Volltext Seite (XML)
Nummer IN ÄnlhWHe volkssettuns Für christliche Politik und Kultur cseichänsstell«, DrnN ».Verlag: oiermama. »I.-c«. !!>r Verlas u»d Drmreret.giUalc Dresden. DreSden.ri.1, PolierUrnstel?. ,:ernrnl2lNl2. Volllchecklonlo Dre-'den -7»Z .»aollm-n- Siadtba»' Dreade» -Nr niri- Redakilon der Sächsischen Voir.zeUvne Drerdsn-ilUstadi l. PoUersttahc II. aenrrin «Mil mW,1012. Donnerstag, den 14. Mai 1931 Verlagdart, DreSdt» elnzeisenprett«: Die Igeli-allene pelUzeU« SV Z.gamilieis« anzeigen ».Llellengeinche SV z. Die peNtreNamezeUe. 8S MN» drei« t.«. ,H>r Anzeigen antzerhalb de« oeibicUnng-geblei«. 4V Z.die peNlrellame,eil«I.!«v^. Brielgeb »N Z. Im Fall, höherer Gewalt erlischt lebe «erpttichlung aus viesenmg lawl» ersauinig i>. Anzeigen - Anstiegen «. Leistung ». Schadenersatz, Seschästlicher T«U: grau» Buna»«», Dreddtn. 3V. Jahrgang kricheint c-mal wvchn. mit illnstr. Griilisheilagcn.Helrital und well" nni> der sliiwerbeilnge .Zürinilrellc-menLenle'. iowieden slerlbeilngei, .Ei. Benno Blnli". .llnleilinllnng und Wlssei,". »Die vrallUche Hnnslrnu", .Ncrzllicheiülnigebei". .Das gnle Buch' Monatlicher VezügdUreid .V cinlchl. Besiellgeld. Einzelnummer 1V Z, Lonnahend n. So»nla»nn>nnre> TU Z. Hanpl-christleilcr Dl. G. Desczyk, Dresden. Entschei-ungsiage in Gens Wichtige Tagesordnung: Zollabkommen, Abrüstung, Oberschlestens Beschwerde Curltus' Abreise Berlin, 13. Mai. Die deut sch e Delegation, die an d«r Tagung des Europa-Ausschusses und des Völkerbundsrates in Gens teil« nimmt, wird heute nachmittag Berlin verlassen. Heule vornntlag smdel nochmals eiu Kabinettsrat statt, der sich mit der Beratung der in Gens zur Entscl-eidung stehen den Fragen besaht. Tas Kabinett hat bereits in den letzten Tagen diese Fragen in gründlicher Weise dnrchgesprochen. Bekanntlich wird den Hauptpunkt der Erörterungen in Gens die Frage des d e u t s ch - ö st e r r e i ch i s ch e n Zoll abkommens bilden. Die Entwicklung dieser Frage dürfte in erster Linie von den sranzösischen Gegenvorschlägen ab hängen, iiber deren Inhalt bisher nichts Näheres bekannt geworden ist. Kommt eine Verhandlnng nicht zustande, dann dürfte eine Ueberweisung der Angelegenheit«» den Internatio nale» Schiedsgerichtshos im Haag nicht zu umgehen sein. — Weiter hat der Bölkerdundsrat sich mit der für I!E festgesetz ten Abrüstungskonferenz zu beschäftigen. Das; der englische Auhenmnnstcr Henderson znm Borsilzenden der glotzen Abrüstungskonferenz gewählt werden wird, erscheint kaum mehr zweifelhaft. Ebenso dürste sich schwerlich mehr etwas daran ändern, oah Gens znm Tagungsort der grohen Konferenz bestimmt wird. Erscheint in diesen Punkten eine Einigung nicht als schwierig, so bestehen bekanntlich hinsicht lich der materiellen Aufgaben, mit denen sich die Abrüstungs konferenz befassen soll, weitgehende Meinungsverschiedenheiten, deren Ueberbrückung vorläufig als ganz unmöglich erscheint. — Schliesslich wird in Genf die B e s ch we rde d e r deutschen Madrid, III. Mai. Die halbamtlich Agentur Fabra meldet: Nach Bespre chungen mit den Verwaltern der Börsen von Madrid, Barce lona und Bilbao beschloss der Finanzminister, die Wieder eröffnung dieser Börsen auf nächsten Montag zu verschieben. In einer Mitteilung an die Presse erklärte der Minister, trotz der letzten Ereignisse hätten die Wertpapier- besttzer die Ruhe nicht verloren und die Banken arbeiteten in normaler Weise. Der Minister fügte hinzu, es seien Börsen« Manöver geplant, um einen Kurarllcligang der Wertpapiere herbeizusühren. Dies« Manöver seien mit den Ereignissen der letzten Tage in Zusammenhang zu bringen. Der Gencralkupi- tän von 'Madrid hat in der ganzen Stadt die Truppen besich tigt, die den Patrouillendienst versehen und Klöster und Kir chen bewachen. Die Bevölkerung begrühte ihn mit begeisterten Beifallskundgebungen. Der Minister des Innern erklärte Pressevertretern, dir Ruhe sei in allen Städten wiederher gestellt. In einer durch Rundfunk verbreiteten Rede betonte Mi nisterpräsident Zamora, die Regierung sei fest entfchlojfen, «ine Wiederholung der gestrigen und heutigen Vorfälle zu ver« hindern, um die Republik zu verteidigen und das National, interesse zu wahre». Zamora sprach dann sein Bedauern besonders iiber die Angriffe auf die Klöster aus, durch die das religiöse Gefühl zahlreicher Personen verletzt wor den sei. Die Regierung wolle die Republik schützen, ohne sie durch Willkürakte zu entehren. Die Freiheit des Gewissens und der Ausübung der Kulte sowie der Schutz aller Kultstaaten wür den einen Bestandteil der Verfassung bilde» Zum Schlug seiner Rede sprach der Ministerpräsident der Gen darmerie seine Anerkennung aus und richtete an die Bevölke rung die Bitte, zur Arbeit zurückzukehrcii. Nach Beendigung des Ministcrrats erklärte der Innenminister der Presse, datz ik ü K o m m u n i st e n verhaftet worden seien. Die Gouverneure sämtlicher Provinzen seien angewiesen, jeden Ver such der Ordenssiöruna mit aller Energie zu unterdrücken. Es ist ausrichiig zu wünschen, das» die Erklärung der spa nischen Regierung, das; im ganzen Lande die Ruhe wiederher gestellt ist, durch die Ereignisse der nächsten Tage bestätigt wird. Denn die Zerstör u n ge n v o n K l ö st e r n u n dKirche n, die sich in Spanien m den beiden ersten Tagen dieser Woche abgespielt Hahn, s.nd eines Kulturvolkes unwürdig. Nicht nur Minderheiten in Oberschlesien gegen Polen, über die schon bei der letzten Tagung des Bölkerbundsrals ver handelt wurde, erneut zur Debatte gestellt werden. Hier wird alles davon abhängen, wie der polnische Bericht ausgefallen ist. in dem Nägeres über die Wiedergulmachungsmatzregeln der polnischen Regierung mitgeteilt werden soll. Die Tagung des Bölkerbundsrate§ beginnt am Montag, ihr geht die Tagung des Europa-Ausschusses voran, dessen Ver handlungen morgen mittag beginnen. Es ist nicht anznnehmen, das; die Verhandlungen des Europa Ausschusses bereits am Montag beendet sein werden: beide Tagungen dürsten sich über schneiden. Wie lange die Beratung des Bölke>bundsrales dauern wird, kann heute mit Bestimmtheit noch nicht gesagt werden. An sich wird bei den Delegierten der Wunsch vorhan den sein, vor Pfingsten nocn zu einem Abschlns; zu kommen: aber bei der Fülle der Gegenstände, ans denen sich diesmal die Tagesordnung zusainniensetzi, ist es die Frage, ob die Tagung vor Pfingsten schon beendet werden kann, und nicht vielmehr »ach Pfingsten svrtgeselzt werden muh. In Kreisen der deut schen Abordnung jedenfalls ist man ans einen längeren Aufent halt in Genf gesagt. Keine Unterredung Henderson-Briand Paris, 13. Mai. Der gestern in Paris eingetrossene eng lische Minister Henderson hat eine Unterredung mit Ans,en Minister Briand, die noch gestern als wahrscheinlich angekün digt worden war. mit Rücksicht ans die bevorstehende Wahl des Präsidenten der Republik nicht gehabt. Henderson Hal seine Reise direkt nach Gens fortgesetzt. in Madrid, sondern auch in anderen Groszstädlen Spaniens sind solche Zerstörungen vorgekommen. Törichte, von kominunisli- schen Sendlingen aufgehetzte Menschen haben u n erse tz liche Kulturwerte vernichtet. Seit den Zeiten der Bilder stürmer hat man eine solch sinnlose Bernichtung von Kunst werken vergangener Jahrhunderte kaum irgendwo erlebt. Die Abendpresse beziffert den Sachschaden, der durch die letz ten Unruhen entstanden ist, allein in Madrid ans über >0 Mill. Peseten Für ganz Spanien dürst« die Summe von Ulst Mil lionen nicht übertrieben sein. In einem Madrider Iesuitenkloster ist eine der wert vollsten Bibliotheken mit ION NNO Bänden den Flammen znm Opfer gefallen. In Sevilla verbrannte eine Menge wert voller und seltener Bilder. Auch in M alag a sielen grotze Kostbarkeiten dem Pöbel zum Opfer, so der berühmte Christus von Mena: die bischöfliche Sommerresidenz bei Muzcia wurde von der Menge gleichfalls in Brand gesetzt. In G r a nada sie len den Flammen allein sechs Kirchen und zwei Klöster zum Opfer. Eine Kirche wurde mit Bomben gesprengt. In Malaga wurde sogar ein Angriff auf eine Polizeikaserne versucht, der jedoch von den Polizisten mit der Waffe abgewehrt werden konnte. In Alicante sind sämtlich Klöster zerstört worden. Die kommunistisch» Hetzer wissen genau, warum sie die ihnen zugänglichen Blassen in erster Linie gegen Kirchen und Klöster <und nicht etwa m'gen Rathäuser und Kasernens in Beivegnng setzen. Sie hassen, durch diese empörenden Ge walttaten die Anhänger des alten Regimes zur gewaltsamen Erhebung zu bringen und damit Spanien In einen Bürgerkrieg zu stürzen, der eicke Chance für den Kommunismus bedeuten würde. Man kann im Interesse Spaniens nur hoffen, das; diese Pläne der Sendling« Moskaus mitzlingen und das; es der repu blikanischen Regierung gelingt, dieser Radikalisierung der Massen — die ja noch nach jeder Revolution zu beobachten war — Herr zu werden. Oie Drahtzieher gratulieren Moskau, l3. Mai. Die Vertretung der s;ranischc>n Sek tion der Komintern (Kommunistische Internalionalet hat an das Zentralkomitee der s;>anischen kommunistischen Partei ein Telegramm gesandt, in dem den spanischen Kommunisten die Glückwünsche zum ersten Erfolg aus-gesprochen werden. Das Telegramm sagt, das; die Arbeiter mit der Masse in der Hand sich den Sieg erringen mutzten. Die Armee Szmnieus miitzte in die Hand der Arbeiter gebracht werden. Ein Vertreter der s;xinischen kommunistischen Partei wird im Moskauer Rund- funk eine Rede in spanischr Sprach l)allen, die für die s;»a. Nischen Arbeiter bestimmt ist. Das Brauns-Gulachterr (Von unserer Berliner S ch r is t l ei t u n g.) iss.Das zweite Gutachten der BraunskomH Mission, die Anfang dieses Jahres von der Regierung eingesetzt worden ist, um nach Mitteln und Wegen zu juchen, die Arbeitslosigkeit zu lindern, hat in der Oefsentlichkeit ein günstigeres und anerkennenderes Echo gefunden, als das erste Gutachten dieses Gremiums, da kurz vor Ostern veröffentlicht worden ist. Die Griind- hierfür liegen, abgesehen von der besseren Regie der Ver öffentlichung, vor allem darin, datz der zweite Teil fichj mit den Ursachen der gegenwärtigen Wirtschaftskrise aus* einanderfetzt und aus der gewonnenen Erkenntnis di« öko« nomischen Folgerungen zu ziehen sucht, die geeignet sind,' das Uebel der Arbeitslosigkeit von den Wurzeln her zu kurieren, soweit dies in der Macht der deutschen Wirtschaft und Negierung liegt. Während der erste Teil sich damit beiatzte, die vorhandene Arbeit durch sozial politische Matznahmen besser zu verteilen, was notwendiger weise ein Kurieren an den Symptomen der Arbeitslosigkeit bedeutete, versucht der zweite Teil, wirtschaftspolitische Matznahmen vor;i,schlagen. die neue Arbeitsmög lichkeiten schassen. Nur derjenige, der von der Arbeit der Kommission eine Patentlösu n g erwartete, die, nebenbei bemerkt, gezwungen war, unter dem Druck der öjsentlichen Meinung und bei der dringenden Not der von Arbeit und Erwerb ausgeschalteten Millionen sehr schnell zu arbeiten und zu einem Abschluss zu kommen, kann von dem Ergebnis der Beratungen enttäuscht sein. Die Wirtjchastskrise, die in dem Riesenheer der Arbeitslosen am deutlichsten in Erschei nung tritt, kann weder durch Beschlüsse von Kommissionen, noch durch Gesetze hinwegdekretiert werden. Diejenigen „Führer", die ihren Anhängern vorreden, datz das Elend der Arbeitslosigkeit durch feste Entschlüsse der Regierung beseitigt werden könne, wenn die Regierung nur wolle, kennen entweder die wirtschastlichen Zusammenhänge nicht, oder treiben einen bewussten Schwindel, indem sie den Massen Versprechungen machen, die keine Regierung, am wenigsten diese „Führer" selbst zu erfüllen in der Lage sein würde. Eine solche Patentlösung, die die Arbeits losigkeit von heute auf morgen beheben oder beseitigen könnte, und wie sie — verständlicherweise — von den davon betroffenen und notleidenden Massen verlangt wird, gibt es nicht. Der Bericht der Kommission weist mit Recht daraus hin, datz die Gründe der gegenwärtigen Krise letztlich auf die Zerstörungen und Verheerungen des Weltkrieges zu» rückgehen und datz die Umschichtungen und Veränderungen der Weltwirtschaft in den daranfsolgenden Jahren im Zu sammenhang mit den politischen Einflüssen Reibungen und Verlustquellen geschaffen haben, die nur allmählich besei tigt werden können. Datz neben der vom Bericht mit Stich worten gekennzeichneten weltwirtschaftlichen Entwicklung spzisijch deutsche Ursachen die Krise verschärft haben, hebt der Bericht hervor, wenn auch u. E. nicht mit genügender Ausführlichkeit. Das, was man schlechterdings unter den gegebenen Umständen von den Beratungen der Kommission, die unter der Führung des ehemaligen Reichsarbeits ministers Dr. Brauns steht, erwaricn konnte, hat sie in dem zweiten Teil geleistet, indem sie ein Progra m m einer aktiven Konjunkturpolitik ausgearbeitet hat, das, wenn die Voraussetzungen hierfür verwirklicht wer den können, die Chance gibt, datz die deutsche Wirtschaft sich aus ihrer gegenwärtigen Erstarrung löst, und da. mit die Kräfte ans der Produktion«.- und Konsumtions- jeite sreimacht, die der Konjunktur den Auftrieb geben. Das Mittel, das die Kommission vorschlägt, nm die in Deutschland brachliegenden Arbeitskräfte, Produktions mittel und Warenvorräte wieder in Veweguug zu setzen, wieder produktiv zu nutzen, ist die Zuführung ge nügenden Kapitals, also das gleiche Mittel, mit dem bisher stets die wirtschaftliche Depression in der Ver gangenheit überwunden wurde. So selbstverständlich dieser Vorschlag auch vielen klingen mag, so darf doch nicht ver. gehen werden, datz in der jüngsten Vergangenheit zahl reich« andere Rezevte anaevriesen worden sind, «m dle Keule: Unterhaltung und Wissen Für unsere kleinen Leute Der 14. Mat sLhristi Kimmeisahri) Ist kirchlicher und ltaatlicher Feiertag. Die nächste Nummer der S D. gelangt am Freitag, 1». Mat, zur Ausgabe. Beruhigung in Spanien? Kommunisten haben in zwei Tagen >00 Millionen Peseten Sachschaden angerichtet Moskaus Wünsche