 45 275 Stimmen für das Volksbegehren abgegeben. Die Zahl der Stimmberechtigten der letzten Landlagswahl betrug über eine Million. Das für das Volksbegehren erforderliche Zehntel der Stimmberechtigten ist also nicht erreicht und somit das Volksbegehren gescheitert. Sorgen des Memelgebietes Memel, 12. Mm Gestern abend sand eine Sitzung des Niemeiländischen Landlaocs statt, bei der als wichtiger Punkt der Tageso-dnnng der Hnushaltplan des Memelgebietes für das Fahr 19 >1 in dritter Lesung stand. Eingangs wurde von dem Vorsitzenden der Finanzkommissian sestgestelll, dast die notwendigen Arbeiten siir kulturelle Zwecke im Mcmelgebiet nicht ganz erledigt w'crdcn könnten, solange die Zen'ralregie- rung nicht den Fuianznnteil an das Memelgcbiel abführe, den es abzusühren hätte. Bei der daraus folgenden Beratung lösten besonders die Artikel über Volksbildung ein« große De- Acuorganisation des russischen Genossenschaftswesens Moskau, 13. Mai. Eine grundlegende Umgestaltung des soipjelrussischen Konsumgenosfcnsäiastsivkscns ist in VoAicrei- lung, wie einem Schreiben an die Kommunistische Partei, die Wirtsämsts-, Genosscnschafts- und andere Organisationen zu entnehmen ist, das von Molotofs, dem Vorsitzenden des Rats der Bundesvolkskommisfare. Stalin, dem Sekretär des Zentral komitees der Kommunistischen starte! nnd Selenski, dem Vor sitzenden des Zentrosojus. unterzeichnet ist. Nach einem Hin weis ans die enorme Entwicklung des Warenumsatzes in Sow- jetrnstland wird in dem Schreiben sestgestelll, dast im Genossen- schaslswesen — nach Verdrängung des Privathandels — der Grundsatz kaufmännischer Berechnung in der Annahme anster acht gelassen wnrde, dast die Voranssetznngcn für einen Ueber- gang znm direkten Warenaustausch bereits gereist seien: die Verdrängung des Privathandels setze aber gerade eine allseitige Entwicklung Sowjctrnstlands und seines Gcnossensckmsts- handels voraus. Tie Rationierung des Absatzes industrieller Produkte und das System des Htzarcnabsatzes sollen zwecks besserer Versorgung der Bevölkerung f?s und zwecks Beschleu nigung des Warenumsatzes aufgehoben iverdcn. Weiter wird diesen- Schreiben zufolge die ltzenosscnsciwlts- organisation ansqcfordert, in Moskau mindestens 200, in Lenin grad nnd im Tonezbccken mindestens je 59. in Charkow, Kiew. Rostow, Baku, Nischni Noivgorod, Iwanowo Wosnessensk, Tiflis, Stalingrad. Swerdlowsk, Odessa, Taschkent mindestens je 109 und in andern Groststädten und Industriezentren der Sowjetunion mindestens je 89 neue Lebensmittelgeschäfte zu erössuen. Die Feststellung und Befriedigung der Anforderun gen der Bevölkerung der verschiedenen biegenden auf verschie dene Waren soll unter der Kontrolle gewählter unterer Ge- nossenschaslsorganisaliouen erfolgen Tic Löhne der Genos- scufchaflssunktionäre sollen erhöht und zugleich eine Prämie nach Mastgobe des Handelsumsatzes eingeführt iverdcn. 1.59 009 Gcnosscnschostsfunktionärc iverdcn neu ausgebildet. Die Durch führung dieser Mastnohmen mm; in Moskau, Leningrad, Char kow und :m Tonezbccken bis 15. Mni, siir die übrigen Gegenden bis 15 August duräMsührl sein. batte aus, da besonders von den nationalen littauischen Aboe- geordneten Forderungen ausgestellt wurden, die osscnsichU.st Propagandazwcck.cn dienen sollten. Nach etwa listünd-.ger Be ratung wurde der Etat, der in Ausgabe und Einnahme mit etwa 22 Millionen Lil abschlicszt und einen Fehlbetrag über 11 Millionen Lit, in dem der Finanzanteil, den Litauen im vergangenen Jahre in Höhe von 8,7 Millionen an das Memel-, gebiet gezahlt hat, enthalten ist, angenommen. Dresdner Börse vom 13. Mai Gehalten: Bei etwas zurückhaltendem Beginn lagen dir Ansangskurse bis 2 Proz. über den gestrigen Kursen, zumal auch Material geringer nngcboten war. Banken schwächer: Braubank — 4 Proz., Commerz — 114 Proz., Reichsbank - 2 Proz. Am Maschinenmnrkt lagen Gebier 4 Proz., Görlitzcr Waggon 3 Proz., Schubert 7 Proz. niedriger. Bon Elektro werten konnten sich Kulkwitz und Sachsenwerk um 2 Proz. bessern. Brauereiwerte uneinheitlich: Hase — 3 Proz., Boh- risch — Il-L Proz., Erste Kulmbacher und Schiost Chemnitz 2 Proz., Felscnkcller -I- 114 Proz., Maidschlößchen — 2 Prozent. Von Texlilnierten gaben Deutsche Jute 214 Proz., Plauener Gardinen 2' Proz., Valencinnc 1 Proz. nach, wäh rend Induslricwerle l Proz. höher umgingen. Am Markt der Verschiedenen lagen Erzacb. Holz — 5 Proz., Uhlmann — 3 Prozent, Polyphon -0 3/4 Proz. Pnpicrwerte lustlos: Krause — 214 Proz., Mimosa und Strohstoff — 3 Proz. Porzellan- und Gtaswertt unverändert. Der Schluß lag «her etwas zu versichtlich und gebessert. Sanken nicht überseYSn'SVifenT'KtzTMMakM ZiNkn sökch tiefgehender wirtschaftlicher Depression «nd Jnakttvltät, wie wir sie gegenwärtig burchmächen müssen, vorläufig auf eine genügende einheimische -Kapitalbildung nicht zu rechnen ist, nachdem sie schon in den vorher.^ gehenden Jahren der Hochkonjunktur den deutschen Bedürf» Nissen nicht entsprach. Nur eine wesentlich« Vermind«.' rung der Reparationslasten könnt« zu einer fühlbaren Erleichterung führen. So dringend notwendig und erforderlich die Reduzierung der politischen Schulden^ für Deutschland ist, so kann man sich doch den Tatsachen nicht entziehen, daß die Durchführung erfolgreicher Repara- tionsverhandlungen im gegenwärtigen Augenblick so gut wie aussichtslos ist. Ohne Reparationsentlastung und ohne Auslandskapital ist aber an eine schnelle Ueberwin- dung der deutschen Krise nicht zu denken. Wie aber das deutsche Volk bei einer Fortdauer des gegenwärtigen poli tischen, wirtschaftlichen und sozialen Druckes unter Aufrecht erhaltung der öffentlichen Ruhe und Ordnung über den nächsten Winter Hinwegkommen soll, ist nur schwer vorstell bar. Nach einer der beiden Richtungen hin wird eine Lö- fung kommen müssen. , Die Braunskommission hat einen Wea ae.zeiat. den das Paris, 13. Mai. Heute nachmittag L Uhr tritt tu Versailles die National versammlung, also die Vollversammlung vo» Kamme« und Senat, zusammen, um den Präsidenten der Republik neu zu wählen. Die aussichtsreichsten Kandidaten sind, wie berichtet, Briand und Doumer. Doch dürsten im ersten Wahlgang ncch eine Reihc von anderen Kandidaten ausgestellt werden, so dast eine Entscheidung im ersten Wahlgange unwahrschein lich ist. Es dürste Stichwahl zwischen Briand und Donmer notwendig werden, doch rechnet man bestimmt mit dem Siege B r i a n ds. Dkusianv gehen rann, wenn es IM gegentvrnttgen Äug«« blick für Reparationsverhandlungen nicht zu haben isti Allerdings führt dieser Weg nur dann zum Ziele, wenn das Ausland sich in erheblich gröberem Matze als bisher bereit findet, zu vernünftigen Bedingungen der deutschen Wirtschaft Kapital zu geben, die sie vor dem Zusammenbruch bewahren kann. Datz eine solche Hilfe mit einiger Wahrscheinlichkeit zum Erfolge führen kann, dafür sprechen eine Anzahl Momente, deren wichtigste die find, datz die Depression auf einen Tiefstand angelnngt ist, von wo aus eine Belebung der Wirtschaft bessere Aussich ten bietet als früher, zumal in der Zwischenzeit ein plan- mätzig eingeleiteter Abbau unserer überhöhten Pro- duktionskostew eingetreten ist. Das besagt nicht, datz in dieser Hinsicht noch manches zu leisten wäre zur Auflocke rung der interventionistisch-monopolistischen Produktions kosten. Geordnete öffentliche Finanzen, Sparsamkeit in der öffentlichen und privaten Wirtschaft und in der Lebens haltung, Aufrechterhaltung der deutschen Währung, Beruhi gung unserer innerpolitischen Verhältnisse bezeichnet die Kommission mit Recht als die übrigen unerläßlichen Voraussetzung « n, die zum Gelingen der von ihr ver. tretenen Pläne, notwendig sind. Krise zu überwinden. Dabei ist nicht nur an die Wunder doktoren gedacht, die mit Hilfe zusätzlicher Geldbeschaffung, also mit inflationistischen Methoden, die Heilung der wirt schaftlichen Schäden bringen wollen, sondern auch an jene, die durch sogen. Kaufkraftvermehrung die Wirtschaftskrise über winden wollen. Diese Rezepte lehnt die Braunskommission ausdrücklich ab und aus guten Gründen ab, da derartige Methoden Kurpfuschermethoden bleiben müßten. Wc^er die Anfachung einer Inflation noch die Ausdehnung der Konsumtion, d. h. des reinen Verbrauchs von Gütern hat jemals zur erfolgreichen Ueberwindung wirtschaftlicher Krisen geführt. Noch immer ist nach aller Erfahrung und nach richtiger Ueberlegung die Krise dadurch überwunden worden, datz durch neue Kapitalzufuhr die brachliegenden Produktions- und Arbeitskräfte der In Er starrung befindlichen Wirtschaft wieder in Bewegung ge- etzt worden sind. Der Weg der Ankurbelung ging noch tmmer über steigende Kapitalanlagen, sei es zur Erneue rung oder zur Ausweitung der Produktionsstätten, die Waren Landen. Menschen beschäftigten und deren Konsum ausdehnte. Der Sauwirtschaft fiel in diesem Zusammen, Hang in früheren Konjunkturzyklen eine besondere Rotte zu. Man kann fragen, warum dieser Weg, der früher durch dieJnitiativedes Privatunternehmers be schritten wurde, bisher noch nicht wieder eingeschlagen wor den ist. Zur Beantwortung dieser Frage wird man auf objektive und subjektive Momente zurllckgreifen müssen. Trotz erheblicher einheimischer Kapitalbildung während der letzten' Jahre genügt das gegenwärtige deutsche Kapital angebot nicht, um die Kapitalbedürfnisse der Wirtschaft einigermahen zu befriedigen und eine Senkung des Zins fußes herbeizuführen. In den letzten Jahren wurde das Manko durch reichlichen Kapitalzufluh vom Ausland ausge glichen. Seit den verschärften innerpolitischen Spannun gen seit ungefähr einem Jahr hat die Kapitaleinfuhr aus gesetzt und darüber hinaus sind nicht unbeträchtliche Sum men deutschen Kapitals ins Ausland geflohen. Subjektiv aber kommt hinzu, datz sich die deutschen Unternehmer in weiten Kreisen einem lähmenden Pessimismus Hingaben und weite Kreise der Arbeiterschaft sich einer bis zur Verzweiflung gehende Mutlosigkeit bemächtigte. Um diese Hemnisse zu beseitigen, schlägt die Brauns-Kom mission vor, das zum Aufschwung unbedingt notwendige Ka pital durch Heranziehung von Auslandskre diten unter Mitwirkung der öffentlichen Hand zu beschaf fen, und mit deren Hilfe grosszügige Projekte, die einen dauernden volkswirtschaftlichen Wert besitzen und durch tbren Ertrag das angewandte Kapital lohnen, auszu führend. Das fehlende einheimische Kapital soll also durch Auslandskapital «nd die mangelnde Privatinitia tive zum Teil durch öffentliche Initiative ersetzt werden. Gegen diese Pläne wird man nicht einwcnden dürfen, datz sie der Ausfluß rein staatskapitalistischcr oder antiprivatkapitalistischer Ideen sind. Die Kommission hat in ihrem Bericht eine Reihe „förde rungswürdiger Arbeitsgebiete" ausgeführt, die auch normalerweise nur in geringem Umfange das Interesse des Privatkapitals besitzen, wie Straßenbau, landwirtschaftliche Siedlungen und Meliorationen, oder die zum Teil schon überwiegend oder ganz durch die öffentliche Hand bewirtschaftet werden, wie z. B. die Energiewirtschaft und die Reichsbahn, die zur Elektrifizierung von Eisen bahnstrecken aufgefordert wird. Das Wesentliche an diesem Plan ist auch nicht die Durchführung der Kapitalinvestitio nen durch die öffentliche Hand, sondern ist, wie Prof. Röpke, einer der Mitarbeiter der Kommission es genannt hat, die ,,I n i t i a l z ll n d u n tz", die den Motor zum Anspringen bringt und die die Erstarrung der Wirtschaft löst und sie infolge der Wechselwirkungen der Wirtschaftsvorgänge in allen ihren Teilen wieder in Bewegung setzt. Davon wird die Privatwirtschaft schließlich den größten Nutzen haben. Auch den Vorwurf der Propagierung einer leicht sinnigen Pumpwirtschast wird man der »Kom mission mit Recht nicht machen können, da sie an verschie denen Stellen ihres Berichtes sehr klar und deutlich die notwendigen ökonomischen Voraussetzun gen verlang», unter denen Kapitalinvestitionen vorgenom- men werden sollen. Mit Recht ist in vergangenen Jahren darüber geklagt worden, datz die reichliche Hereinnahme von Auslandsgeld zu bedeutenden Fehlinvestitionen der öffentlichen und privaten Wirtschaft geführt hat, was nicht zuletzt zum Ausbruch und zur Verschärfung der Krise beigetragen hat. Die Fehler, die in der Vergangenheit bei der Verwendung des teuren Auslandskapitals gemacht worden sind, lassen sich aber bei vorsichtiger Auswahl der durchzusührenden Projekte zum größten Teil vermeiden. Außerdem ist es unter den gegebenen gegenwärtigen Um ständen der enorm hohen ausländischen kurzfristigen Ver schuldung, in der sich die deutsche Wirtschaft befindet, gar kein Zweifel, datz die Hereinnahme langfristigen Auslands kapitals zur Abdeckung der schwebenden kurz fristigen A u s l a n d s v e r p f l i ch t u n g e n für die deutsche Wirtschaft n u r von Vorteil sein kann, der auch von den prinzipiellsten Gegnern einer weiteren Aus- landspumpwirtschaft anerkannt werden mutzte. Der deut scheu Bankpolitik würde eine solcke Ilmsck'lK," aktion eine nicht zu unlersthützendc größere Bewe gung s s r c i h c i t geben, die auch unsere poli t i s ck e Stellung gegenüber den ausländischen Machten stärien und unabhängiger machen würde. Bei der Beurteilung des Auslandsanlciheprvjcktes der vrannskommilsion wird man vor allem aber jenen Ge-