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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 19.09.1925
- Erscheinungsdatum
- 1925-09-19
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192509190
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19250919
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19250919
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Riesaer Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1925
-
Monat
1925-09
- Tag 1925-09-19
-
Monat
1925-09
-
Jahr
1925
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 19.09.1925
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M MUMM », Wroelllir Wz M MM. Nächsten Mittwoch, den 23. ds. Mt«.. abend» '/.8 Uhr findet in der Trinitattekirche die Ausführung de» Pro. arannnes Natt, mit dein der Cborverein in Dresden und in Budapest an die Oeffentlichkeit treten wird. Da die OrpbeuS» kapelle den Grundstock de» Orchester« bildet, da« durch Dresdener Musiker ergänzt wird, wird sich ein Andrucks- volles Bild des ans ansehnlicher Höbe stehenden musikali schen Lebens in unserer Stadt darbieten, auf da» wir mit Recht stolz sein können. Es erscheint aus den ersten Blick vermessen, da« ein kleinstädtischer Gesangverein sich an rin solches Unternehmen wagt. Wir hegen aber nicht den geringsten Zweifel, daß unter Führung Iwan Schönebaums, dessen musikalische und organi satorische Fähigkeiten zu den höchsten Hoffnungen berechtigen, das große Unternehmen zn einem vollen Erfolge zn Ehren unserer Stadt und deutscher Knust führen wird. Die Leitung der Konzertreise liegt in den Hünde» Iwan Skbönebanms. Seinem Kopse ist der Gedanke entsprungen, und in einjähriger, unglaublich mühevoller Arbeit bat er alle Vorbereitungen bis ins kleinste getroffen, wie eS kein Reisebüro besser machen kann. Wer die 20 Druckselten «m- sasscnden und mit den Stadtpläne» von Wien und Budapest versehenen Reiseführer, die jeder Teilnehmer in die Hand bekommt, gesehen bat, kann sich staunend einen Begriff machen, was Herrn Schönebaums alles bedenkende, alle Schwierigkeiten ans dem Wege räumende Voraussicht ge leistet hat. ES wird interessieren, einige Einzelheiten aus dem Neiseprograinin zu erfahren. Am Donnerstag nachm. 3,16 Ubr erfolgt die Abreise nach Dresden, wo abend» 8 Ubr das Budapester Programm in der DreikönigSkirche aufgesiibrt wird. Die Zeit bis »ur Abfahrt des Schnellzuges nach Wien 2,12 Uhr nachts wird durch das Abendessen im Saale Meißen des Hauptbahnhof« und dnrch ein geselliges Beisammensein mit Dresdener Kunstfreunden auSgefüllt werden. InWien, wo der Verein 2,30 Uhr ankommen soll, wird sich an die Mittagstafel eine Besichtigung der HauptsehenS- wllrdigkeiten der Stadt unter Führung Wiener Freunde anschlietzen. Für den Abend ist ein geselliges Beisammen sein mit deutschen Verbänden geplant. Am Sonnabend geht'S in 12 stündiger Dampferfahrt donauabwärts nach Budapcst, wo der Cborverein drei volle Tage bleiben wird. Der Sonntag vormittag wird Besichtigungen gewidmet sein, besonders der St. Stephans-Basilika, wo die „Elisabeth- Messe" von Demvui) unter persönlicher Leitung des Koni- ponisten zu Ehren des Cborverein? Riesa aufgeführt wird, und der Hofburg. Am Nachmittag wird ein von der Stadt Budapest zur Verfügung gestellter Sonderdampfer unsere Landsleute nach der einzigschönen Margareteninsel in der dort 1 kn breiten Donau bringen, wo der Chorverein ein Vokal konzert gibt. Der Montag ist wesentlich dem großen Konzert in der Musikakademie und den Vorbereitungen dafür gewidmet. Am Dienstag sind weitere Besichtigungen geplant, und 7,25 Uhr abends geht die Fahrt nach Prag, wo die Ankunft 8,27 Ubr morgens erfolgen wird. Außer Besichtigungen der Stadt ist für den Tag ein geselliges Beisammensein mit deutschen Vereinen im Spiegelsaal des Deutschen Hauses vorgesehen. Abfahrt in Prag 11,10 Uhr, Ankunft in Riesa 5,15 Uhr früh. Es sei zum Schluß noch hinzugefügt, daß der Cborverein in Wien, Budapest und Prag von den Be hörden und befreundeten Verbänden offiziell begrüßt und verabschiedet werden wird. Zu dieser weiten, bedeutungsvollen Fahrt, die den Teil nehmern in reicher Fülle und in buntem Wechsel unvergeß liche Eindrücke und Genüsse zn bringen verspricht, wünschen Vir dem Cborverein besten Erfolg und —recht gutes Wetter. Oertliches und Siichsisches. Riesa, den 19. September 1925. —*Wettervorhersagefür 20. September. (Mit- zeteilt von der Sächsischen Landeswetterwarte Dresden.) Nach vorübergehendem Auf klären erneute Trübung und später leichte Niederschläge. Gemüßigt warm. Zunächst schwache südöstliche, später etwas lebhaftere südliche bis westliche Winde. —* Oeffentliche Sitzung des Stadtverord- neten-KollegiumS zu Riesa am Dienstag, den 22. September 1825, nachmittags 6,20 Uhr in der Aula der Obcrrealschnle. 1. Mitteilung, Ferngasversorgung Nord sachsen betr. 2. Anerbieten deS Burgvcrlags, das große deutsche Adreßbuch für Politik, Volkswirtschaft und alle öffentlichen Angelegenheiten betr. 3. Einladung zum Werbeabend für das Jugcndherbergswerk betr. 4. Richtig- sprechung der Stadtbankrechnung auf 1S24; der Sparkassen rechnung auk 1824, 5. Natsbeschluß, Einrichtung einer Rechtsauskunftsstelle betr. 6. Natsbeschluß, Entlassungs gesuch des Herrn Stabtrats Eichler betr. 7. Wahl von 8 Stadtverordneten in den Arbeitsausschuß für Errichtung eines Ehrenmals in der Stadt Riesa. 8. Wahl eines wissen schaftlich gebildeten Gemeindcmitgliedes in die Oberreal, schulkommiffion. 8. Gesuch der städtischen Arbeiter um Ge währung von Darlehen zur Beschaffung von Wintervor räten. Berichterstatter: Herr Stadtv. Willkomm. 10. An erbieten der Kreditanstalt Sächsischer Gemeinden, Ablösung der Martanleihen betr. Berichterstatter: Herr Stadtv. Asbeck. 11. Festsetzung Les Preises für Riesaer Stadtan leihen aus Altbesitzerhand. Berichterstatter: Herr Stadtv. Asbeck. 12. Natsbeschlntz, Bedingungen für die Aufnahme eines Darlehens bei der Kreditanstalt Sächsischer Gemein den betr. 13. Natsbeschluß, Auswertung der Patronatsbei- hrlfe betr. 14. Finanzausschußbeschluß, Nachverwilligung von RM. 550.— an die Firma Paul Hermann, Graphische Kunstanstalt Dresden, betr. Berichterstatter: Herr Stadtv. Durra. 15. Finanzausschußbeschluß, Bewilligung von NM. 1000.— zum Ankauf von Bildern zur Ausschmückung städ- tischer Gebäude betr. Berichterstatter: Herr Stadtv. Will komm. 16. Natsbeschluß, Anlage einer Biehladerampe und Kohlenbahn am städtischen Schlachthofe betr. Berichterstat ter: Herr Stadtv. Schmidt. — Nichtöffentliche Sitzung. —* Ein schwerer Verkehrsunfall mit töd lichem Ausgang ereignete sich am Donnerstag vormittag auf der Strehlaer Straße im Stadtteil Gröba. Der fünf jährige Sohn der Händlerin Kn na st aus Stadtteil Weida kam aus einem Hanse und wollte schnell über die Straße laufen,- dabei lief er in ein vorbeifahrenbes Personenauto, von welchem er erfaßt und überfahren wurde. Der Un glückliche erlitt einen schweren Schädclbruch und andere schwere Verletzungen. Das ihn üe -fahrende Auto brachte Len Kleinen in das städtische Krankenhaus, woselbst er alS- Lald seinen schweren Verletzungen erlegen ist. —* Die biesjährigenHerbstferiender Volks schulen von Niesa und des städtischen Kindergartens be ginnen am Donnerstag, den 24. 9., mittags und enden mit Sonntag, den 11. Oktober. — An der Berufsschule be ginnen die Ferien einen Tag später nnd ende» ebenfalls mit Sonntag, den 11. Oktober, so baß also der Wiederbe ginn des Unterrichts an genannten Schulen Montag, den 12. Oktober, früh erfolgt. — Die Ferien der Oberreal- sch u l c beginnen zu derselben Zeit, enden jedoch bereits mi» Sonntag, den l. Oktober. — Die H a n d c l S s ch u l e schließt den Unterricht am Sonnabend, den 26. Oktober: Vicderbcginn Montag, den 12. Oktober. —* Ktrchenronzert de» Shorveretn». In- folg« dienstlicher Verpflichtungen mußte Frau Kammersän- gertn HeyneLranke und infolge Erkrankung Herr Horst Krause bte Mitwirkung in dem Konzert de» Cborverein» absagen. Da» ganze Konzert tst, um die Solopartien mit anderwetten tüchtigen Kräften überhaupt veranstalten zu können, auf Mtttwoch, den 28. September, abends K8 Uhr verschoben worden. Die Sopranpartfe singt nunmehr Genta Kutzschbach, bt« Tochter unseres sächsischen Staatskapellmeisters, die Baritonpartie Karl Zinnert, ein junger Sänger, der allerorts jetzt grüßte Erfolge er zielt. Beide Künstler stammen au» Dresden. —* SanttätSübung. Gestern Freitag hielten die Freiwilligen GanitätS-Kolonnen vom Roten Kreuz Riesa und Strehla eine Nachtalarmübung ab. Angenommen war, daß auf dem Bahngelände zwischen Gröba und Merzdorf von einem Personenzug mehrere Wagen entgleist seien, wodurch e» 20 verwundete (12 Schwer- und 8 Leichtverwun dete) gab. Die Eisenbahnsamartter waren an dieser Uebung beteiligt. Abends 7 Uhr wurden beide Kolonnen durch Fernsprecher alarmiert. Die Eisenbahnsamariter waren 148 Uhr an der UnglückSstelle. Die Kolonne Riesa rückte 148 Uhr in Stärke von 8b Mann mit zwei, zum Kranken transport hergerichteten Lastkraftwagen an, die Kolonne Strehla traf ebenfalls im Lastauto gegen X8 Uhr mit 22 Mann an der Unglücksstelle ein. Di« Verletzte»» waren durch die Eisenbahnsamartter schon zum größten Teil verbunden und transportfähig hergerichtet. Bei Fackelbeleuchtung wurden die Verletzten die steile Bahnbüschung herunter, zn den Lastautos transportiert, auf dieselbe»» verladen und nach dein Gasthof Merzdorf gebracht, dessen Saal als HilsSkrankenstube gedacht war. — Die Uebung ging schnell und glatt vonstatten, sie war >410 Uhr beendet. Anschließend fand im Gasthof Merzdorf ein kurzes kameradschaftliches Beisammensein statt. —* Schauturnen. Auf das morgen Sonntag nach mittag auf den Elbwiesen im Stadtteil Gröba stattsindende gemeinsame Schauturnen der Riesaer Turnvereine (D. T.) sei auch hierdurch nochmals aufmerksam gemacht. —* Dahlienfrcunden zur Kenntnisnahme, baß heute abend im Restaurant „Goldener Löwe" eine Anzahl Dahlien besichtigt werben kann. —* Im U.-T.-Lichtspielhaus (Goethestraßc) ge langt gegenwärtig das hochinteressante Filmwerk „Die Karawane" zur Vorführung. Unter Mitwirkung von mehreren Hundert Darstellern und unter Zuhilfenahme zahlreicher Pferde und sonstiger Zugtiere ist hier ein Werk geschaffen worden, das zweifellos auf dem Gebiete der Film-Industrie »nit an erster Stelle steht. Infolge der um die Mitte des 18. Jahrhundertes iu Deutschland herrschen den Hungersnot und Teuerung bildeten sich deutsche Bauerntrupps, um auszuwandcrn und die Reise nach der neuen Welt gemeinsam anzutretcn, und so zeigt der Film, wie im Frühling des JahreS 1848 eine Anzahl rheinischer Bauern in Amerika landete, um sich im fernen Oregon an zusiedeln. Fast unüberwindlichen Strapazen — wogende Fluten, blutgierige Indianer — ist die Karawane auf ihrer beschwerlichen Reise ausgesetzt, so Laß die Beschauer der Handlung mit steigender Bewunderung und mit größ tem Interesse folgen. Endlich gelangen die Auswanderer an ihrem Ziele — Oregon — an. In die Abenteurerge- schichte ist natürlich auch der unvermeidliche Liebesroman »nit eingcflochteu, welcher, gleich der übrigen Handlung, dem Filmwerke einen alle Teile befriedigenden Abschluß verleiht. —* Zeige deine Ware dem Publikum an — inseriere! Dieser Mahnruf ist bei Eintritt des Herb stes um so rnehr am Platze. Denn erfahrungsgemäß wird dem Anzeigenteil einer Zeitung, sobald die Abende merk lich länger werden, ganz besondere Beachtung geschenkt, und wem durch Unterlassung von Anpreisungen im Som mer ein Teil der Kundschaft abgewandert ist, hat es jetzt vor allem nötig, verlorene Kunden zurückzugewinncn. Schon ein zweckmäßig und nett auSgestattetes Schaufenster ist von guter Wirkung. Aber nicht alle Bewohner des Ortes komme»» an dieser Auslage vorüber, und nicht alle habe»» gerade Zeit, sie zu beachten. Viele Bewohner decke»» ihren Bedarf in den nächstliegenden Geschäften. Besondere Artikels die man im Orte nicht zu erhalten glaubt, werben einfach von auswärts bezogen. Und so nützt es einem Ge schäftsmann, der über ein großes, schönes Warenlager ver fügt, wenig, mit dem Besten und Preiswertesten aufwarten zu können, wenn das Publikum davon nicht entsprechend in Kenntnis gesetzt wird. Eine Offerte jagt heute die andere, und wer in diesem „Kundschaftsrennen" zurück bleibt, kommt auch geschäftlich zurück. Nascher Umsatz der Bestände ist aber — besonders in der jetzigen Zeit! — für den Kaufmann von ausschlaggebender Bedeutung. —* Oeffentliche Bezirksausschutzsitzung. Frettag, den 25. September, findet in Großenhain öffent liche Bezirksausschußsitzung statt. —* Veröffentlichung von Konkurs- und OffenbarungeideS-Schuldnern. Während die Eröffnung des Konkursverfahrens amtlich veröffentlicht und dadurch zur allgemeinen Kenntnis gebracht wird, unter bleibt dies in den noch schwerwiegenderen Fällen, in denn» der Konkurs wegen zu geringer Masse nicht verhängt wird oder der Schuldner den Offenbarungseid leistet ober wegen Nichtleistung desselben verhaftet werden soll. Diese ganz besonders kreditunwürdigen Schuldnerkreise setzen nach häufiger Beobachtung ihre Betätigung fort und nehmen Kredit in Anspruch, der ihnen lediglich auS Unkenntnis deS anderen Teiles über ihre mehr als bedenkliche Lage gewährt wird. Diese mißbräuchliche Kreditinanspruchnahme hat sich zu einem schweren Schaden ausgewachsen. Das Gesetz sicht nicht bloß von einer amtlichen Veröffentlichung der Namen jener Schuldner ab, sondern ordnet sogar nach fünf Jahren die Löschung ihrer Namen in den über sie ge- führten gerichtlichen Verzeichnissen an, aus denen bis dahin auf Anfrage von den Gerichten entsprechende Auskunft zu erteilen ist. Das Sächsische Ministerium der Justiz äußerte deshalb auch gegenüber einer Handelskammer Bedenken gegen deren Absicht, die Namen dieser Schuldner in ihren „Mitteilungen" laufend wiederzugeben. Die sächsischen Handelskammern spräche»! sich darauf gemeinsam beim Deutsche»; Industrie- und Handelstag dafür auS, daß die Namen der Manifestanten und konkursunwürdigen Schuld ner zweck» allgemeiner Bekanntgabe veröffentlicht werden sollen, wenn möglich in einer einheitlich zusammenfassenden Form, und daß zu diesem Zwecke die einschlägigen 88 915 ZPO. und 107 KO., in denen die oben angezogene Be- schränkung in der öffentlichen Nennung der Schuldner vor gesehen ist, abgeänüert werden möchten. —SPK. AuS der Elternbewegung. Auch in diesem Jahre treten die Vertreter der Vereine christlicher Eltern und Elternräte zu gemeinsamen Beratungen zusam men. Dieser LanbeSelterntag am 26. und 27. Sep- tember in Glauchau wird diesmal nicht nur von den» Wachsen -er Bewegung und ihrer starke»» Innerlichkeit Zeugnis ablcgen, sondern auch deren Stellung zu dein Neichsschulgesetzentwurf bekunden, auf den sie ja unablässig hingewirkt hat. Nachdem am Sonnabend ^den 26.) Fach sitzungen für Religionsunterricht, Lehrerfragen, Presse» Wohlfahrt, Recht u. a., Führerbesprechung der Führer auS jedem Schulaufsichtsbezirke, Mitgliederversammlung der VereinSverireter, Begrüßungsfeier und Festabend des gast gebenden Glauchauer Bezirkes, vorangchcn, finden die öffentliche» Hauptveranstaltungen am Sonntag, den 27. statt. In beiden Kirchen «erden 10 Uhr Gottesdienste gehalten, für die al» Festprediger Oberkonsiftorialrat v. Schol, vom KirchenbunbeSamt verlin und Pfarrer Kircher-LoSmig, ein Mitbegründer der Bewegung, gewonnen sind, an welch, sich erstmalig FestkindergotteSdienste anschließen. In drei Versammlungen am Nachmittag behandeln wichtige Er- ziehungSprobleme avßersächsische Jugendführer. So sprich» Rektor Kessel-Köln Uber „Unser Glaube, unsere Jugend, unsere Zukunft", Psarrer Beit, der Sohn be» bekannten evangeltschen KtrchenführerS Bayern», über „Da» Evangc- lium und die Lebensform unserer Jugend", sowie Schulrat Dr. Kobelt aus Schlesien, über „Edelvolkslied und Edel- choral". Auf dein Mgrkte wirb eine Kundgebung mit An sprächen von Pfarrer Barchewitz-Leipzig, Kaufmann Ber- ger-DreSden, Lehrer Ebert, GewerkschafiSsekretär Girrtz- Ehemnttz, die unter Führung des kürzlich zum Oberlandes gerichtsrat ernannten Dr, Hering stehende Tagung nb- fchließen. An den Sonntagsveranstaltungen werben sich außer den ElternvereinSvcrtretern und Elternräten auch Lehrer, Pastoren, Ktrchgemeindevertreter, solche der Schul- auSschüsse und Gemeindckollegien, Behörden u. a. Personen beteiligen, die für christliche Schulerziehung Interesse haben. —* Die Lage bei der Reichsbahn. Die Presse stelle der ReichSbahndtrcktion Dresden teilt mit: In der Presse werden Nachrichten verbreitet über eine Verstopfung der Dresdner Güterbahnhöfe, insbesondere wird behauptet, baß auf Bahnhof Friedrichstadt täglich 50 Güterzüge nicht abgefertigt werben können. Diese Angaben sind falsch. Aller dings sind vor etwa einer Woche auf dem Rangierbahnhose Dresden-Friedrichstadt gewisse Schwierigkeiten eingetretcn, so baß die Leistungen dieses Bahnhofs zurzeit um 5 bi» 10 Prozent gegenüber der Normalleistung zurückgeblieben sind. Dies mag neben anderen Ursachen darauf zurückzuführen sein, daß infolge des Lohnstreiks der Dienst mit geringerer ArbcitSfreudigkeit als sonst geleistet wird. Zur Beunruhi gung liegt jedoch kein Anlaß vor und die Behauptung, daß die Annahme der Güter nach Dresden stark eingeschränkt werden müsse, ist unzutreffend. —»EinErfolgberdeuischenRadioindustrie. In Len Werkstätten der Tclefunkcn-Gesellschaft wirb ein Rundfunksender hergestellt, der für Wien bestimmt ist und der nach seiner Aufstellung der größte Rundfunksender des europäischen Festlandes sein wird. Der Auftrag zur Her stellung des Senders war von der österreichischen Regierung auf Grund des Gutachtens eines internationalen Sachver- ständigenkollegiums an die deutsche Firma gegeben worben, trotzdem daß eine amerikanische Firma die deuische Gesell schaft unterboten hatte. Der neue Sender wird etwa die fünffache Telephonieleistung des augenblicklichen Berliner Rundfunksenders aufweisen und die 2»fache des Witzleber Senders. —* Lau beSverein Sachsen im Reichsbund besTextileinzelhandels. Der Landesverband Sach sen im ReichSbnnd des Textil-Einzclhanbels e. V., Vorsitzen der Handclsgerichtsrat Gustav Heinricl»-Dresben, hält am Sonntag, Len 27. September 1825 vormittags 11 Uhr, im Plenarsitzungssaale seine diesjährige ordentliche Mitglieder versammlung ab. Die Tagesordnung siebt neben einein Ge- schästsbericht des geschästssührenden Vorsitzenden, Prof. Dr. Kastner noch zwei weitere Referate vor: „Finanzgesetzgebung Sommer 1325 — der Einzelhandel und seine Kalkulation': Referent: Stadtverordneter Heinrich Hirschfeld-Dresben, u. „Die Zollgesetzgebung und der Einzelhandel", Referent: Handclsgerichtsrat Max Hecht-DreSden. Nach der Versamm lung treffen sich die Mitglieder »nit Damen zu einem gemein samen Mittagessen im „Belvedere" auf der Brühlschen Terrasse. —* Die Demokraten zu in Reichsschnlgefetz. In einer stark besuchten Mitgliederversammlung nahm der Verein der deutschen Demokratischen Partei in Dresden nach einem Vortrage des Ministers a. D. Professors Dr. Seyfcrt über den neuen Reichsschulgesetzentwurf einstimmig eine Entschließung an, ii» der schärfster Einspruch dagegen erhöbe»» wird, -aß der veröffentlichte Entwurf zu einem Reichsfchulgesetze Gesetzeskraft erlange. Es wird die Er wartung ausgesprochen, daß der Reichstag diesen Entwurf, der de»» Bestimmungen der NeichSverfassung widerspreche, kurzer Hand ablehnen werbe. —* Bon» stenographischen Land es amte. Die neue Prüfungsordnung für Kurzschriftlehrer wird diesen Monat veröffentlicht. Die nächste Prüfung, von nun an nur noch in EinheiiSkurzschrift, wirb Ostern 1826 abgehalien werden, wenn aber fchon vorher eine genügende Anzahl von Meldungen vorlicgt, Anfang Januar 1926. Der nächste Bor bereitungskursus findet Michaelis 1926 statt. Wetter sollen in nächster Zeit Einsührungslehrgänge in die Redeschrift an je 2 Tagen in der Dauer von je 4 Stunde»» abgehalien wer den, das erste Mal am 28. und 29. September, und im Falle genügender Beteiligung ein 4stündiger Lehrgang über all gemeine Theorie der Kurzschrift zur Vorbereitung auf die nächsten Lehrerprüfungen, das erste Mal am 28. und 29. Sep tember zu je 2 Stunden. —* Tierseuchen in Sachsen. Nach dem amt lichen Bericht des Landesgesundheitsamtes über den Stand von Tierseuchen in Sachsen vom 15. bs. Mts. ist die Maul- und Klauenseuche insgesamt in 7 Gemeinden und 21 Ge höften fcstgcstellt worden. Der Stand am 1. September mar 8 Gemeinde»» und 29 Gehöfte. —* Frost im Erzgebirge. Am Mittwoch nachts sank das Thermometer in» Erzgebirge auf drei, stellenweise auch auf vier Grad unter Null. Der Frost hat in den Gär ten großen Schaben angerichtct. —* Keine große Haltbarkeit des ObstcS. Leiber scheint sich dieses Jahr — wie von verschiedenen Seiten mitgetcilt wird — das Obst nicht zu Halten. An manchen Orten sind die Aepfel fast sämtlich angestochen, wie manche behaupten, von einem Insekt, das erst zuge- - flogen zu sein scheint. Es dauert nicht lange, beginnt der angestochene Apfel zu faulen und fällt herab. Auch das gepflückte Obst, das im Keller aufbewahrt liegt, verspricht keine allzulange Dauer. Es ist auffällig, in wie kurzer Zeit oft ein Apfel vollständig verfallen und nicht mehr zu gebrauchen ist. Deshalb ist eS ratsam, seinen Obstbestand oft durchzusehen und jeden angebrochenen Apfel zu ent fernen. Durch den letzten Regen begannen die Pflaumen aufzuspringen, wodurch sie an Süßigkeit verlieren. —* Die Haselnuß, welche besonders von den Kna ben gern gesammelt wird, ist reif. Leider ist der Strauchs der Haselnuß nur spärlich vertreten, und wo er sich findet, erfährt er gewöhnlich eine nicht gerade pflegliche Behandlung. An Laubwaldrändern beobachtet man nur zu oft schlimm ver stümmelte Sträucher. Gedankenlos werden die langen, schwankenden Zweige Heruntergcbrochen, oft nur wegen einer einzigen Nuß. In früherer Zeit wurde der Hasel nußstrauch in unseren Gärten, vielfach veredelt, gepflegt. Die Früchte erreichten die Größe einer Eichel und waren sehr ülreich. Die wilde Haselnuß, wie auch die Walnüsse, sind keine gering zu schätzenden Genuß- wie Nahrung», mittel, weshalb ihr Schutz und Anbau nur empfohlen wer den kann. > * Rhäsa bei Nossen. Vorgestern abend wurde ein Einbruch in das Schulgebäude verübt. Hierbei wurden aus der Wohnung des Schulleiters über 400 Mark Bargeld, wertvolle Silbersachen, Kleider, Wäsche sowie ein, Jagdge wehr gestohlen. »Freiberg. In der Streiklage bei den staatlichen Werken in Muldenhütten und Halsbrücke ist insofern eine Verschärfung eingetreten, als sämtliche Arbeiter, die die Arbeit bis Mittwochnachmittag nicht wieder ausgenommen hatten, ausgesperrt wurden. Den übrige» ist gekündigt worden. Es bandelt sich um rund 1266 Arbeiter. — Bent«
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