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Tag für Tag betrachtete er wohlgefällig das Tier und fein« Freude wuchs, je näher Weihnachten vor den Türen stand. Er betete zu Gott, daß er ihn den Tag erleben lasse, da die Eans rund und fett in der Röhre schmore. Und in der Nacht vor dem Heiligen Abend, während der Gottesfürch tige schlief, kam der Böse und raubte die Eans. Ahnungs los wollt« der Fromme am nächsten Morgen sein Tier zum letztenmal betrachten und was fand er da? — Nichts als einen Eänsekopf und einige Federn!" Der Pastor machte eine Pause, wie die Holzfäller bevor Ist« einem Baum den letzten Schlag geben. Ham Ockeghem seufzte laut und vernehmlich, er spürte den Kummer und den Zorn der vierzig Menschen, denen er im Laufe seines lidcrlichen Lebens der Reihe nach die Weihnachtsgänse vom Stall geholt hatte. Drohend schlug der Pastor mit der Rechten aus die Kanzel, sah traurig über die Brille, die vorn aus der Nasenspitze schwebte und jeden Augenblick «brutschen konnte und sprach das letzte Wort. „Männer von Deepfiskenbeek, geht mit mir aus die Suche nach dem Bösewicht, damit wir ihn der gerechten Strafe überführen können." Er sprach noch einige erhebend« Worte von der Liebe de« Christkindes und schloß seine Predigt mit einem stillen Eeb«t für die sündigen Menschen. Ham Ockeghem tat wieder «inen tiefen Seufzer, aber diesmal siel er ihm sacht aufs Herz und sein Magen wurde warm wie nach einem Doppelkorn. Ihr könnt suchen, bis euch die Zehen durch die Sohlen gucken, triumphierte er. mich schnappt ihr nicht: „Prost Mahlzeit!" Und Ham sang, daß ihm ein wonniger Schüttelfrost über den Rücken rann: „Herbei, oh, ihr Gläubigen, singet, triumphieret!" Als der Küster mit dem Klingelbeutel die Reihen abging und vor Ham Ockeghem herreichen wollte, griff dieser in die Tasche und warf fünf blanke Groschen in den Sack. Doch Ham schien es noch nicht genug und er überlegte, wie er dem Pastor die Weihnachtsfrcude zurückschenken könnte. Lange und vergeblich suchte er in seinem Dick» schädel nach. Plötzlich kam es über ihn und er glaubte, Gott habe den Gedanken in sein Herz gelegt. * Während der Kommunion, als die Männer und Frauen andächtig an die Brust schlugen und die Augen senkten, stand Ockeghem auf und schlich aus der Kirche. Straßen und Häuser lagen verlassen, der Mond leuch tete wie «in blankgeputzter Zinnteller und spießte auf jeden Strahl ein lustig flimmerndes Schneekristall. Zu gefroren war der große Teich vor dem hochgiebetigen Haus des Koiwes Haweket, das Eis knarrt« und scharchte, als ob das Frühjahr morgen schon über Land käme. Durch die Straßen schwebte ein süßer Dust von ge bratenen Gänsen und geplatzten Cchmoräpfeln. Ham Ockey- hem lief das Master im Munde zusammen, er jappte wie «in Hund, der nicht an die Schüssel kann. Es schien ihm schlimmer als Spießrutenlaufen. Vorsichtig schlich Ham in Ehoß Ohmesbuils Hof, tastete > fich über die Deele und durch den Stall, vorbei an den Kühen, di« dickbälgig und frestcnssaul im Mist lagen, und stand in der Küche vor dem Ofen. Aus der offenen Brat luke strömte ein Geruch, der lieblicher war als Rosen und Resedendust. Eine runde, fette Weihnachtsgans, auf dem Rücken sanft kastanienbraun und am Bauch honiggelb, schwamm mästig auf einer langen Schüssel im eigenen Fett und streckte zum Gruß die zartgerösteten Bällchen nach den Sei ten. Aus dem Bauch quollen Aepsel und lagen rund um den Schiisselrand wie ein Kranz leuchtender Puckrosen. Ockeghem holte die Schüssel ganz sachte vor und nahm st« sorglich auf den Arm wie ein Wickelkind. Der größte Kummer seines Lebens befiel ihn, aber er trug ihn als Strafe Gottes und biß die Zähne aufeinander und kniff ui« Augen zu, bis sein Bauch dem Kopf nachgab. Ebenso vorsichtig wie er gekommen war, schlich er zu rück, ging aber nicht auf die Straße, sondern ins freie Feld. Der Bratenduft stieg Ockeghem so teuflisch lockend sh, die Nase, daß er zum ersten Mal Zeit seines Lebens mott von Herzen dankte, als kurz vor ihm das Pastorat «ber die verwehten Weidenstrllnke guckte. Da weit und »reit keine Menschenseele zu sehen war, ging er stracks in hie Küche, schob die Eans in die Bratluke und stöhnte ein mal laut, als ob er einen Baum geschleppt hätte. Er kam noch gerade zur Zeit in die Kirche, als der Pastor den Segen gab. Ham Ockeghem fühlte sich wieder zufrieden und ungestört, wie er das vordem immer ge wesen war. Und er sang zur eigenen Freude so schön und lacht, daß die Nachbarn rechts und links aus dem Konzept kamen und baß erstaunten über den liederlichen Besenbin- ber von der Sünthude, dem der Herrgott auf merkwürdigen Svegen beigekommen war. * Und jetzt, lieber Leser, beginnt die Geschichte. Denn dieser Mann von der Sünthude oberhalb Dcepsiskenbeeks glaubte auch, sie ist zu Ende, und dachte, die Ordnuizg ist wiederhergestellt, und wußte nicht, daß eine Gaunerei durch keine, auch nicht durch ein« schöne Gaunerei wiedcr- autgemacht wird. Und also mußte der andere kommen, ihn belehren und ihm sagen, wie man büßt für einen liederlichen Lebenswandel. Tags darauf, um den Mittag, als di« Sonne hoch über die sparrigen Buch«« schien und ein blinkstnges Licht auf den Schnee legte, machte sich der Pastor von Dcepsisken- bcek aus dem Haus und bewunderte die Macht seiner Rede. Nach einer Stunde stand er vor Ockcghems Hütte, räusperte sich laut und steckte den Kops umständlich durch die Luke. Ham erschrak über den ganzen Leib. Der Pastor zog aus der Tasche ei» Paket und reichte es Ham mit den Worten: „Hier; guten Appetit! Ter linke Bollen! Fürs Wiederbringen." Ockeghem kam vor die Hütte und kratzte sich wohl fünf mal Kops und Bart. Dann erzählte ers, langsam und stockend. Non der Predigt, vom Klingelbeutel und von Shoß Ohmesbuils Eans. Der Pastor zuckte zusammen und wurd« weiß wie ein frisch gewaschenes Bettlaken. Plötz lich hob er sich und schlug Ockeghem seine breite Hand ins lhesicht und ging weg, zehn Schritte, dann kam er zurück und stellte sich hin wie der Johannes in der Kirche. „Ockeghem, morgen früh um fünf seid Ihr am Beicht stuhl: und übermorgen bei Ohmesbuil, de» ganzen Tag. und so die Reihe um, bis Ihr die Eänic abverdicnt habt!" Der Pastor ging, blieb »och mal stehen und rief dem verbiesterten Ham zu: „Und in de» nächsten Jahren eßt Ihr mit mir die Eans, aus Lebenszeit, verstanden!" ^uk öeil 8puren 6e8 8korbllt Vltamm8 Bereit« im IS. Jahrhundert, al» die Skorbut-Krankheit eine auch in Deutschland nicht seltene Erscheinung war, wußte man daß Früchte und Fruchtsäste dabei als ausgezeichnete Heilmittel wirkten. Mit dec Einführung des Kartosselbaues bei uns wur den eigentliche Skorbutfälle immer seltener Die Einführung der Kartossel wirkte also prophylaktisch gegen den Skorbut. Der Skorbut wurde zu einer Berufskrankheit der Seefahrer und mancher Forschungoreilender, besonders der Polarsorscher, ohne daß die eigntlichen Ursachen klar erkannt wurden. Die Rolle der Fruchtsäfte als Heilmittel dachte man sich wohl ähnlich wie bei anderen Arzneimitteln als eine exogene Beeinflussung der Lebenssunktionen, etwa als Reizmittel für das Nervensystem oder ähnlich Daß die Fruchtsäfte einen Stoff enthalten, der ein unum- gänalich notwendiger Bestandteil unserer Nahrung ist, bei dessen vollständiger Fernhaltung der Mensch mit gleicher Sicherheit zugrunde geht, als wenn ihm Speise und Trank selbst entzogen werden, ist ein Ergebnis der Vitaminforschung der letzten Jahr zehnte. Diele hat uns gezeigt, daß es verschiedene derartige Stoffe gibt, die dem menschlichen Organismus zugesührt werden müssen, wenn nicht große Gefahren und Schäden für Gesundheit und Leben eintreten sollen. Diese ersten Erkenntnisse über das Wesen und das Vorkommen der Vitamine wurden aus Grund von Tierversuchen erlangt, bei denen man auch die eigenartige Feststellung gemacht hat, daß der Bedarf an den einzelnen Vitaminen bei einzelnen Tiergattungen teilweise ganz ver geben vom Vitaminbedarf der anderen und auch des Men- Besonders empfindlich gegen das Fehlen von Skorbut vitamin, das in der Wissenschaft auch c-Vitamin oder OFaktor genannt wird, sind Meerschweinchen; diese Versuchstiere waren es daher auch, an denen dieses Vitamin und seine physiologische Wirkung eingehend studiert worden sind. Derartige Tier versuche erstrecken sich über Wochen und Monate, sie sind also lehr langweilig, und, da eine große Anzahl von Tieren be handelt werden muß, um wissenschaftlich einwandfreie Ergebnisse zu erzielen, sehr kostspielig. Diese Kostensrage war cs auch wohl mit in erster Linie, die zur Folge hatte, daß dieser TeU der Vitaminforschung nicht in unserem arm gewordenen Vater lande in dem Maße gepflegt werden konnte, wie inan bei dem hohen Stande der deutschen Forschung und Wissenschaft hätte erwarte» können, sondern sich in den Ländern abspiclte, denen der Weltkrieg weniger geschadet oder gar sinanziellc Vorteile gebracht hat. Besonders aus Amerika, wo man jährlich viele Hundertmillionen für Forschungszwecke anfwenden kann und gern aufwendet, weil man weiß, daß in derartig« Forschungen gestecktes Geld reiche Frucht bringt, bat die biologische Er forschung des Ekorbutvitamins erstaunlich große Fortschritte ge» macht. Ein Ergebiris aller dieser Versuche und Beobachtungen war die Erkenntnis der Tatsache, daß es sich bei diesem Vitamin ebenso wie bei den anderen Vitaminen um einen Stoss von be stimmten chemischen Eigenschaften handeln muß. — Wenn das aber der Fall ist, so muß sich folgerichtig der Stoss auch aus chemischem Wege irgendwie abscheiden oder wenigstens konzentrieren lassen. In der Verfolgung dieses Gedankens bot sich ein Arbeitsfeld für den Lebensmittclchemikcr von be sonderem Reize, zumak das Ergebnis einer solchen Arbeit auch letzten Endes dazu führen muß, die Natur des Vitamins und damit seine Wirkung ans den Organismus, also auch das Wesen der Skorbutkrankheit auszuklären vielleicht sogar eine künstliche Fabrikation dieses wertvollen Stosses als Heil» oder Vor. beugungsmittel ins Auge zu fassen. Bei derartigen Arbeiten war der Erfolg zunächst ein durch, aus negativer. Es zeigte sich bald, daß das gesuchte Vitamin ein überaus -ersetzlicher Körper ist. Wenn man versuchte, nach üblichen chemischen Verfahren die Begleitstosfe zu entfernen, wurden dabei auch gewöhnlich so große Mengen des Vitamins zerstört, daß als Endergebnis keine Anreicherung, sondern eher eine Abnahme an Vitamin, eine Verminderung von dessen Kon zentration selbst seine völlige Zerstörung settgestellt werden muhten. Dazu kam, daß durch die Notwendigkeit der Tier versuche als Kontrolle der chemischen Operationen derartige Bemühungen außerordentlich langsam vonstatten gingen. Größere Fortschritte waren nur zu erwarten, wenn es gelang, eine spezifische, einfach erkennbare chemische Eigenschaft des Vitamins aufzusinden, um durch Prüfung darauf mit einer ein fachen chemischen Reaktion fcststellen zn können, ob etwa die durch irgendwelche Behandlung entstehende Fraktion das Vita min überhaupt noch und in größerer oder kleinerer Menge ent hielt als vorher. Die Lage war hier eine ähnliche wie Lei der Darstellung des Radiums ans Uran-Pechblende durch Fran Curie, eine Ausgabe? die ihr nur dadurch lösbar wurde, daß sie an dem Strahlungsvermögen der Fraktionen jeweilig fest stellen konnte, ob die versuchte Operation zu einer Anreicherung an Radium geführt hatte oder nicht. Die Notwendigkeit einer solchen einfachen Prllfungsmöglichkeit liegt in unserem Falle ge nau so vor. nur sind bei unserem Vitamin di« Schwierigkeiten deshalb viel größer, weil cs so außerordentlich leicht zersetz- lich ist. — n,-. 5. kroükelck, Ueriin. Umuten kopsLerbreclien Kreuzworträtsel. Rösselsprung. Zahlenrätsel. Wag er echt: I. Dichtungsarl, 7. franz. Artikel, 8. türk. Name, II. röm. Beamter, 18. Raum zwischen zwei Tönen, 16. portug. Kolonie, 17. Verschluß, 18 Ertrag, 1!). Präposition, 2V. Behälter, 21. alltestamcntnrische Figur. Senkrecht: 1. Zögling, 2. Geliebte des Zeus, 3. Or gan, 4. sranz. Fürwort, 5 Meer, 6. Musikinstrument. !i. Gefäß, > 10. Beruf, 12 weibl. Name, 14. Werk von Ibsen, 15. Abkür zung einer außereuropäischen Staatcuvereinigung, 19. Spiel karte. r. 8. Gegensätze. Vormund — Ende — Ausland — Wärme — Eingang Scherz — Antwort — Verkauf — Zwerg Zu diesen Wörtern sind die Gegensätze zu suck-en. Richtig gesunden, nennen ihre Anfangsbuchstaben rin beliebtes Inirtt N. LI. Füllrätsrl. In obige Figur sind die Buchstaben a — a — a — a — a — a — b— c — c — c — d — d — e — e — e — e — e — e — c — e — s — s — f — s — ll — g — h — h — h — h — h—h — i — i — i — i — i — i — i — i — r — l—l — l — l — l — m — m — in — n — n — n — u — n — n — n — n — o — o — o—o — p — r — r — r — r — r — l — s — s — f — t — t — t — t — u — u — u — u — v — z — lch — zwei Buchstaben) zu verteilen. Die Senkrechten nennen lausend Worte folgen der Bedeutung: 1. Beirat, 2. Musikinstrument, !i. Handwerk- äkug, 4. Zwischenraum, 5 Kartenspiel, 6. Weibl. Vorname, 7. Stachliger Meeresbewohner, 8 Im Frühjahr und Herbst austretendr Krankheit, 9. Bühnenleiter. Sind dir richtigen Worte gefunden, fo nennen dir obrre und untrrr Svagerechtr in gegebener Rrihrnfolgr grlrsr« einen hohen kirchlichen und staatlichen Feiertag. >ck. An Stelle der Zahlen sind Buchstaben zu setzen. Die Buch staben der ersten und dritten Reihe ergeben, senkrecht gelesen, die Namen von zwei Propheten. S 9 3 7 13 13 7 12 15 17 5 1» 2 16 3 9 17 12 IN 17 11 16 13 7 3 7 10 IN IN 17 1 13 4 10 16 Dreiläufiges Gewehr Europäisch« Hauptstadt Stadt in Italien Regenbogenhaut Sohn Isaaks Lolterieichrin« k. Volk. Silben-Einsetzrätsrl. Mittel- -zwiebel Wasser -leuchte» Schaum« . -schnitt Weiß . . -röschen Speise- -meer Medizin- -Haus Turm- -zeige» Ehe. . -kämpf Knall maske Zwischen obige Morte sind einsilbige Hauptwort« zu srtzen, welche den ersteren als Ende, den letzteren aber als Anfang dienen Die Ausangsbuchstabcn der eingesetzten Worte nennen, von oben nach unten gelesen, ein» deutsch« Großstadt, welch« vor 300 Jahren durch «ine Ieurisbrunst fast völlig vernkchtet wurde. ick. Die Ungeduldige. Der „4" zur Reise war gemacht! — „Ach! wäre nur der „1—2" erst dal" So rüst die junge Frau und lacht: „Dann „3" ich gleich an die Riviera l" Zum Buchladen sie eilt und fragt: „Ist schon der „1 bis 4" erschienen?" Verneinend der Verkäufer sagt: „Kann leider damit noch nicht dienen!" >.v. «-»-»«IlN.I. I. N«b». r »a,«. r Aabe. 4. Saat. ,. gal«. ». 7. »aal. ». V»al. S. «I<xk. «»«r;r,,,,. w«,l. k>»it. Hail, hall. Hal». v^r,.Z«hle'»,Iil1,l. Sth,in„«l» — LItasl, — vii,n,a — Mana» — vlh«ll» — Lar-l«, — liuiaaalh« — Maigaiel« — Rl»»l«Na lAlgaleNaj. Sch,««»«. Le>l«s«lbN». n«tl,,< »>,» v-,z. 1. Laul»; r. Athen; h. vielst 4. »lau«; ». Vftea; ». Vhael; 7. «aia« -NI. «,e„; r. «Na»; ». riaia; 4. lklna; 5. Nahaa; S. laaae; 77 a,p«l; — N. I. «imei; ». Mal«; ». AUlil; 4. Aalin; h. «»>»»; ii. SII«i; 7. dra». — Laalaa» — lkaleal« — Amamial — Aaiaiil. e«l»<„I.,«»,jN,,I. r<ch - Am, - Aal» - I.H, - „ - v«»» - — <kr, — ?«ll — v»l> — Al» ll >l> «Na t PI lemi lDa-ilel Dafaal. «a» I»»N«Ie ... 1. I ,a» — «a,ae,l. » la»«^, — HIlemm. ». Aiisi'a, — klearle.