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Sächsische Volkszeitung : 17.05.1931
- Erscheinungsdatum
- 1931-05-17
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-193105173
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19310517
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19310517
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1931
-
Monat
1931-05
- Tag 1931-05-17
-
Monat
1931-05
-
Jahr
1931
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 17.05.1931
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rOAIlogramm.vrz, das aus die bis 1918 für die Marin« ent. wickelten Erohmotoren kam. Die Echiffsgeschwtndig- leit soll 26 Kn betragen. Infolge der geringen Wider» Dünd« bet mittleren Geschwindigkeiten und des sparsamen Brennstoffverbrauches ist es gelungen, dem Panzerschiff durch ausreichende Bemessung der Lasten siir Treiböl die wünschens, werte Unabhängigkeit vom Ausrüstungshafen zu geben. Als Lahrstreckr ausgedrllckt, reichen die Oelvorräte hin, bei 26 len «trva 10 000 zurllckznlegen. Die Bewaffnung besteht aus sechs 28 cm.-Geschlttzen in zwei Drillingtürmen als schwere, acht 16 cm-Geschützen in Einzellafetten als mittlere, mehreren Flugabwehrkanonen als reichte Artillerie und sechs 60 ern-Ueberwasser-Torpedorohren in Drillingausftellung. Die Mittelartillerie ist in zwei gleichen Gruppen auf dem Aufbaudeck derart zwifen den schweren Tür men angeordnet, das; ihre Munitionskammer sich unmittelbar an die der schweren Artillerie anschließen und das Mittelschiff für möglichst übersichtliche Hauptmaschinenräume ausgenuht wird. Die Lasten usw. liegen an den Schisssenden. An Deck bleibt zwischen der MittelartUlerie Raum für die Boote und dergleichen. Die Bestrrichungswinkel der schweren und der mittleren Geschütze find frei von Hindernissen. Die Artillerie ist hinsichtlich der auf die Zeiteinheit bezogenen Feuerenergie, der Reichweite und Geschohwirkung gegen die älteren Geschütze gleichen Kalibers beträchtlich gesteigert. vrr§«Irn unel Umgebung Ortsverband -er katholischen Vereine Dresden. 10. Mai. Ter Orlsverband der katholischen Vereine Dresdens hat am Freitag im Kolpinghause seine dies jährig« Generalversammlung abgehallcn. Den Jah resbericht erstattete der Vorsitzende, Apotheker Tran kn er. Er wies besonders hin auf die Richtlinien, die die Kölner Tagung der.Ortsverbände seftgelegt hat und aus die Arbeit, die nach dieser Richtlinie von katholischen Vereinen in diesem Winter geleistet worden ist, insbesondere auch in der Betreuung der Arbeitslosen. Schließlich wurde über die Vorbereitung und das Ergebnis der Dresdner Vischossfeier berichtet. In der Aussprache, die sich an den Bericht anschloß, kamen ri. a. Frl. Fisck»er, Brau Baronin L'Byrn und die Herren Hützel, Betz und Iensch zu Wort. Insbesondere wurde über die Betreuung »on Arbeitslosen durch die Gescllenvercinc und den Frauen bund k»erichtet. — Ten Kassenbericht erstattete Herr Hoyer. Der Ehrenvorsitzende, Oberst Iacckel, dankte den Herren des Vorstandes für die im vergangenen Jahre geleistete Arbeit. Die Neuwahl drsVorstande s halte folgendes Ergebnis: 1. Vorsitzender: Apotheker Tränkner: 2. Vorsitzender: Kaufmann Betz: 1 Schrijtlührcr: Rechtsanwalt Tr. Iacckel: 2. Schrift führer: Grw.-Sekr. Iensch: Kassierer: Herr Hoyer. Kongreß für Psychotherapie Tie Allgemeine AcrziUän: Gesellschaft siir Psychotherapie trat am Himmelfahrlstagc in Dresden zu ihrer diesjährigen Ta gung zusammen. Nach verschiedenen Begrüßungsansprachen hielt Dr. Heyer-München den ersten Hauptvorlrag über die Be handlung des Seelischen vom Körper aus. Er betonte, daß es praktische Erfahrungen über die Einwirkung der Nah rung oder der Nahrungsenthallung aus das Seelische nur wenig gebe. An einer klaren wissenschaftlichen Theorie sehl« es fast vollkommen. Bei den suggestiven Verfahren sHypnose, Couö usw.) werde das Symptom sozusagen „zugedcckl", z. B. durch Beruhigungsniiltel, oder aber man nehme dein Organismus Lei stungen ab, z. V. durch Drüscnpräparate, durch Einlagen usw. Dagegen wolle die analylisck)« Methode den Körper zu vermehr ter oder geordneter Leistung erziehen. Es solle der Natur ge holfen werden, sich selbst zu Helsen, so durch Atembehandlung, Gymnastik, Sport in gewissen Grenzen, Bäder-Therapie usw., ebenso auch Homöopathie usw. — Dann sprachen Weinberg- Groningen über den Einfluß des vegetativen Systems auf das psychische Geschein, Sieger- Münck)«n über Gymnastik in der Behandlung der Neurosen und Psychosen und Römer-Stutt gart führte im Lichtbild Atemkurse vor, die zeigen, wie erschrek- kcnd wenig und wieviel Falsches über Atmung bekannt ist und in welcher Weise durch richtige Atmung seelische Heilwirkungen hervorgerusen werden können. Die Beratungen werden heute, Sonnabend, fortgesetzt. ; Die Stadtverordnete,, hallen am Montag, den 18. Mai keine öffentliche Sitzung ab. Die nächste Sitzung des Kolle giums findet am Donnerstag, 21. Mai, statt. : Personenschissahrt am 17. Mai. Di« Sächsisch-Böhmische Dampfschiffahrt Aktiengesellschaft läßt am Sonntag, 17. Mai, außer der durch Inserat bekanntgegebcnen Salonsahrt 10 Uhr Dresden—Bad Schandau und zurück, ausgesührt durch den Ein Lag -er Wahlen Elkernrakswahlen In verschiedenen Teilen Sachsens werden am heutigen Sonntag Elternratswahlcn durckzgeführt. Diese Wahlen haben au denjenigen Schulen besondere Bedeutung, wo mehrere Wahlvorschläge vorliegen. In den katholischen Schulen gibt es selbstverständlich nur «inen Vorschlag, so daß sich der Kamps vornehmlich zwischen den evangelischen und den welt lichen Eltern abspielt. Der Elternrat soll die Vertretung der Gesamteltcrnschaft sein und dos Vertrauensverhältnis zwischen Schule und Haus stärken. Obwohl seine Tätigkeit nur beratender Natur ist, bieten sich doch viele Gelegenheiten, bei denen der Rat der Elternschaft, ihre Unterstützung und Mitarbeit der Schule zugute kommen kann. Umgekehrt bietet die Teilnahme der Lehrer an de» Sitzungen des Elternrates den Eltern die Möglichkeit der Aussprack,« und des Vekanntwerdens mit den Erziehungsziele» der Schule, ihren Möglichkeiten und Grenzen Es ist daher siir die Eltern nicht gleichgültig, durch wen sie an der Schule ihrer Kinder vertreten werden. Sie müssen darauf achten, daß geeignete Frauen und Männer in den Eletrnrat kommen. Auch bei dieser Wahl bedeutet Wahlrecht Wahlpflicht. Die Gegner des Christentums erscheinen mit zwei Listen im Wahlkampf, mit der Liste für die freie weltlick;« Schule und der Liste der proletarischen Elternsckmst. Diese weltlickzen Ellern wollen eine Erziehung ohne christlichen Glau ben, sie wollen in de» Herzen der Jugend den sitltich-religiösen Gehalt zerstören, das, was die Mutter ihrem Kinde als höchstes Gut zu geben vermag, das soll in der weltlichen Schule unter wühlt werde». Die Kinder sollen darüber lache» können, daß einst ihre Mutter sie die Hände falten lehrte. Das ist das ivahre Ziel der weltliche» Schulapostel. Nur wenn auch die evangelischen Ellern am Sonntag ge schlossen ihre Wahlpflicht crsüllen und der christlich nnpoli- lischt» Liste z»m Siege verhelfe», wird der Elternrat werde», ivas er sei» soll. ci»e Unterstützung der Schule und eine Ver- traucnsstellc zwischen Haus und Schule. Wahlzeit ist von 9 Uhr vormittags bis 5 Uhr nachmiitags. Wahlen zur Landwirtschastökammer Am Sonntag. 17. Mai, sinket in Sachsen zum ersten Male eine allgemeine Wahl zur Landwirtschaslskaminer und zu den Fachkammern für Forstwirtschaft und siir Gartenbau statt. Be kanntlich wurde im Jahre 1925 durch ein vom Landtage be schlossenes Gesetz der bisherige Landcskulturrat in die Säch sische Landivirtschastskammer umgewandclt. Schon damals hät ten Wahlen für die erste Sächsische Landwirtschaslskaimner stalt- sinden müssen. Tie konnten jedoch unterbleiben, weil zwischen den Landwirtschaftticl)«» Kreisvereinen und dem Sächsischen Landbundc eine gemeinsame Liste ausgestellt wurde und andere Bewerber nicht auftraten Infolgedessen galten die aus der ge meinsamen Liste der Krcisvereine und des ?oirdbundes ausge stellten Bewerber ohne weiteres als gewählt. Die einzige Aus nahme bildete damals der Wahlkreis den oberen Erzgebirges, in dem die Kommunisten auch «ine Liste «»'.gebracht hatten, die aber ganz erfolglos blieb. Diesmal liegen die Dinge ivesentlich anders. Es ist die im Gesetz vorgeschriebene Wahl nötig, weil neben den landwirt schaftlichen Berufsorganisationen auch politische Parteien eigene Wahlvorschläge ausgestellt haben. Es liegen drei Wahlvorschläge vor, und zwar der von den Kreisvereincn und dem Landbund gemeinsam ausgestellte und je «in nationalsozialistiscknw und ein kommunistischer, so daß die diesmalig Wahl siir die amtliche landwirtschaftliche Berussvertretung eine» ausgesprochen politischen Charakter erhalten hat. Wahlberechtigt sind alle na'ürl'chcn und juristischen Per sonen. die als Eigentümer, Nutznießer oder Pächter landwirt schaftlicher Grundstücke im Freistaat Sachsen die Landwirtschaft seit mindestens einem Jahr vor der Wohl ausüben. Natürliche Personen müssen die deutsche Reichsangehörigkeit besitzen, juri stische ihren Sitz im Deutschen Reich haben. Zu wählen sind vierzig Mitglieder in allgemeiner, un mittelbarer und geheimer Wahl im Wege der Verhältniswahl auf sechs Jahre. Das Land ist in sechs Wahlkreise ein geteilt. Es umfaßt der erste Wahlkreis die Bezirke der Amts hauptmannschaften Bautzen, Kamenz, Löbau und Zittau: der zweite Wahlkreis die Bezirke der Amtshauptmann- schaftcn Dippoldiswalde, Dresden, Freiberg, Großenhain, Mei ßen und Pirna: der dritte Wahlkreis die Bezirke der Amtshauptmann- fchasten Borna, Döbeln, Grimma, Leipzig und Oschatz: der vierte Wahlkreis die Bezirke der Amtshauptmann- schaftcn Chemnitz, Flöha, Glauchau, Rochlitz und Zwickau: der fünfte Wahlkreis die Bezirke der Amtshauptmann- schasten Annabcrg, Marienberg. Schwarzenberg und Stollberg: der sechste Wahlkreis die 'Bezirke der Amtshauptmann- schäften Auerbach, Oelonitz, Plauen und Werdau. Zu jedem Wahlkreis gehören ferner die von ihm ganz oder vorwiegend umschlossenen bezirksfrcicn Gemeinden. Im ersten Wahlkreis sind sieben, im zweiten Wahlkreis elf, im dritten Wahlkreis acht, im vierten Wahlkreis sechs und im fünften und sechsten Wahlkreis je vier Abgeordnete zu wählen. Für di« angeglieberte Fachkammcr für Forst wirtschaft sind Wahlen nicht erforderlich, weil hier auch diesmal nur ein Wahlvorschlag cingereicht worden ist. Da gegen muß siir die Fachkammer für Gartenbau im Bautzener Wahlkreise eine Wahl stattsindcn, weil die National sozialisten auch hier eine zivcite Liste cingereicht haben. Luxusdampser „Dresden", sowie der Konzertsahrt 11 Uhr Dres den—Bad Schandau und zurück, ausgesührt durch den Luxus- dampser „Leipzig" noch folgende Dampfer verkehren: 10 Uhr, 13.30 Uhr und 19 Uhr Dresden—Meißen, 15.15 Uhr Dresden- Gauernitz. Rückfahrt ab Meißen 12.15, 15.30 und 19.50 Uhr; ab Gauernitz 18.30 Uhr. Zwischen Dresden—Pillnitz ist nach mittags H a l b st u n d c nv c r k c h r vorgesehen. : Uralzess erneut verhaftet. Wie wir von unterrichteter Seite erfahren, wird der Prozeß gegen den Russen Uralzess fAlcrander Maljaivski) und Genossen unmittelbar nach Pfingsten vor öcnr Dresdner Gemeinsamen Schösfengericht verhandelt werden. Die Anklage lautet bekanntlich auf Betrug und richtet sich außerdem noch gegen die Rechtsanwäl?« Dr. Steinmetz- Kassel und Dr. Türk-Trcsdcn sowie gegen d»m Kaufleute. Am Freitag wurden auf Veranlassung des Amtsgerichts Uralzess und Dr. Türk in Hast genommen. Uralzess befand sich nach längerer Untersuchungshaft seit einiger Zeit wegen Krankheit auf freiem Fuß. s. Ernennung. Das Gcsamiministerium hat unter dem 9. April 1931 den Präsidenten des Oberverivaltungsgerichts Dr. Streit, Dresden, auf die Dauer von drei Jahren zum Vor sitzenden des Schiedsgerichts sür Elektrizitätssack)«» ernannt. s. Gebirgsverein« gegen di« Motorradrennen. Der Lan desverband Sächsisck-cr Gebirgsvereine nahm in seiner Vor- standssitzung Stellung zum geplanten Motorradrennen im GriI- lenburgcr Forst. Er sprach sich gegen die Genehmigung derartiger Veranstaltungen aus. weil die Belästigung der Tou risten und die Abnutzung der Waldstraßen während des Trai nings und des Rennens in keinem Verhältnis stünden zu den wirtschaftlichen Vorteilen einiger Geschäftsinhaber und Buden besitzer. (schwarze Chronik Am Frcitagmittag ereignete sich an der Kreuzung Pill- nitzcr und Eliasslraße in Dresden ein heiliger Zusammenstoß zwischen einem mit zwei Personen besetzten Kraftrad und einem Personenauto. Die aus dem Soziussitz mitsahrcnde Ehe frau des Motorradfahrers wurde auf die Straße geschleudert und crliit schwere Verletzungen und mußte ins Carolakrankcn- Hans gebracht werden. Ter Motorradfahrer kam mit lveniger schweren Verletzungen davon. — Abends gegen 7 Uhr wurde ans der Ziegelstraße ein Radfahrer von einer Kraftdroschke angesah- ren und zu Boden geschleudert. Mit erheblichen Verletzungen wurde er aufgehoben und ins Krankenhaus gebracht. Der Gewittersturm am Himmclfahrtstag hat aus Ruder, kreise» in K ö tz sch e nb r o da ein schweres Opfer gefordert. Zwei Mitglieder des Rudervereins Lößnitz hatten einen Ruderer» ansflug nach Meißen unternommen und dann am Gasthause „Zur Knorre", unterl-alb Meißen, ihr Boot ans Ufer gezogen. Trotz der Warnung seines Sportkamcraden nahm der Ruderer Hüttner in der Elb« ein Bad, iiberschivamm den Strom und wollte dann wieder an das rechte Elbufer gelangen. Er kam bis in die Mitte des Stromes, als plötzlich eine heftige Sturm bö« einsetzte und er in den Wellen versank. Eine schnelle Nach suche ivar leider erfolglos. Die Leiche konnte bis jetzt noch nicht geborgen werden. s Neuer Vorsitzender des Gemeindetags. In einer Vor- standssitzung des Sächsischen Gcmcindetags wurde Oberbürger meister Dr. Külz zum Vorsitzenden gewühlt. Das Amt hatte bis zu seinem Ausscheide» aus dem Lberbiirgermcisteramt Dr. Blüher inne. kommen und vcr Veränderungen unterworfen, dl« glücklich oder unglücklich verlaufen werde, je nachdem es gelingen werde, sie nach dem Lichte zu orientieren, bei dem man Hilfe suchen müsse: Das Licht Christi. Noch ganz kürzlich hat Pius XI. der lchon damals sür die christliche Sozialordnung allgemein di« Mitwirkung der Kirch« als ihr Recht zu Gebot und Verbot reklamierte, in anderem Zusammenhang für die Jugend die ganze Füll« christlicher Lebensbildung und christlichen Lebens- roumcs gefordert. — Das katholische Werkvolk violer Länder stellt in diese» Tagen sein Leben und sein Leiden, sein Wirken sein Hassen, sein Beten, und nicht zuletzt sein Rocht unter den Sa;utz des Gottesrechtes, zu dessen Durchführung alle diejenigen berufen sind, die den Anspruch auf wahre Gesittung erhebcm. tz. K. v. k, Reflaurierungsarbeiten an d«r Sixtinischen Madonna. Seit einiger Zeit war beobachtet morden, daß sich die Farbschicht der CixtinisckM 'Madonna in der Gemäldegalerie an einigen kleinen Stellen leicht zu heben drohte. Wenn auch eine irgend wie ernste Gefahr sür das Bild dadurch nicht begründet war, hotte sich doch die Direktion der Gemäldegalerie aus Grund oes Gmachlens ihres Restaurators und eines bekannten auswär tigen Sachverständigen, des aus diesem Gebiet besonders er fahrenen Restaurators der alten Pinakothek in München ent schlossen, diesem Zustand von vornherein zu begegnen. Hierzu ist das in solckien Fällen stets übliche, vollkommen ungefähr, l ehr Verfahren angewendel worden, dessen Ziveck allein ist die Fachschicht an den Stellen, wo sie sich zu heben beginnt wieder zu festigen. Die Arbeiten sind binnen weniger Tage mit aus gezeichnetem Erfolge durchgesührt worden. Selbstverständlich ist an dem Gemälde selbst nicht das Geringste geändert worden. ««eins prskttrek« pkinsrtssscksnk« runleckrisen Preisen HU in reicher /lusvatrl )ohannstr., kicke hfvrltrstrast» Pepplna Di« n«u« Op«r«tte im Z<ntralth«at«r. Wenn Robert Stolz, der Komponist, den Tanz um das goldene Kalb faugenblicklich „Jazz" genannt) nicht mitmachen würde, wenn Rudolf Oesterreicher, der Librettist, di« Handlung von einigen sehr üblen, zotigen Entgleisungen reinigte, wenn aus dem Orchesterraum die drei monotonen in Synkopen häm mernden Flügel verschwinden würden und wenn das Publikum sich nicht b«i jeder akrobatischen Tanzverrenkung in lodernde Begeisterung versetzen ließ«, dann könnte diese dreiaktige Operette «ine bcgrüßungswerte Bekanntschaft im Reick)« des Rampenlichtes sein. Die Handlung in ein paar Worten! Ein lrbemännischer Graf soll durch eine List, die der leibliche Bruder erfindet, kuriert werden. Die Erfindung besteht in einer zwanzigjäh rigen Tochter, die dem Grasen angedichtet wird. Sie wird in seinem House Sekretärin und ändert durch ihr Wesen den Lcbensivandel ihres Brotherren vollständig. Ohne die übliche Opercttentragödie geht es zwar nicht ab, aber bevor sich der Schlußvorhang senkt, hat Gott Amor doch zivei Herzen getrost fcn. Der Gedanke ist nicht übel, lind die ganze Handlung würde noch eindrucksvoller sein, ivcnn Oesterreicher auf zuvieles Beiwerk verzichtet«, den Unsinn im dritten Aufzug« vermieden hätte und dem zweideutigen Götzenkult das Opser versagt«. Robert Stolz ist als Operettenkomponist und Vertoner stimmungsvoller Chansons bekannt. Er sollte aber zu dieser Handlung eine seinnüancierte. vornehm instrumentierte und stimmungsreichere Musik schreiben. Musikaiisck)« Ohren hören sein Geschick sür eine geschmackvolle, sanglick)« Melodienbildung auch aus der hämmernden Iozzbcarbeitung heraus. Mag manck)es anderswo l;errühre». mag er bei eigenem früheren Sck)<yse» Anleihen gemacht haben, gleichviel, es steckt gute Er findung in der Partitur. Aber die drei Flügel, die Soloviolin«, das Saxophon, die plärrende Trompete und das Iazz-Schlag- werkzeug — das ganz« Orchester besteht nur aus sieben Musikern — verderben den niusikalisck)«n Rahme». Es wird höchst« Zeit, daß «in Komponist einmal soviel Rückgrat besitzt und den ganz«» Jazz-Rummel dorthin zurückjagt, wo er hcrgckomme» ist. Für die Bearbeitung, Inszenierung und musikalische Lei tung sorgte Sylvio Mossee. Bei den spieltcchnischen Vor gängen und der orchestralen Leitung, ist ihm das gut gelungen. Es hatte alles Fluß und Schwung. Aber die Bearbeitung der Orchesterziartitur läßt es an Farbigkeit fehlen. Als Gras Ebersbach konnte Otto Marlü sein elegantes Spiel und seine sorgsam gepflegte Stimme bestens zur Geltung bringen. Marey Brion gab der angedichteten Tochter liebreizende Züge und sympathischen Stimmtimbr«. Für den Iustizrat, der die Ver wicklungen schaffen muß, hat Hans Hoff den gesunden Humor und die wirksame Groteske. Flott Mia Mara als Dvonne und Fridolin Mörbitz als Gustav Tiger. Auch Ida Kattner und Hans Pachter trafen sür ihre Episodenrollen die typische Zeichnung. Die drei Flügel bedienten Herbert Trantow, Viktor S ch w i n gha m in« r und Willy Ra ecke. Leoni- Siri« mer zeichnete für die Solovioline. »Die geivandten Tänze hat Gertrude Bauen-Gründig cinstudiert. Vor nehm das Bühnenbild von Oskar Schott. Die Aufnahme durch das Publikum war äußerst beifallsfreudig. Als bittrer Beigeschmack blieb aber der Umstand, daß Robert Stolz seine musikalische Erfindung einer vom Neger kult vcrpslanzten Modetorheit opferte. —Ist— EhrUchsch« Gesttstskirche. Johannes Stricgler und Emil Walther bereiteten einer zahlreichen Kunstgemeindc mit „Eine Stunde bei H ä n de l-Ba ch - R c g e r" «inen weihevollen Musikgenuß Johannes Striegler kleidete Hän- dcls A-Dur-Sonale, Bachs G Moll-Sonat« für Violine allein und drei Werke Regers lArie aus Werk 10:3a, Largo aus Werk 93, Allegro modcraio aus Werk 91, Nr. 5) nicht nur in eine meisterlich geschliffen« Technik, sondern er erfüllte sie mit fein ster Musikalität, gab ihnen Klangadel und erschloß durch abge klärte Gestaltungskraft und beseeltes Ausdrucksvermögen die aus ivellserncn Sphären inspirierten Schönheiten dieser musst kalisck)«» Schöpfungen. Als jeinfiihliger Organist betreute Emil Walther, technisch ausgezeichnet geriistct und in der Regi strierung mit bcstcck)«ndsn Klangwirkungen sich auskennend, Vachs Toccata in F-Dur und Regers Präludium in C-Moll in wirkungsvollcr Weise. Auch als Begleiter zeigte er sich als treff, Iick)«r Musiker. Der Abend hlnterließ wertvolle und tiefe Ein- drücke. ist—
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