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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 09.01.1914
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1914-01-09
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-19140109018
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-1914010901
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-1914010901
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1914
-
Monat
1914-01
- Tag 1914-01-09
-
Monat
1914-01
-
Jahr
1914
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Seite 8. Nr. 14. Morvrn-Nus-sde. Leipziger Tagc^t^r. Freitag. 9. Januar 1914. Nar Leipzig und Umgebung Leipzig, 8. Januar. Vas Straßerrbahnwefen in Sachsen. Dem an die Stände gelangten Entwurf eines Eisenbahngefctzes sind eine Anzahl statistische Ueber- sichten über den Stand des Straßenbahnwesens in Sachsen beigegeben. Wir können hier nur auf das Wichtigste eingehen. Was zunächst Dresden und Umgegend anbetrtfst, so findet sich dort das Netz der Städtischen Straßenbahn (rund 115 Kilo meter Streckenlänge), dann sind vorhanden 5 staat- liche Straßenbahnlinien (Gesamtlänge 26,4 Kilo meter), drei Eeineindeverbandslinien (21 Kilo meter) und endlich die Bergschwebebahn Loschwitz und Drahtseilbahn Weitzer Hirsch (zusammen 0,86 Kilometer). Die Gesamtlänge aller dieser Bahnen beträgt 163,27 Kilometer. Die Streckenlänge aller Linien der drei Leipziger Stratzenbahngejell- schaften beträgt 124,5 Kilometer. Dann folgen Chemnitz mit rund 37 Kilometer, Plauen mit 11,1 Kilometer, Zwickau mit 12 Kilometer, Schandau (Lichtcnhainer Wasserfall) 8,3 Kilometer, Zittau 7,65 Kilometer, Meissen 4,65 Kilometer, Freiberg 2,5 Kilometer und die Drahtseilbahn Augustusburg mit 1,24 Kilometer. Die Streckenlänge aller Bahnen in Sachsen beträgt 372,1 Kilometer. Das Anlagekapital beläuft sich bei sämt lichen Stratzenbahnen Dresdens uud Umgegend auf 51734 000 Hiervon entfallen auf die städtische Dresdner Stratzenbahn 47415300 Für die drei Leipziger Stratzenbahnen beziffert sich das Anlagekapital auf 47 352 000 <4l, also fast genau den Betrag der städtischen Dresdner Stratzenbahn. Das Anlagekapital der Chemnitzer Stratzenbahn, die seit 1908 ebenfalls städtisch ist, beträgt 11799150 Mark. Bon besonderem Interesse sind die Angaben über die Zahl der beförderten Personen. In ganz Sachsen wurden 1900 bei rund 269 Kilometer Streckenlänge 147 645 700 Personen befördert, dagegen 1912 bei 372 Kilometer Streckenlänge 317 360 000 Personen. Die zunehmende Frequenz zeigt sich am besten darin, daß die Streckenlänge in den 12 Jahren um 38,2 Prozent, dagegen die Zahl der beförderten Personen um 114,9 Prozent stieg. Es versteht sich non selbst, datz die Beoölkerungszunahme hierbei mit in Betracht zu ziehen ist. Was Dresden und Umgegend anbclangt, so betrug die Zahl der beförderten Personen im ganzen 141 378000, wovon 130 804 250 auf die Städtische Stratzenbahn entfallen. Die drei Leipziger Ge sellschaften beförderten nach ihren Geschäftsberichten insgesamt 127 154 120 Personen. (In den staatlichen Uebersichten werden 3 030 000 Personen mehr an gegeben, und zwar bei der Trotzen Leipziger Stratzen bahn. Es war uns nicht möglich, die Ursache zu er mitteln.) Befördert wurden ferner in Chemnitz 31 438 100, in Plauen 8 166 230, in Zwickau 4 973 000. in Zittau 2 329 160, in Meitzen 1023 200 und in Auerbach 487 600 Personen. Endlich beförderte noch die Schandauer Bahn 154 900 und die Auguftus- buraer Drabtscilbahn 255 800 Personen. Die Betriebseinnahmen sämtlicher Stratzenbahnen Sachsens bezifferten sich auf 30 946 000 .tt. Hiervon kamen auf die Stratzenbahnen Dresdens und Umgegend 13875637 -il stavon Städtische Stratzenbahn: 12 439 200 ,tts; auf die drei Leipziger Gesellschaften 12097580 auf die Chemnitzer Stratzenbahn 3119150 ^l, die Plauensche Stratzenbahngesellfchaft 853 000 ^l, die Zwickauer Stratzenbahn 494 340 -4l. die Zittauer 198 150 -<i, die Meißner 179810 usw. Auf weitere Einzelheiten (geleistete Trieb- und Anhängerwagenkilometer usw.) wollen wir hier nicht eingehcn. Im ganzen gewinnt man den Ein druck, datz, was Dresden und Leipzig anlangt, die dortige Städtische Stratzenbahn und die 3 Leipziger Gesellschaiten bei annähernd gleicher Streckenlänge und gleichem Anlagekapital auch mit gleichem Nutzen arbeiten. Die hiesigen Gesellschaften haben sonach keinen Anlatz, von ihrem bewährten 10-Psennig- tarif, dem einzig idealen, wie man sagen kann, jemals abzugehen. Der Leipziger Hauptbahnhof im preußischen Etat. Der preussische Etat enthält unter einmaligen und außerordentlichen Ausgaben einen Posten für die Verstellung des Hauptbahnhoss in Leipzig und einer Verbindungsbahn von Wahren nach Schönefeld und Heiterblick sowie Erweite rung des Bahnhofes P l a g w i tz. L i n d c n a u. Es wiro da eine fernere Rate im Betrage von drei Millionen Mark verlangt. Ferner wird für die Er weiterung des Bahnhofes Elsterwerda eine erste Rate von 50000 gefordert. Für die Er weiterung der Gasanstalt auf dem Bahnhof Leipzig, Haupt'oahnhof, preutzische Staatsbahn, werden 74 000 ./i verlangt. In den Erläuterungen heißt es dann noch zu dem Posten, Herstellung eines Hauptbahnhofes u,w. Die Gcsamlkosten wurden in den Erläute rungen zum Etat für 1903 auf 35 350 000 ./6 beziffert. Bei diesem Voranschlag konnten aber noch nicht alle Erfordernisse vorausgeschen und berücksichtigt werden. Im grotzen ganzen ist man mit den bewilligten Mitteln ausgekommen. Während des Betriebes haben sich aber, so heitzt es dann wörtlich, weitere Ergänzungsarbeiten verschiedener Art als notwendig herausgestellt, deren Kosten nur zum Teil aus den Ersparnissen, die an anderer Stelle des Kostenanschlags gemacht sind, gedeckt werden konnten. So fehlte es an Abstellgleisen für Personen wagen, so datz vor der Haupthalle des Empfangs gebäudes den Betrieb störende, rückgängige Be wegungen vorgenommen werk,u mutzten. um die Züge bereitrustellen. Daher ist auf dem Gelände des alten Berliner Bahnhofes eine grötzere Abstellgleisgruppe für Personenwagen hergestellt worden. Ferner wurden die Ein- und Ausfahrten der Personenzüge durch den umfangreichen Austausch von Postwagen zwischen der Magdeburger und Berliner Linie und des sächsischen Bahnhofs teiles, die die Gleise in Schienenyöhe kreuzten, be hindert. Für diese Fahrten ist ein schien en- freier Verkehrstunnel geschaffen. Weiter» hin haben sich als notwendig erwiesen, kleinere Werkstätten zur Ausbesserung der Güter wagen. Einfriedigungen des Bahngeländes, Anlagen zum Vorheizen der Züge, Ausrüstung der Wagen aufstellungsgruppen mit Zusammenleitungen für Gas sowie Wasser und Pretzluft. teilweise Verlängerung der Bahnsteigüberdachungen usw. Zur Beschaffung der Kosten der verschiedenen Ergänzungsbauten so wie zur Deckung der Mehrkosten, die sich namentlich auch beim Bau der Empfangsgebäudes bemerkbar machten, ist das Baukapital um 2295 000 erhöht worden. * Bom König in Audienz empfangen wurden gestern folgende Herren aus Leipzig: Landgerichts direktor Horn, Finanzrat Dr. Kühn, Baurat Wolf, Sanitätsrat Dr. Schwade, Hofrat Dr. Walther, die Sanitätsräte Dr. Böhmig und Dr. Klinkhardt - Gaschwitz, die Professoren Dr. Steche und Winkler, Polizeirat Dr. Weitz, Steinmetzobermeister Günther, Fabrikbesitzer Schwalbe- Stein, Oberbahnhofsvorsteher a. D. E ü. * Ordenswesen. Dem Regierungsassessor Dr. Putzger von der Amtshauptmannschast ist vom Kaiser von Oesterreich das Ritterkreuz des Kaiser- Franz-Joseph-Ordens und dem Sekretär St rohr« mann an der gleichen Behörde vom Könige von Schweden das Verdienstkreuz des Gustav-Wasa» Ordens verliehen worden. * Die Nikolaischule als Reformgymnafium. Wie wir von zuständiger Stelle erfahren, ist die von den städtischen Kollegien beschlossene Umwandlung der hiesigen Nikolaischule in ein Reformgymnastum vom Königlichen Ministerium des Kultus und öffentlichen Unterrichts von Ostern 1914 ab genehmigt worden. * Jubiläum. Der Firniskocher Fr. Wilhelm Cchmager feierte am 7. Januar sein 25jähriges Arbeitsjubiläum in der Farbenfabrik von Berger L Wirth, Schönefeld, und wurde von seinem Prinzipal und von seinen Arbeitskollegen bei einer würdigen Feier reich beschenkt. * Die „Künstler »Redoute 1914", die am 4. Februar in sämtlichen Festräumcn des Zentral theaters (Theater, Foyer, Kasino, Cafe, Wein restaurant, Grosser Fcstsaal und Gesellschafts säle) stattfindet, verspricht wirklich der Clou der gesellschaftlichen Veranstaltungen dieser Saison zu werden. Man kann das daraus schließen, daß schon jetzt zahlreiche Anfragen wegen Thea- tcrbillctts, reservierten Tischen usw. beim Ar beitsausschuß, im Bureau des Schauspielhauses, bei den Redaktionen hiesiger Zeitungen und im Direktionsbureau des Zentraltheatcrs eingehen. Das Interesse für das Fest ist auch berechtigt: die Fest vor st e llu n g zeigt ein glänzen des Programm, dessen Einzelheiten noch veröffentlicht werden. Die nietenlosc Tombola wird Gaben erster Künstler und Autoren, sowie kostbare Spenden be st renommierter Leipziger Fir men aufweisen. Wir erwähnen dann nur noch das Kabarett, das Willy-Wolf-Orchcstcr, als neueste Ueberraschuug ein Standesamt, in dem man getraut und geschieden werden kann usw. usw. Der Billettvorverkauf wird Mitte des Monats Januar eröffnet. Bestellungen auf reservierte Tische nimmt die Direktion des Zentraltheaters schon jetzt ent gegen. * Schiller-Verein (Literarische Gesellschaft) zu Leipzig, E.V. Der HI. Dichterabend findet kommen den Mittwoch 80, Uhr im Saale des Städtischen Kaufhauses statt. Börries Freiherr von Münchhausen wird eine Anzahl neuer eigener Balladen in seiner kraftvollen, frischen Art zum Vortrag bringen. — Die Kartenausgabe für Mit glieder erfolgt in der Linckeschen Buchhandlung, Bürgst,. 1—5. Nichtmitglieder erhalten Eintritts karten in der Serigschen Buchhandlung, Neumarkt 7b. * Der Gesetzentwurf über die Sonntagsruhe im Handelsgewerbe beschäftigt in der nächsten Zeit den Reichstag und damit wird eine Frage ihre Er ledigung finden, die nicht nur für dieAn- ge stellten und Geschäftsinhaber im Handelsgewerbe von großer Wichtigkeit ist, sondern deren Entscheidung auch auf die Interessen sphäre anderer Berufsvereine eine nach haltige Wirkung ausübt. Wir möchten daher noch mals auf die heute abend '/,9 Uhr im Theater saale des Kristallpalastes stattfindende Versammlung Hinweisen, in der Stellung gegen den Gesetzentwurf genommen werden soll. Die Sonn tagsruhefrage wird — das möchten wir besonders betonen — nicht einseitig, sondern von den ver schiedensten Seiten aus gut beleuchtet werden durch sach kundige RednerlvomStandpunktedesPfarrers, Arztes, selbständigen Kaufmann» und der Angestellten aus) und auch die Hausfrau und Konsumentin kommt zum Wort. Die freie Aussprache wird auchden Kreisen der Zuhörer Gelegenheit geben, ihre Mei nungen zum Ausdruck zu bringen, so datz die Ver sammlung einen äußerst anregenden Verlauf ver spricht. Wegen der erwarteten starken Beteiligung wurde noch ein weiterer Saal vorgesehen, falls der Thcatersaal nicht reichen sollte. Die einladenden Vereine: Gesellschaft für soziale Reform. Deutscher Käuferbund, verschiedene Frauenvereine, Evangellsch- Soziale Vereinigung und die nationalen Angestellten vereine rechnen auf eine Beteiligung aus allen Kreisen der Bevölkerung; auch diejenigen Berufs vereine, deren Betätigung durch die Sonntagsruhe bestimmungen berührt werden, wie z. B. die Sport vereine, Schrebervereine, Vereine für Jugendpflege usw. sind willkommen. * England und die Vereinigten Staaten von Amerika. Die Dortcgsrcihe über England und die nordamcrikanische Union, die der Verein für Volks wohl zur Vertiefung des Verständnisses für angelsächsisches Wesen veranstaltet, nimmt, wie aus dem heutigen Inserat ersichtlich ist, heute, Freitag, abends Punkt 8'/^ Uhr, im Saale Löhr- stratzc 7 ihren Anfang mit dem Lichtbildcrvortrage des Herrn Lektors Gilbert Watcrhouse über Eng lands Lage und die englische Landschaft. * Motette in der Thomaskirche Sonnabend, nach mittag '/.4 Uhr, Max Reger: Sonate für Orgel (D-Moll). Op 60; M. Hauptmann: „Wie lieblich sind deine Wohnungen"; E. Fr. Richter: „Ado- ramus te." Das Orgelspiel beginnt ' -2 Uhr Frei tag nachm. 6'/« Uhr: Oeffentliche Haupt probe. — Kirchenmusik in der Thomas kirche: Sonntag, den 11. Januar, vorm. 0,10 Uhr: W. A. Mozart: Aus dem Requiem „Sanktus" und „Bencdikius". * Gesangs - Aufführung vom Thomanerchor im Innern des Völkerschlacht-Denkmals. Wie schon er wähnt, wird die für kommenden Sonntag im Denkmals» innern vorgesehene Gesangs-Aufführung nachmittags 4 Uhr vom Thomanerchor ausgeführt. Zu dieser wird der Chor unter Leitung seines Kantors. Herrn Professor Dr. Schreck, den „Turm-Choral" von Georg Vierling. „Sanctus" und „Benedictus" von Joseph Rheinberger, „Adoramus te Christe" von Ernst Friedrich Richter, „Christus factus est" und „O Domine Jesu Christe" von Giovanni Pierluigi da Palestrina und „Bleib bei uns" von Joseph Rheinberger, also nur auserlesene Weisen zum Vortrag bringen Wie in der Krypta, so ist von jetzt ab auch der Rundgang der Ruhmeshalle mit Kokosteppichen belegt, damit Kälteeinwirkungen des Fußbodens nicht entstehen können. Sämtliche Räume werden wie seither elektrisch beleuchtet. Eintrittskarten zu 2 erhält man in der Hofmusikalienhandlung C. A. Klemm, Neu markt 28, im Teppichhaus Frank L Co., Leipig, Rathausring 10, in der Geschäftsstelle des Deutschen Patriotenbundes, Blücherstraße 11 und an der lageskaffe am Völkerschlachtdenkmal. * Tango. Diesem neuesten Tanze, der jetzt soviel von sich reden macht, hat in letzter Zeit auch die hiesige Polizei wiederholt ihre Aufmerksamkeit zu gewandt. Die Erhebungen haben ergeben, daß er zwar in mehreren besseren Tanzlokalen Leipzigs von Vortänzern und einigen tanzgewandten Personen gezeigt wird, daß er sich jedoch in der hiesigen Stadt nicht einzubllrgern scheint, wahrscheinlich, weil er nicht leicht zu erlernen ist. Die Behörden haben jedenfalls hier noch keinen Anlaß gehabt, irgendwie Stellung zum Tango zu nehmen * Verein der Dienstherrschaften für Krankheits- kokten-Entschädigung der Dienstboten. Die Vereins mitglieder waren am Mittwochabend vom Ausschuß zu einer außerordentlichen Hauptversammlung nach dem Saale des Gesellschaftsbaus es „Sanssouci" ein berufen worden, um den Bericht des Ausschusses über die gegenwärtige Lage und insbesondere über dasSchick- sal des neuen Statutenentwurfs entgegenzunehmen. Den Vorsitz führte Dr. med. Bach. Nach Begrüßung der zahlreichen Versammlung teilte er mit. daß Sanitätsrat Dr. Brückner, Schuldirektor a. D. Linge, Kaufmann Tornier, Dr. med. Paul Wagner und Dr. med. Göhler aus dem Ausschuß ausgeschieden seien. Mit Genugtuung stellte er weiter fest, datz 6550 Mit glieder dein Verein Treue gehalten haben, die rund 7000 Dienstboten vertreten. Die neuen Satzungen sind in der Hauptversammlung des Vereins am 28. No vember 1913 angenommen und sodann von 5 bevoll mächtigten Ausschutzmitgliedern an die Königs. Kreishauptmannschaft mit dem Ersuchen um Ge nehmigung eingereicht worden. Das Ministerium hat die Entscheidung der Kreishauptmannschaft über lasten und diese hat die Satzungen unterm 29. De zember genehmigt. Dr. Bach stellt folgenden Antrag: „Der Verein wolle beschließen, die Höhe der Beiträge in der vorgeschlagenen Form zu genehmigen, ferner die vierteljähr liche Einziehung der Beiträge bis zur ordent lichen Hauptversammlung zu genehmigen und weiter zur Vervollständigung des Ausschusses heute schon 5 Herren zu wühlen bis zur ordentlichen Hauptver sammlung, schließlich aber der Dringlichkeit des ge samten Antrages zuzustimmen". Dieser Antrag wurde einstimmig zum Beschluß erhoben. * Die Ueberwachung und Prüfung der Tunnel. Durch Erlaß des preußischen Eisenbahnministers wird soeben eine bedeutsame Aenderung der bisherigen Vorschriften für die Ueber wachung und Prüfung der Tunnel angeordnet. Nach den neuen Bestimmungen hat von jetzt an, außer der monatlichen Prüfung der Tunnel durch die Bahn meister, eine jährliche Prüfung durch die Amtsvorständc zu erfolgen. Der Erlaß verfügt weiter, daß sich das zuständige bauiechnische Mit glied der betreffenden Königlichen Eisenbahn direktion — in der Regel nur alle zwei Jahre — an der Prüfung zu beteiligen hat. Endlich wird noch einer Anregung der Königlichen Eisenbahn direktion zu Erfurt Folge gegeben, wonach die Prüfung durch die Amtsvorstände „möglichst nach einem Zeitabschnitte dauernden Regens" vor genommen werden soll. Diese Anregung wird für zweckmäßig erklärt. — Aehnliche Verordnungen dürften auch für Sachsen zu empfehlen sein. k. Ueberfall in der Feldstraße. Der Mann, der am 2. d. M. früh gegen '/«5 Uhr in der Feldstraße eine Arbeitcrsehefrau überfallen und mit Erstechen bedroht hat, ist vo'n der Kriminalpolizei in der Person eines 23jährigen, in Reudnitz wohnhaften Markthekfers ermittelt worden. Der Mensch ist geistes - krank und wurde deshalb in die Nervenklinik ge bracht. Wie die Feststellungen ergeben haben, hat er schon wiederholt Mädchen auf der Straße mit sinnlosen Reden belästigt. ?. Warnung vor einer Einmieterdiebin. Im ver gangenen Jahre ist in Leipzig eine Einmicterdiebin aufgetreten, die sich Anne oder Marie Noack nannte. Diese Frau ist nach neueren Anzeigen wieder hier und mietet sich nach wie vor Schlafstellen, um während der Mietsverhandlungen zu stehlen. Vor der gefähr lichen Diebin, die untermittelgroß, von untersetzter Gestalt und etwa 43 Jahre alt ist, blasses volles Gesicht, schlechte Zähne und am rechten Mund winkel eine behaarte Warze hat und Polin ist, wird gewarnt. Beim Auftauchen dieser Person wolle man sogleich die Kriminalpolizei oder den nächsten Schutzmann benachrichtigen. Mockau, 8. Januar. Die in unserem Orte seit einer Reihe von Jahren überaus segensreich wirkende Zahlstelle der Leipziger Konfirmandenaussteuer ver einnahmte im 4. Vierteijahr 1913 insgesamt 521,30 ./c; die Jahreseinnahme beläuft sich auf 1905,98 ./L Spargelder und 7,60 Gebühren. Der Mitgliederbestand des vparvereins beträgt zurzeit 27000 und das Vermögen 1050 000 ./L Kunstkalender. Theater. Städtische Theater. Im Neuen Theater heute Freitag „Madame Butterfly", morgen Gastsviel Kammersänger Perron in MarschnerS Oper „Hans Heiling". — Im Alten Theater heute „David Copperfield", morgen nachmittag das Märchen „Der gestiefelt« Kater", abends Schönherrs Drama „Glaube und Heimat". In der dreiaktigcn Lustspielnenheit „Tas europäische Konzert", die am Sonntag erstmalig zur Ausjührnng kommt, sind beschäftigt die Herren Mamclok. Decarli, Zadeck, die Damen Sckivarzer-Paschke, Linden ulw. Inszeniert wird das Stück von Regisseur Huth. — Im Operetten theater heute und morgen LeyarS Operette „Tie ideale Gattin". Schauspielhaus. Freitag zum 32. Male „Ter ungetreue Eckebarl". — Morgen findet die Erstausführung von Emil Rosenows Komödie „Kater Lampe" statt. Tas Stück wird von Frib Viehweg inszeniert und ist in den Hauptrollen beseht mit den Damen Krüger-Michaelis, Beckow und Hübsch und den Herren Wolfram, Kessler, Wildenhain, Leibelt, Wöhrl ien. und Balaue. Ain Sonntag wird die Komödie erstmalig wieder holt. Montag in Anwesenheit von Serenissimus „Tie deutschen Kleinstädter". „Aschenbrödel" wird jeden Mittwoch und Sonn abend, nachmittags 3Z, Uhr, zu halben Preisen gegeben. Battenberg-Theater. Freitag „Mag auch die Liebe weinen". Schauspiel von Ritterfeldt. — Sonnabend und Sonntag „Brüder chen und Schwesterchen". Abends „Mag auch die Liebe weinen". Konzerte. Heute! Musikalische Gcscllschakt, Alberthalle, V-8 Uhr, III. Abonnemciitkonzert (Dr. bieorg Göhler). Solistin: Grete M c r r e m. Programm: Wogner-2icgfriü>-Jdyll. Mahler: Lieder mit Orchester, V. Sinfonie, Uraufführung der neuen Fassung des Werks. Heute 8 Uhr findet im Stadt. Kaufhaus ein einmaliger Liederabend der bekannten und beliebten Kgl. Hof-Overnsängerin Magdalena Serbe statt Am Bcchstein: Kgl. Kapellmeister Earl Pcmbaur. Tas interessante Programm lautet: Schumann, Frauenliebe und Lebe». Brahms, Tie Mainacht; Sonntag; Von ewiger Liebe; Feinsliebchen, du sollst mir nickt barsuh gehn; Wir wandelten: Dort in den Weiden. Weingartner, Tn bist ein Kind: Siebesfeier. Neger. Des KindeS Gebet: Wenn di« Linde blüht. Humperdinck, Wiegeickied; Tie Lerche. Morgen abend ','»8 Uhr veranstaltet der K ö n i g l. Hof- und Domchor zu Berlin rin einmaliges Konzert in der Alberthalle unter Leitung seines Direktors Prof. Hugo Rüdel und unter Mitwirkung der vortrefflichen Altistin Iduna EhoinanuS. Am Blüthner: Kurt Schubert. Das Programm lautet: Scarlatti» O magnum Mysterium (8stimmig); Lotti, Crucifixus (lO stimmig); Caldara, Regina coeli. Laetare. Monte- vcrdi, Lamento d'Arianna; Eornelius, La Bcrgine (Iunqsrauen- lieder) Nr. II und III (Iduna Ehoinanus). Bach, Motette: Singet dem Herrn (8stimmig); v. Hausegger, Reauiem; Mendels sohn, Dich trisst nun kein Sonnenbrand (7stimmig): v Bankern, Weih« der Nacht (Doppelchor). Rich. Straub, Blindenklage, Op. b6; HymnuS Op. S3 (Iduna Thoinanus). Rich. Strauß, Hymne (16stimmig). Das Ehepaar Deimel veranstaltet kommenden Montag einen Altwiener Abend im Feurichsaal, in dem unter Benuhung von Dekorationen eine Bühne hergerichtet wird. Hugo Deimel (Rezitator), Elisabeth Deimel (Konzertsängerin) und die mitwirkende Pianistin Guiseppina Prelli (aus Rom) werden in zeitgemühen Kostümen auslretcn. Ter gestrige Abend in München sand vor vollständig auSverkaustem Haus statt. Ter einmalige Kammermusik-Abend des berühmten Cap et» Quartett (Paris), bestehend aus den Herren Lucien Eapet (Violine I); Maurice Heioitt (Violine ll); Henri Easadesus (Bratsche); Marcel Easadesus (Violoncelli, findet kommenden Tienstag 8 Uhr im Städt. Kausliausiaalc statt. Tas Programm enthält ausschlieklick Beethovensche Streickynartette, und zwar C-Moll Op 18 Nr. 4; B-Dur Op. 130; A-Moll Op. 132. Nach deutschen und ausländischen Preßberichlen soll diese Kammer- musikvereinigung unerreicht sein. Borträge. Roald Amundsen, der Entdecker des Südpols, G» sich zurzeit aus einer Vortragsrcise befindet, wird auch b«t uns einen össentlichen Vortrag halten, und zwar am 30. Januar in der Alberthalle. Internationale Ausstellung für Suchgewerbe und Graphik. Nach der Ansicht unparteiischer und objek tiver Beurteiler verspricht die diesjährige buchgewerbliche Weltausstellung die geistig be deutsamste Ausstellung zu werden, die je ins Leben gernfcn worden ist. Eine yanz eigenartige und interessante Ab teilung dieser Ausstellung wird die Sonder- gruvpe „Die Frau im Buchgewerbe und in der Graphik" darstellen. Bekannt lich richtete das Direktorium der Weltausstel lung an das Kartell der Deutschen Frauenklubs im Herbst 1912 die ehrenvolle Aufforderung, diese Sondergruppe zu organisieren. Im Inter esse aller im Buchgewerbe und in der Graphik tätigen Frauen wurde diese Aufforderung mit Freuden begrüßt. Es bildete sich alsbald innerhalb des Frauen klubs Leipzigs ein Engerer Ausschuß mit Ihrer Exzellenz Frau Marie von Leyden und Fräu lein Dr. Käthe Windscheid, den beiden Vor sitzenden des Kartells Deutscher Frauenklubs, an der Spitze. Zufolge Ueberlastung mit Be rufsarbeit sah Fräulein Dr. Windscheid sich lei der Ende Juni genötigt, ihr Amt niederzulegcn und an ihre Stelle traten Frau Dr. Wendtland und Frau Professor Skutscb als 2. und 3. Vor sitzende. Dem Engeren Ausschuß gehören außer den genannten Damen noch an: Frau Kommer zienrat Berger-Jahns, Frau Generalmajor Gade gast, Frau Else Koehler-Brugmann, Frau Re- aierungsrat Kroeber, Fräulein Adele Luxenburg, Frau Edith Mendelssohn Bartholdy, Fran Ca milla Müller-Zehme, Frau Geheimrat Rabl, Frau Kommerzienrat Schmidt-Tube, Frau Clara Staackmann und Frau Geheimrat Wildhagen. Das Bureau des Engeren Ausschusses, in dem ständig mehrere Sekretärinnen beschäftigt sind, befindet sich iin Frauenklub Leipzig 1906, Felixstraße 6, I. Der Engere Ausschuß bildet die organisatorische Zentralstelle für das ge samte Unternehmen. Nicht selten begegnet einem die Frage: „Wel chen Zweck hat denn eigentlich diese Frauen sondergruppe ans der ,Bugra"?" Sind wirklich die Frauen im Bua g^weÄbe und in d r Graphik in jo hohem Maße und in so eigenartiger Weise tätig, daß es sich lohnt, mit unendlicher Mühe und großen Kosten eine Sonderausstellung für sic ins Leben zu rufen? Diese Frage hat sich natürlich der Arbeitsausschuß zunächst auch vor gelegt. Aber bei den vorbereitenden Arbeiten trat klar zutage, daß eine fast unübersehbare Fülle von hochbedeutsamem Ausstellungsmaterial vorliegt. Selbst bei strengster Sichtung war es nicht möglich, mit dem der Sondergruppe ursprünglich zugemesscnen Raume auszukommcn. Er wurde im Laufe der Zeit fast um das Doppelte vergrößert und noch immer klagen die sachver ständigen Abteilungsvorsitzenden über Platz mangel. Selbstverständlich wird das Frauenschaffen auf den Gebieten von Buchgewerbe und Graphik durch eine geschlossene eigene Ausstellung weit schärfer beleuchtet, als wenn die Frauenarbeit zersplittert in den einzelnen Gruppen der großen Ausstellung anftritt. Nicht zu unterschätzen ist auch die soziale Bedeutung der Sondergruppe, da den Künstlerinnen, Schriftstellerinnen usw. innerhalb des Hauses der Frau eine weit größere Ausstellungsmöglichkeit geboten wird, als es in der großen Ausstellung der Fall ist. So ist zu erwarten, daß „Das Haus der Frau" seinen Platz inmitten der Weltausstellung würdig ausfüllcn wird, nicht als Konkurrenz unternehmen der Frau gegen ihre männlichen Kollegen, sondern als ein Zeugnis von der be sonderen Art des Frauenschaffens auf diesen Ge bieten und als ein Beweis, welch hohe Bedeu tung diesem Frauenschaffen heutzutage beizu messen ist. Leipziger Vereinsleben. * Theosophische Gesellschaft Leipzig. So- eben erschien das 1. Viertcljahrsprogramm 1914, das wieder eine Anzahl allgemein interessierender Vortragsgegenstände aus dem Gebiete der vergleichcnden Religionswissenschaft, okkulten Lehre, Metaphysik und Ethik darbictet. Von den Themen seien hervor gehoben: „Gott und Seele", „Das Schicksal des Selbstmörders". „Atlantis und atlantisclie Rasse". Die Vorträge werden im eigenen Saale der Gesellschaft, Blumengasse 12 I, abgehalten. Die Bortragsvrogramme sind von der Geschäftsstelle der Gesell igst unentgeltlich zu beziehen. Kirchliche Nachrichten. Israelitische Religion»«em«inde Leidsi«. SabbatgotteS- dienst: Freitag abeich 4 V» Uhr, mit Predigt; Sonnabend vormittag 9 Uhr. Motette in der rtzomaskirche. Sonnabend, den 10. Januar 1914, nachmittags >/,2 Uhr. Mar Reger: Sonate für Orgel (D-Moll), Op. M. M. Hanptinann: „Wie lieblich sind deine Wohnungen." E. Fr. Richter: „Adoramus te". Das Orgelvorsviel beginnt ','«2 Uhr. Freitag, den 9 Januar 1914, 6»/« Uhr, össentl. Hauptprobe. Rirchenmnsik in »er LhomaSkirch«. 1. Sonntag nach Epiphanias, d. 11. Jan. 1914, vorm. >410 Uhr. W. A Mozart: Aus dem Requiem: „Sanctus" und „Benedictus". 6kl. Mel ries l»L>miers (voulevarct Victor üu^xo), Veut-cües 1 amilieakoiel 1. liaaxes, mit allem moäcraea Lomkort io vornedmor, neutraler uack rutnerer l-aga. » oae Et
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