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02-Abendausgabe Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 04.11.1911
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1911-11-04
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-19111104023
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-1911110402
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-1911110402
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1911
-
Monat
1911-11
- Tag 1911-11-04
-
Monat
1911-11
-
Jahr
1911
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Vellage. Sonnadenü, < Novrmder l9l1. Leipziger Tageblatt. m. soe. los. Jakraana. Sus Lelprlg uuü Umgegenü. Leipzig, 4. November. Wetterbericht der K-k. Sächs. Laudeswetterwarte zu Dre»de«. Voraussage für den S. November 1911. Lebhafte südliche Winde, meist heiter, milde, kein erheblicher Niederschlag. Pühlberg: Schwacher, rasch verschwindender Reif, glänzender Sonnenuntergang, Htmmetssärbung orange, prachtvolle wette Aussicht. Fichtelberg: Berg nebelsret, Nebel in den Tälern, nur auf dem Berge schwache Schneedecke, starker anhaltender Reif, schwacher rasch verschwin dender Rauhsrost, glänzender Sonnenaufgang, Morgenrot. t Uaiverfitätsnachrichten. In der Sitzung des akademisch, philosophischen Vereins zu Leipzig am Montag, den 6. November, abends 8'/, Uhr, im Burg telle^ wird Geheimrat Prof. Dr. Lasson über „Die Logik in Hegels System" sprechen. Gäste bedürfen keiner Einführung. * Auszeichnungen. Das Königliche Ministerium des Innern hat dem seit 5. November 1881 ununter brochen in der Buchdruckerei und Verlagsbuchhand lung von F. A. Brockhaus in Leipzig, Querstr. 16, beschäftigten Schriftsetzer Karl August Mothes in Leipzig-Volkmarsdorf das tragbare Ehrenzeichen für Treue in der Arbeit verliehen — Weiter hat die Königliche Kreishauptmannschaft Leipzig den bei der obengenannten Firma seit 11. April 1882 bzw. 4. No vember 1886 beschäftigten Schriftsetzer Paul Oscar Prätorius in Sroßzfchocher-Windors und Fal zerin Marie Ernestine verw. K rause in Leipzig. Reudnitz je eine Belobigungsurkunde ausgestellt. Die Auszeichnungen wurden den Jubilaren heute in Gegenwart ihrer Arbeitgeber durch Oberbürger meister Dr. Dittrich an Ratsstelle ausgehändigt. * Jubiläum. Der Vorarbeiter Wilhelm Kräuzig in Leipzig begeht morgen das Jubiläum 25jähriger ununterbrochener Tätigkeit in der Leipziger Dünger- Export-Aktien-Geselsichaft in Leipzig, Lößnig«r E trabe 7. o. Zur Teuerung. Die der Gewerkschaftsorgani sation der Gemeinde- und Staatsarbeiter ange- .schlossen««, Mitglieder beschäftigten sich in einer von 500 Personen besuchten Versammlung mit der Stellungnahme des Rates zu der Eingabe der in den städtischen Betrieben beschäftigten Arbeiter um Gewährung einer Teuerungszulage. Der Eewerl- schaftsbeamte Schuchardt kritisierte zunächst die Be handlung der Eingabe der Arbeiterausschüsie vor dem Stadtparlament und ging hierauf näher auf die Ein gabe um Gewährung einer Teuerungszulage ein. Die Ausführungen im Stadtverordneten-Kollegium, daß eine Teuerung und ein fühlbarer Mangel an Nahrungsmittel nicht bestehe, entsprächen keineswegs den Tatsachen. Der Rat der Stadt sei nicht willens noch imstande, wirksame Maßregeln gegen den Not stand zu ergreifen oder durchzuführen, und deshalb kenne man keinen Notstand. Daß Leipzig alle Ver anlassung habe, etwas zu tun, ergebe srch aus der Petition des deutschen Städtetages selbst, denn hier sei der Nachweis geführt, daß Leipzig zu den Städten gebäre, die die höchsten Preise für Nahrungsmittel, insbesondere für das Fleisch hätten. Alle bisher getroffenen Matznahmen des Rates seien nur Palliativmittel. Hierzu komme noch, das? die Stadt verwaltung eine Lohnerhöhung mit dem Bemerken ablehne, dah daran nicht gedacht werden könne, weil erst im verflossenen Jahre eine durchgreifende Rege lung der Löhne stattgefunden habe. Auch diese Be hauptung sei nicht zutreffend, denn ein großer Teil der Arbeiter sei überhaupt nicht bedacht worden. Es stehe fest, daß von unserer Stadtverwaltung etwas getan werden müsse, um der Not zu steuern, um so mehr, als von höchster Stelle im Etadtparlament gesagt worden sei, da» etwas unternommen werden mühe, um den größeren Anforderungen durch die gesteigerten Lebensmittel gerecht zu werden. Eine im Sinne dieser Ausführungen gehaltene Resolution gelangte zur Annahme. * In ernationale Baufach-Ausstellung mit Sonder ausstellungen, Leipzig ISIS. Ein überaus günstiges Resultat hat das Ausschreiben zur Erlangung eines Ausstellungsplakates ergeben. Nicht weniger als ca. 600 Plakate sind aus allen Teilen des deutschen Reiche» eingegangen. Als Preise find insgesamt 3500 Mk. ausgesetzt, wovon 2000 Mk. auf den ersten Preis entfallen. Nachdem das Preisgericht gesprochen haben wird werden die Pläne vom 12. bis mit 19. No vember in der Kgl. Akademie für Graphische Künste und Buchgewerbe in Leipzig öffentlich ausgestellt. * Die Vorarbeiten der Großen Kochkunst-, Gast wirts- und Hotelfachausstellung des Verbandes der freien East, und Schankwirte Deutschlands, Zahlstelle Leipzig, sind so weit gediehen, daß sich über 200 Inter essenten bisher gemeldet haben. Gegen 60 Firmen haben bretts Plätze fest belegt: u. a. die Firmen Ludwig Hupfeld A.-G., Leipzig, Frankfurter ..Musik werke" Fabrik, Philipp L Söhne haben Platze von 50 und 60 om belegt. Auch die Firmen Schlichte und König, Sternhagen. sowie Kasprowicz, Gnesen haben große Plätze sür sich in Anspruch genommen. Es beteiligen sich noch von bedeutenden Firmen die Wurstfabrik Rob. Röler, Leipzig, Teston Fleischextrak Comp Leipzig, Jaucksche Feuerspritzenfabrtk und noch viele andere mehr. * Ein Schriftcheu Lber di« Neichsverficherungsord- nung. Bon dem Oberfekretär bei der Landesversiche rungsanstalt Königreich Sachsen, Br. Lange in Dresden, -ist «ein Schrtstchen „Tre ReichSversicherungS- vrdnung vom IS. Juli 1911" (Kranken-, Unfall-, Invaliden- und Hinterbliebenen-Verficherung) er schienen, in dem der Kreis der versicherten und die Art der Leistungen der Berstcherungsträger, sowie die Bestimmungen über die Aufbringung der Mittel, die Versicherung-träger und über das Verfahren bei Erhebung von Ansprüchen kurz und übersichtlich zusammen gestellt sind. Die Aenderpnaen und Er gänzungen der deutschen ArbeitervetticherungSgeseb- gebung, die auf Grund der ReichsverficherungSoro- nung in kurzer Zett in Kraft treten, sind, wie auch in dem Vorwort des SchriftchenS gesagt ist, für di« versicherung-pflichtigen Personen von so einschnei dender Bedeutung, daß es ein dringende- Bedürfnis ist, ihnen ein Hilf-mittel in di« Hand zu geben, durch da- sie sich mit den neuen Verhältnissen leicht und Mverlässtg bekannt machen können und LaS vor allem einen schnellen Ueberblick darüber ermöglicht, was ihnen das neue Gesetz gewährleistet. Hierzu soll diese- Schriftcheu dienen. Der Preis eines solchen beträgt SO Pfg. ermäßigt sich aber bei dem Bezug von mindestens 100 Stück auf je 15 Pfg. Der Rat ist gern bereit, etwaige Bestel lungen zu vermitteln, wenn sie bi- zum tk. n. M. im Stadthaus, Untergeschoße Eingang Eck» NathauS- ring und Lotterstrahe, angemeldet werden. k. Von der «entzilch«, Bahn. Im gesnndhett». polizeilichen Interesse, Insbesondere zur Ver hütung der Einschleppung ansteckender Krankheiten, hat der preußische Eisenbahnmtnister angeordnet, daß auch die bei Bahnkanten von Privatunternehmern beschäftigten Arbeiter, namentlich die aus ver seuchten Ländern zureisenden, einer ärztlichen Unter suchung unterzogen werden müssen. Der Minister hat die Etsenbahndtrektionen daher angewiesen, die Unternehmer auf die .Allgemeinen Vertrags bestimmungen für die Ausführung von Grd ¬ arbeiten usw.", wonach sie gehalten sind, den zur Sicherung der Gesundheit der Arbeiter getroffenen Anordnungen nachzukommen, zu verpflichten, auf ihre Kosten alle neu ein'usteÜenven Arbeiter ärztlich dahin untersuchen zu lasten, ob sie im allgemeinen gesund, insbesondere frei von ansteckenden Krank helten find. Nur diejenigen Arbeiter sollen zur Be schäftigung zuaeiaffen werden, die keine Gefahr der Ansteckung anderer Arbeiter bedeuten. Ueber die erfolgte ärztliche Untersuchung müssen die Unter nehmer Bescheinigungen beibrrngen und diese den Organen der Eisenbahnverwaltung auf Verlangen zur Einsicht vorlegen. * Gewährung einer Teuerungszulage. Zu unserer Notrz in der gestrigen Abendausgabe, betretend di« Gewährung einer Teuerungszulage an di« städtischen Beamten, wird uns von maßgebender Seite geschrie ben, Laß diese Mitteilung auf unrichtiger Informa tion beruhe und in wesentlichen Punkten mit den Tatsachen in Widerspruch stehe. Di« weitere Klar stellung werde gelegentlich der Beratung der Ange legenheit im Stadtverordnetenckollegium erfolgen. o. Zu den Eewerbegerichtswahlen. Für die am Montag in der Zeit von vormit.ags 10 bis abends 6 Uhr im Restaurant Kitzing <L Helbia, Schloßgasse 24, stattfindende Wahl der Arbeitgeberveisitzer zum Ge werbegericht har wie früher so auch diesmal der Leipziger Innungsausschuß eine Liste aufgestellt, deren Benutzung er den Mitgliedern der Innungen und sonstigen Gewerbetreibenden empfiehlt. Die Wahl erfolgt bekanntlich nach den Grundsätzen der Verhältniswahl mit gebundener Liste. Die Innungs liste trägt die Bezeichnung I. Sre fängt an mit Wuttte und endet mit Bollerhof, während eine andere anscheinend sozialdemokrat sche Lille die Be zeichnung II führt. Die Jnnunasliste führt lauter hervorragende und bewährte Vertreter des Hand werks und Gewerbes in vielseitiger Weise an. Auch ist darauf aufmerksam zu machen, daß der Wahl ausweis unter keinen Umständen fehlen darf, da ohne diesen nicht gewühlt werden kann. * Platzmnsik. Sonntag, den 5. d. M. findet, die militärische Platzmusik aus dem Schmuckplatze an-der Montböstraße vor dem Dienstwohngebäude des kommandierenden Generals durch das Trompeter korps des 2. Ulanen-Regiments Nr. 18 statt. Be ginn: 11,30 Vorm. Programm. Fest-Reveille mit dem Choral: Nun danket olle Gott von Golde. Ouvertüre z. Optte. „Leichte Cavallerie" v. Suppe. Fantasie a. d. Op. „Der Trompeter von Säkkingen" v. Nesiler. „Das mutz der Juni sein". Lied a. d. Optte. „Vielliebchen" v. Engländer. „Liebestraum nach dem Balle " Intermezzo v. Czibulka. Lachende Liebe a. d. Optte „Hoheit amüsiert sich", v Nelson. * Hochschule sür Frauen. Bekanntlich finden Anfang Januar die bedeutungsvollen Neuwahlen für den Reichstag statt. Leider sind die deutsche Reichsverfastüng und die Wahlbestimmungen in unserm Volk nicht in der Weise bekannt, wie es bei der Bedeutung der Sache der Fall sein sollte und wie es in anderen hochentwickelten Ländern auch wirklich der Fall ist, z. B. in Nordamerika. Die neue Hochschule möchte daher der gebildeten Frauen welt Leipzigs Gelegenheit geben, sich die notwen digsten Kenntnisse auf diesen Gebieten anzueignen: Herr Privatdozent Dr. jur. Karl von Zahn har sich noch in letzter Stunde bereit erklärt, eine Vorlesung abzuhalten über „Besprechung der wichtigsten Be stimmungen der Reichsverfassung und des Reichs wahlgesetzes, verbunden mit Lektüre einschlägrger Abschnitte derselben". Diese Vorlesung findet wöchentlich einmal statt, und zwar Dienstags von 10—11 Uhr morgens. Der Belegbogen für dre Vor lesung liegt bis zum 15. November in der Kanzlei der Hochschule (Königstratze 18s aus. — „Errungenschaften und Ziele chirurgischer Wissenschaft und Kunst" behandelte am jüngsten Vor- tragsabend des Kaufmännischen Vereins Herr Geh. Rat Universitäts-Professor Dr. Küttner aus Bres lau in ausführlichen, von Lichtbildern begleiteten Darlegungen. Es gibt keinen Zweig der medizi nischen Wissenschaft, bemente er am Eingang seiner Ausführungen, der auf eine so große Bedeutung Anspruch machen dürfte, wie die Chirurgie. In der neuen Zeit auf große lherapeutijche Erfolge zurück blickend, neue Bahnen einliegend, ist sie, wenn sie auch Handfertigkeit, Mut und Fähigkeit zu raschem Entschluß bedingt, nicht durch die Technik groß geworden, sondern durch den zu neuen Aufgaben gerüsteten wissenschaftlichen Geist. In großen Zügen schilderte dann der Vortragende die Leistungen dieser Wissenschaft in der a.eptrschen Wundbehandlung und rn der Bekämpfung des Schmerzes. Der ursprünglichen Antisepsis, deren Wesen in der Desinfektion des Operationsgebietes und damit in dem Abschneiden des Zutritts der mikroskopischen Pilze zur Wunde besteht, folgte in der neueren Zeit in der Operationstechnit die Asepsis, bei der mit höchste: Peinlichkeit in dem sorgfältig desinfizierten Operationsgebiete mit durch- grerfend desinfizierten Händen und Instrumenten operiert zu werden pflegt. An Stelle der früheren Narkose durch Chloroform ist zur schmerzlosen Aus führung von Operationen neuerdings die Anwendung des zerstäubten Aethers oder das schmerzstillende Kokain getreten. Aus seiner eigenen Tätigkeit wies Herr Geh. Hofrat Küttner eine Reihe von Einzelleistungen der Operationstechnik, so zunächst die operativen Eingriffe am Gehirn bei Gehirn- geschwulsten. dann am Hals, am Kopf nach, behandelte weiter die Operationen des Krebses, des Hautkrebses, des Lippenkrebses, des Kehlkopfkrebses, des Brust- krebses, und zeigte, wie die Chirurgie sich selbst in ganz unzugängliche Regionen gewagt, indem sie durch die Anwendung des Luftdruckdrfferenzversahrens sogar Operationen an der Lunge vollzieht. Sre dringt bis zum Herzen und näht die Schlagadern; die Chirurgie der Bauchhöhle ist eben heute Allgemeingut. Redner ging weiter auf die operative Behandlung der Magen krankheiten, auf die Chirurgie des Rückenmarks, die Rückenmarkgeschwulst und auf die staunenswerte Heilung der angeborenen Gliederstarre über. Er widmete im Anschluß daran der modernen Behandlung der Knochenbrühe einige Worte, um sich dann mit der Hauttransplantatton. der Gewebsüberpflanzung, zu beschäftigen. Am Schluffe seines mit lautestem Beifall aufgenommenen Antrages wie» er noch darauf hin, daß es der Chirurgie heute gelingt, ganze Gelenke und Knochen aus einer Leiche in die krankhafte Stelle eines menschlichen Individuums mit Erfolg zu verpflanzen. Eine gewaltige Schaffens kraft der Idee liegt den Leistungen der modernen Chirurgie, die in kaum drai Jahrzehnten den Kampf gegen Menschenleid und Renscheneiend mit zähester Energie ausgenommen, zugrunde. * Neue Vorschrift«» bet Uaglücksfille» auf der Staatseifeudahu. Die Königlich sächsische Staats- eisenbahnverwaltung hat angeordnet, daß aus den ihr unterstellten Stationen erprobt wird, ob die für Unglücksfälle vorgesehenen sanitären Einrichtungen bei dem beteiligten Personale genügend bekannt find. Zu diesem Zwecke haben von jetzt ad die Stations vorstände Uebungen abzuhalten, denen die Annahme der Verunglückung einer Person zugrunde gelegt wird und bei denen das Hauptgewicht auf die rasche Herbei,tehung der al» Samariter ausgebilde ten Eilenbahnbediensteten und der vorhandenen Hilfsmittel, wie Verbandskästen, Tragbahren usw., zu legen ist Es ist bestimmt worden, daß zu diesen Uebungen Aerzte und Hilfszüge nicht herberzuziehen find, es ist also mit der Neuerung geplant das liste trägt die Bezeichnung I. S andere anscheinend sozialdemokrat Stattonspersonal in fortlaufender llebung zu er halten. Die Uebungen sind nach Maßgabe und Größe der Station so häufig von den Stationsvor ständen vorzunehmen, daß damit ihr Zweck erreicht wird. Mindestens muß aber im Jahre einmal geübt werden. * Diebisches Kleeblatt. In Haft genommen wurde ein 57 Jahre alter Arbeiter aus Querfurt, ein 33 Jahre alter Zementarbeiter aus Thaldorf und eine aus dem gleichen Orte gebürtige Frauens person. Das Kleeblatt gehört zu einer Einbrecher bande, von der verschiedene Mitglieder bereits vor Monaten verhaftet werden konnten. Im Besitze der Spitzbuben wurden eine große Anzahl Gold- und andere Wertsachen gefunden. Darunter befand sich auch eine goldene Uhr im Werte von 500 die dem Eigentümer wieder zugestcllt werden konnte. * Flüchtig geworden ist der Ingenieur Ludwig Karl Gotthard Julius Stolle, am 6. Mai 1879 in Büro bei Coswig geboren. Außer einer Kanzler- Schreibmaschine, die auf der Fundamentplatte die einaeschlagcne Nr. 10 517 trägt, hat der Flüchtige auch noch ein Automobil, das die Erkennungsnummer III. 3004 führt, veruntreut. Vermutlich hat er beides verkauft oder verpfändet. Mitteilungen über den Verbleib der Objekte nimmt die Kriminalpolizei ent gegen. Besonders gilt dies denjenigen, dre das eine oder andere etwa im Besitz oder rn Verwahrung haben. * Wilderer im Dölitzer Holz. In den städtischen Waldungen. Reoierort „Lölrtzer Holz", wurden mehrere Fangschlingen aus Draht zum Einfangen von Wild ausgestellt vorgefunden. Es gelang bisher nicht, die Wilddiebe zu ermitteln. * Bon Bubenhand wurden in einem unbewohnten Grundstück in L.-Eohlis sämtliche Fensterscheiben böswillig zertrümmert: gleichzeitig wurden zwölf Fensterwirbel und ein großer Schlüssel gestohlen. * Einbruchsdiebstähle. In d-- Klostergasse wurde in der Nacht zum Sonnabend in einem Geschäfts lokal eingebrochen, wobei den Dieben Postwertzeichen von 7,80 ./<S. der Inhalt der Wechselkaffe und zwei Schachteln Salem-Aleilum-Zigaretten im Werte von 30 in die Hände fielen; ebenso wurden aus einer Wohnung in der Südvorstadt 60 gestohlen. * Plötzlicher Tod. In einer Wärterstube des städtischen Schlachthofes starb am Freitag ein 68jäh- riger Stallwärter plötzlich an einem Herzschlage. Tätigkeit der Feuerwehr. Freitag nachmittag 5,05 Uhr wurde die Süd-Feuerwache nach dem Grund- stück Südstraße 36 gerufen. Dort hatte ein stärkerer Effenbrand stattgesunden, hervorgerufen dadurch, daß jemand Papier in die Schornstein«inführung im Keller hinemgeworfen und angebrannt hatte. Die Wehr schaffte sofort Abhilfe. — Sonnabend 7 Uhr früh wurde di« Hauptfeuerwach« nach dem Haus« Seitenstraße 6 gerufen, wo in einer Wohnung hinter dem Küchenofen lagernde Briketts durch Wärmeüber tragung in Brand geraten waren. Das Feuer war bald beseitigt. - Thekla. Nachts brachen Diebe in die Stall gebäude der Villa Henze am Portitzer Wege ein und schlachteten an Ort und Stelle einen Hahn und 8 wertvolle Hühner ab. Die Spur der Täter führte bis an die Ecke der Mühlstraße im Ortsteile Plüsen, wo sie leider dann verwischt war. - Bet der hiesigen Filiale der Leipziger Konfirmanden-Aussteuer wurden im Oktober von 318 Kindern 395,65 ^4 eingezahlt. 3 Kinder traten neu hinzu. * Magdeborn bei Göhren. In der hiesigen Kirche, die zurzeit einem durchgreifenden Umbau unterzogen wird, stieß man bei den Planierungsarbeiten im Kirchenschiff auf 12 Gräbergewölbe. In den Gräbern befanden sich Skelette, ein Kindermützchen und die Metallteile der Särge, die. ausgenommen di« Schä del- und Röhrenknochen, ber der Berührung in Staub zerfielen. Mächtig« Sandsteinplatten deckten zwei oer Gräber. Die eine trug folgende Inschrift: -Der hochwohlgeborene Herr Herr Friedrich Otto v. Kar- städt, Erb-Lehn. und Gerichtsherr auf Kötzschwitz, Eruna und Dechwitz, Sr Königlichen Majestät v. Polen und Kurfürstlichen Durchlaucht zu Sachsen ge wesener Rittmeister von der Leibgarde wie auch d«s leipziger Kreises hochbestallter Krerskommisarius, welcher zu Freiberg den 26. Februar 1658 geboren und auf dem Hause Kotzschwitz am 26. Marti 1707 frühe zwischen 7 und 8 Uhr verstorben, seines Alters 49 Jahre 1 Monat." Die Platten find noch mit Wap pen geziert, von denen das eine die Bezeichnung „Geschtwitz" (wahrscheinlich das Wappen von Kötzsch- witz), das anoere die Bezeichnung „v. Karstädt" ent hielt. Dieses Wappen zeigt noch im Feld« drei Narrenkappen oder Zipfelmützen, auf dem Helm den Oberkörper eines Geharnischten mit einer gleichen Narrenkappe. Aus der Inschrift der anderen Stern- platte ist zu entnehmen, daß dort die Ehefrau oben- genannten Rittmeisters begraben liegt, die 82 Jahr« alt geworden ist und ihren Mann mehrere Jahr zehnte überlebt hat. Man hat di« Graber sonder barerweise nicht erhalten, sondern mit Erde aus« gefüllt. Die Steinplatten will man an der Außen- seit« der Kirche aufstellen. Oberarzt Prof. Stelnert Am Freitag abend S Uhr verstarb in Leipzig nach längerem Leiden der außerordentliche Profeffor der Medizinischen Fakultät zu Leipzig und Oberarzt am städtischen Krankenhaus St. Jakob, Dr. med. Hans Gustav Wilhelm Steinert. Prof. Steinert wurde am 10. April 1875 in Dresden geboren und ist ein Sohn des Kgl. sächsischen Amtshauptmanns Dr. iur. Otto Steinert in Freiberg in Sachsen. Von Ostern 1884—1893 absolvierte er das Gymnasium seiner Vaterstadt und studierte dann auf den Universitäten Leipzig, Freiburg i. B., Berlin und Kiel anfangs Medizin und Philosophie, später nur noch Medizin. Im Februar 1895 bestand er in Leipzig die ärztlich« Vorprüfung. Im Mai 1898 erhielt er die Approbation als Arzt, und im selben Jahre wurde er von der Medizinischen Fakultät zu Leipzig auf Grund einer ungedruckten Dissertation „Ueber zwei Embryonalkqstome de» Ovariums und über eine Dermoldzyfie des Hodens" zum Dr. med. promoviert. Bo« 15. September 1888 bi» 1. Juli 1899 war er Assistent des Prof. Seeligmüller in Halle a. S. dann Assistent an Prof. Mendel» Poli klinik für Nervenkranke in Berlin. Vom 1. Januar bis 1. April 1900 arbeitet« er am Leipziger Patho- logischen Institute, dann bi» zum 1. August 1900 al« poliklinischer Assifirnt de» Pro). Winds-Heid in Leipzig, vom 1. Oktober 1900 oi» 1. April 1901 «ar er Assistent des Geheimrat» Prof. Dr. Fiedler am Dre»dner Krankenhaus«. Am 1. April 1901 siedelt« er dauernd nach Leipzig über al» Assistent Geheim- rat» Curschmann und Assistenzarzt der Medizinischen Klinik der Universität. Am 12. Juli habilitiert« er sich mit d«r Habilitationsschrift Neue Beiträge zur Lehre von der Muskelatrophie bei supraruclearen Lähmungen, besonders bet der zerebralen Hemiplegie" al» Privatdozent in der Medizinischen Fakultät zu Leipzig. Seine Probevorlesung behandelte damals da» Thema: „Das Wesen des Morbus Basrdowii und die darauf begründeten Heilmethoden . 1907 wurde Dr. Steinert erster Assistent der Medizinischen Klinik und hatte als solcher Geheimrat Curschmann al» Mitglied der Prüfungskommission für Aerzte in Leipzig zu vertreten. Am 10. Oktober 1910 erfolgte seine Ernennung zum außerordentlichen Profeffor der Medizinischen Fakultät, nachdem er zuvor zum Ober arzt am städtischen Krankenhaus« St. Jakob befördert war. In seiner praktischen und wissenschaftlichen Tätigkeit hatte er gleichgute Erfolge. Prof. Steinert hat ein« Reibe tüchtiger wissenschafltcher Arbeiten geschrieben. Sie bewegen sich meist auf dem Gebiete der Nervenkrankheiten und finden wegen der Ge nauigkeit der Beobachtung und Methoden, sowie der Schärfe der Schlußfolgerungen bei den Sachverstän digen verdiente Anerkennung. — Die Beerdigung findet Dienstag, den 7. November, 12 Uhr, auf dem Südfriedhofe statt. Sus Sachfen. * Ehemnitz, 3. November. (Berufung. — Töd licher Unfall.) Herr Stadtbaumeister Luthardt der hier sehr schöne Erfolge zu verzeichnen hatte, wurde am Freitag in der Sitzung des Gemeinde-, rates der Stadt Gera-Reuß zum stadbaurat gewählt. Von 36 abgegebenen Stimmen erhielt er 21. — Am Freitag nachmitag in der 4. Stunde stürzte auf der Ulmenstraße der 26jährige Eeschirrführer Max Fer dinand Schilling infolge Abgleitens beim Anziehen des Schleifzeuges vom Kulscherbock des von ihm ge leiteten zweispännigen Flaschenbierwagens herab. Dabei kam er so unglücklich zu liegen, daß ihm die beiden reichte eiligen Räder über die Brust hinweg gingen und er auf der Stelle tot liegen blieb. Leipziger Bühnen. Spielplan vom 5. November bis mit 13. November. — Opern-Prem. Operett«n.Pr«nu -t»- -» Schausp.« Prem. «>».—Gastspiel. Ne» «inftud »c»-. — Ermäz. Preis« Kall»« Preis«. V..V. — v«Kin,vorft. Nene» Ltzeater Alle» rhenter Gchaulpirl» ha»o cverrtten. thcatcr 8onnt»g Serie lweths. ^3 Uhr: Tlauo« und Heimat. 7 Uhr: Alessandro Etradella. Hierauf: Di« Puppensee. Sonnt», » Uhr: Der Graf von Luxemburg. 'n« Uhr: Der Zigeunerbarou. Sonnt«, , Uhr: V.-V. Da» Kind. 71, Uhr . ». DerFamtlientag Sonntag 8 Uhr: V.-V. Die luftigen Nibelungen. 7'- Uhr: Di« luftigen Nibelungen. tSontng L Serie (braun). Hundetag«. N»nt»g Der fidel« Bauer. Nontag » Uhr: «. Inspektor Bräfig. Ront«g 8 Uhr: Die lustigen Nibelungen. oianatog 1. Sert« (grün). Taoalleria rufticana. Hierauf: Der «aja»o. 0I«n»t», Mb. Glaub« und Hetmat. VI«n»t»g 8 Uhr: Wilhelm Teil. 8 Uhr: «. Der Raub der Sabinertnnen. vt«n»tag 8 Uhr: Di« luftig,, Nibelungen. Utttteood 1. Serie (rott. Di« romantisch« Frau. UItt»ood Di« Hochzeit de» Figaro. Mtt»ook » Uhr:«. Der Familtentag. »Mtteoek Di« lustigen Nibelungen. l>oan«eit»g S. Sert« (w«itz>. Fierco. Vonnveit», Der Nastelbinder. 0onn«e«t»g 7Z,llhr: «I». Wilhelm Dell. 0onn,e«t«g Di« lustigen Nibelungen. keottag L S«ri« (braun). »lN. Die Abreise. Hierauf: Da» Heide Eisen. Zum Schlich: Dr«i Walzer. ke«tt»g »I» Robert Suiskard. Hterauf: Der »erb roch«»« Krug. fieottag 8 Uhr: «. Dr. Wesp«. ^e«it«g Di» lustigen Nibrlungea. 8onn»d«n<t 1. Serie (grün). Huadrtag«. 0onn»d«n0 Der L«ttelstud«»t. bonnilwnit S Uhr: Wilhelm Teil. 8 Uhr: «. Der Familien tag. S«nn»d«nü Die lustigen Nibekingra. 8on»t»g L Seri« (roch, «da. Sonntag V llbr: V.-V. Robert Tuiskard. Hieraus: Der,erbrochen« Krug. 1-8 Uhr: Di« romantische Frau. »onntig S Uhr: V V. Wallenstein» Lager und Di« Piccolomini. 71, Uhr: «. Rosenmüll«« und Finke. »onalag 8 Uhr: V -V. Di« lustigen Nibelungen. 71, Uhr: Di« luftigen Nibelungen. »oniag >. Serie (weitz). Der Posenkavalier Nont»g » »-. Di« Journalisten. dtontao 8 Uhrl Da» Kind. btvntng Di« lustigen Nibelungen. Küchenzettel für Sonntag: Krebssuppe, Karpfen polnisch, Lende mit Allerlei, Schokoladenpudding. — Für Montag: Grießsuppe, Schweinebraten mit Kar- toffelsalat, thüringische Nudeln. Di« Rezepte zu -en vorstehend aufgesührten Speisen sind in dem »Praktische« Kochbuch sftr Stadt and Land nn» jede Stiche* enthalte«, welch,.» in «rudearbriteter und erweiterter Ausgabe durch di« Expedition diese» Blatte» »um Preise von 1 »ach an»w»rt» A> Ps. stir Port» »ehr, bezogen werden kau«. Einfacher Speisezettel für Sonntag. lFür 4 Personen.) Kalbskoteletten, Bratkartoffeln, Selleriesalat. 4 Stück Kalbskoteletten ....... 1 Ei, 1 geriebene Semmel, balz. . 1 tzx gekochte Kartoffeln ..... t 30 g fhett, Salz . . 2 mittler« Köpfe Sellerie . - » , AI Wasser. Salz, Essig, Zucker Pfeffer, Ort . . Einfacher Speisezettel fii, Montag Gür - Personen^ 1,20^« 0,10 „ 0,10 , 0,05 „ 0,25 „ 0,02 „ 0,03 , 1,75 '/. Pfund Nindfleijch r l Wasser, Salk Zwiebel Wurzelzeug '/»Pfund Gräuochen / t . « . . . 2 Sttick Kohlrab?. .1.1, 40 k Butter . . 1 Et, Salz, Muskat. . S—4 Eßlöffel geriebene Semmel Rindfleisch mit Gräupchen, Kohlrabi und Semmelklößchen. 0,68 X 0,03 „ 0,12 „ 0,12 „ 0.12 , 0,09 „ 0,02 „ Bkl» krtrodor, bUUmat« klleckae üntto» flvuiglieder Uokliotmuut. Lrktzltliok in allen «ivxrdl-kikva 6«edLfi«o. ^tz U.G4-, grösser« ^- 7.— ancl ^tz LV.—
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