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Istzr« dauern könne, und «an frage sich, ob Deutschland nicht etwa «inen früheren „Bersallsirrmtn" tm Auge hab«. LV ist gewiß manche Ursache zur Beunruhigung vorhanden, aber ich möchte die Ding« nicht allzu schwarz färben. Wir müssen die Lag« kaltblütig ins Luge soffen. Unser« schwach« Geburtsgiffer gftattet und nicht, dt« Armee unsere Mutterlandes »«endlich zu vermehren; aber wir können diese» numerischen Inferiorität in gewissem Grade durch di« schwarzen Truppen abhelfen. Der Bericht- «rstatter für da» Kriegsbudget, Deputierter venazet, er- klärt in demselben Blatte: Der Heeresausschuß wird der brutalen Vermehrung der Rüstungen Deutschlands Rechnung tragen müssen. Wir müssen aus der schwarzen Armee den größtmöglichen Vorteil ziehe». Zur Saiserreise. Der Kaiser 1» Venedig. Wie schon gestern tm Depeschenteil unsere« Blatte« mitgetetlt, kam der König von Italien, der 8'/, Uhr in Benedig eingetroffen war, um 10'/, Uhr an Bord der Hohenzollern. Der Kaiser und der König verweilten im Gespräch an Deck der Hohen,oller» gegen 1'/, Stunden. Zeitweilig wurde der Botschafter von Jagow ,„gezogen. Gegen 12 Uhr verließ der König die Hohenzollern Unter Salut. Gleich darauf begaben sich der Kaiser, Prinz August Wilhelm und die Prinzessinnen zum Königlichen Palast, wo eine FrühstückStasel stattsand, zu der auch die Spitzen der Behörden geladen waren. Nachmittag« fuhren der Kaiser, der König, sowie die anderen Fürstlichkeiten, einer Einladung de« König» folgend, nach der Insel Torcello, wo die alten Baulichkeiten der mit Mosaiken geschmückten Kirche besichtigt wurden. Die Rückfahrt erfolgte gegen abend durch den Kanal Grande. Abende fand beim Kaiser an Bord der Hohenzollern ein Diner statt, wobei der Kaiser links neben dem König saß. Die Zusammenkunft de« deutschen Kaiser« mit dem König von Italien beschäftigt die Pariser Prrsse in hervor ragendem Maß«. Es werden daran naturgemäß allerhand Kommentare geknüpft, namentlich im Hinblick ans die Alternative der baldigen Beendigung de« türkisch-italienischen Kriege» oder der Erweiterung dis Kriegsschauplatzes durch Italien. Der immer Italien« Interessen in Frankreich vertretende Matin, der im Gegensatz zu fast allen anderen Pariser Blättern Italien noch immer die Stang« hält, be merkt dazu: „Es scheint sicher zu sein, daß der König von Italien mit seinem Berliner Verbündeten unter anderem auch die unmittelbaren Pläne hinsichtlich des Krieges be sprechen wird. Man darf annrhmen, daß die Ansichten und Ratschläge Wilhelms II. die« italienische Projekt in hohem Maße beeinflussen werden." Tie Streikbewegung »er Bergarbeiter. Vom Bergbaulichen Verein Zwickau wird mitgetcilt: Velin itz-Lugauer Revier: 22. März abendS: Von 3047 Grubenarbeitern sind 1474 ausständig, dies sind 48-'/, Proz. 23. März früh: von 3961 Arbeitern sind 1829 ausständig, gleich 46'/,, Proz. 23. März mit tags: Von 1449 Arbeitern sind 686 ausständig, gleich 47*/,, Proz. Zwickauer Revier: 23. ßsiärz abend«: Bon 4070 Grubenarbeitern sind 2317 ausständig, gleich 56*/„ Proz. 25. März früh: Don 4619 Grubenarbeitern sind 2450 ausständig, gleich 53 Prozent. Ans Aussig wird geschrieben: Tie infolge des Aus ¬ standes im Kohlenrevier völlig ungeklärten Verhältnisse üben naturgemäß ihre Rückwirkung auf das Slbegeschäft aus, da in allen Jntereftentenkreisen die äußerste Zu- "rücthaltung vorherrscht und nur die unaufschiebbaren Gc- schäste zum Abschlüsse kommen Tie Beistellung von Kohle ging vorgestern auf F83 Wagen zurück und an Gütern wurden dreizehn Wagen umgeschlagen. Tie Verladungen der ganzen vergangenen Woche waren von der Streik bewegung ungünstig beeinflußt; umgeschlagen wurden in Anstig 3006 Wagen Kohle und 238 Wagen diverse Gü ter, und in Bodenbach 704 Wagen Kohle. Am Frachten markt herrschten ziemlich unklare Verhältnisse. Tie er höhten Forderungen der Schiffahrt wurden nur in ein zelnen Fällen bewilligt, während gleichzeitig auch zu niedrigeren Frachtsätzen Gcicbäste getätigt wurden. Ls stellte sich Magdeburg 240 bis 260, Nnterelbe-Hamburg 280 bis 320, Brandenburg 340 Pfg Per Tonne mit be kannter Stassel; Zillen unverändert, Basis 240 Ber lin. Nachdem vorgestern mit dem Aufstelle» der Elbc- Stauwehre begonnen wurde, ist für die nächsten Tage mit einen: erheblichen Rückgänge des Wasierstandes zu rechnen. Tas Ergebnis der vorgestern i» zahlreichen Orten des böhmischen Kohl e n g e bi et es abgehaltenen Versammlungen ist, daß der Ausstand im Bricher und Tuxer Bezirke weiter um sich gegriffen hat. Im Au,- siger und Falkenauer Bezirk ift der Ausstand neuerlich ausqebrochen. Im Tcplihcr Bezirk ist ebenfalls der Aus bruch des Streiks zu erwarten. Tagesgeschichte. Deutsche» Reich. Ein ReichSkartellgesetz soll, wie di« Tgl. Rdsch. hört, in Vorbereitung sein. E« schweben Erwägungen da- rüber, ob.man ein Reichskartellamt al» besondere Abteilung im ReichSamt de» Innern, oder al» eigenes Amt, etwa nach dem Vorbild de» AusstchtSamteS für Prioatversicherung, «inrichten soll. Das Kartellamt soll die Aufgabe haben, die Kartelle einer genauen Beaufsichtigung zu unterwerfen, ihre Satzungen zu prüfe» und zu den Beratungen der Kartell leiter einen Kommissar zu entsenden. Ferner soll ihm da» Recht zustehen, gegen unbotmäßige Kartelle gewisse Maß nahmen zu ergreifen. Vorgesehen ist ferner die Führung eine« KartellregistrrS. ES schweb«! Erwägungen, die eine Erhöhung und Verbesserung des Schutzes des Wahlgeheimnisses für di; Wahlen zum Reichstag bezwecken. Ma» denkt daran, einheitliche Wahlurnen zu beschaffen, deren Kon struktion da« Geheimnis der Wahl sichert und die Mög lichkeit einer Beobachtung der Wähler durch irgendwelche Machenschaften mit den Wahlzettelumschlägen auSschließ». Die Wahlurne soll von RetchSwegen den einzelnen Wahl bezirken kostenfrei geliefert werden. Gestern um 6 Uhr abends traf das Luftschiff P. VI au» Bitterfeld, wo e« eine neue Füllung erhalten hatte, wieder in Johannisthal ein. Bei der Ankunft wurde es von 7 verschiedenen Flugzeugen in der Luft durch Umkreisen begrüßt. — Nachdem der Flieger Rost vorgestern auf seinem selbstgebauten Flugapparat in der Fischbeck« Heide mehrere wohlgelungene Flüge ausgesührt hätte, stürzte er bei einbrechrnder Dämmerung ab und erlitt einen schweren Schädelbruch. Die Maschine wurde vollständig zerstört. Die Aufstellung der Fliegertruppe, die in den Wehrvorlagen erwähnt wird, dürste vor allem in dem Ausbau der Döberitzer Lehr- und Versuchsanstalt be ¬ stehen. Beabsichtigt ist vorerst, der Lehranstalt ^ua be stimmte Gliederung zu geße», di« einer in der »r«e« g^ bräuchlichen entspricht. Was ferner die mehrfach erwähnte Einrichtung von yliegerstationen außerhalb Döberitz aude- trifft, so steht znnächst fest, daß in allernächster Zeit sowohl in Metz wie in Straßburg die Belegung solcher Glatte»»«» erfolge» kann, deren Bau bereit« wett fortgeschrttten tst. Andere Garnisonen werden zunächst noch nicht mit Fliegern be legt werden, doch kann man bestimmt damit rechnen, daß an unserer Westgreuze im Lause dieses Jahres wettere Stationen errichtet werden. In Frag« kommen u. a. Saar brücken uud Darmstadt. Di« vermehrte Ausbildung unserer Offiziere al« Flieger, di« ihre erste Ausbildung auf den Flugplätzen der großen Firmen erhalten, wird es ermög lichen kaffen, daß unsere Arme« tatsächlich über zirka 100 Fliegrroffiziere Ende 1912 verfügen wird, die sämtlich ihr zweites Pilotenexamen gemocht haben und militärisch im Fiugzeugdienst ausgebildet sind. Vergleicht man diese Zahl mit der entsprechenden französischen — es sind zurzeit etwa 50 wirklich ausgebildete Offiziere in Frankreich vorhanden — so geht hieraus hervor, daß kaum eine Ueberlegenheit unseres Nachbar« in dieser Hinsicht bestehen kann. Die oeuiros cl'aviation in Frankreich find meist nicht als Fliegerstationen in unserem Sinne aufzufaffen, sondern sie stellen sich al« bereits bestehende Flugplätze von Fa briken dar. Die Sitzung de« nalionalliberalen Zentral vorstandes am Sonntag hat einen unerwartet großen Sieg de« altliberale» Bennigsen-Flügel» über vassermann, Stresemann und ihr jungliberale« Gefolge gebracht. Bei der Wahl des Vorsitzenden fielen 78 Stimmen auf vasser mann, während 32 weiße Zettel abgegeben wurden. Die Anträge gegen ha« Weiterbestehen der jungliberalen Sonder organisation wurden mit der unerwarteten Mehrheit von 63 gegen 43 Stimmen angenommen. Den bedeutsamsten Sieg erfochten die Altlibcralen aber bei den Wahlen zum geschäftsführenden Ausschuß, dem eigentlich maßgebenden Präsidium der Gesamtpartei. Hier gelang rS, sowohl den jungliberalen Generalissimus Dr. Fischer, wie auch den früheren Abgeordneten Dr. Stresemann aus der Leitung zu entfernen. Stresemann erhielt trotz aller Anstrengungen BassermannS und seine» jungliberalen Anhang» nur 30 von 112 abgegebenen Stimmen. Auch der Hansöbund- Präsident Dr. Riesser, der seither dem nalionalliberalen Zentralvorstande al« kooptiertes Mitglied angehört, dürfte kaum wiedergewählt werden. Im jungliberalen Lager herrscht über den vorgestrigen Tag tiefe Niedergeschlagenheit, während die Altliberalen, weit entfernt, ihren Erfolg zu überschätzen, entschlossen sind, ihre begonnene Arbeit mit allem Nachdruck fortzusetzen. Der nächste Zusammenstoß wird auf dem bevorstehenden Parteitag erfolgen. 'Es verlautet,- daß Prinz Heinrich wahrscheinlich wieder in den aktiven Frontdienst treten wird. Ihm soll zum Herbst das Kommando der nun nach der Flotten novelle aus drei Geschwadern bestehenden Hochseeflotte übertragen werden. Die Saale-Zeitung berichtet: „Ter cr;te Pizcpra>l- deut des Reichstags, Geheimrat Paasche, der in sei nen! Miliiärverhältnis Rittmeister d. L. ist, hätte wenige Tage vor dem Empfänge beim Kaiser seinem zuständigen Bezirkskommand.1 mitgcteiit, daß er auf das Recht zum Tragen der Uniform verzichte. Diesem Anträge ist aber nicht entsprochen worden, sondern Ge ¬ heimrat Paasche wurde anfgcsordert, ein Gesuch an den Kaiser cinzurcichcn, und in diesem die Bitte auszu sprechen, daß sein Nam-: in der Lifte der Landwehroffi- SÜSS Zoliöv Issoksnuknen H UD 2immtzk»uknsn 0«n,u gspcvtt uns ! liklsdsr>- Solle* 5*dciksi« . vnvde^ottei,, Kurv, »u in«cli*nni vocieilkiNen pc*i,«n. Solle* f,dciksr* . Unlld.i-r^oNen, »on lS di» 1<X) s r I ri kia d sr>: ioksnnss lillsinent. Kerzensrätsel. Roman von B. v. d. Lancken. 18 Dem starken Gewitterregen vom vorhergehenden Abend ist ein köstlich frischer Morgen gefolgt, so frisch, wie da» in Ber lin eben möglich ist. Der Staub in den Straßen ist gründ lich niedergeschlagen und die Luft ist noch nicht ivieder dick und heiß. Fanny geht zur Kirche — es ist schon etwas spät, und sie-geht eiligen Schrittes vorwärts; als sie dabei einmal zufällig rückwärts schaut, ist eS ihr, als sehe sie eine wohl bekannte Männergestnlt in ihrer HauStür verschwinden. „Bill — und schon so früh ?" denkt sie im Weitergehen. „Wird cS ihm leid Inn, mich nicht zu treffen?" Sie lächelt bitter und schmerzlich. Nein, er wird sie nicht vermissen. Während des Gottesdienstes ist Fan unaufmerksam und zerstreut, sie ver mag der Predigt nicht zu folgen, ihre Gedanken schweifenHin und her, die Worte deS Geistlichen verhallen vor ihren Ohren, und nur der Gesang wirkt auf sie; er packt ihre Seele und rührt sie zu Tränen. Sic fühlt sich so klein, so elend, so trau rig, und daneben regt sich in ihr ein anderes Enwfinden, ein stolzes, tatkräftiges, daß sie meint, sie wäre imstande, auch das Schwerste zu ertragen. Als der Gottesdienst aber zu Ende ist und sie ihre Hände zum Schlußgebet faltet, mur meln ihre Lippen immer wieder: „Lieber Gott, hilf doch, daß all das Traurige nicht über mich kommt, führe alles zu einem guten, guten Ende." Trotz aller festen und herrlichen Borsätze aber konnte sie einer gewissen Angst nicht Herr werden, als sie die Treppe hinaussticg und läutete. Da« kleine Aufwartemädchen öffnete. Obgleich sie einen Herrenhnt und Paletot hängen sah, fragtest«: „Besuch da, Lina?" „Ja, Herr von Hogemeister." „Schon lange?" Dabei zog sie ihr Jäckchen und die Handschuhe ab. „Gleich nachdem gnädiges Fräulein sorigegangen waren." Sie ordnet mit zitternden Fingern do« Haar. Er hat also auf sie gewartet. Al» sie die Tür zu der großen Berliner Stube öffnet, bemerkt sie zuerst Bill, der sehr nahe neben Mn« stcht. Ihre und seine Blicke begegnen sich, uud Fan DWG«U, daß er sehr blaß ist. Fetzt dreht Tina sich um, und ihre Hand auf Hogemeister« Arm legend, sagt sie: „Fan, wir haben sine Ueberraschung für Dich — Bill und ich — kannst Du Dir denken, was da» für eine ist?" Fanny meint, daß sie umflnken müsse, ein furchtbarer phy sischer Schmerz preßt ihr Herz zusammen, die Füße versagen fast den Dienst, und sie lehnt sich gegen die Tür, nm auf recht stehen zu können. Aber stärker al» all dar Weh die se» Augenblick« ist ihr zu Tode getroffener Stolz— nur nicht» merken lassen, nur daS nicht! „Nun, wenn man Euch sieht, ist das Raten nicht allzu schwer," sagt sie mit einem Tone, so ruhig, daß sie selbst davon überrascht ist, „Eure Verlobung." Und sie vermag «S sogar über sich, die Schwester zu um armen und Bill die Hmid zu drücken, während sie die beiden gratuliert — sie vermag es, zu lachen und eS mit anzusehen, wie Tina di« Arme um Hogemeister schlingt und ihr Haupt an seine Brust lehnt, st« vermag daS alle», während sie ein Gefühl hat, als ob ihr die Keble zugeschnürt sei, al« ob ihr das Herz wie tot in der Brust liege, als ob man einen Dolch darin unidrehe. — Sie umfaßt und küßt die Großmutter, wie diese in« Zim mer tritt, und nur der seltsam heiße Händedruck, der seltsam wehmütige Blick, mit dem die ulte Fran sie anschaut, macht sie sekundenlang unsicher. — Es ist für Bill unmöglich, die Aufforderung zum Essen abzulehnen, man läßt daS Brautpaar allein und Fan läuft zu der Großmutter in die Küche, st« deckt den Lisch und schickt die Aufwärteri» mit Geld von ihren Ersparnissen zum Kauf mann, zwei Flaschen Wein zu holen, sie geht selbst zum Kon ditor, kleine Torten für den Nachtisch zu kaufen. — Sie tut alles, was eine Schwester in diesem Fall für die andere tun würde, aber sie hat fortwährend die» entsetzlich dumpfe Emp finden. „Liebes Kind, eS ist ein großes Glück," sagt Frau Bon sart, während sie den kleinen Braten beschöpft und Fan den Salat mengt, „cS ist ein großes Glück, daß Tina einen solchen Mann bekommt, den man so genau kennt, und in so guter Position. Ich hatte gar nicht an Tina gedacht," fährt sie unbedacht fort, während sie die Kartoffeln an» Feuer rückt; als sie eine Blutwelle in FanS Wangen steigen sieht, hält sie erschrocken inne, aber da» junge Mädchen sagt sehr ruhig: „Ich auch nicht, Großmütterchen." Sie geht hin und her zwischen Stube und Küche, in letz terer sitzt daS Brautpaar an dem groß«, Fenster und spricht halblaut zusammen. Fan gewinnt es über sich, gar nicht yinzusehen, trotzdem bemerktsie, wie Tina ihren Arm um Bill gelegt und ihren Kops an seine Schulter gelehnt hat. In Fans Herzen regt sich fortwährend ein leise graben der Schinerz und ein paarmal meint sie laut aufschluchzen zu müssen, aber ihr Stolz und ihre Willenskraft sind größer als aller andere. — ES geht ja jedes im Leben vorüber — auch das heutige Mittagessen, wo auf das Brautpaar ge trunken und viel von der Zukunft gesprochen wird, aber so eine rechte, echte BerlobungSstimmnng will gar nicht aufkom men. „Nun gebt Euch einen Kuß und nennt Euch „Du", wie er sich unter Schwager Mid Schwägerin gehört," ruft Tina, als Bill mit Fan anstößt. „Muß das sein?" fragt Fan, einen Schritt zurückwei* chend. Tina lacht laut. „Aber natürlich muß daS sein, weshalb zierst Du Dich?" „Mit Ihrer Erlaubnis, Fan," sagt Bill,beugt sichzuihr nieder und berührt in einem leisen, innigen Kuß ihre Wange, hebt sein Glas und sagt, es in einem Zuge leerend: „Für Dein Glück, kleine Schwägerin." Sie fühlt sechs Augen auf sich ruhen, von denen st« di« ihrer Schwester am mästen fürchtet. „Nur nichts «necken las sen," flüstert die Stimme in ihr, und sie zwingt die zucken den Lippen zu lächeln und ruft: „Schönen Dank, Bill, auf gut« Brüderschaft." Gleich nach dem Essen geht Hogemeister: es ist ihm un möglich, die» Beisammensein noch länger zu ertragen. Er schützt wichtige Arbeiten vor, es sind Briefe zu schreiben an den Chef, die notwendig noch am Abend fort müssen. Ban kier Wehendaiik ist in Karlsbad und erwartet jeden Montag privatim einen Bericht von Hogemeister. AIS Freund seines Neffen hat er ihn, gewissermaßen eine Vertrauensstellung ein- geräumt, hat ibn gleich mehr an sich attachiert. „Möchten Sie, liebe Großmama mit Tina und Fan nicht eine Stunde spazieren fahren?" schlägt er vor. „Es ist heut« so schölle» Wetter.". 194,20