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Ankunft der javanische» Flieger in Berlin. Der japanische Europa- flieger Hanptmaim Abc ilt am 17. ds. Mts. von Tokio kommciid, wohl behalten ans dein Ber- liner Flughafen aelan- det. 4l>0 Javaner, die aus alten Teilen des Reiches bcrbeiaeeilt waren, dcuiscbc Japan freunde. Vertreter des amtlichen TcutlchlandS sowie der fapnnischc Bot schafter waren Anliegen. Tie Menge brachte den Stiegern benciitertc Ova tionen dar. Ein drei faches „Banzcü" dröhnte dem Piloten entgegen, in das fick die Hochrufe der Tentschcn einniisch- ten. Tie tatsächliche Flugzeit von Tokio dis Berlin dauerte nur 60 Stunden. Die japanischen Flieger in Berlin. sj Berti n. Zu Ehren der japanischen Asahi-Flicgcr gab Reichsuerkchrsminister Tr. Kröhne gestern ein Frühstück im Hotel Adlon. In Bcrtrcinng des zu seinem größten Be dauern an der persönlichen Teilnahme verhinderten Mini sters empfing Ministerialrat Tr. Brandenburg die Gäste, an ihrer Spike den Herrn Botschafter Exzellenz Honda. In seiner Begrüßungsansprache wies er aus die dunklen Schat ten bin, die heute noch auf der deutschen Luftfahrt Liegen und hob hervor, wie freudig unter diesen Umständen die gestern von dem Herrn Botschafter gesprochenen Worte über die Not wendigkeit der Freiheit des Luftverkehrs daS deutsche Volk hätten berühren müssen. Ter Redner begrüßte sodann die gleichfalls anwesenden Vertreter der ungarischen Regierung, die in den letzten Tagen einen Luslvcrkchrsvortrag zwischen Deutschland und Ungarn zum Abschluß gebracht haben, so wie die Preise, die in Deutschland wie in Japan dem Flug wesen ihre fördernde Aufmerksamkeit widme. Er schloß mit einem dreifachen Hock ans Seine Majestät den Kaiser von Japan und das japanische Volk. Nachdem ein Vertreter des Auswärtigen Amts die Rede in das Japanische übersetzt Haire, crgrisf Erzellenz Honda daS Dort, nm in englische Sprache namens seiner Regierung wie im eigenen Namen dem deutschen Volk, der ReichSregie- rung und insbesondere dem RcichsvcrkchrSminister für die freundliche Ausnahme zu danken, die den japanischen Flie gern in Deutschland zuteil geworden sei. Man habe cs in diesem Fluge und seinen Wirkungen mit einem Akt der Diplomatie der Völker zu tun, die ost wichtiger und stärker fei, als die Diplomatie der Diplomaten. Er hoffe, daß deut sche Flieger den Besuch erwidern würden und er könne sie der herzlichsten Aufnahme von Seiten der Regierung wie deS javanischen Volkes versichern. Ter Herr Botschafter gab dann wiederholt seiner Uevcrzeugung von der Notwendigkeit der Freiheit und Gegenseitigkeit des Luftverkehrs Ausdruck und schloß unter lebhaftem Beifall mit einem dreifachen Ban- Tre Grasen van FrelMck. Roman von A. Ostlanö. 18. Fortsetzung. Nachdruck verboten. Schmale, kleine Füge müssen dort gegangen sein — so — jo wie Hildas Füße sind. Und neben dem Brücken geländer sollen Spuren von Männerstiefeln sein —" Er sprach in einer hastigen, bestürzten Art; kaum vermochte ihm das Mädchen zu folgen. Acer sie begriff doch augenblicklich, daß die Gefahr für Georg und Hilda immer noch wuchs, daß da Raum wurde für neue Verdachtsmomente. „Wenn nur der Baler schon hier wäre!* sagte sie aus tiefster Seele heraus. Erich Günther nickte. „Georg bleibt fest bei seiner Aussage," fuhr er dann fort, „und Vater — Vater schweigt. Er sagt nur, er könne kein Alibi erbringen für jene Nachtstunden, da er vom Hause abwesend war, La er ganz allein in dem weiten Forst umhergsirrt sei. lieber alles andere geht er mit diesem furchtbaren Schweigen hinweg. lind dann zieht wieder der alte Daniel Stegmann seine Schlüsse — scharf — klar — bestimmt — Käthe, um Himmels willen! Das ist ja doch eigentlich alles ganz unmöglich, was der Rat spricht! Das ist ja überhaupt gar nicht auszu denken !" Er hatte die Hand über die Augen gelegt und stand ganz still neben dem Mädchen, welches leise nach seiner Linken gegriffen hatte und mit ihren schmalen Fingern sanft darüberstrich. Es ging von ihr ein eigentümlich tröstender, be ruhigender Hauch aus, und ihm, der mit wirrem Kopf und einem sorgenschweren Herzen gekommen war, ihm tat ihr ganzes Wesen unendlich wohl. Und wieder fuhr es ihr durch Len Sinn, während sie so ganz still neben ihm stand und mit den brennen den Augen in das Sonnengefliminer sah: „Auch das ist Glückt Auch solche Minuten zählen im Menschenleben so viel wie ganze Tage voll Freude. Ich habe ihn hier neben mir, und er braucht mich! Meine Nähe tut ihm gut!" Sie wandte mit einer raschen Bewegung den feinen Kopf und sah sich um. Von irgendwo drang ein leises und doch deuriich wahrnehmbares Geräusch an ihr ge schultes Ohr. War das ein Schritt? Aber woher kam er? Vor und hinter ihnen lag die Landstraße weithin sichtbar, vollkommen menschenleer. Und doch klang da irgendwo ein Schritt. Käthe Gerlach blickte scharf umher. Jetzt, ganz plötz lich, sah sie den Urheber des Geräusches. Vom Bahndamm, der sich nach link» hinabzog, führt« in ganz geringer Entfernung ein schmaler Gebüschstrich in der Richtung gegen den Wald zu. Dort ging kein Weg; nur als Grenzbezeichnung zwischen zwei großen Grundstücken harte man diese Reih« von Büschen gepflanzt. Sie warfen in der Hellen Mittagssonne einen scharfen Echattenjlrich auf dem dürren Wiesenland. Dort ging jemand. Es war ein mittelgroßer Mann in einem modischen dunklen Anzug. Auf dem Kopfe trug er einen weichen- breitkrempigen Lui. sai aus Deutschland. Im Namen der ungarischen Herren gedachte Ministerialrat von Walter der alten Freundschaft zwischen den beiden Völkern und betonte, daß das glückliche Zustandekommen deS Vertrages auf beiderseitigem verständ nisvollen Entgegenkommen beruhe. Ter Berliner Vertreter der Zeitung Tokio und Osaka Asahi, die den Asien—Europa-Fing organisiert hat, Herr Okanujc, führte aus. daß dieser erste japanische Wcitslng auch dem Zwecke dienen sollte, die durch den Krieg unterbrochene Frcundschast zwischen den beiden Völkern neu zu beleben und zu befestigen und versicherte auch seinerseits, daß deutsche Flieger in Japan freudigst begrüßt werden würden. Er verlas sodann einen überaus freundlichen Grnß -cs Direk tors seiner Zeitung, der herzlichen und dankbaren Wider hall fand. Schließlich gedachte noch Direktor Dr. von Staub als Vorsitzender des AustichtsratS der Aero-Lloyd A.-G. der völkerverbindenden Aufgaben und Wirkungen des Flug wesens und trank auf die japanische Fliegerei und deren an wesenden Vertreter. Mit einer Verdolmetschung dieser Worte durch Herrn Okanuie schlossen die Reden. Die ganze Veran staltung nahm einen überaus harmonischen und anregenden Versauf. Jer StenMW »m WMimg. Von Dr. jur. A. Jeßnitz, Berlin-Schöneberg. WW. Ter Steuerabzug vom Kapitalerträge ist durch daS neue Einkommensteuergesetz neu geregelt. Im Gegensatz zur alten KapitalertragSsteucr ist die wichtigste Bestimmung die, daß sie jetzt nur eine Art der Einkommensteuer ist, also eine Vorauszabl. auf Einkommen auS Kapital bedeutet, die später auf die Einkommensteuer in Anrechnung gebracht wer den kann. Ter Steuerabzug beträgt wie früher 10 Prozent deS Kapitalertrages. Dabei werden etwa bestehende Schuldzin sen oder Wcrbungskvstcn nicht berücksichtigt, der Abzug ist vielmehr vom vollen Kapitalerträge zu entrichten. Unter demselben blitzten ein Paar Augengläser grell in der Sonne; Küthe sah sein Gesicht, das einst gewiß sehr schon gewesen, jetzt aber deutlich die Spuren eines wilden Lebens trug. . sah auch, daß der Mann einen kurzgehaltenen, dunklen Bart besaß, und daß seine ganze Kleidung über und über mit Schmutzstecken bedeckt war, als wäre er gefallen. Und nun sah sie noch, daß der Fremde um seine links Hand ein Tuch geschlungen, und daß dieses Tuch von großen Blutflecken rotgefärbt war. Auch der Gang schien ihr nun, da der Mann näher kain, schwankend und unsicher, und sie sah es deutlich, daß sein Gesicht von einer fahlen Blässe bedeckt war. Er stand einige Sekunden still, wie horchend. Wahr scheinlich lauschte er, ob nicht der längsterwartete Zug endlich einfuhr. Dann wandte er sich schnell und kam heran. Als er schon ganz nahe war, lüftete er artig mit einer weltmännischen Gebärde den Hut und verbeugte sich zugleich vor dem Mädchen, das ihm forschend ent gegenblickte. Luch Erich hatte nun aufgesehen und trat rasch einen Schritt vor, dem Fremden entgegen. „Sie bluten, mein Herr," sagte er lebhaft, „darf ich Ihnen meine Hilfe anbietsn? Sie sind gewiß verletzt, wahrscheinlich durch einen Sturz!" Der Ankömmling stand jetzt mitten im hellsten Sonnen licht. Und wieder mußte Käthe denken: welch feines, schönes Gesicht, aber wie zerstört jeder Zug, jede Linie l „Gewiß," erwiderte der Fremde, sich nochmals ver beugend, „ich bin gestürzt. Dort" — er wies mit der gesunden Hand gegen den Bahndamm — „ich verirrte mich jenseits des Dammes —wollte ihn überklettern — sehr leichtsinnig, nicht wahr? Denn der Zug konnte jeden Augenblick daherrasen — und fiel die steile Böschung hinab. Der Arm hier scheint arg verletzt — die Blutung dauert ziemlich lange. Wenn ich vielleicht hier irgend ein Stückchen Leinwand erhalten könnte!" Käthe Gerlach hatte ihr Taschentuch kunstfertig zu sammengelegt und schob schon vorsichtig, mit den Händen einer echten Samariterin, den blutgetränkten Äermel empor. Eine sehr tiefe Wunde wurde sichtbar, aus welcher unaufhörlich das Blut sickerte. „Sie müssen auf einen äußerst scharfen Gegenstand gefallen sein", meinte das Mädchen nachdenklich. Erich aber sagte entschieden: „Diese Wunde stammt gar nicht von einem Fall. Sie IP mit einem Messer beigebracht worden!" Der Unbekannte lächelte flüchtig. „Das ist ausgeschlossen," sagte er dann; „ich bin keiner Seele begegnet und trage gar kein Messer bei mir. Es dürften vielmehr die Scherben einer Flasche gewesen sein, woran ich mich verletzt habe, die neben dem Damm gelegen haben. So, mein Fräulein I Ich danke Ihnen sehr. Darf icb bitten — ich werde mir gestatten, morgen das Tuch zurück zusenden, fall» Sie mir eine Adresse «»geben wollen!" „Ja, bitte! Ich bleibe einige Tage in der Gegend, ich heiße Käthe Gerlach und wohne auf Schloß Freydeck." Unwillkürlich deutete sie mit der Hand nach dem blauschimmernden Höhenrücken. Sein Blick war dieser Gebärd« gefolgt, und nun sah wohl auch er den hoch ragenden Turm des Schlosses, von dem die sckunars« Salm- weit ülnausrlgjterte iu der» bellen LimivLl. Füllig ist ber Tteuerabzng innerhalb einer Woche nach der Fälligkeit -cS Kapitalertrages! Der Schuldner hat die Pflicht, seinem zuständigen Finanzamt innerhalb der vorge schriebenen Frist eine Erklärung über den fällig geworbenen Gesamtbetrag sowie den Fälligkeitstermin abzugeben; diese Erklärung gilt als Steuererklärung. Gleichzeitig mit ber Erklärung muß die Steuer abgestthrt werden. Eine Schvn- frist von einer Woche zur Eutrichiung der Steuer ist wie bei der Einkommensteuer vorgesehen; sie beginnt vom Tage der Fälligkeit der Kapitalertragsstcner. Wirb die Steuer ver spätet abgeführt, so werden die allgemeinen Verzugszuschläge berechnet. Der Gläubiger ist dem Finanzamt gegenüber nur in AuSnahmefällcn verpflichtet. Der KapitalScrtragssteuer unterliegen nur inländische Kapitalerträge, also nur dann, wenn der Sitz oder der Ort der Leitung des schuldnerischen Betriebes im Inland liegt. Ausländische Kapitalerträge sind nicht steuerpflichtig. Auch dann nicht, wenn der Gläubiger seinen Sitz im Inland hat Dagegen sind inländische Kapitalerträge auch bann abzugs- pslichtig, wenn der Gläubiger im Ausland wohnt. Steuer- pflichtig sind: 1. Dividenden, Zinsen. Ausbeuten und sonstige Gewinne, welche auf Aktien, Kuxe, Gcnnßschcinc, Anteile an der Reichs bank. Eolonialgescllschasten.bergbautreibenbenBcreinignngcn mit juristischer Persönlichkeit und Genossenschaften entfallen, det letzteren jedoch nur, wenn die Zinsen für ein Mitglied Mk. 10 pro Jahr übersteigen. Als Kapitalertrag gilt auch jeder geldliche Vorteil, ber neben dem abzugspslichtigen Kapitalertrag ober an -essen Stelle vergütet wird, also z. B. Gratisaktien, Bonus. Der Kapttalertragssteuer unterliegen nicht mehr die Ge- scllschafien m. b. H., die Kommanditgesellschaften auf Aktien nur mit demjenigen Teil des Gewinnes, der aus Aktien aus geschüttet wird. 2. Zinsen aus Anleihen, jedoch nur solcher, die in öffent- lichen Schnldbüchcrn eingetragen sind oder über die Teil schuldverschreibungen auögcgcbcu worden sind, wenn es sich um wertbeständige Anleihen handelt, oder wenn die Ein tragung in den öffentlichen Schulübüchern oder die Aus, gäbe von Teilschuldverschrcibnngen nach dem 18. November 1S23 erfolgt ist. Es kommen also außer den Staatsanleihen Provinztal- und Stadtanleihen sowie Jndustricobligationen als steuer- pslichtig in Frage, bei denen die obigen Bestimmungen zu treffen. 3. Einkünfte des stillen Gesellschafters aus feiner Betet- ligung an einem Handelsgewcrbe, jedoch erst dann, wenn sie ab 1. September 1925 fällig werden. Von der Kapitalertragssteuer befreit sind außer den ausländischen Erträgen diejenigen, bei denen Gläubiger und Schuldner in einer Person vereinigt ist. Dollarschatzanwei- sungen, K.-Schatzanweisungen und Reichsgoldanleihen unter liegen nicht dem Steuerabzug. Ist eine steuerpflichtige Erwerbsgesellschaft bei einer anderen mindestens mit beteiligt, so unterbleibt der Steu- erabzug von denjenigen Kapitalerträgen, die der Mutterge sellschaft zuflietzen. Inländische Kirchen und nur kirchlichen Zwecken die nende Körperschaften und Vermögensmassen müssen aus wertbeständigen Zinsen zunächst die Steuer abführen, können dann aber Erstattung verlangen. Steuerpflichtige mit höchstens Mk. 1109 Einkommen im Jahre haben die gleiche Verpflichtung, wenn in ihrem Ein kommen kapitalertragssteuerpflichtige Beträge enthalten sind, können aber gleichfalls Erstattungsantrag stellen, wenn die abgesührten Beträge mindestens Mk. 5 im Vierteljkhr be tragen haben. ' „Schloß Freydeck?" murmelte er vor sich hin. „To, sol Schloß Freydeck l Aber dort weht eine Trauer fahne, ich sehe es trotz meiner schwachen Augen!" „Der alte Graf ist vorgestern nacht gestorben, und gestern früh fand man die Braut des Grafen Hugo, Fräu lein von Kirchbach, tot auf!" „Ich habe davon gehört," murmelte der Fremde, „Gewiß — ja — ein großes Unglück!" Er stieß die Worte abgerissen und wirr hervor, als vermöge er nicht klar zu denken. „Und sonst — sonst hat sich nichts dort ereignet?" fragte der Fremde dann hastig, schon halb zum Gehen gewendet. „Nein," erwiderte Erich schroff — „nichts l" Die ganze sonderbare Art dieses Manne« mißfiel thm unendlich. ! Auch fand er das Benehmen Le« Fremden so eigen tümlich, daß allmählich ein Gefühl der Unruhe über ihn kam, da« ihn bestimmt zu einer Frage veranlaßt hätte, wenn er nicht eben in diesem Moment aus der Ferne das Heranbrausen des Zuges vernommen hätte. Käthe lief schon um das Stationsgebäude herum nach dem kleinen Perron. Er folgte ihr, ohne weiter an Len Mann zu denken, welcher noch immer auf der Straße stand und gleichfalls dem Zuge entgegenblickte. Als Erich den Perron betrat, hielt der Zug bereits. Und da war auch schon Hermann Cerlachs gutes scharf kluges Gesicht. Erich sah, wie Gerlach sich aus dem FepUr eines Abteils der zweiten Klasse bog. „Hier, Onkell" rief Erich laut. Aber Hermann Gerlach winkte nur flüchtig mit der Hand. — „Grüß' dich. Junge! Ich komme sofort! Der Zutz hat ja zehn Minuten Aufenthalt! Bitte, verschaffe mir rasch ein Glas Wein aus der Bahnhofswirtschaft; es ist hier im Abteil nebenan eine Dame ohnmächtig geworden!" Erich hatte in kürzester Zeit das Verlangte herbeigeholt. Käthe war schon in das Coups eingestiegen, und als er eintrat, sah er sie neben einem jungen Mädchen sitzen, dessen Kopf an ihrer Brust lag. Dor dem Mädchen standen Hermann Gerlach und «ine schanke Frau, von deren Gesicht man aber nur wenig sah, denn ein sehr dichter, schwarzer Schleier bedeckte es vollständig und ließ die Züge nicht erkennen. „Angela!" sagte die Dame mit einer angenehmen, weichen Stimme, „Angela, ich bitte dich, fasse dich — fasse dich! Es war ja gar nichts! Nur ein Spiel deine« erregten Sinn« l" In diesem Moment schlug das junge Mädchen d!« Augen auf, große, tiefdunkle Augen, in denen eine un sägliche Schwermut lag. Ihre Hand tastete nach dem Herzen. ^Ist.er ^ort?^ fragte sie „Es' 'wär^ nichts da, Angela," sagte die Frau noch mals und nahm mit einem dankenden Neigen des Kopses La« Weinglas aus Hermann Gerlachs Hand: „eile dich, Kindl Wir haben nur wenige Minuten Zeit! Da — trinke — ich danke Ihnen herzlichst mein Herr! Sie waren so liebenswürdig l" Die Dame sprach noch ein paar verbindliche Wort«, und das junge Mädchen, welches man eigentlich noch ein halbes Kind nennen konnte, trank gehorsam den Wein au«. Ein leichtes Not trat in ihre tiejblüsssn Wangen und verlieh dem kindlich - schönen Gesichtchen «inen ganz neuen, unsagbaren Reis,