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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 12.01.1914
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1914-01-12
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-19140112013
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-1914011201
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-1914011201
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1914
-
Monat
1914-01
- Tag 1914-01-12
-
Monat
1914-01
-
Jahr
1914
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Noms-, l2. Januar isr< Leipziger Tageblatt. Nr. 19. Maraeu-Nusaavr. srur S. einem Vortragsabend zusammen, der am Diens tag, den 13. d. M., im großen Festsaale des Zoologischen Garten» abaebalten wird. Diesmal gilt es, den hier schon bestens bekannten Bor- tragSkünstler, Herrn Dr. Phil, et muS. Max Burkhard, Berlin, in einem Bortrag über das „Deutsche Voltslied", verbunden mit lusti gen Liedern zur Laute zu hören. Herr Dr. Burkhard wird ersten» Über das deutsche voll», tied m seiner Beziehung zur Natur sprechen, zweitens das deutsche Volkslied in Liebe und Leid behandeln, und zum Schluß da» deutsche Volkslied von seiner lustigen Seite zeigen. Im vorigen Jahre mußte der Vortrag deS Herrn Dr. Burkhard wegen großer Nachfrage wieder holt werden. Zur Ausgestaltung deS Abends wird auch das Mendelssohn-Quartett beitragen. «Lin kleines Tänzchen wird sich an schließen. Karten sind auf der Geschäftsstelle Promenadenstraße 10 und an der Abendkasse zu haben. * Brand in einer Zigarettenfabrik. Am Sonntag abend gegen 7 Uhr wurde die Feuerwehr nach der Bayrischen Straße 47 gerufen, wo im Hinterhaus in der dort befindlichen Zigaretten fabrik „Taurida" von Otto Jacob auf noch unbekannte Ursache ein Brand ausgebrochen war. Da die Wehr einen größeren Brandherd vor sand, mußte sie sofort mit zwei Schlauchleitun gen eingreifen. Nach etwa halbstündiger Tätig keit konnte der Brand gelöscht werden. Der Schaden ist erheblich, da eine große Anzahl Zigarren, Zigaretten und Tabak bei den Lösch arbeiten vernichtet wurden. * Glücklich abgelaufen. Am Sonnabend gegen 5 Uhr abends schonten die Pferde des Kaufmanns Hermann Seidel in Leipzig-Neustadt, Engros-Depot oom Brambacher Sprudä, und gingen durch. Die Tiere rasten die EiseNbahnstraße entlang nach der Zonasslraße zu, stießen aber, als sie in letztere ein. bogen, mit der Deichsel auf die auf dem Trottoir be- fim>liche Eifenpmnpe auf. Die Deichsel prallte ab und bohrte sich gegenüber in das Grundstück «in, wo bei sie Zerbrach. Menschen find, obgleich gerade zu dieser zeit Sonnabends ein großer Verkehr in der Eisenbahnstraße herrscht, glücklicherweise nicht zu Schaden gekommen, auch sind die wertvollen Pferde ziemlich heil davongekommen. Dem Besitzer aber surfte trotzdem ein großer Schaden erwachsen sein, da ein großer Teil der Sprudelkästen mit Inhalt vom Wagen geschleudert wurde, und der Brambacher sich auf die Straße ergoß. Den Kutschern trifft keine Schuld. Sic blieben unverletzt. Sächsische Nachrichten * Chemnitz, 11. Januar. Im Anschluß an eine Petition der Handelskammer zu Chemnitz bat der stadtrat beschlossen, bei der König!. Eeneraldlrektion der Sächsischen Staatseisenbahnen erneut wegen Ver besserung der Nacht-Schnellzugsverbindung zwischen Leipzig und Chemnitz vorstellig zu werden. — Dem Verein für Fremdenverkehr wurden vom Rate unserer Stadt zur Beteiligung an der Internatio nalen Ausstellung für Buchgewerbe und Graphik Leipzig 1011 1000 .A. und geeignete Gegenstände zur Ausstellung zur Verfügung gestellt. — Die fort geschriebene Bevölkerungsziffer betrug Ende No vember 1913 322 800. ' Plauen i. B., 11. Januar. Dem Oberst v. Reuter wurden gestern von hier aus, als seine Frei prechung bekannt geworden, eine Anzahl Glück wun chtelegrämme zugesandt. Der Deutsch-nationale Handlungsgehilfenverein, Ortsgruppe Plauen, drahtete ihm: „Von Alters -er im deutschen Volke mar der größte Ruhm, getreu und wahr zu sein. So beglückwünschen wir den siegreichen Offizier und grüßen Sie als einen Mann der Tat." Hecht unck Serichk. Königliches Landgericht. Leipzig, 10. Januar. ; Unter der Anklage von Betrügereien in Höh« von 6V OVO Mark. lSchluß.) Die Verhandlung gegen den Buchdruckcreibesitzer Robert Wilhelm Guthe und seine Tochter wurde heute nach viertägiger Sitzung vor der zweiten Strafkammer des Landgerichts zu Ende geführt. Es kam unter anderen Schriftstücken auch «in Brief des Doktor Nietschitsch, des serbischen Ministerpräsidentensohnes, zur Verlesung, den der junge Mann unter dem 2. August 1912 an Guthe ge schrieben hat und in dem er nritteilte, daß es ihm möglich sein werde, mit seiner Tochter im April 1913 Hochzeit zu machen, bezüglich der Mitgift überlaste er alles seinem Schwiegervater. Am 2. Januar 1913 teilte der Serbe aber mit, daß er die Ehe mit der Tochter Guthes nicht eingehen könne. Den von der Firma S. und R. auf Kredit bezogenen Geldschrank hat der Angeklagte Guthe seiner Tochter für eine angeblich besiehende Lohnforderung übereignet. Er behauptet, daß R. dazu seine Zustimmung gegeben habe: festzustellen ist das nicht mehr, weil R. inzwischen verstorben ist. Was die gegen Guthe von seinen Gläubigern ausgebrachten Pfän dungen betrifft, so ist festgestellt, daß im Jahre 1910 diese Pfändungen die Zahl 68 erreichten und es sich insgesamt um 15 000 .tt Schulden handelte. Im Jahre 1911 wurde Guthe 80 bis 90 mal um 25 000 Mark und im Jahre 1912 62 mal um 16 000 ge pfändet. Die Beweisaufnahme hat ergeben, daß der Angeklagte Guthe sich in einem Falle des Diebstahls und in 16 Fällen des Betrugs schuldig gemacht hat. Er hat, was den Diebstahl anbetrifft, Sparkassen bücher einer Frau S., di« ihm bereits ein Darlehen gegeben und ihm erlaubt hatte, von den Spar kassenbüchern noch einen bestimmten Betrag abzu heben, aus dem Schließfach« der Bank, zu dem ihm Frau S. einen Schlüssel gegeben hatte, genommen und mehr daraus abgehoben, wie ihm gestattet wor den war. Die Betrügereien hat er in der Weise ausgeführt, daß er den Darlehnsgelxrn seine peku niären Verhältnisse als sehr gut schilderte, von einem jährlichen Einkommen bis zu 10 000 .tl svrack. von großen Aufträgen und einem „Haufen" Anßcnständ-en redete und dergleichen Vorspiegelungen mehr vor brachte, obgleich er vor dem geschäftlichen Zusammen bruche stand, erfolglos gepfändet war und den Offen- barungseid geleistet hatte. Das Urteil lautete gegen Guth« auf fünf Jahre drei Monate Ge fängnis und, da Tein Vorgehen eine gemein« Ge sinnung zeigt, auf Verlust der bürgerlichen Ehren rechte aus die Dauer von fünf Jahren, drei Monate der seit dem 31. Juli, an welchem Tag« Guthe oer- Hafter würd', erlittenen Untersuchungshaft gelt«» als verbüßt Die Angeklagte Martha Guth« wurde wegen Vereitelung der Zwangsvollstreckung an der .Porzellanausstattung zu sechsWochen Gefäng. v 1» »erurteüt. rv. Zwickau, 10. Januar. La, «Udenthaler Autowobilunglück. Da, Auto, mobtlunalück^da« sich im Juli v. I., wie seiner zeit berichtet, bei Wildenthal ereignete und bei dem dreiPerlonendenTod erlitten, fand vor dem hiesigen Kal. Landgericht seine Sühn«. Der Stickerei- stlbrikant Hagert aus Eibenstock fuhr mit seiner Frau, dem Ehepaar Loo, und seiner Schwägerin, Frl. Ü li r tcht, von Karlsbad nach Eibenstock zurück. Auf der Straße nach dort stieß da, Auto, da, nicht beleuchtet war, mit dem entgegenkommenden Milch wagen de, Mtlchhändler, Lill zusammen, der eben- falk ohne Licht und auf derselben Straßenseite fuhr. Bet dem Zusammenprall wurden Frau Hagert und da, Ehepaar Loo, getötet, Frl. Ulbricht, Fa brikant Hagert, dessen Chauffeur Auerswald schwer verletzt. Das Pferd d«, Mtlchgeschirr» wurde auch getötet. Angeklagt waren Hagert, Auers wald und Ltll. Letzterer war nicht erschienen, gegen ihn wurde Haftbefehl erlassen. Die Angeklagten bestritten, zu schnell gefahren zu sein; auch die Be leuchtung sei noch nicht nötig gewesen. Der Grenz aufseher, der beim Ueberkahren der Grenze die Marke des Wagens nachsah, bekundete, daß er schon die Taschenlampe zur Feststellung benützen mußte. Er hat auch die Angeklagten darauf aufmerksam ge macht, daß es Zeit sei, die Laternen anzuzünden. Zur Verhandlung, die am Mittwoch begann und gestern nachmittag fortgesetzt ward«, waren viele Zeugen und ein Gerichtsarzt als Sachverständiger geladen. Gestern fällt« der Gerichtshof nach zweistündiger Beratung folgendes Urteil: Hagert wurde wegen fahr» lässiger Tötung und Uebertretuna der Be stimmungen für den Verkehr mit Kraftfahrzeugen zu 1 Jahr Gefängnis, der Chauffeur Auers wald zu 1 Jahr 8 Monaten Gefängnis unter Anrechnung ver Untersuchungshaft und beide zur Tragung der Kosten verurteilt. die Einwohner von damkerort gerettet. Nach all den Hiobsposten, die am Sonnabend von der deutschen Ostseeküste einliefen, brachte gestern der Draht di« erste freudige Nachricht: Den Bewoh- nein Damkerorts ist es gelungen, sich aus dem nassen Grabe, da» ihnen die gierigen Fluten bereiten wollten, zu retten. Wir erhielten folgend« Telegramm: Köslin, 11. Januar. -i«rh«r ist di« Nachricht gelangt, daß «s d«r hundertköpfigen Einwohnerschaft von Damkerort gelungen sei, sich einen Weg nach dem benachbarten Dorfe Steinort zu bahnen. Dort fei sie von den Steinorter Fischern hilss- bereit ausgenommen worden. Vir Schil-rrung einrs Augenzeugen. Ein Augenzeug« gibt von den Verheerungen des Hochwassers an der Ostseeküste folgende Schilderung: Köslin, 11. Januar. Ich fuhr heute nachmittag mit der Strandbahn über Großmöllen nach Nest. Schon hier standen alle Wiesen in der Nahe der Chaussee zu beiden Seiten derselben unter Master. Die Chaussee selbst war wasserfrei. In Nest standen die Häuser nach Deep zu schon im Wasser. Der Weg wurde jetzt gefahrvoll. Verschiedentlich Hrach ich fußtief ein. Ich vermochte bis Deep vorzudringen, doch erwies sich dies als gänzlich unmöglich. Das Wasser auf der Iamunder Seite war zugefroren und auch bei Puddersdorf und Wusteken schien der See zugefroren zu sein. Bei Nest und Großmöllen war Treibeis. Ich wandte mich dann der Ostsee zu, die bereit, stark zurückgetreten ist. Es herrscht bedeutende Brandung, doch war die See nicht mehr so reißend wie gestern und vor gestern. Ich versuchte nach Laase zu kommen, mußte jedoch vor Deep umkehren. Aus dem Tief, bis zu dem ich kam, strömte viel Master in die Ostsee zurück, ein Zeichen, daß da» Master aus dem Jamunder See zurückflutet. Der Sturm war wesentlich abgeflaut. Es wehte nur ein leichter Nordostwind. Diele Laubhütten sind weggeschwemmt. Von den Dünen sind stellenweise Stücke von 10 bis 20 Meter weggeristen. Die Groß- müllencr Badeanstalten sind sehr be schädigt. Die Ctrandterrassen sind vollständig mit Sand überzogen. Durch angeschwemmte Sandmasten ist der Strand erhöht worden. Auf der Strandbahn nach Großmöllen herrscht starker Verkehr. Bat Streit, ist ein Wagen entgleist, jedoch find Person«» nicht verunglückt. Von der Rettungsexpedition de» Infanterieregiments Nr. 55 find 10 Mann mit d«m Leutnant in den Jamunder See «ingebrochen, so daß sie bis zum Hals im Master standen. Weiter liegt noch folgende ausführliche Draht meldung vor: Köslin, 11. Januar. Das gestern zur Rettung der durch das Hochwasser bedrohten Einwohner von Damkerort ausgesandte Militär wurde von der Station Schübben-Zanow mit Wagen abgeholt. Die Mannschaften versuchten von Wussecken au» über Eventin-Abbau nach dem Knasterwald vorzudringen. Da das Wasser aber gestiegen war und die dünne Eisdecke brach, so versanken die Mannschaften bi, zu den Hüften in den Fluten. Die Akannschaften mußten deshalb die Nacht über in Repkow und Wussecken einquartiert werden. Einem Fischer und einem Journalisten gelang es, bis zum Laaser Vorwerk und der Hütte der Tage löhner, Prahl vorzudringen, der seit Tagen von aller Welt abgeschnitten ist. Vom Prohlichen Hause aus drangen beide über die überschwemmte Land zunge zwischen dem Buckower und Jamunder See weiter vor, indem sie auf allen Vieren krochen, um nicht in der dünnen Eisdecke einzu brechen. Das ganze Laaser Vorwerk war bis auf ein Haus geräumt. Das Wasser stand fußhoch in den Stuben. Einem Deeper Eigentümer war es gelungen, mit seinem Sohne nach vierstündiger, mühevoller Arbeit, bis an den Hals im Wasser watend, nach Damkerort vorzudringen. Sie fanden dort auf der höchsten Düne die ganze Einwohnerschaft vor. Diese hatte die Nacht in dumpjer Verzweif lung, in dein westlichsten (Schäft des Dorfes zu sammengepfercht, verbracht. Gegen 7 Uhr morgens kehrte der Eigentümer in einem Boot unter großen Schwierigkeiten nach Laafe zurück. Infolge der Kehle Depeschen und Ferrrsprechrneldnrrgen. Die türkisch-serbischen FrieLenSverhandlungen abgebrochen. Konstantinopek, 11. Januar. (Meldung des Wiener K. K. Tel. Korresp.-Dureaus.) Die tür kisch-serbischen Friedensverhandlungen werden in diplomatischen Preisen al» abgebrochen be trachtet. Die Delegierten sind seit Mei Wochen nicht zu Verhandlungen zusammengetreten. Bon serbischer Seite wird erklärt, daß diese Unter brechungen veranlaßt seien durch neue For derungen derTürkeiin Fragen, die schon dreimal besprochen und angenommen worden seien. Go seien die Kragen der Nationalität der Bakus- und der muselmanischen Gemeinden noch strittig. Die serbische Regierung sei ent schlossen, diese Frage im Wege der Gesetzgebung Ku lösen, ohne in dem Friedensvertrage eine Verpflichtung der Türkei gegenüber gu über nehmen. Bulgarischer Kronrat. Sofia, 11. Januar. Da die Bauern- bündler entgegen den Erwartungen der Re gierung dieser iede Unterstützung verweigern, so daß die Regierung auf ein Vertrauensvotum der Sobranje nicht rechnen kann, sinket heut« abend ein Kronrat statt, in dem über weitere Schritte beschlossen wird. Voraussichtlich dürfte sich die Notwendigkeit ergeben, die Sobranje au fz,u lösen. Hierfür wird der Verlauf der morgigen Gobranjesttzung maßgebend sein. Scharmützel zwischen Anhänger» Esteb Pascha, und Gendarmerieabteilungen. Valona, 11. Januar. In den letzten Tagen kam es bei Po li», sechs Stunden von Albassan entfernt, zwischen Anhängern Essad Pascha, und ihnen ent- qogengesandten Gendarmerieabieilungen zu einem Scharmützel, da, auch heute noch fortdauert. Süöaftika kn Kriegszustanü. Kapstadt, 11. Jamm»- Di« Lokalmilk, ist 180V Mann stark zu den Waffen gerufen wor- den; ihre Mobilmachung ist im Gange. Kapstadt, 11. Januar. Gin« Abteilung der Bürgerwehr bewacht die Docks. In Johannesburg herrscht Ordnung. Heute früh ist ein Postzug in der Richtung Natal abgegan- gen, drei Züge au» der Kapkolonie sind ange kommen. Kapstadt, 11. Januar. Starke Abteilungen der Bürgerwehr schützen den Hauptbahnhof und die anderen Baulichkeiten. Eine Versammlung der Streikenden in Johannesburg forderte die Regierung auf, sofort zu demissionieren, und richtete an die Kaiserliche Regierung die Bitte, die Verwendung von Kaiserlichen Truppen nicht zu gestatten. Kapstadt, 11. Januar. Ein Telegramm des Generaldirektor» der Eisenbahnen aus Jo hannesburg meldet, daß «in Teil der Mit glieder de» Eisenbahnsyndikats die Arbeit wie der aufnehmen wolle. Einige Leute hätten die Arbeit bereit» wieder ausgenommen. Der Direk tor hofft, daß e» möglich sein wird, morgen den normalen Dienst aufrecht zu er halten. Die Rebellen Herren des Nordens von Mexiko. New York, 11. Januar. Einem Telegramm aus Prestdio zufolge haben die Insurgenten unter dem Befehl des Generals Villa gestern abend um 10 Uhr Ojinaga eingenommen. N«w Port, 11. Januar. Eine Depesche au« Presidiv meldet, daß di« mexikanischen Rebellen Sestern um Sonnenuntergang Ojinaga, da, von Lundevtruppen besetzt »ar, angrissrn. Da diese nur 50 Schuß für den Mann besaßen und ihre Nieder lage unausbleiblich war. räumten fie d«n Platz. Der Höchstkommandierend«, GeneralMercado, über schritt den Rio Grande und ergab sich dem Be fehlshaber der Vereinigten Staaten truppen; alle Bnndestruppen »ersucht«» dasselbe zu tun, hatten aber in der Dunkelheit Schwierig keiten, so daß über den verbleib de, größten Teil» von ihnen »och nichts bekannt ist. Rach diesem Er folge sollen die Rebellen Herren de« gan zen Nordens von Mexiko sei«. großen Zuflusses au, dem Buckower See st«igtda, Wasser de, Jamunder See, andauernd. Fall« d«r Wind von Osten nach Westen umspringen sollt«, dürft« die Situation für Lass« s«hr gefährlich wer den. Heute früh versuchte da, Militär, bi. Lass« vorzudringen, was ihm aber nicht gelang. Der Rand de, Se«,» auf dem die Boote stehen, ist eingefroren, so daß diese nicht gebrauchsfähig find. Au» Kolberg wird gemeldet, daß ein Teil der Etrandpromenade von der See «eg ge rissen ist. Die Persante zeigt Hochwasser, ist jedoch tm Fallen begriffen. Die Waldenfelsschanz«, die stark in» Meer vorspringt, ist von den Ver heerungen nicht so stark mitgenommen wie bei der letzten Sturmflut. Bis Rügenwaldermünde ist die Telephonverbindung gestört. Man kann daher nicht« über Verheerungen an der dortigen Küste erfahren. Entlarvung eine» Deserteur, und Abertenrers durch den Meßdieoft. Berltu, 11. Januar. Vor einem Jahre dejertiert« aus dem 6. Badischen Jnfanterle-Reguneul „Kai ser Friedrich III." Nr. 114, das in Konstanz in Garnison steht, der Soldat Karl Kirch, flüch tete nach dem Auslande und trieb sich hier unter dem Namen Kolb umher. Zunächst wurde er lür die französische Fremdenlegion angeworben, entfloh aber in Marseilles. Nach weiteren Irr fahrten, die ihn auch nach Italien führten, kehrte er schließlich nach Deutschland zurück. Seit etwa einer Doch« belästigte er eine bekannte Kabarettistin durch Briefe unsittlichen Inhalts, und das wurde ihm zmn Verhängnis. Er fiel der Kriminalpolizei in die Hände, die den en geb lichen Kolb mit Hilfe des Meßdienftes als den Deserteur Kirch entlarvte, ihn der Warbc des Alexander-Regiment» zuführte und das Infan terie-Regiment Nr. 114 benachrichtigte. Ihr«« G«li«bt«n b«O «in«« R«v»l»«rschutz erheblich »««letzt. v«rttH 11. Januar. sEig. Drahtbe richt.) Der 8S Jahr« alt» Apothekerrgehilke Hugo Cobn wurde heute in feiner Wohnung von seiner Geliebten, der Ssjahrtgen Kontoristin Luise Röhl nach voran gegangenem heftigen Wortwechsel durch einen Re- volverfchuß, der die rechte Wange durchbohrte, er- -«blich v«rl«tzt. Nach der Tat tötete sich da, Mädchen selbst vurch einen Schuß in den Mund. Pe^essor Jnmmerspach s. München. 11. Januar. Am Sonnabend abend verstarb unerwartet der Professor an der Architekten, abtetlung der technischen Hochschule Fritz Jummers - pach. Schneeverwehungen in Bayern. München, 11. Januar. jAmtliche Meldung.) Der erste Morgenzug 1-162 Kochel—Tutzing blieb, nachdem es im Gebirge die ganze Nacht hindurch heftig geschneit hatte, bei Ort im Schnee stecken und konnte trotz aller Anstrengungen bis jetzt nicht frei gemacht werden. Aus der gleichen Ursache blieb heute früh auch der von München abgegangene Kochelcr Sportzug 1173 unterwegs liegen, konnte sich aber nach langen Bemühungen bis nach Bichl durck> arbeiten. E, wird nunmehr versucht, den bei Ort «tngeschnetten Zug mit mehreren Lokomotiven frei- zubekommrn. Auch der Garmischer Sportzug 1381 erlitt infolge großer Schnee Verwehungen starke Verzögerung und traf in Garmisch mit 80 Minuten verfpätung «in. Mächtige Schnecoer wehungcn traten auch zwischen Garmisch und Mitten wald sowie Mischen Garmisch und Reutte ein, doch konnten die Züge auf dieser Linie, wenn auch mit großen Verspätungen, durchgebracht werden. Die Strecke Mittenwald—Innsbruck ist noch gesperrt, und es erscheint zweifelhaft, ob es gelingen wird, den Betrieb auf dieser Linie heute noch wieder- aufzunehmen. Dr. Karl Jacobsen f. Kopenhagen, 11. Januar. Der Begründer der Ny Carlsberg Glyptothek und Direktor der Carlsbcrger Brauerei Dr. Karl Jacobsen ist heute nachmittag im Alter von 72 Jahren an den Folgen einer Ope ration gestorben. Zu Ehren- bz». korrespondierenden Mitgliedern gewiihlt. Petersburg, 11. Januar. Die Akademie der Wissenschaften wählte in ihrer heutigen Jahressitzung Professor Emil Fischer - Berlin zum Ehrenmitglied, und die Professoren Max Plank-Berlin, Carl Engler-Karlsruhe, Wilhelm Branca-Berlin, Hugo v. Se«ltg«r, Direktor der Sternwarte in München, zu korrepondterenden Mitgliedern. Vpaamitexplofion. vier Arbeiter getötet, IS »«rletzt. L « rid,, 11. Januar, vei einer Explosion von Dynamit, da, in der Röhe «ine, Fevers getrocknet wurde, wurden vier Arbeiter getötet und 1» verletzt, darunter mehrer« schwer. kaastkalen-rr. Theater. Städtische Theater: Im Neuen Theater findet heute Montag di« erste Wiederholung des neuen Lustspiels „Das europäische Konzert", morgen Offenbachs Oper „Hoffmann, Erzählungen" statt. — Im Alten Theater heute zu halben Preisen: „Die schöne Helena"; morgen gleichfalls zu halben Preisen Hauptmanns Drama Florian Geyer". — Im Operettentheater heute „Die ideale Gattin", morgen „Das Farmermädchen"; Mittwoch keine Vorstellung, doch ist die Tageskasse, wie üblich, von 10 bis 2 Uhr geöffnet. -chanftztelh»»«. Heute Montag in Anwcsenheit von Sere uissimu« „Die deutschen Kleinstädter". Märzen, am Donners tag und am Sonntag Emil Nosenow« Komädie „Kater Lampe", MitNooch Sturm» Schi sank „Ter ungctrei« Eckehort", Freitag und nckchllen Montag keine offizielle Vorstellung, Sonnabend zu Halden Preisen Leo Tolstois Drama „Der lebende Leichnam' . Das Weihnachtsmärchen „Aschenbrödel" wird jeden Mittwow und Sonnabend nachmittag» S>^ Uhr zu halbe» Preisen gegeben Vattevders-rtzeat«». Montag: „Mag auch die Liebe weinen." Schauspiel von Nilterfeldt. — Morgen und folgende Tage abend« „Ma, auch di« Liebe weinen". — Jede» Mittwoch, Sonnabend imd Sonntag nachmittag „Brüderchen und Schwesterchen". Konzerte. Heute 8 Uhr findet der vom Ehepaar Deimel veranstaltete Attwiener Abend in Dichtung und Lied im Jeurich- saale stau. Am tzeurich: Giuseppina Prellt (Rom). — Nähere» llber Programm urch Kartenverkauf siehe Plakatsäulen. Morgen Dienstag 8 Uhr gibt das vortrefflich« Capet- Quartett, bestehend aus den Herren Lucien Tapet, Maurice Hewitt und den Brudern Henri und Marcel klasadesu«, einen einmaligen Kämmen».isikabend im Städt. Kaufhaus. Das Pro gramm enthält nur 2Serte von Beethoven Herrte Montag, abcnd« '-8 Uhr, sinder im Kauflauie der Klavierabend von Karin <5. DahaS statt. Da» Pro gramm lautet: Kunsemüllcr (Variationen über ein eigene« Thema) Korngold (Sonate Op. L), Neger (Aut meinem Tagebuche, Zwei Humoresken), Weil mann (SommerlandV Braunfels .Baga telle), Dtvussh zTocc.'ta), Ravel (Jrur d'emi), Balakirew (Iflamep). Karten bei C. N. Klemm, Jr Jost und abends an der Kasse. (Sirhe An;.) vrrgrrü-lm-eu. A l b e r t g a r t e n. Mit einem gänzlich neuen Schlager programm wird heut« abeich die bekannte mrd beliebte Areya- Buhnc ausivarteii: man kam« von dem umfänglichen Programm wohl sagen: Jede Nummer ein Treffer! — Tie Vorstellung beginnt 8 Uhr, 10 Uhr folgt der in dm Kreisen der Tanzwelt bevorzugte elegante Kavalirrdali bis 1 Uhr. Hotel A r icdr i chS ha l l e n. Unmittelbare Haltestelle der straf,cnbabnlinirn ,,M", „iv", „D", Bahn „1" und „7" und Autobus. Heute abend 8 Uhr Grand Eliteball. Leipzig» eleganteste-- Ballarrangrmeut ohne Konkurrenz. K r i st a l l p a i a sr - T h r a t e r. Das vorzügliche Januar programm mit den vier Ascot» an der Spitze bleibt nur noch vier Tage destehen. — Im Weinrestaurant konzrrticrt bis 3 Uhr nachtS eine erstklassige Künklerkoprllc. — Im Ar>üalloal>rd-Tajk finden täglich zwei Konzert« de« Wiener SaloncrlveilerS Mist» Feder statt, und zwar nachmittags von >'-5—7 Uhr und von S—2 Uhr nacht«. Schiller schlöbchen, L-Gohlis. Beliebtes Balloksl mit guter Ztr.s,enbadnverl>indm>g Henle sowie jeden Montag feiner Ball. — In der <Haststnbe bei guter Bewirtung angenehmster Aufenthalt Die vokliegeude Ausgabe umfaßt 10 Teilen. Hanvtichriulciicr: De. Barnh WeNr»tzer««r Verantwortliche Schriftleiter: für Politik He. Aeva Günther: für hie Handel«,«ilnnn Walther atbintzler, fstr Leipzig und sächsische Angelegen hrsten Wilh ». Vnttlnr: für Kunst und Ansen,chatt Dr. Kart Glan«. für Minik S«,«n Sport und Spiel «llfre» Gart«: Gericht I. --»aarleltz: ist, di- Ncste-, Bitter- und »«rkrbrszeüuag e»tzt»i« Metzer. -- ü»r den «nze'tmieil chatnr. Gallar. »erlag: reitztz««,» La««*ln1t, G«>«lst<Ua,t mit beschränkter baftnn»
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