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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 24.07.1914
- Erscheinungsdatum
- 1914-07-24
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-191407240
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19140724
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19140724
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Riesaer Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1914
-
Monat
1914-07
- Tag 1914-07-24
-
Monat
1914-07
-
Jahr
1914
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 24.07.1914
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Boykott der Lokal« aufgefordert wurd», besonders verboten. — Nach dieser Entscheid»»,- des Solpzigrr Landgerichts wird bestätig», daß nicht dl» -eipzlger Uletfcherinnung und di, Hausschlächttr, sondern d« sozialdsmokrattsche Zeattal- verband sich dW Terrorismus schvldiq -»»acht hab«. — ffleuerdings find in «ine» Leite der Press« Mit- tetlungen über di, sehr bedeutenden «nftechnngß. -»fahr«» an d«n öffentlich,« Ferusprschsrn verbreitet word«n. Es »erden hierfür Untersuchungen des englischen Bakteriologen Dr. Allan und di« Untersuchung von grrnsprechapparaten in Magdeburg al» Beweismittel herangeiogen. Da« Reichspostamt teilt hierzu in einem Bescheide folgende« mit: „Die in den Tageszeitungen hin und wieder erscheinenden Mitteilungen über die Ge fahr der Uebertragung von Krankheiten durch die Fern- fprechapparate gehen in der Regel von Personen au», dl« di« Desinstzierüng der Fernsprechapparate gewerbsmäßig ausführrn oder neue Mittel dtesem Zweck zu vertteiben wünschen. Da« Ergebnis über di« Untersuchung des eng lischen valtertologen Dr. Allan von Fernsprechapparatrn tu Magdeburg ist schon im Jahr« 1908 durch die Presse gegangen. Di» darin vertretenen Anschauungen über die Erfahr der Ansteckung durch den Fernsprecher sind nach hier vorlirgenden fachwiffenschaftlichen Gutachten und nach neueren Ermittelungen der britischen Lelegraphenverwaltung nicht begründet. Gleichwohl läßt die Reichspostoerwaltung die Apparate der bstentlichen Sprechstellen seit langer Zeit täglich gründlich reinigen und desinfizieren. Di» mit diesen Arbeiten betrauten Personen haben ihr Augenmerk auch da rauf zu richten, daß di« Sprechstellen selbst (Zellen usw.) in allen Leiten den Anforderungen der Reinlichkeit genügen". — Sin geheimnisvoller Klub in Berlin bemüht sich schon fett Monaten durch seinen .Direktor" 1000 Mitgliedschaften an den Mann zu bringen. Gegen einen Mitgliedsbeitrag von 5 M. für zwei Monat», 25 M. für da« Jahr sichert der Klub der bedürftigen Menschheit wunderbare Kräfte zu; da« Glück könne seinen Mitglieder« nicht fehlen. Natürlich ist es dem Direktor nicht um das Glück der Menschheit, sondern um di« hohen Mitglieds beiträge zu tun Gleichartig« Institute bestehen auch an vielen anderen Orten. Besonder« suchen sie vom Ausland, meist von London au«, ihre Opfer. Sie wenden sich nur an di« weniger gebildeten volkskreise und an di« unreife Jugend. Bor einer Verbindung mit ihnen wird dringend gewarnt. Die Z-ntralstelle zur Bekämpfung der Schwindel firmen in Lübeck, Parade 1, erteilt an Hand ihres reich haltigen Material« kostenlos Auskunft. —* Vergebung zum angemessenen Preis. In einigen Großstädten hat man zweck» Verbesserung de« kommunalen Berdingungswescn» da» sogen. Mittelpreisverfahren «ingeführt. Die Anwendung dieses Verfahren» erfolgt in der Weise, daß weder dem Mindest-, noch dem Höchstangebot die Beachtung der submit- tierenden Behörde geschenkt wird, sondern daß nm» sich unter Zu grundelegung einer prozentualen Berechnung für die ZuschlagS- «rteilung auf dasjenige Angebot einigt, da» auf mittlerer Stufe steht. Leider haben die Erfahrungen gezeigt, daß da» MiltelpreiS- verfahrcn nicht den erwarteten günstigen Einfluß auf die Preis bildung ausübt. Vielmehr mußte festgestellt werden, daß der mit der Einführung des Mittelpreisverfahrens beabsichtigte Zweck, einen Zwang zur richtigen Berechnung der Selbstkosten auszuübrn, nicht erreicht wurde. Die Folge davon war, daß einige Städte da» Mittelpreisversahren wieder fallen ließen, und daß sie sich allmäh lich für die Vergebung von Leistungen und Lieferungen zum an gemessenen Preise erwärmten. Die Handhabung des Sub- nissionSverfahrenS unter Zugrundelegung de» angemessenen Preise» erschien auch rationeller, nachdem da» in Sachsen m» Leben gerufene LubmissonSamt mit diesem Verfahren gute Resultat« erzielen und aufweisen konnte. Eine der ersten Großstädte, die sich die Ber- zebungSweise zum angemessenen Preise al» grundlegend» Basis für daS kommunale Submissionsverfahren auserkor, war die Stadt Dresden. Die Dresdner Stadtverwaltung stellte unter sach kundiger Beratung der am städtischen Submisstonswesen in Dresden beteiligten Handels- und Gcwcrbekreise einen Entwurf auf, der sich vollständig auf dem Prinzip des angemessenen Preise« aufbaut«. Dieser Entwurf fand die Zustimmung der städtischen Kollegien, die Genehmigung des Ministeriums, und heute ist er al» neue Submissionsordnung bereits in Kraft. Die neue Submissionsord nung der Stadt Dresden ist in verschiedener Beziehung vorbildlich, und ivir halte» es daher für zweckmäßig, auf sie etiva» näher «tn- zugehen. Sie geht von dem Grundsätze au», daß di« niedrigste Preisforderung al« solche für die Vergebung niemals maßgebend sein kann. Vielmehr fordert die neue GubmissionSordnung, daß die Vergebung nur auf ein in jeder Beziehung annehmbare», dir gute und rechtzeitige Ausführung gewährleistende« Gebot zu grün den ist, das unter Berücksichtigung aller Bestimmungen und vor allen Dingen auch der bestehenden Verhältnisse in dem betreffen den Bewerbezweige als da» angemessenste erscheint. Zur Vorberei tung ihrer Entschließung über die Vergebung hat die vergebende Stelle spätestens vor der Eröffnung der Angebot« Sachverständig« darüber gutachtlich zu hören, welcher Preis für die in Frage kommende Arbeit oder Lieferung al» der angemessenste anzusehen ist. Nach Oeffnung der Angebote sind weiterhin Sachverständig« darüber zu hören, welche» der «ingegangenrn Angebote unter Be rücksichtigung aller nunmehr bekannten Verhältnisse zur Annahme zu empfehlen ist. Wird keinS der in Betracht kommenden Ange bote für annehmbar erachtet, so sind sämtliche Offerten abzulehnen. — Die Wahl der Sachverständigen, di« auf ihr Amt vereidigt und aus 3 Jahre gewählt werden, erfolgt nach Anhörung der Bewerbe kammer, der Innungen, der Hanorlükammer sowie anderer In teressenvertretungen. Die Vergebung an Generalunternehmer ist vollständig ausgeschloffen. Die Vergebungen werden möglichst der art zerlegt, daß auch wirtschaftlich schwächeren, aber technisch leistungsfähigen Handwerkern und Gewerbetreibenden di« Brtrtli- aung möglich ist. B«i größeren Arbeiten und Lieferungen, dir ohn« Schaden für di« gleichmäßige Ausführung getrennt vergeben wer den können, erfolgt deshalb die Vergebung in der Regel nach den verschiedenen GewerbS- und HandwerkSzwetgen. Mit der Verge bung wird unter den Unternehmern möglichst abgrwrchsrlt. Den vereidigten Sachverständigen liegt die Prüfung der aufzustellendrn Kostenanschläge, die Prüfung der Bedingungen der einzelnen AuS- ichretbungen, der Angebote selbst und schließlich die Ueberwachung der Ausführungen und Lieferungen ob. —8 Die sächsische Staatsregierung hat sich zur Neurege lung de« gesamten Wegerrchte» im Küntgr«ich« Sachsen entschlossen. Im Ministerium de« Innern ist man gegen wärtig mit den Vorarbeiten zu der neuen schwierigen Gesetzgebung beschäftigt, bet deren Gestaltung man sich dir Erfahrungen an derer deutscher Staaten auf dem Gebiete der modernen Ausgestal tung de» Wegerecht«« zunutze machen wird. Der sächsisch« Staat hat die Materie erstmalig N8l im Degebaumandat geordnet, das zu einem großen Teile noch heute in Kraft ist, und am 12. Januar 1870 erging, ursprünglich al« Interimistikum gedacht, das noch gegenwärtig tn Wirksamkeit befindlich« Wegebauaesetz, da» sich nur auf die öffentlichen, nicht aber auf di« staatlichen Weg« erstreckt. So gut man mit diesen beiden Gesetzen jahrelang in der Verwal tung ausgekommen und im Volke zufrieden gewesen ist, so sehr bat sich unter der völligen Verwandlung der Art des Straßenver kehrs durch di« Einführung von Straßenbahnen und Automobilen und unter dem Wachstum unserer großen Städte »e. im Lauf« der letzte« Jahr« das v«rhältnts aeSnbe«, vor all«« Lingen find manch« an sich schon wenig« leistungsfähig« Gemetnden und selbst- ständige GeMöetzmst des Landes mit Strabenbaukosten überlastet, während auf der anderen Seit« manche Gemeinden sich in dieser rL ÄLL'LNr'S. sb«, 200 Vrpaent d« Staatsetnkennnenftmwe Wegebauaufwand batten. Manch, «ewelndm habe« sich durch Heranziehung der Einwohnerschaft zu kostenlosen Materiallieferungen und gemein- «ützi-en Wegevaud lensten geholfen. Um allzu groß« Härten au« de« 1870er Wea^augesetz auszmckttchen, hat der Staat seit Iah- ««».einen hohmPosten zur Geinahrung von Weaebaubeihilfen tn« Staatsbudget eingesetzt und dielen Bewag fortgesetzt erhöht. Auf di« Dauer ist jedoch damit nicht mehr auszükommen und der Staat will nun im Interest« der Gerechtigkeit und dr« Ausbaues und der Erhaltung eines outen Straßennetze«, wie gesagt. di«-an,« Materie in zetMemätzer Weis« neu regeln. Bor alle« Dingen soll da« neu« sächsisch« Wegegesetz zwischen Wegen zum Durchgangs verkehr und zum reinen Lokalverkehr den nötigen Unterschied machen. Welter gebt di« Lendenz des neuen Gesetzgebungswerkes dahin, daß, abgesehen natürlich von dem Bau der Staatsstraßen, di« Äegrbaulasten auf breiter« Schultern gelegt werden sollen als auf die der Einzelgemeinde und de« einzelnen TutSbrzirkes. Hier liegt »in« groß« Schwierigkeit der Arbeit, weil es gilt, zu erforsch«», ob Gemeinveoerbände, Bezirks- oder vielleicht gar KrelsverbSnde der beste Träg« d«r fraglichen Lasten werd«« kann. Naturgemäß wird das neu« Gesetz nicht nur di« Kostenfrei« der Wegebauten und Wegeunterhaltung regeln, sondern voraussichtlich auch Grund lagen für di, Behandlung de« Verkehrs selbst enthalten. Ob da« neu« Gesetz schon dem ISIS zusammentretenden Landtag« zur ver- fastungsmäßigen Beratung zugehen kann, steht noch nicht fest, in Regierungskrrtsen erstrebt man jedoch diese« Ziel. Di« Neurege lung des Wegerrchte« tn Sachsen wird der Landtogslegtslaturprriode 1S15/1S21 ihren Stempel in markanter Weis« aufdrücken. —* Der Jakobi» oderJakobstag (25. Juli) besteht bereit« mehr al« 1000 Jahr«'; er wurd« von der Kirche zu Ehren de« Apostel« Jakob, de« ersten Apostel«, der den Märtyrertod er litt, «ingeführt. Mit den Jakobitagen sind noch mancherlei Bräuche verbunden, und in Erinnerung an den Märtyrertod de» Apostel« Jakob wird dieser Tag von der ländlichen Bevölkerung und zwar nicht nur in katholischen, sondern auch in protestantischen Gegen den al« UnglückStag angesehen. In Thüringen und in Westfalen wird so leicht kein Landmann an dtesem Tage «inen Baum oder «tn Dach erklettern: denn an einem solchen Tag, kann leicht je mand abstürzen. In Ostpreußen darf am Jakobitage nicht ge- mäht werdrn, wer es doch tut, muß nach dem alten Volksglauben allerlei Unglück erwarten. Regen am Jakobitag« soll «In« schlecht« Obst- und Weinernte bedeuten, Heller Sonnenschein an diesem Tage soll «inen sehr milden Winter ankündtaen. Birkenblätter, di« am Jakobstag« von einem jungen Mädchen gepflückt und den Kühen zum Fressen vorgrworsen werden, sollen die Kühe nach An sicht der Landleute in Böhmen vor den verschiedensten Krankheiten beschützen. Ebenfalls herrscht in Böhme« der Glaube, daß böse Geister aus dem Haus« getrieben werdrn können, wenn einem weißen Ziegenbock La» Horn abgebrochen und diese» dann am Jakobstaae zur Ausräucherung in Stall und Wohnung benutzt wird. Will «in Landmann in Thüringen und Hessen recht großen Kohl haben, so muß er am JakobStage vormittags, zwischen II und 12 Uhr hinaus auf daS Feld gehen und einen Spruch auf sogen, der au« dem Dialekt in« Hochdeutsche übersetzt, lautet: „Jakob, Dickkopf Häupter wie mein Kopf l Blätter wie meine Schürze! Strünke wie Mein Bein!" In Thüringen werden an diesem Tage auch die Jakobsvrerrn rin- gesammelt, dir gegen allerlei Krankheiten helfen sollen, und in Schwaben muß an diesem Tage der Wrgwart geschnitten werden, dessen Wurzeln ebenfalls «in Arzneimittel sind. In der Umgebung von Eger in Böhmen ist der Jakobstag rin Festtag für Hütejungen, Kleinmägde und andere junge Arbeitskräfte in der Landwirtschaft. An diesem Tage braucht kein Hütejunge etwas zu tun, sondern olle Arbeiten müssen von alteren Knechten und Mägden verrichtet werden. In verschiedenen ländlichen Gegenden Schwabens ist am Jakobitage in allen Schänken Tanz und Musik, denn an diesem Tage wechseln di« Mägde ihre Stellen, und sie lassen eS sich noch einmal wohl fein, »he sie die neu« Stelle antreten. Ein großer Festtag ist der Jakobitag noch in der Schwei». Dort haben an diesem Tage die Sennerinnen das Recht, Burschen und Mädchen in ihren Hütten hoch oben im Gebirge zu empfangen. Die Burschen und Mädchen aus den in den Tälern liegenden Dörfern wandern denn auch stet» am Jakobitage in großer Zahl hinauf in die Hütten der Sennerinnen, und dort geht es dann auch recht lustig zu. Ganztg. Ueberfahren wurd« am Mittwoch abend ein bei Gutsbesitzer Pinkert in Ganzig beschäftigter Pferde- junge. Die Pferde scheuten an einer Straßenkreuzung in der Nähe von Ganzig, wobei der Junge vom Wagen ge- warfen wurde und die Räder Über ihn hinwrggingen. Er erlitt am linken Fuß« und am rechten Oberarm schwer« Fleischwunden. Er wurde inS Oschatzer Krankenhaus gebracht. Dresden. Der Verband deutscher vureaubeamten mit dem Litze tn Leipzig wird seinen diesjährigen Der- bandstag vom I. bis 8. August in DteSden abhalteu. Auf der Lagesordnung stehen u. a. Referate Uber Frauen arbeit und grauensragen im Vuriaubeamtenstande und über di« abgelehnten Larifoerhandlungen. — Mittwoch nachmittag wurde auf der Canalettostraße die Fabrik- dtrektorswitwe Rosalind« Fische! von einem Automobil umgefahren und schwer verletzt. Nach dem Krankenhaus gebracht, gab st« dann ihren Geist auf. — Nach einem heftigen Streite und Kampf« tötet« der 32 Jahr« alte Schlosser Johan« Himmel in seiner Wohnung tn Nieder, gorbitz, Roßthaler Straße, sein« Frau Ida Emma geb. Müller, indem er ihr di, Kehle durchschnitt. Gestern vor mittag wurd« di« Frau lot aufgefunden. Di« getötete Frau stammt aus Vanuewitz, Himmel aus Lürmttz bei Aussig. Himmel ist flüchtig und hinterläßt drei Kinder im Atter von sieben, vier und zwei Jahren. — Ein Liebes- drama hat sich am Mittwoch abend gegen 11 Uhr tn der Nähe des Orte» Gaustritz bei Kreischa zugetragen. Der bet einem Gutsbesitzer tn Kauscha dienend« IS jährig, Knhwärter Böhm verfolgt« schon seit längerer Zeit dir 20 jährige Magd Noack aus Gaustritz mit Liebesanträgrn, fand aber bet ihr kein Gehör, da st« schon mit dem Knecht Quetschk« ein solches unterhielt. Am Mittwoch ab,ad unternahm nun dieser mit der Roack «inen Spaziergang und wurde von vöhm verfolgt, der schließlich auf seinen Rivalen Quetschk« «inen Schuß abgab, ohne jedoch zu treffen. Darauf feuerte er zweimal auf di, Noack und verletzt, st« erheblich am Oberarm. Nach einiger Zett richtete er di« Schußwaffe gegen sich und traf sich in di, recht« Schläfe. Er brach zusammen und verstarb. Die Noack wurde nach dem Johannstädter Krankenhaus ge- bracht. Au« hinterlassenen Priesen ist ersichtlich, daß Böhm dl« Lat von langer Zelt vorbereitet hat. Heidenau. Der von hier stammend« und bet dem Fußartilleri« - Regiment Rr. IS in Zeithain dienend« Obergefreite Paul Grohmann erlitt bet einer Schießübung unweit Lhorn dadurch, daß er zwischen ein Geschütz und «inen Baum geriet, schwer« Verletzungen am Unterleibe, die nach wenigen Lagen den Lob herbetsührten. Am >1. Juli fand auf hiesigem Friedhof, uni« zahlreicher Teilnahme di« Beerdigung »G Verunglückten statt. Gö bsseUigten sich an dem Begräbnisse «ine Deputation de- Regiments, der -isstg« WNtöraerei« mit umflorter Fahne uud viel« Uttund« uub Bekannt,. Eiu Offizier setuaö ReßimeuG rief dein geschiedenen wackere« Boidateu ehrend, Abschtedswort» nach. Lohme«. Van eine« großen Schadenfeuer wurde Mittwach f»öh 1 Uhr di« Wanersch, Wsthl« tu Hinter- Lohmen hrtmg,sucht. Der Vrand griff sehr bald aus da« durch einen Transportgang verbunden« Mühleugebäude und auf die Nebengebäude über. Das gesamte Anwesen, aus schließlich des Wohngebäudes, wurde bi« auf die Umfassung-« mauern eingeäschert. Der Schaden ist durch Versicherung gedeckt. Zittau. Die Eröffnung der staatlichen Automobil lini« Zittau—Eichgraben-—Lückendorf—Deutsch-Gabel, die bereit« am 15. Juli tn Aussicht gestellt war, soll nunmehr bl« zum 1. Bugust erfolgen. Der Vorsitzende des Zittauer Vetkehrsoerelns Landtagsabgeordneter Gtadtrat Schwager ist am Mittwoch wegen der Eröffnung dieser Automobil linie bei der Generaldirektion der Sächsischen Staatsbahnen und im Finanzministerium vorstellig geworden. Die Linie erhält gleichzeitig Postverbindung mit Deutsch-Gabel. Des wegen waren mit dem K. K. Handelsministerium tn Dirn vereiubarungen zu treffen, di« schriftlich« Zustimmung zu diesen wird erst in den nächsten Tagen erfolgen. Andern falls soll dann aber am 1. August wenigsten» di, Teilstrecke Zittau—Elchgraben—Lückendorf eröffnet werden. Meerane. Beim Jahresfest des Leipziger Haupt vereins der Gustav-Adolf-Sttftun- Hierselbst wurden dem genannten Verein von verschiedenen Setten 11215 Mark überwiesen. Zwickau. Gin hiesiger Ktrchenfreund, der nicht ge nannt sein will, hat der Paulusktrchrngemeinbe 5000 M. gesprndet zur Einrichtung der elektrischen Beleuchtung der Kirche. Lugau t. E. Das Ministerium hat di« Genehmigung zum Bau der Weiterführung der elektrischen Ueberlandbahn Hohenstein - Ernstthal - Oelsnitz nach Oberlugau erteilt und di« Gemeinden veranlaßt, mit den Grundbesitzern die nötigen Verhandlungen auzuknüpfen. * Crimmitschau. Ei» furchtbare» Unwetter hat gestern tn mehreren Ortschaften im Pleißetal bedeutenden Schaden angerichtet. In Langenbernsdorf schlug der vlitz in fünf vanlichkeiten ein. Drei Stallgebäude wurden ein geäschert. Mehrere an einem Neubau beschäftigte Maurer wurden vom Blitzschlag betäubt, Auch in Lauterbach und Königswalde zündet« der vlitz. Bei MaunichSwalde ging eine Wafferhos« nieder, die wette Strecken überflutet«. Die Pleiße stieg innerhalb einer halben Stunde um 2 Meter. Markneukirchen t. v. Beim Wafferschöpfen ver unglückt« im nahen Wohlhausen auf noch nicht festgesteltte Weise di« 19jährige Tochter des im Ortsteil Frtebus wohnenden Landwirts Braun. DaS junge Mädchen ging noch spät abend« zu dem neben dem elterlichen Hause be findlichen Brunnen, um Wasser zu trinken. Dabet muß sie hineingrstürzt sein und hat sich au« dem Brunnen, der drei Meter Waffertiefe besitzt, nicht wieder herauSarbeiten können. Frühmorgens fand man die Leiche der Unglücklichen. Bergen t. B. In tiefe Trauer wurde die Familie des SttckmaschinenbesitzerS OSkar Lochmann hier versetzt. Der einzige 11 jährige Sohn stürzt« vor 8 Tagen in hie siger Schule, ob durch Unvorsichtigkeit oder infolge über kommener Schwäche, vom Treppengeländer. Er fiel so un glücklich, daß er sich eine Gehirnverletzung zuzog, an der er am Dienstag unter großen Schmerzen verstarb. Plauen. Die Milltonenstiftung für den Deutschen Kaiser bezw. das deutsche Heer- und Alottenwesen de» ver storbenen Privatmanns Knorr in Plauen ist auf nahezu 800000 Mark zusammengeschrumpft. Da« Besitztum Knorr» besteht, neben 100000 Mark barem Gelbe, nur tn Liegenschaften und Grundstücken. Infolge der wirtschaft lichen Krists und de» mißlichen Grundstücksmarkte» Plauen» kann zurzeit au» den Liegenschaften ein geringer Wert ge zogen werden. Dazu kommt, daß der Deutsche Kaiser als Testamentsvollstrecker jetzt der Witwe Knorr, die das Testament angefochten hatte, den Pflichtteil zugesprochen hat und daß der Kaiser auch den Bittschriften der nächsten Verwandten Knorrs, wenigsten» einen kleinen Teil von dem Vermächtnis zu bekommen, Beachtung geschenkt hat. ES handelt sich um recht kinderreiche Familien. — Der Umbau de« Hauptbahnhofs soll nun in Angriff genommen werden, vom 1. August ab wird hier ein wettere» Eisen- bahn-Reubauantt für den Umbau de» oberen Bahnhofs mit der Bezeichnung Plauen-West errichtet. Da» bereits bestehende Eisenbahn^Nrubauamt, dem die vorbereitenden Arbeiten für die Neubaulinle Plauen—Theuma, die Er weiterung de« unteren Bahnhöfe» usw. obliegen, erhält künftighin die Bezeichnung Plauen-Vst. — Wegen Pilz vergiftung mußte eine ganze Familie, der Handarbeiter Weber, seine Frau sowie rin fünfjähriger Sohn in» hiesige Krankenhaus gebracht werden. Di« erkrankte Frau hatte di« Pilze selbst gesammelt und zuberritek. Lebensgefahr besteht zum Glück nicht, da ein sofort hinzugezogen» Arzt bereits Gegenmittel eittgegeben hatte. — An Pilzvergiftung erkrankt, am Dienstag der Inhaber einer hiesigen Früh- stücksstube, Harnisch mit Namen, bald nach dem Mittags essen, das au» Pilzen bestanden hatte. Der Erkrankte mußte auf ärztliche Anordnung sofort ins Krankenhaus gebracht werden. Auerbach. In der Nacht zu gestern ist hier ein schwere» Gewitter »iedergegangen. Gegen 2 Uhr schlug der vlitz in das Wohnhaus des Schuhmachers Arno Schanze und zündet».' Die da« Hau» bewohnenden drei Familien konnten nur das nackte Leben retten. Wurzen. Fabrikbesitzer G. F. Lieder stiftete au« Anlaß seine« 25 jährigen Geschäfttjubiläums 20000 M sür sein« Arbeiter, 3000 M. für eine Turmuhr der Wen-es- laikirche und 1500 M. für ein Volksbad. Leipzig. Ein 6 Jahre alte, Knabe eines hiesigen Glasermeister» kletterte aus Uebermut an einer am Ufer
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