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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 19.09.1925
- Erscheinungsdatum
- 1925-09-19
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192509190
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19250919
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19250919
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Riesaer Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1925
-
Monat
1925-09
- Tag 1925-09-19
-
Monat
1925-09
-
Jahr
1925
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 19.09.1925
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beginnt Hier »er fä-sistv« Gemetnbeveamtentag, ,u de« mehrere tausend Gemetndebeamte au- allen Teile« Lach« scnS erwartet werde«. Mit der Tagung, die b»S »«« »1. d». Mt». dauert, wird et«« größere Fachausstellung tm städtischen Kaufhause verbunden. * Freiberg. Di« Lande»verrintgu«g «hemaltger lSSer, Sitz Dresden, veranstaltet anläßlich de» lOjährtae« GrünbungSjubtläumS der 192. Jnf.-Division am i>. und 4. Oktober 1025 in Freiberg t. Sa. «ine WtedersehenSfeier für alle 102er. Die Feier, dl« durch eine« Festabend am 8. Ot- tvber im Tivoli ihren Anfang nimmt, findet am 4. Oktober durch einen eindrucksvollen GedenkgotteSdtenst im Frei berger Dom, durch «ine Platzmusik auf dem Obermarkt, Vorführung des Film» „Einweihung de» 102er Ehren- malrS am 2«. Oktober 1924 in Dresden", sowie kamerad schaftliches Beisammensein mit Kommers tm Bayrischen Garten ihren Fortgang und würdigen Abschluß. Die Fest rede hält der ehemalige Divisionskommandeur Se. Ex zellenz General Graf Vitzthum v. Eckstitbt. Sachsen» alt«, sehen-würdige und gastfreundliche Stlberstabt Freiberg ladet besonders herzlich alle Kameraden zur Teilnahme ein. Die große Zahl bereits vorliegender Zusagen au» Kamerabenkreisen bietet jedem Teilnehmer Gewähr für herrlich zu verlebende WtebersehenSstunden. — Kameraden, stützt und stärkt die Wohlfahrts- und UnterstützungSkasse für ehemalige 1S2er. Spenden sind dem Postscheckkonto E. Simon, Dresden Nr. 1164» zu überweisen. — Auskünfte er teilen die Geschäftsstelle Dreöden-A. 1, Lothringer Straße 8II. r., sowie E. Weichholb, Freiberg, Humbolbtstraße 50. * Dresden. Die in der vorhergehenden Woche ver ursachte leichte Besserung der Arbeitsmarktlage hat nach einem Bericht des Dresdener Arbeitsnachweises und Um gebung in der Woche vom 12. bi» 19. d. M. nicht angehalten. * Dresden. Dienstentlassung eines Bürgermeister». Tie Diszipltnarkammer verurteilte in dem Dienststrafver fahren den Bürgermeister Schönherr aus Großülsa, der der Erschleichung einer vorzeitigen Wiederwahl, der eigen mächtigen und ordnungswidrigen Verfügung über Gemeinde mittel, unberechtigter Kreditbeschaffung aus der Gemeinde- girokafse, des Bezugs eines zu hohen Gehaltes und der ungenauen Berichterstattung gegenüber den Gemeinde»»» ordneten beschuldigt war, zur Dienstentlassung. Dem Ver urteilten sind drei Viertel seines Ruhegehaltes auf die Dauer von drei Jahren zu belassen. DreSdc n-L eubc n. Eine Begräbnisfeier, wie sie der hiesige Friedhof noch nicht gesehen hat, fand am letzten Dienstag hier statt. Sic galt den drei durch Kohlengafe fern von der Heimat auf Montagearbeiter! verunglückte!! Tischlern von der Firma Höntsch, Niedersedlitz, und hatte die gesamte Belegschaft dieses Werkes, verschiedene Vereine, und viele Leidtragende um PaS große gemeinsame Grab ver sammelt. Die durch Männerchöre der „Einigkeit" und des „Vorwärts" umrahmte Begräbnisrede über dem offenen Grabe mit den drei Särgen hielt Pfarrer Reinwarth-Leuben. Bretnig. Der Gemeindearbeiter Gustav Hartmann geriet beim Walzen der Straße unter die Dampfstraßen- walze und erlitt so schwere Verletzungen, daß er nach dem Krankenhaus- überführt werben mußte. Noch am selben Abend wurde dem 67jährigen der linke Fuß abgenommen. Stolpen. Feuer. In Langenwolmsdorf brannten am Mittwoch das Stallgebäube und die Scheune des Voll» werthschen Gutes mit der gesamten Ernte und einigen Ma schinen nieder. Das Wohnhaus konnte gerettet werden. * Glashütte. Am Mittwoch abend ist auf -em Wege von Cunnersdorf nach Glashütte der Fleischermeister Lange aus Glashütte tödlich verunglückt. DaS vor den Wagen gespannte Pferd ging durch, Lange stürzte vom Wagen und wurde tödlich überfahren. Schmicdcberg. Ter Tischlermeister Arnold fing einen Fischadler lebend ein. DaS Tier, das seine Heimat pur Mceresgcstade hat, hatte sich sicher verflogen. Der Adler hatte eine Flügelspanne von 1H0 Meter und wurde dem Zoologischen Garten Dresden übergeben. * Waldacim. Wegen des Wiederaufbaues der be rühmten überdeckten Holzbrücke über die Zschopau bet Kriebstein hatte der Landesverein Sächsischer Heimat schuß eine Anzahl hervorragende Ingenieure und Künstler zu einer Sitzung gebeten, in der Herr Hofrat Professor Setzffert das obervcrwaltungsgcrichtliche Urteil, wonach eine Wiederverwendung des bisherigen Mittelpscilers und der Widerlager nicht stattsindeu darf, zur Kenntnis gab. Der Landesvcrein muß sich mit dem Urteile der höchsten Instanz abfinden und nunmehr versuchen, mit einem neuen Mittclpfcilcr oder mit zwei kleineren Seitenpfeilern eine Losung der Gestaltung der Brücke zu finden, die dem berühmten Landschaftsbilde wieder zur Zierde gereicht. Die Beratungen haben erneut ergeben, daß die Brücke eine Notwendigkeit ist, da sie eine unersetzbare Verbin dung darstcllt. Nachdem nunmehr bald zwei Jahre ver flossen sind, seitdem der unglückselige Abbruch verfügt wurde, hofft der Landesverern Sächsischer Heimatschutz mit allen, die das herrliche Landfchastsbrld dort unten an der Zschopau kennen, daß weitere Verzögerungen ver mieden werden und dah die Behörden, besonders die Wasserbaudirektion ungesäumt darüber entscheiden, welche Bedingungen hinsichtlich der zu wählenden Pfeiler an den Wiederaufbau gestellt werden. Chemnitz. Ein Großfcuer, -aS ein ganzes, an der Zwickauer Straße gelegenes Gebäude mit Zerstörung be drohte, nahm die Tätigkeit der Feuerwehr die vergangene Nacht in Anspruch. In dem zweiten Hintergebäude des Grundstücks Zwickauer Straße 75 mar vermutlich bei Ar- deit-schluß aus unbekannter Ursache Feuer entstanden. Dieses hatte sich unbemerkt bis weit in die 12. Nachtstunde hinein entwickeln können. 11 Uhr 48 Minuten sahen Vorüber gehende am Wallgraben im ersten Obergeschosse hell- werdende Flammen. Die, um diese Zeit durch die Feuer melder gerufene Feuerwehr fand in dem Gebäude ein er hebliches Feuer vor. Das Gebäude bient lediglich gewerb lichen Zwecken. Im Erdgeschosse, tm ersten Obergeschosse und im Dachgeschosse befinden sich die Werkräume der Triko- tagenfabrik von Möller u. Horn, A.-G. Das zweite Ober geschoß wird zum größten Teile von einer Appreturanstalt (Wilhelm Werners eingenommen. Das Feuer hatte tm ersten Obergeschoß« bereits Warenvorräte, hölzerne Ber- schlüge und das Äebäubeholzwerk tn ziemlichem Umfange ergriffen. Unmittelbar durch Feuer zerstört wurde bas Gebäude an verhältnismäßig wenigen Stellen, doch hielten die groben Mengen Waren baS Feuer im Innern fest. Dem zufolge gestalteten sich die BeräumungSarbeiten, zu denen die alSbald gerufene freiwillige Reserve-Feuerwchr mit herangczogen werden mußte, recht umfänglich und zeit raubend. Die Feuerwehr konnte erst tn den Morgenstunden die Brandstelle verlassen. Chemnitz. Eine empfindliche Aufklärung über den Begriff des angemessenen Pensionspreises erteilte da» Wuchergericht Chemnitz einer 62jährigen PensionStnhabertn I. Diese hatte am 1. Oktober vorigen Jahres ein Wohn- und ein Schlafzimmer an zwei Künstlerinnen mit Pension zum Preise von 850 Mark vermietet, wozu noch für das Dienstmädchen ber Mieterinnen, trotzdem diese als Liege- statt das Schlafsofa deS gemieteten Wohnzimmers benutzte, >40 Mark extra angerechnet wurden. Infolge mangelhafter Verpflegung kam eS bald zu Differenzen, und die Pen- sivnsinhaberin verwies die neuen Mieter nach drei Tagen ans der Wohnung, forderte für dieses Monatszehntel ins gesamt 185 Mark, behielt bet ber Verweigerung der Be zahlung einfach die Sachen ber Mieterinnen inne und händigte diese schließlich für 120 Mark au». Da» Gericht ließ die Frage dieser Preisberechnung sowohl al» auch ber kür das Dtensimäbchev geforderte« Pension offen und leate seiner Beurteilung die AuSsllyrungen de» Sachverständigen der Pret»prüfung»stelle Chemnitz zugrunde, nach denen di« Angeklagte berechtigt gewesen wäre, monatlich 282 Mark 75 Pfg. z« fordern, wobei berücksichtigt ist, daß die Woh nung tm vornehmen Kaßbergvtertrl liegt. Das Wucher- gertcht verurtetlte die Angeklagte wegen vorsätzlicher Preis- treiberet an Stelle an sich verwirkter 6 und 4 Tage Ge fängnis zu einer Geldstrafe von 40 und 60 Mark, wie sie ber I. bereit» durch Strafbefehl ,»diktiert worden waren, und wie» den Einwand ber Angeklagten, baß tn Chemnitz ähnliche und höhere Preise auch von anderer Seite ver langt würden, zurück mit dem Hinzusügen, daß diese vucherpretse durch Zusammenwirken von PreiSprüsungs- stelle und Staatsanwaltschaft in absehbarer Zeit von der Bildfläche verschwinden würben. Weißbach bet Zschopan. Im oberen OrtSteile war «ährend ber Nacht eine Telegraphenstange umgestürzt und mit ihren Drähten tn ber Starkstromleitung hängen ge blieben. Anscheinend ist dabet ein unter Strom stehender Draht gerissen und aus die Straße gesallcn. Al» ein Ge schirr die Unsallstelle passieren wollte, wurde das eine Pferd vom elektrischen Strom sofort erschlagen und das andere schwer betäubt, während der Kutscher mit dem Schrecken davon kam. Th u m im Erzgebirge. Ter Reichspräsident hat die ihm von dem hiesigen Fabrikschuhmacher Max Richter angebvtene Patenstelle bet dessen 1». Kinde, dem zehnten Sohne, unter Nebersendung einer Ehrengabe angenommen. * Zwickau. An der Kurve Bahnhof VotgtSgrün und Lengenfelderstraße fuhr am Mittwoch ein Radfahrer einem ihm entgegenkommenden Lastauto in die Flanke. Der Führer versuchte auSzuweichen, stieß aber mit seinem Wagen an einen Straßcnbaum. Der Wagen wurde zer trümmert und der Führer erlitt schwere Verletzungen. Der Radfahrer, der mit von seinem Rade geschleudert wurde, trug äußere und innere Verletzungen davon. * Bad Lausick. Am Mittwoch vormittag fuhr der Fabrikant Arno Kießling mit einem anderen Geschäfts mann auf seinem Motorrade nach Otterwisch. Auf der Straße nach Lauterbach platzte der Hintere Reisen -cs Motorrades, wodurch Kießling abstürzte. Er wurde be wußtlos aufgefunden und starb tags darauf. * * « * Reichend crg i. B. In der Stock- und Peitschen fabrik Stetka tn Pardubitz entstand Großfeuer, das gewal tige Holzvorräte vernichtete und Las ganze Gebäude ein äscherte. Der Schaben ist gewaltig. — In der elektrotech nischen Werkstättc der Sclioswcrke zu Tcplitz brach eben falls ein Brand ans, der den rückwärtigen Teil der Fabrik vernichtete und großen Schaden anrichtctc. M WzWM im MMMMmMerlm. Berlin. (Funkspruch.) Wie die Hanptgemeinschast de» deutschen Einzelhandels mitteilt, fand am 18. September im ReichSwirtschnftSministerinm ank dessen Einladnna eine Besprechung zwischen Vertretern der Sanvtgemeinschaft des deutsche« Einzelhandels nnd aller ihr anaeschlofsenen landschaftlichen Verbände statt, bei der die Vertreter des Einzelhandels unter Ueberreichnua des einschlägigen Materials über die gegenwärtige Lage und die Preis- gestalt»«« im Einzelhandel Bericht erstatteten. Lebhafte Klage wurde über die außerordentlichen Belastungen durch die verschiedenen Maßnahmen der NeichSbahndirektion geführt. Der Vertreter des ReichSwirtschastSministeriumS sagte eingehende Prüfung und anSgiebige Verwendung des Materials zu. DaS Ziel der Maßnahmen der Reichs regierung sei, zu verhüten, daß der autonome Zolltarif, der im wesentlichen zu Verhandlungszrvecken bestimmt sei, bis zum Abschluß von Handelsverträgen von der deutschen Wirtschaft zu einer Erhöhung der Preise anSgenußt würde und darüber hinaus zu bewirken, daß diejenigen Ber- billigungen, die auf Grund der AufwertungSfteuergrsetz- gebuna des vergangenen Sommers möglich seien, sich in einer sinkenden Preiskurve äußern können. Lkk MMWkNl III MW. (Fortsetzung des Berichts auf der 1. Seite.) Düsseldorf. (Fnnkspruch.) Nach der Feier im Regierungsgebäude begab sich der Reichspräsident in das Stadion. Auf den Zufahrtsstraßen hatten die Krieger und Kameradschastsvercine Aufstellung genommen. In dichten Reihen drängte sich eine zahllose Menschenmenge heran, die den Reichspräsidenten jubelnd begrüßte. In dem geräumigen Stadion hatten sich wohl 75000 Men schen eingefundcn, um den Reichspräsidenten zu begrü ßen. Kurz vor 11 Uhr trat der Reichspräsident ein mit seiner Begleitung und nahm in der Mittellose der Tri büne Platz. Jubelnde Zurufe empfingen ihn. Es folgte dann der Einzug der Sportvereine und Verbände. Voran die Fahnen, dann die Vereine für Leibesübungen. Im Jnnenraume des Stadions hatten die Schulkinder Düftel- dorfs Aufstellung genommen, die den Präsidenten mit dem Liede „Ich hab' mich ergeben" begrüßten. Darauf nahm Oberbürgermeister Dr. Lehr das Wort zu einer Begrüßungsrede und entbot dem Reichs präsidenten „Herzliches Willkommen" u. dankte der Reichs regierung, daß sie die Dttsseldorfseier durch ibren ziel bewußten Schritt heute ermöglicht hat. Er begrüßte dann die Herren der Reichs- und Staatsregierung, gelobte ihnen, daß die Stadt wie bisher alle Kräfte einsetzen werde für das hehre Ziel eines einigen, freien und wieder erstarkten Deutschlands. Der Oberbürgermeister sagte weiter: Ich bitte Sie, Herr Reichspräsident, unser Gelöbnis aufzu fassen al» dön Ausdruck unserer aufrichtigen tiefempfun denen Dankbarkeit, als den Ausdruck für alles, was wir in schwerster Zeit für das Vaterland getan haben. Wir jubeln Ihnen zu. als. einem getreuen Eckehard des deut schen Volkes. Seitdem die Stadtverordnetenversammlung im Jahre 1917 Sie zum Ehrenbürger unserer Stadt er- nannt hat, war keine Gelegenheit geboten. Ihnen den Shrenbürgerbrief der Stadt Düsseldorf auf Düsseldorfer Boden zu überreichen. Indem ich Ihnen denselben beute überreiche, verbinde ich damit den innigen Wunsch, daß Ihr Wirken an der Spitze des deutschen Volkes von reichstem Segen begleitet sein möge! Der Oberbürger meister schloß mit einem Hoch auf Hindenburg und das deutsche Vaterland. Darauf übergab Dr. Lehr dem Reichspräsidenten den in Leder gebundenen EhrenbürgerbriefdcrStadt Düsseldorf. In das Hoch auf den Reichspräsidenten stimmte die Menge jubelnd ein. Tiefbewegt dankte der Herr Reichspräsident für den ihm bereiteten Empfang, gedachte mit Worten herzlicher Anerkennung der von Düsseldorf in mehr als 4 jähriger Fremdherrschaft dem Reiche unter schweren Opfern ge haltenen Treue und sprach den Wunsch aus, daß bald auch dem übrigen Rheinland der Stern der Freiheit leuchten möge. Die Menge stimmte den Ausführungen des Reichs» Präsidenten jubelnd zu. Das Hoch auf das deutsche Vater land und die Stadt Düsseldorf wurde begeistert ausge nommen. Dann sang die Menge die erste Strophe des Deutschland-Liedes. Nach einigen Musik- und Gesangs vorträgen begab sich der Reichspräsident dann zu einem Imbiß in die inneren Räume de- Stadions. Kurz nach 12 Uhr verließ der Reichspräsident im Kraftwagen das Stadion und fuhr zum Düsseldorfer Hauptbahnhos. Aus dem Wege zum Bahnhose wurde er wieder überall von einer vieltausendköpfigen Menge jubelnd begrüßt. Namentlich am Bahnhöfe, wo sich eine große Menschenmenge eingefunden batie, kam es zu be geisterten Kundgebungen für den Reichspräsidenten. Als dieser das Bahnhofsgebäude betrat, erscholl von neuem das Deutschlandlied. Die Rückreise nach Berlin. Um 12.45 uachm. trat der Reichspräsident die Rück, reise nach Berlin an. Internationaler Krirgsbeschädigtensongres;. )( Genf. Ju Genf trat heute der internationale Kongreß der Kriegsbeschädigten nnd der ehemaligen Kriegs- teilnrbmer zusammen, akis dem auch der drutkche Verband vertreten ist. Zum Vorsitzenden wurde der Vorsitzende des französischen Verbandes Brousniche, zum stellvertretenden Vorsitzenden der Präsident des deutschen Verbandes Marabu gewählt. Ter Krieg in Marokko. )( Daris. Nach Meldungen au? Marokko ziehe» di« Risleute ihre rranliiren Truppe« aus dem Zentrum der Ttcttnnarn zurück nnd lassen nur einige Abteilungen da. um die Beni Zernal, die den Auftrag haben, das Gebiet nördlich des Wcraba zu verteidigen, zu verstärken. Tie Niileute sammeln sich in Richtung Scheschanen sowie östlich und nördlich des Kiffcn-MassivS. Tic Auswahl der franz. Marokkokämpfcr. )( PariS. Ein Erlaß des KriegSministeriumS setzt fest, daß in Znknnst das Los entscheiden soll, wer von den in Frankreich stehenden Soldaten nach Marokko gesandt wer den soll. WkMUOMWkl MMWIM vom 19. September 1925. Geständnis in der Mordsache Rosen. Berlin. lFunkspruch.) Ter Lokalanzeiger meldet aus Breslau: Ter in der vergangenen Woche dem Ermitt lungsrichter in der Mordsache Rosen zugeiührte Einbrecher Fleischer hat heute im Untersuchungsgefängnis gestanden, mit einem gleichfalls verhafteten Komplizen den Professor Rosen und den Schuhmacher Stock ermordet zu haben, während ein dritter Komplize Schmiere gestanden habe. Auf die Frage des Richters, wie weil die verhaftete Wiri- schasterin Neumann als Mitwisserin in Frage komme, ver weigerte der Verhaftete jede Antwort. Untergang eines japanische» Dampfers. )( Paris. Eine Morgcnblättcrmeidung anS Tokio besagt, daß der javanische Dampfer „TomaShuma-Naru" im Sturm auf der Höhe der PeScadoreSinseln gesunken ist, Die Besatzung habe 34 Personen betragen. Sechs Leiche^ sind angeschwemmt. Neue Beschießung von Tucida. )( Paris. Eine im Journal veröffentlichte Meldung aus Beirut besagt, daß Sucida von neuem durch die Trusen bombardiert worden sei nnd daß drei Mann der Garnison dabei verwundet worden feien. Ausdehnung des Streiks in der jüdischen Baumwollindnftrie. -(London. AuS Bombay wird gemeldet, daß die Zahl der ausständigen Banmwollarbeiter jetzt sün'zig- tausend beträgt. Tas Institute of Economies für schonende Behandlung Frankreichs. London. (Funkspruck.) Nach einer TimcSmeldung aus Washington hat das Institute of Economies eine ein gehende Untersuchung des französischen Scbuideuvroblems veröffentlicht, die zu dem Ergebnis kommt, daß eine amerikanisch-französische Regelung nach dem Vordilde der amerikanisch-englischen unvermeidlich zinn siuanziellcn Rinn Frankreichs rühren würde, gcnan so wie das französische Verharren auf unmöglichen Reparationszahlungen vox zwei Jahren Tcutichland ruiniert habe. Abreise von Teilnehmern an der Tagung der iutcr- parlaineutarischcn Union. London. (Funkspruch.» Etwa 200 Parlamentarier Großbritanniens, Frankreichs, Oesterreichs, der Schweiz, Schwedens, Hollands und anderer europäischer Länder reifen heute von Southampton ab, um au der Konferenz der interparlamentarischen Union in Washington teil zunehmen. Zu dem Eindruck, in daS Stift Zwettl. )( Wien. Als Täter des am 4. dieses Monats in der Schatzkammer des Stiftes Zwettl verübten Einbruches sind vier Personen sestgrnommen worden. Der größte Teil des geraubten Gutes ist teils weiterverkauft, teils ein geschmolzen worden. Rücktritt des litauischen Kabinetts. Kowno. (Funkspruch.) Wie die Litauische Rundschau meldet, hat das Kabinett PetruliS nach einem Henks mittag abgehaltenen Kabinettscat im Zusammenhänge mit de» Kopenhagener Verhandlungen dem Staatspräsident«:.! das Rücktrittsgesuch des Gesamtkabinerts überreicht. Pirateniiberfakl auf eine Philippinrninsel. Manila. (Funksprnch? Tic Insel Tnmaran ist von Piraten überfallen worden. Ein chinesischer Ladenbeützer, seine Frau und seine drei Kinder sowie drei Philippino-s wurden ermordet und der Laden auSgcraubt.« Tie Piraten find entkommen. Allerlei Humor. Wie Wieland sich das Mccr vorsicüle. Wieland, der im Oberon einen Lccstnrm io anschaulich geschiideri. wurde ein mal von einem Besucher gcsragl, ob er das Mccr jemals gesehen habe. „Tas nicht", aulwoncic er, „aber ich kann mir das Mccr auch so sehr gut vvrsteilcn. Fch denke nur einen Teller voll Wasser mehr n. mehr aus, bis ich zuletzt uicinS alS Himmel über mir und Wasser niiler mir sehe. Ta bin ich Sann mitten aus dem Ozcan! Will ich nun einen Lcesturm haben, da lasse ich von daher nnd dorther am Himmel Sturm gewölk aufstcigeu. TaS Mccr kräuselt sich nnd wogt ans; es blitzt nnd donnert gewaltig, das Schiss tanzt zwischen Himmel nnd Holle, kracht in allen Fugen — kur;, ich mache die Sache so arg, wie ich will. Tas geling: mir alles ganz leicht. Im übrigen habe ich keine große Neigung, das treu lose und gcsährliche Meer zu befahren. All das vabe ich in meiner Einbildung viel leichter nnd beanemer." Er macht nicht mit. „Wann gehst Tu deuu wieder zur Schule, Richard?" „Ich geh nicht mehr zur Schule, unser Lehrer ist verrückt geworden." „Verrück: geworden?" „Ja. Gestern hat er uns erzählt, 1 und 1 wären 5, und heute sagt er. 8 und 2 wäre« ö."
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