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02-Abendausgabe Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 04.11.1911
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1911-11-04
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-19111104023
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-1911110402
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-1911110402
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1911
-
Monat
1911-11
- Tag 1911-11-04
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Monat
1911-11
-
Jahr
1911
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Sonuadruü, < Novrmdrr ISll Lrlprl-rr Tagettstt. s hat st«, in loyalster West« persönlichen Verdiensten Rechnung tragend, sich mit einem Sitze begnügt, den liberalen Parteien dagegen zwei Eitze im Präsidium «tngeräumt und die«« Sitz« den betreffenden beiden Inhabern (Dr. Schill und Oberbürgermeister Dr. Streit), solange st» überhaupt der Kammer an» gehörten, ohne Rücksicht auf die Starte der in Frag« kommenden Fraktionen, auch immer von neuem wieder übertreten. Und selbst al» di« tonseroatioe Fraktion di« Zweidrittektnehrheit überschritten und damit vollen Anspruch darauf «rlangt hatte, auch die Stell« de» ersten Vizepräsidenten zu besetzen, selbst dann noch hat st« keinen Augenblick Bedenken ae- tragen, den bisherigen bewährten Inhaber (Dr. Schill) zu dieser Stelle wieder zu berufen. Ebenso hat sie e» bei der Wahl der Deputationsvorsitzenden gehalten. Obwohl die konservative Fraktion nach Maßgabe ihrer Stärke den Vorsitz in mindesten» drei von den bestehenden fünf ordentlichen Deputationen hätte beanspruchen können, hat sie doch Jahrzehnte hindurch den numerisch schwächeren Fraktionen der Liberalen den Vorsitz in drei Deputationen «in» geräumt, während sie sich Len Vorsitz in nur zwei Deputationen Vorbehalten bat. Roben da, gute Recht der konservativen Fraktion auf die erste Präiidentenstell« tritt bet dem loyalen Gebrauch, den diese Partei hiernach von ihrer Mehrheit gemacht hat, für di« liberalen Parteien somit auch noch die moralische Pflicht, bei der bevorstehenden Präsidentenwahl nicht von allgemein anerkannten parlamentarischen Grundsätzen abzuweichen. Werden die liberalen Parteien der Zweiten Kammer nun dieser Erwartung auch entsprechen? Wir hoffen e», weil wir uns vorläufig nicht denken können, daß sie unter so prägnanten Verhältnissen wie den dar» gelegten mit überall anerkannten parlamentarischen Grundsätzen brechen werden. Ja, wir hoffen es um so zuversichtlicher, als der Liberalismus gerade seine Eigenschaft als Hüter des Parlamentaris mus und seiner Gepflogenheiten stets ganz besonders betont hat." » politische Nachrichten. Vertagung de» Landtages wegen d«r Neichstagvwahlen. * Wie verlautet, ist man in Erwägung darüber eingetreten, den Süchjifchen Landtag vom 15. oder 17. Dezember an bis zur Beendigung der Reichstagswahlen zu vertagen. Di« sächsischen Neichstagskandidature». Der Wahlkampf hat begonnen. In sämtlichen 23 sächsischen Neichstagswaylkreisen sino die Kan didaten schon nominiert. Dre meisten Kandidaturen sind von den Sozialdemokraten ausgestellt worden, die sich um sämtliche 23 Mandate bewerben. Ihnen folgen die Nationatliberalen mit 14 Kandidaten, die Fortschrittliche Boltspartei mit 11, die Koniervativen und die Reformer mit je 7, die Reichsoartei mit 3 Bewerbern. Bon den bisherigen 23 Reichstag»» abgeordneten kandidieren 19 wieoer. 2m jetzigen Reichstag ist Sach en durch 9 Sozialdemokraten. 6 Nationalliberale, 3 Reformer, je 2 Fortschrittliche und Konservative und einen Anhänger der Reichs partei vertreten. In 14 Wahlkreiien ist es zu einem fortschrittllch.nationalliberaten Bündnis gekommen. Interessant ist die Lage im 23. Wahlkreis (Plauen- Oelsnitz), wo der Vundeskandidatur Günther (Fort- schrittl. VolksparteO die von der nationatliberalen Parteileitung nicht anerkannte nationalliderale Sondertandidatur Graser gegenübersteht. In fünf Wahlkreiien wird die Kandidatenliste noch vervoll ständigt werden, da noch drei konservative Kandida turen und eine nationalliderale nicht de.etzt sind; in einem Wahlkreis l19., Stollderg-Schneeberg) ist außer dem bisherigen sozialdemokranichen Mandatslnhaber noch kein weiterer Bewerber nominiert worden. Ein« nru« Ostmarkenvorlage. * Berlin» 4. November. Die „Post" kündigt eine neue Ostmarkenvorlage an. D»e vom Landwirt schaftsminister in Aussicht gestellt« Vorlage über die Ausdehnung der Maßregeln zur Befestigung des deutschen Grundbesitzes in den an die Ostmark grenzenden Bezirken ist so weit fertiggestellt. daß sie voraussichtlich oem preußischen Landtage in der neuen Session vorgelegt werben kann. Der Bürgermeister von Metz Mitglied der Ersten Kammer. Metz, den 3. November. Der Metzer Gemeinderat wählte den Bürgermeister Foret zum Mitglied der Ersten Kammer. Foret nahm dt« Wahl an, indem er erklärte, daß er unter Ausschaltung jeder Partei- volttik bestrebt sein werd«, zum Wohl seiner Vater stadt zu wirken. Verurteilung «ine» deutsche» Epi»»» i» England. London, den 8. November. Der Deutsch« Schulz, welcher wegen Eptonageverdachte» verhaltet worden war, ist zu 21 Monaten Gesängni» verurteilt worden. Da» Nachspiel de» französische» Puloerskandal». Pari», den 3. November. (E. D.) Di« Pariser Telegraphenagentur ..Information" läßt sich die bereit» aufgetaucht« Vermutung von einem höheren Marineoffizier, der in Brest stationiert ist, bestätigen, daß mit der Ausschiffung de» alten, explosionsae- fährlichen Pulvers noch nicht begonnen worden ist, da den Arsenalen das notwendige Reservematerial fehlt und ein gänzliche» Entwaffnen der Schiffe ge fährlich wäre. Dre unhaltbaren Zustände, welche in der französischen Marine herrschen, rufen allenthalben in Frankreich lebhafte Beunruhtgung hervor. Tsgeschnmlk. Fort Chabrol. Warschau, 4. Noo. Au» Lodz wird gemeldet: Als eine Volizeipatrouille einen Verbrecher ver folgte, begegneten ihr in der Ztelonastraß« im Zentrum der Stadt drei Terroristen, di« der neuen Partei der sogenannten „Terroristen-Rächer" anzu gehören scheinen. E» enstano eine wechselseitige Schießerei, wobei fünf Passanten verwundet wurden. Schließlich versteckten sich die drei im dritten Stockwerk des Hauie» Zielonastraße S.das von der Poli zei belagert wurde. Dr« Schießerei dauerte bi» 7'/, Uhr abends. Die Polizei beabsichtigte, die Feuerwehr zu Hilfe zu rufen, lieft aber oann diesen Plan lallen. Um 1 Uhr morgens wurde das „Geleckt" von neuem begonnen. Um 6 Uhr stürmte die Polizei, von einem Kugelhagel empfangen, die Haustreppe, um den Terroristen die Flucht zu vereiteln. Dabei wurde ein Polizeibeamter verwundet. Der die „Belagerung" leitende Offizier forderte nun die Terroristen auf, sich zu ergeben. Die Antwort lautete: ,.W ir haben noch viel Zet t." Hier auf durchbohrte die Polizei Mit Hilfe von Infanteristen die Wand mit Gewehrkugeln wie ein Sieb. Um 1'/, Uhr nachmittags wurden vier Mitra tlleusen auf den Dächern der Häuser Zielona- straße v uno 7 ausgestellt. Alle Bewohner räumten ihre Wohnungen. Bis 3 Uhr nachmittag» waren zweitausend KartStscheaku-eln abgefeuert. 2m ganzen Stadtviertel stockt der Verkehr voll kommen. Einige Kugeln fielen durch die Fenster der Postabteilung der Staatsbank. Die Beschießung dauert zur Stunde noch fort. Berlin, 4. Nov. (Rehbockjagd im Aeroplan.) Tine unfreiwillige Rebbockjagd im Wright-Flugzeug hat der Wrightflieger Witte unternommen. W. be fand sich mit Dc. Valentin al» Begleiter auf einem Ueberlandfluge von Teltow aus unterwegs. Als die Flieger aus grauer Höhe geeignetes Gelände unter sich sahen, gingen sie im steilen Gleitflug hinab und konnten es nicht verhindern, daß der Apparat beim Landen einen Rehbock erfaßte, was besten so- fortigenTod zur Folge hatte. Erst jetzt bemerkten die Herren, daß sie sich inmitten einer Iagdoeran- staltung befanden so daß sie das so wenig weid gerechte erlegte Wild sofort den Eigentümern aus händigen konnten. Der Apparat erlitt keinerlei Be schädigung und stieg kurz darauf wieder auf. , Berlin, 4. Nov. lZu Ehren des Ordinarius für Anatomie) an der Universität, Walveyer, der kürzlich sein goldenes Doktorjubiläum und seinen 75. Geburtstag feierte, fand gestern ein solenner Studentenkommers statt, bei dem die allgemeine Beliebtheit des Jubilars lebhaft in Ericheinung trat. Lehrte, 4. Nov. lAuf dem Schacht) der Gewerk schaft „Bergmannssegen" entlud sich bet dem Weg räumen der loogeprengten Masten «in stehengeblie« bener Schuß, wodurch der Drittelführer Benß getötet, ein Bergmann schwer und drei leichter verletzt wurden. Die übrige zurzeit im S.'. acht befindliche Belegschaft kam mit dem Schrecken davon. Esten, 4. Nov. (Neben Typhus) tritt auch Eckarlach im Ruhrgebiet in erschreckendem Maße auf. Allein im Landkreis Esten kamen in den letzten Tagen 86 Typhusfälle vor. An Scharlach liegen allein in Esten 970 Per>on«n krank danieder. M. 306. 105. Petersburg,4, Nov. (Explosion.) In den Pulver werken von Ochta sand eine Erploston statL bet der drei Personen getötet, drei Personen schwer und und 20 letckt verwunvet wurden. Die Ursache der Explosion ist unbekannt. Ne» York, 4. Nov. (Infolge Weichend ruche») ist d«r Schnellzug New Pork-Florida bei Raleigh entgleist. Hierbei wurden 13 Personen verletzt. Gerlüttslasl. ver Sulsmmendruch üer Nteüerüeutlchen Sank. (Fortsetzung.) * Dortmund, 3. November. In dem Fall« Alexander wurde als erster Zeuge der Bankier Isidor Alexander aus Breslau vernommen. Er bekennt, da» sein Bankhaus dadurch in eine geschäftliche Verbindung mit der Nieder deutschen Bank kam, da» di« Niederdeutsche Bank ständig Offerten in die Welt sandte. daß sie Kuxe preiswert zu beleihen wünschte. Wir kannten dre Firma gar nicht. Als sich nun einmal Gelegenheit zu geschäftlicher Verbindung bot, haben wir uns, «he wir der Bank ein so großes Vertrauen schenkten, bei der Berliner Handelsgesellichaft erkundigt. In dem Bescheid« hieß es, daß e» sich bet der Nieder deutschen Bank um eine gute Firma handle. Wir find daher mit ihr in geschäfiliche Verbindung getreten. Wir schrieben ihr, daß wir bet ihr 100 Kuxe zu beleihen wünschten, natürlich unter der Bedingung, vatz der Name der Kux« Nicht in da» Kuxenbuch eingetragen und die Kux« unser unumichräntte» Eigentum bleiben sollten. Die Kuxe wurden «iso Eigentum der Niederdeutschen Bank nur oann, wenn wir unseren Verpflichtungen gegen die Nieoerüeut.che Bank nicht nachgekommen wären, und die dafür gegeoe- nen Wech.ei nicht rechtzeitig eingelöst hätten. Wir haben also die lOOElzer Kuxe der Niederdeutschen Bank ohne jede Zession gegeben. Nack einiger Zeit bat uns die Nieoecoeutiche Bank, die übliche Blankozeision ein- zuschicken. Es wurde gesagt, daß die Einsendung dreier Blankozession im Inte.esse der Nevisionsorgane der Niederdeutschen Bank liege. Die Niederdeutsche Bank schrieb aber in dem Brief, daß natürlich durch die Blankozesfion an den sonstigen zwilchen un» ge troffenen Abmachungen Nichts geändert werden sollte. Wir hatten ja keine Ahnung, daß unsere Kuxe inzwischen schon längst an die Berliner^Handelsgesellichaft weitergegeben waren. Bari.: Was waren denn die 100 Elzer Kuxe wert, die Sie bei der Niederdeutschen Bank zu Depot gaben? — Zeuge: Etwa 270 bi» 280 000 — Bors.: Nun behaupten die Angeklagten, daß das, wa» mit Ihren Kuxen geschah, zu Recht geschah auf Grund der Blankozeision. — Zeuge: Las ist Herrn Ohms falsche Ansicht. Die Blankozession wurde von uns verlangt lediglich aus formalen Gründen und es wurde hinzugefügt, daß an unseren Bedingungen nichts geändert werden soll. — Bors.: Der An geklagte Ohm behauptet weiter, daß der Satz „an unserem Verhältnis zueinander wird nichts ge ändert" sich darauf bezogen habe, daß er Ihnen die allgemein geltenden Geschäftsbedingungen der Niederdeutschen Bank mitgeschrckt habe. — Zeug«: Das ist nicht richtig. Denn es heißt indem Brief ausdrücklich, daß „unser separates Vertrags verhältnis durch die Blankozeision kerne Aenderung erfahren sollte." Wenn die Niederdeutsche Bank uns bares Geld gegeben hätte, dann wäre ihre Hand lungsweise vielleicht noch zu entschuldigen. Aber die Niederdeutsche Bank hat ja unser Eigentum, für da» sie keinen Pfennig gegeben, fortgegeben. Gewiß ist die Blankozeision börsenmäßig in ge- wissen Fällen Usance, aber sie wird dann nur erteilt, um eine schnellere Erledigung des Kuxengeschäfts herbeizusühren. Die Blankozeision ist dann nicht gleichbedeutend mit der Verfügungs- berechtigung, wenn die Kuxe als Sicherheit zu Depot gegeben werden. — Nächster Zeuge Bankier Schüler, langjähriger Vorsteher der Kuxabteilung der Nieder deutschen Bank, gibt an, daß er seit September 1907 die Kurenabteilung der Niederdeutschen Bank geleitet habe, daß er aber lediglich damit be- schäftigt worden sei. den Handel mit Kuxen zu erledigen. Er habe damit so viel zu tun gehabt, daß er nie dazu gekommen sei, sich mit anderen Dingen zu beschäftigen, wie etwa mit der Lombar dierung der Depots oder überhaupt mit dem inneren Bantbetrieb der Niederdeutschen Bank. Deshalb könne er über Einzelheiten nicht das geringste sagen. — Verteidiger Rechtsanwalt Iustizrat Wallach: Aber so viel werden Et« doch sagen können, daß es bet der Niederdeutschen Bank allgemeine Geschäfte- Handhabung war, daß nur auf Grund einer erteilten Blankozesfion Kuxe in Depot genommen wurden! — Zeuge: Ich habe mich darum gar nicht gekümmert. — Verteidiger Rechtsanwalt Nuß: Sie haben ja selbst Psändungsoeriräge unterschrieben; bann müssen Sie doch von diesen Dingen Kenntnis gehabt haben? — Zeuge: Ich habe solche Verträge unter schrieben, aber nur als zweiter. Ich dachte, die Sache wäre vollkommen in Ordnung und habe mich auf die erst« Unterschrift verlassen. — Bert. R.-A. Nuß: Sie wußten doch, daß Kuxe nach Berlin ge schickt wurden? — Zeuge: Ja, aber um Ein-elhetten hab« ich mich nicht gekümmert. — Angekl. Schmitt: Der Zeuge hat genau gewußt, um was es sich handelte. Kurz vor dem Ausbruch des Konkurses hat er neue Formulare drucken lassen, auf denen sich die im st 2 des Depotgesetzes ausdrücklich vorge- schrieben« Eigeniumsübertragung befand. — Zeuge: Darauf kann ich mich nicht besinnen. Hierauf wurden die Verhandlungen auf Sonnabend vertagt. Schöffengericht. -v. Leipzig, 4. November. * Wegen Beleidigung wurde d«r Redakteur d«r „Leipziger Volkszeitung Keimling zu 200 Geldstrafe verurteilt. Die Beleidigung richtet« fick gegen Dr. Henrict und wurd« in einem Artikel der Leipziger Volkszeitung" vom 17. Juli unt«r der Spitzmark« „Stacheln" gesehen, der sich mit „Vereins meierei" beschäftigt«. Sport. Fntzvnllspvrr. * Das Spiel „Leipzi er B-wegungsspieler—Han noverscher F. C. 18'18" findet auf dem Leipziger Sportplatz statt. Der Kamps verspricht sehr inter essant zu werden, da die Gäste sich in guter Form befinden und auch die Leipziger Mannschaft eine wesentliche Verstärkung erfahren Hal. * Das erstklassige Verbandsspiel „Eintracht I— Bewegungsspieler l , das letz ere mit 5:4 gewonnen hatten, ist durch Gau-Beschluß lür ungültig erklärt worden und wird am 3. Dezember wiederholt. * Die verbaadsspiele im Gan Nordwest-Sachse« sind für den morgigen Sonntag wie folgt angesetzt worden: 1. Klasse: Spielvereinigung l—Eintracht I um Uhr im Sportpark der Spielveretnigung, Wacker l—Sportfreunde l um * ,3 Uhr im Wacker- Park. — 2. Klaise: Wacker ll—Äewegungsipieler ll um 11 Uhr tm Wacker-Park, Olympia ll-Ballspiel klub II um 11 Uhr im Olympia-Park Arminia l— Schleußiger Olympia l um 3 Uhr tm Arminia-Park am Rohrteich, Elf 1-Leipzig-West 1913 c um 3 Uhr an der Rennbahn, Tapfer r—Rasensport I um 3 Uhr auf den Kohlstücken in Sellerhausen. Wettin l — Preußen l um 11 Uhr auf dem Sportplatz, Sportklub 1898 Bewegungsspiele! Leipüg-West I um 11 Uhr auf den Gohlifer Schloßgutwiesen, Pfeil 1—Lipsia l um 3 Uhr in Möckern, Union l-Sachsen I um 11 Uhr an der Heiligen Brücke, Fortuna -—Corso l um 3 Uhr auf den Kohlstücken. — 3. Klasse: Spielver einigung 111—Helios lll um 11 Uhr tm Sp-elver- eintgungs-Part, Bewegungsspiele! lll—Ein:rächt lll um 11 Uhr auf dem Sportplatz Gaußscher „Sach en I" gegen Böhlitz-Ehrenderger „Saxonia I" um 1.20 Uhr in Gautzsch, Sportvereinigung 1907 l—Fußball-Klub „Pegau i" um 3 Uhr am Tottaweg, Dölitzer,,Spiel- Vereinigung l"—Hohenzvllern l um 3 Uhr in Gautzsch, Sportklub „Pegau t" —Leutzsch er „Victoria i , unk/ Zro/i MM» e/cn tn cker «/« Aken^ok - Bonbons). Dor« 7,25 L. T-uw, Ztainrt»'., Dz», L Lkz/ttuo, meteorologische Stationen angelegt, di« sich in ver schiedenen Höhenlagen befinden (Adventpotnt, auf einem Plateau und aus dem Nordenlktöldberg). Die unter« Basisstatton wird io durck zwei Höhen stationen, von denen Li« oberste 1024 Meter über dem Meere auf dem Nordenfkiöldberg liegt, ergänzt. Sämtlich« Observatorien werden mit Registrier- apparaten eingerichtet. Das ganze Unternehmen «rfreut sich auch der Gunst der Reichsregieruna. Der Kaiser, der auch bisse wissenschaftlichen Untersuchungen mit warmem Inter, esse verfolgt, hat auch für dieses Unternehmen «inen größeren Geldbetrag gestiftet und hat von Profeffor Hergesell besonder« Berichte über die Station befohlen. Der Betrieb der Station ist zunächst auf ein Jahr geplant, doch ist zu hoffen, Laß bei günstigen Erfolgen di« wlffenschaftliche Tätigkeit noch länger an dauern wird. FranMlches unü anüeres Pulver. Alle Welt befaßt sich jetzt mit krieaerischen Erörterungen, wozu nicht nur der tatsächliche Kriegs, zustand in verschiedenen Ländern, sondern auch noch ander« Dinge beitragen. Namentlich wird die Puiverfrage mit einer Beharrlichkeit und Er regung besprochen wie seit langem nicht. Die ge waltigen Unfälle, die der französischen Kriegs flotte zugestcßen sind, haben den Anlaß dazu ge geben und wirken noch immer weiter fort. Ein» der führenden technischen Organe, die in London erscheinende Wochenschrift „Engineering", die den französischen Verhältnissen immer ein be'onder» freundliche» Gesicht gezeigt hat, veröffentlicht jetzt e.nen eigenen Leitartikel über da» französische Pulver und verbreitet sich über dessen Unterschiede von den Pulversoiten, di« in anderen Ländern an genommen worden find, insbesondere vom eng lischen Pulver. Die Auseinanderletzuna erstreckt sich in der Hauptsache auf da» so-enannte Propulfio- »ulver, da» zum Abfeuern der Geschütze gebraucht wird und von dem Sprengpulver, da» zur Füllung von Geschoßen selbst benutzt wird, zu unterscheiden ist. Das Propuistopulver befindet sich meist in einem kolloidalen Zustand und zeichnet sich namentlich durch die Eiaenschaft au», daß seine Verbrennung»««- schwindigteit nach Belieben verlangsamt oder be schleunigt werden kann, je nach den Ausmaßen de» zu bedienenden Geschütze». Die Sprengpulver da gegen müssen eine möglichst schnelle Verbrennung auiwcisen, damit ihre Sprengwirkung den höchsten Betrag erreicht. Ein solche» Pulver würde selbst da» stärkste Geschütz einfach auaeinanderretßen. Ein weiterer Unterschied liegt in der Stabilität. Di« neuesten Arten von Sprengpulver sind lehr bestän dige Körper und entsprechend leicht aufzudewahren. Die Propulsivpulver dagegen erfordern nach dieser Richtung hin ein» groß« Aufmerrjamkeit, deren Ver nachlässigung zu den schweren Gefahren führen kann, die sich gerade in Frankreich wiederholt in hohem oder geringerem Grade gezeigt haben. Die Notwendigkeit äußerster Vorsicht und Sorg- samleit beginnt schon bei der Fabrikation und muß auch später bei der Aufbewahrung durch entsprechend« Maßnahmen und durch ständig« Beaufsichtigung an erkannt weiden. Heute gibt e» hauptsächlich zwei Sorten von Propulflopulvern, solche, die mir Nitro glyzerin, und solche, die mit Nitrozellulose her- gestellt werden. Jene find in den Kriegsflotten Deutichlands, Italien», Großbritannien», Japan», Brasilien» und Argentiniens eingeführt worden, diese in der Marine Frankreichs, Rußlands und der Bereinigten Staaten. Da» englisch« Fachblatt ver- weist darauf, daß nächst der französtschen die ameri kanisch« Flotte die meisten Unfälle durch Explosionen erlitten hat. Daß die russische Marine daran nicht in gleicher Weise teilgenommen har, Ut wahrschein. Itch nur daraus zu erklären, daß die Schiffe seltener unter Dampf sind und sich zum großen Teil in einem kalten Klima aufhalten. Ein Nitroglyzerinvuloer besteht im allgemeinen aus einer innigen Mischung von Schießbaumwolle und Nitroglyzerin, der aber meist Azeton und eine ziemlich geringe Menge eine» ntchtflüchtigen Stoffes, der sogenannten Vaseline, hinzugefügt wird. Die Hauptbestandteile werden im bestimmten Verhältnis (2—3 Teile Schießbaumwolle auf 1 Teil Nitrogly zerin) mit der Hand gemischt und dann erst die weiter« Behandlung durch eine Maschine bewirkt. Die genannten Zusätze führen dann eine völlige Aenderung der Struktur herbei, die als Gelatinierung der Schießbaumwolle bezeichnet wird. Dadurch wird der Zweck erreicht, daß die Verbrennung auf der Oberfläche des Pulver» «insetzt und auf diese Weik« «ine Verlangsamung und Regelung zuläßt. Die Vaseline schützt die Masse selbst vor Wasser und demgemäß auch vor den Einflüssen der Witterung». Verhältnisse. Da» Nitrozellulosepulver dagegen be- steht hawötsächltch aus dem Sprengstoff, von dem es den Namen erhalten bat, ist aber viel ärmer an Stickstoff al» da» Nttroglyzerinvulver. Zur Lösung bez«. Gelatinierung wird ein« Mischung von Aetker und Alkohol gebraucht. Azeton kann dazu nicht angewandt weiden, weil e» da» Pulver brüchig und zu schwer brennbar machen würde. Diese Pulversorten können auch nicht mit Vaseline oder, wie man diesen Zusatz auch nennt, mit Mineralgeli« behandelt werden, di« den kol- loidalen Zustand de» Pulver» und damit seinen Schutz gegen Temoeraturschwankungen und Feuchtig keit herbeisührt. Infolgedessen ist «an tzenätttzh die» Pulver luftdicht abzuschließen, und zwar nicht nur mit Rücksicht auf eine Explosionsgefahr, sondern auch wegen der Verminderung seiner Brauchbarkeit. Schon sehr geringe Veränderungen im Feucktigkeitsaehalt würden nämlich die Leistungsfähigkeit und Treff- ficher-eit der Geschütz« beeinträchtigen. Aber auch damit ist e« noch nicht getan, weil der lüft- dicht« Abschluß de» Pulver» Mit der Zeit zu chemischen Veränderungen führt, namentlich in warmem Klima oder an Stellen, di« au» anderen Gründen einer erhöhten Temperatur ausgesetzt find. Dann entwickeln sich Zersetzungsgase, die eine Gefahr be- deuten da sie nach außen nicht entweichen können. Da» Urteil de» englischen Fachblatte» lautet allo mit voller Bestimmtheit dahin, daß dt« Nitrozellulose pulver vom Augenblick der Fertigstellung an not wendig einer langsamen, aber stetigen Zersetzung verfallen müssen und daß selbst die größte Vorsicht nur den Erfolg haben kann, diel« Zersetzung mög. lichst zu verzögern oder wenigsten» ihre Beschleunigung zu verhüten. Diese Umstände haben denn auch «ine Reihe von Staaten, nämlich außer Deutschland auch Japan, Brasilien und Ärgeniinien zu der ausschließlichen Annahme von Nitroglyzerinpulver für ihre Kriegs, flotte veranlaßt, während für La» Landheer Nitro, zellulosepulver verwandt wird. In Frankreich wird man fick freilich auch jetzt noch nickt beeilen, da» bis herige Pulver zugunsten einer anderen Sorte aufzu geben. Zum wenigsten zeigen verschiedene fach liche Veröffentlichungen, daß man es zunächst mit einer künstlichen Äoiühlung der Pulverkammern auf den Krteesichiffen versuchen will. Obgleich die Kosten solcher Einrichtungen nicht gering sein können, da manche Panzer bis zu 120000 Kg Pulver an Bord nehmen, so würde sich diese Neuerung wohl immer noch billiger stellen al» eine Umwälzung der Fabrikation. Schon auf dem Internationalen Kongreß für Kälte-Industrie, der im Jahre 1908 aogehalten wurde, sind eingehende Ver handlungen über die Abkühlung für Munition», kammern gepflogen worden. Damal» waren aber die Meinungen über die Art, wie eine solche Maß- nähme mit Erfolg auszuführen wäre, noch sehr ge- teilt. Die Ansichten französischer Konstrukteure, daß eine Niederhaltung der Temperatur auf 25 di» 30 Grad genügen würde, wurde von sachverständiger Sette schon damal» al» durchaus willkürlich und unwissemchaftlich zurückgewiesen. Jetzt spricht man nun von der Einrichtung eigent licher Gefrieranlagen, die eine vollkommene Sicher- beit gewähren sollen, und verweist auf Er- fahrungen, die zuerst auf einem Kanonenboot der russischen Marin«, dann auch in anderen Flotten »«macht worden find. Während jetzt solch« Anlagen sich stz hex baulichen, englischen und japanischen Flotts nicht lediglich zu dem genannten Zweck, sondern auch au» anderen Gründen bereits vielfach vorsinden, ist in Frankreich ihr Bedürfnis bisher wenig an erkannt worden, und erst bei den zuletzt gebauten Panzerschiffen find auch derartige Anlagen zur Ein- nihrung gelangt. Ob diese künstliche Abkühlung der Pulverkammern dazu genügen wird, die Explosions gefahr der Nitro,ellulosepuloer hinreichend herab- zusetzen, wird erst di« Erfahrung zeigen. Mr. Vie Sturrüenrofr — ein neuer /rauenverut. Zu Beginn der Gesellschaftssaison stöhnen dt« Damen, die sich nicht den Luxus einer Zofe leisten können, unter der Last, die da» An- und Umkleiden ihnen aufbürdet. Und wie sehr di« Herren der Schöpfung auch der Ansicht sind, daß die Damen sich gar so gerne putzen, in Wirklichkeit ist da» Anziehen eine Qual, wenn man eben nicht dt« geeigneten Kräfte dazu hat. Nicht alle Damen, die gesellschaft- licke Verpflichtungen haben, sind auch in der Laga sich eine Zofe oder eine entsprechende Hilfskraft leisten können. Und so wird die Mitteilung, die uns soeben aus Paris zugeht, gewiß mit Freuden begrüßt wertem daß sich dort ein neuer Beruf, der Beruf einer Stundenzof«, gebildet hat. Der Name, der dieser Hilfskraft oeiaelegt wird, deutet darauf hin, daß nicht etwa allein Mädchen dienen den Standes sich auf diese Weis« ihr Ärot suchen können, sondern daß junge Damen aus gutem Hause fick damit gleichfalls etwas verdienen können und bei der Gelegenheit ihre Kräfte und Fähigkeiten verwerten dürfen. „Dame pour Dames" nennt sich das Institut, da» dies« jungen Mädchen aussendet. Die jungen Mädchen können frisieren, besitzen einige Geschicklichkeit mit der Nadel, Haven zarte, feine Finger, um die Damen zu bedienen, und sind natürlich überhaupt sehr gewandt und geschickt. Sie müssen, wenn man sich ihrer Hilfe bedienen will, einige Stunden vorher bestellt w.'rden. Die Nachfrage ist bereit» zu Beginn der Saison so zroß, daß die Unternehmerin mit ihrer Idee zu- rieben lein kann. E« haben sich auch «ine Anzahl unaer Mädchen gemeldet, die nur zu gern ihre ge- chickten Hände in den Dienst der Damen stellen und rafür 3 bi» 4 Fr. pro Abend bekommen. Gewöhnlich erscheinen die Stundenzofen schon am späten Nach- mittag, legen den Staat zurecht, seben alle» ordent lich nach, ob auch alle Haken und Häkchen gut sitzen und alle» einwandsfrei ist, dann irisieren sie di« Damen, maniküren ihnen die Hände, «ine Arbeit, die gewöhnlich sehr leicht ist, weil bi« Damen alle ge- pflrtzte Htndf hat««, anh tteidan st, mit Geschick
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