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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 15.12.1911
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1911-12-15
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-19111215012
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-1911121501
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-1911121501
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1911
-
Monat
1911-12
- Tag 1911-12-15
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Monat
1911-12
-
Jahr
1911
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pslttirche Umschau. Lluslötlnung? Schon des öfteren traten im Laufe der letzten Jahre Gerüchte auf, di« von einer Versöhnung des jetzt 66jährigen Herzogs von Tumberland mit dem Berliner Hofe und der notwendigen vorherigen Aus söhnung mit den seit 1866 geschaffenen Verhältnissen wissen wollten. Aber jedesmal haben sich nie Mel dungen nicht bewahrheitet, da der alte Herr aus dem Hause Braunschweig-Lüneburg leine bindende Erklärung eines Verzichtes auf die Wieder aufrichtung des Königreichs Hannover aussprechen wollte. Unter diesen Umständen ist ihm beim Tode des früheren Regenten von Braunschweig, des Prinzen Albrecht von Preußen, der Welsenthron in der Stadt Heinrichs des Löwen versagt geblieben und Johann Albrecht, Herzog von Mecklenburg, herrscht seitdem als Regent im Braunschweiger Lande. Interessant ist nun die nachstehende Meldung eines öfters als offiziös geltenden Berliner Blattes: Der gemeinsame Besuch des Königs von Dänemark, eines Bruders der Herzogin von Tumberland, und des Herzogregenten von Braunschweig beim Kaiser wird aerücht- weise mit demnächstigen Veränderungen in der Braunschweiger Regentschaft, d. h. mit der Mög lichkeit eines demnächstigen Regierungsantritts des Prinzen Ern st August von Tumber land, zweiten Sohnes des Herzogs Ernst August, in Verbindung gebracht. Prinz Ernst August ist bekanntlich seit vier Jahren Offizier im 1. bayrischen Schweren Reiterregiment. An maßgebenderStelleinBerlin wird unserem Vertreter mitgeteilt, daß man über oie Angelegenheit nicht unterrichtet ler. Verfolgt man jedoch die Schritte der Mitglieder des Tumberländischen Hauses etwas sorgfältiger, jo könnte man vielleicht in den Reisedispositionen des Cumberländer Herzogspaares und in den Aufmerk samkeiten, die ihm dabei z. Zt. zuteil werden, eine indirekte Bestätigung dieser Meldung finden. Das Herzogpaar weilte dieser Tage in Karlsruhe zum Besuche seiner Tochter, der Prinzessin Max von Baden. Am 13. vormittags fuhr es von dorr ab. An dem Bahnhof hatten sich der Eroßherzog und die Großherzogin von Baden sowie die verwitwete Großherzogin Louise ein gefunden. Am Abend traf das Herzogpaar in München ein und am gestrigen Donnerstag fand Hof tafel beim Prinzregenten statt, an der auch der Sohn des Herzogpaares Prrnz Ernst August teilnahm. Es wäre daher die Möglichkeit einer Thron- besteigung des jungen Reiterleutnants Ernst August von Braunschweig-Lüneburg, der übrigens, wie er innerlich, bereits vor längerer Zeit dem Kaiser bei einem Besuche in München vorgestellt worden ist, nicht ganz von der Hand zu weisen. Naturgemäß ist nach wie vor daran festzuhalten, daß vorher eine Verzichtleistung des Chefs der Familie aus alle hannoverschen Ansprüche für sich und seine Familie eine unabweisbare Voraussetzung wäre. —dir. Finanzielle Fortschritte. Der Ertrag der neuen Zölle und Steuern im Reiche. Die „Nordd. Allg. Ztg." schreibt: In der Sitzung vom 4. Dezember d. I. wurden aus der Mitte des Reichstags so ungünstige An gaben über die bisherigen Erträge der neuen und erhöhten Zölle und Steuern gemacht, daß eine alsbaldige Richtigstellung von seiten der ver bündeten Regierungen sich als unerläßlich erwies. Trotzdem wurden die unrichtigen Zahlen in der Presse weiter verbreitet, mit dem erstaunlichen Ergebnis, daß die neuen Zölle und Steuern noch nicht 55 Prozent dessen gebracht hätten, was man sich von ihnen versprochen habe. Es ist Pflicht, dem von neuem entgegenzut-eten. Deshalb bringen wir nachstehend die Ziffern über die Entwickelung der einzelnen Abgaben; dabei sind für die Zeit vor Inkrafttreten der neuen Abgaben die tatsächlichen Erträgnisse, für 1910 die nach dem Jahresabschluß aufgekommenen Summen und für 1911 diejenigen Beträge eingesetzt, welche sich aus der seit langem bewährten und regelmäßig in der Etatsrede des Staatssekretärs verwerteten Novemberschätzung er geben Hiernach sind eingegangen und geschätzt beim 1) Kafsee- und Teezoll früher 76,2 MillionenMark, 1910: 108,8, 1911: 113,4 Millionen Mark. 2) Berm Tabak (Gewichtszoll und Wertzoll zuschlag mit Ausnahme der Abgaben von Tabak rippen, Tabaksteuer und Zigarettensteuer) früher 91.4 Mill. Mark, 1910: 141,8, 1911: 155,9 Mill. Mark. 3) Beim Branntweinzoll, -Steuer, Essigsäure- verbrauchsabaabe früher 125,3, 1910: 163,3, 1911: 197.4 Mill. Mark. 4) Beim Schaumweinzoll und -Steuer früher 8,6, 19l0: 14, 1911: 13,6 Mlll. Mark. 5) bet der Leuchtmittelsteuer 1910: 9,9, 1911: 12,4 Mill. Mark, 6) bei der Zünd wäre nsteue r 1910: 13,6, 1911! 18.2 Mill. Mark, 7) beim Bier, Zoll, Steuer, Uebergangsabgaben und Ausgleichungsbeiträge: früher 68,9, 1910: 146,8, 1911: 164,9 Mill. Mark, 8) beim Wechselstempel früher 16,4, 1910: 18,7, 1911: 18,1 Mill. Mark, 9) beim Scheckstempel 1910: 36, 1911: 3,1 Mill. Mart), 10) bei der Abgabe von Wertpapieren und von Gewinnanteilscheinen und Zinsbogen früher 27,2, 1910: 57,6, 1911: 63,1 Millionen Mark. 11) bei der Abgabe von Erundstücksü b er- tragungen 1910: 4»,3, 1911: 41,7 Millionen Mark. 12) bei der Erbschaftssteuer Mehreinnahme für das Reich infolge Herabsetzung des Anteils der Bundesstaaten von aus der Einnahmen 1910: 4,7, 1911: 4,6 Mill. Mark. Insgesamt haben die aufgeführten Abgaben also eingebracht: Vor Inkrafttreten der neuen Finanz gesetze 414 Mill. Mark, 19l0: 727,1 Mill. Mark. Für 1911 ist der Ertrag geschätzt aus 806,4 Mill. Mark, also mehr 1910: 313,1 und 1911: 392.4 Mill. Mark, während im Reichshaushaltsetat für 1910 die Mehr einnahmen mit 295,2 Mill. Mark, im Etat für 1911 mit 328.2 Mill. Mark angeietzt waren. Gegen den für den Beharrungszustand erwarteten Mehrertrag von zusammen 417 Mill. Mark bleibt der Ertrag von 1910 um 102,9 Mill. Mark und von 1911 nur noch um 24,6 Mill. Mark zurück. Danach bringen die neuen Zölle und Steuern vor Ablauf des dritten Jahres ihres Bestehens nicht 55 Prozent son dern mehr als 94 Prozent des geschätzten Beharrungszustandes. Daß sie auf den Beharrungs zustand unmittelbar zuschreiten, läßt die Ent wicklung von 1910 auf 1911 vermuten, die jedenfalls kräftiger ist, als beispielsweise die Entwickelung der Steuern von 1906. Oeutlches Seich. Leipzig, 15. Dezember. * Aus dem 13. sächsischen Reichstagswahlkreise. Am Dienstag hielt die Fortschrittliche Volks partei eine Wählerveriammlung in Eutritzsch ab. Der Kandidat der Fortschrittlichen Voltspartei, Herr Fabrikbesitzer Hugo Graf, legte sein Pro gramm vor. * * Im Bundesrat wurde den vom Reichstag ange nommenen Entwürfen eines Gesetzes über die Aus- gäbe kleiner Aktien in den Konsulargerichts bezirken und im Schutzgebiet Kiautschou, eines Hausarbeitsgesetzes, eines Gesetzes betr. die Aenderung der 88 Hin und folgende der Gewerbe ordnung, eines Gesetzes betr. die Aufhebung des Hilfskassengesetzes, eines Versicherungs gesetzes für Angestellte und eines Gesetzes betr. die Handelsbeziehungen zum Britischen Reiche zuge stimmt. Eine Reihe von Etats für 1912 wurde genehmigt. * Die mecklenburgische Verfassungsreform end. gültig gescheitert. Dem mecklenburgischen Land tage ging ein Reskript der qroßherzoglichen Re gierung betreffend die Verfassungsreform zu. in dem es heißt: Nachdem es trotz langwieriger Verhand lungen nicht gelungen sei, die Reform zu einem an nehmbaren Abschluß zu bringen, und auch der dem diesjährigen Landtage vorgelegte letzte Verfassungs entwurf, bei dem die Regierung im Interesse einer Verständigung die eigenen Wünsche zurlllfgestellt habe, von der Landschaft abgelehnt worden sei, verzichte die Regierung auf die Fort setzung der Beratungen im gegenwär- tigen Landtage. Jedoch sei sie in ihrem Ent- schluß nicht wankend geworden, die als notwendig er kannte Derfassungsreform später durchzuführen, und hoffe, daß die Stände durch den bisherigen Verlauf der Verhandlungen davon überzeugt seien, daß ein weiteres Entgegenkommen beider Stände für den verfassungsmäßigen Abschluß der Reform unbedingt notwendig sei. * Nochmals die Phantastereien der „HumanitS" über deutsche Umtriebe gegen die Republik Portugal, die wir bereits rn unserer gestrigen Morgenausgabe in der gebührenden Weise Wieder gaben, erfahren auch von der „Nordd. Allg. Ztg." die verdiente scharfe Zurückweisung. Das Blatt schreibt: „Die „Humanitö" hat einige Artikel mit Enthüllungen über deutsche Umtriebe gegen die portugiesische Republik veröffentlicht, die trotz ihres karnevalistischen Charakters vom „Vor- wärts" und anderen Blättern getreulich nachgedruckt worden sind. Darin findet sich z. B. die un sinnige Behauptung, der Staatssekretär des Aus wärtigen Amts habe von dem französischen Botschafter freie Hand in Angola anstatt der Kompensationen am Kongo verlangt." Auch die übrigen Behauptungen des Pariser Sensationsblattes werden von dem offiziösen Organ als unrichtig be zeichnet Der Artikel schließt: „Weiter sind die An gaben der „HumanitS" über eine Besetzung portu giesischer Forts und Territorien im Kübangogebiet durch Deutschland richtigzustellen. In Wirklichkeit liegt Libebe auf deutschem Gebiet. 2n der Nähe dieses Ortes hätten die Portugiesen, gleichfalls noch auf deutschem Gebiet, ein Fort errichtet. Der deutsche Gewaltstreich gegen dieses Fort beschränkte sich darauf, daß kürzlich in Lissabon deutscherseits Vorstellungen erhoben wurden, um die Zurück ziehung dieses Forts auf portugisches Ge biet zu erreichen". * Der Kreuzer »Berlin" ist am Donnerstagmittag, durch den Kaiser-Wilhelm-Kanal kommend, in Kiel eingetroffen. Das Schiff wird alsbald nach Danzig weiterfahren, um dort einer gründlichen Ueberholung unterzogen zu werden. * Einstellung von Dreijährig.Freiwtlligen bei der Kaiserlichen Marine. Die 1. Abteilung der II. Werft division zu Wilhelmshaven stellt am 3. Januar 1912 Dreijährig-Freiwillige für den Dienst in der Funken telegraphie ein, und zwar: Funkentelegraphie An wärter (Kapitulanten) und Funkentelegraphie-Gasten (Nichtkapitulanten). Gesuche sind umgehend an die Abteilung zu richten. Dieieloen müssen enthalten: 1. Nachweis über dreijährige Lehr- odr Arbeitszeit als Elektrotechniker, Feinmechaniker, Mechaniker oder ähnliche Berufszweige. 2. Lebenslauf. 3. Melde schein Hum dreijährig-freiwilligen Eintritt, welcher vom Zroilvorsitzenoen oer Ersatzkommission zu beschaf fen ist. Für die Einstellung als Funkentelegrapyie- Anwärter (Kapitulant) wird verlangt: Genügende Fertigkeit im Deutschen, Rechnen und Zeichnen. Eine ärztlich« Untersuchung wird auf dem zuständigen Be zirkskommando veranlaßt. Mindestalter 18 Jahre. In dem Gesuche muß besonders ausgedrückt sein, ob der Gesuchsteller als Funkentelegraphie-Anwärter (Kapitulant) oder Funkentelegraphie-Gast (Nichtkapi tulant) einzutreten gewillt ist. * Marineflugwcsen. Das Rcichsmarineamt hat jetzt den ersten von ihm bestellten Albatros doppeldecker durch die aus dem Kapitänleutnant Hering, Marineoberingenieur Loew und Ma- rinebaunieister Kull mann bestehende Kommission abnehmen lassen. Das Flugzeug hat die schweren Abnahmcbedingungen glatt bestanden. Es soll vor läufig in Johannisthal bleiben, um den Marine fliegern Kapitänlcutnant Hering, Oberleutnants z. S. Lanqfeld und Franck« als Schulapparat zu dienen. * Einrichtung von Volksbüchereien in Land gemeinden. Wie der „Inf." mitgeteilt wird, bringt die Regierung der Errichtung von Volksbüchereien in den Landgemeinden ein großes Interesse entgegen. Bisher war die Frage nicht entschieden, ob Wander bibliotheken oder sogenannte Volksbiblio- theken geeignet wären. Auf einer Konferenz, die jüngst unter dem Vorsitz des Regierungspräsidenten v. Vaake-Arnsberg unter Mitwirkung der Regierung sowie Vertretern von Landkreisen und Landgemein den stattfand, wurde diese Frage lebhaft erörtert und man einigte sich dahin, daß in größeren Gemeinden Volksbüchereien errichtet werden müßten. Nur i n kleineren Gemeinden, für die eine Volks bücherei zu umfangreich sei, sollten zunächst Wan derbibliotheken als Grundlage für spätere Bolksbibliotheken ins Leben gerufen werden. Di« Anregung, in den Landgemeinden auch Lesestuben zu errichten, wurde einstweilen wegen der großen Kosten noch für unausführbar angesehen. Es ist an zunehmen, daß di« Einführung von Volksbüchereien in Landgemeinden jetzt in weiterem Umkreise erfolgen wird. * Bekämpfung der Maul- und Klauenseuche nach einheitlichen Grundsätzen in den deutschen Bundes staaten. Wie man uns schreibt, hat sich der Ausschuß des Reichs-Gesundheitsrats kürzlich mit den Maßregeln zu einer einheitlichen Be kämpfung der Maul- und Klauenseuche im ganzen" Reiche beschäftigt. Die Reichsregierung hat daraufhin für di« Bundesregierungen gewiss« einheitliche Grundsätze entworfen, nach denen in den kommenden Wintermonaten die Bekämpfung der Seuche wirksam durchzuführen wäre. Um möglichst bis zum nächsten Frühjahr die Seuche vollkommen zu unterdrücken, soll während der Wintermonate mit strengen Maßnahmen vorgegangen werden, besonders in bezug auf die Stallsperre. Preußen hat bereits derartige Verschärfungen selbständig durchgefiihrt und irr bezug auf Stallsperre sehr strenge Maßnahmen an geordnet. Äehnliche Vorschriften dürften nun auch von den anderen Bundesregierungen erlassen werden. Man hofft, auf diese Weise bis zum Frühjahr die Seuche unterdrücken zu können. Der seit dem August dieses Jahres eingetretene Rückgang hat auch in letzter Zeit angehalten. Insgesamt sind etwa 10 Proz. der Rinderbestände und 2—3 Prozent der Gehöfte mit Viehbestand von der Seuche ergriffen worden. * Internationale Vereinheitlichung des Prioat- seerechts. Die „Nordd. Allg. Ztg." schreibt: Im Reichsjustizamt haben während der letzten Wochen im Anschluß an frühere Beratungen Ver handlungen mit Sachverständigen über die internationale Vereinheitlichung des Privatsee. rechts stattgefunden. Auf der letzten Scerechts- konferenz. die im Jahre 1910 in Brüssel getagt hat und auf der fast alle am Seeverkehr beteiligten Staaten vertreten waren, sind Dorcntwllrfe für Uebereinkommen über die beschränkte Haftung des Reeders und über die Schiffshypotheken und Schifls- privileaien aufgestellt worden. Die Konferenz hat beschlossen, vor der Fortsetzung der Verhandlungen die Entwürfe den beteiligten Regierungen zur Prü fung zu unterbreiten. Rachdem die Entwürfe auf Veranlassung des Reichsjustizamts schon vor län« gerer Zeit mit erläuterten Bemerkungen veröffent. licht und der allgemeinen Kritik zugängig gemacht waren, sind sie nunmehr in einer Sachverständigen- Kommission zum Gegenstand der Beratungen gemacht worden. Neben einigen mit dem Seerecht besonders vertrauten Juristen waren Vertreter aus den Kreisen der Reeder, der Ladungsinter, essenten, der Versicherungsgesellschaf ten und der Dispacheure zugezogen. Die Er gebnisse der Beratungen werden für die Stellung nahme Deutschlands zu den Entwürfen eine wert, volle Grundlage bilden. * Reichstagswahlvorbereitungen. In Danzig- Stadt hat das Zentrum in einer großen Ver sammlung der Danziger Zentrumswühler beschlossen, einen eigenen Reichstagskandidaten nicht auszu stellen, sondern bei der Wahl für den konservativ- mittelständlerischen Kandidaten, Kaufmann Dentler, einzutreten. — Im Wahlkreise Meppen- Lingen-Beutheim wurde Amtsaerichtsrat Enge- len-Osnabrück, ein Neffe Windthorsts, als Kandidat des Zentrums aufgestellt. Staatssekretär a. D. Dein- bürg, der bereits 1907 in diesem Kreise kandidiert hat, wurde Engelen als gemeinsamer bürgerlicher Kan- didat gegenübergestellt. — In Oberbausen tagten die Delegierten der niederrheinischen Gruppe des Evangelischen Bundes, um Stellung zu den Reichstagswahlen zu nehmen. Es soll kein Kandidat der nationalen Parteien unterstützt werden, der nicht die Versicherung gibt, daß er alle Anträge auf Auf hebung des 8 1 des Jesuiten gesetzes zurück weisen und gegen das sogenannt« Toleranzaesetz Stellung nehmen werde. — Der Nationale Wahl verein in Wiesbaden stellte als Kandidaten für den zweiten nassauischen Reichstagswahlkreis Wiesbaden-Rheingau den Vorsitzenden der Kon servativen Vereinigung, Oberstleutnant a. D. Wilhelmi (Wiesbaden) auf. Danach stehen hier nicht weniger als drei rechtsstehende Reichstags kandidaten gegenüber. General v. Kloeden, der vom Zentrum unterstützt wird, General Klingen, der (christlich-sozial) und Oberstleutnant Wilhelmi (konservativ». — Die Einigungsverhandlungen zwischen der Fortschrittlichen Volkspartei und den Rationalliberalen lind in Hessen gescheitert.— Im sechsten hessischen Reichstagswahlkreise Bens, heim beschloß das Zentrum, schon im ersten Wahlgange für den auch vom Bund der Landwirte unterstützten christlich-sozialen Kandidaten Stadtver ordneten Nippel (Hagen) einzutreten. — Im rechts rheinischen Bayern hat der Bund der Landwirte folgende Reichstagskandidaten aufgestellt bezw wird er unterstützen: Oberfranken. 1. Wahlkreis Hof: Der Bund der Landwirte unterstützt hier den Kandidaten der Mittelstandsvereiniaung E. Richter, Mühlen besitzerin Oberkotzau. 1.Wahlkreis Bayreuth: Guts besitzer Brendel (Pittersdorf). 3. Wahlkreis Forch heim: Oekonomierat Weilnböck (Hummendorf). 4. Wahlkreis Kronach: Gutsbesitzer Frhr. v. Düngern (Oberau). — Oberpfalz. 2. Wahlkreis Amberg: Landwirt Dumler (Kurbersdorf). — Unterfranken. 2. Wahlkreis Kitzingen: Gutsbesitzer M. Witt- mann (Kitzingen). 3. Wahlkreis Lohr: Landwirt K. Beyer (Remlingen). 5. Wahlkreis Schwein furt: Gutsbesitzer Prieger (Hafenpreppach). — Mittelfranken. 2. Wahlkreis Erlangen-Fürth: Rechtsanwalt Frhr. Ebner v. Eschenbach (Ans bach). 3. Wahlkreis Ansbach-Schwabach: Oekono mierat Hufnagel (Möckenau). 4. Wahlkreis Eich städt: Lehrer Walz (Heidenheim). 5. Wahlkreis Dinkelsbühl: Bürgermeister und Landwirt Niederlöhner (Odermögersherm). 6. Wahlkreis: Rothenburg o. T.: Privatier Hilpert (Winds heim). — Statt dos verstorbenen bisherigen Ver treters des Reichstagswahlkreises Halle-Herfort ist von den Nationalliberalen Pastor Meyer- Herfort als Kandidat aufgestellt worden. ÄUSlSNÜ. Oesterreich-Ungarn. * Das österreichische Budgetprovisorium. Das österreichische Abgeordnetenhaus nahm den Antrag, der die kaiserliche Verordnung über das Budget- Litevnvische Anzeigen. Vr. O. Geh. Kirchcnrat in Leipzig, Ich schäme mich des Evan geliums von Christo nicht. (Lin Jahrgang Predigten. Neue 2. Auflage 1912. 8 Würdig gebunden 9 , Das zeitliche Leben im Lichte des ewigen Wortes. 12. Auflage. Würdig gebunden 5 20 , Das Cvannelinm Matthäi in Predigten. 5. Auflage. 2 Bände 12 Würdig gebunden 15 Werke dieses Verfassers brauchen nur angezeigt zu werden, einer Empfehlung bedürfen sie nicht. Geist liche und Laien werden sie mit gleichem Genuß und gleicher Erbauung leien. mrivi Richard Mühlmanns Verlag (Max Grosse) in Halle a. S (?c>. 6 ^<7^. o 2U/z7re/r«AA-ck/'o AeOzrH/e c§/M7r/ez> /«z- rz/lp. 2z-lzzr-f.c5o6z-ä77)ke o 2ez-/ezr- ^oz-^äziLe o ^5ee-öezvzee o Dzvzrse- czzrr/ ^I/z/zzzrozrlpsz-ez, ^Az7r/?e^r o (Drz-rwe/7/5 o F/za^ez-ezeo zo Lz-o/?ez- o ^^-/am/oezr o (Drpzez-zkoz-Se ^z'e^ez?/e/?e o L^zLezAüFAa^zr v cr o z-c^/Ae c/MTrowsz-e o eHz^te Aookez-, LZ-eme/ez-, Ärbr-te c/rp. r i i i i i i O i - i i i i i i i ; i i i i i
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