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und Anzeiger Mktlatt M Alychch. , rrlegramm-Sbresie: S4, LF^^I Sr^sprcchstkSr ,L.rzeblari", Rtes«. L U-H-H- Rr. LV. Ser Kömgi. AMshmiptmannschast Grchenhain, des Mnmi Amtsgerichts und des StsdirathS zu Riesa. 17 Montag, sr. Januar INON. aveuSS.— SS. Jahr- Da» Riesaer Tageblatt erscheint ied-.» Tag abends nut Ansnalsme der Sonn- und Festtage. Bicrtetjäyrlia^r Lezugepretö bei Akchvtung in der Expedition i,t Riesa I Mark 50 Psg., durch unsere 2 oger Wat in» Hau» 1 wart 6S Psg, bei Abholung am Schalter der kaiserl. Postanstalten 1 Mart SS Psg., durch den Briestrüger frei ins Hau» 2 Marl 7 Psg. Auch Mouattabomumeut« wrrdeu angeuoinmeu Ila»eig«chlmrah»>« für die Rümmer de» Ausgabetage» bi» aormittag 9 Uhr ohne vrwühr. »r>L «ch »«A, >mr »a«^, » »luterttch d, »tas«. — VeschchOWrla: »oathaßraW« 9«. — Dttr »t, RrdeMmi »e«M»m«chi Herma», «chmtdt tz, Mas«. Die in Gemäßheit von 8 9 Absatz 1 Ziffer 3 des Reichsgesetzes über die Natural leistungen für die bewaffnete Macht im Frieden in der Fassung vom 24. Mai 1898 — Reichsgesetzblatt Seite 361 flg. — nach dem Durchschnitte der höchsten Tagepreise des Hauptmarktortes Großenhain im Monat Dezember vorigen Jahres festgesetzte und um 5 vom Hundert erhöhte Vergütung für die von den Gemeinden resp. Quartierwirten inner halb der Amtshauptmannschaft Großenhain im Monate Januar dieses Jahres an Militär- Pferde zur Verabreichung gelangende Marschfourage beträgt: 18 M. 28 Pfg. für 100 Kilo Hafer, 6 „ 72 ,/ „ 100 „ Heu, 4 „ 84 „ „ 100 „ Stroh. Großenhain, am 21. Januar 1906. Nr. 108 0. Königliche Amtshau-tmaunschaft. Die Kiuderheilaustalt tu Solbad Frankenhausen in Thüringen, welches sich besonders bei Behandlung von Skrophulose bewährt hat, gewährt skrophulösen Kindern und zwar Knaben im Alter von 3—13, Mädchen im Alter von 3—14 Jahren, deren Eltern nicht in der Lage sind, ihre Kinder in ein Bad zu bringen und dort bei den selben zu bleiben, Aufnahme und gehörige Verpflegung. Eine vierwöchige Kur, einschließlich der Wohnung, der Beköstigung und der Bäder kostet 65 Mark. ES steht zu erwarten, daß die Bezirksversammlung, wie in den Vorjahren, so auch für das laufende Jahr aus Bezi kLmitteln eine Summe bestimmt, um durch entsprechende Bethülfen unbemittelten, im hiesigen Bezirke wohnhaften Eltern skrophulöser Kinder die Unterbringung der letzteren in genannte Heilanstalt auf Kosten des Bezirks zu ermöglichen. Gesuche um Gewährung einer solchen Unterstützung sind, soweit irgend tunlich, bis zum 20. Februar dieses Jahres «nher einzureichen und ist denselben ein von der Ortsbehörde auszustellendes Armuts- zeugniS beizulegen, sowie rin ärztliches Zeugnis darüber, daß dem betreffenden Kinde Solbäder verordnet sind und daß es frei ist von ansteckenden Krankheiten. Die unterzeichnete Behörde ist zu weiterer Auskunftserteilung jederzeit gern erbötig. Großenhain, am 20. Januar 1906. 230 L. Königliche AmtShanptmannschast. Zwangsversteigerung. DaS im Grundbuchs für Weida Blatt 251 auf den Namen Wilhelm Julias Müller eingetragene Grundstück soll am 12. März 1906, vormittags 9 Uhr — an der Gerichtsstelle — im Wege der Zwangsvollstreckung versteigert werden DaS Grundstück ist nach dem Flurbuchs 6 Ar groß und auf 16000 M. — Pf geschätzt. ES besteht auS dem unvollendeten Wohnhaus und Seitengebäude Nr. 80 L des Brandkatasters, sowie aus Hofraum und Garten und liegt in dem neuen OrtSteile. Brandversicherung 13950 Mark. Die Einsicht der Mitteilungen des Grundbuchamts soivie der übrigen das Grund stück betreffenden Nachweisungen, insbesondere oer Schätzungen, ist jedem gestattet. Rechte auf Befriedigung aus dem Grundstücke sind, soweit sie zur Zeit der Ein tragung des am 21. Dezember 1905 verlautbarten Versteigerungsvermerkes aus dem Grund buche nicht ersichtlich waren, -spätestens im Versteigerungstermine vor der Aufforderung zur Abgabe von Geboten auzumelden und, wenn der Gläubiger widerspricht, glaubhaft zu machen, widrigenfalls die Rechte bei der Feststellung des geringsten Gebots nicht be rücksichtigt und bei der Verteilung des Versteigerungserlöses dem Ansprüche des Gläu bigers und den übrigen Rechten nachgesetzt werden würden. Diejenigen, die ein der Versteigerung entgegenstehendes Recht haben, werden auf gefordert, vor der Erteilung des Zuschlags die Aufhebung oder die einstweilige Ein stellung des Verfahrens herbeizuführen, widrigenfalls für das Recht der Versteigerungtz- erlös an die Stelle des versteigerten Gegenstandes treten würde. Riesa, den 15. Januar 1906. «öaigltches Amtsgericht. Auktiov. Mittwoch, de» 24. d. MtS.» vorm. 10 Uhr kommen im Rathause 1 Vertiko, 1 Kleiderschrank, 1 Ausziehtisch, 2 Sofa, 1 Schreib tisch und 1 Stutzuhr gegen sofortige Bezahlung zur Versteigerung. Riesa, den 22. Januar 1906. Der vollstreckuagsbeamte des Rates der Stadt Riesa. Oertliches imd Sächsisches. > Riesa!, 22. Januar 1906. — Gelegentlich der am gestrigen Sonntag stattgehab- len Generalversammlung der „Freien Vereinigung Kampf- genossen 1870/71 Riesa und Umgegend" wurde noch vor Eröffnung der Versammlung folgendes Telegramm an Se. Majestät den König abgesandt: An Se. Majestät König Friedrich August, Dresden. Die „Freie Vereinigung Kampfgenossen v. 1870/71 Riesa und Umgegend" gestattet sich, Sr. Majestät König Friedrich August heute zu ihrer im Hotel Kronprinz statt- findenden Generalversammlung aufs neue unwandelbare Treue und Ergebenheit für "lle Zeit zu versichern. Hofmann, Vorsteher. Darauf ging noch gestern abend folgende Antwort ein: Seine Majestät lassen den zur Generalversammlung vereinigten Kampfgenossen 70/71 von Riesa und Umgegend für die gebrachte Huldigung Allerhöchst seinen Dank auS- fprechen. Generalmajor von Altrock. —*" Ein unheimlich langes Sünden- reg ist er scheint dem kürzlich in Canitz auf einem DiebeS- gange verhafteten W. aus Neupochra anzuhängen, wenn sich das alle« bestätigt, waS man über die nächtlichen Diebesstreifzüge desselben erzählt. Die Anfänge der Die bereien sollen bis 1892 zurückrrichen, aber erst in letzter Leit scheint er verwegener und immer begehrlicher geworden zu sein. Hauptsächlich hatte er cS auf Geld abgesehen; die Summe des von ihm seit 1904 erlangten baren Geldes soll sich gutem Vernehmen nach auf über 10000 Mark be laufen. Nebenbei hielt er eS aber mit Eßwaren, die er holte, wo er irgend konnte. Gänse, Hasen, selbst lebende Schweine waren vor ihm nicht sicher. Er hieß sie mit- Pehen und bereicherte seine Räucherkammern damit. Zwei Handwagen voll Eßwaren, Würste, Schinken usw., beschlag nahmte die Gendarmerie. Davon, wie der Dieb arbeitete, zeugen 38 vorgefundene Haupt- und Nachschlüssel, 10 Feilen nnd ebensoviel Dietriche. Als Geschädigte kommen haupt sächlich das Canltzer Rittergut, der dortige Gastwirt und andere Einwohner von Canitz, sowie von Leckwttz und LöSnig in Betracht. Der Dieb, der übrigens Wirtschafts besitzer ist, stand in gutem Rufe und niemand hätte ihm «ine solche Handlungsweise zugetraut. Wie eS heißt, dürfte sich die eingelettete Untersuchung gegen den Verhafteten auch noch nach einer anderen Seite hin erstrecken und richt nur auf die Einbrüche und Diebereien beschränkt bleiben. Vor mehreren Jahren wurde nämlich in Canitz der Nacht wächter Vogelgesang ertrunken aufgefunden und begleitende Umstände ließen schon damals auf kinen nicht natürlichen Tod schließen. Mit diesem unaufgeklärten Todesfälle wird nun der Verhaftete in Verbindung gebracht — ob nft Recht oder Unrecht, muß die Untersuchung ergeben. — Einen schwachen Anlauf, seine verbrieften Rechte geltend zu machen, hat aufs neue der Winter genommen. Jmolge über Nacht eingetretenen leichten Schneefalles und mäßigen Frostes boten die Fluren heute morgen dem Auge eine prächtige Winterlandschaft, die sich tcilwcis auch während des TageS erhalte» hat. — Auch hier, wie anderwärts, ist der gestrige Sonn tag ohne die mancherseitS erwarteten sozialdemokratischen Kundgebungen geblieben, der Tag verlief durchaus ruhig und auch nach anderweiten Meldungen aus verschiedenen Landes- und Reichsstädten haben sich keinerlei Zwischenfälle ereignet, die mit politischen Kundgebungen in Zusammenhang stehen. — Als Mutier des am 16. d. M. in einer Stroh feime bei Nickritz tot aufgefundenen Kindes ist von der hiesigen Gendarmerie eine in Poppitz bedienstete Magd er mittelt worden. — Ein kleiner Auflauf entstand gestern nachmittag durch einen hrlbnackt — er war nur mit Hose und einem Stück Leinwand als Schürze bekleidet — durch die Straßen laufenden Menschen, einen Stallschweizer. Derselbe war dem Vernehmen nach von einem Kollegen derart verhauen worden, daß er stark blutete und ärztliche Hilfe suchte. — Einiges Aufsehen erregte ferner ein feistes Borsterrtter, daß auf dem Kaiser Wilhelm-Platz sich lustwandelnd er ging. Jedenfalls hatte eS, „dem Zuge der Zeit folgend", freiheitliche Regungen verspürt und war in Erwartung großer Ereignisse aus dem heimischen Stalle auSgekniffen. Als man für derartige Exaltationen indes kein Verständnis zeigte und gegen den Ausreißer handgreiflich vorging; er- hob er mit lauter Stimme weithin tönenden Widerspruch, was aber seine Festnahme und die erneute Verbringung hinter Schloß und Riegel nicht hinderte. —* Im Interesse der Mitglieder von Berufs- genossen schäften wird daran erinnert, daß die nach §99 deS Gewerbe-UnfalloerstcherungSgesetzeS vorgeschriebenen Lohnnachweisungen, für daS Jahr 1905, jetzt an die Be rufsgenossenschaften einzureichen sind. Für diejenigen Herren Betriebsunternehmer, welche mit der rechtzeitigen Einsend ung der Nachweisung im Rückstände sind, oder deren An gabe überhaupt unterlassen, erfolgt die Aufstellung der Löhne durch den Genossenschaftsvorstand und ist nach 8 102 Absatz 3 des Gewerbe - UnfalloerstcherungSgesetzeS eine Reklamation hiergegen sowohl, als auch gegen die Höhe dcS darnach berechneten Umlagebeitrages unzulässig. Aus allen diesen Gründen empfiehlt eS sich, mit der Ab- sendung der Lohnnachweisung an die zuständige Berufs genossenschaft nicht länger zu säumen. — Ueber die Verkehrslage auf der Elbe schreibt das „Schiff" auS Aussig unterm 16. Januar: Die Braunkohlcnverladungen an der Elbe fangen langsam an, sich wieder zu beleben, nachdem nach einigen Nachtfrösten die Temperatur sich zwischen Eispunkt und etwa 5 Grad Wärme bewegt, denn unter diesen Umständen ist aus etwai ges Treibeis nicht zu rechten. Ebenso ist der Dampfer verkehr seit einigen Tagen in beschränktem Maße aufge» nommen worden, und werden unterwegs verwintert gewesene Kähne mit Ladung herangeschleppt, welche dann, nachdem die beiden hiesigen Häfen voll belegt sind, Kohlen zu laden suchen und auch dazu verwendet werden. Gestern, am 15., wurden 14, heute 20 Waggons Kohlen an der Elbe ent laden, und morgen dürften etwa 100 Waggons beigestellt werden. Der Wafferstand ist anhaltend günstig. — Dws „Dresdner Journal" bestätigt die Meldung, daß vom 1. April d. I- ab der Kreishauptmann Freiherr v. Welck in Chemüitz am Stelle des^an diesem Tage in den Ruhestand tretenden Kreishaupömanns Wirklichen Gehei men Rats Dr. v. Ehrenstein, Exzellenz, zur Kreishaupt- mannschaft Leipzig verseht, der Geheime Regierungsrat v. Burgsdorfs im Ministerium hes Innern zum Kreis hauptmann in Chenrnitz nnd der Oberregierungsrat Stad ler im Ministerium des/ Innern zunt Vortragenden Rate daselbst mit dem Titel und Range als Geheimer Rcgic- rung'srat ernannt woch'en sinh. " Gröba, 22. Januar. Am Sonnabend sand im Sitzungszimmer des Rathauses die erste öffentliche Sitzung deS Gemeinderates im neuen Geschäfts jahre statt. Vor Eintritt in die Erledigung der Tages ordnung gab der Herr Gemeindevorstand eineck Rückblick auf daS verflossene Jahr 1905, dabei die Frage strl'.end: Kann die Gemeinde mit Befriedigung auf das vergangene Jahr zurückblicken? Die Antwort konnte bejahend lauten, wenn auch noch große Aufgaben zu lösen sind. I» 22 Gemeinderatssttzungen lagen 190 Gegenstände zur B.:ai:mg und Beschlußfassung vor. Eine der Hauptaufgaben ft ante im vorigen Jahre zu Ende geführt werden: DaS Gaswerk wurde erbaut und konnte am 30. November in Betrieb