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17 Sächsische Dolkszeitung 21 Januar "»'2 Dank -er Fuldaer VMolskonserenz Schreiben an den Papst anläßlich der Heiligsprechung des seligen Albertus Magnus Im Auftrage der Fuldaer Bischofs« l »on seren, hat deren Borsitzender Kardinal Bertram aus Anlaß der Heiligsprechung des le«. Albertus Magnus folgende» Dantfchreiben an den Hrtligen Vater gerichtet: „Mit festlicher, herzinniger Freude haben oie in den Fuldaer Konferenzen alljährlich vereinigten Bischöfe Deutschlands das Dekretal-Schreiben Eurer Heiligkeit vom 16. Dezember 1931 erhalten, durch das der clige Albertus Magnus in den Katalog der Heiligen aus« genommen und mit dem Titel eines Kirchenlehrers aus gezeichnet ist. So ist denn das Verlangen erfüllt, da» am tl August 1927 die Fuldaer Bischosskonserenz, vereint mit dem Wunsche der Familie des heiligen Dominikus und zahlreicher hoäxdler Gesellschaften lundgegeben hat. In unsere freudige Bewegung stimmen «In insbesondere alle jene katholischen Nereine, die den höheren wissenschaftlichen Studien gewidmet sind; und stimmen ein die Lehrer der studierenden atademisck-en Jugend, sowie alle treu gläubigen Kreise des Dentsären Volkes, dem das leuchtende Andenken an den heiligen Albertus stets Herzenssache war. So eilen wir denn, Eurer Helligkeit siir dieses Ge schenk väterlicher Güte, das inmitten der drohenden Stürme der Jchl^It uns zuteil wurde, in hingebungsvoller Liebe Dank zu lagen. Aus dem lichtvollen Dokumente Eurer Heiligkeit leuchtet hervor, wie bewunderungswürdig stets jener heroisckw Arbeits eifer war, mit dem St. Albertus, glühend von unstill barem Drange nach Erkenntnis der Wahrheit, der Quellen und Schätze aller Wissensgebiete zu erforschen und zu erschöpfen trebte, nicht nur um für sich selbst allumfassenden Wlstens- chatz zu gewinnen und in mystischem Eeistesausschwunge zu den Geheimnissen der unersitzassenen Wahrheit auszusteigen, sondern auch Im Dienste und zum Nutzen des Volkes. Albertus leuchtet hervor durch den Eifer für Ausbreitung und Verteidigung der unverfälschten göttlichen Ossenbaruugen, und zugleich durch seinen pastoralen Eifer für das Heil der Seelen und den Frieden des Volkes in den Ländern Europas. Und weiter zeigt lichtvoll das Apostolische Dokument Eurer Heiligkeit, wie wunderbar im Systeme des „Nnctor Anlversslls" Eintracht zwischen der übernatürlichen Offen« barung und den Erkenntnissen der natürlichen Vernunft herrscht: eine Harmonie, die allein dem forschen den Geiste Befriedigung zu verleihen vermag. Schließlich jener glückliche methodische Weg, auf dem die Disziplinen der pdiioropdi» pcecnni? die Geistesarbeit der Studierenden zum richtigen Verständnis der geosfenbarten Wahrheit htnzuleiten wissen. Wenden wir dann den Blick auf die Gefahren, die besonders in der modernen Zeit der Sittlichkeit der studieren den Jugend drohen, so beglichen wir in Eurer Heiligkeit Schreiben jene kraftvollen Worte, die der studierenden Jugend zum Bewußtsein bringen, welche Stärke mannhafter Schaffens kraft sich ihnen erschlicht durch die Uebung der katholischen Religiösität, wo immer mit liebvollem Studieneiser Sitten reinheit des Lebens und Wachstum in Tugenden sich verbindet. Das alles, was in Eurer Heiligkeit Schreiben mit höchster Autorität lichtvoll dargelegt und der Christenheit verkündet ist. wird zweifellos den Lehrern der studierenden Jugend ein An sporn sein, dem Vorbilde des großen Kirchenlehrers nachzu eifern. aus dah die Jugend in der Zett ihrer Stndicn auf sicherem Wege voranschrcilen und hernach ihrem Berufe im Leben der menschlichen Gesellschaft mit bestem Erfolge dienen könne. Uns aber obliegt es, Eurer Heiligkeit von Herzen und feierlich Dank zu sagen für dieses herrliche, besonders den Völkern Deutsch lands gewidmete Geschenk. Uns obliegt es. dahin zu arbeiten und zum Vater des Lichtes darum zu beten, dah die Mahnungen des verehrungswürdigen Dokumentes Eurer Heilig keit bet den uns anvertrauten Gläubigen erfolgreich verwirk licht werden. Möge Eure Heiligkeit diese ehrerbietige Kundgebung unserer Empfindungen huldvoll ausnchmen: darum bitte ich ehr erbietigst im Namen aller in den Fuldaer Konferenzen ver einigten Oberhirten. Breslau, den 15. Januar 1932. A. Card. Bertram. Erzbischof von Breslau. Neue Kircherwersolgung in Mexiko? Alarmierende Nachrichten k. V. kr. Rom, 16. Januar. Die Vierhundertjahefeier der berühmten Muttergottes von Guadalupe isr siir das seit Jahren unter so traurigen kirchlichen Verhältnissen leidende mexikanische Volk ein An laß zu Kundgebungen des Glaubens geworden. Hundcrttausende von Katholiken pilgerten zum Wallfahrtsort, um für ihr Vaterland die Rückkehr des Friedens und der religiösen Frei heit zu erbitten. Die Feierlichkeiten wurden aber leider wieder, wie der „Osservatore Romano" berichtet, für die antiklerikalen Parteien «in Anstoß zu einer erneuten antireligiösen Kampagne. Sowohl in der Presse wie im Parlament kam es zu üblen Angriffen auf Rcgierungsmitglieder. Wegen der zollfreien Einfuhr der aus Deutschland kommenden Orgel siir die Muttergottes-Basilika wurden dem Finanzminister heftige Vorwürfe gemacht, ohne zu bedenken, daß bei den Eigentums ansprüchen, die die Negierung aus diese Basilika erhebt, ein Ein fuhrzoll aus das Eigentum des Staates widersinnig gewesen wäre. Ebenso wurden Stimmen laut gegen die staatlichen Eisen bahnen, weil sie den Pilgerzügen Fahrpreisermäßigungen zu billigten, obgleich diese vermutlich kaum aus religiösen Rück sichten gewährt wurden. Der „Osservatore Romano" glaubt aus der Lage folgern zu können, dah die vielfachen Angriffe der Vertreter der extremistischen Parteien auf ein« Absetzung der gegenwärtigen Regierung hinzielen, in der Hoffnung, sie Per- fönllchkeiten in die Hände zu legen, die entschiedener den reli giösen Kamps und die völlige Entchrijtlichuug des unglücklichen Mexiko betreiben. Welche Ziele diese Extremisten anstrcbeu, dürste einiger maßen unklar sein, nachdem die letzten" Nachrichten aus Mexiko vou erneuten Prüfungen für die Gläubigen des Landes berichten. So hat z. V. das Pallamcnt der Republik Mexiko aus eigenem Antrieb in diesen Tagen ein Gesetz an genommen, demgemäß für dieStadt Mexiko und Umgebung mit ihren 1300 000 Einwohnern nicht mehr als 25 Kirchen zugelassen werden. Die übrigen mehr als 300 Gotteshäuser dürfen nur dann offen bleiben, wenn sich Komitees zur Ueber- nahme ihrer Verwaltung bilden. Des weiteren wurde be- skimmt, daß nur 25 von der Negierung selbst gewählte mexika nische Priester sich mit der Seelsorge befassen dürfen. Aus schließlich in den ihnen zugewiesencn Kirchen dürfen diese Priester den Gottesdienst ausüben. Alle Kirchen, in denen aus ländische Priester der Seelsorge für fremde Staatsangehörige obliegen konnten, müssen geschlossen werden. 0- k-icrc, ist also die Glaubens, und Gewissensfreiheit sehr eingeschränkt. Da die Regierung mit Recht Unruhen befürchtet, ist der Presse die Behandlung religiöser Fragen auss strengste unter sagt. Die Lage spitzt sich immer mehr zu, zumal nach dem der Erzbischof von Mexiko, seiner Pslicht entsprechend, nicht nur gegen das obige Gesetz protestierte, sondern leinen Vricltern Skßulunq -er laibottschen Mutter Im Diözesanverband der kath. Frauen- und Miittervcrein« im Bistum Meißen. Im Laufe des Monats Januar finden an l l verschiedenen Orten unseres Bistums Vorträge einer Lioba Schwester au» Freiburg bczw. deren Mitarbeiterin statt, über Fragen, di« das Leben unserer katholischen Frauen und Mütter Miesst be rühren. Die Einrichtung dieser Vorträge verdankt die katho lische Frauenwelt unseres Bistums der ureigensten Initiative Sr. Exzellenz unseres hochwürdigsten Herrn Bischofs, der nns in Schwester Lioba Korte in dankenswerter Weise eine ausgezeichnete Krait vermittelt hat. Die Themen lauten: „Mutter und Eegenwartsausgaben"; „Unsere Auffassung vom Mutterlein"; „Die Erziehung des Kleinkindes"; „Familien- und Heimgestaltung im Geiste der Kirche". Die Vorträge erfreuten sich bisher tn allen Orten eine» von Tag zu Tag wachsenden Interesses. Möchte unsere katho lische Frauenwcit an den Orten, wo die Vorträge noch bevor« sieben, denselben gleich vom ersten Tag an das ihnen gebüh rende Interesse entgegenbringen! . Es finden noch Vorträge statt; vom 20.-22. Januar in Plauen i. N.; vom 24.-26. Januar in Chemnitz und Ost ritz: vom 27.-29. Januar in Freital und Seiten dorf (Settendorf bis 28. Januars; vom 3l. Januar bis 2. Fe bruar in Bautzen und Bischofswerda (Bisckosswerda am 1. Februars; vom 3.-5. Februar in Dresden und K ö tzl ch c n b r o d a. An den größeren Orten wird zudem eine Konferenz der führenden Persönlichkeiten im Leben unserer Frauenivelt angestrebt zur Besprechung von Orqaniiationssragcn. In Leip zig hat bereits eine solck;e mit gutem Erfolg stattgefunden. auch den Gehorsam gegen dasselbe untersagte. D>« Polizei führte Streiszüg« durch die Kirchen aus. um das Lesen der Messen zu verhindern, und nahm auch bereits eine Reihe Priester in Hast. Diese Tatsachen scheinen ein Wiederauf flammen der Religio nsver folg» » g in Mexik* zu bestätigen Ke. Oer spanische Klostersturm vom Mai Am 10. Januar hielt Miguel Maura, der früher* Innenminister, in Madrid eine sehr beachtete Rede, worin er Einzelheiten über die Vorgänge vor dem Kloster sturm mitleilte. Wie man weiß, begannen die Unruhen mit einem Angriff ans die Redaktion des monarchischen „ABC." „Ich sagte meinen Kollegen (im Ministcrrat) daß es notwendig sei, die Polizei vorzuschicken. Einige antworteten mir. daß si« es nicht für opportun hielten. Die ganze Nacht blieb ich in meinem Amtszimmer und hörte die Schreie der Massen, di« meine Absetzung forderten. Um 3 Uhr morgens kam eine Kom mission des Ateneo mit einigen Beschlüssen, die sie einem der Minister übergab. Hier verlangt« man nicht nur meine Ab setzung, sondern auch die Entwaffnung der Polizei. Die Kom mission bat ihn nm die Erlaubnis, diese Beschlüsse von meinem Ministerium aus vorlescn zu dürfen, und erhielt sie. Wer mich kennt, versteht die Anstrengung, die es mich kostete, diese Be schlüsse mit Geduld vorlescn zu hören. Die ganze Nacht ver brachten ich und meine Kollegen in einem beständigen Kamps«, da ich unter jeder Bedingung die Polizei aufmarscbicren lauen wollte. Am Morgen wurde der Platz eines kleinen Zwischen falles wegen sofort geräumt. Zwei Anwesende waren in Streit geraten, man Hörle zwei Schüsse, und sofort stob die Meng« auseinander. Meine Kollegen waren nicht meiner Meinung, und als ich sie bat, mich zu ermächtigen, am Morgen die Polizei durch die Straßen patronillicren zu lasten, verneinten sie es rundweg. Wenige Stunden später erfüllten sich mein« Be- . süichtungen: Der Generalstreik wurde erklärt. Um 10 Uhr ver sammelten wir uns wieder und ich erneuerte das Ersuchen, es sei unbedingt notwendig, mit Gewalt vorzugchen. Umsonst. Mittags kam die Nachricht, daß das Kolleg der Jesuiten brenne. Wiederholtes Ersuchen, das ein M inister damit be antwortete. daß er sagte: „Alle Klöster Spaniens seien nicht soviel wert, als das Leben eine» Republikaners. Wenn di« Polizei marschiere, bitteerumsein« Entlassung. Fast alle stimmten dein zu. Da bat ich um meine Entlassung, di« aber nicht an genommen wurde." Die Eingeborenen-Poltlik der katholischen Kirche iiacyoem bas Internationale Arbeitsamt in feinem kürzlich erschienenen „Internationalen Jahrbuch siir So- »ialpolitil^ sehr ausführlich von der sozialen Arbeit der kalho- liscl-en Kirck>« in den europäischen Kulturländern gesprochen hat. geht «s anschließend auch auf die M i s s i o n s t ä l i g k e i t de» Heiligen Vaters ein. Bereits zu Beginn seines Pontifikats erinnerte Pius Xl. daran, „daß zwischen europäischen Missionaren und eingeborenen Priestern kein Unterschied und kein Ab st and, sondern nur «in gemein samer Glaube und eine gemeinsame Liebe herr schen darf." Indem er „die außerordentliche Langsamkeit" des Begriffsvermögens der zurückyeblicbenen Völker auf die Ungunst ihrer L«bensverhältittsse zurückführt, vertritt der Papst die geistige Gleichheit der „fernen Völker der östlichen und südlichen Regionen". Dieser Auffassung getreu, ernannte Pius XI. eine Reihe eingeborener Priester zu Vischösen und Apostolischen Vikaren in den Missionsgebietcn. Es handelt sich also in crst-r Linie um «ine Frage der Erziehung. In dieser Hinsicht spende:« der Papst den Bemühungen des Internationalen Instituts siir das Studium der afrikanischen Sprache und Kulturen seine warme Anerkennung. Auch die letzte Soziale Woche In Marseille wid mete der Förderung der zurückgebliebenen Volksstämme eine lang« Reihe von Untersuchungen, in denen sie die Hauptgrund- sali« des sozialen Programms der Internationalen Katholischen Vereinigung für soziale Arbeit ausgriss und weiterentwickelte. Tas anerkennende Schreiben, das der Kardinal-Staatssekretär im Namen des Papstes an die Soziale Woche richtete, wies aus drücklich aus die Schwierigkeiten hin, denen die Kolonisation, ..bei der sich die so verschiedenen Kulturen der fremden An siedler und der Eingeborenen in gemeinsamer Arbeit entisllen sollen", zu begegnen droht. Kardinal Pacel 1' * . daß cs den Missionaren nicht wenig daraus ankomme, daß die so ziale Lage der Eingeborenen nicht „durch Mißbräuche aller Art, burck Ausbeutung der menschlichen Arbeitskraft und Verwilde rung der Sitten yeravgcdruckt oder gar verichiechtert werde.' In ihren Schlußfolgerungen erkennt die Soziale Woche zu Marseille die Berechtigung des Kolonialcrwerbs grundsätzlich an, spricht aber für die Eingeborenen wie siir die neuen An siedler eine wechselseilige Pflicht der Zusammenarbeit aus: „Besonders der kolonisierende Staat muß die Regierungsgervalt zum Wohle der ihm Unterworfenen, im vorliegenden Falle der Eingeborenen, führen, indem er das Wohl der ganzen mensch lichen Gesellschaft im Auge hat, wobei er als Entgelt siir die übernommenen Lasten wohl einen besonderen Gewinn für sich selbst erwarten darf." Ohne ans die ausgesprochen politischen Teile des Pro gramms einzugehen, weist das Internationale Arbeitsamt ans die sozialen Reformen hin, für die die Soziale Woche, ebenso wie Kardinal Pacelli, die Hilse der Missionare erbittet. Beunruhigt durch das Anwachsen eines farbigen Proletariats infolge der Verwendung eingeborener Arbeitskräfte, verlangen die Teilnehmer an der Sozialen Woche, „daß die Kolonialmächte durch eine loyale Politik der Zusammenarbeit den Beweis er- brinigcn, daß sic die Eingeborenen, die sie unter ihren Schutz ge nommen haben, den physischen und moralischen Ursachen der Entartung zu entreißen vermögen, besonders durch Ausstel lung rechtlicher Normen über die Arbeits bedingungen und deren Durchführung mit Unter stützung der örtlich versügbaren Hilfskräfte: der Verwaltungs beamten. Ansiedler, Missionare, sowie der eingeborenen Arbeiter selbst"; als anschauliches Beispiel dessen, was sich im Geiste der Enzyklika „Kerum nuvccrum" wirklich erreichen läßt, führt die Woche den Entwurf des Internationalen Uebcreinkommens über die Zwangsarbeit an. In diesem Sinne hat die Katholische Union für i n t e r n a l i o n a I e Studien mit Unterstützung der Ver treter mehrerer internationaler Verbände dem Präsidenten der tl. Internationalen Arbcitskonferenz eine zweite Denk schrift über die Zwangsarbeit überreicht, in der ge wisse Wünsclw und Anregungen ausgesprochen und das Vorgehen des Internationalen Arbeitsamtes von zahlreichen Persönlick»- keitcn des Missionsbcrufes warm begrüßt wurde. Unter dem selben Gesichtspunkte befürwortete «in Berichterstatter des ersten Kongresses der Katholischen Akademischen Vereinigung für Un- «critützuna der Millionen in Löwen im Mär» 1930 eine christliche Politik, die auch nach der Abschaffung der Sklaverei uno ver Zwangsarbeit den farbigen Arbeitnehmern den Schutz des Ge setzes zuteil werden ließe und die eingeborene Arbeiterschaft zu wahrhaft menschenwürdigen Zielen hinführcn würde. In dersel ben Jdeenordnung wurden verschiedene Studien über di. sozialen Einrichtungen und die Wohlfahrts pläne in den Kolonien vorgclegt. Sie behandelten u. a. die Studiengcmcinschaflen für Kolonialfragen, die Ausbildung der künftigen Kolonisten und die Ausgaben der Kolonislcnsrau. Eemcimam mit den bereits bestehenden Einrichtungen und in enger Fühlung mit dem Internationalen Arbeitsamt beschloß die Katholische Akademische Vereinigung die Gründung eines Sozialen Sekretariats. Dieses soll dazu dienen, Ausklärung Uber die Organisation der sozialen Einrich tungen in den Kolonien zu verbreiten, die öffentliche Meinung im Mutterlande aufzuklären und den künftigen Kolonisten di« nötige Schulung zu vermitteln. Die M i s s i o n s w i f s« n scha f t l I che Woche z«t Löwen, der Internationale Akademische Kon greß siir Missionsfragcn in Laibach, sowie di« Kurse, welche das Katholische Institut zu Lille für die auszie henden Missionare veranstaltete, haben, wenigstens in dem einen oder anderen Vortrag, die Ansmerksamkeit der katholischen Welt auf die soziale Krise in den Ländern ihrer künftigen Wirksamkeit und auf die höher entwickelten Kräfte der eingeborenen Völker schaften hingelenkt. Aus ihrem eigenen Arbeitsgebiete haben di« Missionare an Hand praktisckwr Erfahrungen und unter Rücksicht nahme auf die Fähigkeiten der eingeborenen Völkerschaften ver sucht. den Grund zu einem technischen Unterricht, zu Zusammen schlüssen für wirtschaftliche Zwecke (Sparkassen, Genossenschaften > uswZ. bisweilen selbst zu einer beruflichen Organisation zu ! lege» Im Jahr« 1921 veranstaltete der Leiter der Landwirtschafts schule für Eingeborene zu Mariannhill (Natal) sozial« Lehrgänge siir die Schwarzen. Mit dieser Vorbil dung und mit Unterstützung der Konferenz der Apostolischen Vikare und Präfekten von Südafrika (Kimberley, Juni 1927) gründeten die Eingeborenen die Afrikanische Katho lische Union, die sich hauptsächlich die Pflege des geistigen, wirtschaftlichen, sozialen, politischen, industriellen und hygieni schen Fortschritts der schwarze« Rasse, bei voller Einmütigkeit